[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein brennkraftbetriebenes Setzgerät, der im Oberbegriff
von Patentanspruch 1 genannten Art.
[0002] Derartige Setzgeräte weisen eine Brennkammer auf, in der eine Portion Flüssiggas
oder ein anderer verdampfbarer Brennstoff mit einem Oxidationsmittel, wie z. B. Umgebungsluft,
verbrennbar ist. Mittels der Verbrennungsenergie wird ein in einer Kolbenführung versetzbar
geführter Setzkolben angetrieben, um ein Befestigungselement in einen Gegenstand einzutreiben.
[0003] Aus der
US 6 123 241 ist ein brennkraftbetriebenes Setzgerät bekannt, das eine Steuerelektronik zur Steuerung
der Zündung und der Brennstoff-Einspritzung aufweist. Das Setzgerät weist dabei eine
z. B. als konventionelle Funken-Zündkerze ausgebildete Zündeinrichtung auf.
[0004] Von Nachteil bei dieser Lösung ist, dass zum einen die Elektronik zur Erzeugung der
Hochspannung teuer und aufwändig in der Herstellung ist und zum anderen eine starke
elektromagnetische Strahlung (EMV) erzeugt wird, die die Steuerelektronik beeinflussen
und zu Fehlern oder Fehlfunktionen im elektrischen System des Setzgerätes führen kann.
Prozessoren, E-PROMS und/oder Speicher können dabei in undefinierte Zustände gesetzt
werden. Bei den Speichern besteht ferner die Gefahr, dass sie überschrieben oder gelöscht
werden könnten. Ausserdem ist eine häufige Ausfallursache bei derartigen brennkraftbetriebenen
Setzgeräten ein Kurzschluss zwischen en Elektroden der Zündkerze. Der Kurzschluss
kann dabei durch eine leitende Schmutzschicht, die u. a. durch Feuchtigkeit aus den
Verbrennungsrückständen aufgebaut ist, erfolgen. Ferner kann sich Öl, welches dem
Brenngas als Schmiermittel zugesetzt ist, an den Elektroden sammeln und eine Brücke
bilden, die den Aufbau eines Zündfunkens verhindert.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein brennkraftbetriebenes Setzgerät
der vorgenannten Art bereitzustellen, das die Nachteile vermeidet, das verschmutzungsunempfindlich
ist, das zuverlässig zündet und das kostengünstig hergestellt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein brennkraftbetriebenes Setzgerät nach Anspruch 1 gelöst.
Demnach weist die Zündeinrichtung ein Widerstandselement auf. Das Widerstandselement
ist z. B. als Widerstandsdraht oder Widerstandsbahn ausgebildet und wird nach einem
Auslösen des Setzgerätes, z. B. über einen Triggerschalter, über eine Steuerelektronik
bestromt, wodurch er sich erwärmt und das in der Brennkammer enthaltene Luft-Brenngasgemisch
innert ca. 10 - 100 ms nach dem Auslösen entzündet. Die Temperatur des Widerstandselements
erreicht dabei wenigstens ca. 500° C. Durch das Widerstandselement als zündungswirksames
Element der Zündeinrichtung kann ausserdem eine preiswerte und technisch einfache
Steuerungselektronik verwendet werden. Ferner entstehen bei der Zündung keine elektrischen
Störungen (EMV), die zu Fehlern der Elektronik führen könnten. Eine Zündung ist vorteilhaft
auch dann noch möglich, wenn sich Ölrückstände oder andere Verschmutzungen an der
Zündeinrichtung gesammelt haben.
[0007] Vorteilhaft ist das Widerstandselement als Wendeldraht ausgebildet, wodurch eine
grosse Kontaktoberfläche zwischen dem heissen Glühdraht und dem zu zündenden Gasgemisch
zur Verfügung steht. Der relativ lange Draht kann dabei in einem relativ kleinen Bauraum
untergebracht werden.
[0008] Von Vorteil ist es ferner, wenn das Widerstandselement wenigstens ein Metall der
Gruppe Cu, Ni, Wo, Cr, Mn, C, Si enthält. Vorteilhaft besteht der das Widerstandselement
dabei aus einer Legierung eines oder mehrerer dieser Metalle.
[0009] Günstig ist es auch, wenn das Widerstandselement einen elektrischen Widerstand von
0,5 bis 10 Ohm/mm[exp2] aufweist.
[0010] Vorteilhaft liegt der durch eine Steuereinheit generierte Zündstrom für die Zündeinrichtung
zwischen 0,1 und 50 Ampere.
[0011] In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemässes brennkraftbetriebenes Setzgerät im teilweisen Längsschnitt,
Fig. 2 ein Detail des brennkraftbetriebenen Setzgeräts gemäss der Markierung II aus
Fig. 1.
[0013] Das handgeführte, brennkraftbetriebene Setzgerät 10 gemäss Fig. 1 verfügt über ein
allgemein mit 11 bezeichnetes ein- oder mehrteiliges Gehäuse, in dem ein mittels eines
Luft-Brennstoffgemischs betreibbarer Antrieb 12 angeordnet ist. Über den Antrieb 12
kann ein Befestigungselement, wie ein Nagel, Bolzen, etc. in ein Werkstück eingetrieben
werden. Die Befestigungselemente können z. B. in einem Magazin am Setzgerät 10 bevorratet
sein.
[0014] Zum Antrieb gehören u. a. eine Brennkammer 15 und ein Führungszylinder 13, in dem
ein Setzkolben 14 axial versetzbar angeordnet ist. Die Brennkammer 15 wird in dem
dargestellten Ausgangszustand umfänglich von einer Brennkammerhülse 28, und axial
an einem ersten Ende vom Setzkolben 14 und einer ringförmigen Brennkammerwand 29 sowie
an einem zweiten Ende von einer Brennkammerrückwand 30, die als Zylinderkopf ausgebildet
ist, begrenzt.
[0015] Ein in der Brennkammer 15 angeordneter und über einen Motor 17 antreibbarer Ventilator
16 dient sowohl der Erzeugung eines turbulenten Strömungsregimes eines in der geschlossenen
Brennkammer 15 befindlichen Luft-Brennstoffgemisches als auch dem Ausspülen der geöffneten
Brennkammer 15 mit Frischluft nach erfolgtem Setzvorgang. Der Motor 17 ist dabei an
der Brennkammerrückwand 30 gelagert, die als Verschluss für die axial verschiebbare
Brennkammerhülse 28 fungiert.
[0016] An einem Handgriff 18 des Setzgeräts 10 ist ein Triggerschalter 19 angeordnet, über
den eine in der Brennkammer 15 angeordnete Zündeinrichtung 26 vermittelt über eine
Steuerelektronik 25 auslösbar ist, wenn das Setzgerät 10 an ein Werkstück angepresst
und dabei ein Schaltmittel 24 im Mündungsbereich 27 des Setzgerätes 10 aktiviert wird.
Die Zündeinrichtung 26 ist dazu über eine Leitung 41 mit der Steuerelektronik 25 elektrisch
verbunden. Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, weist die Zündeinrichtung 26 ein als Wendeldraht
ausgebildetes Widerstandselement 36 auf, das zwischen einer ersten Elektrode 31 und
einer zweiten Elektrode 32 der Zündeinrichtung 26 angeordnet ist und der zum Zünden
eines Luft-Brennstoffgemischs in der Brennkammer über einen von der Steuerelektronik
25 gelieferten Zündstrom erwärmbar ist. Das Widerstandselement 36 weist dabei einen
elektrischen Widerstand von 0,5 bis 10 Ohm/mm[exp2] auf und beinhaltet ein Metall
der Gruppe Cu, Ni, Wo, Cr, Mn, C, Si. Die Elektroden 31, 32 sind in einem Isolatorkörper
33 als Trägerelement eingebettet.
[0017] Das Setzgerät 10 kann mit einem Brenngas oder mit einem verdampfbaren Flüssigbrennstoff
betrieben werden, das/der in einem Brennstoffreservoir 20, wie z. B. einer Brennstoffdose,
bereitgestellt wird. Das Brennstoffreservoir 20 ist dabei über eine Brennstoffleitung
22 mit einem Brennstoffeinlass 23 in der Brennkammer 15 verbunden. In die Brennstoffleitung
22 ist noch eine Dosiereinrichtung 21, wie z. B. ein Dosierventil, zwischengeschaltet,
über die eine Steuerung der Brennstoffzufuhr zur Brennkammer 15 erfolgt.
[0018] Zur Versorgung der elektrischen Verbraucher, wie z. B. der Zündeinrichtung und des
Motors 17 mit elektrischer Energie, ist weiterhin eine elektrische Energiequelle 40,
wie z. B. ein Akkumulator, vorhanden.
[0019] Die Zündeinrichtung 26 und die Dosiereinrichtung 21 sind elektronisch über die insgesamt
mit 25 bezeichnete Steuerelektronik gesteuert. Die Steuerelektronik 25 weist z. B.
einen oder mehrere Mikroprozessoren zur Datenverarbeitung und Steuerung der verschiedenen
elektrischen Gerätefunktionen auf und ist über eine elektrische Versorgungsleitung
44 mit der elektrischen Energiequelle 40 verbunden. Ein von der Steuerelektronik 25
generierter Zündstrom für die Zündeinrichtung 26 liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und
50 Ampere.
1. Brennkraftbetriebenes Setzgerät (10) zum Eintreiben von Befestigungselementen,
mit einer Brennkammer (15) für einen über eine Dosiereinrichtung (21) dosierbaren
Brennstoff,
und mit einer in der Brennkammer (15) angeordneten Zündeinrichtung (26) für den Brennstoff,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zündeinrichtung (26) ein Widerstandselement (36) zum Zünden des Brennstoffs aufweist.
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement (36) als Wendeldraht ausgebildet ist.
3. Setzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement (36) wenigstens ein Metall der Gruppe Cu, Ni, Wo, Cr, Mn,
C, Si beinhaltet.
4. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement (36) einen elektrischen Widerstand von 0,5 bis 10 Ohm/mm[exp2]
aufweist.
5. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch eine Steuerelektronik (25) generierter Zündstrom für die Zündeinrichtung
(26) zwischen 0,1 und 50 Ampere liegt.