[0001] Die Erfindung betrifft einen Sammelhefter nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
[0002] Gattungsgemäße Sammelhefter sind bekannt. Von Falzbogenanlegern werden einzelne Falzbogen
aus einem Stapel vereinzelt, geöffnet und auf die Sammelkette abgelegt. Die Sammelkette
besitzt eine Führungseinrichtung, deren oberer Abschnitt schneidenförmig ausgebildet
ist und deren Gratlinie die Transport- und Heftlinie festlegt, und eine im Wesentlichen
dachförmige Auflage, auf der die Falzbogen rittlings transportiert werden. Um die
auf die Sammelketten abgelegten Falzbogen auch bei hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit
sicher zu erfassen und eine sichere Mitnahme zu erreichen und gleichmäßig zu transportieren,
besitzt die Sammelkette Mitnehmerelemente, welche die abgelegten Falzbogen in horizontaler
Richtung fördern. Die von Sammelkette und den Mitnehmern geförderten Falzbogen werden
durch die Sammelkette bis zu einer Heftstation transportiert, in der aufeinander liegende
Falzbogen im Falz mit Hilfe einer Drahtklammer geheftet werden. Hierzu dienen oberhalb
der Sammelkette angeordnete Heftköpfe sowie unterhalb der Sammelkette angeordnete
Klinscherkästen, die die freien Enden der von den Heftköpfen durch die Falzbogen gestochenen
Drahtklammern umbiegen. Danach werden die gehefteten Falzbogen im Auslegerbereich
von der Sammelkette zur Weiterverarbeitung weiter befördert. Es folgen beispielsweise
Randbeschnitt und Auslage.
[0003] Es sind Sammelhefter mit einteiliger und zweiteiliger Sammelkette zu unterscheiden.
Bei Sammelheftern mit zweiteiligen Sammelketten sind zwei Rollenketten parallel angeordnet.
Eine Sammelkettenhälfte übernimmt die Funktion der Hauptsammelkette und die zweite
Sammelkettenhälfte die Funktion der Nebensammelkette. Das sattelförmige Kettendach
wird aus Kettendachsegmenten gebildet, welche auf den in Förderrichtung rechts und
links liegenden Rollenketten angebracht sind. Aus der
EP 0 916 514 B1 ist beispielsweise eine zweiteilige Sammelkette bekannt, wobei sich die Nebensammelkette
nur im Bereich der Anleger bis vor die Heftstation und die Hauptsammelkette entlang
der gesamten Transport- und Heftlinie über die Heftstation hinaus erstreckt. Eine
derart gestaltete Sammelkette ermöglicht eine bessere Zugängigkeit im Bereich der
Heftstation für Montage- und Justierarbeiten und damit eine höhere Heftqualität.
[0004] Die
EP 881 180 B1 zeigt einen Sammelhefter mit einteiliger Sammelkette. Das Kettendach besteht aus
Kettendachsegmenten welche an einer Rollenkette angebracht sind. Die Mitnehmerelemente
sind fest auf dem First der Sammelkette angeordnet, wodurch die Sammelkette besonders
schmal ausführbar ist. Dies nimmt allerdings den Nachteil in Kauf, dass über dem First
angeordnete Auflageschwerter an den Anlegern einen entsprechenden Abstand aufweisen
müssen.
[0005] Eine Ausführungsform, welche diesem Nachteil begegnet, ist in der europäischen Patentanmeldung
EP 1 074 495 A1 offenbart. Hier sind die Mitnehmerelemente beweglich an der Sammelkette befestigt,
so dass sie von einer im Wesentlichen seitlich vorstehende Lage in eine im Wesentlichen
nach oben vorstehende Lage verschwenkbar sind. Durch die Lageveränderung kann peripher
angebrachten Geräten, z. B. Inkjet-Geräten, notwendiger Raum verschafft werden und
die Mitnehmerelemente behindern so die Bearbeitung des Produktes nicht. Die Mitnehmerelemente
erfüllen dabei weiterhin ihre Funktion und führen das Produkt an den Schenkeln des
Falzbogens. Im Anschluss an die Bearbeitungsstation bestehen durch die verschwenkten
Mitnehmer Einschränkungen. So kann das Produkt nicht direkt im Anschluss geheftet
oder auf Vollständigkeit z.B. mittels Firstdickenmessung überprüft werden. Zuvor müssen
die Mitnehmer wieder in ihre im Wesentlichen seitlich vorstehende Lage verschwenkt
werden.
[0006] Die Produktivität eines Sammelhefters ist nicht allein von der Betriebsgeschwindigkeit
abhängig, sondern vielmehr auch davon, wie viele Produkte man mit der Maschine in
einer bestimmten Zeit bearbeiten kann. Um die Anzahl der Produkte pro Zeiteinheit
und damit die Produktivität des Sammelhefters zu erhöhen, ohne die Geschwindigkeit
der Sammelkette zu steigern, wird die Kettenteilung an das Produktformat angepasst.
D. h., der Abstand zwischen den Mitnehmern auf der Sammelkette wird verändert. Da
bei kleineren Produkten ein geringerer Abstand zwischen den Mitnehmern auf der Sammelkette
ausreicht, können durch eine entsprechende Verkleinerung dieses Abstandes mehr Produkte
auf der Sammelkette pro Zeiteinheit abgelegt werden, wodurch die Produktivität steigt.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Lösungsansätze zum Ändern der Kettenteilung
bekannt. So können Mitnehmerelemente z.B. mittels Verschraubung an Außenlaschen von
Rollenketten angebracht und einfach wieder entfernt werden. Oder Mitnehmerelemente
können werkzeuglos mittels Klemmverbindungen auf Außenlaschen der Rollenkette angebracht
werden.
In einer weiteren Variante können die Mitnehmerelemente als Kunststoffstifte gestaltet
sein, welche in mit Aufnehmerlöchern versehene Sattelsegmente der Sammelkette gesteckt
werden.
Problematisch an diesen Lösungsansätzen ist, dass die manuelle Veränderung der Kettenteilung
aufwändig und zeitintensiv ist. Die notwendigen Standzeiten zur Anpassung der Maschine
an das Produktformat bedingen wiederum eine geringere Produktivität.
[0008] Ein weiteres Problem beim Einsatz von Sammelheftern nach dem Stand der Technik besteht
im Bereich des Auslegers der Heftmaschine. Ein von unten in die Falz- und Heftkante
fahrendes Schwert wirft das geheftete Produkt durch eine Vertikalbewegung aus. Im
selben Moment wird das Produkt jedoch noch von den Mitnehmern in horizontaler Richtung
weitertransportiert. Die Überlagerung von Vertikal- und Horizontalbewegung des Produkts
kann zu Markierungen oder Farbablagerungen auf der Produktinnenseite durch die unterfahrenden
Mitnehmer führen.
[0009] Die in der
DE 10 2007 053 490 A1 offenbarte Sammelkette eines Sammelhefters besitzt Kettendachsegmente und Mitnehmerelemente,
wobei die Mitnehmerelemente in ihrer Lage verstellbar sind. So bilden die Mitnehmerelemente
in einer inaktiven Lage einen Teil des Kettendachs der Sammelkette und in einer aktiven
Lage stehen sie quer zur Förderrichtung aus dem Kettendach der Sammelkette hervor
und erfüllen die Funktion eines Mitnehmers. Das Mitnehmerelement kann klappbar gestaltet
und über eine Steuervorrichtung angesteuert werden. Die Steuervorrichtung besteht
aus einer Ansteuereinrichtung und einem Steuermechanismus, wobei die Ansteuereinrichtung
ortsfest oder verschiebbar und der Steuermechanismus als Teil der Sammelkette bewegt
wird. Die Ansteuereinrichtung wirkt auf den Steuermechanismus, wodurch die Lage eines
jeden Mitnehmerelements einzeln verstellt werden, d. h. das Mitnehmerelement aktiviert
oder deaktiviert werden kann.
[0010] Nachteilig dabei ist, dass die Mitnehmerelemente im Firstbereich des Sammelkettendachs
nur eine kleine Anlagefläche aufweisen. Dies kann insbesondere bei dickeren bzw. steiferen
Produkten problematisch sein, wenn diese im Firstbereich nicht vollflächig auf dem
Kettendach aufliegen.
[0011] Wenn es im Bereich einer Bearbeitungsstation des Sammelhefters zu einem Fehler kommt,
die Transportstrecke blockiert wird und in Folge die Produkte von der Sammelkette
nicht weitertransportiert werden können, werden die auffahrenden Mitnehmerelemente
abrupt einer Belastung ausgesetzt, bei der die Mitnehmerelemente zerstört werden können
oder auch die Kette beschädigt werden kann. Eine dann notwendige Reparatur ist aufwendig
und hat einen langen Maschinenausfall zur Folge.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sammelhefter zu schaffen, welcher
die beschriebenen Probleme des Standes der Technik löst.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Sammelhefter mit den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1.
[0014] Ein erfindungsgemäßer Sammelhefter besitzt eine endlose Sammelkette, an der Kettendachsegmente
befestigt sind. Die Kettendachsegmente bilden zusammen ein Kettendach zum rittlingsweisen
Sammeln und Transportieren von gefalzten Bogen. Die Sammelkette weist klappbare Mitnehmerelemente
auf, die in ihrer Lage verstellbar sind, d. h. diese bilden in einer inaktiven Lage
einen Teil des Kettendachs der Sammelkette und in einer anderen, aktiven Lage stehen
die Mitnehmerelemente quer zur Förderrichtung aus dem Kettendach der Sammelkette hervor
und bewirken ein Mitnehmen von gefalzten Bogen. In vorteilhafter Weise sind die Mitnehmerelemente
so ausgebildet, dass ein jeweiliges Mitnehmerelement eine Drehachse aufweist, die
im Wesentlichen in der Ebene des Kettendachs liegt und im Wesentlichen senkrecht zur
Förderrichtung gerichtet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Anlagefläche eines jeweiligen
Mitnehmerelements im Firstbereich des Sammelkettendachs nicht reduziert sein muss
und auch dickere bzw. steifere Produkte sicher anliegen und zuverlässig transportiert
werden können. Die beschriebene Ausbildung des Mitnehmerelements hat den weiteren
Vorteil, dass bei einer abrupten Belastung des Mitnehmerelements weder das Mitnehmerelement
noch die Kette zerstört werden, sondern das Mitnehmerelement um seine Drehachse in
seine inaktive Lage verschwenkt wird.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist ein jeweiliges Mitnehmerelement ein Lastbegrenzungselement
auf, welches bis zu einer auf das Mitnehmerelement einwirkenden Grenzlast einem Einklappen
des Mitnehmerelements von seiner aktiven in seine inaktive Lage entgegenwirkt. Bei
einer abrupten Belastung des Mitnehmerelements, z. B. aufgrund eines Materialstaus,
wird die Grenzlast überwunden, das Mitnehmerelement eingeklappt und weder dieses noch
die Kette zerstört oder beschädigt.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung werden die Mitnehmerelemente über mindestens
eine Steuervorrichtung angesteuert. Besonders vorteilhaft ist es, wenn mittels der
Steuervorrichtung jedes Mitnehmerelement einzeln aktiviert oder deaktiviert werden
kann. Diese Ausführungsform kann dahingehend vorteilhaft weitergebildet werden, dass
die in Förderrichtung rechts und links an der Sammelkette sitzenden Mitnehmerelemente
einzeln angesteuert werden. Befindet sich an einer Seite der Sammelstrecke z. B. ein
Inkjet-Gerät zum Bedrucken der Produkte oder ein Etikettenspender zum Aufbringen von
Etiketten, so ist es vorteilhaft, im Bearbeitungsbereich die Mitnehmerelemente komplett
einzuklappen. Die Mitnehmerelemente fügen sich somit in das Mitnehmerkettendach ein,
bilden einen Teil der Auflagefläche des Kettendachs und behindern eine Inline-Bearbeitung
in keinster Weise. Dazu befindet sich vor der Bearbeitungsstation eine Ansteuereinrichtung,
welche das Mitnehmerelement einklappt, also deaktiviert, und nach der Bearbeitungsstation
eine weitere Ansteuereinrichtung, welche das Mitnehmerelement ausklappt und wieder
aktiviert.
[0017] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0018] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Sammelhefter
- Fig. 2
- eine Sammelkette mit klappbaren Mitnehmerelementen
- Fig. 3
- ein klappbares Mitnehmerelement in einer Detailansicht
- Fig. 4 a-c
- das Mitnehmerelement aus Fig.3 in einer rückwärtigen Ansicht
- Fig. 5
- das Mitnehmerelement aus Fig.3 in einer weiteren Ansicht
[0019] Fig. 1 zeigt einen Sammelhefter 100 zum Zusammentragen von Falzbogen 201-209 zur
Bildung von Broschuren, welche in der Heftstation 8 geheftet werden.
[0020] Ein erster Anleger 5, welcher sich am Anfang der Sammelstrecke befindet, legt einen
vereinzelten Falzbogen 205 auf der Sammelkette 20 ab. Bei dem Anleger handelt es sich
um einen Trommelanleger nach dem Stand der Technik. Durch die Sammelkette 20 mit Mitnehmerelementen
24 (in Fig. 1 nicht bezeichnet) wird der Falzbogen 205 in Förderrichtung a weitertransportiert.
Ein zweiter Anleger 6 legt einen zweiten vereinzelten Falzbogen 206 auf den vom ersten
Anleger 5 bereitgestellten Falzbogen 205 ab, ein dritter Anleger 1 legt anschließend
einen weiteren vereinzelten Falzbogen 201 auf die Sammelkette 20 ab.
[0021] In Abhängigkeit von der Anzahl Falzbogen, welche die Broschur bilden, können noch
weitere (in Fig. 1 nicht dargestellte) Anleger folgen. Der in Förderrichtung a letzte
Anleger ist ein Umschlagfalzanleger 3, welcher einen Bogen 203 falzt und auf die bereits
gesammelten Bogen ablegt.
[0022] Die soweit komplettierte Broschur wird von der Sammelkette 20 in Förderrichtung a
bis zur Heftstation 8 weitertransportiert. Dort wird die Broschur in bekannter Weise
durch Heftköpfe (in Fig. 1 nicht bezeichnet) geheftet. Direkt an die Heftstation 8
schließt sich der Bereich des Auslegers des Sammelhefters 100 an.
[0023] An der Position I, und üblicher Weise im rechten Winkel zur Sammelstrecke angeordnet,
befinden sich Trimmer und Auslage, welche in Fig. 1 nicht dargestellt sind. Dabei
kann ein Trimmer oder ein Dreiseitenschneider mit oder ohne Mehrfachnutzentrennung
zum Einsatz kommen. Die Auslage kann als Kreuzauslage oder Päckchenauslage ausgestaltet
sein.
[0024] Fig. 1 zeigt weiter verschiedene Stationen 2, 4, 9 zur Inline-Bearbeitung der sich
auf der Sammelkette 20 befindlichen Falzbogen.
[0025] Durch eine Vorrichtung 7 wird eine Hälfte eines oberster Falzbogens 207 während der
Förderbewegung in Förderrichtung a in eine nahezu horizontale Lage angehoben wodurch
ein Inkjet-Gerät 2 den Falzbogen 207 auf seiner Innenseite und den sich darunter befindliche
Falzbogen 202 bedrucken kann. Damit das den Falzbogen 202 führende Mitnehmerelement
24 (in Fig. 1 nicht bezeichnet) nicht mit dem Inkjet-Gerät 2 kollidiert, wird dieses
vor dieser Inline-Bearbeitungsstation eingeklappt. Da sich das Inkjet-Gerät 2 in Förderrichtung
a links von der Sammelkette 20 befindet, genügt es, das sich in Förderrichtung a links
an der Sammelkette 20 befindliche Mitnehmerelement 24 (in Fig. 1 nicht bezeichnet)
einzuklappen. Die Vorrichtung 7 kann sich genauso in Förderrichtung a rechts von der
Sammelkette 20 befinden. Dann müsste das sich in Förderrichtung a rechts an der Sammelkette
20 befindliche Mitnehmerelement 24 eingeklappt werden. Wie das Mitnehmerelement eingeklappt
wird, wird in Fig. 3 näher beschrieben.
Soll ein Falzbogen 204 auf seiner Oberseite durch ein Inkjet-Gerät 4 direkt in seiner
Position auf der Sammelkette 20 bedruckt werden, so muss das Mitnehmerelement 24 (in
Fig. 1 nicht bezeichnet) zur Vermeidung einer Kollision von Mitnehmerelement 24 und
Inkjet-Gerät 4 vor der Bearbeitungsstation eingeklappt werden.
Des Weiteren besitzt der Sammelhefter 100 eine Aufspendeeinrichtung 9 zum Aufbringen
von weiteren Produkten auf den Falzbogen 209. Dabei kann es sich um einen Etikettenspender,
Produktprobenkleber, Kartenspender oder ähnliches handeln. Damit das sich in Förderrichtung
a rechts an der Sammelkette 20 befindliche Mitnehmerelement 24 (in Fig. 1 nicht bezeichnet),
welches die gesammelten Falzbogen an der Aufspendeeinrichtung 9 entlang transportiert,
nicht mit der Aufspendeeinrichtung 9 kollidiert, muss selbiges Mitnehmerelement 24
(in Fig. 1 nicht bezeichnet) vorher eingeklappt werden.
[0026] Inkjet-Gerät 4 und Aufspendeeinrichtung 9 sind im Ausführungsbeispiel von Fig. 1
in Förderrichtung a nach dem Umschlagfalzanleger 3 angeordnet und dienen der Bearbeitung
des Umschlages. Inkjet-Gerät 4 und Aufspendeeinrichtung 9 können genauso an anderen
beliebigen Positionen entlang der Sammelstrecke angeordnet sein.
[0027] Fig. 2 zeigt ein Produkt 200, welches rittlings auf dem Kettendach 25 einer Sammelkette
20 aufliegt und an seinen hinteren Schenkeln von je einem Mitnehmerelement 24 erfasst
wird. Das Mitnehmerelement 24 steht dabei aus dem Mitnehmerkettendach 23 hervor. Die
Falzkante des Produkts 200 wird von der Schneide der Führungsplatte 21 geführt. Kettendachsegmente
22, welche an gebogenen Außenlaschen 11 der Rollenkette 10 befestigt sind, bilden
als Kettendach 25 eine Auflagefläche.
Des Weiteren zeigt Fig. 2 die Rollenkettenführung 12 der Rollenkette 10.
[0028] In Fig. 3 ist ein an einer Rollenkette 10 mittels einer Außenlasche 11 befestigtes
Kettendachsegment 23 mit einem Mitnehmerelement 24 im Detail dargestellt, welches
in Förderrichtung a bewegt wird. Das Mitnehmerelement 24 weist eine Fläche 24.1 auf,
an der ein zu transportierender Bogen 200 (nicht dargestellt) anliegt. In dieser aktiven
Lage ist das Mitnehmerelement 24 um 90° aus dem Mitnehmerkettendach 23 und damit aus
der Ebene E des Kettendachs herausgeklappt. Dieser Klappwinkel ist in Fig. 3 mit c
bezeichnet. Das Ausklappen des Mitnehmerelements 24 wird durch einen nicht näher beschriebenen
Klappmechanismus 24.2 bewirkt. Dieser kann in vorteilhafter Weise analog dem in der
DE 10 2007 053 490 A1 beschriebenen steuerbaren Klappmechanismus aufgebaut sein. Beim Ausklappen wird das
Mitnehmerelement 24 um seine Drehachse 30 geschwenkt. Die Drehachse 30 liegt dabei
im Wesentlichen senkrecht zur Transportrichtung a und im Wesentlichen in der Ebene
E des Kettendachs.
[0029] Die Fig.en 4a-c zeigen das Mitnehmerelement 24, welches in Förderrichtung a bewegt
wird, in einer Ansicht von hinten. Aus diesen Darstellungen geht hervor, wie das Mitnehmerelement
24 von seiner inaktiven in seine aktive Lage und umgekehrt von seiner aktiven in seine
inaktive Lage geklappt werden kann. Über den Steuerhebel 31 wird eine Verstellkraft
F eingebracht. Wie in der
DE 10 2007 053 490 A1 beschrieben, kann diese Kraft durch eine Steuerkurve 32 oder einen Aktor aufgebracht
werden. In Fig. 4b befindet sich das Mitnehmerelement 24 in seiner inaktiven Lage.
Eine ortsfeste Steuerkurve 32 wirkt mit einer Verstellkraft F auf den Steuerhebel
31 und bewirkt dessen Aufwärtsbewegung und damit ein Ausklappen, d.h. aktivieren des
Mitnehmerelements 24. In Fig. 4c befindet sich das Mitnehmerelement 24 in seiner aktiven
Lage. Eine ortsfeste Steuerkurve 32 wirkt mit einer Verstellkraft F auf den Steuerhebel
31 und bewirkt dessen Abwärtsbewegung und damit ein Einklappen, d.h. deaktivieren
des Mitnehmerelements 24. Analog zu dem in der
DE 10 2007 052 490 A1 beschriebenen Mitnehmerelement besitzt das hier dargestellte Mitnehmerelement 24
ein Schneidenlager 42, so dass eine kleine Kraft für das Klappen des Mitnehmerelements
24 ausreicht.
Weiter besitzt das Mitnehmerelement 24 ein in Fig. 4a angedeutetes Lastbegrenzungselement
40. Das Lastbegrenzungselement 40 wird wie in Fig. 5 dargestellt durch das Schneidenlager
42, einen Hebel 44 und einen Winkel 43 gebildet. Mittels einer Druckfeder 41 lässt
sich die Grenzlast einstellen. Ein an der Anlagefläche 24.1 anliegendes Produkt 200
bewirkt während seines Transports permanent eine Rückstellkraft auf das Mitnehmerelement
24. Dieser Rückstellkraft ist die Federkraft der Druckfeder 41 entgegengesetzt. Wird
nun die Rückstellkraft größer als die Federkraft, z. B. aufgrund eines Materialstaus
im Bereich der Sammelkette 20, so klappt das Mitnehmerelement 24 ein. Durch diese
Wirkung des Lastbegrenzungselements 40 kann eine Beschädigung oder Zerstörung des
Mitnehmerelements 24 und der Rollenkette 10 verhindert werden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Anleger
- 2
- Inkjet
- 3
- Umschlagfalzanleger
- 4
- Inkjet
- 5
- Anleger
- 6
- Anleger
- 7
- Vorrichtung zum Aufklappen des Produktes
- 8
- Heftstation
- 9
- Aufspendeeinrichtung
- 10
- Rollenkette
- 11
- gebogene Außenlasche der Rollenkette
- 12
- Rollenkettenführung
- 20
- Sammelkette
- 21
- Führungsplatte
- 22
- Kettendachsegment
- 23
- Kettendachsegment
- 24
- Mitnehmerelement
- 24.1
- Anlagefläche
- 24.2
- Klappmechanismus
- 25
- Kettendach
- 30
- Drehachse
- 31
- Steuerhebel
- 32
- gestellfeste Steuerkurve
- 40
- Lastbegrenzungselement
- 41
- Druckfeder
- 42
- Schneidenlager
- 43
- Winkel
- 44
- Hebel
- 100
- Sammelhefter
- 200
- Produkt: gefalzter Bogen
- 201,202,204,205,206,207,209
- Produkt: gefalzter Bogen
- 203
- Produkt: ungefalzter Bogen
- a
- Förderrichtung
- c
- Klappwinkel des Mitnehmerelements
- E
- Ebene des Kettendachs
- F
- Verstellkraft
- I
- Position von Trimmer und Auslage
1. Sammelhefter (1) mit einer endlosen Sammelkette (20), an der Kettendachsegmente (22,
23) befestigt sind, die zusammen ein Kettendach (25) zum rittlingsweisen Sammeln und
Transportieren von gefalzten Bogen (200) bilden, und wobei die Sammelkette (20) Kettendachsegmente
(23) mit je einem klappbaren Mitnehmerelement (24) besitzt, wobei die Mitnehmerelemente
(24) in ihrer Lage verstellbar sind und in einer inaktiven Lage einen Teil des Kettendachs
(25) der Sammelkette (20) bilden und in einer anderen, aktiven Lage quer zur Förderrichtung
(a) aus dem Kettendach (25) der Sammelkette (20) hervorstehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges Mitnehmerelementen (24) eine Drehachse (30) aufweist, die im Wesentlichen
in der Ebene (E) des Kettendachs (25) liegt und im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung
(a) gerichtet ist.
2. Sammelhefter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges Mitnehmerelement (24) ein Lastbegrenzungselement (40) aufweist, welches
bis zu einer auf das Mitnehmerelement (24) einwirkenden Grenzlast einem Einklappen
des Mitnehmerelements (24) von seiner aktiven in seine inaktive Lage entgegenwirkt.
3. Sammelhefter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lastbegrenzungselement (40) eine Verstelleinrichtung (41) aufweist zum Einstellen
der wirksamen Grenzlast.
4. Sammelhefter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mitnehmerelemente (24) über mindestens eine Steuervorrichtung angesteuert werden.
5. Sammelhefter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit der Steuervorrichtung jedes Mitnehmerelement (24) einzeln aktiviert oder deaktiviert
werden kann.
6. Sammelhefter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Förderrichtung (a) rechts und links an der Sammelkette (20) sitzenden Mitnehmerelementen
(24) einzeln angesteuert werden.