(19)
(11) EP 2 182 162 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.05.2010  Patentblatt  2010/18

(21) Anmeldenummer: 09013743.1

(22) Anmeldetag:  02.11.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/17(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 03.11.2008 DE 102008043397

(71) Anmelder: Profine Gmbh
53840 Troisdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Holzeimer, Alexander
    66981 Münchweiler a.d. Rod (DE)
  • Jäger, Wolfgang
    76829 Landau/Pfalz (DE)
  • Leonzi, Bruno
    76275 Ettlingen (DE)

(74) Vertreter: Wübken, Ludger 
profine GmbH Patentabteilung Geb. 56 Mülheimer Strasse 26
53840 Troisdorf
53840 Troisdorf (DE)

   


(54) Rollladenkasten mit verstellbarem Einlauftrichter


(57) Die Erfindung betrifft einen Rollladenkasten, insbesondere einen Aufsatz-Rollladenkasten, mit mehreren Deckelprofilen, zwei seitlichen Kopfstücken (1), einer sich in Längsrichtung des Rollladenkastens an dessen Unterseite erstreckenden Öffnung zum Durchführen eines Rollladenpanzers sowie zwei mit den seitlichen Kopfstücken (1) verbindbaren Einlauftrichtern (2) zur seitlichen Führung des Rollladenpanzers. Die Kopfstücke (1) weisen parallel zueinander und etwa senkrecht zur Unterseite des Rollladenkastens verlaufende erste Führungsmittel auf, während die Einlauftrichter (2) parallel zueinander verlaufende zweite Führungsmittel aufweisen. Die ersten Führungsmittel der Kopfstücke (1) und die zweiten Führungsmittel der Einlauftrichter (2) korrespondieren derart miteinander, dass die Einlauftrichter (2) von der Unterseite des Rollladenkastens alternativ in mehrere zueinander beabstandete Positionen formschlüssig eingeführt werden können.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollladenkasten mit mehreren Deckelprofilen, zwei seitlichen Kopfstücken, einer sich in Längsrichtung des Rollladenkastens an dessen Unterseite erstreckenden Öffnung zum Durchführen eines Rollladenpanzers sowie zwei mit den seitlichen Kopfstücken verbindbaren Einlauftrichtern zur seitlichen Führung des Rollladenpanzers.

Technisches Gebiet



[0002] Rollladenkästen aus Kunststoffprofilen, insbesondere aus flachen Kunststoffhohlprofilen, sind allgemein bekannt. Man unterscheidet sogenannte Rollladenaufsatzkästen, die mit einem Bodenbasisprofil auf der oberen horizontalen Außenseite eines Blendrahmens oder Verbreiterungsprofils montiert werden, und Vorsatzkästen, die in der Regel von außen vor eine Blendrahmenverbreiterung oder eine oberhalb des Blendrahmens angeordnete Blende montiert werden. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere einen Rollladenaufsatzkasten.

[0003] Kunststoff-Rollladenkästen weisen üblicherweise an den beiden Stirnseiten spritzgegossene Kopfstücke - auch Stirnhauben genannt - zur Aufnahme der Wickelwelle für den Rollladenpanzer auf, während die einzelnen Blenden bzw. Deckelprofile im Extrusionsverfahren hergestellt werden.

[0004] Um einen einwandfreien Einlauf des Rollladenpanzers in die Rollladenlaufschienen zu gewährleisten, weisen Rollladenkästen seitlich je einen Einlauftrichter auf. Üblicherweise sind die Einlauftrichter an den spritzgegossenen Kopfstücken angeformt oder mit diesen durch Klipsen oder Schrauben verbunden. In bestimmten Einbausituationen ist der Rollladenpanzer jedoch schmaler als das Innenmaß des Rollladenkastens. In diesen Fällen müssen einer oder beide Einlauftrichter entsprechend verschoben werden können.

Stand der Technik



[0005] Aus der EP 1 736 631 A2 ist ein gattungsgemäßer Rollladenkasten bekannt, bei dem die Einlauftrichter mittels einer schwalbenschwanzförmigen Führung in dem Rückwand-Deckel seitlich verschoben und damit in einer zu den Kopfstücken beabstandeten Position fixiert werden können. Eine ähnliche Lösung sieht die EP 1 811 120 A1 vor.

[0006] Diese bekannten Rollladenkästen mit verstellbarem Einlauftrichter bedingen daher spezielle Rückwand-Deckel.

Aufgabe



[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diese Nachteile zu vermeiden und einen Rollladenkasten mit verstellbarem Einlauftrichter zur Verfügung zu stellen, der ohne zusätzliche Führungen am Rückwand-Deckel eine Montage des Einlauftrichters in einer zu den Kopfstücken beabstandeten Position ermöglicht.

Darstellung der Erfindung



[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Rollladenkasten, insbesondere einen Aufsatz-Rollladenkasten, mit mehreren Deckelprofilen, zwei seitlichen Kopfstücken, einer sich in Längsrichtung des Rollladenkastens an dessen Unterseite erstreckenden Öffnung zum Durchführen eines Rollladenpanzers sowie zwei mit den seitlichen Kopfstücken verbindbaren Einlauftrichtern zur seitlichen Führung des Rollladenpanzers, bei dem die Kopfstücke parallel zueinander und etwa senkrecht zur Unterseite des Rollladenkastens verlaufende erste Führungsmittel aufweisen und bei dem die Einlauftrichter parallel zueinander verlaufende zweite Führungsmittel aufweisen, wobei die ersten Führungsmittel der Kopfstücke und die zweiten Führungsmittel der Einlauftrichter derart miteinander korrespondieren, dass die Einlauftrichter von der Unterseite des Rollladenkastens alternativ in mehreren zueinander beabstandeten Positionen formschlüssig eingeführt werden können.

[0009] Die Erfindung löst sich somit von den bekannten Rollladenkästen mit verstellbarem Einlauftrichter, bei denen der Einlauftrichter an dem Rückwand-Deckel parallel zum Bodendeckel geführt wird. Die erfindungsgemäß eingesetzten Einlauftrichter werden vielmehr von unten, also etwa senkrecht zum Bodendeckel in die seitlich angeordneten Kopfstücke eingesteckt.

[0010] Hierzu weist das Kopfstück eine entsprechende Aussparung aus, in der insbesondere eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden Nuten und Stegen angeordnet ist, wobei die Stege untereinander und die Nuten untereinander jeweils bevorzugt den gleichen seitlichen Abstand aufweisen. Die Einlauftrichter weisen dann einen entsprechend geformten Grundkörper auf, der ebenfalls parallel zueinander verlaufende Stege bzw. Nuten aufweist, die mit den Nuten und Stegen der Aussparung des Kopfstückes korrespondieren und ein formschlüssiges Einstecken des Einlauftrichters in die Aussparung des Kopfstückes ermöglichen. Die Kopfstücke weisen erfindungsgemäß eine Mehrzahl solcher Nuten bzw. Stege auf, so dass die Einlauftrichter in mehreren Positionen mit unterschiedlichem Abstand zur Außenseite der Kopfstücke eingesetzt werden können, beispielsweise in Abständen von 0, 5, 10, 15 und 20 mm vom Kopfstück.

[0011] Anstelle einfacher Stege bzw. Nuten mit rechteckigem Querschnitt können selbstverständlich auch schwalbenschwanzförmige oder ähnlich geformte Stege bzw. Nuten als Führungen verwendet werden.

[0012] Die Nuten und Stege des Einlauftrichters und/oder des Kopfstückes können über ihre gesamte Länge jeweils die gleiche Breite und Tiefe aufweisen. Bevorzugt sind die Stege und/oder Nuten des Einlauftrichters und/oder des Kopfstückes jedoch in einem Teilbereich ihrer Länge schmaler und/oder flacher und in dem anderen Teilbereich breiter und/oder tiefer ausgeführt, um einerseits ein leichtes Einführen des Einlauftrichters in die Führungen des Kopfstückes zu ermöglichen und andererseits beim weiteren Hineinschieben einen Presssitz zu bilden. Damit erübrigt sich eine zusätzliche Verschraubung des Einlauftrichters am Kopfstück.

[0013] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der empfindungsgemäße Einlauftrichter eine Lasche zur seitlichen Aufnahme bzw. zum seitlichen Abschluss eines Zusatzrollos, insbesondere eines Fliegengitters, auf. So ist gewährleistet, dass die Breite des Fliegengitters mit der Breite des Rollladenpanzers immer korrespondiert.

Kurze Beschreibung der Zeichnung



[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen dabei:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Einlauftrichters,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht des Einlauftrichters gemäß Fig. 1 von einer anderen Position gesehen,
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht eines Kopfstückes mit eingesetztem Einlauftrichter, Ansicht von außen/ unten,
Fig. 4
eine perspektivische Ansicht des Kopfstückes gemäß Fig. 3, Ansicht von innen/unten,
Fig. 5
eine perspektivische Ansicht ähnlich Fig. 3, vor dem Einsetzen des Einlauftrichters,
Fig. 6
eine perspektivische Ansicht ähnlich Fig. 4, vor dem Einsetzen des Einlauftrichters,
Fig. 7
eine perspektivische Ansicht ähnlich Fig. 4, Einlauftrichter in Position "0 mm".

Bester Weg zur Ausführung der Erfindung



[0015] In den Fig. 3 und 4 ist das - von innen gesehen - rechte Kopfstück 1 eines erfindungsgemäßen Rollladenkastens in perspektivischer Ansicht aus zwei verschiedenen Positionen dargestellt. In Fig. 3 ist die Außenseite mit Bezugsziffer 4, in Fig. 4 die Innenseite mit Bezugsziffer 5 gekennzeichnet.

[0016] Wie in Fig. 5 zu erkennen, weist das Kopfstück 1 eine nach unten gerichtete Aussparung 15 auf, die an der innenliegenden und an der außenliegenden Wand jeweils mit Stegen 8 versehen ist, die durch Nuten 9 voneinander getrennt sind. Die jeweils insgesamt sechs Nuten 9 des dargestellten Ausführungsbeispiels weisen jeweils eine Breite von ca. 2,6 mm auf, während die Stege 2,4 mm breit sind, so dass der Abstand von Nut zu Nut bzw. von Steg zu Steg jeweils 5 mm beträgt.

[0017] Der in Fig. 1 und 2 vergrößert dargestellte Einlauftrichter 2 weist ebenfalls beidseitig entsprechend gestaltete Stege 6, 6' und Nuten 7, 7' auf. Die Maße und Abstände der Nuten 7, 7' und Stege 6, 6' des Kopfstückes betragen ebenfalls 2,6 mm bzw. 2,4 mm.

[0018] Wie insbesondere in den Fig. 5 und 6 zu erkennen, kann somit der Einlauftrichter 2 in unterschiedlichen Positionen in die Aussparung 15 des Kopfstückes 1 eingesetzt werden, und zwar in der Position 0 mm, bei der die Lasche 12 unmittelbar auf der Auflagefläche 13 aufliegt, sowie in weiteren Positionen, die um 5, 10 und 15 mm zu der erstgenannten Position verschoben sind. Dargestellt ist eine um 15 mm versetzte Ausführung. In Fig. 7 ist der Einlauftrichter 2 in Position "0 mm" eingestzt.

[0019] Die Lasche 12 des Einlauftrichters 2 dient zur seitlichen Aufnahme eines Zusatzrollos, insbesondere eines Fliegengitters (in den Figuren nicht dargestellt). Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Führungszapfen 14 ermöglicht eine zentrierende Einführung in eine Hohlkammer bzw. Aussparung einer an sich bekannten Rollladenführungsschiene.

[0020] Die Führung des Rollladenpanzers erfolgt in bekannter Weise zwischen der innenliegenden Führung 10 und der außenliegenden Führung 11.

Legende



[0021] 
1
Kopfstück
2
Einlauftrichter
3
Unterseite
4
Außenseite
5
Innenseite
6 , 6'
Stege
7 , 7'
Nuten
8
Stege
9
Nuten
10
innenliegende Führung
11
außenliegende Führung
12
Lasche
13
Auflagefläche
14
Führungszapfen
15
Aussparung



Ansprüche

1. Rollladenkasten mit mehreren Deckelprofilen, zwei seitlichen Kopfstücken (1), einer sich in Längsrichtung des Rollladenkastens an dessen Unterseite erstreckenden Öffnung zum Durchführen eines Rollladenpanzers sowie zwei mit den seitlichen Kopfstücken (1) verbindbaren Einlauftrichtern (2) zur seitlichen Führung des Rollladenpanzers, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Kopfstücke (1) parallel zueinander und etwa senkrecht zur Unterseite des Rollladenkastens verlaufende erste Führungsmittel aufweisen und

- die Einlauftrichter (2) parallel zueinander verlaufende zweite Führungsmittel aufweisen,

- wobei die ersten Führungsmittel der Kopfstücke (1) und die zweiten Führungsmittel der Einlauftrichter (2) derart miteinander korrespondieren, dass die Einlauftrichter (2) von der Unterseite des Rollladenkastens alternativ in mehrere zueinander beabstandete Positionen formschlüssig eingeführt werden können.


 
2. Rollladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Führungsmittel der Kopfstücke (1) als eine Mehrzahl parallel und im gleichen Abstand zueinander verlaufende Nuten (9) bzw. Stege (8) und die zweiten Führungsmittel der Einlauftrichter (2) als parallel und im gleichen Abstand zueinander verlaufende Stege (6, 6') bzw. Nuten (7, 7') ausgebildet sind.
 
3. Rollladenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlauftrichter an ihrer Unterseite einen Führungszapfen (14) zur Zentrierung in einer Rollladenführungsschiene aufweisen.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente