[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines elektronischen Steuergerätes
eines Fahrzeuges gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten
Art.
[0002] Aus der
DE 103 17 653 A1 ist ein Verfahren zum Initialisieren eines Steuergerätes zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
in einem Fahrzeug bekannt. In Abhängigkeit eines Signals einer Erfassungseinrichtung
wird eine Startanforderungswahrscheinlichkeit ermittelt, Darüber hinaus wird in Abhängigkeit
eines Signals einer weiteren Erfassungseinrichtung eine Startanforderung ermittelt.
[0003] In Abhängigkeit der erfassten Startanforderungswahrscheinlichkeit wird das Fahrzeug
überprüft und gegebenenfalls gegen Wegrollen gesichert. Zusätzlich wird eine Unterbrechung
des Kraftflusses zwischen der Brennkraftmaschine und den Antriebsrädern sichergestellt,
Die Brennkraftmaschine wird mittels eines Elektromotors in Bewegung gesetzt und das
Steuergerät mit der Brennkraftmaschine derart synchronisiert, dass eine Position der
Brennkraftmaschine von dem Steuergerät erkannt wird. Der Elektromotor wird nach dem
Synchronisieren des Steuergerätes mit der Brennkraftmaschine deaktiviert und das synchronisierte
Steuergerät wird in einen Stand-by-Modus versetzt und es wird auf eine Startanforderung
gewartet.
[0004] Bei dem bekannten Verfahren wird das Steuergerät noch vor der Abgabe einer fahrerseitigen
Startanforderung initialisiert und damit insbesondere auch synchronisiert, um einen
in Abhängigkeit einer Startanforderung erfolgenden Startvorgang besonders schnell
durchführen zu können. Die Startanforderungswahrscheinlichkeit wird beispielsweise
mittels geeigneter Sensoren erkannt, wobei eine hohe Startanforderungswahrscheit bei
einer Ermittlung eines Fahrers im Fahrzeug festgestellt wird. Die eigentliche Startanforderung
kann durch Drehen des Zündschlüssels oder Betätigen eines Starterschalters erfolgen.
[0005] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass eine Synchronisation des Steuergerätes mit
der Brennkraftmaschine nur dann erfolgt, wenn keine diese Synchronisation beschreibenden
Daten abgespeichert sind. Dadurch soll verhindert werden, dass bei wiederholtem Erkennen
einer Startanforderungswahrscheinlichkeit, ohne dass dazwischen eine tatsächliche
Startanforderung erfolgt ist, erneut eine Synchronisation des Steuergeräts mit der
Brennkraftmaschine durchgeführt wird und ein unnötiger Verschleiß des Elektromotors
sowie ein unnötiger Energieverbrauch verursacht werden.
[0006] Die vorbeschriebene bekannte Vorgehensweise weist jedoch den Nachteil auf, dass bei
einem fahrerseitigen Abschalten des Fahrzeuges und einem anschließenden Verlassen
des Fahrzeuges durch den Fahrer sowie einem sich wiederum daran anschließenden Einsteigen
des Fahrers in das Fahrzeug eine hohe Startanforderungswahrscheinlichkeit ermittelt
wird, die die Synchronisierung des Steuergerätes mit der Brennkraftmaschine auslöst,
außer wenn im Steuergerät eine ausgeführte Synchronisation beschreibende Daten abgespelchert
sind. Über die abgespeicherten Daten sind jedoch eventuelle Betriebszustandsänderungen
der Brennkraftmaschine seit der letzten Synchronisierung mit dem Steuergerät nicht
berücksichtigbar, womit eine steuergerätseitige Ansteuerung der Brennkraftmaschine
bei einer Betriebszustandsänderung der Brennkraftmaschine unter Umständen nicht im
gewünschten Umfang durchführbar ist.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben
eines elektronischen Steuergerätes eines Fahrzeuges zur Verfügung zu stellen, mittels
welchem ein Startvorgang eines Fahrzeuges mit kurzen Startzeiten durchführbar ist
und mittels dem eine steuergerätsseitige Betätigung einer dem Steuergerät zugeordneten
Fahrzeugkomponente insbesondere während des Startvorganges in gewünschtem Umfang durchführbar
ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
[0009] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines elektronischen Steuergerätes
eines Fahrzeuges, insbesondere eines Getriebesteuergerätes, welches zum Betätigen
wenigstens einer Fahrzeugkomponente vorgesehen ist und das bei einem Abschalten des
Fahrzeuges aus einem aktivierten Betriebszustand in einen deaktivierten Betriebszustand
überführt wird, in dem das Steuergerät einen geringeren Strombedarf als im aktivierten
Betriebszustand aufweist, wird das Steuergerät bei einer Inbetriebnahme des Fahrzeuges
aus dem deaktivierten Betriebszustand in den aktivierten Betriebszustand überführt
und dabei initialisiert.
[0010] Erfindungsgemäß wird das Steuergerät in Abhängigkeit verschiedener Betriebszustandsparameter
des Fahrzeuges bei einem Abschalten des Fahrzeuges für eine Zeitdauer aus dem aktivierten
Betriebszustand in einen Stand-by-Betriebszustand überführt, in dem ein Betriebszustand
der zu betätigenden Fahrzeugkomponente überwacht wird und aus dem das Steuergerät
bei einer Inbetriebnahme des Fahrzeuges ohne Initialisierung in den aktivierten Betriebszustand
überführbar ist, wobei das Steuergerät in abgeschaltetem Zustand des Fahrzeuges nach
Ablauf der Zeitdauer in den deaktivierten Betriebszustand überführt wird.
[0011] Somit wird mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ein verzögertes Ausschalten eines
elektronischen Steuergerätes ermöglicht und eine Initialisierung des Steuergerätes
nach kurzen Fahrtpausen sowie unerwünschte Verzögerungen beim Starten eines Fahrzeuges
bzw. dessen Systemkomponenten auf einfache und kostengünstige Art und Weise vermieden.
[0012] Besonders vorteilhaft erweist sich das erfindungsgemäße Verfahren bei Fahrzeugen,
welche im Verteilerverkehr, wie beispielsweise in der Paket- oder Briefzustellung,
verwendet werden, da Verzögerungen beim Starten des Fahrzeuges nach jedem kurzen Zwischenstopp
als besonders störend empfunden werden.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren weist im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten
Vorgehensweisen zusätzlich den Vorteil auf, dass der Betriebszustand der über das
elektronische Steuergerät zu betätigenden Fahrzeugkomponente überwacht wird und eventuelle
Betriebszustandsänderungen der Fahrzeugkomponente bei der Wiederinbetriebnahme des
Fahrzeuges ohne Initialisierung des Steuergerätes berücksichtigt werden können. Damit
ist eine steuergerätseitige Betätigung der Fahrzeugkomponente nach einer Wiederinbetriebnahme
eines Fahrzeuges in gewünschtem Umfang durchführbar.
[0014] Bei einer vorteilhaften Variante des Verfahrens nach der Erfindung ist das Steuergerät
in Abhängigkeit einer Fahrerwunschvorgabe in den Stand-by-Betriebszustand überführbar,
womit der Fahrer das Aktivieren der Stand-by-Funktion durch Ein- oder Ausschalten
manuell beeinflussen kann.
[0015] Um das erfindungsgemäße Verfahren an verschiedene Betriebszustandsverläufe anpassen
zu können, ist die Zeitdauer bei einer weiteren Variante des Verfahrens nach der Erfindung
in Abhängigkeit einer Fahrerwunschvorgabe variierbar. Dabei ist die Zeitdauer der
Aktivierung des Stand-by-Betriebszustandes des Steuergerätes mit Hilfe eines Bedienungselementes,
beispielsweise eines Schalters, vom Fahrer einstellbar. Das bedeutet, dass der Fahrer
die Zeitdauer bzw. die Stand-by-Zeit manuell vorzugsweise gestuft, z. B. auf 0 min,
auf 1 min, 2 min, 5 min oder auf einen längeren Zeitraum, einstellen kann.
[0016] Bei weiteren vorteilhaften Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Zeitdauer
mittels einer Fahrzeugbetriebsbewertung und/oder in Abhängigkeit einer Bordnetzspannung
adaptiert. Somit ist beispielsweise eine typische Zeit, die der Fahrer für einen Zwischenstopp
benötigt, und/oder eine Anzahl von Fahrzeugstopps adaptiv ermitelbar und für die Festlegung
der Zeitdauer bzw. der Stand-by-Zeit heranziehbar und/oder eine unzulässige Bordnetzbelastung
ist auf einfache Art und Weise durch Überführen des Steuergerätes in den durch einen
geringen Strombedarf gekennzeichneten deaktivierten Betriebszustand vermeidbar. Durch
die Überwachung der Bordnetzspannung ist die Zeitdauer bspw. einem Ladezustand eines
elektrischen Speichers eines Fahrzeuges entsprechend einstellbar und die Speichereinrichtung
gegen Tiefentladung schützbar.
[0017] Das Steuergerät ist bei einer Variante des Verfahrens nach der Erfindung in Abhängigkeit
einer Bordnetzspannung in den Stand-by-Betriebszustand überführbar, wobei das Steuergerät
bei Ermittlung einer kritischen Bordnetzspannung bei einem Abschalten des Fahrzeuges
nicht in den Stand-by-Betriebszustand sondern in den deaktivierten Betriebszustand
überführt wird.
[0018] Um während des Stand-by-Betriebszustandes des Steuergerätes sicherheitskritische
Betriebszustände eines Fahrzeuges vermeiden zu können, werden bei einer vorteilhaften
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Übergang vom aktivierten Betriebszustand
in den Stand-by-Betriebszustand des Steuergerätes steuergerätseitige sicherheitskritische
Funktionen für die Betätigung der Fahrzeugkomponente deaktiviert.
[0019] Das bedeutet, dass bei einer Ausführung der Fahrzeugkomponente als Fahrzeuggetriebe
vorzugsweise eine steuergerätseitige Betätigung der Aktuatorik der Getriebeeinrichtung
deaktiviert wird, um eine steuergerätseitige Veränderung eines Betriebszustandes des
Fahrzeuggetriebes, der unter Umständen sicherheitskritische Betriebszustände des Fahrzeuges
verursacht, zu vermeiden.
[0020] Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Patentansprüchen und dem unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
[0021] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein stark schematisiertes Ablaufdiagramm des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0022] In der Figur ist ein stark vereinfachtes Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben
eines Steuergerätes bzw. eines Getriebesteuergerätes eines Fahrzeuges dargestellt.
Das Getriebesteuergerät ist zum Betätigen einer Getriebeeinrichtung eines Fahrzeugantriebsstranges
eines Fahrzeuges vorgesehen, wobei die Getriebeeinrichtung als Automatgetriebe oder
als automatisiertes Handschaltgetriebe ausgeführt sein kann.
[0023] Zusätzlich ist das Getriebesteuergerät aus einem vollständig abgeschalteten Betriebszustand,
der durch einen Strombedarf gekennzeichnet ist, der wenigstens annähernd Null ist,
durch Inbetriebnahme des Fahrzeuges in einen aktivierten Betriebszustand überführbar.
[0024] Das bedeutet, das das Getriebesteuergerät bei einer Inbetriebnahme des Fahrzeuges
aus dem deaktivierten Betriebszustand in den aktivierten Betriebszustand überführt
und dabei während einer Initialisierungszeit initialisiert wird, wobei während der
Initialisierung des Getriebesteuergerätes ein aktueller Betriebszustand der Getriebeeinrichtung
ermittelt wird, der der steuergerätseitigen Betätigung der Getriebeeinrichtung zugrunde
gelegt wird.
[0025] Darüber hinaus ist das Steuergerät in Abhängigkeit eines Betriebszustandes des Fahrzeuges
aus dem aktivierten Betriebszustand zumindest für eine Stand-by-Zeit in einen Stand-by-Betriebszustand
überführbar, in dem ein Strombedarf geringer als im aktivierten Betriebszustand und
höher als im deaktivierten Betriebszustand ist.
[0026] Wird das Getriebesteuergerät aufgrund einer Inbetriebnahme des Fahrzeuges aus dem
Stand-by-Betriebszustand in den aktivierten Betriebszustand überführt, ist keine Initialisierung
des Getriebesteuergerätes für die funktionsgerechte Betätigung der Getriebeeinrichtung
erforderlich, da der Betriebszustand der Getriebeeinrichtung im Stand-by-Betriebszustand
durch das Getriebesteuergerät überwacht und eventuelle Betriebszustandsänderungen
der Getriebeeinrichtung ermittelt werden.
[0027] Somit wird der aktuelle Betriebszustand der Getriebeeinrichtung für die steuergerätseitige
Betätigung der Getriebeeinrichtung ohne Initialisierung des Getriebesteuergerätes
zugrunde gelegt. Dabei ist der Zeitraum, den das Steuergerät benötigt, um vom Stand-by-Betriebszustand
in den aktivierten Betriebszustand überzugehen, wesentlich kürzer als die Initialisierungszeit.
[0028] Während des ersten Funktionsschrittes S1 des Ablaufdiagrammes befindet sich das Steuergerät
in seinem deaktivierten Betriebszustand bzw. in vollständig abgeschaltetem Zustand.
Vom ersten Funktionsschritt S1 wird zu einem Überprüfungsschritt bzw. einem zweiten
Funktionsschritt S2 verzeigt, während dem überprüft wird, ob eine Fahrwunschvorgabe
zur Inbetriebnahme des Fahrzeuges vorliegt bzw. ob der Fahrer die Zündung des Fahrzeuges
aktiviert hat. Bei negativem Abfrageergebnis des zweiten Funktionsschrittes S2 wird
zum ersten Funktionsschritt S1 zurückverzweigt, während bei positivem Abfrageergebnis
zu einem dritten Funktionsschritt S3 verzweigt wird. Im dritten Funktionsschritt S3
wird das Steuergerät initialisiert und daran anschließend während eines vierten Funktionsschrittes
S4 in den aktivierten Betriebeszustand überführt.
[0029] Während eines sich an den vierten Funktionsschritt S4 anschließenden fünften Funktionsschrittes
bzw. Überprüfungsschrittes S5 wird überprüft, ob beispielsweise durch Abschalten der
Fahrzeugzündung eine Fahrwunschvorgabe zum Abschalten des Fahrzeuges vorliegt. Wird
während des fünften Überprüfungsschrittes S5 ermittelt, dass vom Fahrer eine entsprechende
Fahrwunschvorgabe abgegeben wurde, wird zu einem sechsten Überprüfungsschritt S6 verzweigt,
während dem wiederum überprüft wird, ob das Steuergerät aufgrund einer Fahrerwunschvorgabe
in den Stand-by-Betriebszustand zu überführen ist. Bei negativem Abfrageergebnis des
fünften Funktionsschrittes S5 wird zum vierten Funktionsschritt S4 zurückverzweigt.
[0030] Grundsätzlich wird während des sechsten Überprüfungsschrittes S6 verifiziert, ob
das Getriebesteuergerät bei einem Abschalten des Fahrzeuges für eine Zeitdauer aus
dem aktivierten Betriebszustand in den Stand-by-Betriebszustand zu überführen ist,
in dem ein Betriebszustand der Getriebeeinrichtung überwacht wird und aus dem das
Steuergerät bei einer Wiederinbetriebnahme des Fahrzeuges ohne Initialisierung in
den aktivierten Betriebszustand überführbar ist, wobei das Steuergerät in abgeschaltetem
Zustand des Fahrzeuges nach Ablauf der Zeitdauer in den deaktivierten Betriebszustand
überführt wird, in dem das Getriebesteuergerät einen geringeren Strombedarf als im
aktivierten Betriebszustand und im Stand-by-Betriebszustand aufweist.
[0031] Wird während des sechsten Überprüfungsschrittes S6 ermittelt, dass das Getriebesteuergerät
beispielsweise aufgrund einer fahrerseitigen Wunschvorgabe nicht in den Stand-by-Betriebszustand
überführbar ist, wird zu einem elften Funktionsschritt S11 verzweigt, während dem
das Getriebesteuergerät in den deaktivierten Betriebszustand überführt wird. Anschließend
wird ausgehend vom Schritt S11 zum ersten Funktionsschritt S1 zurückverzweigt.
[0032] Wird während des sechsten Überprüfungsschrittes S6 ermittelt, dass das Steuergerät
bei einem Abschalten des Fahrzeuges, das heißt beispielsweise bei einem Unterbrechen
des Stromkreises durch Abziehen eines Zündschlüssels oder durch Betätigen eines entsprechenden
Bedienelementes, aufgrund einer fahrerseitigen Wunschvorgabe in den Stand-by-Betriebszustand
zu überführen ist, wird zusätzlich im sechsten Überprüfungsschritt S6 eine Bordnetzspannung
mit einem Schwellwert der Bordnetzspannung verglichen. Wird eine aktuelle Bordnetzspannung
ermittelt, die kleiner oder gleich dem Schwellwert der Bordnetzspannung ist, wird
vom sechsten Überprüfungsschritt S6 zum elften Funktionsschritt S11 verzweigt und
das Getriebesteuergerät in den durch einen reduzierten Strombedarf gekennzeichneten
deaktivierten Betriebszustand überführt und anschließend zum ersten Funktionsschritt
S1 zurückverzeigt.
[0033] Wird jedoch eine Bordnetzspannung größer als der Schwellwert der Bordnetzspannung
ermittelt, wird das Getriebesteuergerät während eines siebten Funktionsschrittes S7
für den Stand-by-Betriebszustand vorbereitet und während eines achten Funktionsschrittes
S8 aus dem aktivierten Betriebszustand in den Stand-by-Betriebszustand überführt.
[0034] Anschließend wird während eines neunten Funktionsschrittes bzw. Überprüfungsschrittes
S9 verifiziert, ob die Zeitdauer, während der das Getriebesteuergerät im Stand-by-Betriebszustand
verbleibt, bereits abgelaufen ist. Bei negativem Abfrageergebnis des neunten Überprüfungsschrittes
S9 wird zu einem zehnten Überprüfungsschritt S10 verzweigt, während bei positivem
Abfrageergebnis zum elften Funktionsschritt S11 verzweigt wird, während dem das Steuergerät
in den deaktivierten Betriebszustand überführt wird und von dem aus zurück zum ersten
Funktionsschritt S1 verzweigt wird.
[0035] Während des zehnten Funktionsschrittes S10 wird verifiziert, ob eine fahrerseitige
Wunschvorgabe zur Wiederinbetriebnahme des Fahrzeuges vorliegt, wobei bei positivem
Abfrageergebnis zum vierten Funktionsschritt S4 verzweigt und das Steuergerät in den
aktivierten Betriebszustand überführt wird, während bei negativem Abfrageergebnis
des zehnten Überprüfungsschrittes zum achten Funktionsschritt S8 zurückverzweigt wird.
[0036] In Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles besteht auch generell die
Möglichkeit andere Steuergeräte eines Fahrzeuges, wie ein Motorsteuergerät, ein Steuergerät
eines ABS-Systems, ein Steuergerät eines ESP-Systems, ein Steuergerät für Nebenabtriebe
bzw. eines PTO's von Land-, Baumaschinen oder dergleichen, mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu betreiben und einen vor Ablauf einer Stand-by-Zeit auf einen Abschaltvorgang
folgenden Startvorgang eines Fahrzeuges ohne durch eine Initialisierung eines Steuergerätes
verursachte Wartezeiten mit möglichst kurzen Startzeiten durchführen zu können.
[0037] Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, den Funktionsumfang des elektronischen
Steuergerätes in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles zu variieren.
So kann der Funktionsumfang des elektronischen Steuergerätes im Stand-by-Betriebszustand
lediglich eine Teilmenge des Funktionsumfanges während des aktivierten Betriebszustandes
sein oder dem Funktionsumfang im aktivierten Betriebszustand des elektronischen Steuergerätes
entsprechen.
[0038] Der Funktionsumfang des Steuergerätes kann im Stand-by-Betriebszustand zusätzliche
aktivierte Funktionen umfassen, welche wiederum im aktivierten Betriebszustand des
Steuergerätes deaktiviert sind. Dabei besteht beispielsweise die Möglichkeit, beim
Übergang in den Stand-by-Betriebszustand des Steuergerätes Warnfunktionen zu aktivieren,
um den Fahrer bei eventuellem sicherheitskritischem Fahrerverhalten auf dieses hinzuweisen
sowie den Fahrer zu Gegenmaßnahmen zu animieren oder diese Gegenmaßnahmen automatisch
durchzuführen und sicherheitskritische Betriebszustände eines Fahrzeuges zu vermeiden.
Bezugszeichen
[0039]
- S1 bis S11
- Schritt
1. Verfahren zum Betreiben eines elektronischen Steuergerätes eines Fahrzeuges, insbesondere
eines Getriebesteuergerätes, welches zum Betätigen wenigstens einer Fahrzeugkomponente
vorgesehen ist und das bei einem Abschalten des Fahrzeuges aus einem aktivierten Betriebszustand
in einen deaktivierten Betriebeszustand überführt wird, in dem das Steuergerät einen
geringeren Strombedarf als im aktivierten Betriebszustand aufweist, wobei das Steuergerät
bei einer Inbetriebnahme des Fahrzeuges aus dem deaktivierten Betriebszustand in den
aktivierten Betriebszustand überführt und dabei initialisiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät in Abhängigkeit verschiedener Betriebszustandsparameter des Fahrzeuges
bei einem Abschalten des Fahrzeuges für eine Zeitdauer aus dem aktivierten Betriebszustand
in einen Stand-by-Betriebszustand überführt wird, in dem ein Betriebszustand der zu
betätigenden Fahrzeugkomponente überwacht wird und aus dem das Steuergerät bei einer
Inbetriebnahme des Fahrzeuges ohne Initialisierung in den aktivierten Betriebszustand
überführbar ist, wobei das Steuergerät in abgeschaltetem Zustand des Fahrzeuges nach
Ablauf der Zeitdauer in den deaktivierten Betriebszustand überführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät in Abhängigkeit einer Fahrerwunschvorgabe in den Stand-by-Betriebszustand
überführbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer in Abhängigkeit einer Fahrerwunschvorgabe variierbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer mittels einer Fahrzeugbetriebsbewertung adaptiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät in Abhängigkeit einer Bordnetzspannung in den Stand-by-Betriebszustand
überführbar ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer in Abhängigkeit einer Bordnetzspannung variiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Übergang vom aktivierten Betriebszustand in den Stand-by-Betriebszustand
des Steuergerätes steuergerätseitige sicherheitskritische Funktionen für die Betätigung
der Fahrzeugkomponente deaktiviert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Übergang vom aktivierten Betriebszustand in den Stand-by-Betriebszustand
des Steuergerätes sicherheitskritische Betriebszustände des Fahrzeuges anzeigende
Funktionen aktiviert werden.