[0001] Die Erfindung betrifft einen abgesetzten Niederhalter für Stanzmaschinen und ein
Verfahren zum Ausschleusen von Blechteilen aus Stanzmaschinen unter Verwendung des
abgesetzten Niederhalters.
[0002] Größere Blechteile, die durch Stanzen in einer Stanzmaschine hergestellt werden,
können nur aufwändig automatisiert aus der Stanzmaschine entnommen werden. Der Einsatz
von Handlingsystemen mit Greifern wird zum Einen durch die verschiedenen Größen der
Teile, und zum Anderen durch verschiedene Orientierungen selbst bei gleichen Teilen
erschwert. Eine Möglichkeit die Teile aus der Maschine zu entladen, ist der Einsatz
von Handlingsystemen mit Sauggreifern. Der Einsatz dieser Greifer ist jedoch bei Blechteilen
mit Ausstanzungen problematisch.
[0003] Kleinere Blechteile werden nach Möglichkeit über Teileklappen oder starre Rutschen,
die sich in dem Maschinentisch befinden, ausgeschleust. Nach einem Abtrennvorgang
des Blechteils, dessen Lage auf dem Maschinentisch so ist, dass es sich nach dem Abtrennvorgang
oberhalb der Teileklappe oder der starren Rutsche befindet, rutschen auf der Teileklappe
oder der Rutsche in entsprechende Auffangbehälter. Kleinere Teile, die nicht oberhalb
der Teileklappe oder starren Rutsche liegen, können auf diese Weise nicht ausgeschleust
werden.
[0004] Größere Blechteile können durch den folgenden Vorgang ausgeschleust werden. Mit einem
die Bearbeitung des Blechteils abschließenden Stanzhub wird das Blechteil von dem
Restblech getrennt und bleibt auf dem Maschinentisch liegen. Nach dem Stanzhub verbleibt
das Werkzeugoberteil mit dem Stempel in seinem unteren Totpunkt. Der Maschinentisch
mit dem über Spannpratzen und eine Querschiene daran festgehaltenem Restblech wird
nur soweit nach hinten gefahren, bis sich das Restblech nicht mehr unterhalb eines
Niederhalters befindet. Der Stempel in seinem unteren Totpunkt übernimmt hierbei die
Funktion eines Anschlags, so dass das abgetrennte Blechteil nicht mit dem Maschinentisch
nach hinten bewegt wird. Anschließend fährt der Niederhalter nach unten und klemmt
das Blechteil zwischen dem Niederhalter und dem Werkzeugunterteil ein. Der Maschinentisch
fährt dann weiter nach hinten bis der Schwerpunkt des nicht mitbewegten abgetrennten
Blechteils vor der Vorderkante des Maschinentischs liegt. Das Werkzeugoberteil mit
dem Stempel wird zu diesem Zeitpunkt wieder in den oberen Totpunkt gefahren, und hebt
dabei auch den Niederhalter an. Dadurch wird das abgetrennte Blechteil frei, kippt
durch die Schwerkraft ab, und kann somit nach vorne über eine starre Rutsche ausgeschleust
werden. Dieser Vorgang ist aber nicht prozesssicher, da das abgetrennte Blechteil
vor dem Klemmen durch den Niederhalter bei der Bewegung des Maschinentischs nicht
fixiert ist und somit verrutschen kann. Der Ablauf ist außerdem auf Grund der vielen
Einzelschritte zeitaufwändig.
[0005] Des Weiteren besteht das Problem, dass nach der Bearbeitung einer Blechtafel auf
einer Stanzmaschine bei einer optimalen Materialausnutzung der Rest des in der Maschine
verbleibenden Materials sehr klein ist. In günstigen Fällen bleibt durch eine solche
"restgitterfreie" Bearbeitung nur noch ein Reststeifen, der durch die Spannpratzen
festgehalten wird. Dieser Reststreifen ist automatisiert nur schwer prozesssicher
zu entfernen, da er auf Grund seiner Länge nur schwer handhabbar ist. Bestehende Systeme
haben sich nicht durchgesetzt, so dass die "restgitterfreie" Bearbeitung bei dem Entfernen
des Reststreifens nicht unterstützt wird.
[0006] Daraus ergibt sich das Problem, dass der Reststreifen manuell entfernt werden muss,
was eine vollautomatische Bearbeitung verhindert, und daher ein großes Kostenpotential
darstellen kann.
[0007] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Niederhalter und ein Verfahren
zum automatisierten Ausschleusen von Blechteilen einer bestimmten Größe, und zum automatisierten
Ausschleusen des Reststreifens, der nach einer restgitterfreien Bearbeitung in der
Stanzmaschine verbleibt, zur Verfügung zu stellen.
[0008] Die Aufgabe wird durch einen Niederhalter mit den in Anspruch 1 beschriebenen Merkmalen,
ein Stanzwerkzeug gemäß Anspruch 6, eine Stanzmaschine mit den in Anspruch 9 beschriebenen
Merkmalen und einem Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst. Weiterentwicklungen der Erfindung
sind in den jeweilig abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0009] Die beanspruchten Gegenstände und Verfahren bieten durch Klemmen nur der freigestanzten
Blechteile die Möglichkeit, die Blechteile definiert einer Ausschleusposition zuzuführen.
[0010] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erklärt.
- Fig. 1a
- ist eine Draufsicht auf einen abgesetzten Niederhal- ter;
- Fig. 1b
- ist eine Seitenansicht des in Fig. 3a dargestellten Niederhalters in einem Halbschnitt;
- Fig. 2
- zeigt ein Stanzwerkzeug mit einem integrierten Nieder- halter;
- Fig. 3
- stellt eine Stanzmaschine in perspektivischer Ansicht dar;
- Fig. 4a
- zeigt den Trennvorgang bei der Ausschleusung eines Reststreifens;
- Fig. 4b
- zeigt das Freifahren des auszuschleusenden Blechteils;
- Fig. 4c
- zeigt das auszuschleusende Blechteil in der Position über der Teileklappe.
[0011] Fig. 1a ist eine Draufsicht auf einen abgesetzten Niederhalter 1. Der Niederhalter
besteht aus einem Grundkörper 2, der eine kreisrunde Form aufweist. In der Mitte des
Niederhalters 1 ist eine Öffnung 3 vorgesehen, durch die ein später beschriebener
Stempel durchtreten kann.
[0012] Die Öffnung 3 weist eine Kontur 4 auf, die rechteckig mit zwei kurzen und zwei langen
Seiten ausgebildet ist, und zentral in dem Grundkörper 2 angeordnet ist.
[0013] An der äußeren Umfangsfläche 5 sind gegenüberliegend zwei Stifte 6 vorgesehen, die
in jeweils eine entsprechende Aufnahme in der später beschriebenen Stanzmaschine eingreifen,
um ein Verdrehen des Niederhalters 1 zu verhindern.
[0014] Als verdeckte Körperkante ist in Fig. 1a eine in Fig. 1b gezeigte erste Kante 7,
die durch die Verschneidung von einer ersten Fläche 8 und einer Verbindungsfläche
9 gebildet wird, und eine zweite Kante 10, die durch die Verschneidung der Verbindungsfläche
9 und einer Ebene, in der eine zweite Fläche 11 liegt, gebildet wird, dargestellt.
Die erste Kante 7 und die zweite Kante 10 sind in Richtung einer Mittelachse 12 des
Niederhalters deckungsgleich und die erste Ebene und die zweite Ebene werden durch
die Verbindungsfläche 9 verbunden.
[0015] In einer alternativen Ausführungsform, wenn die Verbindungsfläche 9 bezüglich der
Achse 12 nicht parallel angeordnet ist, sondern, beispielsweise aus fertigungstechnischen
Gründen, einen Winkel mit der Achse 12 einschließt, können die Kante 7 und die Kante
10 in Richtung der Mittelachse 12 nicht deckungsgleich sein.
[0016] Die Verbindungsfläche 9 wird durch die erste Kante 7 und die zweite Kante 10 begrenzt
und verläuft im Bereich der Öffnung 3 entlang der Kontur 4 der Öffnung 3 auf der Seite,
auf der die erste Fläche 8 angenzend zur Öffnung 3 angeordnet ist. Außerhalb des Bereichs
der Öffnung 3 verläuft die Verbindungsfläche 9 in Richtung der äußeren Umfangsfläche
5, wobei sich die Verbindungsfläche 9 nicht weiter in die Richtung erstreckt, in der
die zweite Fläche 11 angeordnet ist.
[0017] Die Einbaulage des abgesetzten Niederhalters 1 ist so, dass die erste Fläche 8 und
die zweite Fläche 11 nach unten zu liegen kommen, und somit an einer Unterseite 39
des Niederhalters 1 angeordnet sind. Die erste Ebene, in der die erste Fläche 8 liegt,
ist dabei verschieden von der zweiten Ebene, in der die zweite Fläche 11 liegt. Die
erste und die zweite Ebene sind parallel zu einander und die erste Fläche 8 ist in
Einbaulage ca. 0,5 mm bis 1 mm tiefer, also näher zum Maschinentisch hin, angeordnet
als die zweite Ebene 11.
[0018] Fig. 2 zeigt ein Stanzwerkzeug 13, aufweisend ein Werkzeugoberteil 14 mit einem integrierten
abgesetzten Niederhalter 1 in einer anderen Ausführungsform als in Fig. 1a und 1b,
und ein Werkzeugunterteil 15.
[0019] Die Einbaulage des Werkzeugoberteils 14 in der Stanzmaschine ist so, dass ein Stempelschaft
16 nach oben zeigt, und der Niederhalter 1 nach unten orientiert ist. Das Werkzeugoberteil
14 weist einen Stempel 17 auf. Der Stempel 17 ist über eine Befestigungseinrichtung
19 mit dem Stempelschaft 16 verbunden. Der Stempel 17 weist eine bestimmte Kontur
auf, die der Form der gewünschten Ausstanzung entspricht. Die Kontur einer Öffnung
18 in dem abgesetzten Niederhalter 1, die im Gegensatz zu der Öffnung 3, der in den
Fig. 1a und Fig. 1b gezeigten Ausführungsform, nicht zentral in dem Grundkörper angeordnet
ist, entspricht der Kontur des Stempels 17 oder ist größer als die Kontur des Stempels
17. In der Befestigungseinrichtung 19 ist der Niederhalter 1 axial in Richtung der
Achse 12 verschiebbar gelagert. Die Befestigungsvorrichtung 19 weist ein federndes
Element 38 auf, das den Niederhalter 1 in eine Richtung parallel zu der Achse 12,
weg von dem Stempelschaft 16 drängt.
[0020] Das Werkzeugunterteil 15 enthält eine Matrize 20, die eine Öffnung aufweist, deren
Kontur der Kontur des Stempels 17 entspricht. Die Abmessungen der Kontur der Öffnung
sind aber um wenige Zehntelmillimeter größer als die Abmessungen der Kontur des Stempels
17, um einen erforderlichen Schnittspalt zu erzeugen. Die Mittelachse 12 entspricht
der Achse 12 des Werkzeugoberteils.
[0021] Der abgesetzte Niederhalter kann in einer alternativen Ausführungsform auch mehrteilig
sein, wobei ein Teil die erste Fläche 8 und ein anderer Teil die zweite Fläche 11
aufweist.
[0022] Der abgesetzte Niederhalter ist entweder aus Metall, oder aus Kunststoff, beispielsweise
aus dem elastischen Kunststoff Eladur, gebildet.
[0023] In Fig. 3 ist eine Stanzmaschine 21 zur Verwendung des abgesetzten Niederhalters
1, und zur Ausführung eines Verfahrens zum Ausschleusen von Blechteilen dargestellt.
Ein wesentlicher Bestandteil der Stanzmaschine 21 ist ein C-Rahmen 22. Der C-Rahmen
22 besteht aus einer torsionssteifen Schweißkonstruktion aus Stahl.
[0024] Am hinteren Ende des C-Rahmens 22 ist ein Hydraulikaggregat 23 vorgesehen, mit dem
ein Stößel 25 hydraulisch angetrieben wird.
[0025] Auf der unteren Innenseite des C-Rahmens 22 ist eine untere Werkzeugaufnahme 24 zum
Aufnehmen des Werkzeugunterteils 15 des Stanzwerkzeugs 13 vorgesehen. Das Werkzeugunterteil
15 ist über einen ersten Drehantrieb 26 um 360° drehbar und in jeder beliebigen Winkellage
feststellbar.
[0026] Auf der oberen Innenseite des C-Rahmens 22 ist der Stößel 25 vorgesehen. Der Stößel
25 nimmt das Werkzeugoberteil 14 des Stanzwerkzeugs 13 über den Stempelschaft 16 formschlüssig
und spielfrei auf. Der Stößel 25 ist ebenfalls um 360° drehbar und kann in jeder beliebigen
Winkellage festgestellt werden. Dafür ist ein zweiter Drehantrieb 27 vorhanden.
[0027] Weiterhin ist in dem C-Rahmen im Bereich des Stößels 25 eine Antriebsvorrichtung
28 für den abgesetzten Niederhalter 1 vorgesehen. Die Antriebsvorrichtung 28 ist als
ein einfach wirkender Hydraulikzylinder ausgeführt.
[0028] Die Drehantriebe 26, 27, sowie die Antriebsvorrichtung 28 für den Niederhalter 1
werden von einer nicht gezeigten Maschinensteuerungsvorrichtung gesteuert, die in
einem separaten Schaltschrank vorgesehen ist. Weiterhin wird auch eine Stößelsteuerung,
sowie sämtliche Linearantriebe zur Bewegung eines Blechs 29 und Aktuatoren für Sonderfunktionen,
beispielsweise das Ab- und Hochklappen einer Teileklappe 30, durch die Maschinensteuerungsvorrichtung
gesteuert. Die Steuerungsvorrichtung weist als Ein- und Ausgabemittel eine Tastatur
und einen Monitor auf. Die Steuerungsfunktionen werden von Mikrocontrollern ausgeführt.
Bearbeitungsprogramme und Betriebsparameter sind in einem Speicherbereich der Steuerungsvorrichtung
abgespeichert.
[0029] Der Niederhalter 1 ist in einer nicht gezeigten Führung gelagert und wird von der
Antriebsvorrichtung 28 unabhängig von dem Stößel 25 nach unten bewegt. Die Aufwärtsbewegung
des Niederhalters 1 erfolgt durch den Stößel 25. Die Steuerungsvorrichtung steuert
den Niederhalter 1 so, dass mit einer definierten Kraft auf das Blech 29 gedrückt
wird, und das Blech zwischen dem Niederhalter und dem Werkzeugunterteil 5 eingeklemmt
wird.
[0030] Auf der unteren Innenseite des C-Rahmens 22 ist ein Maschinentisch 31 angeordnet,
der eine Querschiene 32 mit einem Linearmagazin 33 aufweist. An der Querschiene 32
sind Spannpratzen 34 zum Festhalten des Blechs 29 angeordnet. Die Spannpratzen 34
können an geeigneten Stellen auf der Querschiene 32 befestigt werden. Die Spannpratzen
34 können so versetzt werden, dass das Blech 29 sicher gehalten wird, aber das Blech
29 nicht an einer zu bearbeitenden Fläche gegriffen wird. In dem Linearmagazin 33
sind Aufnahmen für mehrere Stanzwerkzeuge 13 vorhanden. Vorderhalb der unteren Werkzeugaufnahme
24 ist die Teileklappe 30 zentral angeordnet.
[0031] Zum Stanzen fährt der Maschinentisch 31 in einer Y-Richtung gemeinsam mit der Querschiene
32, an der die Spannpratzen 34 befestigt sind, mit denen das Blech 29 gehalten wird,
in eine definierte Position, und die Querschiene 32 fährt in X-Richtung in die programmierte
Position, wobei das Blech 29 über den Maschinentisch 31 gleitet. Dann wird von dem
Stößel 25 ein Stanzhub durchgeführt. Im Anschluss daran wird mit demselben Prinzip
die nächste Stanzposition angefahren.
[0032] Im Falle des integrierten abgesetzten Niederhalters 1, wie in Fig. 2 gezeigt wird
bei der Abwärtsbewegung des Stößels 25 zunächst das Blech 29 durch den gefedert gelagerten
integrierten abgesetzten Niederhalter 1 gegen das Werkzeugunterteil 15 gedrückt und
dazwischen eingeklemmt. In der Weiterführung der Abwärtsbewegung erfolgt dann der
Stanzvorgang.
[0033] Die Stanzwerkzeuge 13 werden automatisch, durch die Maschinensteuerungsvorrichtung
angesteuert, gewechselt. Dazu fährt die Querschiene 32, angetrieben von einem nicht
gezeigten Linearantrieb, in eine Position in einer X-Richtung, so dass die X-Position
des einzuwechselnden Werkzeugs 13 der X-Position der unteren Werkzeugaufnahme 24 entspricht.
Die Querschiene 32 fährt dann gemeinsam mit dem Maschinentisch 31, von einem weiteren
Linearantrieb angetrieben, in eine Position in der Y-Richtung, in der die Achse 12
des Werkzeugunterteils 15 und des Werkzeugoberteil 14 mit einer Mittelachse der unteren
Werkzeugaufnahme 24 und dem Stößel 25 übereinstimmen, so dass das Werkzeugunterteil
15 in die untere Werkzeugaufnahme 24 aufgenommen werden kann, und das Werkzeugoberteil
14 in den Stößel 25 aufgenommen werden kann. Sofern in dem Stößel 25 und der unteren
Werkzeugaufnahme 24 ein Werkzeug vorhanden ist, wird dieses vorher an einen freien
Platz im Linearmagazin 33 abgegeben.
[0034] In den Fig. 4a bis 4c wird ein Verfahren zum Ausschleusen von Blechteilen, hier am
Beispiel eines Reststreifens des Blechs 29 erklärt. Es ist nicht zwingend erforderlich,
dass Ausklinkungen 37 vorhanden sind.
[0035] Fig. 4a zeigt den Trennvorgang bei der Ausschleusung eines Reststreifens 35. Der
Reststreifen 35 wird mindestens durch zwei, hier drei, Spannpratzen 34 festgehalten
und durch die Bewegung der Querschiene 32 in einem 1. Verfahrensschritt so positioniert,
dass ein Abschnitt 36 des Reststreifens 35 mit einer maximal ausschleusbaren Länge,
im 3. Schritt abgetrennt wird, d.h. die gewünschte Trennstelle auf dem Reststreifen
35 wird in der Achse 12 des Stanzwerkzeugs 13 positioniert. Bei der Verwendung eines
Stanzwerkzeugs 13 mit einem außermittigen Stempel wird der Reststreifen 35 so positioniert,
dass die gewünschte Trennstelle auf dem Reststreifen 35 unterhalb des Stempels 17
liegt.
[0036] In einem zweiten Schritt des Verfahrens werden das Werkzeugoberteil 14 und das Werkzeugunterteil
15 durch den ersten und zweiten Drehantrieb 26, 27 so gedreht, dass die erste Fläche
8 des abgesetzten Niederhalters 1 nicht oberhalb des Reststreifens 35 liegt, sondern
sich ausschließlich über dem abzutrennenden Abschnitt 36 befindet.
[0037] Der abgesetzte Niederhalter 1 wird dann in einem dritten Schritt durch die Antriebsvorrichtung
28 heruntergefahren, so dass der Abschnitt 36 durch die erste Fläche 8 des abgesetzten
Niederhalters 1 und das Werkzeugunterteil 15 eingeklemmt wird. Der Reststreifen 35
auf der gegenüberliegenden Seite der Öffnung 3 ist dagegen nicht geklemmt, da die
zweite Fläche 11 höher als die erste Fläche 8 liegt. Des Weiteren wird in diesem Schritt
das Werkzeugoberteil 14 durch den Stößel 25 mindestens so weit nach unten gefahren,
bis der Stempel 17 den Reststreifen 35 durchstanzt hat. In der in Fig. 2 gezeigten
Ausführungsform des integrierten abgesetzten Niederhalters 1 wird dieser Schritt nur
durch das Herunterfahren des Stößels 25 ausgeführt. Mit dem Herunterfahren des Werkzeugoberteils
14 wird der Abschnitt 36 von dem Reststreifen 35 abgetrennt.
[0038] In einem vierten Schritt des Verfahrens wird eine untere Position des abgesetzten
Niederhalters 1 und des Werkzeugoberteils 14 beibehalten, so dass der Abschnitt 36
geklemmt bleibt. Dadurch wird in der Ausführungsform mit dem integrierten Niederhalter
1, der durch das federnde Element 38 nach unten gedrängt wird, der Abschnitt 36 weiter
festgehalten, der Reststreifen 35 ist auf Grund der höher liegenden zweiten Fläche
jedoch nicht geklemmt. Im Falle des Niederhalters 1, der durch die Antriebsvorrichtung
28 nach unten gedrückt wird, würde ein Nach-Oben-Fahren des Stößels ebenfalls eine
Aufwärtsbewegung des Niederhalters 1 verursachen, weshalb das Werkzeugoberteil 14
in einer unteren Position bleibt, in der der abgesetzte Niederhalter 1 nicht nach
oben bewegt wird, und der abgesetzte Niederhalter 1 durch die Antriebsvorrichtung
28 des Niederhalters 1 nach unten gedrückt wird.
[0039] Fig. 4c zeigt einen ausgeführten fünften Schritt des Verfahrens, in dem der Maschinentisch
mit der Querschiene nach hinten bewegt wird. Die Bezugszeichen, die bereits in vorangehenden
Fig. erklärt wurden, werden nicht erneut beschrieben.
[0040] Das Stanzwerkzeug 13 bleibt in der selben Position, wie in Fig. 4a gezeigt. Die Spannpratzen
34 werden gemeinsam mit der Querschiene 32 und dem Maschinentisch 31 nach hinten in
die Y-Richtung (Fig. 3), in dieser Darstellung nach oben, verfahren. Dadurch wird
auch der Reststreifen 35 nach hinten verfahren, und eine Bewegung des Abschnitts 36
in dem nächsten Verfahrensschritt führt so zu keiner Kollision. Bei Bedarf kann der
Reststreifen auch in die X-Richtung (Fig. 3) verfahren werden. Es ist hier ersichtlich,
dass der Abschnitt 36 nicht über der Teileklappe 30 liegt, also noch nicht ausgeschleust
werden kann.
[0041] Die Fig. 4b zeigt den Abschnitt 36 nach einem optionalen Verfahrensschritt 5a, in
dem das Stanzwerkzeug 13, das Werkzeugoberteil 14 sowie das Werkzeugunterteil 15,
gedreht wurden. Der Abschnitt 36 liegt nun fast vollständig über der Teileklappe 30.
Der Schwerpunkt des Abschnitts 36, der als im Abschnitt 36 mittig liegend angenommen
werden kann, liegt mittig über der Teileklappe 30. Kein Bereich des Abschnitts 36
steht über die Teileklappe 30 hinaus. Sofern der Abschnitt 36 oder ein auszuschleusendes
Blechteil bereits über der Teileklappe oder an einer anderen geeigneten Ausschleusposition
liegt, kann dieser Schritt entfallen.
[0042] Im 6. Verfahrensschritt wird das Werkzeugoberteil 14, und damit auch der integrierte
abgesetzte Niederhalter 1 wieder nach oben bewegt, oder der durch die Antriebsvorrichtung
28 nach unten bewegte abgesetzte Niederhalter 1 durch den Stößel 25 nach oben mitgenommen.
Durch das Aufheben der Klemmung wird der Abschnitt 36 nicht mehr gehalten und rutscht
so über die nach unten geschwenkte Teileklappe 30 aus der Stanzmaschine.
[0043] Alternativ zum Ausschleusen des Abschnitts 36 oder des auszuschleusenden Bauteils
über die Teileklappe kann das Bauteil durch Drehen im Verfahrensschritt 5a so orientiert
werden, dass gleiche Blechteile, die aber in verschiedenen Orientierungen aus dem
Blech 29 gefertigt werden, in die selbe Orientierung gebracht werden. Somit kann ein
einfaches automatisches Entnahmesystem verwendet werden, da die auszuschleusenden
Blechteile immer an der selben Position in der selben Orientierung liegen.
[0044] Zum Ausschleusen von größeren Blechteilen wird im 5. Verfahrensschritt der Maschinentisch
31 so weit nach hinten bewegt, dass das auszuschleusende Blechteil so weit vorderhalb
des Maschinentischs 31 liegt, dass es von selbst abkippt. Am vorderen Ende des Maschinentischs
31 ist eine starre Rutsche angebracht, über die das Blechteil nach dem Anheben des
abgesetzten Niederhalters 1 herunter rutscht.
1. Niederhalter (1) für ein Stanzwerkzeug (13), dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (1) eine Unterseite (39) aufweist, die zumindest eine erste Fläche
(8) und eine zweite Fläche (11) aufweist, die nicht in einer Ebene liegen.
2. Niederhalter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Ebene, in der die erste Fläche (8) liegt, und eine zweite Ebene, in der
die zweite Fläche (11) liegt, parallel sind, und die erste Fläche (8) in Einbaulage
im Stanzwerkzeug (13) tiefer liegt.
3. Niederhalter (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebene der ersten Fläche (8) und die Ebene der zweiten Fläche (11) durch eine
Verbindungsfläche (9) miteinander verbunden sind.
4. Niederhalter (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (1) eine Öffnung (18), zum Durchtreten eines Stempels (17) aufweist.
5. Niederhalter (1) gemäß den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine erste Kante (7) zwischen der ersten Ebene und der Verbindungsfläche (9)
im Bereich der Öffnung (18) entlang der Kontur (4) der Öffnung (18) auf der Seite
der ersten Fläche (8) erstreckt.
6. Stanzwerkzeug (13), aufweisend ein Werkzeugunterteil (15) und ein Werkzeugoberteil
(14) mit einem Niederhalter (1), mit einer Achse (12), gemäß einem der vorangehenden
Ansprüche.
7. Stanzwerkzeug (13) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeugoberteil (14) einen Stempel (17) aufweist, der in Richtung der Achse
(12) oberhalb der Öffnung (18) angeordnet ist, und die Kontur der Öffnung (18) zumindest
der Kontur des Stempels (17)entspricht, oder größer ist.
8. Stanzwerkzeug (13) gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (1) ein federndes Element (38) aufweist, das den Niederhalter (1)
in eine Richtung parallel zu der Achse (12), weg von einem Stempelschaft (16) drängt.
9. Stanzmaschine (21) mit einem Stanzwerkzeug (13) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8.
10. Stanzmaschine (21) gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzmaschine (21) eine Steuerungsvorrichtung aufweist, und eine Antriebsvorrichtung
(28) aufweist, die den Niederhalter (1) unabhängig von dem Werkzeugoberteil (14) nach
unten bewegt.
11. Stanzmaschine (21) gemäß einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzmaschine (21) eine untere Werkzeugaufnahme (24) mit einem ersten Drehantrieb
(26), und eine obere Werkzeugaufnahme (25) mit einem zweiten Drehantrieb (27), und
eine Steuerungsvorrichtung, die den ersten Drehantrieb (26) und zweiten Drehantrieb
(27)ansteuert, aufweist.
12. Verfahren zum Ausschleusen von Blechteilen aus einer Stanzmaschine (21) gemäß einem
der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Schritt 1: Positionieren des auszuschleusenden Blechteils (36), so dass das Blechteil
(36) mit dem nächsten Stanzhub von einem Restblech (35) abgetrennt wird;
- Schritt 2: Orientieren zumindest des Werkzeugoberteils (14), so dass die erste Fläche
(8) nicht oberhalb des Restblechs (35) liegt;
- Schritt 3: Herunterfahren eines Niederhalters (1) bis das auszuschleusende Blechteil
geklemmt wird, und Herunterfahren des Werkzeugoberteils (14) bis das Restblech (35)
durchstanzt ist;
- Schritt 4: Beibehalten einer unteren Lage des Niederhalters (1), so dass das Blechteils
(36) geklemmt bleibt;
- Schritt 5: Verfahren einer Querschiene (32) und/oder eines Maschinentischs (31)
in X- und/oder Y-Richtung;
- Schritt 6: Nach-Oben-Bewegen des Niederhalters (1).
13. Verfahren zum Entfernen von Blechteilen aus einer Stanzmaschine (21) gemäß Anspruch
12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren nach dem Schritt 5, den folgenden Schritt aufweist:
- Schritt 5a: Drehen des Werkzeugoberteils (14) und des Werkzeugunterteils (15), so
dass das Blechteil (36) eine Ausschleus- oder Abholposition einnimmt.