[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein galvanisches Bad sowie ein Verfahren zur Abscheidung
von zinkhaltigen Schichten auf Substratoberflächen. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein galvanisches Bad sowie ein Verfahren zur Abscheidung von zinkhaltigen
Schichten aus einem sauren Abscheide-Elektrolyten.
[0002] Die Abscheidung von zinkhaltigen Schichten auf Substratoberflächen findet weitverbreitete
Anwendung in vielen Bereichen der Technik. Zinkhaltige Schichten zeichnen sich insbesondere
durch ihre hohe Korrosionsbeständigkeit aus. Aufgrund des Aussehens der erhaltenen
Zinkbeschichtungen werden Zinkschichten oder zinkhaltige Schichten weniger im Bereich
der dekorativen Beschichtungen, als vielmehr im Bereich der funktionalen Beschichtungen
eingesetzt. So ist es beispielsweise üblich, Kleinteile wie beispielsweise Schrauben,
Muttern, Unterlegscheiben, vorgefertigte Konstruktionselemente wie Winkel-bleche oder
Verbindungsbleche und dergleichen in großer Stückzahl zu beschichten. Vielfach werden
die Kleinteile dazu in sogenannten Trommelkörben in entsprechende Abscheidebäder getaucht
und es wird zwischen dem Abscheidekorb und einer Anode ein Abscheidestrom angelegt.
[0003] Oft wird neben Zink ein weiteres Metall abgeschieden, wodurch die erhaltenen Eigenschaften
der abgeschiedenen zinkhaltigen Schicht beeinflusst werden können. Insbesondere können
das Aussehen, die Korrosionsbeständigkeit, sowie die mechanischen Eigenschaften der
abgeschiedenen Schichten durch entsprechende Legierungsab-scheidungen beeinflusst
werden. So ist es beispielsweise aus der
DE 103 06 823 A1 be-kannt, Zink-Mangan-Legierungen abzuscheiden. In der
DE 101 46 559 wird die galvanische Abscheidung von Zink-Nickel-Legierungen beschrieben.
[0004] Aus der
DE 195 38 419 A1 ist es bekannt, Eisen, Cobalt und Nickel als Legierungsmetalle neben Zink mitabzuscheiden.
[0005] Ein Problem bei der galvanischen Abscheidung von zinkhaltigen Schichten auf Substratoberflächen
aus sauren zinkhaltigen Elektrolyten ist, dass es bei der Verwendung von sich auflösenden
Zink-Anoden zur Ausbildung von Ablagerungen auf der Anodenoberfläche kommt, welche
diese passivieren und den Produktionszyklus nachteilig beeinflussen. Durch diese Ablagerungen
kann auch die Effektivität der galvanischen Abscheidung herabgesetzt werden.
[0006] Diese, auch als Zementation bekannten Effekte zu vermeiden ist eine der Aufgaben
der vorliegenden Erfindung. Darüber hinaus ist es die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, allgemein die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
zur Abscheidung von zinkhaltigen Schichten auf Substratoberflächen zu verbessern.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein galvanisches Bad zur Abscheidung einer zinkhaltigen
Schicht auf einer Substratoberfläche, aufweisend einen ersten Zellraum, welcher einen
sauren Abscheide-Elektrolyten aufnimmt, sowie einen zweiten Zellraum, welcher einen
neutralen oder sauren Anolyten aufnimmt, wobei der erste Zellraum von dem zweiten
Zellraum durch eine für Kationen durchlässige Membran getrennt ist und wobei in dem
den Anolyten aufnehmenden Zellraum eine sich auflösende Zink-Anode angeordnet ist,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass der den Anolyten aufnehmende Zellraum in
hydraulischer Verbindung mit einer Einrichtung steht, welche etwaige im Anolyten enthaltenden
Fremdmetallionen gegen Zinkionen und/oder Protonen austauscht.
[0008] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur galvanischen
Abscheidung einer zinkhaltigen Schicht auf einer Substratoberfläche gelöst, wobei
das zu beschichtende Substrat in einem galvanischen Bad mit einem sauren, zumindest
Zinkionen enthaltenden Abscheide-Elektrolyten in Kontakt gebracht wird und zwischen
dem Substrat und wenigstens einer Anode ein Strom angelegt wird, welcher geeignet
ist, die Abscheidung einer zinkhaltigen Schicht auf der Substratoberfläche zu induzieren,
wobei das galvanische Bad in wenigstens zwei Zellen unterteilt wird und die Zellen
voneinander durch eine für Kationen durchlässige Membran getrennt werden, wobei eine
Zelle den sauren Abscheide-Elektrolyten und die zweite Zelle einen neutralen oder
sauren zinkionenhaltigen Anolyten aufnimmt und wobei in der den Anolyten aufnehmenden
Zelle eine sich auflösende Zink-Anode angeordnet wird, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass der saure Anolyt zumindest teilweise aus dem ihn aufnehmenden Zellraum abgeführt
und über eine Einrichtung geleitet wird, in welcher etwaige Fremdmetallionen gegen
Zinkionen und/oder Protonen ausgetauscht werden.
[0009] Überraschenderweise wurde festgestellt, dass die Unterteilung eines galvanischen
Bades in einen den Abscheide-Elektrolyten aufnehmenden Raum und einen Anolytraum,
welche voneinander durch eine Kationenaustauschmembran getrennt sind, geeignet ist,
die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme zu überwinden, sofern zumindest ein
Teilstrom des Anolyten abgeleitet und über eine Einrichtung geleitet wird, in welcher
etwaige Fremdmetallionen gegen Zinkionen und/oder Protonen ausgetauscht werden.
[0010] Erfindungsgemäß kann die Einrichtung, in welcher etwaige im Anolyten enthaltene Fremdmetallionen
ausgetauscht werden beispielsweise ein Fällungsabteil oder ein Kationentauscher sein.
Im Fall des Fällungsabteils wird beispielsweise der pH-Wert des Anolyten auf einen
Wert angehoben werden, bei welchem die etwaig im Anolyten enthaltenen Fremdmetallionen
als Hydroxide ausfallen. Der dabei entstandene Niederschlag kann mittels Sedimentation,
Filtration, Zentrifugation oder dergleichen abgetrennt werden und der so um etwaige
Fremdmetallionen abgereicherte Anolyt wieder in den die Anode aufnehmenden Zellraum
zurückgeführt werden. Vor einer Rückführung wird der pH-Wert durch Zugabe einer Säure
wieder auf einen entsprechenden sauren pH-Wert eingestellt. Hierdurch werden letztendlich
Fremdmetallionen gegen Protonen ausgetauscht.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Einrichtung, in welcher
etwaige im Anolyten enthaltene Fremdmetallionen gegen andere Kationen ausgetauscht
werden ein Kationentauscher, welcher beispielsweise ein geeignetes Kationentauscherharz
aufweist. Hierbei können die Fremdmetallionen vorteilhafterweise ohne Eintrag von
Anionen in den Anolyten gegen andere Kationen ausgetauscht werden. Bevorzugt können
die Fremdmetallionen hierbei gegen Protonen oder Zinkionen ausgetauscht werden.
[0012] In dem erfindungsgemäßen galvanischen Bad dient die für Kationen durchlässige Membran
dazu, einen Großteil der im Abscheide-Elektrolyten enthaltenden Fremdmetallionen,
wie beispielsweise auch mitabzuscheidenden Ionen der Gruppe bestehend aus Nickel,
Cobalt, Mangan oder Eisen, zurückzuhalten, obwohl die Membran im Wesentlichen für
diese Ionen ebenfalls durchlässig ist. Ohne an diese Theorie gebunden zu sein geht
die Anmelderin davon aus, dass sich das an der Membran einstellende Spannungsgefälle
von ca. 1 Volt eine für die im Abscheide-Elektrolyten enthaltenden Fremdmetallionen
nur schwer zu überwindende Barriere darstellt. Die dennoch in den Anolyten einwandernden
Fremdmetallionen werden über die erfindungsgemäß vorzusehende Einrichtung zum Austausch
der Fremdmetallionen abgefangen und bevorzugt gegen Zinkionen und/oder Protonen ausgetauscht.
Hierbei dient die Einrichtung nicht nur zum Abfangen von etwaig im Anolyten enthaltenden
Fremdmetallionen, sondern auch zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Zinkionenniveaus
im Anolyten.
[0013] In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen galvanischen Bades weist der Anolyt
neben Zinkionen eine Säure und/oder Alkaliionen auf. Geeignete Säuren im Anolyten
können beispielsweise Borsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Aminoessigsäure,
Methansulfonsäure, Salzsäure, Schwefelsäure und dergleichen sein. Geeignete Quellen
für Zinkionen im Anolyten können lösliche Zinkverbindungen wie beispielsweise Zinkchlorid,
Zinksulfat oder auch organische Zinkverbindungen wie beispielsweise Zinkmethansulfonat
sein. Geeignete Quellen für Alkaliionen können beispielsweise Alkalisalze wie Natriumfluorid,
Natriumchlorid, Natriumbromid, Lithiumchlorid, Lithiumfluorid, Kaliumchlorid, Kaliumfluorid,
Kaliumbromid und dergleichen sein.
[0014] Geeignete Membrane zur Trennung der Zellräume sind erfindungsgemäß Kationenaustauschmembranen
die für 2-wertige Kationen durchlässig sind, wie beispielsweise perfluorierte Membrane.
Des Weiteren sind auch mikroporöse Membranen wie beispielsweise Dialysemembranen zum
Einsatz in dem erfindungsgemäßen galvanischen Bad geeignet.
[0015] In der Ausgestaltung der Erfindung, in welcher neben Zink weitere Metalle wie beispielsweise
Nickel, Cobalt, Mangan oder Eisen abgeschieden werden, ist in dem den sauren Abscheide-Elektrolyten
aufnehmenden Zellraum eine weitere Anode vorzusehen, welche vorzugsweise aus dem mitabzuscheidenden
Metall besteht.
[0016] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung können sowohl diese zweite Anode,
als auch die in dem den Anolyten aufnehmenden Zellraum angeordnete Zink-Anode über
einen einzigen Gleichrichter mit dem Substrat elektrisch verbunden sein. Die Einstellung
des Abscheideverhältnisses zwischen Zink und dem weiteren abzuscheidenden Metall erfolgt
erfindungsgemäß durch Variation der Anolytzusammensetzung. Insbesondere ist hierbei
die Variation der Alkalimetallkonzentration maßgeblich, da diese einen wesentlichen
Einfluss auf die Leitfähigkeit des Anolyten und somit auf dessen elektrischen Widerstand
besitzt. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise auf weitere Gleichrichter verzichtet
werden, was hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung zu einer deutlichen Kostenreduktion
führt.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können im galvanischen Bad mehrere
getrennte Zellräume zur Aufnahme des Anolyten vorgesehen sein, welche jeweils mit
einer Zink-Anode bestückt sind. Die einzelnen Anolyträume sind miteinander hydraulisch
verbunden, so dass ein Austausch des Anolyten zwischen den einzelnen Anolyträumen
möglich ist. In einer Weiterentwicklung dieser Ausgestaltung wird dabei der Anolyt
in einem ersten Anolytraum abgezogen, der Einrichtung zum Austausch etwaiger im Anolyten
enthaltenen Fremdmetallionen zugeführt und von dieser zu dem von dem ersten Anolytraum
entferntesten Anolytraum zurückgeführt. Hierdurch ist vorteilhafterweise nur eine
einzige Einrichtung zum Austausch der Fremdmetallionen vorzusehen.
[0018] In der erfindungsgemäß vorzusehenden Einrichtung zum Austausch etwaiger Fremdmetallionen
kann zum Austausch der Fremdmetallionen gegen Zinkionen und/oder Protonen ein lonenaustauscherharz
vorgesehen sein. Geeignete Kationenaustauscher sind bspw. schwachsaure, makroporöse
Harze mit chelatbildenden lminodiessigsäure-Gruppen, die selektiv Schwermetall-Kationen
binden. Bei der Auswahl des lonenaustauscherharzes ist darauf zu achten, dass dieses
eine hinreichende Selektivität zum Austausch von zweiwertigen Kationen besitzt und
gegenüber einwertigen Kationen im Wesentlichen neutral ist. Die Kationenaustauscherharze
werden üblicherweise konditioniert und mittels einer zinkionenhaltigen Lösung, wie
beispielweise einer Zinkchloridlösung, mit Zinkionen beladen. Beim Durchströmen des
Anolyten durch die Kationenaustauschereinrichtung werden dann die eventuell im Anolyten
enthaltenden Fremdmetallionen von dem Kationenaustauscherharz aufgenommen und gegen
Zinkionen ausgetauscht. Hierdurch wird einerseits die Kontaminierung des Anolyten
mit Fremdmetallionen nachhaltig vermieden, zum anderen fungiert die Kationenaustauschereinrichtung
als eine Art Zinkionenpuffer, wodurch das Zinkionenniveau im Anolyten auf einem gewünschten
Niveau gehalten werden kann.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, den Austausch
der etwaig im Anolyten enthaltenen Fremdmetallionen gegen Zinkionen und/oder Protonen
bereits in dem den Anolyten aufnehmenden Zellraum durchzuführen. Hierzu kann es beispielsweise
vorgesehen sein, einen mit einem entsprechenden Ionenaustauscherharz gefüllten flüssigkeitsdurchlässigen
Beutel oder Hohlkörper in dem Anolyten aufnehmenden Zellraum vorzusehen. Hierdurch
kann vorteilhafterweise auf Einrichtungen wie Pumpen oder dergleichen zur Förderung
des Anolyten verzichtet werden.
- Fig. 1
- zeigt die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen galvanischen Bades,
- Fig. 2
- zeigt die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen galvanischen Bades in einer
weiteren Ausgestaltung zur Abscheidung von Zink-Mangan-Schichten.
[0020] Fig. 1 zeigt eine Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen galvanischen Bades 1, in
welchem ein zu beschichtendes Substrat 2 angeordnet ist, wobei das galvanische Bad
1 mittels einer Kationenaustauschmembran 3 in einen Zellraum 5 und einen Zellraum
6 aufgeteilt ist, wobei der Zellraum 5 einen neutralen oder sauren Anolyten und der
Zellraum 6 den Abscheide-Elektrolyten aufnimmt. In dem Zellraum 5 ist eine sich auflösende
Zink-Anode 4 angeordnet. Im Falle der Mitabscheidung weiterer Metalle wie Nickel,
Cobalt, Mangan oder Eisen ist im Zellraum 6 eine zweite Anode 7 vorgesehen, welche
aus dem mitabzuscheidenden Metall besteht und vorzugsweise ebenfalls auflösend ausgestaltet
ist. Die Anode 4, und im Fall der Mitabscheidung weiterer Metalle auch die Anode 7,
sind über Gleichrichter 8 mit dem Substrat 2 elektrisch kontaktiert. Durch Anlegen
eines geeigneten Abscheidestromes werden nun Metallionen aus dem Abscheide-Elektrolyten
auf dem Substrat 2 abgeschieden. In dem Maße, in dem Zinkionen abgeschieden wurden,
lösen sich Zinkionen von der Zinkelektrode 4 und diffundieren aus dem Zellraum 5 durch
die Kationenaustauschmembran 3 in den Zellraum 6. Hierdurch wird in dem Zellraum 6
ein gleichbleibendes Zinkniveau erhalten. An der Kationenaustauschmembran 3 entsteht
durch die angelegte Abscheidespannung ein Potentialgefälle von ca. 1 Volt, wodurch
weitere im Abscheide-Elektrolyten enthaltene Fremdmetallionen, wie beispielsweise
Nickel, Cobalt, Mangan oder Eisenionen, im Wesentlichen an einem Durchtritt durch
die Kationenaustauschmembran 3 in den Zellraum 5 gehindert werden. Da ein Durchtritt
dieser Fremdmetallionen durch die Kationenaustauschmembran 3 jedoch nicht ganz vermieden
werden kann und insbesondere bei Abschaltung der Abscheidespannung auch kein Potentialgefälle
mehr an der Kationenaustauschmembran 3 anliegt, welches einen Durchtritt der Fremdmetallionen
erschwert, sind gewisse Fremdmetallkonzentrationen im Zellraum 5 zu erwarten. Um die
durch diese Fremdmetallionen hervorgerufenen Zementationseffekte an der Anode 4 zu
vermeiden, wird der im Zellraum 5 enthaltende Anolyt mittels geeigneter Fördereinrichtungen
wie beispielsweise einer Pumpe 11 aus dem Zellraum 5 zumindest teilweise abgezogen
und über eine Kationenaustauschereinrichtung 9 geleitet, bevor er in den Zellraum
5 zurückgeführt wird. Die Kationenaustauschereinrichtung 9 ist mit einem Kationenaustauscherharz
10 gefüllt, welches in einem vorgelagerten Konditionierungsschritt mit Zinkionen beladen
wurde. Die in dem Anolyten enthaltenden Fremdionen werden nun in der Kationenaustauschereinrichtung
9 am Kationenaustauscherharz 10 resorbiert und gegen Zinkionen ausgetauscht.
[0021] Fig. 2 zeigt eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen galvanischen Bades 1, bei welcher
neben dem Zellraum 6 ein zweiter Zellraum 12 durch eine Kationenaustauschmembran 13
vom Zellraum 5 abgetrennt ist. Zellraum 12 nimmt hierbei einen weiteren Anolyten,
wie beispielsweise einen Mangan-haltigen Anolyten sowie eine Fremdmetallanode 7 auf,
welche beispielsweise aus in einem Titankorb aufgenommenen Elektrolytmangan gebildet
sein kann. Der Anolyt in Zellraum 12 weist eine Manganionenquelle wie beispielsweise
Mangan(II)-sulfat auf und ist mittels geeigneter Säuren, wie z. B. Schwefelsäure,
auf einen pH-Wert < 2 eingestellt. Durch Anlegen einer Spannung zwischen den Anoden
4 und 7 und dem Substrat 2 werden unter Stromfluss Manganionen durch die Kationenaustauschmembran
13 an den Abscheide-Elektrolyten abgegeben.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen erläutert, ohne dass die
Erfindung jedoch auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist.
Beispiel 1: Abscheidung einer Zinknickelschicht
[0023] In einem erfindungsgemäßen galvanischen Bad, wie es in Fig. 1 wiedergegeben ist,
wird in dem Zellraum 6 ein Abscheide-Elektrolyt vorgelegt, welcher 40-100 g/l Zinkchlorid,
[0024] 60 - 130 g/l Nickelchlorid-Hexahydrat, 140 - 220 g/l Kaliumchlorid, 10 - 30 g/l Borsäure,
25 g/l Natriumacetat-Trihydrat, 30 g/l Aminoessigsäure, 2 - 12 g/l Natriumsaccharin,
[0025] 0,025 - 0,20 g/l Benzalaceton, 0,006 - 0,01 g/l Orthochlorbenzaldehyd, 0,8 - 1,2
g/l Oktanolethoxylat und 2,5 - 3,2 g/l Kaliumsalz des sulfopropylierten polyalkoxylierten
Naphtols enthält. Der pH-Wert der hier beschriebenen Elektrolytzusammensetzung liegt
zwischen 5 und 6.
[0026] In dem Zellraum 5 ist ein Anolyt, welcher 120 g/l Zinkchlorid, 215 g/l Kaliumchlorid
und 20 g/l Borsäure aufweist, eingefüllt. Die Konzentration der im Anolyten enthaltenden
Komponenten kann dabei in einem Bereich zwischen 80 g/l und 500 g/l für Zinkchlorid,
150 g/l bis 300 g/l für Kaliumchlorid und 15 g/l bis 25 g/l für Borsäure variiert
werden, wodurch das Abscheideverhältnis zwischen Zink und Nickel auf der Substratoberfläche
beeinflusst werden kann.
[0027] In dem Zellraum 5 ist eine sich auflösende Zink-Anode angeordnet, wohingegen im Zellraum
6 eine sich auflösende Nickelanode angeordnet ist. Als zu beschichtendes Substrat
sind Schrauben in einer Galvanisiertrommel eingefüllt, wobei die kathodische Kontaktierung
über zentral angeordnete Kontaktbolzen erfolgt. Bei einer Temperatur des Abscheide-Elektrolyten
von 25°C bis 50°C und einem pH von pH 5 bis pH 6 für den Abscheide-Elektrolyten wird
bei einer kathodischen Stromdichte von 0,1 bis 1,5 A/dm
2 eine Zinknickelschicht mit einer Abscheidegeschwindigkeit bis ca. 0,4 µm pro Minute
auf den als Substrat dienenden Schrauben abgeschieden.
Beispiel 2: Abscheidung einer Zinknickelschicht
[0028] In einem erfindungsgemäßen galvanischen Bad, wie es in Fig. 1 wiedergegeben ist,
wird in dem Zellraum 6 ein Abscheide-Elektrolyt vorgelegt, welcher 40-100 g/l Zinkchlorid,
60 - 130 g/l Nickelchlorid-Hexahydrat, 140 - 220 g/l Kaliumchlorid, 10 - 30 g/l Borsäure,
25 g/l Natriumacetat-Trihydrat, 30 g/l Aminoessigsäure, 2 - 12 g/l Natriumsaccharin,
0,025 - 0,20 g/l Benzalaceton, 0,006 - 0,01 g/l Orthochlorbenzaldehyd, 0,8 - 1,2 g/l
Oktanolethoxylat und 2,5 - 3,2 g/l Kaliumsalz des sulfopropylierten polyalkoxylierten
Naphtols enthält. Der pH-Wert der hier beschriebenen Elektrolytzusammensetzung liegt
zwischen 5 und 6.
[0029] In dem Zellraum 5 ist ein Anolyt, welcher 120 g/l Zinkchlorid, 215 g/l Kaliumchlorid
und 20 g/l Borsäure aufweist, eingefüllt. Die Konzentration der im Anolyten enthaltenden
Komponenten kann dabei in einem Bereich zwischen 80 g/l und 500 g/l für Zinkchlorid,
150 g/l bis 300 g/l für Kaliumchlorid und 15 g/l bis 25 g/l für Borsäure variiert
werden, wodurch das Abscheideverhältnis zwischen Zink und Nickel auf der Substratoberfläche
beeinflusst werden kann.
[0030] In dem Zellraum 5 sind sich auflösende Zink-Pellets in einem Anodenkorb aus Titan
angeordnet, wohingegen im Zellraum 6 eine sich auflösende Nickelanode angeordnet ist.
Als zu beschichtendes Substrat sind Gussteile auf weitgehend isolierte Gestelle aufgesteckt,
wobei die kathodische Kontaktierung über die metallischen Spitzen des Gestelles erfolgt.
Bei einer Temperatur des Abscheide-Elektrolyten von 25°C bis 50°C und einem pH von
pH 5 bis pH 6 für den Abscheide-Elektrolyten wird bei einer kathodischen Stromdichte
von 0,1 bis 4 A/dm
2 eine Zinknickelschicht mit einer Abscheidegeschwindigkeit bis zu 1 µm pro Minute
auf den als Substrat dienenden Gussteilen abgeschieden.
Beispiel 3: Abscheidung einer Zink-Cobaltschicht
[0031] In einem erfindungsgemäßen galvanischen Bad, wie es in Fig. 1 wiedergegeben ist,
wird in dem Zellraum 6 ein Abscheide-Elektrolyt vorgelegt, welcher 60-70 g/l Zinkchlorid,
100 - 130 g/l Cobaltchlorid-Hexahydrat, 190 - 220 g/l Kaliumchlorid, 15 - 20 g/l Borsäure,
25 g/l Natriumacetat-Trihydrat, 30 g/l Aminoessigsäure, 2 - 12 g/l Natriumsaccharin,
0,025 - 0,20 g/l Benzalaceton, 0,006 - 0,01 g/l Orthochlorbenzaldehyd und 2,5 - 3,2
g/l Kaliumsalz des sulfopropylierten polyalkoxylierten Naphtols enthält. Der pH-Wert
der hier beschriebenen Elektrolytzusammensetzung liegt zwischen 5 und 6.
[0032] In dem Zellraum 5 ist ein Anolyt, welcher aus 250 g/l Zinkchlorid besteht, enthalten.
Die Konzentration des im Anolyten enthaltenden Zinkchlorides kann dabei in einem Bereich
zwischen 80 g/l bis 500 g/l Zinkchlorid variieren. In dem Zellraum 5 sind sich auflösende
Zink-Pellets in einem Anodenkorb aus Titan angeordnet, wohingegen im Zellraum 6 eine
sich auflösende Cobaltanode angeordnet ist. Als zu beschichtendes Substrat sind Schrauben
in eine Galvanisiertrommel eingefüllt, wobei die kathodische Kontaktierung über Kontaktbolzen
erfolgt. Bei einer Temperatur des Abscheide-Elektrolyten von 25°C bis 50°C und einem
pH von pH 5,3 bis pH 5,6 für den Abscheide-Elektrolyten wird bei einer kathodischen
Stromdichte von 0,2 bis 4 A/dm
2 eine Zink-Cobalt-Schicht mit einer Abscheidegeschwindigkeit bis ca. 1 µm pro Minute
auf den als Substrat dienenden Schrauben abgeschieden.
Beispiel 4: Abscheidung einer Glanzzinkschicht
[0033] In einem erfindungsgemäßen galvanischen Bad, wie es in Fig. 1 wiedergegeben ist,
wird in dem Zellraum 6 ein Abscheide-Elektrolyt vorgelegt, welcher 40-90 g/l Zinkchlorid,
180 - 230 g/l Kaliumchlorid, 20 - 30 g/l Borsäure , 0,025 - 0,20 g/l Benzalaceton,
0,8 - 1,2 g/l Oktanolethoxylat und 2,5 - 3,2 g/l Kaliumsalz des sulfopropylierten
polyalkoxylierten Naphtols enthält. Der pH-Wert der hier beschriebenen Elektrolytzusammensetzung
liegt zwischen 5 und 6.
[0034] In dem Zellraum 5 ist ein Anolyt, welcher aus 250 g/l Zinkchlorid und 220 g/l Kaliumchlorid
besteht, enthalten. Die Konzentration des im Anolyten enthaltenden Zinkchlorides kann
dabei in einem Bereich zwischen 80 g/l bis 500 g/l Zinkchlorid variieren. Kaliumchlorid
kann in einer Konzentration von 10 bis 300 g/l eingesetzt werden. In dem Zellraum
5 sind sich auflösende Zink-Pellets in einem Anodenkorb aus Titan angeordnet. Als
zu beschichtendes Substrat sind Schrauben in eine Galvanisiertrommel eingefüllt, wobei
die kathodische Kontaktierung über Kontaktbolzen erfolgt. Bei einer Temperatur des
Abscheide-Elektrolyten von 25°C bis 50°C und einem pH von pH 5,3 bis pH 5,6 für den
Abscheide-Elektrolyten wird bei einer kathodischen Stromdichte von 0,1 bis 2 A/dm
2 eine Zinkschicht mit einer Abscheidegeschwindigkeit bis ca. 0,5 µm pro Minute auf
den als Substrat dienenden Schrauben abgeschieden.
Beispiel 5: Abscheidung einer Zink-Mangan-Schicht
[0035] In einem erfindungsgemäßen galvanischen Bad, wie es in Fig. 2 wiedergegeben ist,
wird in dem Zellraum 6 ein Abscheide-Elektrolyt vorgelegt, welcher 40 - 62 g/l zweiwertiges
Zink, 80 - 110 g/l zweiwertiges Mangan, 190 - 220 g/l eines Leitsalzes, 30 -100 g/l
eines Puffers, 10 -15 g/l eines Netzmittels, 0,1- 0,6 g/l eines Entschäumers, 0-10
g/l eines Antioxidationsmittels und 0-1 g/l eines Glanzmittels enthält.
[0036] In dem Zellraum 5 ist ein Anolyt, welcher aus 250 g/l Zinkchlorid und 220 g/l Kaliumchlorid
besteht, enthalten. Die Konzentration des im Anolyten enthaltenden Zinkchlorides kann
dabei in einem Bereich zwischen 80 g/l bis 500 g/l Zinkchlorid variieren. Kaliumchlorid
kann in einer Konzentration von 10 bis 300 g/l eingesetzt werden. In dem Zellraum
5 ist eine sich auflösende Zinkplatte angeordnet.
[0037] In dem dritten Zellraum 12, welcher keine Verbindung zu der Kationenaustauschereinrichtung
12 aufweist und welcher vom Zellraum 6 durch eine Kationenaustauschmembran 13 abgetrennt
ist, ist ein Anolyt, welcher 150 g/l Mangan(II)-sulfat und 30 g/l Schwefelsäure aufweist,
enthalten. Die Konzentration des in diesem Anolyten enthaltenden Mangan(II)-sulfates
kann dabei in einem Bereich zwischen 50 g/l bis 250 g/l Mangan(II)-sulfat variieren.
Die anfangs verwendete Schwefelsäuremenge von 30 g/l wird während des Betriebes so
ergänzt, dass der pH-Wert unter pH 2 bleibt. Als elektrische Zuführung wird gebrochenes
Elektrolytmangan in einem Titananodenkorb verwendet.
[0038] Als zu beschichtendes Substrat sind Schrauben in eine Galvanisiertrommel eingefüllt,
wobei die kathodische Kontaktierung über Kontaktbolzen erfolgt. Bei einer Temperatur
des Abscheide-Elektrolyten von 25°C bis 50°C und einem pH von pH 5 bis pH 6 für den
Abscheide-Elektrolyten wird bei einer kathodischen Stromdichte von 0,2 bis 2 A/dm
2 eine Zinkschicht mit einer Abscheidegeschwindigkeit bis ca. 0,5 µm pro Minute auf
den als Substrat dienenden Schrauben abgeschieden.
Bezugszeichenliste:
[0039]
- 1
- galvanisches Bad
- 2
- Substrat
- 3
- Kationenaustauschmembran
- 4
- Zink-Anode
- 5
- Zellraum für Anolyt
- 6
- Zellraum für Abscheide-Elektrolyt
- 7
- Fremdmetallanode
- 8
- Gleichrichter
- 9
- Kationenaustauschereinrichtung
- 10
- Kationenaustauscherharz
- 11
- Pumpe
- 12
- weiterer Zellraum
- 13
- weitere Kationenaustauschmembran
1. Galvanisches Bad zur Abscheidung einer zinkhaltigen Schicht auf einer Substratoberfläche,
aufweisend einen ersten Zellraum, welcher einen sauren Abscheide-Elektrolyten aufnimmt,
sowie einen zweiten Zellraum, welcher einen neutralen oder sauren zinkionenhaltigen
Anolyten aufnimmt, wobei der erste Zellraum von dem zweiten Zellraum durch eine für
Kationen durchlässige Membran getrennt ist und in dem den Anolyten aufnehmenden Zellraum
eine sich auflösende Zink-Anode angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der den Anolyten aufnehmende Zellraum in hydraulischer Verbindung mit einer Einrichtung
steht, welche etwaige, im Anolyten enthaltende Fremdmetallionen gegen Zinkionen und/oder
Protonen austauscht.
2. Galvanisches Bad gemäß Anspruch 1, wobei der Anolyt neben Zinkionen, eine Säure und/oder
Alkaliionen enthält.
3. Galvanisches Bad gemäß Anspruch 2, wobei der Anolyt zwischen 80 und 500 g/l Zinkchlorid
aufweist.
4. Galvanisches Bad gemäß Anspruch 2, wobei der Anolyt zwischen 150 g/l bis 300 g/l eines
Alkalihalogenids aufweist.
5. Galvanisches Bad gemäß einem der Ansprüche 2 bis 3, wobei der Anolyt zwischen 10 g/l
und 30 g/l einer Säure aufweist.
6. Galvanisches Bad gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abscheide-Elektrolyt
neben Zinkionen wenigstens ein Metall der Gruppe bestehend aus Nickel, Cobalt, Mangan
und Eisen aufweist.
7. Galvanisches Bad gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die für Kationen
durchlässige Membran eine Kationenaustauschmembran oder eine mikroporöse Membran ist.
8. Galvanisches Bad gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einrichtung zum
Austausch etwaiger im Anolyten enthaltener Fremdmetallionen gegen Zinkionen und/oder
Protonen ein Fällungsabteil oder eine lonenaustauschereinrichtung ist.
9. Galvanisches Bad gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das galvanische Bad
mehrere den zinkionenhaltigen Anolyten aufnehmende Zellräume aufweist, welche jeweils
von dem den Abscheide-Elektrolyten aufnehmenden Zellraum durch eine für Kationen durchlässige
Membran getrennt sind, wobei die den Anolyten aufnehmenden einzelnen Zellräume miteinander
in hydraulischer Verbindung stehen.
10. Galvanisches Bad gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das galvanische Bad
wenigstens einen weiteren Zellraum aufweist, welcher von dem den Abscheide-Elektrolyten
aufnehmenden Bad ebenfalls durch eine Kationenaustauschmembran getrennt ist und Ionen
eines mit dem Zink auf der Substratoberfläche mitabzuscheidenden Metalls aufweisenden
Anolyten sowie eine sich auflösende Anode aus dem mitabzuscheidenden Metall aufnimmt.
11. Verfahren zur galvanischen Abscheidung einer zinkhaltigen Schicht auf einer Substratoberfläche,
wobei das zu beschichtende Substrat in einem galvanischen Bad mit einem sauren, zumindest
Zinkionen enthaltenden Abscheide-Elektrolyten in Kontakt gebracht wird und zwischen
dem Substrat und wenigstens einer Anode ein Strom angelegt wird, welcher geeignet
ist, die Abscheidung einer zinkhaltigen Schicht auf der Substratoberfläche zu induzieren,
wobei das galvanische Bad in wenigstens zwei Zellen unterteilt wird und die Zellen
voneinander durch eine für Kationen durchlässige Membran getrennt werden, wobei eine
Zelle den sauren bis neutralen Abscheide-Elektrolyten und die zweite Zelle einen neutralen
oder sauren Anolyten aufnimmt und wobei in der den Anolyten aufnehmenden Zelle eine
sich auflösende Zink-Anode angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der neutrale oder saure Anolyt zumindest teilweise aus dem ihn aufnehmenden Zellraum
abgeführt und über eine Einrichtung geleitet wird, in welcher etwaige Fremdmetallionen
gegen Zinkionen und/oder Protonen ausgetauscht werden.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, wobei neben der Zink-Anode eine weitere sich auflösende
Anode vorgesehen wird, welche als Quelle für die mit dem Zink zusammen auf der Substratoberfläche
abzuscheidenden Metalle dient und welche in dem den Abscheide-Elektrolyten aufnehmenden
Zellraum angeordnet wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, wobei die beiden Anoden über einen gemeinsamen Gleichrichter
mit dem Substrat elektrisch kontaktiert werden und das Abscheideverhältnis der abzuscheidenden
Metalle über die Zusammensetzung des Anolyten, insbesondere dessen Konzentration an
Alkalimetallionen, beeinflusst wird.