(19)
(11) EP 2 184 396 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.05.2010  Patentblatt  2010/19

(21) Anmeldenummer: 09013139.2

(22) Anmeldetag:  19.10.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D06F 47/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 06.11.2008 DE 102008056117

(71) Anmelder: Herbert Kannegiesser GmbH
32602 Vlotho (DE)

(72) Erfinder:
  • Bringewatt, Wilhelm
    32457 Porta Westfalica (DE)
  • Heinz, Engelbert
    32602 Vlotho (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich et al
Meissner, Bolte & Partner GbR Patentanwälte Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Entwässern gewaschener Wäsche


(57) Wäsche wird in gewerblichen Wäschereien von Kolbenpressen mit einem von einem Hydraulikzylinder betätigten Pressstempel entwässert. Solche Kolbenpressen, insbesondere ihre Pressstempel und Hydraulikzylinder, sind sehr aufwendig und störanfällig.
Die Erfindung sieht es vor, durch Ausübung eines nach außen gerichteten radialen Drucks die Wäsche zu entwässern. Ein solcher radialer Druck kann auf einfache Weise mit einem elastisch aufweitbaren Schlauch (19) erzeugt werden. Ein solcher Schlauch (19) ist einfacher als ein Pressstempel mit einem Hydraulikzylinder und vor allem störunanfälliger. Zudem hat sich die durch einen nach außen gerichteten radialen Druck erfolgende Entwässerung der Wäsche als wirksamer im Vergleich zu bekannten Kolbenpressen erwiesen.


Beschreibung

Bezugszeichenliste:



[0001] 
10
Presskorb
11
Längsmittelachse
14
Boden
15
Deckel
17
Presskraft
19
Schlauch
20
Aufnahmeraum
21
Mantel
22
Durchgangsbohrung
23
Durchgangsbohrung
24
Wandung
26
Wäschekuchen


[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwässern gewaschener Wäsche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Entwässern gewaschener Wäsche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.

[0003] Das hier angesprochene Verfahren und die Vorrichtung finden bevorzugt in Wäschereien Verwendung, um Wäsche aller Art zu entwässern. Dabei wird die aus einer Waschmaschine kommende Wäsche von einem Großteil der darin noch gebundenen Flüssigkeit, der sogenannten gebundenen Flotte, befreit. Dazu wird Flüssigkeit unter hohem Druck aus der Wäsche herausgepresst, bevor die größtenteils von der gebundenen Flotte befreite Wäsche getrocknet wird.

[0004] Das Entwässern der Wäsche erfolgt bislang mit Kolbenpressen. Diese verfügen über einen Pressstempel, der von oben in einen die Wäsche aufnehmenden Presskorb gedrückt wird. Der Pressstempel weist einen Hydraulikzylinder und eine vom Hydraulikzylinder auf- und abbewegbare Stempelplatte auf. Ein solcher Pressstempel, insbesondere der Hydraulikzylinder, ist sehr aufwendig und auch störanfällig. Vor allem muss der Hydraulikzylinder relativ groß sein, um den notwendigen Druck zum Herauspressen eines größten Teils der gebundenen Flotte aus der Wäsche aufbringen zu können. Außerdem kann der Druck, den die Stempelplatte auf die Wäsche ausübt, insbesondere die unter der Stempelplatte anliegende Wäsche beeinflussen und in manchen Fällen sogar beschädigen.

[0005] Ausgehend vom Vorstehenden liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entwässern gewaschener Wäsche zu schaffen, womit in einfacher Weise eine wirksame und schonende Entwässerung der Wäsche gewährleistet ist.

[0006] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Demnach ist vorgesehen, die Entwässerung durchzuführen, indem Druck radial zur Längsmittelachse des Presskorbs nach außen auf die Wäsche ausgeübt wird. Das radiale Entwässern der Wäsche nach außen hat im Vergleich zu bekannten Kolbenpressen mit einem in Längsrichtung des Presskorbs auf die Wäsche einwirkenden Pressstempel den Vorteil, dass eine größere Fläche zur Verfügung steht, mit der Druck auf die zu entwässernde Wäsche ausgeübt werden kann. Der Druck verteilt sich dadurch besser auf die Wäsche, wodurch die Wäsche stärker geschont wird. Außerdem steht mehr Fläche zur Abfuhr der aus der Wäsche herausgepressten Flüssigkeit zur Verfügung.

[0007] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, den radialen Druck auf die Wäsche ringsherum in Richtung von der Längsmittelachse des Presskorbs nach außen auszuüben. Dadurch wird die Wäsche nach außen gegen die vorzugsweise zylindrische Wandung des Presskorbs gedrückt.

[0008] Bevorzugt wird der radialgerichtete Druck von der Mitte des Presskorbs her so auf die Wäsche ausgeübt, dass die aus der Wäsche ausgepresste Flüssigkeit radial nach außen zur Wandung des Wäschekorbs geleitet und wenigstens durch die mindestens teilweise flüssigkeitsdurchlässig ausgebildete Wandung des Presskorbs radial nach außen abgeführt wird. Bei dieser Verfahrensweise fließt die aus der Wäsche ausgepresste Flüssigkeit in Richtung des Drucks, der auf die Wäsche beim Entwässern ausgeübt wird radial nach außen. Gegebenenfalls kann zusätzlich vorgesehen sein, mindestens einen Teil der Flüssigkeit durch einen flüssigkeitsdurchlässig ausgebildeten Boden des Presskorbs oder eine Standfläche, auf der der unten offene Presskorb aufsteht, abzuleiten. In diesem Falle erfolgt eine sowohl radial nach außen gerichtete als auch eine axiale Abfuhr der aus der Wäsche ausgepressten Flüssigkeit. Die Entwässerung, nämlich Ableitung der aus der Wäsche ausgepressten Flüssigkeit, insbesondere der gebundenen Flotte, auch in Querrichtung zum radial ausgeübten Druck auf die Wäsche, also längs durch den zylindrischen Wäschekuchen, führt zu einer noch größeren Entwässerungsleistung.

[0009] Der radial nach außen gerichtete Druck auf die Wäsche wird bevorzugt ausgeübt durch einen elastischen aufweitbaren Schlauch. Der vorzugsweise zylindrische Schlauch liegt mit seiner Längsmittelachse auf der Längsmittelachse des Presskorbs. Der Schlauch wird dabei von der Wäsche umgeben, wodurch der Wäschekuchen eine ringförmige Gestalt erhält. Der ringförmige Wäschekuchen liegt mit seiner Innenseite ringsherum an der Wandung des zentralen, innenliegenden Schlauchs an, während er sich mit seiner Außenseite an der vorzugsweise zylindrischen Wandung des Presskorbs abstützt. Beim Aufweiten des zentrischen Schlauchs vergrößert sich der Durchmesser desselben. Dementsprechend wird der Durchmesser des den zylindrischen Schlauch kreisringförmig umgebenden Wäschekuchens vergrößert und dadurch die Wäsche durch Zusammenpressen entwässert.

[0010] Das Aufweiten des inneren Schlauchs erfolgt bevorzugt hydraulisch. Dazu wird eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, unter Druck in den aus einem elastisch aufweitbaren Material, beispielsweise Gummi oder einem Elastomer, gebildeten Schlauch gedrückt und dabei der Schlauch unter elastischer Vorspannung aufgeweitet. Nach dem Entwässern der Wäsche wird der auf die Flüssigkeit im Schlauch ausgeübte Druck aufgehoben, wodurch der Schlauch sich zusammenzieht und sich dabei vom zusammengedrückten Wäschekuchen löst. Es ist auch denkbar, die Flüssigkeit aus dem Schlauch herauszusaugen, wodurch der Innenraum bzw. das innere Volumen des Schlauchs auf ein Minimum verkleinert wird, so dass der Schlauch so klein wie möglich wird, nämlich nahezu keinen Raum im Presskorb mehr einnimmt. Auf diese Weise kann die entwässerte Wäsche einfach aus dem Presskorb entladen werden. Ebenso einfach kann der Presskorb mit zu entwässernder Wäsche wieder befüllt werden.

[0011] Eine Vorrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 10 auf. Demnach ist das Pressorgan als mindestens ein in einem mittleren Bereich des Presskorbs angeordneter Schlauch ausgebildet. Vom Schlauch ist die Wäsche bezogen auf die Längsmittelachse des Presskorbs in radialer Richtung insbesondere von der Längsachse weg, also nach außen, mit Druck beaufschlagbar. Der Schlauch ersetzt den auf- und abbewegbaren Pressstempel der bekannten Vorrichtungen (Kolbenpressen), wodurch nicht nur der Pressstempel, sondern vor allem der zum Bewegen desselben erforderliche Hydraulikzylinder bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingespart werden kann, weil der Schlauch abgesehen von einer zum Entwässern der Wäsche erforderlichen Aufweitung im Presskorb unbeweglich ist.

[0012] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, den Schlauch derart im Presskorb anzuordnen, dass eine Längsmittelachse desselben auf der Längsmittelachse des Presskorbs liegt. Dabei kann der vorzugsweise zylindrische Schlauch über einen kreisförmigen Querschnitt verfügen, wodurch der Schlauch die Wäsche mit einem radial nach außen gerichteten Druck beaufschlagt. Dabei entsteht um den Schlauch herum ein Ringraum, der innen von der vorzugsweise zylindrischen Wandung des Schlauchs und außen von der vorzugsweise ebenfalls zylindrischen flüssigkeitsdurchlässigen Wandung des Presskorbs begrenzt wird. Dieser Ringraum dient zur Aufnahme der zu entwässernden Wäsche, die somit um den zentrischen Schlauch herum angeordnet ist. Durch elastisches Aufweiten des Schlauchs vergrößert sich zunehmend sein Außendurchmesser, so dass der vom Wäschekuchen eingenommene Ringraum um den Schlauch herum immer schmaler wird und dabei der auf die Wäsche ausgeübte Druck sich zunehmend erhöht. Durch das elastische Aufweiten des zentrischen Schlauchs wird seine Mantelfläche ständig vergrößert, wodurch die Fläche, womit der Druck des Schlauchs auf die Wäsche einwirkt, sich während des Entwässerungsvorgangs kontinuierlich vergrößert. Dadurch wird die Wirksamkeit der Entwässerung erhöht, indem zum Ende des Entwässerungsvorgangs hin, wenn nur noch wenig gebundene Flotte in der Wäsche enthalten ist, der Druck auf die Wäsche zunimmt.

[0013] Der Schlauch ist elastisch aufweitbar durch ein Druckmittel, vorzugsweise Flüssigkeit, im Inneren desselben. Durch Vergrößerung der Menge der in den Schlauch gepumpten Flüssigkeit wird der Schlauch elastisch aufgeweitet, wodurch er sich vergrößert und der Druck auf die Wäsche zunimmt. Nach der Beendigung des Entwässerungsvorgangs wird der Schlauch evakuiert, also die Flüssigkeit aus dem Schlauch herausgeleitet und/oder herausgepumpt, wodurch sich das Volumen des Schlauchs auf ein Minimum verringert zum einfachen Be- und Entladen der Vorrichtung.

[0014] Die Abfuhr der aus der Wäsche herausgepressten Flüssigkeit erfolgt aufgrund des zentralen, elastisch aufweitbaren Schlauchs bevorzugt durch mindestens einen Teil der Seitenwandung, insbesondere eines bevorzugt zylindrischen Mantels, des Presskorbs. Auf diese Weise erfolgt die Flüssigkeitsabfuhr in Richtung der auf die Wäsche im Presskorb vom Schlauch ausgeübten Presskraft, also ebenfalls radial nach außen. Alternativ oder zusätzlich ist es aber auch denkbar, die aus der Wäsche ausgepresste Flüssigkeit durch die Unterseite des Presskorbs abzuführen, vorzugsweise durch eine mindestens teilweise flüssigkeitsdurchlässig ausgebildete Standfläche oder einen Boden des Presskorbs. Dann erfolgt die Flüssigkeitsabfuhr teilweise auch in Längsrichtung des Presskorbs, also sowohl radial als auch quer zur vom Schlauch auf die Wäsche aufgebrachten Presskraft.

[0015] Bevorzugt ist der Presskorb zylindrisch ausgebildet mit einer offenen oberen und unteren Stirnseite. Die untere Stirnseite des Presskorbs kann verschlossen sein durch eine Standfläche, auf der der Presskorb aufsteht. Diese Standfläche ist bevorzugt mindestens teilweise flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet, dient nämlich zur Abfuhr der aus der Wäsche vom Schlauch herausgepressten Flüssigkeit. Alternativ kann der Presskorb an mindestens der unteren Stirnseite durch einen flüssigkeitsdurchlässigen Boden verschlossen sein. Diese Flüssigkeit, nämlich gebundene Flotte der Wäsche, kann die Vorrichtung dann auch durch die Unterseite des Presskorbs verlassen. Die Flüssigkeit wird auf diese Weise auch axial abgeführt, so dass die Flüssigkeitsabfuhr zusätzlich quergerichtet zum radial bei der Entwässerung auf die Wäsche einwirkenden Druck erfolgt.

[0016] Eine bevorzugte Weiterbildung der Vorrichtung sieht es vor, dass die Höhe des Presskorbs größer ist als der Durchmesser desselben. Dadurch erhält der jeweilige Schlauch eine verhältnismäßig große Anlagefläche an den Wäschekuchen, womit eine große wirksame Fläche zum Aufbringen eines Pressdrucks auf die zu entwässernde Wäsche entsteht. Eine solche Vorrichtung ermöglicht ein besonders wirksames Entwässern der Wäsche.

[0017] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einem mittigen Vertikalschnitt.

[0018] Die Figur zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Solche Vorrichtungen, die im Fachjargon auch als Wäschepressen bezeichnet werden, werden in Wäschereien eingesetzt zum Entwässern von gewaschener Wäsche. Beim Entwässern wird aus der Wäsche die noch vom Waschvorgang stammende Flüssigkeit, insbesondere die sogenannte gebundene Flotte, größtenteils entfernt. Die gebundene Flotte wird dabei aus der Wäsche herausgepresst.

[0019] Die gezeigte Vorrichtung weist einen zylindrischen Presskorb 10 auf. Der Presskorb 10 verfügt über eine Höhe, die größer ist als sein Durchmesser. Der Presskorb 10 ist stehend ausgerichtet, so dass eine Längsmittelachse 11 vertikal verläuft.

[0020] Der Presskorb 10 verfügt über einen zylindrischen Mantel 21, einen kreisförmigen Boden 14 und gegebenenfalls einen ebenso kreisförmigen Deckel 15. Der Boden 14 kann fest mit dem Mantel 21 verbunden sein. Alternativ ist es denkbar, die untere Stirnseite des Mantels 21 offen zu lassen. Die untere Stirnseite des Mantels 21 des Presskorbs 10 ist dann verschlossen durch eine separate Standfläche. Bei dieser kann es sich beispielsweise um ein flüssigkeitsdurchlässiges Obertrum eines Förderers handeln, womit die Wäsche nach dem Entwässern abtransportierbar ist.

[0021] Der Mantel 21 des Presskorbs 10 ist flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet, indem er mit einem Raster an Durchgangsbohrungen 22 versehen ist, die vorzugsweise über den gesamten Umfang des Mantels 21 über seine gesamte Höhe gleichmäßig verteilt sind. Es ist aber auch denkbar, dass der Mantel 21 nur in seinem unteren Bereich Durchgangsbohrungen 22 aufweist oder im unteren Bereich des Mantels 21 die Durchgangsbohrungen 22 weniger beabstandet sind als im oberen Bereich.

[0022] Der Deckel 15 ist vom Mantel 21 des Presskorbs 10 abnehmbar oder verschwenkbar, um den Presskorb 10 mit der zu entwässernden Wäsche beladen zu können. Denkbar ist es aber auch, die obere Stirnseite des Presskorbs 10 unverschlossen zu lassen. Dann weist der Presskorb 10 keinen Deckel 15 auf.

[0023] Der Boden 14 des Presskorbs 10 ist flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet, und zwar durch ein gleichmäßiges Raster von Durchgangsbohrungen 23. Auch der Deckel 15 kann zumindest teilweise flüssigkeitsdurchlässig sein.

[0024] Im Presskorb 10 ist ein elastisch äufweitbarer Schlauch 19 angeordnet. Dieser Schlauch 19 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel zylindrisch. Eine Längsmittelachse des Schlauchs 19 liegt auf der Längsmittelachse 11 des Presskorbs 10, so dass sich der zylindrische Schlauch 19 in einem mittleren Bereich des Presskorbs 10 befindet. Um den mittleren Schlauch 19 im Presskorb 10 entsteht ein im Querschnitt kreisringförmiger Aufnahmeraum 20 für die zu entwässernde Wäsche. In der Figur ist der Schlauch 19 im teilweise elastisch aufgeweiteten Zustand dargestellt. Der minimale Durchmesser des Schlauchs 19 entspricht aber nur etwa einem Drittel des Durchmessers des Mantels 21. Beim elastischen Aufweiten des Schlauchs 19 vergrößert sich der äußere Durchmesser desselben, wodurch die Außenwandung des Schlauchs 19 eine durch Pfeile angedeutete, radial nach außen zur Längsmittelachse 11 des Presskorbs 10 gerichtete Presskraft 17 auf den Wäschekuchen 26 aus einer Vielzahl von Wäschestücken im Presskorb 10 ausübt.

[0025] Der Schlauch 19 ist aufweitbar durch eine Vergrößerung seines Volumens. Zu diesem Zweck wird unter Druck stehende Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, in den Schlauch 19 gepumpt. Der aufgeweitete Schlauch 19 übt eine größtmögliche Presskraft 17 auf den Wäschekuchen 26 aus, insbesondere wenn der Außendurchmesser des Schlauchs 19 relativ groß ist. Durch Evakuierung des Schlauchs 19, also Abpumpen der Flüssigkeit aus demselben, lässt sich der Hohlraum des Schlauchs 19 verringern, und zwar gegebenenfalls so weit, dass das innere Volumen des Schlauchs 19 nahezu Null ist. Dadurch steht nahezu der gesamte Innenraum des Presskorbs 10 zum Befüllen mit zu entwässernder Wäsche zur Verfügung.

[0026] Durch in der Figur nicht gezeigte Haltemittel kann der Schlauch 19 mittig im Presskorb 10 gehalten werden, insbesondere im zusammengezogenen, evakuierten Zustand zum Entladen und Beladen des Presskorbs 10. Beispielsweise kann sich mittig durch den Schlauch 19 eine Stange erstrecken, die den Schlauch 19 insbesondere im drucklosen Zustand mittig im Presskorb 10 hält und auch das obere freie Ende des Schlauchs 19 im drucklosen Zustand fixiert, damit dieses obere Ende beim drucklosen Schlauch 19 nicht im Presskorb 10 absinkt bzw. herunterfällt.

[0027] Die Durchgangsbohrungen 23 im Boden 14 des Presskorbs 10 brauchen sich - wie in der Figur dargestellt - nur auf einer den Schlauch 19 umgebenden Ringfläche zu erstrecken.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend näher beschrieben:



[0028] Bei geöffnetem bzw. entfernten Deckel 15 und drucklosem Schlauch 19 wird der Presskorb 10 mit zu entwässernder Wäsche beladen. Dabei kann gegebenenfalls der drucklose Schlauch 19 durch nicht gezeigte Mittel in der Mitte des Presskorbs 10 fixiert werden, um das obere Ende des Schlauchs 19 in der Nähe der oberen Stirnseite des Presskorbs 10 zu halten. Auf diese Weise kann der Presskorb 10 rings um den inneren Schlauch 19 herum mit zu entwässernder Wäsche befüllt werden. Die Wäsche nimmt dabei den kreisringförmigen Aufnahmeraum 20 um den Schlauch 19 herum ein.

[0029] Nach dem Befüllen des Presskorbs 10 mit zu entwässernder Wäsche wird der Deckel 15 (sofern er vorhanden ist) geschlossen und der Schlauch 19 elastisch aufgeweitet. Dies geschieht hydraulisch, indem beispielsweise eine Flüssigkeit unter Druck in das Innere des dichten Schlauchs 19 gepumpt wird. Dabei wird die Wandung 24 des Schlauchs 19 elastisch aufgeweitet. Durch das Aufweiten des Schlauchs 19 vergrößert sich sein Durchmesser, was zur Folge hat, dass von innen heraus ein ringartiger Wäschekuchen 26 um den Schlauch 19 herum mit einer radial nach außen gerichteten Presskraft 17 beaufschlagt wird. Die Presskraft 17 ist somit von der Längsmittelachse 11 des Presskorbs 10 weggerichtet, indem sie die Wäsche in Richtung zum Mantel 21 des Presskorbs 10 radial nach außen drückt. Bei der elastischen Aufweitung des Schlauchs 19 vergrößert sich der Durchmesser desselben und damit die Fläche der Wandung 24. Auf diese Weise vergrößert sich mit zunehmender Aufweitung des Schlauchs 19 die Fläche, mit der die zu entwässernde Wäsche gegen den Mantel 21 des Presskorbs 10 gedrückt wird. Dadurch wächst die zur Entwässerung auf die Wäsche ausgeübte Kraft und damit auch der Druck auf den Wäschekuchen 26 mit der Zunahme der Aufweitung des Schlauchs 19. In der Figur ist der Schlauch 19 im teilweise aufgeweiteten Zustand gezeigt. Bei fortschreitender Entwässerung kann der Schlauch 19 stärker vergrößert werden als es in der Figur gezeigt ist. Der maximale Durchmesser des Schlauchs 19 kann auf bis zu ¾ des Durchmessers des Presskorbs 10 ansteigen.

[0030] Die beim Entwässern aus der Wäsche bzw. den Wäschekuchen herausgedrückte Flüssigkeit, insbesondere gebundene Flotte, wird über den durch die Durchgangsbohrungen 22 flüssigkeitsdurchlässigen Mantel 21 radial nach außen aus dem Presskorb 10 abgeführt, insbesondere herausgedrückt. Bei der gezeigten Vorrichtung fließt somit die entwässerte Flüssigkeit in der Richtung der Presskraft 17 radial nach außen. Der Boden 14 ist im Bereich des Wäschekuchens 26 ebenfalls flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet durch Durchgangsbohrungen 23. Dadurch kann die aus der Wäsche ausgepresste Flüssigkeit auch durch den teilweise flüssigkeitsdurchlässigen Boden 14 nach unten, also parallel zur Längsmittelachse 11 in axialer Richtung, aus dem Presskorb 10 abfließen. Es ist aber auch eine Abwandlung der gezeigten Vorrichtung denkbar, bei der der Boden 14 flüssigkeitsdicht ausgebildet ist, so dass die aus der Wäsche ausgepresste Flüssigkeit nur durch den Mantel 21 des Presskorbs 10 radialgerichtet nach außen abfließen kann.

[0031] Nach dem Entwässern der Wäsche wird der Druck im Schlauch 19 abgebaut. Aufgrund der elastischen Vorspannung der vorzugsweise aus Gummi oder einem Elastomer gebildeten Wandung 24 des Schlauchs 19 wird die Flüssigkeit selbsttätig aus dem Schlauch 19 herausgedrückt und dadurch der Durchmesser des Schlauchs 19 reduziert. Es ist aber auch denkbar, die Flüssigkeit aus dem Schlauch 19 herauszusaugen, wodurch die Wandung 24 des Schlauchs 19 sich so weit zusammenzieht, dass der Hohlraum im Schlauch 19 nahezu beseitigt ist. Dann gibt der Schlauch 19 fast den gesamten Innenraum des Presskorbs 10 frei zum leichteren Entladen und Beladen des Presskorbs 10.

[0032] Beim Zusammenziehen des Schlauchs 19 wird seine Wandung 24 vom Inneren des Wäschekuchens 26 entfernt, so wie das in der Figur dargestellt ist. Dadurch kommt es zu einem Ablösen der Wandung 24 des Schlauchs 19 vom Wäschekuchen 26 mit entwässerter Wäsche. Ebenfalls löst sich beim Zusammenziehen des Schlauchs 19 der Wäschekuchen 26 von der Innenseite des Mantels 21 des Presskorbs 10.

[0033] Die entwässerte Wäsche kann aus dem Presskorb 10 durch die oben offene Stirnseite entladen werden. Es ist aber auch denkbar, bei einem Presskorb 10 ohne einen Boden 14 die entwässerte Wäsche durch die unten offene Stirnseite aus dem Presskorb 10 zu entladen, indem der Presskorb 10 von seiner Standfläche, beispielsweise dem Obertrum eines Förderbands, abgehoben wird, so dass die entwässerte Wäsche auf dem Förderband liegen bleibt und von diesem abtransportiert werden kann.


Ansprüche

1. Verfahren zum Entwässern gewaschener Wäsche, wobei auf die Wäsche in einem eine aufrechte Längsmittelachse (11) aufweisenden Presskorb (10) Druck ausgeübt wird und dabei mindestens ein Großteil der Flüssigkeit aus der Wäsche herausgepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck radial zur Längsmittelachse (11) des Presskorbs (10) nach außen auf die Wäsche ausgeübt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Druck auf die Wäsche ringsherum in Richtung von der Längsmittelachse (11) des Presskorbs (10) nach außen ausgeübt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Druck auf die Wäsche in Richtung zum vorzugsweise zylindrischen Mantel (21) des Presskorbs (10) ausgeübt wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfuhr der aus der Wäsche herausgepressten Flüssigkeit (Entwässerung) mindestens radial zur Richtung der Längsmittelachse (11) des Presskorbs (10) nach außen erfolgt, vorzugsweise durch den Mantel (21) des Presskorbs (10) hindurch.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerung axial in Richtung der Längsmittelachse (11) des Presskorbs (10) erfolgt, vorzugsweise die von der Wäsche abgetrennte Flüssigkeit durch einen Boden (14) des Presskorbs (10) oder eine den Boden des Presskorbs (10) bildende Standfläche desselben abgeführt wird.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der radial nach außen gerichtete Druck von einem elastisch aufweitbaren, vorzugsweise zylindrischen, Schlauch (19) erzeugt wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wäsche um den Schlauch (19) herum im Presskorb (10) angeordnet wird.
 
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch ein elastisches Aufweiten des Schlauchs (19) die diese umgebende Wäsche gegen den vorzugsweise zylindrischen Mantel (21) des Presskorbs (10) gepresst wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (19) hydraulisch aufgeweitet wird, vorzugsweise unter elastischer Vorspannung des Schlauchs (19).
 
10. Vorrichtung zum Entwässern gewaschener Wäsche mit einem Presskorb (10) zur Aufnahme der zu entwässernden Wäsche und mit einem Pressorgan, womit Druck auf die zu entwässernde Wäsche ausübbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressorgan als ein Schlauch (19) ausgebildet ist, von dem bezogen auf eine Längsmittelachse (11) des Presskorbs (10) die Wäsche in radialer Richtung mit Druck beaufschlagbar ist, wobei der Schlauch (19) in einem mittleren Bereich des Presskorbs (10) angeordnet ist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (19) derart im Presskorb (10) angeordnet ist, dass eine Längsmittelachse des Schlauchs (19) auf der Längsmittelachse (11) des Presskorbs (10) liegt.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (19) elastisch aufweitbar ist durch ein Druckmittel, vorzugsweise eine Flüssigkeit, im Inneren des Schlauchs (19).
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der vorzugsweise zylindrische Mantel (21) des Presskorbs (10) mindestens teilweise flüssigkeitsdurchlässig ist.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Boden (14) des Presskorbs (10) oder eine Standfläche des Presskorbs (10) mindestens teilweise flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet ist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (19) zylindrisch ausgebildet ist mit einem Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser des Mantels (21) des Presskorbs (10) und/oder die Höhe des Presskorbs (10), insbesondere seines Mantels (21), größer ist als der Durchmesser des Presskorbs (10) bzw. seines Mantels (21).
 




Zeichnung







Recherchenbericht