(19)
(11) EP 2 184 397 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.05.2010  Patentblatt  2010/19

(21) Anmeldenummer: 09011956.1

(22) Anmeldetag:  19.09.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D06F 73/00(2006.01)
D06F 71/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 15.10.2008 DE 202008013686 U
20.04.2009 DE 202009005746 U

(71) Anmelder: Hornung GmbH INDUPRESS & Co.KG
63768 Hösbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Hornung, Gernolf
    63773 Goldbach (DE)

(74) Vertreter: Ruckh, Rainer Gerhard 
Fabrikstrasse 18
73277 Owen/Teck
73277 Owen/Teck (DE)

   


(54) Beistellmaschine


(57) Die Erfindung betrifft eine Beistellmaschine zum Informbringen von Kleidungsstücken, umfassend einen Beistellkörper und mit einem auf eine Auflagefläche des Beistellkörpers aufsetzbaren Beistellstempel zur Aufnahme eines Ärmels eines Kleidungsstücks. Der Beistellkörper (2) weist ein verstellbares Beistellkörpersegment (13) auf. Die Auflagefläche (5) ist Bestandteil des Beistellkörpersegments (13).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Beistellmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Derartige Beistellmaschinen dienen generell zum Informbringen von Kleidungsstücken, wobei die Kleidungsstücke insbesondere von Sakkos und Jacketts gebildet sind. Derartige Beistellmaschinen weisen einen Beistellkörper mit einem Beistellstempel in Form einer Oberkörperhalbbüste auf. Das zu behandelnde Kleidungsstück wird auf den Beistellkörper so aufgebracht, dass der Beistellstempel in einen Ärmel des Kleidungsstücks eingeführt ist und der anschließende Körperbereich des Kleidungsstücks über dem Beistellkörper hängt. Durch die Führung des Ärmels im Beistellstempel wird dieser vom Rest des Kleidungsstücks weggeführt und hängt frei nach unten. Dabei liegt der Schulterbereich des Kleidungsstücks definiert auf dem vom oberen Randbereich des Beistellkörpers gebildeten Schulterformbereich auf. Weiterhin ist der untere Bereich des Ärmellochs des Kleidungsstücks zwischen der Auflagefläche des Beistellkörpers auf welcher der Beistellstempel aufgebracht ist, und dem Beistellstempel selbst lagefixiert.

[0003] Das so am Beistellkörper und Beistellstempel angeordnete Kleidungsstück kann dann ohne Gefahr eines Verknitterns mit Dampf behandelt werden. Dabei erfolgt die Dampfbehandlung im Ärmelbereich des Kleidungsstücks. Hierzu weist die Auflagefläche des Beistellkörpers eine Anzahl von Dampfaustrittsöffnungen auf, über welche der Beistellstempel mit Dampf beaufschlagt wird. Weiterhin weist die Beistellmaschine einen gegenüber dem Beistellkörper frei beweglichen, dampfbeaufschlagten Beisteller auf, der über den auf dem Beistellstempel hängenden Ärmelbereich des Kleidungsstücks geführt werden kann.

[0004] Voraussetzung für eine einwandfreie Behandlung des Kleidungsstücks ist, dass das Kleidungsstück möglichst passgenau auf dem Beistellkörper mit dem Beistellstempel angeordnet ist. Problematisch hierbei ist, dass mit der Beistellmaschine Kleidungsstücke, insbesondere Sakkos und Jacketts, unterschiedlicher Größe und Form bearbeitet werden müssen. Zur Anpassung an derartige unterschiedliche Größen von Kleidungsstücken ist es bekannt, Beistellmaschinen mit auswechselbaren Beistellstempeln auszustatten. Durch eine Variation der Größen der Beistellstempel wird eine Anpassung an unterschiedliche Ärmelgrößen von Kleidungsstücken möglich.

[0005] Es hat sich jedoch gezeigt, dass mit derartigen auswechselbaren Beistellstempeln nur eine unzureichende Anpassung an unterschiedliche Größen von Kleidungsstücken möglich ist, so dass je nach Größe des Kleidungsstücks der Ärmel am Beistellkörper durchhängen kann oder das Kleidungsstück zu stark gespannt auf dem Beistellkörper aufliegt.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beistellmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels derer Kleidungsstücke unterschiedlicher Größe mit gleich bleibend hoher Qualität in Form gebracht werden können.

[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

[0008] Die erfindungsgemäße Beistellmaschine dient zum Informbringen von Kleidungsstücken und umfasst einen Beistellkörper und einen auf eine Auflagefläche des Beistellkörpers aufsetzbaren Beistellstempel zur Aufnahme eines Ärmels eines Kleidungsstücks. Der Beistellkörper weist ein verstellbares Beistellkörpersegment auf. Die Auflagefläche ist Bestandteil des Beistellkörpersegments.

[0009] Mit dem verstellbaren Beistellkörpersegment kann die Breite des Beistellkörpers im Bereich der Auflagefläche, an welche der Beistellstempel anschließt, an die jeweilige Größe des Kleidungsstücks, insbesondere eines Sakkos oder Jacketts, flexibel angepasst werden. Besonders vorteilhaft ist die Verstellbarkeit des Beistellkörpersegments mit einer Auswechselbarkeit der Beistellstempel kombiniert. Zur Anpassung an unterschiedliche Größen von Kleidungsstücken wird somit einerseits ein Beistellstempel gewählt, dessen Größe an die Ärmelgröße angepasst ist, und andererseits das an den Beistellstempel angrenzende Beistellkörpersegment so verstellt, dass der an den Ärmelbereich anschließende Körperbereich des Kleidungsstücks passgenau auf diesem aufliegt.

[0010] Der Erfindung liegt dabei die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass für eine passgenau und insbesondere knitter- und faltenfreie Anordnung des Kleidungsstücks eine Anpassung der Größe des Beistellstempels nicht ausreicht. Vielmehr ist entscheidend, dass auch der an den Beistellstempel angrenzende Teil des Beistellkörpers an den Körperbereich des Kleidungsstücks angepasst ist. Erst dadurch wird eine passgenaue Lagerung des Ärmels des Kleidungsstücks erhalten und insbesondere ein unerwünschtes Durchhängen des Ärmels vermieden. Durch die Verstellbarkeit des Beistellkörpersegments wird zudem erreicht, dass der untere Bereich des Ärmellochs des Kleidungsstücks exakt und knitterfrei im Zwischenraum zwischen der Auflagefläche und dem Beistellstempel lagefixiert werden kann.

[0011] Damit wird erreicht, dass auch Kleidungsstücke unterschiedlicher Größen mit der erfindungsgemäßen Beistellmaschine exakt in Form gebracht werden können. Dabei sind die Kleidungsstücke insbesondere von Jacketts oder Sakkos gebildet, deren Ärmel mit der erfindungsgemäßen Beistellmaschine ohne Gefahr einer Faltenbildung exakt angebügelt werden können.

[0012] Das Beistellkörpersegment besteht bevorzugt aus zwei gegeneinander aufspreizbaren Körperteilen. Dabei sind die oberen Randbereiche der Körperteile Bestandteile eines Schulterformbereichs des Beistellkörpers, auf welchem die Schulterpartie des Kleidungsstücks aufliegt.

[0013] Gemäß einer ersten Variante der Erfindung werden bei der Aufspreizung der Körperteile nur deren untere Bereiche auseinander gefahren, während die den oberen Randbereich des Beistellkörpersegnents bildenden Bereiche in dicht einander angrenzenden Fixpositionen verbleiben. Die Körperteile führen somit beim Aufspreizen eine Schwenkbewegung aus. Die Schwenkachse verläuft im Schulterformbereich des Beistellkörpers.

[0014] Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung werden die Körperteile gegeneinander verschoben, wobei die Verschiebung im unteren Bereich der Körperteile größer ist als im oberen Randbereich.

[0015] Bei beiden Varianten ist gewährleistet, dass der Schulterformbereich des Beistellkörpers bei der Verstellung des Beistellkörpersegments zumindest näherungsweise unverändert bleibt. Dies ist deshalb wichtig, da dadurch der Schulterformbereich unabhängig von der Verstellung des Beistellkörpersegments immer dieselbe Auflage für die Schulterpartie des Kleidungsstücks bildet, so dass die Naht des das Kleidungsstück bildenden Sakkos oder Jacketts immer in gleicher Weise auf dem Scheitel des Schulterformbereichs reproduzierbar ausgerichtet werden kann.

[0016] Die Aufspreizung ist im unteren Bereich der Körperteile am stärksten, wodurch gerade im Achselbereich des Kleidungsstücks eine optimale Anpassung des Beistellkörpersegments erhalten wird.

[0017] Für eine exakte, knitterfreie Ausrichtung des Ärmels des Kleidungsstücks ist es ausreichend, wenn sich das verstellbare Beistellkörpersegment nur über den an den Beistellstempel angrenzenden Randbereich des Beistellkörpers erstreckt, das heißt eine Verstellbarkeit des gesamten Beistellkörpers ist nicht notwendig.

[0018] Das Beistellkörpersegment weist demzufolge eine Scheibenform auf, die an einen massiven, das heißt nicht verstellbaren Teil des Beistellkörpers anschließt.

[0019] Bei nicht aufgespreizten Körperteilen schließen die an die Auflagefläche angrenzenden Randbereiche der Körperteile bündig mit den Oberflächen des massiven restlichen Teils des Beistellkörpers ab.

[0020] Bei aufgespreizten Körperteilen stehen die an die Auflagefläche angrenzenden Randbereiche der Körperteile über die Oberflächen des massiven, restlichen Teils des Beistellkörpers hervor:

[0021] Der dabei entstehende diskontinuierliche Übergang zwischen dem Beistellkörpersegment und dem restlichen, massiven Beistellkörper ist jedoch unkritisch, da der gesamte Beistellkörper mit einem elastisch verformbaren Bezug überzogen ist, der diesen abrupten Übergang ausgleicht, so dass dort keine Gefahr eines Zerknitterns oder gar Verklemmens des Kleidungsstücks besteht.

[0022] Besonders vorteilhaft ist das Beistellkörpersegment in diskreten Einstellstufen verstellbar. Eine derartige diskrete Einstellmöglichkeit ist einfach handhabbar und damit äußerst bedienerfreundlich. Weiterhin ist eine diskrete Einstellmöglichkeit auch völlig ausreichend, um eine Anpassung des Beistellkörpersegments an unterschiedliche am Beistellkörper anzubringende Beistellstempel anzupassen.

[0023] Die Verstellung kann dabei sowohl mechanisch als auch pneumatisch erfolgen, wobei diese Verstellmöglichkeiten insbesondere auch rechnergesteuert durchführbar sind. Die Verstellung des Beistellkörpersegments kann damit schnell und präzise durchgeführt werden.

[0024] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Beistellkörper ein verstellbares Schulterteil als Bestandteil des Schulterformbereichs auf. Durch diese weitere Verstellmöglichkeit kann die Anpassung des Beistellkörpers an unterschiedliche Kleidungsstücke weiter verbessert werden. Besonders vorteilhaft kann dabei das Schulterteil unabhängig vom Beistellkörpersegment verstellt werden, wodurch eine besonders exakte und flexible Anpassung an unterschiedliche Kleidungsstücke ermöglicht wird.

[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1:
Schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Beistellmaschine.
Figur 2:
Einzeldarstellung des Beistellkörpers mit einem daran fixierten Beistellstempel für die Beistellmaschine gemäß Figur 1.
Figur 3:
Draufsicht auf die Auflagefläche der Beistellmaschine gemäß Figur 2 zur Aufnahme des Beistellstempels mit einer ersten Variante von Körperteilen.
Figur 4:
Einzeldarstellung des Beistellstempels gemäß Figur 2.
Figur 5:
Darstellung einer zweiten Variante von Körperteilen des Beistellkörpersegments im zusammengefahrenen Zustand.
Figur 6:
Darstellung des Beistellkörpersegments gemäß Figur 5 im ausgefahrenen Zustand der Körperteile.


[0026] Figur 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Beistellmaschine 1 zum Informbringen von Kleidungsstücken. Die vorliegende Beistellmaschine 1 dient dabei insbesondere zum Aufbügeln des Oberarms eines Sakkos oder Jacketts. Als Aufnahme für das nicht dargestellt Sakko oder Jackett dient eine Oberkörperhalbbüste, bestehend aus einem Beistellkörper 2 und einem Beistellstempel 3.

[0027] Der Beistellkörper 2 ist mit einem Bezug 4 aus vorzugsweise textilem Material überzogen, welches in gewissem Umfang elastisch verformbar ist. Der Beistellkörper 2 ist in Figur 2 ohne den Bezug 4 in einer Einzeldarstellung dargestellt. Der Beistellstempel 3 ist seitlich an dem Beistellkörper 2 angeordnet und sitzt dabei auf einer ebenen Auflagefläche 5 des Beistellkörpers 2 auf. Die Beistellinaschine 1 umfasst einen Satz verschiedener Beistellstempel 3 in unterschiedlichen Größen. Zur Anpassung an Kleidungsstücke unterschiedlicher Größen und Formen wird jeweils ein geeigneter Beistellstempel 3 am Beistellkörper 2 fixiert.

[0028] Der Beistellkörper 2 ist an der Oberseite eines Ständers 6 fixiert, der auf einem Tisch 7 aufsitzt. Ebenfalls auf dem Tisch 7 ist eine Halterung 8 angeordnet, an deren Ende ein Beisteller 9 angeordnet ist, der zum Anbügeln des auf der Oberarmhalbbüste gelagerten Sakkos oder Jacketts dient.

[0029] Das Sakko oder Jackett wird über den Beistellkörper 2 gehängt, so dass ein Ärmel im Bereich des Beistellstempels 3 liegt. Der Schulterbereich des Sakkos oder Jacketts liegt dabei auf dem oberen Randbereich des Beistellkörpers 2, welcher einen Schulterformbereich bildet, auf. Der Ärmel wird so in den Beistellstempel 3 eingeführt, dass der untere Rand des Ärmellochs zwischen der Auflagefläche und dem Beistellstempel 3 lagefixiert ist. Damit ist der Ärmel vom Rest des Sakkos oder Jacketts weggeführt und hängt frei nach unten.

[0030] Zum Aufbügeln des Ärmels wird der Beisteller 9, der über eine nicht gesondert dargestellte Dampferzeugungseinheit mit Dampf versorgt wird, über den oberen Bereich des Ärmels im Bereich des Beistellstempels 3 geführt, wodurch der Ärmel des Sakkos oder Jacketts angebügelt wird. Die Führung des Beistellers 9 erfolgt zweckmäßig automatisiert und rechnergesteuert, wobei der Bewegungsablauf des Beistellers 9 über ein Programm in einer Rechnereinheit vorgebbar ist.

[0031] Während der Behandlung des Sakkos oder Jacketts wird zudem der Beistellstempel 3 über den Beistellkörper 2 mit Dampf versorgt und beheizt. Die hierfür vorgesehenen Komponenten sind in Figur 3, die eine Draufsicht auf die Auflagefläche 5 des Beistellkörpers 2 zeigt, und in Figur 4, die eine Einzeldarstellung des Beistellstempels 3 zeigt, dargestellt.

[0032] Wie aus Figur 3 ersichtlich, weist die Auflagefläche 5 eine Vielzahl von Dampfaustrittsöffnungen 10 in Form kleiner Löcher auf, über welche Dampf aus dem Beistellkörper 2, der vorzugsweise ebenfalls in der Dampferzeugungseinheit erzeugt wird, dem Beistellstempel 3 zugeführt wird. Wie aus Figur 4 ersichtlich, ist auf der dem Beistellkörper 2 zugewandten Seite des Beistellstempels 3 ein metallisches, rohrförmiges Anschlussstück 11 vorgesehen. Dieses Anschlussstück 11 wird in eine ebenfalls metallische, hohlzylindrische Aufnahme 12 des Beistellkörpers 2, die an dessen Auflagefläche 5 ausmündet, eingeführt und dort mittels Federverbindungen oder dergleichen fixiert. Die Aufnahme 12 ist in Figur 3 dargestellt. Das Anschlussstück 11 dient nicht nur zur Fixierung des Beistellstempels 3 am Beistellkörper 2, sondern auch zu dessen Beheizung.

[0033] Zur Anpassung an unterschiedlich ausgebildete Sakkos oder Jacketts wird einerseits ein Beistellstempel 3 passender Größe am Beistellkörper 2 montiert. Andererseits weist der Beistellkörper 2 selbst ein verstellbares Beistellkörpersegment 13 auf, mittels dessen eine Größenanordnung des Beistellkörpers 2 möglich ist.

[0034] Das Beistellkörpersegment 13 bildet ein scheibenförmiges Element an der dem Beistellstempel 3 zugewandten Seite des Beistellkörpers 2. Dabei ist die Auflagefläche 5 Bestandteil des Beistellkörpersegments 13, das heißt das Beistellkörpersegment 13 grenzt unmittelbar an den Beistellstempel 3 an.

[0035] Wie aus Figur 3 ersichtlich, besteht das Beistellkörpersegment 13 aus zwei Körperteilen 14a, 14b, die zur Verstellung des Beistellkörpersegments 13 gegeneinander aufgespreizt werden können. Die oberen Ränder der Körperteile 14a, 14b liegen dicht aneinander an und sind an einem oberen Scheitelpunkt 15 zusammengeführt. Die Oberseite dieser Bereiche der Körperteile 14a, 14b sind Bestandteil des Schulterformbereichs des Beistellkörpers 2. Die unteren Segmente der Körperteile 14a, 14b sind durch einen schmalen Spalt 16 getrennt.

[0036] Figur 3 zeigt die Körperteile 14a, 14b in ihrer zusammengefahrenen, nicht gespreizten Position. In dieser Endposition der Körperteile 14a, 14b schließen die an die Auflagefläche 5 anschließenden Mantelflächen 17a, 17b mit der Mantelfläche 17a, 17b des restlichen, massiven und nicht verstellbaren Teils des Beistellkörpers 2 bündig ab.

[0037] Zur Verstellung der Körperteile 14a, 14b sind mechanische oder pneumatische Stellglieder vorgesehen, die vorzugsweise über die Rechnereinheit aktiviert werden. Die Verstellung erfolgt in diskreten Stufen. Dadurch können die Körperteile 14a, 14b aus der in Figur 3 dargestellten Position heraus aufgespreizt werden, indem die Körperteile 14a, 14b bezüglich des Scheitelpunkts 15 eine Schwenkbewegung ausführen und sich so in den mit Pfeilen in Figur 3 gekennzeichneten Bewegungsrichtungen bewegen.

[0038] Durch das Aufspreizen der Körperteile 14a, 14b stehen die Mantelflächen 17a, 17b über die Mantelfläche 17a, 17b des massiven Teils des Beistellkörpers 2 hervor. Da der Beistellkörper 2 mit dem elastischem Bezug 4 überzogen ist, wird der durch das Aufspreizen entstehende diskontinuierliche Übergang zwischen den Mantelflächen 17a, 17b der Körperteile 14a, 14b einerseits und der Mantelfläche 17a, 17b des massiven Teils des Beistellkörpers 2 ausgeglichen.

[0039] Durch die Verstellung des Beistellkörpersegments 13 wird eine Anpassung des Beistellkörpers 2 in dem an den Beistellstempel 3 anschließenden Bereich an die Größe und Form des Körperbereichs des dort gelagerten Jacketts und Sakkos erzielt. Zusammen mit dem an die Ärmelgröße angepassten Beistellstempel 3 wird eine optimale Anpassung des Beistellstempels 3 und des Beistellkörpers 2 an die Größe und Form des jeweiligen Sakkos oder Jacketts erzielt.

[0040] Eine weitere Verstellmöglichkeit des Beistellkörpers 2 ist dadurch gegeben, dass an der Oberseite des massiven Teils des Beistellkörpers 2 als separates einstellbares Teil des Beistellkörpers 2 ein beweglich gelagertes Schulterteil 18 vorgesehen ist, dessen Mantelfläche 17a, 17b Bestandteil des Schulterformbereichs des Beistellkörpers 2 ist. Die Verstellung des Schulterteils 18 erfolgt mechanisch und unabhängig von der Verstellung des Beistellkörpersegments 13. Auch diese Verstellung wird über die Rechnereinheit gesteuert. Mit dem verstellbaren Schulterteil 18 wird die Anpassung des Beistellkörpers 2 an unterschiedliche Größen von Jacketts und Sakkos weiter verbessert.

[0041] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine Variante der Ausführungsform der Körperteile 14 a, 14b des Beistellkörpersegments 13 gemäß Figur 3. Die Körperteile 14a, 14b gemäß den Figuren 5 und 6 sind im Wesentlichen identisch ausgebildet und spiegelsymmetrisch zu einer in vertikaler Richtung verlaufenden Symmetrieebene ausgebildet. Nur im oberen Randbereich weisen die Körperteile 14a, 14b verschiedene Ausformungen auf. Das rechte Körperteil 14b weist in seinem oberen Randbereich einen Vorsprung 19 auf, der in eine Aussparung 20 im oberen Randbereich des linken Körperteils 14a ragt. Die Formen des Vorsprungs 19 und der Aussparung 20 sind so angepasst, dass bei zusammengefahrenen Körperteilen 14a, 14b (Figur 5) der Vorsprung 19 vollständig in der Aussparung 20 liegt und diese vollständig ausfüllt, so dass die Außenseite des Vorsprungs 19 bündig an die Formbreite des Körperteils 14a anschließt.

[0042] Die oberen Randbereiche der Körperteile 14a, 14b sind so abgerundet, dass sich diese im zusammengefahrenen Zustand (Figur 6) zu einer abgerundeten Schulterformbereich zur exakten Auflage des Schalterbereichs eines Sakkos oder dergleichen ergänzen.

[0043] Zur Anpassung an unterschiedliche Größen von Sakkos und dergleichen können die Körperteile 14a, 14b bis in die in Figur 6 dargestellte Position auseinander gefahren werden. Dabei werden die Körperteile 14a, 14b in ihren unteren Bereichen stärker auseinander gefahren als in ihren oberen Bereichen. Dadurch ist gewährleistet, dass im oberen Randbereich der Körperteile 14a, 14b ein Schulterformbereich erhalten bleibt, auf welchem Sakkos und dergleichen exakt aufgelegt werden können.

[0044] Im Übrigen entspricht die Ausbildung der Körperteile 14a, 15b und deren Integration in die Beistellmaschine 1 der Ausführungsform gemäß Figur 3.

Bezugszeichenliste



[0045] 
(1)
Beistellmaschine
(2)
Beistellkörper
(3)
Beistellstempel
(4)
Bezug
(5)
Auflagefläche
(6)
Ständer
(7)
Tisch
(8)
Halterung
(9)
Beisteller
(10)
Dampfaustrittsöffnung
(11)
Anschlussstück
(12)
Aufnahme
(13)
Beistellkörpersegment
(14a)
Körperteil
(14b)
Körperteil
(15)
Scheitelpunkt
(16)
Spalt
(17a)
Mantelfläche
(17b)
Mantelfläche
(18)
Schulterteil
(19)
Vorsprung
(20)
Aussparung



Ansprüche

1. Beistellmaschine zum Informbringen von Kleidungsstücken, mit einem Beistellkörper und mit einem auf eine Auflagefläche des Beistellkörpers aufsetzbaren Beistellstempel zur Aufnahme eines Ärmels eines Kleidungsstücks, dadurch gekennzeichnet, dass der Beistellkörper (2) ein verstellbares Beistellkörpersegment (13) aufweist, wobei die Auflagefläche (5) Bestandteil des Beistellkörpersegments (13) ist.
 
2. Beistellmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beistellkörpersegment (13) zwei gegeneinander aufspreizbare Körperteile (14a, 14b) aufweist.
 
3. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Randbereich des Beistellkörpersegments (13) Bestandteil eines Schulterformbereichs des Beistellkörpers (2) ist.
 
4. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beistellkörpersegmente (13) gegeneinander verschiebbar sind, wobei die Beistellkörpersegmente (13) im oberen Randbereich geringer verschiebbar sind als in deren unteren Randbereichen.
 
5. Beistellmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Aufspreizung der Körperteile (14a, 14b) nur deren untere Bereiche auseinander gefahren werden, während die den oberen Randbereich des Beistellkörpersegments (13) bildenden Bereiche in dicht einander angrenzenden Fixpositionen verbleiben.
 
6. Beistellmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Körperteile (14a, 14b) beim Aufspreizen eine Schwenkbewegung ausführen, wobei die Schwenkachse im Schulterformbereich des Beistellkörpers (2) verläuft.
 
7. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei nicht aufgespreizten Körperteilen (14a, 14b) die an die Auflagefläche (5) angrenzenden Randbereiche der Körperteile (14a, 14b) bündig mit den Oberflächen des massiven restlichen Teils des Beistellkörpers (2) abschließen.
 
8. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei aufgespreizten Körperteilen (14a, 14b) die an die Auflagefläche (5) angrenzenden Randbereiche der Körperteile (14a, 14b) über die Oberflächen des massiven, restlichen Teils des Beistellkörpers (2) hervorstehen.
 
9. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Beistellkörper (2) mit einem elastisch verformbaren Bezug (4) überzogen ist.
 
10. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Beistellkörpersegment (13) in diskreten Einstellstufen verstellbar ist.
 
11. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Beistellkörpersegment (13) mechanisch oder pneumatisch verstellbar ist.
 
12. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Auflagefläche (5) unterschiedliche Beistellstempel (3) fixierbar sind, wobei an der Auflagefläche (5) Dampfaustrittsöffnungen (10) vorgesehen sind, über welche der jeweilige Beistellstempel (3) mit Dampf beaufschlagbar ist.
 
13. Beistellkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Beistellstempel (3) ein rohrförmiges Anschlussstück (11) vorgesehen ist, welches in eine an der Auflagefläche (5) ausmündende Aufnahme (12) des Beistellkörpers (2) einführbar ist, wobei das Anschlussstück (11) zur Fixierung des Beistellstempels (3) am Beistellkörper (2) und/oder zur Beheizung des Beistellstempels (3) dient.
 
14. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Beistellkörper (2) ein verstellbares Schulterteil (18) als Bestandteil des Schulterformbereichs aufweist, wobei die Verstellung des Schulterteils (18) mechanisch und unabhängig von der Verstellung des Beistellkörpersegments (13) erfolgt.
 
15. Beistellmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen frei bewegbaren Beisteller (9) zum Anbügeln eines Ärmels eines auf dem Beistellkörper (2) angeordneten Kleidungsstücks aufweist, wobei der Beisteller (9) und der Beistellkörper (2) über eine Dampferzeugungseinheit mit Dampf versorgt werden.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht