[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasturbine mit einer Anzahl von jeweils zu Leitschaufelreihen
zusammengefassten, mittels eines Leitschaufelträgers an einem Turbinengehäuse befestigten
Leitschaufeln, und mit einer Anzahl von jeweils zu Laufschaufelreihen zusammengefassten,
an jeweils einer Turbinenscheibe angeordneten Laufschaufeln mit jeweils einem Schaufelfuß.
[0002] Gasturbinen werden in vielen Bereichen zum Antrieb von Generatoren oder von Arbeitsmaschinen
eingesetzt. Dabei wird der Energieinhalt eines Brennstoffs zur Erzeugung einer Rotationsbewegung
einer Turbinenwelle genutzt. Der Brennstoff wird dazu in einer Brennkammer verbrannt,
wobei von einem Luftverdichter verdichtete Luft zugeführt wird. Das in der Brennkammer
durch die Verbrennung des Brennstoffs erzeugte, unter hohem Druck und unter hoher
Temperatur stehende Arbeitsmedium wird dabei über eine der Brennkammer nachgeschaltete
Turbineneinheit geführt, wo es sich arbeitsleistend entspannt.
[0003] Zur Erzeugung der Rotationsbewegung der Turbinenwelle ist dabei an dieser eine Anzahl
von üblicherweise in Schaufelgruppen oder Schaufelreihen zusammengefassten Laufschaufeln
angeordnet. Dabei ist üblicherweise für jede Turbinenstufe eine Turbinenscheibe vorgesehen,
an der die Laufschaufeln mittels ihres Schaufelfußes befestigt sind. Zur Strömungsführung
des Arbeitsmediums in der Turbineneinheit sind zudem üblicherweise zwischen benachbarten
Laufschaufelreihen mit dem Turbinengehäuse verbundene und zu Leitschaufelreihen zusammengefasste
Leitschaufeln angeordnet.
[0004] Die Brennkammer der Gasturbine kann als so genannte Ringbrennkammer ausgeführt sein,
bei der eine Vielzahl von in Umfangsrichtung um die Turbinenwelle herum angeordneten
Brennern in einen gemeinsamen, von einer hochtemperaturbeständigen Umfassungswand
umgebenen Brennkammerraum mündet. Dazu ist die Brennkammer in ihrer Gesamtheit als
ringförmige Struktur ausgestaltet. Neben einer einzigen Brennkammer kann auch eine
Mehrzahl von Brennkammern vorgesehen sein.
[0005] Unmittelbar an die Brennkammer schließt sich in der Regel eine erste Leitschaufelreihe
einer Turbineneinheit an, die zusammen mit der in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums
gesehen unmittelbar nachfolgenden Laufschaufelreihe eine erste Turbinenstufe der Turbineneinheit
bildet, welcher üblicherweise weitere Turbinenstufen nachgeschaltet sind.
[0006] Bei der Auslegung derartiger Gasturbinen ist zusätzlich zur erreichbaren Leistung
üblicherweise ein besonders hoher Wirkungsgrad ein Auslegungsziel. Eine Erhöhung des
Wirkungsgrades lässt sich dabei aus thermodynamischen Gründen grundsätzlich durch
eine Erhöhung der Austrittstemperatur erreichen, mit der Arbeitsmedium aus der Brennkammer
ab- und in die Turbineneinheit einströmt. Dabei werden Temperaturen von etwa 1200
°C bis 1500 °C für derartige Gasturbinen angestrebt und auch erreicht.
[0007] Bei derartig hohen Temperaturen des Arbeitsmediums sind jedoch die diesem ausgesetzten
Komponenten und Bauteile hohen thermischen Belastungen ausgesetzt. Um die Turbinenscheibe
und die Turbinenwelle vor dem Eindringen von heißem Arbeitsmedium zu schützen, sind
üblicherweise an den Turbinenscheiben Dichtplatten vorgesehen, die kreisförmig umlaufend
an der Turbinenscheibe an den jeweils zur Turbinenachse normalen Flächen angebracht
sind. Dabei ist üblicherweise pro Turbinenschaufel auf jeder Seite der Turbinenscheibe
jeweils eine Dichtplatte vorgesehen. Diese überlappen schuppenartig und weisen üblicherweise
einen Dichtflügel auf, welcher sich derart bis zur jeweils benachbarten Leitschaufel
erstreckt, dass ein Eindringen von heißem Arbeitsmedium in Richtung der Turbinenwelle
vermieden wird.
[0008] Die Dichtplatten erfüllen jedoch noch weitere Funktionen. Sie bilden einerseits die
axiale Fixierung der Turbinenschaufeln durch entsprechende Befestigungselemente, andererseits
dichten sie nicht nur die Turbinenscheibe gegen Eindringen von heißem Gas von außen
ab, sondern vermeiden auch ein Austreten von im Inneren der Turbinenscheibe geführter
Kühlluft, die üblicherweise zur Kühlung der Turbinenschaufeln in selbige weitergeleitet
wird.
[0009] Die oben genannte Ausgestaltung der Turbinenscheiben mit segmentiert schuppenartig
überlappenden Dichtplatten ist jedoch relativ kompliziert. Es ist eine relativ große
Anzahl von Dichtplatten erforderlich, was zu einem vergleichsweise hohen Konstruktionsaufwand
der Turbinenscheiben und damit der gesamten Gasturbine führt. Weiterhin kann eine
eventuell erforderliche Reparatur im Bereich der Turbinenscheiben durch diese Konstruktion
vergleichsweise aufwändig sein.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gasturbine anzugeben, welche
unter Erhaltung der größtmöglichen betrieblichen Sicherheit und eines größtmöglichen
Wirkungsgrades eine vereinfachte Konstruktion erlaubt.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem zwischen dem jeweiligen Schaufelfuß
und der Turbinenscheibe eine Sicherungsplatte angeordnet ist.
[0012] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine vereinfachte Konstruktion
der Gasturbine insbesondere im Bereich der Turbinenscheiben möglich wäre, wenn die
bisher übliche Konstruktion mit schuppenartig angeordneten Dichtplatten vereinfacht
werden könnte. Eine besonders einfache Ausgestaltung wäre insbesondere dann möglich,
wenn die Dichtplatten vollständig entfallen könnten. Problematisch ist dabei jedoch
das daraus resultierende Fehlen einer Fixierung der Turbinenschaufeln in axialer Richtung.
Bei einem Entfall der Dichtplatten sollte daher eine axiale Fixierung der Turbinenschaufeln
auf andere Art und Weise erfolgen. Dazu ist zwischen dem jeweiligen Schaufelfuß und
der Turbinenwelle eine Sicherungsplatte angeordnet, die eine besonders einfache Fixierung
des Schaufelfußes an der Turbinenscheibe ermöglicht und flexibel an die jeweiligen
geometrischen Erfordernisse der Fixierung angepasst werden kann.
[0013] Zur Fixierung an der Turbinenscheibe umfasst die jeweilige Sicherungsplatte dabei
vorteilhafterweise eine Anzahl von Abkantungen. Diese umfassen die Turbinenscheibe
in axialer Richtung und ermöglichen so eine sichere Fixierung. Eine Fixierung durch
Abkantungen ist zudem besonders fertigungsfreundlich, indem die noch nicht abgekantete,
flache Sicherungsplatte zunächst am Schaufelfuß der Turbinenschraube fixiert wird,
der Schaufelfuß mit der Sicherungsplatte eingesetzt wird und anschließend die Sicherungsplatte
zur axialen Fixierung abgekantet wird. Dadurch ist zusätzlich zur sicheren Fixierung
eine besonders einfache Montage möglich.
[0014] Um auch eine sichere axiale Verbindung des Schaufelfußes mit der Sicherungsplatte
zu garantieren, umfasst der jeweilige Schaufelfuß zunächst vorteilhafterweise eine
Anzahl von sich in Bezug auf die Turbinenwelle im Wesentlichen azimutal erstreckenden
Nuten sowie weiterhin die jeweilige Sicherungsplatte eine Anzahl von Federn, die derart
angeordnet sind, dass sie mit den Nuten des Schaufelfußes formschlüssig verbindbar
sind. Die Nuten dienen also als Aufnahme für entsprechende Federn auf der Sicherungsplatte.
Damit ist eine sichere axiale Verbindung der Sicherungsplatte mit dem Schaufelfuß
durch eine formschlüssige Feder-Nut-Verbindung erreicht.
[0015] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung umfasst die jeweilige Sicherungsplatte eine
Anzahl von Kühlluftlöchern. Dadurch kann Kühlluft durch das Innere der Turbinenscheibe
und durch die entsprechenden Kühlluftlöcher in der Sicherungsplatte in den Schaufelfuß
und damit in die Turbinenschaufel eingeleitet werden und es wird damit eine sichere
Kühlung der Turbinenschaufel ermöglicht.
[0016] Die bisher üblichen Dichtplatten dienen jedoch nicht nur der axialen Fixierung der
Laufschaufeln, sondern dichten den Schaufelfuß auch gegen Heißgas ab, welches aus
dem Innenraum in Richtung Turbinenwelle eindringen könnte und dort für Beschädigungen
sorgen könnte. Um trotz eines Entfalls der Dichtplatten eine ausreichende Abdichtung
der Turbinenscheiben und der Turbinenwelle gegen Eindringen von heißem Arbeitsmedium
zu erreichen, sollte eine entsprechende Abdichtung durch andere Bauteile verwirklicht
werden. Um dabei die gewünschte Vereinfachung der Konstruktion zu erzielen, sollten
dabei keine neuen Bauteile hinzugefügt werden, sondern die Abdichtungsfunktion sollte
von bereits vorhandenen Bauteilen durch entsprechende Modifikationen verwirklicht
werden. Dazu sollten vorteilhafterweise Dichtflügel, die sich jeweils zu den benachbarten
Leitschaufelreihen erstrecken, an den Schaufelfüßen der Laufschaufeln befestigt werden.
[0017] Vorteilhafterweise erstreckt sich der jeweilige Dichtflügel in Bezug auf die Turbinenwelle
im Wesentlichen in axialer und azimutaler Richtung. Damit erfolgt die Abdichtung in
einer Ebene senkrecht zur potentiellen Eindringrichtung des heißen Arbeitsmediums.
Dadurch wird eine vollständige Abdichtung des unterhalb des Schaufelfußes liegenden
Bereiches in Richtung der Turbinenwelle gegen im Inneren der Gasturbine strömendes
Heißgas erreicht.
[0018] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist der jeweilige Schaufelfuß in beide
axialen Richtungen jeweils einen Dichtflügel auf. Dadurch ist es möglich, auf beiden
Seiten der Turbinenschaufel eine Abdichtung gegen eindringendes Heißgas zu erreichen.
[0019] Vorteilhafterweise kommt eine derartige Gasturbine in einer Gas- und Dampfturbinenanlage
zum Einsatz.
[0020] Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
das Einbringen von Sicherungsplatten zwischen Schaufelfuß und Turbinenscheibe einer
Gasturbine die bisher üblichen Dichtplatten entfallen können, so dass eine wesentlich
vereinfachte und günstigere Konstruktion der Gasturbine möglich ist. Das Design der
gesamten Laufschaufelreihe wird dadurch wesentlich vereinfacht, außerdem kann das
Gewicht reduziert werden, so dass weniger mechanische Belastungen auftreten und die
Turbinenscheibe entsprechend kleiner und günstiger ausgeführt werden kann. Weiterhin
können die bisher erforderlichen komplexen Nuten zur Fixierung der Dichtplatte in
der Turbinenscheibe entfallen. Durch die Fixierung des Schaufelfußes an der Turbinenscheibe
mittels einer Feder-Nut-Verbindung ist auch ohne Dichtplatten eine besonders sichere
axiale Fixierung gewährleistet, so dass die Abnutzung während des Betriebs vergleichsweise
gering gehalten werden kann.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- FIG 1
- einen Halbschnitt durch eine Gasturbine,
- FIG 2
- einen Halbschnitt durch den äußeren Umfang einer Turbinenscheibe für die Gasturbine
mit Dichtplatten,
- FIG 3
- einen Halbschnitt durch den äußeren Umfang einer Turbinenscheibe für die Gasturbine
ohne Dichtplatten, und
- FIG 4
- eine vergrößerte Darstellung einer Sicherungsplatte.
[0022] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0023] Die Gasturbine 1 gemäß FIG 1 weist einen Verdichter 2 für Verbrennungsluft, eine
Brennkammer 4 sowie eine Turbineneinheit 6 zum Antrieb des Verdichters 2 und eines
nicht dargestellten Generators oder einer Arbeitsmaschine auf. Dazu sind die Turbineneinheit
6 und der Verdichter 2 auf einer gemeinsamen, auch als Turbinenläufer bezeichneten
Turbinenwelle 8 angeordnet, mit der auch der Generator bzw. die Arbeitsmaschine verbunden
ist, und die um ihre Mittelachse 9 drehbar gelagert ist. Die in der Art einer Ringbrennkammer
ausgeführte Brennkammer 4 ist mit einer Anzahl von Brennern 10 zur Verbrennung eines
flüssigen oder gasförmigen Brennstoffs bestückt.
[0024] Die Turbineneinheit 6 weist eine Anzahl von mit der Turbinenwelle 8 verbundenen,
rotierbaren Laufschaufeln 12 auf. Die Laufschaufeln 12 sind kranzförmig an der Turbinenwelle
8 angeordnet und bilden somit eine Anzahl von Laufschaufelreihen. Weiterhin umfasst
die Turbineneinheit 6 eine Anzahl von feststehenden Leitschaufeln 14, die ebenfalls
kranzförmig unter der Bildung von Leitschaufelreihen an einem Leitschaufelträger 16
der Turbineneinheit 6 befestigt sind. Die Laufschaufeln 12 dienen dabei zum Antrieb
der Turbinenwelle 8 durch Impulsübertrag vom die Turbineneinheit 6 durchströmenden
Arbeitsmedium M. Die Leitschaufeln 14 dienen hingegen zur Strömungsführung des Arbeitsmediums
M zwischen jeweils zwei in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M gesehen aufeinander
folgenden Laufschaufelreihen oder Laufschaufelkränzen. Ein aufeinander folgendes Paar
aus einem Kranz von Leitschaufeln 14 oder einer Leitschaufelreihe und aus einem Kranz
von Laufschaufeln 12 oder einer Laufschaufelreihe wird dabei auch als Turbinenstufe
bezeichnet.
[0025] Jede Leitschaufel 14 weist eine Plattform 18 auf, der zur Fixierung der jeweiligen
Leitschaufel 14 an einem Leitschaufelträger 16 der Turbineneinheit 6 als Wandelement
angeordnet ist. Die Plattform 18 ist dabei ein thermisch vergleichsweise stark belastetes
Bauteil, das die äußere Begrenzung eines Heißgaskanals für das die Turbineneinheit
6 durchströmende Arbeitsmedium M bildet. Jede Laufschaufel 12 ist in analoger Weise
über eine Plattform 19 an der Turbinenwelle 8 befestigt.
[0026] Zwischen den beabstandet voneinander angeordneten Plattformen 18 der Leitschaufeln
14 zweier benachbarter Leitschaufelreihen ist jeweils ein Führungsring 21 an einem
Leitschaufelträger 16 der Turbineneinheit 6 angeordnet. Die äußere Oberfläche jedes
Führungsrings 21 ist dabei ebenfalls dem heißen, die Turbineneinheit 6 durchströmenden
Arbeitsmedium M ausgesetzt und in radialer Richtung vom äußeren Ende der ihm gegenüber
liegenden Laufschaufeln 12 durch einen Spalt beabstandet. Die zwischen benachbarten
Leitschaufelreihen angeordneten Führungsringe 21 dienen dabei insbesondere als Abdeckelemente,
die das Innengehäuse 16 im Leitschaufelträger oder andere Gehäuse-Einbauteile vor
einer thermischen Überbeanspruchung durch das die Turbine 6 durchströmende heiße Arbeitsmedium
M schützen.
[0027] Die Brennkammer 4 ist im Ausführungsbeispiel als so genannte Ringbrennkammer ausgestaltet,
bei der eine Vielzahl von in Umfangsrichtung um die Turbinenwelle 8 herum angeordneten
Brennern 10 in einen gemeinsamen Brennkammerraum münden. Dazu ist die Brennkammer
4 in ihrer Gesamtheit als ringförmige Struktur ausgestaltet, die um die Turbinenwelle
8 herum positioniert ist.
[0028] FIG 2 zeigt im Detail einen Schnitt durch den äußeren Umfang einer an der Turbinenwelle
8 angebrachten Turbinenscheibe einer Laufschaufelstufe der Turbineneinheit 6 nach
dem Stand der Technik.
[0029] Eine Laufschaufel 12 ist dabei in einer Laufschaufelhaltenut 30 mit ihrem Schaufelfuß
32 angeordnet. Der Schaufelfuß 32 der Laufschaufel 12 ist im Querschnitt tannenbaumförmig
und korrespondiert zu der Tannenbaumform der Laufschaufelhaltenut 30. Die Schemadarstellung
der Kontur des Laufschaufelfußes 32 und die der Laufschaufelhaltenut 30 ist gegenüber
der restlichen Darstellung der FIG 2 um 90° gedreht wiedergegeben. Somit erstreckt
sich die dargestellte Laufschaufelhaltenut 30 zwischen den Seitenflächen 34 der Turbinenscheibe
36.
[0030] Des Weiteren sind kopfseitige Enden von Leitschaufeln 14 schematisch angedeutet,
die - in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums der Gasturbine betrachtet - stromauf
und stromab der Laufschaufel 12 angeordnet sind. Die Leitschaufeln 14 sind dabei strahlenförmig
in Kränzen angeordnet. Die Leitschaufeln 14 eines jeden Kranzes sind dabei durch einen
kopfseitig vorgesehenen Befestigungsring 38 stabilisiert.
[0031] Beiderseits der Turbinenscheibe 36 sind jeweils an den Seitenwänden 34 umlaufend
schuppenartig Dichtplatten 40 eingesetzt. Diese werden an ihrer Oberseite in einer
in die Laufschaufel 12 eingebrachten Nut 42 gehalten und an ihrer Unterseite durch
einen Sicherungsbolzen 44 fixiert.
[0032] Die Dichtplatten 40 erfüllen dabei mehrere Aufgaben: Einerseits dichten sie durch
angesetzte, sich im Wesentlichen in axialer und azimutaler Richtung erstreckende Dichtflügel
46 den Zwischenraum zwischen Turbinenscheibe 36 und benachbarten Leitschaufeln 14
gegen Eindringen von heißem Arbeitsmedium M aus der Turbine ab. Andererseits sorgen
die Dichtplatten 40 auch für eine axiale Fixierung des Schaufelfußes 32 in der Schaufelfußnut
30 und sichern diese so gegen axiale Verschiebung. Die radiale und azimutale Sicherung
ist bereits durch die Tannenbaumform der Laufschaufelhaltenut 30 erreicht. Weiterhin
verhindern die Dichtplatten 40 ein Austreten von durch Kühlluftkanäle 48 durch die
Turbinenscheibe 36 in den Schaufelfuß 32 und die Laufschaufel 12 eingebrachter Kühlluft.
[0033] Um eine einfachere, leichtere und kostengünstigere Konstruktion der Gasturbine 1
zu ermöglichen, sollte das Design so verändert werden, dass die Dichtplatten 40 entfallen
können. Eine derartige Konstruktion in einer der FIG 2 entsprechenden Weise in FIG
3 dargestellt.
[0034] Auch hier sind die Laufschaufel 12 und die benachbarten Leitschaufeln 14 mit den
entsprechenden Anbauteilen zu sehen. Um einen Entfall der Dichtplatten 40 zu ermöglichen,
sind einerseits direkt am Schaufelfuß 32 Dichtflügel 50 angebracht. Diese verhindern
Eindringen von heißem Arbeitsmedium aus dem Inneren der Gasturbine 1 in die Bereiche
in der Nähe der Turbinenwelle. Weiterhin sind, um eine axiale Fixierung des Schaufelfußes
32 der Laufschaufel 12 in der Schaufelfußnut 30 zu gewährleisten, in den Schaufelfuß
sich in Bezug auf die Turbinenwelle im Wesentlichen azimutal erstreckende Nuten 52
eingebracht. Diese greifen in Federn 54 der Sicherungsplatte 56 ein. Die Sicherungsplatte
56 ist mit Abkantungen 58 versehen, welche in entsprechende Aussparungen 60 der Turbinenscheibe
36 eingreifen. Dadurch ist eine axiale Fixierung der Sicherungsplatte 56 auf der Turbinenscheibe
36 und eine Fixierung des Schaufelfußes 30 auf der Sicherungsplatte 56 gewährleistet.
[0035] Eine derartige Konstruktion ist auch besonders fertigungsfreundlich: Dazu ist die
Sicherungsplatte 56 vor der Montage noch nicht abgekantet, weißt also keine Abkantungen
58 auf. Bei der Montage werden zunächst die Federn 54 der Sicherungsplatte 56 in die
Nuten 52 eingesetzt. Anschließend wird der Schaufelfuß 32 in die Laufschaufelhaltenut
30 geschoben und die Sicherungsplatte abgekantet und somit fixiert.
[0036] Die Sicherungsplatte 56 ist noch einmal vergrößert in FIG 4 dargestellt. Deutlich
erkennbar sind die Federn 54 zur Fixierung des Schaufelfußes 32 der Laufschaufel 12
sowie die Abkantungen 58 zur Fixierung auf der Turbinenscheibe 36. Die Sicherungsplatte
56 weist zudem eine Anzahl von Kühlluftlöchern 62 auf, so dass ein Durchlass von Kühlluft
aus dem Inneren der Turbinenscheibe 36 in den Schaufelfuß 32 und in die Laufschaufel
12 gewährleistet ist.
[0037] Durch die oben dargestellte Konstruktion ist es möglich, die bisher notwendigen Dichtplatten
40 vollständig entfallen zu lassen. Sämtliche bislang von den Dichtplatten 40 übernommenen
Aufgaben werden von anderen, entsprechend angepassten Bauteilen übernommen. Dadurch
können die relativ teuer zu fertigenden Dichtplatten 40 entfallen und es ist eine
insgesamt leichtere und günstigere Konstruktion der Gasturbine 1 möglich.
1. Gasturbine (1) mit einer Anzahl von jeweils zu Leitschaufelreihen zusammengefassten,
mittels eines Leitschaufelträgers (16) an einem Turbinengehäuse befestigten Leitschaufeln
(14), und mit einer Anzahl von jeweils zu Laufschaufelreihen zusammengefassten, an
jeweils einer Turbinenscheibe (36) angeordneten Laufschaufeln (12) mit jeweils einem
Schaufelfuß (32),
wobei zwischen dem jeweiligen Schaufelfuß (32) und der Turbinenscheibe (36) eine Sicherungsplatte
(56) angeordnet ist.
2. Gasturbine (1) nach Anspruch 1,
bei der die jeweilige Sicherungsplatte (56) eine Anzahl von Abkantungen (58) zur Fixierung
an der Turbinenscheibe (36) umfasst.
3. Gasturbine (1) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der der jeweilige Schaufelfuß (32) eine Anzahl von sich in Bezug auf die Turbinenachse
im Wesentlichen azimutal erstreckenden Nuten (52) umfasst und bei der die jeweilige
Sicherungsplatte (56) eine Anzahl von Federn (54) umfasst, die derart angeordnet sind,
dass sie mit den Nuten (52) des Schaufelfußes (32) formschlüssig verbindbar sind.
4. Gasturbine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei der die jeweilige Sicherungsplatte (56) eine Anzahl von Kühlluftlöchern (62) aufweist.
5. Gasturbine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei der der jeweilige Schaufelfuß (32) einen Dichtflügel (50) aufweist.
6. Gasturbine (1) nach Anspruch 5,
bei der der jeweilige Dichtflügel (50) sich in Bezug auf die Turbinenachse im Wesentlichen
in axialer und azimutaler Richtung erstreckt.
7. Gasturbine (1) nach Anspruch 5 oder 6,
bei der der jeweilige Schaufelfuß (32) in beide axialen Richtungen einen Dichtflügel
(50) aufweist.
8. Gas- und Dampfturbinenanlage mit einer Gasturbine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
7.