[0001] Die Erfindung betrifft gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 ein Messgerät
mit einer Messeinheit und einer Verarbeitungseinheit zum Bestimmen von durch ein Laborsystem
bereitgestellten Fluidparametern. Diese Messeinheit ist integrierbar in dieses Laborsystem
ausgebildet. Die Erfindung betrifft zudem gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 20 ein Verfahren zum Bestimmen von durch ein Laborsystem bereitgestellten
Fluidparametern. Für die Durchführung dieses Verfahrens wird das eingangs zitierte
Messgerät verwendet.
[0002] Die Automatisierung von Laborprozessen in Bereichen der Life Science, wie zum Beispiel
in der pharmakologischen Forschung, der klinischen Diagnostik oder der Genomik, ist
ein wichtiger Schritt, um Effizienz, Qualität und Zuverlässigkeit von biochemischen
Reaktionen und Untersuchungen zu steigern. Automatisierte Laborsysteme sind für die
Durchführung verschiedenster Prozesse bekannt, wie etwa für die Handhabung grösserer
Flüssigkeitsvolumina (wie Fermenter oder Pipettierautomaten) oder kleinerer Flüssigkeitsvolumina
(wie das Spotting / Immobilisieren von biologischen Proben auf Trägern), für Nukleinsäure-Amplifikationen
(wie die Polymerase-Kettenreaktion / PCR, oder Sequenzierungsreaktionen) oder auch
für die Durchführung von Hybridisierungsreaktionen.
[0003] Die Problematik, die sich bei automatisierten Laborprozessen ergeben kann, wird im
Folgenden an Hand der Durchführung von Hybridisierungsreaktionen beispielhaft erklärt.
Solche Hybridisierungsreaktionen werden vorzugsweise in spaltförmigen, kleinen Räumen
durchgeführt. Es sind Bindungsreaktionen zwischen zwei verschiedenen chemischen oder
biologischen Bindungspartnern. Dabei ist typischerweise einer der Partner, die zu
hybridisierende Probe, auf einer festen Substrat-Oberfläche immobilisiert. Diese zu
hybridisierenden Proben werden dann mit einer Suspension kontaktiert, die den gewünschten
Bindungspartner, das Muster, enthält. Hybridisierungsreaktionen bilden die Basis für
verschiedenste Untersuchungstechniken in molekularbiologischen Laboratorien. Immobilisierte
Proben können beispielsweise aminosäurehaltige (z.B. Proteine, Peptide) oder nukleinsäurehaltige
(z.B. DNA, cDNA, RNA) Proben umfassen. Zu den immobilisierten Proben zugegebene Muster
können beliebige Moleküle bzw. chemische Verbindungen (z.B. DNA, cDNA und oder Proteine
bzw. Polypeptide) sein, welche mit den immobilisierten Proben hybridisieren oder sich
sonst wie mit diesen verbinden. Geräte bzw. Systeme zur automatisierten Durchführung
solcher Hybridisierungsreaktionen stehen bereits zur Verfügung.
[0004] Zum Hybridisieren von DNA hat sich insbesondere die DNA-Microarray-Technik etabliert.
Diese basiert auf einer Hybridisierungsreaktion, bei der gleichzeitig bzw. simultan
Tausende von Genen detektiert und/oder analysiert werden. Diese Technik umfasst die
Immobilisierung von DNA-Proben aus vielen Genen auf einem Substrat, z.B. auf einem
gläsernen Objektträger für ein Lichtmikroskop. Die DNA-Proben werden bevorzugt in
einem definierten Array von Probenflecken oder "spots", d.h. in einer zweidimensionalen
Gitteranordnung, auf das Substrat aufgebracht. Später kann - ausgehend von einer bestimmten
Position innerhalb eines solchen Arrays - auf den Ursprung der entsprechenden DNA-Probe
und damit auf deren Identität zurückgeschlossen werden. Die Technik umfasst weiter
das Kontaktieren des DNA-Proben-Arrays mit RNA-Muster-Suspensionen bzw. -Lösungen,
um damit spezifische Nukleotidsequenzen in den DNA-Proben nachzuweisen. RNA-Muster
können mit einem sogenannten "tag" oder "label", d.h. einem Molekül versehen sein,
welches z.B. ein Fluoreszenzlicht mit einer spezifischen Wellenlänge aussendet.
[0005] Unter guten experimentellen Bedingungen hybridisieren bzw. binden beispielsweise
RNA-Muster an immobilisierten DNA-Proben und bilden mit diesen zusammen hybride DNA-RNA-Stränge.
Je besser ein RNA-Muster zu einer gespotteten DNA-Probe passt - also je perfekter
die entsprechenden Basenpaare zueinander komplementär sind - desto stärker ist die
Bindung zwischen ihnen. Die Unterschiede in der Bindung/Hybridisierung von RNA-Mustern
an die verschiedenen DNA-Proben eines Arrays können durch Messung der Intensität und
der Wellenlängenabhängigkeit der Fluoreszenz jedes einzelnen Mikroarray-Elements festgestellt
werden. So kann dann herausgefunden werden, ob und in welchem Ausmass der Grad der
Genexpression in den untersuchten DNA-Proben variiert. Mit der Verwendung von DNA-Mikroarrays
können somit über die Expression von grossen Mengen von Genen und über deren Expressionsmuster
umfassende Aussagen gemacht werden, obwohl nur geringe Mengen an biologischem Material
eingesetzt werden müssen.
[0006] DNA-Mikroarrays haben sich als erfolgreiche Werkzeuge etabliert. Die Laborsysteme
zur Durchführung von Hybridisierungen wurden laufend verbessert (vgl. z.B.
US 6,238,910 oder das Dokument
EP 1 260 265 B1 des Anmelders der aktuellen Patentanmeldung). Diese Dokumente offenbaren Systeme
mit Vorrichtungen zum Bereitstellen eines Hybridisierraums für die Hybridisierung
von Nukleinsäureproben, Proteinen oder Geweben auf einem Objektträger. Solch eine
bekannte Standard-Vorrichtung bildet mit dem Objektträger einen spaltförmigen Hybridisierungsraum.
Sie ist in Figur 1 abgebildet und wird an nachfolgender Stelle näher beschrieben.
[0007] Es kann vorkommen, dass ein mit einem Laborsystem automatisiert durchgeführter Laborprozess,
wie beispielsweise eine solche Hybridisierungsreaktion, Ergebnisse liefert, die unklar
oder gar nicht analysierbar sind. In solchen Fällen ist es jedoch nicht oder nur bedingt
möglich, festzustellen, welche Probleme zu einem solchen schlechten Ergebnis geführt
haben, und wo die Probleme verursacht werden (beispielsweise beim Benutzer oder beim
Laborsystem). Um dennoch ein akzeptables Ergebnis zu erzielen, muss das Problem erkannt
und behoben werden können. Qualität, Effizienz und Zuverlässigkeit von Laborprozessen
bzw. biochemischen Reaktionen sind dabei abhängig von verschiedensten, die experimentellen
Bedingungen beeinflussenden Parametern. Solche Parameter sind bei einer Hybridisierungsreaktion
beispielsweise chemische Parameter der für die Reaktion speziell abgestimmten Reagenzien
(z.B. Salzgehalt der Waschpuffer, auch der pH-Wert, denen ein Hybridisiermedium ausgesetzt
ist / "Applikationsparameter") und physikalische Parameter wie die Temperatur oder
der Druck der im Hybridisierungssystem befindlichen Fluide. Zum Erkennen eines existierenden
Problems bei einer Reaktion müssten einzelne Parameter gezielt verändert werden. Durch
die Vielzahl der Parameter ergeben sich jedoch sehr viele unterschiedliche Betriebsbedingungen,
die alle aufwändig ausgetestet werden müssten. Bei einer derart detaillierten Problemerkennung
und Problemlösung muss somit viel Zeit investiert werden. Zudem können Fehlmanipulationen
am Laborsystem zusätzliche Fehlerquellen bedingen, was den Aufwand noch erheblich
vergrössert.
[0008] Um gezielt ein Problem beispielsweise bei Hybridisierungsreaktionen feststellen zu
können, wurden biologisch/biochemisch und physikalische Ansätze vorgeschlagen. So
offenbart zum Beispiel die Anmeldeschrift
DE 100 18 036 A1 ein Verfahren, mit dem zum Steigern der Effizienz einer Hybridisierungsreaktion ein
biologisches Kontrollsystem für die Parameter, die angelegt wurden, verwendet wird.
Als zu verändernde Parameter sind hier insbesondere Temperatur und Zeit offenbart.
[0009] Des Weiteren ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass von aussen angelegte Parameter,
wie zum Beispiel Temperatur und Druck, kontrolliert werden können. In der Regel erfolgt
die Kontrolle dieser Parameter mittels Sensoren, die typischerweise in oder direkt
an den diese Parameter erzeugenden Vorrichtungen wie Heizgeräte oder Pumpen angebracht
sind. So wurde im Patent
US 6,238,910 vorgeschlagen, dass in einer automatisierten Hybridisierungsvorrichtung Temperatursensoren
direkt in eine Temperaturplatte integriert sind. Die Temperatur dieser Platte wird
auf einen Objektträger mittels verschiedener Zwischenlagen (pads) übertragen. Damit
wird die Temperatur direkt in der sie erzeugenden Vorrichtung gemessen.
[0010] Aus
WO 03/106033 ist eine automatisierte Hybridisierungsvorrichtung bekannt, bei der eine von aussen
angelegte Temperatur in oder an einem Hybridisierungsraum einer Versuchseinheit gemessen
wird. Dafür kann ein Thermoelement in ein Deckelteil dieser Versuchseinheit integriert
sein.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Vorschlagen von alternativen Möglichkeiten
zum Feststellen und Analysieren von Problemen, die bei automatisierten Laborprozessen
auftreten und schlechte Prozessergebnisse ergeben können.
[0012] Diese Aufgabe wird gemäss einem ersten Aspekt und den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 durch ein Messgerät gelöst, das zum Bestimmen von durch ein Laborsystem
bereitgestellten Fluidparametern mit einer Messeinheit und einer Verarbeitungseinheit
in dieses Laborsystem integrierbar ausgebildet ist. Das erfindungsgemässe Messgerät
ist
dadurch gekennzeichnet, dass
- (a) die Messeinheit einen Messblock ohne Reaktionsraum und zumindest einen Sensor
umfasst;
- (b) der Messblock Hohlräume zur Aufnahme von durch das Laborsystem bereitgestellten
Fluiden umfasst, wobei die Hohlräume im Wesentlichen vollständig innerhalb des Messblocks
angeordnet sind; und dass
- (c) der zumindest eine Sensor, zum Bestimmen von physikalischen und/oder chemischen
Parametern von sich in den Hohlräumen befindlichen Fluiden, an oder in fluidischer
Wirkverbindung mit diesen Hohlräumen des Messblocks angeordnet ist.
[0013] Diese Aufgabe wird gemäss einem zweiten Aspekt und den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 20 dadurch gelöst, dass ein Verfahren bereitgestellt wird, das zum Bestimmen
von durch ein Laborsystem bereitgestellten Fluidparametern ein entsprechendes Messgerät
mit einer Messeinheit und einer Verarbeitungseinheit verwendet. Die Messeinheit dieses
Messgerätes wird dabei in das Laborsystem integriert. Dieses erfindungsgemässe Verfahren
ist
dadurch gekennzeichnet, dass
- (a) die Messeinheit einen Messblock ohne Reaktionsraum und zumindest einen Sensor
umfasst;
- (b) der Messblock Hohlräume umfasst, die Fluide, welche von dem Laborsystem bereitgestellt
werden, aufnehmen, und die im Wesentlichen vollständig innerhalb des Messblocks angeordnet
sind; und
- (c) physikalische und/oder chemische Parameter von den sich in den Hohlräumen befindlichen
Fluiden von dem zumindest einen Sensor bestimmt werden, der an oder in fluidischer
Wirkverbindung mit diesen Hohlräumen des Messblocks angeordnet ist.
[0014] Die vorliegende Erfindung stellt damit ein Verfahren und ein Messgerät zur Durchführung
des Verfahrens zur Verfügung, mit welchem insbesondere Fluidparameter, die von einem
Laborsystem bereitgestellt werden, bestimmt werden können. Dies ermöglicht eine effektive
Ergebnisanalyse mittels Verarbeitung der von den entsprechenden Sensoren gelieferten
Signale, die indirekte Informationen zu Geräteparametern von Laborsystemen darstellen.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung gelten Gase, Flüssigkeiten und Gas/Flüssigkeitsgemische
als Fluide.
[0015] Zusätzliche erfinderische Merkmale und bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen.
[0016] Vorteile der vorliegenden Erfindung umfassen:
■ Laborgeräte, die zum automatisierten Durchführen solcher Laborprozesse befähigt
sind, können mittels des vorgeschlagenen Gerätes und Verfahrens nach ihrer Fertigung
auf bevorzugte Werksparameter eingestellt werden.
■ Es wird ein Gerät und ein Verfahren vorgeschlagen, das erlaubt, Probleme bei automatisiert
durchgeführten Laborprozessen festzustellen.
■ Festgestellte Probleme können in Bezug auf ihren Ursprung, zum Beispiel im Laborgerät
selbst oder in der Applikation, analysiert werden.
■ Eine Fehlerfeststellung und Fehleranalyse mittels des vorgeschlagenen Gerätes oder
Verfahrens erlaubt eine frühzeitige und damit zeitsparende und kostenreduzierte Fehlerzuordnung.
[0017] Die Erfindung soll nun an Hand von beispielhaften Ausführungsformen und schematischen
Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei sollen die Zeichnungen und Beschreibung
den Umfang der Erfindung nicht beschränken. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen senkrechten Längsschnitt durch eine aus dem Stand der Technik bekannte Hybridisierungseinheit
eines Hybridisierungssystems mit einer Standard-Vorrichtung, an deren Stelle eine
erfindungsgemässe Messeinheit in die Hybridisierungseinheit einsetzbar ist;
- Fig. 2
- einen senkrechten Längsschnitt durch eine Messeinheit, die in die Hybridisierungseinheit
eines Hybridisierungssystems eingesetzt und damit in dieses Hybridisierungssystem
integriert ist;
- Fig. 3
- eine beispielhafte Messung eines Fluidflusses in einer Messstrecke zwischen zwei Flusssensoren
19 einer erfindungsgemässen Messeinheit;
- Fig. 4
- stark vereinfachte Messkonzepte eines Messgerätes mit einer Messeinheit und einer
Verarbeitungseinheit, wobei:
Fig. 4A eine erste Variante des Messkonzeptes,
Fig. 4B eine zweite Variante des Messkonzeptes, und
Fig. 4C eine dritte Variante des Messkonzeptes zeigt;
- Fig. 5
- beispielhafte Gruppen aus Hybridisierungseinheiten, bei denen eine Messeinheit an
Stelle einer Standard-Vorrichtung integriert ist, wobei:
Fig. 5A eine erste Variante einer Gruppe aus vier Hybridisierungseinheiten zeigt,
bei der eine Messeinheit an Stelle einer ersten Standard-Vorrichtung integriert ist,
Fig. 5B eine zweite Variante einer Gruppe aus vier Hybridisierungseinheiten zeigt,
bei eine Messeinheit an Stelle einer zweiten Standard-Vorrichtung integriert ist,
Fig. 5C eine dritte Variante einer Gruppe aus zwei Hybridisierungseinheiten zeigt,
bei der eine Messeinheit an Stelle einer dritten Standard-Vorrichtung integriert ist,
und
Fig. 5D eine vierte Variante einer Gruppe aus zwei Hybridisierungseinheiten zeigt,
bei der eine Messeinheit an Stelle einer dritten Standard-Vorrichtung integriert ist.
[0018] Ein erfindungsgemässes Messgerät 4 umfasst eine Messeinheit 5 und eine Verarbeitungseinheit
6 (vgl. Fig. 4). Die Messeinheit 5 ist dabei so ausgebildet, dass sie in ein Laborsystem
1 integrierbar ist, um dort die von dem Laborsystem 1 bereitgestellten Fluidparameter
zu bestimmen. Als Laborsysteme 1 sollen hier solche Systeme verstanden werden, die
es ermöglichen, verschiedenste Laborprozesse ablaufen zu lassen. Dabei ist es bevorzugt,
dass mittels dieser Laborsysteme 1 die Laborprozesse automatisierbar durchgeführt
werden können. Beispielhafte Laborsysteme 1 können ausgebildet sein, um grössere oder
kleinere Flüssigkeitsvolumina zu handhaben. Diese sind als Fermenter oder Pipettierautomaten
(grössere Volumina) bekannt, oder auch als Systeme zum Spotten /Immobilisieren von
z.B. biologischen Proben auf labortypischen Trägern. Andere denkbare Laborsysteme
1 sind Systeme zum Durchführen von PCR oder Sequenzierungsreaktionen oder, in einer
besonders bevorzugten Ausführungsform, Systeme zum Durchführen von Hybridisierungsreaktionen.
Am Beispiel von Hybridisierungssystemen 2 soll die vorliegende Erfindung genauer beschrieben,
aber deren Umfang nicht beschränkt werden.
[0019] Figur 1 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch eine aus dem Stand der Technik
bereits bekannte Hybridisierungseinheit 3 eines solchen Hybridisierungssystems 2.
Die Hybridisierungseinheit 3 umfasst eine Standard-Vorrichtung 33 und ist aus dem
Dokument
EP 1 260 265 B1 oder auch aus dem Dokument
EP 1 614 466 A2 bekannt. Beide Dokumente sind Patentschriften bzw. Patentanmeldungen des Anmelders
der aktuellen Anmeldung. Diese Standard-Vorrichtung 33 ist als ein gegenüber einem
Objektträger 35 bewegbarer Deckel ausgebildet. Typischerweise umfasst ein solcher
Objektträger 35 Nukleinsäureproben, Proteine oder Gewebeschnitte, die mit einem Muster
in Kontakt gebracht (hybridisiert) werden sollen. Sie sind auf einer Oberfläche 36
des Objektträgers 35 immobilisiert. Typische Objektträger 35 können Glasobjektträger
35 sein, die für die Lichtmikroskopie geeignet sind oder weisen solchen Glasobjektträgern
zumindest angenäherte Dimensionen auf, auch wenn sie aus einem anderen Material (z.B.
[0020] Kunststoff) bestehen. Ebenfalls bekannt sind Objektträger auf Glas- oder Kunststoffbasis,
auf denen beispielsweise eine Zellulosemembran befestigt ist. Für die Bewegung ist
die Standard-Vorrichtung 33 in einen Halter 26 einlegbar. Dieser Halter 26 wird dann
- mit eingelegter Standard-Vorrichtung 33 - über eine Achse 29 gegenüber dem Objektträger
35 bewegt.
[0021] Die Standard-Vorrichtung 33 definiert mit dem Objektträger 35 einen spaltförmigen
Hybridisierungsraum 34. Der Objektträger 35 ist dabei auf einem Rahmen 28 positionierbar.
Der Rahmen 28 kann sowohl zur Positionierung von Objektträgern 35 innerhalb einer
Hybridisierungseinheit 3 als auch zum Transport oder zur Aufbewahrung der Objektträger
35 dienen. Er wird selbst auf einer Grundplatte 51 der Hybridisierungseinheit 3 positioniert.
Zum Abdichten des Hybridisierungsraumes 34 umfasst die Standard-Vorrichtung 33 eine
Dichtfläche 50, die bevorzugt als ringförmige Dichtung, beispielsweise als O-Ring,
ausgebildet ist. Sie dichtet den Hybridisierungsraum 34 gegenüber der Umgebung ab,
indem die Dichtfläche 50 auf eine Oberfläche 36 des Objektträgers 35 beaufschlagt
wird.
[0022] Die Standard-Vorrichtung 33 umfasst zudem Leitungen 39 zum Zu- und Ableiten von Medien
in den Hybridisierungsraum 34 hinein bzw. aus dem Hybridisierungsraum 34 heraus. Die
Standard-Vorrichtung 33 umfasst weiter eine Muster-Zuführleitung 41, die zum Zuleiten
von Musterflüssigkeiten in den Hybridisierungsraum 34 ausgebildet ist, sowie eine
Agitationseinrichtung 42 zum Bewegen von Flüssigkeiten in dem Hybridisierungsraum
34. Mögliche Ausführungsformen sind ausführlich in den oben genannten Dokumenten
EP 1 260 265 B1 und
EP 1 614 466 A2 beschrieben, so dass für Details ausdrücklich auf diese Schriften verwiesen wird.
Diese Agitationseinrichtung 42 umfasst zum Bewegen von Flüssigkeiten eine Druckkammer
44, in der ein Agitationsdruck erzeugt wird. Die Druckkammer 44 ist über eine Membran
43 von einer Agitationskammer 45 getrennt. Die Agitationskammer 45 ist wiederum über
eine Agitationsleitung 46 mit dem Hybridisierungsraum 34 verbunden. Nach Errichten
eines thermischen Gleichgewichtes im Hybridisierungsraum 34 und nach Verschliessen
der Muster-Zuführleitung 41 wird über eine Druckleitung ein Fluid stossweise in die
Druckkammer 44 gebracht oder daraus abgelassen. Je nach Über- oder Unter-Druck biegt
sich die Membran 43 durch, verkleinert oder vergrössert dabei entsprechend die Agitationskammer
45 und bewegt die Flüssigkeit über die Agitationsleitung 46 im Hybridisierungsraum
34. Eine Variante einer Standard-Vorrichtung kann eine zweite Agitationseinrichtung
42' mit einer Druckkammer 44', einer Membran 43', einer Agitationskammer 45' und einer
Agitationsleitung 46' umfassen, so dass beide Einrichtungen eine Pendelbewegung von
Flüssigkeiten im Hybridisierungsraum erzeugen können.
[0023] Wie im Dokument
EP 1 614 466 A2 beschrieben, kann die Standard-Vorrichtung 33 zusätzlich zu der Agitationseinrichtung
42,42' eine von dieser vollständig getrennten Druckeinrichtung 47 umfassten, mit der
ein Raumdruck im Hybridisierungsraum 34 erzeugt wird. Dieser Raumdruck ist gegenüber
dem umgebenden atmosphärischen Druck erhöht und wird von dem Agitationsdruck im Hybridisierungsraum
überlagert. Der Raumdruck dient dem Verhindern bzw. der Unterdrückung der Bildung
von Luftblasen im Hybridisierungsraum 34.
[0024] Im Wesentlichen münden alle Leitungen 39 der Standard-Vorrichtung zum Zu- bzw. Abführen
von Medien in einer gemeinsamen Anschlussebene 38 der Standard-Vorrichtung 33. Diese
Anschlussebene 38 verläuft vorzugsweise im Wesentlichen parallel zum Hybridisierungsraum
34. Mittels einer Anschlussplatte 37 der Hybridisierungseinheit 3 wird ein dichtes
Verbinden der Leitungen 39 der Standard-Vorrichtung 33 mit den Leitungen 39' des Hybridisierungssystems
1 ermöglicht.
[0025] Im Folgenden soll nun das erfindungsgemässe Messgerät 4 und seine Verbindung zu einem
Laborsystem 1 am Beispiel eines oben eingeführten Hybridisierungssystems 2 aus dem
Stand der Technik näher beschrieben und erläutert werden:
[0026] Figur 2 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch eine beispielhafte Messeinheit
5 eines erfindungsgemässen Messgerätes 4 in einer stark vereinfachten und schematisierten
Darstellung. Ein erfindungsgemässes Messgerät 4 dient dabei dem Bestimmen von durch
ein Laborsystem 1 bereitgestellten Fluidparametern. Das erfindungsgemässe Messgerät
4 ist auch zum Ausführen eines erfindungsgemässen Verfahrens geeignet. Dazu wird die
Messeinheit 5 des Messgerätes 4 in ein Laborsystem 1 integriert. Wie bereits oben
erwähnt, soll das Messgerät 4 im Zusammenhang mit Hybridisierungssystemen 2 näher
erläutert werden, es ist aber nicht auf die Verwendung in solchen Systemen beschränkt.
[0027] Die in Figur 2 gezeigte Messeinheit 5 umfasst erfindungsgemäss einen Messblock 15
und zumindest einen Sensor 17. Dabei ist der Messblock 15 so ausgebildet, dass er
keinen Raum zum Durchführen eines Laborprozesses oder einer Reaktion zur Verfügung
stellt bzw. keinen Teil eines solchen Raumes bilden kann. Als ein solcher Reaktionsraum
34 wird im Zusammenhang dieser Erfindung ein Raum bezeichnet, in dem ein biologischer
oder chemischer Prozess (Reaktion) ablaufen kann. Solche Prozesse sind bereits oben
näher ausgeführt, beispielhaft seien an dieser Stelle Hybridisierungsreaktionen oder
auch PCR-Reaktionen genannt.
[0028] Der zumindest eine Sensor 17 ist an oder in fluidischer Wirkverbindung mit Hohlräumen
16 des Messblockes 15 angeordnet. Diese Hohlräume 16 dienen der Aufnahme von durch
das Laborsystem 1 bzw. dem Hybridisierungssystem 2 bereitgestellten Fluiden 13. Auf
Grund dieser Anordnung sind die Sensoren 17 befähigt, die physikalischen und/oder
chemischen Parameter von den sich in den Hohlräumen 16 befindenden Fluiden zu bestimmen.
[0029] Diese Hohlräume 16 können dabei als Fluidleitungen und/oder als Fluidkammern ausgebildet
sein, die im Wesentlichen vollständig innerhalb des Messblockes 15 angeordnet sind.
Bevorzugt münden die Hohlräume 16 in einer gemeinsamen Anschlussebene 38' der Messeinheit
5. Die Anordnung der Mündungen von Fluidleitungen und Fluidkammern in dieser Anschlussebene
38' entspricht dabei im Wesentlichen einer Anordnung von Zu- und/oder Ableitungen
in einer gemeinsamen Anschlussebene 38 eines Laborsystems 1. Mittels der Anschlussplatte
37 des Hybridisierungssystems 2, in der dessen Leitungen 39' ebenfalls in eine Ebene
münden, werden die Hohlräume 16 der Messeinheit 5 an das Leitungssystem des Hybridisierungssystems
2 dicht angeschlossen und damit funktionell in das Hybridisierungssystem 2 integriert.
Tatsächlich können die erfindungsgemässen Messeinheiten 5 einfach an der Stelle einer
Standard-Vorrichtung 33 in ein Hybridisierungssystem 2 eingesetzt werden.
[0030] Zum Bestimmen von Parametern der sich im Messblock 15 befindlichen Fluide 13 ist
der zumindest eine Sensor 17 an oder in fluidischer Wirkverbindung mit den Hohlräumen
16 des Messblockes 15 angeordnet. Dabei ist der zumindest eine Sensor 17 vorzugsweise
entweder an oder in den Hohlräumen 16 positioniert, so dass er in direktem Kontakt
mit dem zu vermessenden Fluid 13 steht, ohne die Parameter der Fluide 13 selbst zu
beeinflussen. Alternativ ist der zumindest einen Sensors 17 in fluidischer Wirkverbindung
mit den Hohlräumen 16 des Messblockes 15 angeordnet. Dabei ist der Sensor 17 nicht
zwingend in direktem Kontakt mit dem Fluid 13 der Hohlräume 16, sondern er kann beispielsweise
durch eine Membran oder eine andere Schicht von den Hohlräumen 16 getrennt sein. Die
Fluidparameter werden dann über die fluidische Wirkverbindung von dem zumindest einen
Sensor 17 erfasst. Eine solche Anordnung ist in Figur 2 für einen als Drucksensor
20 für Gase ausgebildeten Sensor 17 angedeutet. Fluidparameter, wie Fluss oder auch
Fluid-Druck, können dann über die fluidische Wirkverbindung von dem Sensor 17 erfasst
werden.
[0031] Die von den Hohlräumen 16 aufgenommenen Fluide 13 des Hybridisierungssystems 2 können
sowohl Flüssigkeiten, Gase oder Gemische aus Flüssigkeiten und Gasen sein. Flüssigkeiten
können beispielsweise Medien, Puffer oder Reagenzien zum Durchführen von Reaktionen
umfassen. Verwendete Flüssigkeiten können auch weitere Reaktionspartner oder Reaktionskatalysatoren
umfassen, wie beispielsweise Enzyme oder andere Proteine. Gase umfassen dabei Luft
oder auch inerte Gase wie z.B. Edelgase oder Stickstoff (N
2). In einer bevorzugten Ausführungsform wird N
2 als Trocknungsfluid verwendet und durch die Hohlräume 16 gepumpt bzw. geblasen. Insbesondere
bei Hybridisierungsreaktionen wird vorzugsweise N
2 zum Trocknen von Hybridisierungsprodukten auf Objektträgern 35 bzw. zum Ausblasen
der Hohlräume 16 und anderer Leitungen 39,39' verwendet.
[0032] Entsprechend dieser erfindungsgemässen Ausbildung eines Messgerätes 4 werden also,
wenn es in ein Laborsystem 1 integriert ist, die aktuellen Parameter von durch das
Laborsystem 1 bereitgestellten Fluiden 13 unter zumindest annähernd praxisnahen Bedingungen
innerhalb des Messblockes 15 bestimmt: Es werden nicht die Parameter gemessen, die
abseits des Messblockes 15 von externen Geräten, wie z.B. Druckpumpen oder Heiz-/Kühlsystemen,
am Fluid erzeugt wurden (Soll-Werte). Das Messgerät 4 stellt also im Wesentlichen
vergleichbare Hohlräume mit ähnlichen Volumina bzw. Flusswiderständen zur Verfügung
wie eine Standard-Vorrichtung 33 aufweist. Dadurch werden diejenigen Fluidparameter
bestimmt, die innerhalb des Laborsystems am Bestimmungsort vorherrschen (Ist-Werte).
Die durch externe Geräte bereitgestellten Fluidparameter können sich nach der Passage
durch verschiedenste Leitungen und Ventile von den im Messblock 15 vorherrschenden
Parametern mehr oder weniger stark unterscheiden. Entscheidend für die sachlich zuverlässige
Einschätzung einer Reaktionsqualität ist aber die Bestimmung des Ist-Wertes. An Hand
dieses Ist-Wertes können dann zum einen fundierte Schlussfolgerungen über den im Laborsystem
abgelaufenen Reaktionsprozess getroffen werden. Zum anderen kann beispielsweise ein
Experimentator, ein Servicetechniker oder der Produzent die Ist-Wert-Bestimmung zum
Kalibrieren und Justieren der externen Geräte verwenden.
[0033] Sensoren 17 sind aus dem Stand der Technik gut bekannt. Insbesondere sollen im Zusammenhang
dieser Erfindung als Sensor 17 solche technischen Bauteile verstanden werden, die
in der Lage sind, physikalische und/oder chemische Eigenschaften seiner Umgebung bzw.
von Messobjekten als Messwerte aufzunehmen. Diese Messwertaufnahme kann dabei qualitativ
(bspw. als ja/nein Antwort) oder quantitativ erfolgen. Die erfassten Messwerte können
dann durch den Sensor 17 selbst oder mittels nachgeschalteter weiterer Bauteile in
verarbeitbare Grössen, z.B. elektrische oder elektronische Signale, umgewandelt werden.
Bevorzugt wird zumindest ein Sensor 17 von der Messeinheit 5 umfasst. Je nach Bedarf
können aber auch mehrere Sensoren 17 von der Messeinheit 5 umfasst sein.
[0034] Zu erfassende Parameter sind beispielsweise Druck, Fliessgeschwindigkeit, Massenfluss
bzw. Volumenstrom, Temperatur, Schallleitung bzw. Dichte, optische Eigenschaften (z.B.
Färbung oder Trübung), oder auch Stoffkonzentrationen bzw. pH-Werte. Grundsätzlich
können im Rahmen dieser Erfindung sämtliche, dem Fachmann bekannte physikalische und/oder
chemische Eigenschaften eines Fluids, die mittels Sensoren 17 bestimmt werden können,
gemessen werden. Bevorzugt gemessene Fluidparameter sind der Druck, der Volumenstrom
(an Hand der Fliessgeschwindigkeit bzw. des Flusses bestimmt) und die Temperatur eines
Fluids.
[0035] Die Funktionsweise von Sensoren 17 ist im Stand der Technik hinlänglich bekannt,
und soll daher an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. Beispielhaft sei hier
das Prinzip der Halbleitertechnik oder auch der Widerstandsmessung erwähnt. In einem
erfindungsgemässen Messgerät 4 können Sensoren 17 unterschiedlichster Wirkungsweise
integriert sein. Vorraussetzung ist einzig das Erfassen der physikalischen und/oder
chemischen Parametern von den Fluiden 13, die sich in den Hohlräumen 16 befinden,
und deren Umwandlung in verarbeitbare Grössen oder Signale. Es ist für die Ausführbarkeit
der Erfindung nicht massgeblich, ob ein Typ Sensor 17 nur für einen bestimmten Parameter
oder für mehrere Parameter verwendet wird. So kann beispielsweise ein Sensor sowohl
zum Bestimmen einer Flussgeschwindigkeit einer Flüssigkeit oder auch für die Bestimmung
einer Flussgeschwindigkeit eines Gases verwendet werden, wenn er entsprechend ausgebildet
ist. Generell können handelsübliche Sensoren 17 verwendet werden.
[0036] Das von dem zumindest einen Sensor 17 abgegebene Messsignal wird von einer Verarbeitungseinheit
6 des Messgerätes 4 zur Auswertung in eine gewünschte Grösse oder Antwort verarbeitet.
Die Verarbeitungseinheit 6 umfasst zumindest einen Microcontroller 11, der die von
dem zumindest einen Sensor 17 empfangenen digitalen Daten an einen Rechner 12 der
Verarbeitungseinheit 6 übermittelt. Des Weiteren umfasst die Verarbeitungseinheit
6 Datenleitsysteme 8,9,10, die die vom Sensor abgegebenen Signale für den Mikrocontroller
11 aufbereiten und weiterleiten. Solche Datenleitsysteme 8,9,10 umfassen Analog/Digital-Wandler
10, serielle oder parallele Datenbusse 8 und direkte digitale input/output Verbindungen
9. Denkbar ist ebenfalls die Verwendung anderer, aus dem Stand der Technik bekannter
Elemente bzw. Verfahren in der Verarbeitungseinheit 6, die für eine gesteuerte Datenweiterleitung
und -verarbeitung notwendig sind.
[0037] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist der zumindest eine Sensor zum Bestimmen
einer Fliessgeschwindigkeit eines Fluids oder zum Bestimmen eines Fluid-Druckes ausgebildet.
Dabei kann der zumindest eine Sensor 17 zum Bestimmen einer Fliessgeschwindigkeit
eines Fluids als ein Flusssensor 19 für Flüssigkeiten oder Gase ausgebildet sein.
Des Weiteren kann der zumindest eine Sensor 17 zum Bestimmen eines Fluid-Druckes als
ein Drucksensor 20 für Flüssigkeiten oder Gase ausgebildet sein.
[0038] In dieser und den folgenden Ausführungsformen verwendete Sensoren 17 sind beispielsweise:
Drucksensoren:
[0039] Der Firma SensDev LTD. (47 Station Street, Birkirkara - BKR 12, Malta / Kressnerstr.
12, 09217 Burgstaedt, Deutschland):
■ SenSpecial™ Drucksensor SCPB-B0/3.5G50i2C32717R5 und/oder
■ SenSpecial™ Drucksensor SCPB-B0/1.5G50i2C32717R5
Diese beispielhaften Drucksensoren basieren auf der Halbleitertechnologie und funktionieren
nach dem piezoresistiven Prinzip.
Fluidflusssensoren:
[0040] Der Firma IST AG (Industriestr. 2, 9630 Wattwil, Schweiz):
■ FS1.A.1L.195
Das Messprinzip dieses Sensors beruht auf Widerstandsmessung mittels eines Hochohm-Widerstands
und eines Niederohm-Widerstands.
Temperatursensoren :
[0041] Der Firma IST AG (Industriestr. 2, 9630 Wattwil, Schweiz):
■ TSic-306F
Dieser beispielhafte Temperatursensor basiert auf Messung von einer zur Temperatur
linearen Spannung. Diese Spannung wird dann von einem Analog/DigitalWandler digitalisiert.
[0042] In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Messeinheit 5 zumindest
zwei Sensoren 17. Gemäss dieser zweiten bevorzugten Ausführungsform wird mit der Messeinheit
5 zumindest ein Druck und eine Fliessgeschwindigkeit von durch ein Laborsystem 1 bereitgestellten
Fluiden 13 gemessen. Dafür ist ein Sensor als Flusssensor 19 und der zweite Sensor
als Drucksensor 20 ausgebildet. Je nach Toleranz der verwendeten Sensoren 19,20 sind
die beiden Bereiche der Hohlräume 16, an denen die Sensoren 19,20 angeordnet sind,
mittels Ventilen voneinander getrennt. Dies ist insbesondere dann wünschenswert, wenn
beispielsweise ein verwendeter Gasdruck-Sensor 20 bei Flüssigkeitskontakt in seiner
Funktion beeinträchtigt wird. Eine solche Ausführungsform ist beispielhaft in den
Figuren 4B und 4C dargestellt. Es werden hier verschiedene Varianten von Messkonzepten
mit einer Messeinheit 5 und einer Verarbeitungseinheit 6 gezeigt. Eine Trennung von
Hohlräumen 16 wurde beispielsweise mittels Verwendung des Ventils NEX 212S der Firma
Parker Hannifin Corporation (Vertrieb durch Sensortechnics GmbH, Boschstrasse 10,
82178 Puchheim, Deutschland) erreicht. In den hier dargestellten Ausführungsformen
wurde dabei der Drucksensor SCPB-BO/3.5G50i2C32717R5 der Firma SensDev LTD. zum Bestimmen
des Gasdruckes eines Trocknungsfluids (z.B. N
2) verwendet. Dieser Sensor 17 ist als ein Hochdrucksensor 20 ausgebildet und eignet
sich daher besonders gut für die Bestimmung des N
2-Druckes. Um den Sensor vor Flüssigkeitsdruckstössen zu schützen, wurde in diesen
Varianten die Verwendung eines Ventils eingeführt.
[0043] Eine besonders bevorzugte Variante ist die Verwendung von separaten Drucksensoren
20 für verschiedene Druckbereiche, wie oben angedeutet. Sie ist dann bevorzugt, wenn
die Messeinheit 5 beispielsweise in ein oben beschriebenes Hybridisierungssystem 2
aus dem Stand der Technik integriert ist. In diesem Fall wird für die Bestimmung eines
N
2-Druckes und für die Bestimmung eines Agitations- und/oder Kammerdruckes ein Hochdrucksensor
und ein Niederdrucksensor verwendet. Hochdruck- und Niederdrucksensor sind dabei durch
unterschiedliche Messbereiche charakterisiert. Eine solche Sensoranordnung mit zwei
Drucksensoren 20 ist in den Figuren 4A, 4B und 4C dargestellt.
[0044] Zum Bestimmen des Druckes eines Trocknungsfluids, wie N
2, wird bevorzugt ein als Hochdrucksensor (mit einem Messbereich bis zu 3.5 bar) ausgebildeter
Drucksensor 20 verwendet (bspw. der SenSpecial™ Drucksensor SCPB-BO/3.5G50i2C32717R5
der Firma SensDev LTD.). Der zu messende Druck des Trocknungsfluids liegt in einer
bevorzugten Ausführungsform zwischen 1.5 und 3.5 bar, in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform zwischen 2 und 3 bar und in einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
zwischen 2.5 und 2.9 bar über dem umgebenden Normaldruck.
[0045] Ein als Niederdrucksensor ausgebildeter Drucksensor 20 (mit einem Messbereich bis
zu 1.5 bar) wird dagegen zum Bestimmen eines Agitationsdruckes und/oder eines Raumdruckes
verwendet. Der Raumdruck wird über die Druckeinrichtung 47 erzeugt und liegt bevorzugt
zwischen 10 mbar und 1.5 bar über dem umgebenden normalen atmosphärischen Druck. Besonders
bevorzugt ist ein Agitationsdruck von 0.9 bis 1 bar über dem umgebenden normalen atmosphärischen
Druck. Der Agitationsdruck wird, wie oben beschrieben, mittels der Agitationseinrichtung
42 unabhängig vom Raumdruck gebildet. Er wird dabei dem Raumdruck im Hybridisierungsraum
34 überlagert. Der Agitationsdruck liegt vorzugsweise zwischen 0.5 und 1.4 bar, und
besonders bevorzugt zwischen 1.2 und 1.3 bar. Damit liegt der von dem Niederdrucksensor
zu bestimmende Druck, der sich insbesondere aus Kammerdruck und Agitationsdruck zusammensetzt,
zwischen 10 mbar und 1.5 bar über dem umgebenden Normaldruck. Ein bevorzugt verwendeter,
als Niederdrucksensor ausgebildeter Drucksensor 20 ist der SenSpecial™ Drucksensor
SCPB-B0/1.5G50i2C32717R5 der Firma SensDev LTD.
[0046] Diese Verwendung von zwei separaten Sensoren 20 für Niederdruck und Hochdruck von
Gasen ermöglicht das Feststellen beispielsweise von baulichen Mängeln in einem erfindungsgemässen
Hybridisierungssystem 2. Ist beispielsweise eine Membran 43,43' der Agitationseinrichtung
42,42' defekt, kann der Druckabfall spezifisch von dem Niederdrucksensor erfasst werden.
Die Fehler-Detektion erfolgt so also sensorspezifisch.
[0047] In einer alternativen Ausführungsform umfasst die Messeinheit 5 zum Bestimmen einer
Fliessgeschwindigkeit eines Fluids 13 zumindest zwei baugleiche Sensoren 19,20, die
in einem Abstand zueinander an oder in fluidischer Wirkverbindung mit einem Hohlraum
16 angeordnet sind. Bevorzugt ist dieser Hohlraum 16 als eine Fluidleitung ausgebildet,
die in ihrer Dimension einer Fluidleitung eines Laborsystems 1, z.B. einer Standard-Vorrichtung
33 eines hier beschriebenen Hybridisierungssystems 2, entspricht. Diese alternative
Ausführungsform ist insbesondere für die Bestimmung eines Flüssigkeitsflusses bevorzugt.
Die Fliessgeschwindigkeit wird dabei an einer Messstrecke gemessen. Diese Messstrecke
ist diejenige Strecke der Fluidleitung, die zwischen den beiden Flusssensoren 19 liegt.
Prinzip einer solchen Flussmessung ist, dass jeder der beiden vorzugsweise baugleichen
Sensoren 19 ein Signal liefert, wenn eine Flüssigkeitsfront den Sensor passiert. Zur
Bestimmung der Fliessgeschwindigkeit wird dann nicht die Amplitude des Signals verwendet,
sondern die Zeit t (das Zeitsignal) bestimmt, die die Flüssigkeit zum Durchfliessen
der Messtrecke zwischen den beiden baugleichen Sensoren 19 benötigt. Durch das Einbeziehen
der Länge der Messstrecke und des Durchmessers der Fluidleitung wird dann der Volumenstrom
berechnet.
[0048] Eine beispielhafte Messung des Fluidflusses in der Messstrecke zwischen den beiden
Flusssensoren 19 wurde mittels eines Prototyps des Messblocks 15 der erfindungsgemässen
Messeinheit 5 (vgl. Fig. 2) durchgeführt und ist in Figur 3 dargestellt. Dabei ist
die Abszisse die Zeitachse, die in Schritte von 5'000 ms bzw. 5 s eingeteilt ist.
Die Ordinate zeigt die Intensität bzw. die Amplitude des Flusssensor-Signals in [mV].
Anhand dieser Darstellung wird klar, dass die Zeit t, die die Flüssigkeit zum Durchfliessen
der Messstrecke zwischen den beiden Sensoren 19 benötigt, der in der dieser Figur
dargestellten Zeitdifferenz (δt) entspricht, bzw. aus ihr berechnet wird.
[0049] Für diese Signalmessung wurden die Sensoren FS1.A.1L.195 der Firma IST AG verwendet.
Dies sind baugleiche Fluss-Sensoren für Gase oder Flüssigkeiten. Sehr gut ist das
Signal zu erkennen, das der Sensor I und der Sensor II beim Durchgang einer Flüssigkeitsfront
liefert. Aufgrund der klaren Signale kann die Zeit (δt), die die Flüssigkeitsfront
benötigt, um die Messstrecke zwischen den beiden Sensoren I,II zurückzulegen, genau
bestimmt und entsprechend auf die Fliessgeschwindigkeit zurückgerechnet werden. Bevorzugt
für dieses Hybridisierungssystem sind Fliessgeschwindigkeiten von Flüssigkeiten zwischen
5 ml/min und 20 ml/min, besonders bevorzugt zwischen 8 ml/min und 14 ml/min. Dieser
für eine solche Flussmessung speziell geeignete Flusssensor 19 kann zwar direkt die
Flussgeschwindigkeit einer Flüssigkeit bestimmen. In Experimenten hat es sich aber
herausgestellt, dass die Messung genauer ist, wenn zwei baugleiche Flusssensoren 19
diesen Typs an einer Messstrecke angeordnet werden, und mittels eines gemessenen Zeitsignals
auf die Fliessgeschwindigkeit zurückgeschlossen wird. Auf diese Weise können mögliche
störende Einflüsse wechselnder Umgebungsbedingungen (z.B. Änderungen der Raum- oder
Fluidtemperatur) verringert werden. In einer Variante dieser Ausführungsform können
aber auch Sensoren 17 verwendet werden, die als Lichtschranken ausgebildet sind und
die optische Signale zur Weiterverarbeitung abgeben. Ein solcher Sensor kann eine
handelsübliche Gabellichtschranke sein.
[0050] Eine solche alternative Ausführungsform einer Messeinheit 5 mit zwei baugleichen
Sensoren zum Bestimmen einer Fliessgeschwindigkeit einer Flüssigkeit ist in der Figur
2 dargestellt. Hier ist die Messstrecke schlauchförmig ausgebildet, und die beiden
baugleichen Sensoren 19 sind an oder in fluidischer Wirkverbindung mit der schlauchförmigen
Fluidleitung 16' angeordnet, einer zu Beginn und einer am Ende des Schlauches. Die
eine Seite der Messstrecke ist mit einer durchgezogenen Linie dargestellt, die andere
Seite mit einer gestrichelten Linie. Anfang und Ende verlaufen dabei im Wesentlichen
horizontal, der Mittelteil des Schlauches ist als vertikal verlaufende Fluidleitungen
dargestellt. Es ist aber auch jede andere Anordnung ausserhalb und/oder innerhalb
der Messeinheit 5 denkbar, bei der die zwei Sensoren 19 eine Signalstrecke definieren.
Wird die Messeinheit 5 in ein oben beschriebenes Hybridisierungssystem 2 integriert,
ist die Dimension der Messstrecke innerhalb des Messblockes vorzugsweise so gewählt,
dass sie zumindest annähernd der Dimension einer Leitung mit dem zu charakterisierenden
Fluid innerhalb der Standard-Vorrichtung 33 entspricht.
[0051] Wie oben erwähnt, sind in einer besonders bevorzugten Ausführung dieser alternativen
Anordnung die für die Messung einer Fliessgeschwindigkeit eines Fluids baugleichen
Sensoren 17 als Fluss-Sensoren 19 ausgebildet. Ebenso bevorzugt ist die Verwendung
von zwei Lichtschranken 21 als zwei solcher baugleichen Sensoren 17. Ein Flusssensor
19 kann dabei ein akustisches oder auch elektrisch-kapazitives Signal abgeben, während
die als Lichtschranken 21 ausgebildeten Sensoren optische Signale zur Weiterverarbeitung
abgeben. Die von den Sensoren abgegebenen Signale werden dann von der Verarbeitungseinheit
6 des Messgerätes 4 zur Berechnung einer Fliessgeschwindigkeit des Fluids 13 verwendet.
[0052] Ist das Messgerät 4 erfindungsgemäss über seine Messeinheit 5 in ein Laborsystem
1 integriert, kann es "vor Ort" die von dem Laborsystem 1 bereitgestellten Fluidparameter
bestimmen (Ist-Werte). Bevorzugt wird die Messeinheit 5 des Messgerätes 4 in ein Hybridisierungssystem
2 eingesetzt. Als Hybridisierungssystem 2 soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ein solches Laborsystem 1 verstanden werden, das zur Durchführung von Hybridisierungsreaktionen
geeignet sind. Typischerweise stellen solche Hybridisierungssysteme 2 zumindest einen
Reaktionsraum 34 bereit, in dem die Hybridisierungsreaktion ablaufen kann. Es umfasst
weiterhin Gefässe zum Aufbewahren von Fluiden 13, Leitungen, Pumpen, Ventile, Dichtungen,
Geräte zum Erzeugen von Fluidparametern und dergleichen. Ein solches beispielhaftes
Hybridisierungssystem ist das oben erwähnte und aus den Dokumenten
EP 1 260 265 B1 oder
EP 1 614 466 A2 aus dem Stand der Technik bekannt. Bevorzugt wird die Messeinheit 5 in eine Hybridisierungseinheit
3 dieses Hybridisierungssystems 2 integriert.
[0053] In Figur 2 ist vereinfacht ein solches Hybridisierungssystem 2 dargestellt, in das
eine Messeinheit 5 eines erfindungsgemässen Messgerätes 4 integriert ist. Wie beschrieben
und aus der Figur 1 erkennbar, umfasst das Hybridisierungssystem 2 eine Hybridisierungseinheit
3 mit einer Standard-Vorrichtung, wobei die Standard-Vorrichtung 33 mit einem Objektträger
35 den Hybridisierungsraum 34 definiert. In Figur 2 ist an Stelle der Standard-Vorrichtung
33 eine Messeinheit 5 des erfindungsgemässen Messgerätes 4 in den Halter 26 eingelegt,
so dass die Messeinheit 5 mittels des Halters 26 gegenüber dem Objektträger 35 bzw.
der Bodenplatte 51 bewegt werden kann. Soll die Messeinheit 5 in einem anderen Laborsystem
1 verwendet werden, kann sie auch auf andere Art und Weise in dieses System 1 eingesetzt
werden. Es können beispielsweise einfache Aufsteck- oder Schiebemechanismen zum Einsatz
kommen ebenso wie andere aus dem Stand der Technik bekannten Mechanismen, die dem
Fachmann wohlbekannt sind und daher hier nicht weiter erläutert werden.
[0054] Ist die Messeinheit 5 des Messgerätes 4 entsprechend Figur 2 in ein Hybridisierungssystem
2 eingesetzt, werden an dieser Position keine Hybridisierungsreaktionen durchgeführt,
da die Messeinheit 5 gemäss der bisher beschriebenen Ausführungsformen keinen Reaktionsraum
34 umfasst oder definiert. Sollen parallel zur Messung Reaktionen durchgeführt werden,
wird eine Anordnung von 2 oder mehr Hybridisierungseinheiten 3 bevorzugt, von denen
eine durch die Messeinheit 5 ersetzt wird (vgl. Fig. 5A). Auf diese Weise können Reaktionen
mittels der Hybridisierungseinheit 3 durchgeführt werden, und parallel von den gleichen
Fluiden mittels des Messgerätes 4 die Parameter bestimmt werden. Dies wird ermöglicht,
indem die Zuleitungen und Ableitungen 39' des Hybridisierungssystems 2 über Anschlüsse
der Messeinheit 5 mit den Hohlräumen 16 des Messblockes 15 verbindbar sind. Dabei
münden im Wesentlichen alle Hohlräume 16 des Messblockes 15 in einer gemeinsamen Anschlussebene
38' der Messeinheit 5. Mittels der Anschlussplatte 37 des Hybridisierungssystems 2
wird ein dichtes Verbinden der Hohlräume 16 der Messeinheit 5 mit den Leitungen 39'
des Hybridisierungssystems 2 ermöglicht.
[0055] Insbesondere für Hybridisierungsreaktionen sind verschiedenste Parameter kritisch.
Neben der Flussgeschwindigkeit und dem Druck von Fluiden 13, die für eine angemessene
Fluidversorgung und damit für das Bereitstellen bestimmter Reaktanten notwendig sind,
ist die Temperatur ebenfalls ein wichtiger Parameter. Die Temperatur einer Hybridisierungsreaktion
ist bestimmt durch die Temperatur der bereitgestellten Fluide 13 und auch durch die
Temperatur des Objektträgers 35. Sie wird in der Regel über Temperaturregulatoren
und Heizelemente 49 beeinflusst. Solche Temperaturregulatoren entsprechen beispielsweise
der Temperaturkontrollplatte des hier beschriebenen Hybridisierungssystems 2. Eine
solche Temperaturkontrollplatte ist dabei über ein oder mehrere Heizelemente 49 temperierbar.
Bevorzugt werden Pelltierelemente, es sind aber ebenso andere, dem Fachmann gut bekannte
Heizelemente in diesem Zusammenhang verwendbar. Bei besonders bevorzugten Varianten
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen umfasst daher die Messeinheit 5 des Messgerätes
4 eine Nische 25, in der zumindest ein Temperatursensor 24 angeordnet ist. Ist eine
solche Messeinheit 5 in das Hybridisierungssystem 2 integriert, so ist diese vorzugsweise
mittels des Halters 26 gegen eine Oberfläche 31 des Hybridisierungssystems 2, von
der eine Temperatur bestimmt werden soll, bewegbar ausgebildet. Figur 2 zeigt eine
solche Messeinheit 5, in der beispielhaft zwei Temperatursensoren 24 in der Nische
25 angeordnet sind. Oberflächen 31 des Hybridisierungssystems sind beispielsweise
die Oberfläche 36 eines Objektträgers 35 oder auch die Oberfläche 52 der Grundplatte
51 der Hybridisierungseinheit 3. Bevorzugt ist der Temperatursensor 24 bzw. sind die
beiden Temperatursensoren 24 an einer Platine 22 so in der Nische 25 angeordnet, dass
bei einer Bewegung der Messeinheit 5 die Oberfläche 31 durch eine Metallplatte 23
beaufschlagt wird. Diese Metallplatte 23 ist vorzugsweise aus einem Metall mit guter
Wärmeleitfähigkeit, wie z.B. Aluminium oder Aluminiumlegierungen gefertigt und ist
in gutem Wärmekontakt mit den Temperatursensoren 24, die über die Platine 22 mit der
Verarbeitungseinheit 6 verbunden sind. Dabei kann die Metallplatte 23 beispielsweise
so dimensioniert sein, dass sie im Wesentlichen der Fläche der Nische 25 entspricht
und somit seitlich nicht über diese hinausragt. In Figur 2 ist die Metallplatte 23
so dimensioniert, dass sie zum Teil innerhalb der Nische 25 anordnenbar ist (in Bezug
auf ihre Höhe). Alternativ kann sie aber auch grösser ausgebildet sein als die Nische
25 und entsprechend über diese hinausragen, wobei sie jedoch vorzugsweise nicht grösser
ist als die Oberfläche 31, die sie beaufschlagt.
[0056] In einer besonders bevorzugten Variante ist der zumindest eine Temperatursensor 24
der Messeinheit 5 auf eine Oberfläche 31 des Hybridisierungssystems 2, von der eine
Temperatur bestimmt werden soll, federnd beaufschlagbar ausgebildet. Dazu ist in der
Nische 25 zumindest ein Federelement 32 angebracht, es können aber je nach Form von
Sensor 24 und Nische 25 auch mehrere Federelemente 32 verwendet werden. Diese Anordnung
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Temperatursensor bzw. die Temperatursensoren
24 möglichst nahe an die Oberfläche 31 des Hybridisierungssystems 2 gebracht werden
sollen, ohne aber diese Oberfläche 31 z.B. durch zu grossen Aufdruck zu beschädigen.
[0057] Bevorzugt ist, dass die Oberfläche 31 des Hybridisierungssystems 2 als eine Temperaturkontrollplatte
ausgebildet. Wird die Oberfläche 31 direkt durch den Temperatursensor 24, d.h. durch
dessen Metallplatte 23 kontaktiert, so gleicht sich die Temperatur der Metallplatte
23 in kürzester Zeit derjenigen der Oberfläche 31 an, so dass die Messung einfach
über Berührungskontakt und Wärmeleitung erfolgen kann. So kann mittels des Temperatursensors
24 der Messeinheit 5 die tatsächlich vorherrschende Temperatur der Oberfläche 31 bestimmt
werden. Erfolgt die Messung dagegen mittels Detektion der Wärmestrahlung, müsste der
Sensor 24 nicht zwingend die Oberfläche 31 kontaktieren, sondern könnte in einem definierten
Abstand zu dieser angeordnet sein (nicht gezeigt). Auch eine Messung der Temperatur
an der Oberfläche 31 an Hand von Konvektion wäre denkbar; allerdings ist diese Variante
der Detektion der Wärmestrahlung und der Messung mittels Berührungskontakt und Wärmeleitung
unterlegen. Besonders bevorzugt ist die Messung mittels Berührungskontakt und Wärmeleitung,
weil diese Messmethode technisch einfach und kostengünstig ausführbar ist und trotzdem
zuverlässige Messergebnisse bereitstellt.
Zum Bestimmen der Temperatur einer Oberfläche 31 des Hybridisierungssystems 2 wird
in einer besonders bevorzugten Variante ein Temperatursensor 24 verwendet, der möglichst
einen grossen Messbereich bei einer möglichst hohen Genauigkeit aufweist. Ein in dieser
besonders bevorzugten Variante verwendeter Temperatursensor 24 ist beispielsweise
der Temperatursensor TSic-306F der Firma IST AG (Industriestr. 2, 9630 Wattwil, Schweiz).
Mittels dieses Sensors wird eine zur Temperatur lineare Spannung erzeugt, die von
einem Analog/Digital-Wandler digitalisiert wird. Dieser Sensor weist einen Messbereich
von 0°C bis 100°C mit einer Genauigkeit von +/- 0,1°C bis 0,3°C auf. Es können aber
auch zwei oder mehr Temperatursensoren 24 zum Bestimmen der Temperatur verwendet werden,
wobei jeder dieser verwendeten Temperatursensoren 24 einen unterschiedlichen Messbereich
bei jeweils hoher Genauigkeit aufweist. Eine Verkürzung der Messstrecke erleichtert
die notwendige Offset-Kalibration.
[0058] Je nach Bedarf und vom Laborsystem 1 verwendeten Fluiden können ein oder mehr Sensoren
mit Spezifität für verschiedenste Fluidparameter für das erfindungsgemässe Messgerät
4 verwendet werden. Besonders bevorzugte Ausführungsformen und Varianten von Sensoren
und deren Anordnung innerhalb des Messgerätes sind bereits in dieser Schrift diskutiert
worden und können auch den Figuren 4A bis 4C entnommen werden. Diese Figuren zeigen
verschiedene Varianten von Messkonzepten eines erfindungsgemässen Messgerätes 4. Diese
Messkonzepte verdeutlichen die Vernetzung der Sensoren und des Rechners zur Auswertung
der Sensorensignale mittels verschiedener Datenleitsysteme 8,9,10 und zumindest einem
Microcontroller 11. Typischerweise ist der Microcontroller 11 Teil des Rechners 12.
Die Sensordaten werden über Verbindungen 7 zunächst zu den Datenleitsystemen 8,9,10
transportiert und aufbereitet, so dass sie von dem Microcontroller 11 und dem Rechner
12 auswertbar sind. Dabei sind diese Datenleitsysteme 8,9,10 bevorzugt strukturell
von dem Rechner 12 umfasst, wie in Figur 4A dargestellt. Alternativ sind die Datenleitsysteme
8,9,10 separat zu einer strukturellen Einheit zusammengefasst, die unabhängig von
dem Rechner 12 ist (Fig. 4C), oder die von einem zweiten Rechner 12 umfasst ist (Fig.
4B).
[0059] Die Figur 4 zeigt drei bevorzugte Varianten des erfindungsgemässen Messkonzepts.
Dabei sind jeweils auf der linken Seite die Anschlüsse bzw. die Zu- und Ableitungen
39' gezeigt, welche vom Hybridisierungssystem 2 bereitgestellt werden. Diese Bereitstellung
erfolgt vorzugsweise in einer gemeinsamen Anschlussebene 38 (vgl. Fig. 2) und ist
für alle Varianten in den Figuren 4A, 4B und 4C identisch. Ein erfindungsgemässes
Messegerät 4 umfasst jeweils eine Messeinheit 5 und eine Verarbeitungseinheit 6. An
der erfindungsgemässen Messeinheit 5 entsprechen die Hohlräume 16 den Zu- und Ableitungen
39 einer Standardvorrichtung 33 und münden vorzugsweise alle in einer gemeinsamen
Anschlussebene 38'. Vorzugsweise sind alle diese Medienanschlüsse in einer geraden
Linie angeordnet (vgl. z.B.
EP 1 260 265 B1). Beispielhaft sind hier (in der Reihenfolge von oben nach unten) jeweils die folgenden
Anschlüsse oder Fluid-Quellen dargestellt:
- A =
- Agitationsdruck zum Bewegen der Flüssigkeiten gegenüber von auf den Objektträgern
35 immobilisierten Proben und Kammerdruck zum Vermeiden von Gasblasen; mit einen Einlassventil
und offenem Auslass;
- B =
- Trocknungsgasfluss (vorzugsweise N2) mit Einlassventil;
- C =
- Flüssigkeitszufluss mit Einlassventil;
- D =
- Flüssigkeitsabfluss mit Auslassventil.
[0060] Grundsätzlich gleichen sich die Verarbeitungseinheiten 6 dieser drei Messkonzepte
und umfassen einen seriellen/parallelen Datenbus 8; eine direkte digitale input/output
Leitung 9, einen Analog/Digital (A/D)-Wandler 10 und einen Microcontroller 11, welche
miteinender über Verbindungsleitungen 7 kommunizieren bzw. Daten oder Signale austauschen.
[0061] Die Figuren 4A, 4B und 4C zeigen je einen ersten Drucksensor 20, der zum Messen von
tieferen Drücken (z.B. 10 mbar bis 1500 mbar) ausgebildet ist, die von der Fluid-Quelle
A bereitgestellt werden. Die Druckmesssignale werden über den A/D-Wandler 10 an den
Microcontroller 11 zur Auswertung weiter gegeben.
[0062] Die Figuren 4A, 4B und 4C zeigen je einen zweiten Drucksensor 20, der zum Messen
von höheren Drücken (z.B. 1.5 bis 3.5 bar) ausgebildet ist, die von der Fluid-Quelle
B bereitgestellt werden. Die Druckmesssignale werden wieder über den A/D-Wandler 10
an den Microcontroller 11 zur Auswertung weiter gegeben. Die drei Messkonzepte unterscheiden
sich hier darin, dass dieser zweite Drucksensor 20 in den Figuren 4B und 4C durch
ein Ventil von der Quelle B getrennt werden kann, was in der Figur 4A nicht der Fall
ist.
[0063] Die Figur 4C zeigt einen ersten Flusssensor 19, der ausschliesslich zum Messen des
Gasflusses ausgebildet ist, der von der Fluid-Quelle B bereitgestellt wird. Die Gasfluss-Messsignale
werden über den seriallen/parallelen Datenbus 8 an den Microcontroller 11 zur Auswertung
weiter gegeben.
[0064] Die Figur 4C zeigt einen zweiten und dritten Flusssensor 19, die miteinander in direkter
Fluidverbindung stehen und die ausschliesslich zum Messen des Flüssigkeitsflusses
ausgebildet sind, der von der Fluid-Quelle C bereitgestellt wird und der über den
Flüssigkeitsabfluss D die Messeinheit 5 verlässt. Die Flüssigkeitsfluss-Messsignale
werden ebenfalls über den seriallen/parallelen Datenbus 8 an den Microcontroller 11
zur Auswertung weiter gegeben. Im Unterschied dazu zeigen die Figuren 4A und 4B einen
zweiten und dritten Flusssensor 19, die ebenfalls miteinander in direkter Fluidverbindung
stehen, die hingegen zum Messen eines Flüssigkeitsflusses und eines Gasflusses ausgebildet
sind, wobei der Flüssigkeitsfluss von der Fluid-Quelle C, der Gasfluss aber von der
Quelle B bereitgestellt wird. In jedem Fall verlassen diese Medien die Messeinheit
5 über den Flüssigkeitsabfluss D.
[0065] Alle drei Varianten gemäss den Figuren 4A, 4B und 4C umfassen zumindest einen Temperatursensor
24, der unabhängig von allen diesen Fluidflüssen angeordnet und über separate Verbindungsleitungen
7 mit der direkten digitalen input/output Leitung 9 und dem Microcontroller 11 des
Rechners 12 verbunden ist.
[0066] Im Folgenden werden weitere Ausführungsformen vorgestellt und näher erläutert, bei
denen die Messeinheit 5 des Messgerätes 4 in ein Hybridisierungssystem 2 aus dem Stand
der Technik integriert ist. Wie oben und in den zitierten Dokumenten präsentiert,
umfasst ein solches Hybridisierungssystem 2 zumindest eine Hybridisierungseinheit
3. Diese Hybridisierungseinheit 3 stellt den Reaktionsraum 34 bereit, der von zumindest
einer Standard-Vorrichtung 33 und einem Objektträger 35 definiert wird. Prinzip ist,
dass das Messgerät 4, wenn es über seine Messeinheit 5 in das Hybridisierungssystem
2 integriert ist, "vor Ort" die von dem Hybridisierungssystem bereitgestellten Ist-Werte
der Fluidparameter bestimmt. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Messeinheit
5 im Wesentlichen die gleichen Anschlüsse für das Zuleiten und Ableiten von durch
das Hybridisierungssystem 2 bereitgestellten Fluiden 13 wie die Standard-Vorrichtung
33. Weiterhin ist die Messeinheit 5 in ihren wesentlichen Dimensionen so ausgebildet,
dass sie an Stelle der Standard-Vorrichtung 33 in eine Hybridisierungseinheit 3 einsetzbar
ist. Auch in den Dimensionen der Hohlräume 16 entspricht eine Messeinheit 5 weitgehend
denjenigen Dimensionen der Hohlräume einer Standard-Vorrichtung 33. Zusätzlich können
die in der Messeinheit gemessenen Fluidparameter mathematisch derart korrigiert bzw.
abgeglichen werden, dass sie als wie unter "Echtzeitbedingungen" gemessen betrachtet
werden können und mit den Verhältnissen in einem Reaktionsraum 34 der Standard-Vorrichtung
33 verglichen werden können. Die in der Messeinheit 5 gemessenen Fluidparameter sind
damit übertragbar auf die Fluidparameter einer Hybridisierungsreaktion.
[0067] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist die Messeinheit 5 des Messgerätes
4 so ausgebildet, dass sie an Stelle einer ersten Standard-Vorrichtung 33' in ein
Hybridisierungssystem 2 einsetzbar ist. In einem solchen Hybridisierungssystem 2 ist
die Standard-Vorrichtung 33 der Hybridisierungseinheit als diese erste Standard-Vorrichtung
33' ausgebildet. Sie definiert in Kombination mit einem Objektträger 35 einen einzelnen
Hybridisierungsraum 34. Eine solche erste Standard-Vorrichtung 33' ist in der Figur
5A an Position I in den Halter 26 des Hybridisierungssystems eingesetzt dargestellt.
Die Messeinheit 5 ist so ausgebildet, dass sie an der Stelle einer weiteren ersten
Standard-Vorrichtung 33' in das Hybridisierungssystem 2 einsetzbar ist. Eine solche
Situation ist in Figur 5A an Position II im Halter 26 des Hybridisierungssystems 2
dargestellt. An dieser Position II werden somit keine Hybridisierungsreaktionen durchgeführt,
da die Messeinheit 5 gemäss dieser Variante keinen Reaktionsraum 34 umfasst oder definiert.
Die weiteren Positionen III und IV sind ebenfalls durch eine weitere erste Standard-Vorrichtung
33' besetzt. Damit können parallel zu der Bestimmung von Fluidparametern auch bis
zu drei Hybridisierungsreaktionen durchgeführt werden. Bevorzugt ist an der Position
II gar kein Objektträger 35 oder dann ein Objektträger ohne immobilisierte Proben
aufgelegt. Die Hybridisierungsräume 34 an den Positionen I, III und IV sind durch
die Dichtflächen 50 angedeutet.
[0068] In einer weitern bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist die Messeinheit
5 des Messgerätes 4 an Stelle einer zweiten Standard-Vorrichtung 33" eines Hybridisierungssystems
2 einsetzbar. Dabei ist die Standard-Vorrichtung 33 einer Hybridisierungseinheit 3
des Hybridisierungssystems 2 als diese zweite Standard-Vorrichtung 33" ausgebildet.
Diese definiert in Kombination mit einem Objektträger 35 zumindest zwei Hybridisierungsräume
34. Diese zwei Hybridisierungsräume 34 werden mittels zweier Dichtflächen der zweiten
Standard-Vorrichtung 33" von der Umgebung abgedichtet. Eine solche zweite Standard-Vorrichtung
33" ist in dem Dokument
EP 1 614 466 A2 beschrieben und in Figur 5B an Position I in den Halter 26 des Hybridisierungssystems
eingesetzt dargestellt. Gemäss dem Dokument
EP 1 614 466 A2 umfasst eine solche zweite Standard-Vorrichtung 33" entweder eine gemeinsame Agitationseinrichtung
42 für beide Hybridisierungsräume 34 sowie gemeinsame Anschlüsse für die individuellen
Leitungen 39. Alternativ und für die Verwendung einer erfindungsgemässen Messeinheit
5 bevorzugt verfügt diese zweite Standard-Vorrichtung 33" aber über individuelle Anschlüsse
je Hybridisierungsraum, die in einer gemeinsamen Anschlussebene 38 liegen. Eine Messeinheit
5 dieser Variante ist so ausgebildet, dass sie an Stelle einer zweiten Standard-Vorrichtung
33" in das Hybridisierungssystem 2 einsetzbar ist. Diese Situation ist in Figur 5B
an Position II gezeigt. Dabei umfasst die Messeinheit 5 neben dem Messblock 15 ohne
Reaktionsraum 34 und dem zumindest einen Sensor 17 auch einen Reaktionsblock 40. Dieser
Reaktionsblock 40 definiert mit dem Objektträger 35 zumindest einen Hybridisierungsraum
34, der bevorzugt mittels einer Dichtfläche 50 von der Umgebung abgegrenzt ist. Der
Reaktionsblock 40 umfasst im Wesentlichen die gleichen Leitungen 39" wie die zweite
Standard-Vorrichtung 33" für einen Hybridisierungsraum 34 sowie im Wesentlichen die
gleichen Anschlüsse 38" für das Zuleiten und Ableiten von durch das Hybridisierungssystem
2 bereitgestellten Fluiden 13 wie die zweite Standard-Vorrichtung 33".
[0069] Auf diese Weise können parallel in einer Messeinheit 5:
- a) Fluide 13 des Hybridisierungssystems 2 in einen Reaktionsraum 34 des Reaktionsblockes
40 der Messeinheit 5 zum Durchführen einer Hybridisierungsreaktion geleitet werden;
und gleichzeitig
- b) Fluide 13 des Hybridisierungssystems 2 in einen Messblock 15 der Messeinheit 5
zum Bestimmen von durch das Hybridisierungssystem 2 bereitgestellten Fluidparametern
geleitet werden.
Sollen grössere Anzahlen an Hybridisierungsreaktionen neben einer Parametermessung
zeitgleich in einem Hybridisierungssystem 2 durchgeführt werden, wird diese Ausführungsform
eines Messgerätes bevorzugt in einem Hybridisierungssystem 2 verwendet, das zumindest
eine Gruppe aus vier Hybridisierungseinheiten 3 mit je einer zweiten Standard-Vorrichtung
33" umfasst. Die Messeinheit 5 wird dann an Stelle einer zweiten Standard-Vorrichtung
33" in die Hybridisierungseinheit 3 eingesetzt. In Figur 5B ist eine solche Gruppe
aus vier Hybridisierungseinheiten dargestellt, die in einen Halter 26 des Hybridisierungssystems
2 eingelegt sind. Die zweite Standard-Vorrichtung 33" der Hybridisierungseinheit 3
an Position II ist von einer Messeinheit 5 ersetzt. Soll eine Reaktion mittels des
Reaktionsblockes 40 der Messeinheit 5 an dieser Position II durchgeführt werden, muss
hier entsprechend ein Objektträger 35 mit immobilisierten Proben positioniert sein.
[0070] Die Anordnung von vier Hybridisierungseinheiten zu einer Gruppe gemäss den Figuren
5A und 5B ist insofern bevorzugt, als dass die Temperaturkontrollplatte des Hybridisierungssystems
2 solche Ausmasse hat, dass ein Rahmen 28 der Grösse einer Mikroplatte mit vier parallel
zueinander angeordneten Objektträgern 35 gerade auf die Temperaturkontrollplatte passt.
Alle Hybridisierunsräume 34 einer solchen Hybridisierungseinheit 3 weisen somit identische
Temperaturbedingung auf. Je nach Bedarf wird nicht nur eine der ersten oder zweiten
Standard-Vorrichtungen 33',33" durch eine erfindungsgemässe Messeinheit 5 ersetzt,
sondern mehrere. Soll beispielsweise das Hybridisierungssystem 2 nach der Produktion
erstmalig justiert werden, sind bevorzugt alle Standard-Vorrichtungen 33',33" durch
Messeinheiten 5 ersetzt. Auf diese Weise können auf jeder der Positionen I-IV die
Fluidparameter bestimmt und gegebenenfalls justiert werden. In einer weiteren, bevorzugten
Variante dieser Ausführungsform ist die Messeinheit 5 so ausgebildet, dass sie an
Stelle einer dritten Standard-Vorrichtung 33"' in die Hybridisierungseinheit 3 eines
Hybridisierungssystems 2 eingesetzt wird. In einem solchen Hybridisierungssystem 2
ist die Standard-Vorrichtung 33 als eine dritte Standard-Vorrichtung 33"' ausgebildet.
Diese definiert in Kombination mit einem Objektträger 35 zumindest drei oder mehr
Hybridisierungsräume 34. Eine solche dritte Standard-Vorrichtung 33"' ist in den Figuren
5C und 5D jeweils auf der Position I/II dargestellt. Die einzelnen Reaktionsräume
sind dabei durch separate Dichtflächen 50 von der Umgebung abgegrenzt. Die hier gezeigten
dritten Standard-Vorrichtungen 33"' umfassen je vier Hybridisierungsräume 34. Wie
in den Figuren 5C und 5D angedeutet, ist eine dritte Standard-Vorrichtung 33"' in
ihren wesentlichen Dimensionen grösser ausgebildet ist als eine erste oder zweite
Standard-Vorrichtung 33" (verg. mit den Figuren 5A und 5B). Genauer gesagt entspricht
eine dritte Standard-Vorrichtung 33"' in ihren Dimensionen im Wesentlichen zwei miteinander
verbundenen ersten oder zweiten Standard-Vorrichtungen 33',33". Diese Vergrösserung
ist bevorzugt, um der erhöhten Anzahl nötiger Anschlüsse sowie Zu- und Ableitungen
von durch das Hybridisierungssystem 2 bereitgestellten Fluiden 13 und deren Zuleitungen
zu bzw. deren Ableitungen von den vier Hybridisierungsräumen 34 Rechnung zu tragen.
Dabei kann die dritte Standard-Vorrichtung 33"' gemeinsame Anschlüsse für das Zu-
und Ableiten von Medien, oder für jeden von ihr definierten Hybridisierungsraum 34
einen separaten Satz Anschlüsse für das Zuleiten und Ableiten von Fluiden 13 umfassen.
[0071] In dieser weiteren Variante ist die Messeinheit 5 so ausgebildet, dass sie an Stelle
der dritten Standard-Vorrichtung 33"' in das Hybridisierungssystem einsetzbar ist.
Eine solche Situation ist in den Figuren 5C und 5D jeweils an Position III/IV im Halter
26 des Hybridisierungssystems 2 dargestellt. Dabei umfasst diese Messeinheit 5 einen
Messblock 15 ohne Reaktionsraum 34 und mit zumindest einem Sensor 17 sowie einen Reaktionsblock
40. Der Reaktionsblock 40 definiert mit dem Objektträger 35 zumindest zwei oder mehr
Hybridisierungsräume 34. Die Anzahl der durch den Reaktionsblock 40 definierten Hybridisierungsräume
34 ist variabel. In Figur 5C ist eine Messeinheit 5 an Position III/IV dargestellt,
deren Reaktionsraum drei Hybridisierungsräume 34 definiert. In Figur 5D dagegen ist
eine Messeinheit 5 an Position III/IV gezeigt, deren Reaktionsblock vier Hybridisierungsräume
definiert. Dabei werden alle Hybridisierungsräume 34 eines Reaktionsblocks 40 bevorzugt
mit einem einzigen Objektträger 35 definiert.
Sollen grössere Anzahlen an Hybridisierungsreaktionen neben einer Parametermessung
zeitgleich in einem Hybridisierungssystem mit einer dritten Standard-Vorrichtung 33'''
durchgeführt werden, wird das Messgerät 4 bevorzugt in einem Hybridisierungssystem
2 verwendet, das zumindest eine Gruppe aus zwei Hybridisierungseinheiten 3 mit je
einer dritten Standard-Vorrichtung 33"' umfasst. Die Messeinheit 5 des Messgerätes
4 ist dann an Stelle einer dritten Standard-Vorrichtung 33"' in die Hybridisierungseinheit
eingesetzt. Die Figuren 5C und 5D zeigen eine solche Gruppe aus zwei Hybridisierungseinheiten
3, die in einen Halter 26 des Hybridisierungssystems 2 eingesetzt sind.
[0072] In einer Variante dieser bevorzugten Ausführungsformen umfasst der Reaktionsblock
40 der Messeinheit 5 zum Ersetzen der zweiten oder dritten Standard-Vorrichtung 33",33"'
weitere Elemente dieser Standard-Vorrichtungen 33 zum Durchführen von Hybridisierungsreaktionen.
Bevorzugt umfasst der Reaktionsblock 40 dabei zumindest eine Muster-Zuführleitung
41 zum Zuleiten von Musterflüssigkeiten in zumindest einen Hybridisierungsraum 34.
Besonders bevorzugt umfasst der Reaktionsblock 40 weiterhin zumindest eine Agitationseinrichtung
42,42' zum Erzeugen eines Agitationsdruckes und zum Bewegen von Flüssigkeiten 13 in
einem Reaktionsraum 34. Diese Agitationseinrichtung 42 des Reaktionsblockes 40 ist
im Wesentlichen aufgebaut wie diejenige der Standard-Vorrichtung 33. Je nach Standard-Vorrichtung
33, die durch den Reaktionsblock 40 einer Messeinheit 5 ersetzt wird, kann dieser
auch eine Anzahl an Agitationseinrichtungen 42 umfassen, die der Anzahl der Hybridisierungsräume
34 entspricht.
[0073] Besonders bevorzugt umfasst der Reaktionsblock 40 zumindest eine von der Agitationseinrichtung
42 vollständig getrennte Druckeinrichtung 47 zum Aufbauen eines von dem Agitationsdruck
zu überlagernden Raumdruckes in zumindest einem Hybridisierungsraum 34. Muster-Zuführleitung
41, Agitationseinrichtung 42 und Druckeinrichtung 47 sind bereits im Zusammenhang
mit Figur 1 diskutiert und aus den Dokumenten
EP 1 260 265 B1 oder
EP 1 614 466 A2 bekannt. Diese Einrichtungen sollen daher an dieser Stelle nicht nochmals ausgeführt
werden. Wichtig ist, dass das Prinzip der Standard-Vorrichtung auf einen Reaktionsblock
40 des erfindungsgemässen Messgerätes 4 übertragen ist. Wegen der entstehenden Komplexität
und der daraus folgenden Unüberschaubarkeit der Zeichnungen, die eine Messeinheit
5 mit Messblock 15, ihren Hohlräumen 16 und Sensoren 17 zusätzlich noch mit Reaktionsblock
40, Muster-Zuführleitung 41, Agitationseinrichtung 42 und Druckeinrichtung 47 darstellt,
wird hier nur exemplarisch auf eine prinzipielle Anordnung verwiesen und auf eine
solche Zeichnung verzichtet. Bevorzugt wird ein Messgerät 4 mit zumindest einer Messeinheit
5, die zumindest einen Sensor zum Bestimmen eines Kammerdruckes umfasst. Dieser Kammerdruck
dient zum Behindern der Bildung von Gasblasen im Reaktionsraum 34 und wird durch die
Druckeinrichtung 47 erzeugt (vgl. Quelle A in Fig. 4). Ein beispielhaft verwendeter
Sensor ist der weiter oben beschriebene Niederdrucksensor, mit dem der Kammerdruck
und ebenfalls ein diesem vorzugsweise zyklisch überlagerter Agitationsdruck bestimmt
werden.
[0074] Besonders bevorzugte Varianten der beschriebenen Ausführungsformen umfassen eine
Temperaturkontrollplatte, die als eine Bodenplatte ausgebildet ist. Eine solche Temperaturplatte
ist damit zur flächenberührenden Aufnahme von bis zu vier Objektträgern 35 befähigt.
Dies kann wünschenswert sein, um einen Temperaturverlust zwischen Temperaturkontrollplatte
und Objektträger 35 zu vermeiden. In einer weiteren möglichen Variante ist die Temperaturkontrollplatte
als eine Deckelplatte ausgebildet (nicht dargestellt), mit welcher bis zu vier Objektträger
35 auf (im Vergleich zu den Figuren 1 und 2) umgedrehte Standard-Vorrichtungen 33
oder Messeinheiten 5 abgesenkt werden können. Auch können bis zu vier Objektträger
35 an (im Vergleich zu den Figuren 1 und 2) normal orientierte Standard-Vorrichtungen
33 oder Messeinheiten 5 angehoben werden (nicht dargestellt).
[0075] Es ist hervorzuheben, dass mit einem erfindungsgemässen Messgerät 4 sowohl Momentaufnahmen
der in einem Laborsystem 1 herrschenden Parameter bestimmt werden können ebenso wie
das Verhalten der Parameter in Abhängigkeit von der Zeit. Bei letzterer Messung werden
über einen bestimmten Zeitraum kontinuierlich Sensordaten verfolgt und gegebenenfalls
aufgezeichnet. Aus diesen Daten kann dann zum Beispiel der Druckverlauf oder der Temperaturverlauf
für einen gewünschten Zeitraum abgelesen werden. Ebenso ist es denkbar, dass bei Verwendung
von zwei oder mehreren Sensoren für einen bestimmten Fluidparameter auch Gradienten
innerhalb des Systems festgestellt werden können. Vorteilhaft ist dabei die Bestimmung
von Druckgradienten oder auch Temperaturgradienten.
[0076] Die vorliegende Erfindung umfasst neben einem Messgerät 4 ebenfalls ein Verfahren
zum Bestimmen von durch ein Laborsystem 1 bereitgestellten Fluidparametern. Die Durchführung
eines solchen erfindungsgemässen Verfahrens umfasst das Verwenden eines Messgeräts
4 mit einer Messeinheit 5 und einer Verarbeitungseinheit 6, die bereits obenstehend
ausführlich besprochen wurde. Besonders bevorzugt wird das Messgerät 4 in ein Hybridisierungssystem
2 eingebaut. Das erfindungsgemässe Verfahren sowie das erfindungsgemässe Messgerät
4 kann auf verschiedenen Nutzungs-Ebenen eines Laborsystems 1 verwendet werden. Beispielsweise
kann es direkt bei der Produktion für die Einstellung und Überprüfung des frisch gefertigten
Laborsystems 1 auf definierte und standardisierte Werkseinstellungen eingesetzt werden.
Für diese Anwendung wird bevorzugt, dass die verwendeten Sensoren 17 mittels Kalibrationssensoren
(z.B. die Sensoren F-20 / CV-5k0-ABD-33-V und L23-ABD-33-K-70S der Firma Bronkhorst,
Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach, Schweiz) zunächst extern auf ihre Funktion hin überprüft
werden. Ist das Laborsystem 1 bei einem Kunden in Betrieb, können sowohl Kunden als
auch Service-Techniker mittels des Messgeräts 4 die tatsächlich durch das Laborsystem
bereitgestellten Fluidparameter selbst kontrollieren. Damit ist es nun möglich, langwierige,
meist auf biologischen oder chemischen Assays beruhende, Test-Experimente zu umgehen,
so dass bis zu einem Drittel der bisher zu verwendenden Testzeit eingespart werden
kann. Damit kann ein wesentlicher Teil der Test-Kosten eingespart werden. Zudem kann
eine Überprüfung der voreingestellten Parameter durchgeführt werden, bevor z.B. besonders
kostenintensive Experimente am Laborsystem 1 durchgeführt werden sollen. Z.B. kostet
ein Objektträger etwa 1000 CHF, bei Verwendung von 4 bis 40 Objektträgern pro Versuchsserie
muss also mit bis zu 40,000 CHF gerechnet werden. Ebenso können beispielsweise in
Diagnoselaboratorien (z.B. von Kliniken) Fehldiagnosen auf Grund von Gerätemängeln
reduziert werden, indem regelmässig die Einstellungen der Systeme mittels eines erfindungsgemässen
Messgeräts 4 überprüft werden. Auf diese Weise ist es möglich, bei fragwürdigen oder
kritischen Reaktionsergebnissen in einem einfachen Verfahren Fehlfunktionen oder Fehlkalibrierungen
des verwendeten Laborsystems 1 zu identifizieren und zu korrigieren. Besonders vorteilhaft
ist dabei die Möglichkeit anzusehen, bei solchen fragwürdigen oder kritischen Reaktionsergebnissen
die Fehlersuche mittels des erfindungsgemässen Messgeräts 4 bereits frühzeitig in
der Fehleranalyse einzuschränken. So kann bei Verwendung des Messgerätes 4 ein Fehler
bereits in einem ersten Schritt zuverlässig dem Gerät (bei vorliegendem Gerätemangel)
oder, bei keinem feststellbaren Gerätefehler, der Applikation zugeordnet werden.
[0077] Bevorzugt wird dieses Verfahren zum Kalibrieren und/oder Justieren des Laborsystems
1 mittels der von dem zumindest einen Sensor 17 der Messeinheit 5 empfangenen und
von der Verarbeitungseinheit 6 verarbeiteten Signale verwendet. Dabei soll in diesem
Zusammenhang unter Kalibrieren das Erfassen von Messdaten und das Vergleichen dieser
Daten mit definierten Standards verstanden werden. Unter Justieren ist in diesem Zusammenhang
entsprechend das Erfassen von Daten, das Vergleichen mit Standard und das Verstellen
zu verstehen.
[0078] Soweit nicht anders erwähnt, sind die hier vorgestellten Merkmale und Ausführungsformen
der Erfindung zu den verschiedensten Varianten miteinander kombinierbar. Die entstehenden
Ausführungsformen gehören zum Umfang der vorliegenden Erfindung.
Bezugszeichenliste:
[0079]
- 1
- Laborsystem
- 2
- Hybridisierungssystem
- 3
- Hybridisierungseinheit
- 4
- Messgerät
- 5
- Messeinheit
- 6
- Verarbeitungseinheit
- 7
- Verbindung zwischen 17 und 6
- 8
- serieller/paralleler Datenbus
- 9
- direkte digitale input/output-Leitung
- 10
- A/D-Wandler
- 11
- Microcontroller
- 12
- Rechner
- 13
- Fluide
- 15
- Messblock
- 16,16'
- Hohlräume
- 17
- Sensor
- 19
- Flusssensor für Flüssigkeit/Gas
- 20
- Drucksensor für Flüssigkeit/Gas
- 21
- Lichtschranke
- 22
- Platine
- 23
- Metallplatte
- 24
- Temperatursensor
- 25
- Nische
- 26
- Halter
- 28
- Rahmen
- 29
- Achse
- 30
- Verbindungsplatte
- 31
- Oberfläche von 2
- 32
- Feder/Federelement
- 33
- Standard-Vorrichtung
- 33'
- erste Standard-Vorrichtung
- 33"
- zweite Standard-Vorrichtung
- 33"'
- dritte Standard-Vorrichtung
- 34
- Hybridisierungsraum/Reaktionsraum
- 35
- Objektträger
- 36
- Oberfläche des Objektträgers
- 37
- Anschlussplatte von 3
- 38
- gemeinsame Anschlussebene der Zu-/Ableitungen von 33
- 38'
- gemeinsame Anschlussebene der Hohlräume von 5
- 38"
- gemeinsame Anschlussebene der Zu-/Ableitungen von 40
- 39
- Zu-/Ableitungen von 33
- 39'
- Zu-/Ableitungen von 2
- 39"
- Zu-/Ableitungen von 40
- 40
- Reaktionsblock
- 41
- Muster-Zuführleitung
- 42
- erste Agitationseinrichtung
- 42'
- zweite Agitationseinrichtung
- 43
- Membran von 42
- 43'
- Membran von 42'
- 44
- Druckkammer von 42
- 44'
- Druckkammer von 42'
- 45
- Agitationskammer von 42
- 45'
- Agitationskammer von 42'
- 46
- Agitationsleitung von 42
- 46'
- Agitationsleitung von 42
- 47
- Druckeinrichtung
- 49
- Heizelement
- 50
- Dichtfläche
- 51
- Grundplatte von 3
- 52
- Oberfläche von 51
1. Messgerät (4) mit einer Messeinheit (5) und einer Verarbeitungseinheit (6) zum Bestimmen
von durch ein Laborsystem (1) bereitgestellten Fluidparametern, wobei die Messeinheit
(5) in dieses Laborsystem (1) integrierbar ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Messeinheit (5) einen Messblock (15) ohne Reaktionsraum (34) und zumindest
einen Sensor (17) umfasst;
(b) der Messblock (15) Hohlräume (16) zur Aufnahme oder Leitung von durch das Laborsystem
(1) bereitgestellten Fluiden (13) umfasst, wobei die Hohlräume (16) im Wesentlichen
vollständig innerhalb des Messblocks (15) angeordnet sind; und
(c) der zumindest eine Sensor (17), zum Bestimmen von physikalischen und/oder chemischen
Parametern von sich in den Hohlräumen (16) befindlichen Fluiden (13), an oder in fluidischer
Wirkverbindung mit diesen Hohlräumen (16) des Messblocks (15) angeordnet ist.
2. Messgerät (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (17) zum Bestimmen einer Fliessgeschwindigkeit eines Fluids
oder zum Bestimmen eines Fluid-Drucks ausgebildet ist.
3. Messgerät (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (5) zumindest zwei Sensoren (17) umfasst, von denen der erste Sensor
(19) zum Bestimmen einer Fliessgeschwindigkeit eines Fluids und der zweite Sensor
(20) zum Bestimmen eines Fluid-Drucks ausgebildet ist.
4. Messgerät (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (5) zum Bestimmen einer Fliessgeschwindigkeit eines Fluids zumindest
zwei baugleiche Sensoren (17) umfasst, die in einem Abstand zueinander an oder in
fluidischer Wirkverbindung mit einer Fluidleitung angeordnet sind.
5. Messgerät (4) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei baugleichen Sensoren (17) als Flusssensoren (19) oder als Lichtschranken
(21) ausgebildet sind.
6. Messgerät (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (5) des Messgeräts (4) in ein Hybridisierungssystem (2) einsetzbar
ausgebildet ist.
7. Messgerät (4) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (5) des Messgeräts (4) eine Nische (25) umfasst, in der zumindest
ein Temperatursensor (24) angeordnet ist, wobei die Messeinheit (5) und eine Oberfläche
(31) des Hybridisierungssystems (2), von der eine Temperatur bestimmt werden soll,
relativ zueinander bewegbar ausgebildet sind.
8. Messgerät (4) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Temperatursensor (24) der Messeinheit (5) auf eine Oberfläche
(31) des Hybridisierungssystems (2), von der eine Temperatur bestimmt werden soll,
federnd beaufschlagbar ausgebildet ist.
9. Hybridisierungssystem (2) mit zumindest einer Hybridisierungseinheit (3), wobei diese
Hybridisierungseinheit (3) eine Standard-Vorrichtung (33) umfasst, die in Kombination
mit einem Objektträger (35) zumindest einen Hybridisierungsraum (34) definiert, wobei
diese Standard-Vorrichtung (33) Anschlüsse für das Zuleiten und Ableiten von durch
das Hybridisierungssystem (2) bereitgestellten Fluiden (13) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Hybridisierungssystem (2) zumindest eine Messeinheit (5) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche umfasst, wobei die Messeinheit (5) im Wesentlichen die gleichen Anschlüsse
für das Zuleiten und Ableiten von durch das Hybridisierungssystem (2) bereitgestellten
Fluiden (13) wie die Standard-Vorrichtung (33) umfasst und in ihren wesentlichen Dimensionen
so ausgebildet ist, dass die Messeinheit (5) an Stelle der Standard-Vorrichtung (33)
in eine Hybridisierungseinheit (3) einsetzbar ausgebildet ist.
10. Hybridisierungssystem (2) nach Anspruch 9, wobei die Standard-Vorrichtung (33) als
eine erste Standard-Vorrichtung (33') ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (5) als an Stelle der ersten Standard-Vorrichtung (33') einsetzbar
ausgebildet ist.
11. Hybridisierungssystem (2) nach Anspruch 9, wobei die Standard-Vorrichtung (33) als
eine zweite Standard-Vorrichtung (33") ausgebildet ist, die in Kombination mit einem
Objektträger (35) zumindest zwei Hybridisierungsräume (34) definiert, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (5) einen Messblock (15) ohne Reaktionsraum (34) und mit zumindest
einem Sensor (17) sowie einen Reaktionsblock (40) umfasst, wobei der Reaktionsblock
(40) mit dem Objektträger (35) zumindest einen Hybridisierungsraum (34) definiert,
und wobei die Messeinheit (5) als an Stelle der zweiten Standard-Vorrichtung (33")
einsetzbar ausgebildet ist.
12. Hybridisierungssystem (2) nach Anspruch 9, wobei die Standard-Vorrichtung als eine
dritte Standard-Vorrichtung (33"') ausgebildet ist, die in Kombination mit einem Objektträger
(35) zumindest drei oder mehr Hybridisierungsräume definiert, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (5) einen Messblock (15) ohne Reaktionsraum (34) und mit zumindest
einem Sensor (17) sowie einen Reaktionsblock (40) umfasst, wobei der Reaktionsblock
(40) mit dem Objektträger (35) zumindest zwei oder mehr Hybridisierungsräume (34)
definiert, und wobei die Messeinheit (5) als an Stelle der dritten Standard-Vorrichtung
(33"') einsetzbar ausgebildet ist.
13. Hybridisierungssystem (2) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest eine Gruppe aus vier Hybridisierungseinheiten (3) umfasst, wobei zumindest
eine Messeinheit (5) an Stelle einer ersten oder zweiten Standard-Vorrichtung (33',33")
in eine Gruppe von Hybridisierungseinheiten (3) eingesetzt ist.
14. Hybridisierungssystem (2) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsblock (40) der Messeinheit (5) zum Ersetzen der zweiten oder dritten
Standard-Vorrichtung (33",33"') zumindest eine Muster-Zuführleitung (41) zum Zuleiten
von Musterflüssigkeiten in zumindest einen Hybridisierungsraum (34) umfasst.
15. Hybridisierungssystem (2) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsblock (40) der Messeinheit (5) zum Ersetzen der zweiten oder dritten
Standard-Vorrichtung (33",33"') zumindest eine Agitationseinrichtung (42) zum Bewegen
von Flüssigkeiten in zumindest einem Hybridisierungsraum (34) umfasst, wobei die Agitationseinrichtung
(42) zumindest eine Membran (42) umfasst, die eine Druckkammer (44), in der ein Agitationsdruck
erzeugbar ist, von einer Agitationskammer (45) trennt, welche über eine Agitationsleitung
(46) mit zumindest einem Hybridisierungsraum (34) verbunden ist.
16. Hybridisierungssystem (2) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsblock (40) der Messeinheit (5) zum Ersetzen der zweiten oder dritten
Standard-Vorrichtung (33",33"') zumindest eine von der Agitationseinrichtung (42)
vollständig getrennte Druckeinrichtung (47) zum Aufbauen eines Raumdruckes in zumindest
einem Hybridisierungsraum (34) umfasst, wobei dieser Raumdruck (42) von dem Agitationsdruck
überlagert wird.
17. Hybridisierungssystem (2) nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (5), die zumindest einen Temperatursensor (24) umfasst, und eine
Oberfläche (31) des Hybridisierungssystems (2) relativ zueinander bewegbar ausgebildet
sind, wobei die Oberfläche (31) als eine Temperaturkontrollplatte ausgebildet ist.
18. Hybridisierungssystem (2) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturkontrollplatte als eine Bodenplatte oder als eine Deckelplatte ausgebildet
ist.
19. Hybridisierungssystem (2) nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Sensor (17) zum Bestimmen eines Kammerdrucks ausgebildet ist.
20. Verfahren zum Bestimmen von durch ein Laborsystem (1) bereitgestellten Fluidparametern
unter Verwendung eines Messgeräts (4) gemäss Anspruch 1 mit einer Messeinheit (5)
und einer Verarbeitungseinheit (6), wobei die Messeinheit (5) in dieses Laborsystem
(1) integriert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Messeinheit (5) einen Messblock (15) ohne Reaktionsraum (34) und zumindest
einen Sensor (17) umfasst;
(b) der Messblock (15) Hohlräume (16) umfasst, die Fluide (13), welche von dem Laborsystem
(1) bereitgestellt werden, aufnehmen, und die im Wesentlichen vollständig innerhalb
des Messblocks (15) angeordnet sind; und
(c) physikalische und/oder chemische Parameter von den sich in den Hohlräumen (16)
befindlichen Fluiden (13) von dem zumindest einen Sensor (17) bestimmt werden, der
an oder in fluidischer Wirkverbindung mit diesen Hohlräumen (16) des Messblocks (15)
angeordnet ist.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zumindest einen Sensor (17) ein Druck und/oder eine Fliessgeschwindigkeit
eines in den Hohlräumen (16) des Messblocks (15) befindlichen Fluids (13) gemessen
wird.
22. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass mit zumindest zwei baugleichen Sensoren (17) eine Fliessgeschwindigkeit eines Fluids
(13) gemessen wird, wobei die zumindest zwei baugleichen Sensoren (17) in einem Abstand
zueinander an oder in fluidischer Wirkverbindung mit einer Fluidleitung angeordnet
sind.
23. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass von dem zumindest einen Sensor (17) der Messeinheit (5) empfangene und von der Verarbeitungseinheit
(6) verarbeitete Signale zum Kalibrieren und/oder Justieren des Laborsystems (1) verwendet
werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass es zum Bestimmen von physikalischen und/oder chemischen, durch ein Hybridisierungssystem
(2) bereitgestellten Fluidparametern durchgeführt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem in einer Nische (25) der Messeinheit (5) angeordneten Temperatursensor
(24) eine Temperatur einer Oberfläche (31) des Hybridisierungssystems (2) bestimmt
wird, wobei die Messeinheit (5) und die Oberfläche (31) des Hybridisierungssystems
(2) relativ zueinander bewegbar sind.
26. Verfahren zum Bestimmen von durch ein Hybridisierungssystem (2) bereitgestellten Fluidparametern
unter Verwendung eines Messgeräts (4) gemäss Anspruch 1, wobei zumindest eine Hybridisierungseinheit
(3) des Hybridisierungssystems (2) eine Standard-Vorrichtung (33) umfasst, die in
Kombination mit einem Objektträger (35) zumindest einen Hybridisierungsraum (34) definiert,
wobei Fluide (13), die durch das Hybridisierungssystem (2) bereitgestellt werden,
über Anschlüsse der Standard-Vorrichtung in diese zu- und/oder von dieser abgeleitet
werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Messeinheit (5) des Messgeräts (4) an Stelle der Standard-Vorrichtung (33) in
eine Hybridisierungseinheit (3) eingesetzt wird, wobei die Messeinheit (5) einen Messblock
(15) ohne Reaktionsraum (34) und zumindest einen Sensor (17) umfasst, und wobei die
Messeinheit (5) im Wesentlichen die gleichen Anschlüsse für das Zuleiten und Ableiten
von durch das Hybridisierungssystem (2) bereitgestellten Fluiden (13) wie die Standard-Vorrichtung
(33) umfasst und in ihren wesentlichen Dimensionen wie diese Standard-Vorrichtung
(33) ausgebildet ist.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Messeinheit (5) an Stelle einer ersten Standard-Vorrichtung (33')
eingesetzt wird, wobei die erste Standard-Vorrichtung (33') zumindest einen Hybridisierungsraum
(34) in Kombination mit einem Objektträger (35) definiert.
28. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Messeinheit (5) an Stelle einer zweiten Standard-Vorrichtung (33")
eingesetzt wird, wobei die Messeinheit (5) des Weiteren einen Reaktionsblock (40)
umfasst, wobei der Reaktionsblock (40) mit dem Objektträger (35) zumindest einen Hybridisierungsraum
(34) definiert und wobei der zumindest eine Sensor (17) die physikalischen und/oder
chemischen Fluidparameter örtlich getrennt von aber simultan zu einer Hybridisierungsreaktion
bestimmt.