[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorsatzvorrichtung für eine Rohrpressmaschine.
[0002] Rohrpressmaschinen werden hauptsächlich in der Sanitär- und Heizungsinstallation
eingesetzt, um zwei Rohre oder Rohrstücke über ein Verbindungsstück, ein so genanntes
Fitting, miteinander zu verbinden. Hierzu wird das Verbindungsstück über die Enden
zweier Rohre geschoben und plastisch verformt, um eine feste Verbindung zwischen den
beiden Rohren über das Verbindungsstück zu erreichen. Die Rohrpressmaschinen haben
hierfür zwei Pressbacken mit einer zum jeweiligen Rohr- und Fittingtyp passenden spezifischen
Presskontur. Um die Pressbacken zu betätigen und insbesondere die Presskraft aufzubringen,
sind manuelle, elektromechanische und elektrohydraulische Antriebsmechanismen bekannt.
Eine beispielhafte Übersicht findet sich auf den Seiten 30 bis 49 im Katalog 2008
der Firma Albert Roller GmbH & Co. KG. Es werden Rohrpressmaschinen sowohl für Akku-Betrieb
wie für Netzbetrieb angeboten. Nahezu alle auf dem Markt befindlichen elektromechanischen
und elektrohydraulischen Rohrpressmaschinen ähneln in Form, Gestaltung und Größe elektrisch
betriebenen Handbohrmaschinen. Allen diesen Rohrpressmaschinen ist gemein, dass durch
die Unterbringung von Antriebsmotor, Getriebe, Hydraulikaggregat, Betätigungsmechanismus
der Pressbacken und gegebenenfalls Akku im gleichen Gerät die Rohrpressmaschinen sehr
groß, schwer und teilweise unhandlich sind.
[0003] In der Druckschrift
DE 201 13 238 ist eine als ein Handwerkzeug ausgebildete Rohrpressmaschine offenbart, welche sich
durch eine kurze Baulänge auszeichnet und ergonomisch, mit nur einer Hand, zu bedienen
ist. Zu diesem Zweck weist das Handwerkzeug zwei parallel verlaufende Zylinder auf,
wobei ein zylinderförmiges Motorgehäuse einen Antriebsmotor, gegebenenfalls mit Untersetzungsgetriebe,
eine Hydraulikpumpe und ein Reservoir für eine Hydraulikflüssigkeit aufnimmt. Das
zu diesem Motorgehäuse parallel verlaufende Zylindergehäuse besitzt einen Antriebszylinder
sowie ein Anschlussteil, durch welches ein Arbeitskopf in Form einer Presszange und
zweier Pressbacken mit dem Handwerkzeug verbunden werden kann.
[0004] Da die Rohrpressmaschine zum Verpressen von Rohrleitungen senkrecht zu den zu verpressenden
Rohren angeordnet sein muss, ist bei einer Verwendung des in der Druckschrift
DE 201 13 238 offenbarten Handwerkzeuges ein beachtlicher Platzbedarf für die Rohrpressmaschine
an der zu verpressenden Stelle nötig, um ein sicheres und genaues Arbeiten mit diesem
Werkzeug zu ermöglichen. Somit ist eine flexible Einsetzbarkeit des Handwerkzeuges,
beispielsweise in Rohrschächten, nicht gegeben.
[0005] Eine weitere Variante der Ausgestaltung eines Handwerkzeuges zur Rohrverpressung
findet sich in der Druckschrift
EP 0 685 302. Hier wird ein Werkzeug beschrieben, welches aus einem separaten Hydraulikaggregat
mit einer Pumpe, einem Antriebsmotor mit einer Stromquelle und einem über einen Hydraulikschlauch
angeschlossenen Handwerkzeug besteht. Dieses Handwerkzeug ist in Form und Gestaltung
einer Handbohrmaschine ähnlich und hat hierdurch ein relativ großes Bauvolumen, wodurch
wiederum eine flexible, platzsparende Handhabung des Handwerkzeuges nicht gegeben
ist. Das separate Hydraulikaggregat stellt für den Handwerker vor allem bei der Arbeit
in Rohrschächten und auf Gerüsten ein zusätzliches Transport- und Handhabungsproblem
dar. Daher hat sich diese Bauweise gegenüber den bekannten Rohrpressmaschinen nicht
durchgesetzt.
[0006] Im Bereich großer kommunaler Bauten, wie beispielsweise Krankenhäusern, wird eine
Vielzahl von Rohren oft in mehreren Lagen in besonderen Rohrschächten verlegt. Auch
im häuslichen Sanitär- und Heizungssektor werden die Rohrsysteme meist unter sehr
beengten Platzverhältnissen verlegt. Dies führt dazu, dass sowohl bei Erstmontage
als auch bei eventuell erforderlichen Reparaturen oder Erweiterungen dieser Rohrsysteme,
Rohrleitungen mit den beschriebenen Rohrpressmaschinen nicht oder nur sehr schwer
erreichbar sind. Um eine Rohrpressmaschine korrekt an die zu verpressende Verbindungsstelle
anzusetzen, besteht ein erheblicher Platzbedarf. Vor allem die große Baulänge der
vorhandenen Rohrpressmaschinen stellt hier das Problem dar, da die Rohrpressmaschine
im rechten Winkel zu Rohr und Fitting angesetzt werden muss, um eine vorschriftsmäßige
und fluiddichte Pressverbindung zu gewährleisten. Der dazu erforderliche Freiraum
ist innerhalb von Rohrschächten und Rohrleitungssystemen oft nicht gegeben. Dies stellt
viele Handwerker vor das Problem, dass in so einem Fall größere Leitungsabschnitte
als nötig ausgetauscht oder erheblich aufwendigere Verbindungstechniken wie Schweißen
und Löten angewandt werden müssen. Ein weiterer Nachteil von Rohrpressmaschinen ist
ihr großes Gewicht und die damit verbundene Notwendigkeit, die Rohrpressmaschinen
mit zwei Händen zu bedienen. In Rohrschächten und auf Gerüsten kann die Zweihandbedienung
dem Handwerker Zwangshaltungen abverlangen, die sich negativ auf Arbeitssicherheit
und Gesundheit auswirken können.
[0007] Aufgrund des breiten Anwendungsbereichs von Rohrpressmaschinen und der überaus großen
Vielzahl von Rohrtypen mit dazu passenden Fittings ist eine große Vielzahl typspezifischer
Pressbacken sowie unterschiedlich starker Rohrpressmaschinen erforderlich. Da die
zum Schließen der Pressbacken und zum fluiddichten Verpressen der Rohrverbindung erforderliche
Kraft proportional mit den Abmessungen der zu verbindenden Rohre ansteigt, sind unterschiedliche
Größen von Rohrpressmaschinen erhältlich. Es haben sich hier im Lauf der Zeit vor
allem zwei Größen von Rohrpressmaschinen etabliert, die sich durch die maximal mögliche
Druckkraft zur Betätigung der Press-backen unterscheiden. Die kleinere Rohrpressmaschinenausführung
hat eine maximale Druckkraft von 19 kN, während die größere Ausführung eine Duckkraft
von 32 kN ermöglicht. Für jede Maschinenausführung stehen zahlreiche Pressbacken für
unterschiedliche Rohr- und Fittingtypen zur Verfügung.
[0008] Bei den Pressbacken für die Rohrpressmaschinen besteht weitgehende Einheitlichkeit
hinsichtlich der Kupplungsgeometrie zwischen Rohrpressmaschine und Pressbacken. In
der Rohrpressmaschine eines Herstellers können somit auch Pressbacken von anderen
Herstellern eingesetzt werden. Der Handwerker steht damit nicht auch noch vor der
Notwendigkeit, sich eine Reihe von Rohrpressmaschinen anzuschaffen, sondern er erwirbt
nur die zum Rohr- und Fittingtyp passenden Pressbacken. Betrachtet man die Vielzahl
verfügbarer Rohr- und Fittingtypen und bedenkt zusätzlich, dass jeder Typ meist noch
in mehreren unterschiedlichen Durchmessern erhältlich ist, wird ersichtlich, dass
ein Handwerker ein großes Sortiment an verschiedenen Pressbacken vorhalten muss.
[0009] Die große Vielfalt von unterschiedlichen Pressbacken und der damit verbundene Aufwand
hat auch dazu geführt, dass der in der Druckschrift
EP 1 559 513 gemachte Vorschlag, Pressbacken mit einem zusätzlichen Kippgelenk auszustatten, um
eine bessere Handhabbarkeit von Presszangen unter beengten Platzverhältnissen zu erreichen,
nicht in marktfähige Produkte umgesetzt wurde, da dies mit einer kostenintensiven
Neuanschaffung kippfähiger Pressbacken verbunden wäre.
[0010] Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zur Verpressung von Rohren mit dazugehörenden Fittings auszubilden, welche so flexibel
ist, dass sie nahezu überall und vor allem unter beengten Platzverhältnissen einsetzbar
ist, um vorschriftsmäßige Rohrpressverbindungen auszuführen. Gleichzeitig soll es
dem Handwerker möglich sein, bereits vorhandene Pressbacken für die von ihm verarbeiteten
Rohr- und Fittingtypen in der Vorrichtung zu verwenden.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Vorsatzvorrichtung für eine Rohrpressmaschine mit einem
an Stelle von Pressbacken an die Rohrpressmaschine montierbaren Adapter, wobei der
Adapter in eine Pressbackenaufnahme der Rohrpressmachine einsetzbar und dort arretierbar
ist, einem Handstück mit einer Aufnahme für die Pressbacken und einer den Adapter
mit dem Handstück verbindenden, flexiblen Leitung zur Übertragung von Kraft oder Bewegung
gelöst.
[0012] Die Ausgestaltung der Vorsatzvorrichtung mit einem Handstück und einer mit dem Handstück
verbundenen flexiblen Leitung erlaubt eine flexible Anwendung der Vorsatzvorrichtung
auch unter beengten Platzverhältnissen für eine definierte Rohrverpressung, wobei
sich die kraftbereitstellende, über den Adapter an die Leitung gekoppelte Rohrpressmaschine
an einem anderen Ort befinden kann.
[0013] Das Handstück enthält nur die zur Erzeugung der auf die Pressbacken wirkenden Kraft
notwendigen Bauteile. Dadurch ist es möglich, ein sehr kleines Handstück mit kurzer
Länge und geringem Durchmesser auszubilden. Der notwendige Freiraum, um das Handstück
zur Erzeugung einer einwandfreien Pressverbindung im rechten Winkel an ein Rohr mit
Fitting anzusetzen, ist wesentlich geringer als bei allen herkömmlichen Rohrpressmaschinen.
Somit ist es möglich, auch unter beengten Platzverhältnissen eine sichere und dichte
Pressverbindung zwischen zwei Rohren herzustellen.
[0014] Durch das geringe Gewicht des Handstückes kann dieses zudem mit einer Hand geführt
und am Rohr positioniert werden, was sich vorteilhaft auf die Arbeitssicherheit und
Gesundheit der Bedienperson auswirkt. So ist die zweite Hand der Bedienperson frei,
um beispielsweise das zu verbindende Rohr zu manipulieren oder ein Festhalten an einem
Gerüst zu gewährleisten. Ferner werden durch das geringe Gewicht der Vorsatzvorrichtung
Zwangshaltungen der Bedienperson vermieden und somit ein komfortables Arbeiten in
Rohrschächten oder auf Gerüsten ermöglicht. Zusätzlich kann die Rohrpressmaschine
beispielsweise in einem geeigneten Halfter am Körper der Bedienperson gehalten werden,
so dass auch hiermit eine hohe Bewegungsflexibilität der Bedienperson erreicht wird.
[0015] Das Handstück ist derart ausgebildet, dass es handelsübliche Pressbacken aufnehmen
kann, die hinsichtlich ihrer Kupplungsgeometrie zwischen einer Rohrpressbackenaufnahme
und Pressbacken weitgehend einheitlich ausgebildet sind. Somit können auch bereits
vorhandene, sonst direkt in der Rohrpressmaschine eingesetzte Pressbacken sowie gegebenenfalls
auch Pressbacken anderer Hersteller in der erfindungsgemäßen Vorsatzvorrichtung verwendet
werden. Dies ermöglicht es dem Handwerker, mit einer Maschine eine große Anzahl von
verschiedenen Rohrtypen und dazu gehörenden Fittings zu verpressen.
[0016] Die Erzeugung der zum Verpressen notwendigen Druckkraft geschieht durch und in der
handelsüblichen Rohrpressmaschine nach Auslösen des Pressvorgangs an den entsprechenden
Bedienelementen der Rohrpressmaschine durch die Bedienperson. Der in die Rohrpressmaschine
an Stelle der Pressbacken eingesetzte Adapter nimmt die Druckkraft und Bewegung des
Stößels der Rohrpressmaschine auf und gibt sie über die flexible Leitung an das Handstück
weiter. Die an das Handstück übertragene Kraft und Bewegung wird auf die an dem Handstück
angebrachten Pressbacken übertragen und somit der Pressmechanismus der Pressbacken
ausgelöst. Durch die Montage des Adapters der Vorsatzvorrichtung an der Rohrpressmaschine
wird eine sichere Verbindung zwischen der Rohrpressmaschine und der Vorsatzvorrichtung
gewährleistet.
[0017] Der in die Pressbackenaufnahme der Rohrpressmaschine einsetzbare und dort arretierbare
Adapter der Vorsatzvorrichtung ist derart ausgestaltet, dass dieser kompatibel zur
Rohrpressbackenaufnahme von im Handel bereits erhältlichen Rohrpressmaschinen ist.
Somit kann die Vorsatzvorrichtung auf einfache Weise in eine bereits an der Rohrpressmaschine
vorhandene Aufnahme, welche bereits für eine Kraftübertragung von der Rohrpressmaschine
in das in die Aufnahme eingesetzte Element konzipiert ist, eingesetzt werden. Durch
die Arretierung des Adapters in der Pressbackenaufnahme kann dieser zudem sicher an
der Rohrpressmaschine gehalten werden.
[0018] In einem günstigen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind an dem Adapter
zwei Koppelplatten vorgesehen, die in die Pressbackenaufnahme der Rohrpressmaschine
passen. Die Koppelplatten sind vorzugsweise analog zu den Kopplungsmechanismen für
handelsüblichen Pressbacken an der Rohrpressmaschine ausgebildet. Durch die Verwendung
der Koppelplatten kann ein einheitlicher Verbindungsmechanismus zwischen der Vorsatzvorrichtung
und einer Vielzahl von Rohrpressmaschinen bereitgestellt werden, so dass die erfindungsgemäße
Vorsatzvorrichtung in Kombination mit einer Vielfalt von handelsüblichen Rohrpressmaschinen
und Pressbacken einsetzbar ist.
[0019] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Leitung eine
Hydraulikleitung. In der Hydraulikleitung können Kraft und Bewegung des Stößels der
Rohrpressmaschine durch ein weitgehend inkompressibles hydraulisches Medium ausgehend
von dem Adapter über relativ weite Strecken flexibel in das Handstück übertragen werden.
[0020] Gemäß einer besonders geeigneten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist
in dem Adapter und/oder an dem Handstück ein gegenüber einem stehenden Kolben verschiebbarer
Zylinder vorgesehen, wobei zwischen dem Zylinder und dem Kolben ein Raum mit einem
hydraulischen Medium vorgesehen ist, welches durch eine Bohrung in dem Kolben mit
dem Inneren der Hydraulikleitung in Verbindung ist. Die auf den Adapter übertragene
Kraft und Bewegung des Stößels der Rohrpressmaschine wird auf den verschiebbaren Zylinder
des Handstückes übertragen, wobei dieser der Bewegung folgt. Dadurch wird der zwischen
dem Zylinder und dem festen Kolben eingeschlossene Raum kleiner und das eingeschlossene
hydraulische Medium wird durch die Bohrung des Kolbens in die Hydraulikleitung gepresst.
Das durch die Hydraulikleitung gepresste hydraulische Medium wird durch die Bohrung
des festen Kolbens in den verschiebbaren Zylinder des Handstückes gepresst, wodurch
wiederum der Zylinder des Handstückes bewegt wird. Die Bewegung des Zylinders des
Handstückes wird zur Betätigung des Pressmechanismus der an dem Handstück vorgesehenen
Pressbacken genutzt.
[0021] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung drückt ein
in der Rohrpressmaschine vorgesehener Stößel auf eine mit dem Zylinder gekoppelte
Druckstange des Adapters. Die Druckstange des Adapters überträgt die Kraft und die
Bewegung des Stößels direkt auf den Zylinder des Adapters, so dass die von der Rohrpressmaschine
bereitgestellte Druckkraft in einen hydraulischen Druck umgewandelt wird.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die Größe der
Querschnittsfläche des Kolbens des Handstückes verschieden von der Größe der Querschnittsfläche
des Kolbens des Adapters. Durch die unterschiedlichen Querschnittsgrößen können unterschiedliche
Kraftübertragungsverhältnisse zwischen dem Adapter und dem Handstück eingestellt werden.
Somit kann beispielsweise die von der Rohrpressmaschine vorgegebene Druckkraft an
den Pressbacken verringert oder verstärkt werden.
[0023] Es ist besonders günstig, wenn die Größen der Querschnittsflächen des Kolbens des
Handstückes und des Kolbens des Adapters so gewählt sind, dass an dem Handstück etwa
die Nenndruckkraft der Rohrpressmaschine zur Verfügung steht. Durch eine geeignete
Anpassung der Größen der Querschnittsflächen der Kolben werden Verluste bei der hydraulischen
Kraft- und Bewegungsübertragung von dem Adapter zu dem Handstück ausgeglichen. Vorzugsweise
wird hierbei die Querschnittsfläche des Kolbens des Handstückes größer als die Querschnittsfläche
des Kolbens des Adapters ausgebildet. Wenn die Druckkraft, die durch die an dem Handstück
angebrachten Pressbacken ausgeübt wird, etwa der Nenndruckkraft der verwendeten Rohrpressmaschine
entspricht, kann ein definiertes Verpressen der Rohren gewährleistet werden.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorsatzvorrichtung ist besonders flexibel einsetzbar, wenn die
Leitung mit dem Adapter und/oder dem Handstück mittels einer Drehdurchführung gekoppelt
ist. Dadurch wird es der Bedienperson ermöglicht, beispielsweise das Handstück ohne
Schwierigkeiten an Rohre jeglicher Orientierung anzusetzen und gleichzeitig die Baulänge
des Handstückes klein zu halten, da keine vorgeschriebenen minimalen Biegeradien der
Leitung bei einer Verschraubung in axialer oder radialer Richtung eingehalten werden
müssen.
[0025] Ein besonders effizientes Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Vorsatzvorrichtung ist
insbesondere dann möglich, wenn die Drehdurchführung anschlaglos ausgebildet ist,
da hierdurch ein kontinuierliches Drehen der Leitung an dem Handstück und/oder dem
Adapter möglich ist. Hierbei muss die Bedienperson während der Arbeit nicht innehalten,
um die Leitung wieder zurückzudrehen, wenn sich diese beispielsweise während der Arbeit
an dem Handstück stark verdreht hat.
[0026] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist die Leitung
eine flexible Welle oder umfasst einen Bowdenzug. Durch die flexible Welle oder den
Bowdenzug wird eine flexible Kraft- und Bewegungsübertragung von der verwendeten Rohrpressmaschine
über den Adapter auf das Handstück der erfindungsgemäßen Vorsatzvorrichtung ermöglicht.
[0027] Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Seele der flexiblen Welle
mit einer Spindel an dem Adapter und/oder dem Handstück zur Umsetzung einer Drehbewegung
in eine axiale Bewegung gekoppelt ist. Durch den Stößel der Rohrpressmaschine wird
eine axiale Bewegung vorgegeben, die auf die Spindel des Adapters übertragen wird,
welche diese axiale Bewegung durch eine bewegliche Spindelhülse in eine Drehbewegung
auf die Seele der flexiblen Welle überträgt. Die Drehbewegung wird mittels einer mit
der Seele verbundenen Spindel auf die Spindelhülse des Handstückes übertragen und
somit wiederum in eine axiale Bewegung umgesetzt, die für den Pressmechanismus der
an dem Handstück vorgesehenen Pressbacken eingesetzt werden kann.
[0028] Es ist besonders empfehlenswert, wenn die Spindel eine Steilgewindespindel ist, da
hierdurch bereits bei geringen Umdrehungszahlen hohe Verfahrgeschwindigkeiten erreicht
werden, was wiederum die Torsionsbelastung der Seele der flexiblen Welle minimiert.
Damit verbunden ist eine besonders effektive Umsetzung einer axialen Bewegung in eine
Drehbewegung und/oder umgekehrt.
[0029] Es hat sich weiter als günstig erwiesen, wenn die Spindel in dem Adapter eine andere
Steigung als die Spindel in dem Handstück aufweist. Durch die unterschiedlichen Steigungen
werden unterschiedliche Verfahrgeschwindigkeiten bzw. Verfahrwege der Spindelhülsen
erreicht, so dass die von der Rohrpressmaschine bereitgestellte Druckkraft an den
Pressbacken verringert oder verstärkt anliegen kann, wodurch Reibungsverluste und
Verluste durch Federkräfte kompensiert werden.
[0030] In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind
die Steigungen der Spindeln des Handstückes und des Adapters so gewählt, dass an dem
Handstück etwa die Nenndruckkraft der Rohrpressmaschine zur Verfügung steht. Eine
geeignete Wahl der Steigungen der Spindeln gewährleistet, dass Verluste während der
Bewegungs- und Kraftübertragung von der Rohrpressmaschine über den Adapter und die
Welle zu dem Handstück ausgeglichen und somit etwa die Nenndruckkraft der Rohrpressmaschine
an den Pressbacken anliegt und eine definierte Pressverbindung zweier Rohre geschaffen
werden kann.
[0031] In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist das Handstück
ein Rollenpaar zur Übersetzung der durch die Leitung übertragenen Kraft und Bewegung
auf die an dem Handstück vorgesehenen Pressbacken auf. Die von dem Stößel der Rohrpressmaschine
vorgegebene Kraft und Bewegung wird auf das Handstück übertragen und liegt in dem
Handstück in Form einer axialen Bewegung vor. An einem der Leitungsankopplung gegenüberliegenden
Ende des Handstückes ist an dem beweglichen Teil des Handstückes, beispielsweise an
einem Zylinder oder einer Spindelhülse, ein Rollenpaar angebracht, welches ebenfalls
in axialer Richtung durch die Kraft- und Bewegungsübertragung der Leitung bewegt wird.
Das Rollenpaar bewirkt durch seine Bewegung ein Zusammendrücken der an dem Handstück
vorgesehenen Pressbacken, da das Rollenpaar an den Laufflächen der Pressbacken derart
bewegt wird, dass ein Pressmechanismus durch die Pressbacken ausgelöst wird.
[0032] Gemäß einem besonders günstigen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist
in dem Adapter und/oder dem Handstück eine Rückstellfeder vorgesehen. Bei einem Auslösen
des Pressvorganges an der Rohrpressmaschine wird die Rückstellfeder in dem Adapter
und/oder dem Handstück zusammengepresst. Die Rückstellfeder bewirkt auf einfache und
effektive Weise eine Rückbewegung durch Druck bewegter Elemente des Adapters und/oder
des Handstückes in deren Ausgangszustand.
[0033] Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn die Länge des Handstückes ohne Pressbacken
und ohne Drehdurchführung nicht größer als 22 cm ist. Durch diese im Vergleich zu
handelsüblichen Rohrpressmaschinen räumlich begrenzte Ausbildung des Handstückes wird
eine besonders flexible Handhabung der erfindungsgemäßen Vorsatzvorrichtung ermöglicht,
da es hierdurch möglich ist, auch unter besonders beengten Verhältnissen, wie beispielsweise
in Rohrschächten, saubere, definierte und dichte Pressverbindungen herzustellen.
[0034] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Durchmesser
des Handstückes so gewählt, dass eine Bedienperson das Handstück mit der Hand auf
einem Umfang von mehr als 180° umfassen kann. Dadurch wird ein sicheres und handliches
Halten und Führen des Handstückes mit einer Hand ermöglicht.
[0035] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung, deren Eigenschaften, Funktion und Vorteile
werden im Folgenden anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert, wobei
- Figur 1
- eine Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorsatzvorrichtung, montiert
auf eine handelsübliche Rohrpressmaschine für Akkubetrieb, in einer perspektivischen
Darstellung zeigt;
- Figur 2
- eine Teilansicht der Vorsatzvorrichtung aus Figur 1 in einer geschnittenen Ansicht
zeigt, in welcher die Rohrpressmaschine mit aufgesetztem Adapter dargestellt ist;
- Figur 3
- eine Teilansicht eines Handstückes der Vorsatzvorrichtung aus den Figuren 1 und 2
mit einem Pressbackenpaar zeigt;
- Figur 4
- eine Teilansicht der Vorsatzvorrichtung aus den Figuren 1 bis 3 in einer geschnittenen
Ansicht zeigt, in welcher eine Drehverbindung zwischen der Leitung und dem Handstück
dargestellt ist; und
- Figur 5
- eine Teilansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorsatzvorrichtung
in einer geschnittenen Ansicht zeigt, wobei eine flexible Welle zur mechanischen Kraftübertragung
ausgebildet ist.
[0036] In allen Figuren benennen gleiche Bezugszeichen gleiche Merkmale der Strukturen.
[0037] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorsatzvorrichtung 10,
montiert auf eine handelsübliche Rohrpressmaschine 1 für Akkubetrieb, in einer perspektivischen
Darstellung. Die Vorsatzvorrichtung 10 weist einen Adapter 2, ein Handstück 3 und
eine die beiden Teile verbindende Leitung 4 auf, welche eine Druckkraft und eine Bewegung
von dem Adapter 2 auf das Handstück 3 überträgt. Die Druckkraft und die Bewegung,
die durch die Leitung 4 übertragen werden, werden von der Rohrpressmaschine 1 vorgegeben
und über eine Kopplung zwischen der Rohrpressmaschine 1 und dem Adapter 2 auf den
Adapter 2 übertragen. Der Adapter 2 ist in einer Pressbackenaufnahme 5 der Rohrpressmaschine
1 mit Hilfe von zwei Koppelplatten 6 und 6a eingesetzt und in gleicher Art und Weise
wie Pressbacken durch einen Verschlussbolzen 7 arretiert. In dem Handstück 3 ist dasselbe,
sonst in der Rohrpressmaschine 1 verwendete Pressbackenpaar 8 eingesetzt und arretiert.
Somit steht dem Handwerker ein zusätzliches Werkzeug zur Verfügung, welches für Rohrverpressungen
unter beengten Platzverhältnissen schnell und unkompliziert zum Einsatz kommen kann.
[0038] Figur 2 zeigt die Vorsatzvorrichtung 10 aus Figur 1 in einer geschnittenen Teilansicht,
wobei der Adapter 2 in die Pressbackenaufnahme 5 der Rohrpressmaschine 1 eingesetzt
ist. Hierzu befinden sich an einem Gehäuse 11 des Adapters 2 zwei Koppelplatten 6
und 6a, die in die für die Pressbacken 8 vorgesehenen Aufnahme 5 der Rohrpressmaschine
1 passen und mit dem Verschlussbolzen 7 der Rohrpressmaschine 1 arretiert werden können.
Wird der Pressvorgang an der Rohrpressmaschine 1 ausgelöst, schiebt der jeweilige
Mechanismus der Maschine einen Stößel 9 mit einem Rollenpaar 12 in Richtung des Adapters
2. Die Bewegung des Stößels 9 überträgt sich auf eine Druckstange 13 des Adapters
2, welche mit einem innerhalb des Gehäuses 11 beweglichen Zylinder 14 in einer geeigneten
Weise verbunden ist. Die Druckstange 13 weist eine Aussparung 13a auf, durch welche
der Verschlussbolzen 7 geführt ist. Die Aussparung der Druckstange 13 ist dabei derart
ausgebildet, dass der gesamte Verfahrweg des Stößels 9 auch von der Druckstange 13
zurückgelegt werden kann.
[0039] Durch einen fest in dem Gehäuse 11 montierten Kolben 15 und den in dem Gehäuse 11
verschiebbaren Zylinder 14 wird ein Raum A eingeschlossen, in welchem sich ein geeignetes
hydraulisches Medium 16 befindet. Durch die von der Druckstange 13 induzierte Bewegung
des Zylinders 14 verringert sich der Raum A und das hydraulische Medium 16 wird durch
die Bohrung 17 des Kolbens 15 und die angeschlossene Leitung 4 in Richtung des Handstückes
3 gedrückt. Mit der Bewegung des Zylinders 14 in dem Gehäuse 11 ist ein Zusammendrücken
einer Rückstellfeder 18 verbunden, die in der in Figur 2 gezeigten Ausführungsvariante
zwischen dem Gehäuse 11 und dem Zylinder 14 eingespannt ist.
[0040] Der Pressvorgang wird an der Rohrpressmaschine 1 durch interne Mechanismen automatisch
beendet, wenn an dem Stößel 9 die für die Rohrpressmaschine 1 vorgeschriebene Druckkraft
erreicht ist. In der Regel fährt der Stößel 9 danach selbsttätig zurück. Dabei geht
ebenfalls die Kraft auf die Druckstange 13 und damit auf das hydraulische System in
der Vorsatzvorrichtung 10 zurück. Die in dem Adapter 2 angebrachte Rückstellfeder
18 führt den Zylinder 14 in die Ausgangslage zurück und ermöglicht damit einer Bedienperson,
eine neue Pressung vorzubereiten, da sich der Adapter 2 in seinem Ausgangszustand
befindet.
[0041] Figur 3 zeigt das Handstück 3 der Vorsatzvorrichtung 10 aus den Figuren 1 und 2 mit
dem Pressbackenpaar 8 in einer geschnittenen Teilansicht. Das Handstück 3 ist mit
der Leitung 4 durch eine vorzugsweise anschlaglose Drehdurchführung 22 verbunden.
Die Drehdurchführung 22 ist dabei direkt mit einer Bohrung 27 eines fest mit einem
Gehäuse 21 verbundenen Kolbens 25 verbunden. Der Kolben ist innerhalb eines gegenüber
dem Gehäuse 21 beweglichen Zylinders 24 angeordnet, wobei durch den Zylinder 24 und
den Kolben 25 ein mit dem hydraulischen Medium 16 gefüllter Raum B definiert wird.
Dabei befindet sich der Zylinder 24 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in einem
durch eine Rückstellfeder 28 an dem Zylinder 24 definierten Ausgangszustand. An einem
Zylinderboden 24a befindet sich ein Rollenpaar 23, welches den Pressmechanismus der
an dem Handstück 3 angebrachten Pressbacken 8 auslösen kann. Um den Zylinder 24 ist
innerhalb des Gehäuses 21 eine Rückstellfeder 28 vorgesehen.
[0042] An dem Handstück 3 verursacht das über die Leitung 4 und die zentrale Bohrung 27
des Kolbens 25 in den Raum B einströmende hydraulische Medium 16 eine Bewegung des
im Gehäuse 21 verschiebbar angeordneten Zylinders 21 in Richtung der eingesetzten
Pressbacken 8. Das auf dem Zylinderboden 24a angebrachte Rollenpaar 23 verursacht
dann den an sich bekannten Pressvorgang an dem Pressbackenpaar 8.
[0043] Durch die beschriebene Ausführung kann das Handstücks 3 sehr klein ausgeführt werden,
wodurch Rohrpressverbindungen auch unter sehr beengten Platzverhältnissen möglich
sind. So beträgt die Länge des Handstückes 3 ohne Pressbacken 8 und ohne Drehdurchführung
22 typischerweise nicht mehr als etwa 22 cm. Zudem ist der Durchmesser des Handstückes
3 so gewählt, dass eine Bedienungsperson das Handstück 3 mit der Hand auf einem Umfang
von mehr als 180° umfassen kann.
[0044] Nach Beendigung des Pressvorganges bricht die Druckkraft in dem Handstück 3 zusammen,
da sich der Stößel 9 der Rohrpressmaschine 1 zurückzieht und damit der hydraulische
Druck in der Vorsatzvorrichtung 10 nicht mehr aufrechterhalten wird. Somit kann die
Rückstellfeder 28 in ihren Ausgangszustand zurückgehen, wodurch sich der Zylinder
24 in seine Ausgangslage zurückbewegt.
[0045] Bei der Weiterleitung von Druckkraft und Bewegung von dem Adapter 2 zu dem Handstück
3 entstehen zwangsläufig geringe Verluste. Zudem müssen die Vorspannkräfte der Federn
18 und 28 überwunden werden. Um zu gewährleisten, dass an den in das Handstück 3 eingesetzten
Pressbacken 8 trotz der Verluste die Nenndruckkraft der jeweiligen Rohrpressmaschine
1 anliegt, wird folgender Kompensationsmechanismus vorgeschlagen. Bei der erfindungsgemäßen
Ausführung der Vorsatzvorrichtung 10 wird die Querschnittsfläche D des Kolbens 25
gegenüber der Querschnittsfläche d des Kolbens 15 um ein den Druckkraft- und Reibungsverlusten
entsprechendes Maß vergrößert. Diese Kompensation der Druckkraft wird mit einem geringfügig
verringerten Maximalhub des Zylinders 24 am Handstück 3 gegenüber dem Hub des Zylinders
14 am Adapter 2 realisiert. Da an den auf dem Markt befindlichen Rohrpressmaschinen
1 der Maximalhub des Stößels 9 um cirka 20 bis 25 % größer als der tatsächlich für
den Pressvorgang benötigte Arbeitshub bemessen ist, ist hierfür eine ausreichende
Hubwegreserve vorhanden.
[0046] Figur 4 zeigt einen Ausschnitt der Vorsatzvorrichtung 10 aus den Figuren 1 bis 3,
in welchem die Verbindung des Handstückes 3 mit der Leitung 4 unter Verwendung einer
Drehdurchführung 22 in einer geschnittenen Ansicht dargestellt ist. Der Anschluss
der Leitung 4 an das Handstück 3 und gegebenenfalls, in einem hier nicht gezeigten
Ausführungsbeispiel, auch an den Adapter 2 mit Hilfe einer Drehdurchführung 22 sorgt
für eine weitere Verbesserung der Handlichkeit und der Einsatzmöglichkeiten unter
beengten Platzverhältnissen. Würde die Leitung 4 an das Handstück 3 mit einer starren
Verschraubung in axialer oder radialer Richtung angeschlossen, würde sich aufgrund
der notwendigen Einhaltung der vorgeschriebenen minimalen Biegeradien der Leitung
4 zum einen eine wesentlich größere Baulänge ergeben, zum anderen wäre die Freizügigkeit
des Gebrauchs des Handstückes 3 im Raum eingeschränkt. Erst der Anschluss des Handstückes
3 an die Leitung 4 mit einer Drehdurchführung 22 ermöglicht es der Bedienperson, das
Handstück 3 ohne Schwierigkeiten an Rohre jeglicher Orientierung anzusetzen und gleichzeitig
die Baulänge so klein wie möglich zu halten. Ferner ist die Drehdurchführung 22 in
dem gezeigten Ausführungsbeispiel anschlaglos ausgebildet, um eine flexible Handhabung
der Vorsatzvorrichtung 10 zu gewährleisten.
[0047] Figur 5 zeigt ein weiteres mögliches Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorsatzvorrichtung 10a, wobei ein Adapter 20 und ein Handstück 30 mit einer flexiblen
Welle 40 zur mechanischen Kraftübertragung verbunden sind. Anstelle der flexiblen
Welle 40 kann in einer anderen, nicht gezeigten Ausführungsform der Erfindung auch
ein Bowdenzug zur Kraftübertragung verwendet werden. Die Bewegung des Stößels 9 der
Rohrpressmaschine 1 überträgt sich auf eine Druckstange 33 des Adapters 20, welche
mit einer Steilgewindespindel 34 verbunden ist. Die Axialbewegung der Steilgewindespindel
34 versetzt eine in eine Spindelhülse 36 unverrückbar eingesetzte, zugehörige Spindelmutter
35 und damit die Spindelhülse 36 in Drehung. Die Drehung der Spindelhülse 36 überträgt
sich auf eine an diese drehfest angeschlossene Seele 37 der flexiblen Welle 40. An
dem Handstück 30 wird durch die Drehung der Seele 37 der flexiblen Welle 40 eine damit
drehfest verbundene Steilgewindespindel 45 ebenfalls in Drehung versetzt. Die Drehung
der Steilgewindespindel 45 bewirkt eine Axialbewegung einer zugehörigen Spindelmutter
41 und einer unverrückbar mit dieser verbundenen Spindelhülse 42 des Handstückes 30.
Ein auf der Spindelhülse 42 angebrachte Halter 43 mit einem Rollenpaar 44 verursacht
dann den bekannten Pressvorgang an dem Pressbackenpaar 8.
[0048] Die Drehbewegung der Spindelhülse 36 des Adapters 20 erzeugt gleichzeitig eine weitere
Vorspannung einer zwischen dem Gehäuse 38 und der Spindelhülse 36 eingespannten Rückstellfeder
39, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als eine Drehfeder ausgebildet ist.
Nach Beendigung des Pressvorgangs und dem damit verbundenen Rückzug des Stößels 9
in der Rohrpressmaschine 1 bewirkt die vorgespannte Rückstellfeder 39 eine Rückdrehung
der Spindelhülse 36 in die Ausgangslage. Die durch die Rückstellfeder 39 induzierte
Rückdrehung überträgt sich über die flexible Welle 40 und deren Seele 37 auch auf
die Steilgewindespindel 45 des Handstückes 30. Damit werden die Steilgewindespindel
34 des Adapters 20 sowie die Spindelhülse 42 des Handstückes 30 in ihre Ausgangslagen
zurückbewegt. Mit der Rückführung der Spindelhülse 42 des Handstückes 30 ist ein Zurückziehen
der Rollenpaares 44 verbunden, wodurch die Pressbacken 8 wieder geöffnet werden können.
[0049] Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung der Vorsatzvorrichtung 10a wird eine Kompensation
der unvermeidlichen Reibungsverluste und der Federkräfte durch unterschiedliche Steigungen
an den Spindeln 34 und 45 ermöglicht. Dabei kommt es zu einer Verringerung des möglichen
Maximalhubs an dem Handstück 30. Aufgrund der Hubreserve an der Rohrpressmaschine
1 bleibt dies ebenfalls ohne schädliche Auswirkungen auf die Funktion des Presswerkzeuges
sowie der an dem Handstück 30 befindlichen Pressbacken 8, wodurch die vorschriftsmäßige
Herstellung fluiddichter Rohrverbindungen gewährleistet ist.
1. Vorsatzvorrichtung (10, 10a) für eine Rohrpressmaschine (1) mit einem an Stelle von
Pressbacken (8) an die Rohrpressmaschine (1) montierbaren Adapter (2, 20), wobei der
Adapter (2, 20) in eine Pressbackenaufnahme der Rohrpressmaschine (1) einsetzbar und
dort arretierbar ist, einem Handstück (3, 30) mit einer Aufnahme für die Pressbacken
(8) und
einer den Adapter (2, 20) mit dem Handstück (3, 30) verbindenden, flexiblen Leitung
(4, 40) zur Übertragung von Kraft oder Bewegung.
2. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Adapter (2, 20) zwei Koppelplatten (6, 6a) vorgesehen sind, die in die Pressbackenaufnahme
der Rohrpressmaschine (1) passen.
3. Vorsatzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (4) eine Hydraulikleitung ist.
4. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Adapter (2) und/oder dem Handstück (3) ein gegenüber einem stehenden Kolben
(15, 25) verschiebbarer Zylinder (14, 24) vorgesehen ist, wobei zwischen dem Zylinder
(14, 24) und dem Kolben (15, 25) ein Raum (A, B) mit einem hydraulischem Medium (16)
vorgesehen ist, welches durch eine Bohrung (17, 27) in dem Kolben (15, 25) mit dem
Inneren der Hydraulikleitung (4) in Verbindung ist.
5. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein in der Rohrpressmaschine (1) vorgesehener Stößel (9) auf eine mit dem Zylinder
(14) gekoppelte Druckstange (13) des Adapters (2) drückt.
6. Vorsatzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Querschnittsfläche (D) des Kolbens (25) des Handstückes (3) verschieden
von der Größe der Querschnittsfläche (d) des Kolbens (15) des Adapters (2) ist.
7. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Größen der Querschnittsflächen (D, d) des Kolbens (25) des Handstückes (3) und
des Kolbens (15) des Adapters (2) so gewählt sind, dass an dem Handstück (3) etwa
die Nenndruckkraft der Rohrpressmaschine (1) zur Verfügung steht.
8. Vorsatzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (4) mit dem Adapter (2) und/oder dem Handstück (3) mittels einer Drehdurchführung
(22) gekoppelt ist.
9. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehdurchführung (22) anschlaglos ausgebildet ist.
10. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (40) eine flexible Welle ist oder einen Bowdenzug umfasst.
11. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seele (37) der flexiblen Welle mit einer Spindel (34, 45) an dem Adapter (20)
und/oder dem Handstück (30) zur Umsetzung einer Drehbewegung in eine axiale Bewegung
gekoppelt ist.
12. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (34, 45) eine Steilgewindespindel ist.
13. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (34) in dem Adapter (20) eine andere Steigung als die Spindel (45) in
dem Handstück (30) aufweist.
14. Vorsatzvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigungen der Spindeln (34, 45) des Handstückes (30) und des Adapters (20) so
gewählt sind, dass an dem Handstück (30) etwa die Nenndruckkraft der Rohrpressmaschine
(1) zur Verfügung steht.
15. Vorsatzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Adapter (2, 20) und/oder dem Handstück (3) eine Rückstellfeder (18, 28) vorgesehen
ist.
16. Vorsatzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Handstückes (3, 30) ohne Pressbacken (8) und ohne eine Drehdurchführung
(22) nicht größer als 22 cm ist.
17. Vorsatzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Handstückes (3, 30) so gewählt ist, dass eine Bedienungsperson
das Handstück (3, 30) mit der Hand auf einem Umfang von mehr als 180° umfassen kann.