[0001] Die Erfindung betrifft einen Großmanipulator, insbesondere eine Autobetonpumpe, mit
einem auf einem Gestell, insbesondere auf einem Fahrgestell angeordneten, um eine
im Wesentlichen vertikale Drehachse mittels eines Antriebsaggregats verdrehbaren Mastbock,
einem aus mindestens zwei Mastarmen zusammengesetzten Knickmast, welche Mastarme um
jeweils horizontale, zueinander parallele Knickachsen gegenüber dem Mastbock oder
einem benachbarten Mastarm mittels je eines weiteren Antriebsaggregats begrenzt verschwenkbar
sind, mit einem von der Mastspitze des letzten Mastarms nach unten hängenden endelelement,
mit einem in einer Steuereinrichtung angeordneten Stellglied und mit einem auf Ausgangssignale
des Stellglieds ansprechenden, die Antriebsaggregate der Knick- und Drehachsen nach
Maßgabe eines mittels des Stellglieds relativ zur augenblicklichen Position der Mastspitze
anzeigenden Verstellwegs betätigenden rechnerunterstützten Koordinatengebers, wobei
die Mastspitze den räumlichen Bewegungen des Stellglieds nachführbar ist.
[0002] Unter Großmanipulatoren dieser Art sind Arbeitsgeräte wie Autobetonpumpen, Mischerpumpen,
Spritzroboter und dergleichen zu verstehen, die bei geeigneter Abstützung mit vollem
360°-Schwenkbereich des Mastbocks auch bei gestreckter horizontaler Lage des Knickmasts
eingesetzt werden können. Der Bediener ist für die Steuerung des Großmanipulators
und die Positionierung des am letzten Arm des Knickmasts angeordneten, vorzugsweise
als Endschlauch ausgebildeten Pendelelements zuständig.
[0003] Bei einem als Autobetonpumpe ausgebildeten Großmanipulator mit einer Fernsteuereinrichtung
ist es bereits bekannt (
EP-0 715 673 B2), dass der Bediener das als Endschlauch ausgebildete Pendelelement von Hand auf die
Beton-Einbringstelle hinlenkt und dass ihm die Mastspitze automatisch dahin folgt.
Hierzu ist eine Signalübertragungsstrecke vorgesehen, mit der die Mastspitze vom Bediener
mit Rechnerunterstützung über einen durch den Endschlauch vorgegebenen Verstellweg
bewegt werden kann. Das Stellglied ist als an dem beweglichen Endschlauch lösbar und/oder
höhenverstellbar angeordneter richtungsempfindlicher Neigungsgeber ausgebildet. Die
Richtungsempfindlichkeit des Neigungsgebers wird dort durch die Verwendung eines zweiachsigen
Neigungsgebers verwirklicht. Der Neigungsgeber weist eine Auswerteelektronik zur Abgabe
eines von der gemessenen Neigungsrichtung abhängigen Verstellwegsignals und eines
von dem gemessenen Neigungswinkel abhängigen Geschwindigkeitssignals für die Bewegung
der Mastspitze auf. Der Neigungsgeber befindet sich in einem gegenüber der Mastspitze
verdrehungssicher am Endschlauch befestigten Gehäuse. Aufgrund dieser Maßnahmen ist
es möglich, die Mastspitze beim Auslenken des Endschlauchs in eine der Auslenkrichtung
entsprechende Richtung mit einer vom Auslenkungs- oder Neigungswinkel abhängigen Geschwindigkeit
zu bewegen.
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Großmanipulator mit
seiner am Pendelelement fixierten Steuereinrichtung dahingehend zu verbessern, dass
die Positionierung der Steuereinrichtung am Pendelelement erleichtert und vereinfacht
wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die in den Ansprüchen 1 und 13 angegebenen Merkmalskombinationen
vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Knickmast des als
Autobetonpumpe ausgebildeten Großmanipulators als Betonverteiler ausgebildet ist,
und dass über die Mastarme eine Betonförderleitung geführt ist, die an ihrem Ende
in einen von der Mastspitze aus nach unten hängenden, das Pendelelement bildenden
Endschlauch mündet.
[0007] Eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsvariante sieht vor, dass die Steuereinrichtung
einen ersten pendelelementfesten dreidimensionalen Inertialsensor als Stellglied und
einen zweiten, gestellfesten dreidimensionalen Inertialsensor als Bezugsglied für
die Bestimmung der momentanen gestellfesten Pendelelementkoordinaten aufweist, und
dass der Koordinatengeber auf die von den beiden Inertialsensoren abgegebenen Ausgangsdaten
unter Bildung der Ansteuersignale für die Antriebsaggregate der Dreh- und Knickachsen
anspricht. Mit diesen Maßnahmen wird erreicht, dass es auf eine bei der Verwendung
von Neigungsgebern notwendige verschiebe- und drehfeste Fixierung der Steuereinrichtung
am Pendelelement nicht ankommt. Außerdem erlauben die Inertialsensoren auch eine gewisse
Verdrehung des Endschlauchs, die beim Einsatz von Neigungssensoren zu Ungenauigkeiten
in der Maststeuerung führen würde. Die erfindungsgemäßen Inertialsensoren weisen vorteilhafterweise
eine der Anzahl Freiheitsgrade entsprechende Anzahl Gravitationssensoren oder Kreiseleinheiten
auf.
[0008] Aus Gründen der Betriebssicherheit werden die Antriebsaggregate des Knickmasts und
des Mastbocks über den Koordinatengeber zweckmäßig unter Beibehaltung der Höhe der
Mastspitze in einer vorgegebenen Horizontalebene kombiniert angesteuert. Damit wird
erreicht, dass die Mastspitze dem Stellglied am Pendelelement in der Weise folgt,
dass sie immer in einem bestimmten Höhenabstand über dem Untergrund bleibt. Außerdem
wird dafür gesorgt, dass die Mastspitze nur bei einer vorgegebenen Mindestauslenkung
des Pendelelements von beispielsweise ± 50 cm nachgeführt wird. Zur Höhenverstellung
der Mastspitze kann zusätzlich ein handbetätigtes Höhenstellelement am Pendelelement
vorgesehen werden.
[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher ein weiteres
Stellglied zur Betätigung eines Fördermengenreglers der Betonpumpe vorgesehen ist,
befindet sich das weitere Stellglied in einem pendelelementfest angeordneten Gehäuse
und ist über eine Signalstrecke mit der Betonpumpe verbunden, wobei es eingangsseitig
vorteilhafterweise mit einem externen Betätigungsorgan berührungsfrei kommuniziert.
Mit dieser Maßnahme wird erreicht, dass eine Betätigung des Fördermengenreglers durch
den Bediener möglich ist, ohne dass dieser seine Hände von dem als Endschlauch ausgebildeten
Pendelelement abnimmt. Vorteilhafterweise weist das weitere Stellglied zu diesem Zweck
zwei einer Fördermengensteigerung oder -reduzierung entsprechende Stelleingänge auf,
die über eine Funkstrecke berührungslos betätigbar sind. Die Funkstrecke weist dabei
zweckmäßig einen RFID-Transponder (RFID = Radio Frequency Identification) als Auslöseorgan
und einen endschlauchfesten RFID-Leseempfänger auf, wobei der mindestens eine RFID-Transponder
bei jedem Sendevorgang ein Identitäts- und Grunddatenpaket über den RFID-Leseempfänger
an die Fernsteuerung überträgt. Dadurch ist sichergestellt, dass nur ein zugelassener
Bediener, der über den RFID-Transponder (RFID-Tag) verfügt, die Betonpumpe über die
Fernbedienung betätigen kann. Zweckmäßig ist jedem Stelleingang ein eigener RFID-Leseempfänger
zugeordnet, während der mindestens eine RFID-Transponder in einem Arbeitshandschuh
integriert sein kann.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht ein zusätzliches Funkfernsteuergerät
vor, das der Bediener mit sich führt und das mehrere über eine Funkstrecke mit dem
Mastantrieb und/oder dem Pumpantrieb kommunizierende Steuereinheiten umfasst, wobei
die Steuereinheiten des Funkfernsteuergeräts und die Stellglieder in einem endschlauchfesten
Gehäuse wahlweise über ein Schaltelement am Funkfernsteuergerät aktivierbar sind.
Mit diesen Maßnahmen wird erreicht, dass der Bediener wahlweise das Funkfernsteuergerät
oder die endschlauchfeste Fernsteuereinrichtung für die Mastbetätigung und den Pumpbetrieb
zum Einsatz bringen kann. Um Fehlbedienungen durch nicht befugte Bediener zu vermeiden,
wird gemäß der Erfindung ferner vorgeschlagen, dass das Funkfernsteuergerät einen
RFID-Transponder (RFID-Tag) trägt, dessen Inhalt über einen im endschlauchfesten Gehäuse
angeordneten RFID-Leseempfänger (RFID-Reader) auslesbar und identifizierbar ist.
[0011] Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Fernsteuereinrichtung zur Fixierung an
einem Pendelelement eines Großmanipulators mit einem Gehäuse und mit mindestens einem
im Gehäuse angeordneten Stellglied für die Großmanipulatorsteuerung.
[0012] Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsvariante ist das Stellglied
der Fernsteuereinrichtung als pendelelementfester, dreidimensionalen Inertialsensor
ausgebildet. Weiter ist ein zweiter, gestellfester dreidimensionalen Inertialsensor
als Bezugsglied für die Bestimmung der momentanen gestellfesten Endschlauchkoordinaten
vorgesehen. Die erfindungsgemäßen Inertialsensoren weisen vorteilhafterweise eine
der Anzahl der Freiheitsgrade entsprechende Anzahl Gravitationssensoren und/oder Kreiseleinheiten
auf.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher ein weiteres Stellglied
zur Betätigung eines Fördermengenreglers vorgesehen ist, befindet sich das weitere
Stellglied in dem Gehäuse und kommuniziert eingangsseitig vorteilhafterweise berührungsfrei
mit einem externen Betätigungsorgan. Mit dieser Maßnahme wird erreicht, dass eine
Betätigung des Fördermengenreglers durch den Bediener möglich ist, ohne dass dieser
seine Hände vom Pendelelement oder Endschlauch abnimmt. Vorteilhafterweise weist das
weitere Stellglied zu diesem Zweck zwei einer Fördermengensteigerung oder -reduzierung
entsprechende Stelleingänge auf, die über eine Funkstrecke berührungslos betätigbar
sind.
[0014] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1a und b
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht einer Autobetonpumpe mit auseinandergeklappte
Knickmast;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus einem Endschlauch mit Sensorgürtel zur Veranschaulichung des
Abstandsbereichs für die Betätigung der Stellglieder für die Fördermengeneinstellung;
- Fig. 3
- eine schaubildliche Darstellung eines Hochbaus mit Schalung und stationärer Betonpumpe
als Beispiel für eine Stationäranwendung der erfindungsgemäßen Fernsteuereinrichtung;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des Bewegungsablaufs beim Betonieren unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Fernsteuereinrichtung zur Veranschaulichung der Positionsänderungen
der Mastspitze und des Endschlauchs;
- Fig. 5
- eine Darstellung der erdfesten, gestellfesten und endschlauchfesten Koordinatensysteme
einer fahrbaren Betonpumpe zur Veranschaulichung der bei der Verwendung von Inertialsensoren
durchzuführenden Koordinatentransformationen.
[0015] Der in den Fig. 1a, b und 5 schematisch dargestellte als Autobetonpumpe ausgebildeter
Großmanipulator weist ein Fahrgestell 10, einen in der Nähe der Vorderachse 12 und
des Fahrerhauses 14 des Fahrgestells 10 angeordneten, um eine vertikale Drehachse
18 um 360° drehbaren, einen Knickmast 20 tragenden Mastbock 16 sowie eine in der Zeichnung
nicht dargestellte, über die Mastarme 1,2,3,4,5 des Knickmasts geführte Förderleitung
auf, die im Bereich der Mastspitze 55 in einen ein Pendelelement bildenden Endschlauch
50 mündet.
[0016] Zur Betätigung der Antriebsaggregate des Knickmasts 20 ist eine Fernsteuereinrichtung
vorgesehen, die einen Signalgeber 53 und eine mit dem Signalgeber 53 galvanisch oder
drahtlos kommunizierende fahrzeugfeste Zentralsteuerung umfasst. Zum Verstellen der
Mastspitze 55 und des daran angeordneten, nach unten hängenden Endschlauchs 50 ist
mindestens ein mit dem Signalgeber 53 kommunizierendes Stellglied 52,54 vorgesehen,
das vom Bediener 51 betätigt wird.
[0017] Eine Besonderheit der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, dass die Fernsteuereinrichtung einen ersten, in einem endschlauchfesten Gehäuse
30 angeordneten dreidimensionalen Inertialsensor 53 als Stellglied und einen zweiten,
gestellfesten dreidimensionalen Inertialsensor 57 als Bezugsglied für die Bestimmung
der momentanen gestellfesten Endschlauchkoordinaten aufweist, wobei zusätzlich ein
computergestützter Koordinatengeber vorgesehen ist, der auf die von den beiden Inertialsensoren
53 und 57 abgegebenen Ausgangsdaten unter Bildung von Ansteuersignalen für die Antriebsaggregate
der Dreh- und Knickachsen des Knickmasts 20 anspricht. Die Inertialsensoren 53,57
weisen dabei eine der Anzahl Freiheitsgrade entsprechende Anzahl Kreiseleinheiten
und/oder Gravitationssensoren auf. Die ineinander umzurechnenden orthogonalen Koordinatensysteme
sind in Fig. 5 wie folgt angedeutet:
(XgYgZg) |
= |
erdfestes Koordinatensystem |
(XfYfZf) |
= |
fahrzeugfestes Koordinatensystem |
(XeYeZe) |
= |
endschlauchfestes Koordinatensystem |
[0018] Für die Umrechnung der Koordinatensysteme bedarf es jeweils einer Transformationsmatrix
T (ψ, θ, Φ), wobei ψ, θ, Φ die Euler'schen Winkel der zu transformierenden Koordinatensysteme
bedeuten.
[0019] In dem computergestützten Koordinatengeber werden die kartesischen Koordinaten außerdem
in die gestellfesten Zylinderkoordinaten des Knickmasts (r, h, ϕ) umgerechnet, wobei
r den Abstand des Endschlauchs von der Drehachse 18 des Mastbocks 16, h die Höhe des
Endschlauchs über dem Untergrund 41 und ϕ den Drehwinkel des Knickmasts 20 um die
Drehachse 18 bedeuten. Die Größen r und h sind dabei abhängige Variablen, die sich
aus der vorgegebenen Geometrie und den gemessenen Winkelstellungen der Mastarme innerhalb
des Knickmasts errechnen.
[0020] In dem Gehäuse 30 des Sensorgürtels kann außerdem ein Stellglied 60+, 60- für die
Betätigung der Förderpumpe untergebracht werden. Die Weiterleitung der Einstelldaten
dieses Stellglieds kann ebenfalls über den CAN-Bus oder über eine Funkstrecke erfolgen.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Betätigung der Stellglieder
60+, 60- für die Betonpumpe über eine Funkstrecke unter Verwendung von RFID-Sendern
62, 64, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel in den Handschuhen 66 des Bedieners
51 angeordnet sind. An den Stellgliedern kann ein Erkennungsbereich 68 eingestellt
werden, innerhalb welchem ein Schalt- oder Steuervorgang ausgelöst werden kann. Bei
Annährung an das Plus-Stellglied 60+ wird die Fördermenge erhöht, während bei einer
Annäherung an das Minus-Stellglied 60- die Fördermenge verringert wird. Der Bediener
51 am Endschlauch 50 muss also nicht die Hände vom Schlauch nehmen, um die Fördermenge
der Betonpumpe zu verstellen.
[0021] Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es möglich, durch einfaches Bewegen des Endschlauches
50 den Beton in der vom Bediener 51 gewünschten Weise in einer Einbringstelle 70 zu
verteilen. Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, führen schnelle Bewegungen des Endschlauches
50 in unterschiedlicher Richtung bei einem reinen Verteilvorgang nur zu relativ geringen
Positionsänderungen der Mastspitze 55. Dies rührt daher, dass die Mastbewegung erst
bei einer Mindestauslenkung des Endschlauchs 50 anspricht. Ein kontinuierliches Auslenken
des Endschlauchs 50 in einer Richtung bzw. ein langsames Ändern der Richtung bewirken
dagegen, dass der Mast 20 in der gewünschten Richtung folgt. Letzteres ist beispielsweise
bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall, bei welchem ein stationärer
Betonverteilermast 20 durch Verfahren des Endschlauches 50 entlang verschiedenen Positionen
72 einer Einbringstelle 70 (Schalung) verfahren wird. Bei wiederholten Vorgängen dieser
Art kann der Weg auch eingelernt werden.
[0022] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Bediener
51 zusätzlich ein Funkfernsteuergerät 80 beispielsweise an seinem Gürtel mitführt,
das mehrere, über eine Funkstrecke mit dem Mastantrieb und/oder dem Pumpantrieb kommunizierende
Steuereinheiten aufweist (vgl. Fig. 1a, b). Die Steuereinheiten des Funkfernsteuergeräts
80 und die Inertialsensoren 53 im endschlauchfesten Sensorgürtel sind wahlweise über
ein Schaltelement vom Funkfernsteuergerät aus aktivierbar. Das Funkfernsteuergerät
80 kann zusätzlich einen RFID-Transponder tragen, dessen Inhalt über den im endschlauchfesten
Sensorgürtel angeordneten RFID-Leseempfänger 44 auslesbar und identifizierbar ist.
Damit kann der Bediener 51 die Betonpumpe wahlweise von größerer Entfernung aus mit
dem Fernsteuergerät 80 oder beim Annähern an den Endschlauch 50 unmittelbar über diesen
ansteuern. Die Freischaltung erfolgt über das RFID-System.
[0023] Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft einen Großmanipulator,
insbesondere Autobetonpumpe mit einem auf einem Gestell, insbesondere auf einem Fahrgestell
10 angeordneten um eine im Wesentlichen vertikale Drehachse 18 verdrehbaren Mastbock
16, mit einem als Knickmast 20 mit einem von der Mastspitze des Knickmasts aus nach
unten hängenden vorzugsweise als Endschlauch 50 ausgebildeten Pendelelement, und mit
einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Antriebsaggregate der Knick- und Drehachsen
des Knickmasts, wobei die Fernsteuereinrichtung einen ersten, pendelelementfesten
dreidimensionalen Inertialsensor 53 als Stellglied und einen zweiten, gestellfesten
dreidimensionalen Inertialsensor 57 als Bezugsglied für die Bestimmung der momentanen
gestellfesten Pendelelementkoordinaten aufweist, und wobei der Koordinatengeber auf
die von den beiden Inertialsensoren 53,57 abgegebenen Ausgangsdaten unter Bildung
von Ansteuersignalen für die Antriebsaggregate der Dreh- und Knickachsen anspricht.
1. Großmanipulator, insbesondere Autobetonpumpe, mit einem auf einem Gestell, insbesondere
auf einem Fahrgestell (10) angeordneten, um eine im Wesentlichen vertikale Drehachse
(18) mittels eines Antriebsaggregats verdrehbaren Mastbock (16), mit einem aus mindestens
zwei Mastarmen (1,2,3,4,5) zusammengesetzten Knickmast (20), welche Mastarme um jeweils
horizontale, zueinander parallele Knickachsen gegenüber dem Mastbock (16) oder einem
benachbarten Mastarm mittels je eines weiteren Antriebsaggregats begrenzt verschwenkbar
sind, mit einem von der Mastspitze (55) aus nach unten hängenden Pendelelement (50),
mit einem an einer Steuereinrichtung angeordneten Stellglied (53) und mit einem auf
Ausgangssignale des Stellglieds (53) ansprechenden, die Antriebsaggregate der Knick-
und Drehachsen des Knickmasts nach Maßgabe eines mittels des Stellglieds (53) relativ
zur augenblicklichen Position der Mastspitze (55) angezeigten Verstellwegs betätigenden
rechnerunterstützten Koordinatengebers, wobei die Mastspitze (55) den räumlichen Bewegungen
des Pendelelements (50) nachführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernsteuereinrichtung einen ersten, pendelelementfesten dreidimensionalen Inertialsensor
(53) als Stellglied und einen zweiten, gestellfesten dreidimensionalen Inertialsensor
(57) als Bezugsglied für die Bestimmung der momentanen gestellfesten Pendelelementkoordinaten
aufweist, und dass der Koordinatengeber auf die von den beiden Inertialsensoren (53,57)
abgegebenen Ausgangsdaten unter Bildung von Ansteuersignalen für die Antriebsaggregate
der Dreh- und Knickachsen anspricht.
2. Großmanipulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Knickmast (20) als Betonverteilermast ausgebildet ist, und dass über die Mastarme
(1,2,3,4,5) eine Betonförderleitung geführt ist, die an ihrem Ende in einen von der
Mastspitze (55) aus nach unten hängenden, das Pendelelement (50) bildenden Endschlauch
mündet.
3. Großmanipulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Inertialsensoren (53,57) eine der Anzahl Freiheitsgrade entsprechende Anzahl
Kreiseleinheiten und/oder Graviationssensoren umfasst.
4. Großmanipulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem über mindestens ein weiteres
Stellglied (60+,60-) betätigbaren Fördermengenregler für die Betonpumpe, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Stellglied (60+,60-) in einem pendelelementfesten Gehäuse (30) oder Sensorgürtel
angeordnet und über eine Signalstrecke mit der Betonpumpe verbunden ist und eingangsseitig
mit einem externen Betätigungsorgan (62,64) berührungsfrei kommuniziert.
5. Großmanipulator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Stellglied (60+,60-) mindestens zwei einer Fördermengensteigerung oder
-reduzierung entsprechende Stelleingänge aufweist, die über eine Funkstrecke berührungslos
betätigbar sind.
6. Großmanipulator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkstrecke mindestens einen RFID-Transponder (62,64) als Auslöseorgan sowie
einen pendelelement- oder endarmfesten RFID-Leseempfänger (44) umfasst.
7. Großmanipulator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine RFID-Transponder (62,64) bei jedem Sendevorgang ein Identätits-
und Grunddatenpaket über den RFID-Leseempfänger (44) an die Fernsteuereinrichtung
überträgt.
8. Großmanipulator nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Stelleingang ein RFID-Leseempfänger (44) zugeordnet ist.
9. Großmanipulator nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine RFID-Transponder (62,64) in einem Arbeitshandschuh (66) eines
Bedieners (51) integriert ist.
10. Großmanipulator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch ein Funkfernsteuergerät (80) mit mehreren, über eine Funkstrecke mit dem Mastantrieb
und/oder dem Pumpantrieb kommunizierenden Steuereinheiten, wobei die Steuereinheiten
des Funkfernsteuergeräts und die Stellglieder im pendelelementfesten Gehäuse (30)
oder Sensorgürtel wahlweise über ein Schaltelement vom Funkfernsteuergerät aus aktivierbar
sind.
11. Großmanipulator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Funkfernsteuergerät (80) einen RFID-Transponder (62,64) trägt, dessen Inhalt
über einen im pendelelementfesten Gehäuse oder Sensorgürtel angeordneten RFID-Leseempfänger
(44) auslesbar und identifizierbar ist.
12. Großmanipulator nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im pendelelementfesten Gehäuse (30) oder Sensorgürtel ein RFID-Transponder angeordnet
ist, dessen Inhalt über einen im Fernsteuergerät (80) angeordneten RFID-Leseempfänger
auslösbar und identifizierbar ist.
13. Fernsteuereinrichtung zur Fixierung am Endschlauch (50) einer einen Betonverteilermast
(20) aufweisenden, vorzugsweise fahrbaren Betonpumpe, mit einem Gehäuse (30) und mit
mindestens einem im Gehäuse angeordneten, auf eine Auslenkung des Endschlauchs (50)
ansprechenden Stellglied, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied als endschlauchfester, dreidimensionaler Inertialsensor (53) ausgebildet
ist, und dass ein zweiter, gestellfester dreidimensionaler Inertialsensor (57) als
Bezugsglied für die Bestimmung der momentanen gestellfesten Endschlauchkoordinaten
vorgesehen ist.
14. Fernsteuereinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Inertialsensoren (53,57) eine der Anzahl Freiheitsgrade entsprechende Anzahl
Kreiseleinheiten und/oder Gravitationssensoren umfasst.
15. Fernsteuereinrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (30) ein weiteres Stellglied (60+,60-) angeordnet ist, das eingangsseitig
mit einem externen Betätigungsorgan (64) berührungsfrei kommuniziert.
16. Fernsteuereinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Stellglied (60+,60-) mindestens zwei einer Fördermengensteigerung oder
-reduzierung entsprechende Stelleingänge aufweist, die über eine Funkstrecke berührungslos
betätigbar sind.
17. Fernsteuerungseinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkstrecke mindestens einen RFID-Transponder (62,64) als Auslöseorgan sowie
einen endarmfesten RFID-Leseempfänger (44) umfasst.
18. Fernsteuereinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine RFID-Transponder (62,64) bei jedem Sendevorgang ein Identitäts-
und Grunddatenpaket über den RFID-Leseempfänger (44) überträgt.
19. Fernsteuereinrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Stelleingang ein RFID-Leseempfänger (44) zugeordnet ist.
20. Fernsteuereinrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine RFID-Transponder (62,64) in einem Arbeitshandschuh (66) eines
Bedieners (51) integriert ist.