[0001] Die Erfindung betrifft einen Relais-Schalter, eine Verwendung eines derartigen Relais-Schalters
und ein Verfahren zur Erzeugung und Unterbrechung eines Kontakts unter Verwendung
eines derartigen Relais-Schalters.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Relais-Schalter bekannt, die einen Wippmechanismus
aufweisen, über den zum einen ein entsprechender Kontaktdruck zwischen zwei Kontaktelementen
zur Schließung eines Stromkreises bewirkt und zum anderen gelöst werden kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Relais-Schalter weiter
zu entwickeln und zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Relais-Schalter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale sind Gegenstand von bevorzugten Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lösung.
[0005] Es wird ein Relais-Schalter zum Schließen und Öffnen eines Stromkreises vorgeschlagen.
Der Relais-Schalter umfasst eine Ein-Taste und eine Aus-Taste zur Betätigung einer
Wippvorrichtung und eine Wippvorrichtung, die bei einer Betätigung der Ein-Taste mindestens
ein Kontaktelement eines beweglichen Schaltteils gegen ein korrespondierendes Gegenkontaktelement
drückt, um den Stromkreis zu schließen.
[0006] Bei einer Betätigung der Aus-Taste hingegen löst bzw. unterbricht die Wippvorrichtung
den zuvor bewirkten Kontakt zwischen dem Kontaktelement und dem Gegenkontaktelement,
wodurch der Stromkreis unterbrochen wird.
[0007] Die Wippvorrichtung umfasst erfindungsgemäß eine Verriegelungseinrichtung zur Erzeugung
und Aufrechterhaltung eines definierten Kontaktdrucks zwischen den Kontaktelementen.
Die Verriegelungseinrichtung ist dabei derart ausgestaltet, dass sie bei einer Betätigung
der Wippvorrichtung über die Ein-Taste einsetzt. Die Wippvorrichtung weist ein erstes
Wippelement und ein zweites Wippelement auf, die relativ zueinander verschwenkbar
sind und die in einer Verriegelungsposition der Wippvorrichtung eine formschlüssige
Verbindung bilden, die eine Verschwenkung der Wippelemente verhindert.
[0008] Im Unterschied zu den aus dem Stand der Technik bekannten Relais-Schaltern der gattungsgemäßen
Art wird nach der Erfindung ein Kontaktdruck zwischen mindestens zwei Kontaktelementen
nicht über eine Bestromung eines Spulenkörpers bewirkt, um eine magnetische Anziehungs-
und Haltekraft auf ein Wippelement einer Wippvorrichtung auszuüben. Nach dem Stand
der Technik erfordert ein entsprechend gewünschter hoher Kontaktdruck, der bei einem
hohen Schaltstrom zu gewährleisten ist, eine entsprechende Dimensionierung des Spulenkörpers.
Der Kontaktdruck wird erfindungsgemäß vielmehr rein mechanisch mittels der Verriegelungseinrichtung
erzeugt und solange aufrechterhalten, bis die Verriegelungseinrichtung gelöst bzw.
entriegelt wird. Der Spulenköper dient dabei lediglich der Auslösung bzw. Entriegelung
der Verriegelungseinrichtung, sobald die Bestromung des Spulenkörpers wegfällt. Dadurch
reduziert sich vorteilhafterweise eine entsprechende Dimensionierung des Spulenkörpers
auf ein Minimum und damit einhergehend auch ein entsprechend erforderlicher Bauraum
für den Spulenkörper.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Verbindung zwischen dem
ersten Wippelement und dem zweiten Wippelement als eine formschlüssig einrastende
bzw. einschnappende Verbindung ausgebildet sein.
[0010] Das erste Wippelement weist einen ersten Hebelarm und einen zweiten Hebelarm auf,
wobei der erste Hebelarm mit der Ein-Taste und der zweite Hebelarm mit dem Schaltteil
zusammenwirkt. Das zweite Wippelement weist ebenfalls einen ersten Hebelarm und einen
zweiten Hebelarm auf, wobei der erste Hebelarm mit einem Anker eines Spulenkörpers
und der zweite Hebelarm mit der Aus-Taste zusammenwirkt. Die beiden Wippelemente weisen
dabei je eine Geometrie auf, die mit der Geometrie des jeweils anderen Wippelements
in einem Ein- oder Aus-Zustand des Relais-Schalters die erfindungsgemäß formschlüssige
Verbindung bildet.
[0011] Die Wippvorrichtung umfasst ferner mindestens eine nachführend wirkende Feder, die
zwischen einem Wippgestell der Wippvorrichtung und dem zweiten Wippelement angeordnet
ist und dabei das zweite Wippelement gegen das erste Wippelement drückt. Dadurch ist
gewährleistet, dass in dem Ein-Zustand oder Aus-Zustand des Relais-Schalters die beiden
Wippelemente formschlüssig ineinander greifen. Die Feder kann dabei vorzugsweise als
Drehfeder oder Schraubenfeder ausgebildet sein.
[0012] Zur Gewährleistung einer sicheren Betätigung des Relais-Schalters ist ferner mindestens
ein Rastmittel vorgesehen, das in einem Aus-Zustand des Relais-Schalters gegen einen
Ansatz drückt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist als Rastmittel
mindestens ein im Wesentlichen hohlzylinderförmiger Druckkörper vorgesehen, in dem
eine Feder angeordnet ist, die den Druckkörper gegen einen am ersten Wippelement ausgebildeten
Ansatz drückt, zu dessen Überwindung es bei der Betätigung der Ein-Taste entgegen
der Federwirkung eines Mindestkraftaufwandes bedarf, der eine sichere Betätigung des
Relais-Schalters gewährleistet.
[0013] Alternativ dazu können auch vorzugsweise mindestens zwei Kugeln als Rastmittel vorgesehen
sein, die vorzugsweise zwischen der Ein-Taste und dem ersten Hebelarm des ersten Wippelements
angeordnet sind. Die Kugeln sind dabei vorzugsweise diametral gegenüberliegend zueinander
angeordnet, wobei zwischen den Kugeln eine Feder angeordnet ist, vorzugsweise eine
Schraubenfeder, welche die Kugeln gegen einen Ansatz drückt, zu dessen Überwindung
es bei der Betätigung der Ein-Taste entgegen der Federwirkung eines Mindestkraftaufwandes
bedarf, der eine sichere Betätigung des Relais-Schalters gewährleistet.
[0014] Das Schaltteil ist vorzugsweise mit mindestens einer Kontaktbrücke ausgeführt, die
mit entsprechenden Gegenkontakten zusammenwirkt. Vorzugsweise sind jedoch zwei oder
vier Kontaktbrücken an dem Schaltteil vorgesehen.
[0015] Es wird ferner eine Verwendung des zuvor beschriebenen Relais-Schalters für Vorrichtungen
jedweder Art vorgeschlagen, die eine Ein-Aus-Funktion und/oder eine Nullspannungsauslösung
aufweisen.
[0016] Ferner wird ein Verfahren zum Erzeugen und Unterbrechen eines Kontakts unter Verwendung
eines Relais-Schalters der zuvor beschriebenen Art vorgeschlagen. Bei dem Verfahren
wird durch Drücken einer Ein-Taste über eine Wippvorrichtung mittels einer Verriegelungseinrichtung
ein Kontaktdruck zwischen zwei Kontaktelementen erzeugt und solange aufrechterhalten
wird, bis die Verriegelungseinrichtung entweder durch Drücken einer Aus-Taste oder
durch Unterbrechen eines Stromkreises eines Spulenkörpers entriegelt wird, der in
einem bestromten Zustand eine magnetische Haltekraft auf einen Anker ausübt. Der Anker
wird dabei bei einem Wegfall der Haltekraft federbetätigt gegen ein Wippelement der
Wippvorrichtung gedrückt, wodurch die Verriegelungseinrichtung entriegelt wird.
[0017] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
eingehend erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine räumliche Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Relais-Schalters,
Fig. 2 eine räumliche Explosionsdarstellung des in der Fig. 1 gezeigten Relais-Schalters,
Fig. 3 eine erste räumliche Schnittdarstellung des in der Fig. 1 gezeigten Relais-Schalters,
Fig. 4 eine zweite räumliche Schnittdarstellung des in der Fig. 1 gezeigten Relais-Schalters,
Fig. 5 eine räumliche Darstellung einer Wippvorrichtung nach einer ersten Ausführungsform,
Fig. 6 eine räumliche Darstellung einer Wippvorrichtung nach einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 7 eine räumliche Schnittdarstellung der in der Fig. 5 gezeigten Wippvorrichtung,
Fig. 8 eine räumliche Schnittdarstellung der in der Fig. 6 gezeigten Wippvorrichtung,
Fig. 9 eine räumliche Explosionsdarstellung der in der Fig. 5 gezeigten Wippvorrichtung,
Fig. 10 eine räumliche Darstellung eines Betätigungsteils mit einer Ein- und Austaste,
Fig. 11 eine räumliche Darstellung eines Spulenkörpers mit einem Anker,
Fig. 12 eine räumliche Explosionsdarstellung eines Schaltteils,
Fig. 13 eine räumliche Explosionsdarstellung des in der Fig. 1 gezeigten Relais-Schalters
mit einer alternativen Ausgestaltung einer Wippvorrichtung,
Fig. 14 eine ebene Schnittdarstellung des in der Fig. 13 gezeigten Relais-Schalters,
Fig. 15 eine weitere ebene Schnittdarstellung des in der Fig. 13 gezeigten Relais-Schalters,
Fig. 16 eine räumliche Darstellung des in den Fig. 13 bis 15 gezeigten Relais-Schalters,
Fig. 17 eine räumliche Explosionsdarstellung der in den Fig. 13 bis 15 gezeigten Wippvorrichtung,
Fig. 18 eine räumliche Darstellung der in der Fig. 17 gezeigten Wippvorrichtung,
Fig. 19 eine weitere räumliche Darstellung der in der Fig. 17 gezeigten Wippvorrichtung,
Fig. 20 eine räumliche Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Relais-Schalters,
Fig. 21 eine räumliche Explosionsdarstellung des in der Fig. 20 gezeigten Relais-Schalters
und
Fig. 22 eine Schnittdarstellung des in der Fig. 20 gezeigten Relais-Schalters.
[0018] Gleiche Bezugszeichen beziehen sich nachfolgend auf gleiche oder gleichartige Bauteile.
[0019] Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Relais-Schalter 2 umfasst vorzugsweise ein erstes
Gehäuseteil 4 und ein zweites Gehäuseteil 6, das vorzugsweise über entsprechende Rastelemente
8 in dem ersten Gehäuseteil 4 verankert ist und mit diesem Gehäuseteil 4 ein im Wesentlichen
kastenförmiges Gebilde darstellt. Der zweite Gehäuseteil 6 umfasst ferner eine Ein-Taste
8 und eine Aus-Taste 10, die je einen integralen Bestandteil des zweiten Gehäuseteils
6 darstellen. Zwischen diesen beiden Gehäuseteilen 4, 6 sind eine Wippvorrichtung
14, ein Schaltteil 16 und ein Spulenkörper 18 angeordnet. Nach einer alternativen
Ausgestaltung, die den Fig. 21 bis 23 zugrunde liegt, umfasst der Relais-Schalter
2 ein erstes, zweites und drittes Gehäuseteil 4a, 4b, 6.
[0020] Die Wippvorrichtung 14 wirkt dabei sowohl mit der Ein-Taste 10 als auch mit der Aus-Taste
12 zusammen. Die Wippvorrichtung 14 wirkt ferner mit dem Schaltteil 16 zusammen, das
vorzugsweise in vertikaler Richtung Z bzw. in Längsrichtung der beiden Tasten 8, 10
beweglich ist.
[0021] Die Wippvorrichtung 14 umfasst ein vorzugsweise im Wesentlichen kastenförmiges Gestellteil
20 sowie ein erstes Wippelement 22 und ein zweites Wippelement 24, die jeweils in
einem zugeordneten Lagerabschnitt 25a, 25b des Gestellteils 20 mittels eines entsprechenden
Bolzens 26a, 26b relativ zueinander und zu dem Gestellteil 20 verschwenkbar gelagert
sind. Das erste Wippelement 22 weist dabei einen ersten Hebelarm 22a und einen zweiten
Hebelarm 22b auf, wobei der erste Hebelarm 22a mit der Ein-Taste 10 und der zweite
Hebelarm 22b mit dem Schaltteil 16 zusammenwirkt. Der zweite Hebelarm 22b erstreckt
sich dabei mit seinem Ende 22c in eine entsprechende Aussparung 16a des Schaltteils
16 und fungiert dabei als ein Mitnehmerelement in Bezug auf das Schaltteil 16. Das
zweite Wippelement 24 weist einen ersten Hebelarm 24a und einen zweiten Hebelarm 24b
auf, wobei der erste Hebelarm 24a mit einem Anker 18a des Spulenkörpers 18 und der
zweite Hebelarm 24b mit der Aus-Taste 12 zusammenwirkt.
[0022] Vorzugsweise ist auf dem dem ersten Wippelement 22 zugeordneten Bolzen 26a eine Drehfeder
28 angeordnet, die sich einerseits mit einem ihrer beiden Schenkeln, der als ruhender
Schenkel 28a fungiert, gegen einen Gestellbodenabschnitt 20a und andererseits mit
dem anderen Schenkel 28b gegen den zweiten Hebelarm 24b des zweiten Wippelements 24
abstützt und somit das zweite Wippelement 24 gegen das erste Wippelement 22 drückt.
Alternativ zur Drehfeder 28 kann auch eine Schraubenfeder vorgesehen sein, in die
ein nasenförmiger Abschnitt des zweiten Hebelarms 24b eingreift (vgl. z.B. Fig. 17
bis 19).
[0023] Die beiden Wippelemente 22, 24 weisen dabei je eine Geometrie auf, die mit der Geometrie
des jeweils anderen Wippelements 24, 22 in einem Ein- oder Aus-Zustand des Relais-Schalters
2 eine formschlüssige Verbindung bildet. Dabei hintergreift ein klauen- bzw. nasenförmiger
Abschnitt 30a, 30b, der entweder an dem ersten Wippelement 22 (vgl. Fig. 3, 5, 7)
oder aber an dem zweiten Wippelement 24 (vgl. Fig. 4, 8, 6) ausgebildet sein kann,
einen entsprechenden Gegenabschnitt des jeweils korrespondierenden Wippelements. Dabei
kann es sich vorzugsweise auch um eine einrastend bzw. einschnappend formschlüssig
ausgebildete Verbindung handeln.
[0024] Der zweite Hebelarm 24b des zweiten Wippelements 24 weist vorzugsweise an seinem
Ende einen sich vorzugsweise quer erstreckenden Abschnitt 24c auf, der als ein Mitnehmer
in Bezug auf den zweiten Hebelarm 22b des ersten Wippelements 22 fungiert und vorzugsweise
einen integralen Bestandteil des zweiten Hebelarms 24b bildet.
[0025] Das Schaltteil 16 ist zwischen zwei gegenüberliegenden Wandabschnitten 4c des ersten
Gehäuseteils 4 geführt angeordnet und ist dabei vorzugsweise mit zwei Schaltbrücken
32 versehen, die mittels des zweiten Hebelarms 22b des ersten Wippelements 22 gegen
entsprechende Gegenkontakte 34 andrückbar sind. Die Gegenkontakte 34 sind mit dem
zweiten Gehäuseteil 4 fest verbunden und weisen jeweils eine sich vorzugsweise nach
unten unter das erste Gehäuseteil 4 erstreckende Kontaktfahne 30 auf. Das Schaltteil
16 wirkt sowohl auf seiner Oberseite als auch auf seiner Unterseite mit vorzugsweise
je zwei Schraubenfedern 36a, 36b zusammen, wobei sich die beiden oberen Federn 36a
gegen das zweite Gehäuseteil 6 und die beiden unteren Federn 36b gegen das erste Gehäuseteil
4 abstützen.
[0026] In der alternativen Ausgestaltung nach den Fig. 20 bis 23 wirkt das Schaltteil 16
lediglich mit einer einzigen rückstellend wirkenden Schraubenfeder 36 zusammen. Nach
dieser Ausgestaltung sind vorzugsweise insgesamt vier Kontaktbrücken 32 an dem Schaltteil
16 vorgesehen, wobei die entsprechend korrespondierenden Gegenkontakte 34 je eine
Kontaktfahne aufweisen, die sich vorzugsweise seitlich aus einem Gehäuseteil 4a erstreckt.
[0027] Die Wippvorrichtung 14 ist ferner mit einem Rastmechanismus 40 versehen, der einerseits
eine taktile Rückmeldung über eine Betätigung des ersten Hebelarms 22a des ersten
Wippelements 22 liefert und andererseits eine sichere Betätigung des Relais-Schalters
2 über die Ein-Taste 10 gewährleistet, da es bei der Betätigung der Ein-Taste 10 zur
Überwindung des Rastmechanismus eines definierten Kraftaufwandes bedarf. Der Rastmechanismus
40 umfasst dabei vorzugsweise einen im Wesentlichen hohlzylinderförmigen Druckkörper
42, der als ein Rastmittel fungiert und in den sich eine Schraubenfeder 44 erstreckt.
Die Schraubenfeder 44 ist dabei mit dem Druckkörper 42 in einem Sackloch 38 des Gestellteils
20 angeordnet. Die Schraubenfeder 44 stütz sich dabei gegen das Gestellteil 20 ab
und drückt in dem Aus-Zustand des Relais-Schalters 2 ein halbkugelförmiges Ende des
Druckkörpers 42 gegen einen Ansatz 23 des ersten Hebelarms 22a des ersten Wippelements
22. Dieser Ansatz 23 muss bei einer Betätigung des ersten Hebelarms 22a gegen die
Wirkung der Schraubenfeder 44 überwunden werden, um die sichere Betätigung des Relais-Schalters
2 über die Ein-Taste 10 zu gewährleisten. Dabei ist ein definierter Mindestkraftaufwand
zu erbringen.
[0028] Alternativ dazu kann der Rastmechanismus 40, wie etwa unter Bezugnahme auf die Fig.
14 bis 16 dargestellt, auch zwischen der Ein-Taste 10 und dem ersten Hebelarm 22a
des ersten Wippelements 22 angeordnet sein und vorzugsweise zwei Kugeln 48 als Rastmittel
aufweisen. Diese Kugeln 48 sind dabei diametral gegenüberliegend zueinander angeordnet,
wobei zwischen den Kugeln 48 eine Schraubenfeder 50 angeordnet ist, welche die Kugeln
48 gegen einen zwischen der Ein-Taste 10 und dem ersten Hebelarm 22a des ersten Wippelements
22 ausgebildeten Ansatz 51 drückt. Bei der Betätigung der Ein-Taste 10 bedarf es zur
Überwindung dieses Ansatzes 51 gegen die Wirkung der Feder 50 eines definierten Mindestkraftaufwandes,
der eine sichere Betätigung des Relais-Schalters 2 sicherstellt.
[0029] Im Folgenden wird die Funktionsweise des zuvor beschrieben Relais-Schalters 2 unter
Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 19 erläutert.
[0030] Bei einer Betätigung der Ein-Taste 10 drückt diese über ein entsprechendes Fußelement
gegen das Ende des ersten Hebelarms 22a des ersten Wippelements 22. Daraufhin wird
das erste Wippelement 22 relativ zu dem zweiten Wippelement 24 verschwenkt. Dabei
löst sich die formschlüssige Verbindung zwischen dem klauen- bzw. nasenförmigen Abschnitt
30a, 30b und dem entsprechenden Gegenabschnitt. Infolge der Verschwenkung des ersten
Wippelements 22 bewegt dessen zweiter Hebelarm 22b das Schaltteil 16 nach oben und
drückt dessen Kontaktbrücken 32 gegen die korrespondierenden Gegenkontakte 34 des
ersten Gehäuseteils 4. Die zwischen dem zweiten Hebelarm 24b des zweiten Wippelements
24 und dem Gestellteil 20 angeordnete Drehfeder 28 führt dabei das zweite Wippelement
24 dem ersten Wippelement 22 nach und sorgt dafür, dass im Ein-Zustand des Relais-Schalters
2 die formschlüssige Verbindung zwischen den beiden Wippelementen 22, 24 wieder zustande
kommt, die dann eine Verriegelungswirkung ausübt, durch die eine Verschwenkung der
beiden Wippelementen 22, 24 zueinander unterbunden wird. Der auf diese Weise bei der
Betätigung der Ein-Taste 10 zwischen den Kontaktelementen 32, 34 erzeugte Kontaktdruck
wird ferner durch die Verriegelungswirkung aufrechterhalten, bis die formschlüssige
Verbindung zwischen dem klauen- bzw. nasenförmigen Abschnitt 30a, 30b und dem entsprechenden
Gegenabschnitt gelöst wird.
[0031] Durch die zuvor beschriebene Kontaktschließung wird ein Laststromkreis geschlossen,
der wiederum einen Spulenstromkreis speist, dem der Spulenkörper 18 zugeordnet ist.
Durch die Bestromung des Spulenkörpers 18 zieht dieser einen Anker 18a an, der an
dem Spulenkörper 18 relativ verschwenkbar zu diesem angeordnet ist, gegen die Wirkung
vorzugsweise dreier Schraubenfedern 19 an, bis der Anker 18a auf dem Spulenkörper
18 aufliegt. Der Anker 18b bleibt dabei solange gegen den Spulenköper 18 verschwenkt,
bis entweder der Laststromkreis unterbrochen wird, so dass die von dem Spulenkörper
18 auf den Anker 18a ausgeübte Anziehungskraft wegfällt oder aber die Aus-Taste 12
betätigt wird.
[0032] In dem ersteren der beiden Fälle wird der Anker 18a aufgrund der rückstellenden Wirkung
der Federn 19 von dem Spulenkörper 18 weg in seine ursprüngliche Stellung verschwenkt,
die zu dem Aus-Zustand des Relais-Schalters korrespondiert. Dabei drückt der Anker
18a gegen den ersten Hebelarm 24a des zweiten Wippelements 24, so dass dieser Hebelarm
24a relativ zum ersten Hebelarm 22a des ersten Wippelements 22 verschwenkt wird, wodurch
die Verriegelungswirkung der formschlüssigen Verbindung aufgehoben wird. Bei der Verschwenkung
des zweiten Wippelements 24 drückt das Mitnehmerelement 24c gegen den zweiten Hebelarm
22b des ersten Wippelements 22, so dass auch das erste Wippelement 22 verschwenkt
wird, wodurch das Schaltteil 16 nach unten bewegt und die Kontaktschließung somit
unterbrochen wird.
[0033] In dem letzteren Fall drückt die Aus-Taste 12 über ein entsprechendes Fußelement
gegen den zweiten Hebelarm 24b des zweiten Wippelements 24, der dann, wie zuvor beschrieben,
über das Mitnehmerelement 24c gegen den zweiten Hebelarm 22b des ersten Wippelements
22 drückt und somit die Verschwenkung des ersten Wippelements 22 bewirkt, wodurch
die vorherige Kontaktschließung gleichermaßen unterbrochen wird.
1. Relais-Schalter (2) mit einer Ein-Taste (10) und mit einer Aus-Taste (12) zur Betätigung
einer Wippvorrichtung (20), die bei einer Betätigung der Ein-Taste (10) mindestens
ein Kontaktelement (32) eines beweglichen Schaltteils (16) gegen ein korrespondierendes
Gegenkontaktelement (34) drückt und die bei einer Betätigung der Aus-Taste (12) den
Kontakt zwischen dem Kontaktelement (32) und dem Gegenkontaktelement (34) löst, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippvorrichtung (20) eine Verriegelungseinrichtung (23) zur Erzeugung und Aufrechterhaltung
eines Kontaktdrucks zwischen den Kontaktelementen (32, 34) aufweist, die bei einer
Betätigung der Wippvorrichtung (20) über die Ein-Taste (10) einsetzt, wobei die Wippvorrichtung
(20) ein erstes Wippelement (22) und ein zweites Wippelement (24) aufweist, die relativ
zueinander verschwenkbar sind und die in einer Verriegelungsposition der Wippvorrichtung
(20) eine formschlüssige Verbindung bilden, die eine Verschwenkung der Wippelemente
(22, 24) verhindert.
2. Relais-Schalter (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung als eine formschlüssig einrastende Verbindung ausgebildet ist.
3. Relais-Schalter (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wippelement (22) einen ersten Hebelarm (22a) und einen zweiten Hebelarm
(22b) aufweist, wobei der erste Hebelarm (22a) mit der Ein-Taste (10) und der zweite
Hebelarm (22b) mit dem Schaltteil (16) zusammenwirkt.
4. Relais-Schalter (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Wippelement (24) einen ersten Hebelarm (24a) und einen zweiten Hebelarm
(24b) aufweist, wobei der erste Hebelarm (24a) mit einem Anker (18a) eines Spulenkörpers
(18) und der zweite Hebelarm (24b) mit der Aus-Taste (12) zusammenwirkt.
5. Relais-Schalter (XX) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippvorrichtung (20) mindestens eine nachführend wirkende Feder (28) aufweist,
die zwischen einem Wippgestell (20a) der Wippvorrichtung (20) und dem zweiten Wippelement
(24) angeordnet ist und dabei das zweite Wippelement (24) gegen das erste Wippelement
(22) drückt.
6. Relais-Schalter (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (28) als Drehfeder oder Schraubenfeder ausgebildet ist.
7. Relais-Schalter (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Relais-Schalter (2) mit mindestens einem Rastmittel versehen ist, das in einem
Aus-Zustand des Relais-Schalters (2) gegen einen Ansatz (23) drückt und bei dem Einschalten
des Relais-Schalters (2) gegen eine Rückstellkraft verlagert werden muss.
8. Relais-Schalter (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Rastmittel mindestens ein im Wesentlichen hohlzylinderförmiger Druckkörper (42)
vorgesehen ist, in dem eine Feder (44) angeordnet ist, die den Druckkörper (42) gegen
einen am ersten Wippelement (22) ausgebildeten Ansatz (23) drückt.
9. Relais-Schalter (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Rastmittel mindestens zwei Kugeln (48) vorgesehen sind, zwischen denen eine Feder
(50) angeordnet ist, welche die Kugeln (48) gegen einen zwischen der Ein-Taste (10)
und dem ersten Hebelarm (22a) des ersten Wippelements (22) ausgebildeten Ansatz (51)
drückt.
10. Relais-Schalter (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltteil (16) mit mindestens einer Kontaktbrücke (32) versehen ist.
11. Relais-Schalter (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltteil (16) mit zwei oder vier Kontaktbrücken (32) versehen ist.
12. Verwendung eines Relais-Schalters nach einem der Ansprüchen 1 bis 11 für Vorrichtungen
jedweder Art mit einer Ein-Aus-Funktion und/oder einer Nullspannungsauslösung.
13. Verfahren zum Erzeugen und Unterbrechen eines Kontakts unter Verwendung eines Relais-Schalters
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem durch Drücken einer Ein-Taste (10)
über eine Wippvorrichtung (20) mittels einer Verriegelungseinrichtung (23) ein Kontaktdruck
zwischen zwei Kontaktelementen (32, 34) erzeugt und solange aufrechterhalten wird,
bis die Verriegelungseinrichtung (23) entweder durch Drücken einer Aus-Taste (12)
oder durch Unterbrechen eines Stromkreises eines Spulenkörpers (18) entriegelt wird,
der in einem bestromten Zustand eine magnetische Anziehungs- und Haltekraft auf einen
Anker (18a) ausübt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (18a) bei einem Wegfall der Haltekraft federbetätigt gegen ein Wippelement
(24) der Wippvorrichtung (20) gedrückt wird, wodurch die Verriegelungseinrichtung
(23) entriegelt wird.