[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lautsprechereinheit, insbesondere eine Deckenlautsprechereinheit.
[0002] Deckenlautsprecher sind typischerweise als 2-Weg-Koaxial-System aufgebaut. Ein Hochtöner
wird auf der gleichen Achse wie ein Tieftöner vor dem Tieftöner vorgesehen. Bei derartigen
Lautsprechern kann es jedoch im Mitten- und Höhenbereich zu einer relativ eng gebündelten
Abstrahlung kommen. Dies kann zur Folge haben, dass ein Klangeindruck relativ zu der
Position des Hörers zu der Position des Deckenlautsprechers als unterschiedlich empfunden
werden kann. Ein Deckenlautsprecher weist typischerweise einen Öffnungswinkel von
40 - 50° auf. Breitere Abstrahlwinkel führen oftmals zu Störungen zwischen Tief- und
Hochtöner, die den Klangeindruck zusätzlich verschlechtern können.
[0003] DE 102 30 409 C1 zeigt eine Lautsprecheranordnung mit einem Tiefton-Lautsprecher und einem Hochton-Lautsprecher,
der aus der Lautsprecheranordnung herausragt.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lautsprechereinheit mit einem
2-Weg-System vorzusehen, welche einen breiteren Öffnungswinkel aufweist und dabei
Störungen zwischen beiden Lautsprechersystemen reduziert.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Lautsprechereinheit gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0006] Somit wird eine Lautsprechereinheit, insbesondere eine Deckenlautsprechereinheit,
vorgesehen, welche ein Gehäuse mit einem vorderen Gehäuseabschnitt aufweist. In dem
vorderen Gehäuseabschnitt ist eine Tieftoneinheit, eine Schallwand und eine Hochtoneinheit
in einem 2-Wege-Koaxial-System angeordnet. Die Hochtoneinheit weist eine Mehrzahl
von Stegen und eine Mehrzahl von Ausnehmungen am Rand der Hochtoneinheit auf.
[0007] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Anteil der Flächen der Ausnehmungen
bezogen auf eine Referenzfläche 30 % bis 70 % und insbesondere 40 % bis 50 %. Die
Referenzfläche wird durch einen Innendurchmesser und einen Aussendurchmesser des Hochtonhornes
definiert. Der Innendurchmesser wird durch die Tiefe der Ausnehmungen begrenzt und
der Aussendurchmesser wird durch die freistehenden Enden der Stege begrenzt.
[0008] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erstrecken sich die Stege
der Hochtoneinheit im Wesentlichen bis zum Rand der Schallwand.
[0009] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Tieftoneinheit versenkt
in der Schallwand angeordnet.
[0010] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine Hochtoneinheit vor einem vertieft angeordneten
Tieftöner anzuordnen, wobei die Hochtoneinheit Öffnungen an ihrem Rand aufweist.
[0011] Durch die Ausgestaltungen der Öffnungen oder Ausnehmungen am Rand der Hochtoneinheit
kann der Tieftonanteil der hinter der Hochtoneinheit liegenden Tieftoneinheit verbessert
abgestrahlt werden.
[0012] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Lautsprechereinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht auf eine Lautsprechereinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Lautsprechereinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- zeigt eine Schnittansicht einer Lautsprechereinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
und
- Fig. 5
- zeigt eine perspektivische Draufsicht auf eine Lautsprechereinheit gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel.
[0014] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Lautsprechereinheit gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel. Die Lautsprechereinheit 100 weist einen vorderen ersten Gehäuseabschnitt
60 und ein rückwärtiges Gehäuse 50, bzw. einen zweiten Gehäuseabschnitt auf. Der vordere
erste Gehäuseabschnitt 60 weist eine Tieftoneinheit 10, eine Hochtoneinheit 30 und
eine Schallwand 70 auf, wobei die Tieftoneinheit 10 und die Hochtoneinheit 30 als
ein 2-Weg-Koaxial-System aufgebaut ist. Die Hochtoneinheit 30 ist dabei axial vor
der Tieftoneinheit 10 angeordnet. Vorzugsweise ist die Tieftoneinheit 10 versetzt
bzw. versenkt in einer Schallwand 70 angeordnet. Die Hochtoneinheit 30 kann auch ein
Waveguide oder ein Hochtonhorn 30 aufweisen. Am Rand der Hochtoneinheit 30 bzw. des
Hochtonhorns sind Ausnehmungen, Aussparungen oder Löcher 31 vorgesehen. Zwischen den
Ausnehmungen 31 sind Stege 33 vorgesehen. Die Hochtoneinheit 30, 45 weist in der Mitte
ein Loch 32 auf, in welches der Hochtöner 45 eingeführt werden kann. Das Hochtonhorn
30 wird somit an dem Hochtöner 45 befestigt. Die Stege 33 werden dabei nicht an der
Schallwand 70 befestigt, sondern erstrecken sich frei im Raum.
[0015] Durch die Ausgestaltung der Hochtoneinheit 30 wird die Tieftoneinheit 10 im Wesentlichen
abgedeckt. Eine Ausnahme dabei stellen lediglich die Ausnehmungen 31 dar, welche es
der Tieftoneinheit 10 ermöglichen, tiefe Frequenzen weitgehend ungehindert abzustrahlen.
[0016] Dies hat den Vorteil, dass die gegenseitige Beeinflussung zwischen der Tieftoneinheit
10 und der Hochtoneinheit 30 sehr gering ist. Vorzugsweise wird die Tieftoneinheit
10 versenkt in der Schallwand 70 vorgesehen. Es sei darauf hingewiesen, dass der Schall
der Tieftoneinheit über die Ausnehmungen, Aussparungen oder Löcher am Rand der Hochtoneinheit
entweichen bzw. abgestrahlt werden kann.
[0017] Obwohl in Fig. 1 kreisabschnittförmige oder ovale Ausnehmungen gezeigt sind, können
die Ausnehmungen auch eine andere Form wie beispielsweise rechteckig, dreieckig oder
dergleichen annehmen.
[0018] Die Einheit 40 stellt eine Abstandshalteeinheit mit aufgesetztem Hochtöner 45 dar,
welche auf dem Polkern des Tieftöners befestigt werden kann.
[0019] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Lautsprechereinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
von Fig. 1. Die Lautsprechereinheit 100 weist einen vorderen ersten Gehäuseabschnitt
60 des Gehäuses auf, in welchem eine Tieftoneinheit und eine Schallwand 70 aufgenommen
wird. Eine Hochtoneinheit 30 wird mittels des Hochtöners 45 gehalten. Die Hochtoneinheit
30 weist Stege 33 sowie Ausnehmungen bzw. Aussparungen 31 auf.
[0020] Fig. 3 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht der Lautsprechereinheit gemäß
dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Lautsprechereinheit 100 weist ein hinteres Gehäuse
50 sowie einen vorderen, ersten Gehäuseabschnitt 60 auf. Der vordere erste Gehäuseabschnitt
60 weist eine Tieftoneinheit 10 auf, welche versenkt in einer Schallwand 70 angeordnet
ist. Eine Abstandshalteeinheit 40 ist in der Mitte der Tieftoneinheit 10 vorgesehen
und dient dazu, eine Hochtoneinheit 30 aufzunehmen, wobei der Hochtöner 45 in einem
Loch 32 der Hochtoneinheit 30 aufgenommen werden kann. Die Hochtoneinheit 30 bzw.
das Hochtonhorn weist Stege 33 und Ausnehmungen bzw. Aussparungen 31 auf.
[0021] Fig. 4 zeigt eine Schnittansicht einer Lautsprechereinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
Die Lautsprechereinheit weist einen vorderen ersten Gehäuseabschnitt 60 mit einer
Schallwand 70 sowie einer versenkt angeordneten Tieftoneinheit 10 auf. In der Mitte
der Tieftoneinheit 10 ist eine Abstandshalteeinheit 40 vorgesehen, welche eine Hochtoneinheit
30 aufnehmen kann. Dazu weist die Hochtoneinheit 30 eine zentrale Öffnung 32 auf.
Die Hochtoneinheit 30 weist ferner eine Vielzahl von Stegen 33 sowie Ausnehmungen
31 auf.
[0022] Fig. 5 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Lautsprechereinheit gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel. Das Hochtonhorn 30 weist Ausnehmungen 31 und Stege 33
am Rand auf. Zur Definition der Flächen 300 der Ausnehmungen bezogen auf eine Vergleichsfläche
bzw. Referenzfläche 400 wird ein innerer Kreis 100 dargestellt, welcher mit seinem
Umfang 100 an die unteren Enden der Ausnehmungen 31 angrenzt d. h. der Innendurchmesser
der Referenzfläche wird durch die Tiefe der Ausnehmungen definiert. Ferner kann ein
äußerer Kreis 200 zur Begrenzung der Referenzfläche vorgesehen werden, welcher dem
Aussendurchmesser der Stege 33 entspricht, d. h. dem Aussendurchmesser der Referenzfläche.
Der äußere Kreis 200 entspricht dem Umfang des Hochtonhornes 30. Das Verhältnis zwischen
der Fläche 300 der Ausnehmungen 31 bezogen auf die Referenzfläche 400 zwischen dem
inneren und äußeren Durchmesser 100, 200 beträgt zwischen 30 % und 70 %, insbesondere
zwischen 40 % und 50 % und bevorzugt werden 46 %. Mit anderen Worten, das Hochtonhorn
30 weist einen Innendurchmesser 100 auf, welcher durch die Tiefe der Ausnehmungen
31 definiert ist. Das Hochtonhorn 30 weist ferner einen Aussendurchmesser 200 auf,
welcher durch die Länge der Stege 33 definiert ist. Eine Referenzfläche 400 stellt
dabei die Fläche zwischen dem Innendurchmesser 100 und dem Aussendurchmesser 200 dar.
[0023] Die Ausgestaltung der Hochtoneinheit mit dem Hochtonhorn ist vorteilhaft, weil somit
ein breiterer Abstrahlwinkel bei geringen Störungen zwischen der Tieftoneinheit und
der Hochtoneinheit erreicht werden kann.
[0024] Wie in Fig. 4 gezeigt, befindet sich eine Abstandshalteeinheit 40 zur Aufnahme der
Hochtoneinheit 30 vor der Tieftoneinheit 10, so dass die Hochtoneinheit 30 in Schallaustrittsrichtung
hinter der Tieftoneinheit 10 vorgesehen ist. Der Querschnitt des freien Endes der
Hochtoneinheit 30 ist größer als der Querschnitt des freien Endes der Tieftoneinheit
10. Mit anderen Worten, die Fläche der Hochtoneinheit 30 ist größer als die Fläche
der Tieftoneinheit 10. Ferner kann ein Hochtöner 45 vor der Tieftoneinheit 10 angeordnet
sein, d.h. der Hochtöner 45 ist entgegen der Schallaustrittsrichtung vor der Tieftoneinheit
10 angeordnet.
1. Lautsprechereinheit, insbesondere Deckenlautsprechereinheit, mit
einem Gehäuse (50) mit einem ersten Gehäuseabschnitt (60), wobei in dem ersten Gehäuseabschnitt
(60) eine Tieftoneinheit (10), eine Schallwand (70) und eine Hochtoneinheit (30) in
einem 2-Wege-Koaxial-System vorgesehen sind,
wobei die Hochtoneinheit (30) ein Hochtonhorn mit einer Mehrzahl von Stegen (33) und
einer Mehrzahl von Ausnehmungen (31) am Rand des Hochtonhorns (30) aufweist,
wobei die Tieftoneinheit (10) und die Hochtoneinheit (30) versenkt in der Schallwand
(70) angeordnet sind.
2. Lautsprechereinheit nach Anspruch 1, wobei der Anteil der Flächen (300) der Ausnehmungen
(31) bezogen auf eine Referenzfläche (400) 30 % bis 70 %, insbesondere 40 % bis 50
% beträgt,
wobei die Referenzfläche (400) durch einen Innendurchmesser (100) und einen Aussendurchmesser
(200) des Hochtonhornes definiert wird,
wobei der Innendurchmesser (100) durch die Tiefe der Ausnehmungen (31) begrenzt wird,
wobei der Aussendurchmesser (200) durch die freistehenden Enden der Stege (33) begrenzt
wird.
3. Lautsprechereinheit nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Stege (33) der Hochtoneinheit
(30) sich im Wesentlichen bis zum Rand der Schallwand (70) erstrecken.
4. Lautsprechereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Querschnitt der Hochtoneinheit
(30) größer ist als der Querschnitt der Tieftoneinheit (10).
5. Lautsprechereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei ein Hochtöner (45) vor
der Tieftoneinheit (10) angeordnet ist.