[0001] Die Erfindung betrifft ein Gargerät, umfassend: einen Innenraum, der zumindest einen
Garraum umfasst, zumindest eine Milaowellenquelle und zumindest eine Mikrowellenleitstruktur,
zum Führen von Mikrowellen von der Mikrowellenquelle bis zumindest zu einer Pforte
in einer Wand oder einem Wandteil des Innenraums, wobei die Mikrowellenleitstruktur
in Ausbreitungsrichtung der Mikrowellen betrachtet zumindest einen Abschnitt mit einer
elektrisch leitenden und festen Wandung an zumindest zwei gegenüberstehenden Seiten
umfasst. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einspeisen von Mikrowellen
in einen einen Garraum umfassenden Innenraum eines solchen Gargeräts.
[0002] Die
US 2004/0188429 A1 beschreibt ein Mikrowellengarsystem mit einem Mikrowellengenerator und einer Mikrowellenleitung.
Die Mikrowellenleitung umfasst dabei einen an den Mikrowellengenerator gekoppelten
Mikrowellenleiter in Form eines Hohlleiters, der an einem Ende mit einem koaxialen
Kabel verbunden ist. Das koaxiale Kabel spaltet sich auf in zwei koaxiale Zuführkabel,
von denen eines Mikrowellen zu einem Mikrowellengargerät führt. Über koaxiale Kabel
können nur geringe Mikrowellenleistungen übertragen werden.
[0003] Ein gattungsgemäßes Gargerät ist aus der
US 4,940,869 bekannt Das bekannte Gargerät umfasst ein Magnetron, das Mikrowellen in einen Wellenleiter
einspeist. Der Wellenleiter ist derart gebogen und dimensioniert, dass die Mikrowellen
durch eine sich am Ausgang des Wellenleiters befindende Öffnung in einen Garraum des
Gargeräts eingespeist werden. Ein Nachteil im bekannten Gargerät ist darin zu sehen,
dass der Wellenleiter eine Wärmebrücke zwischen der Garraumatmosphäm und dem Magnetron
bildet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Gargerät derart weiterzuentwickeln,
dass die Nachteile des Stands der Technik zumindest teilweise überwunden werden. Insbesondere
sollen ein Gargerät und Verfahren bereitgestellt werden, die es ermöglichen, eine
relativ hohe Mikrowellenleistung in den Innenraum des Gargeräts zu führen, ohne dass
die Mikrowellenstruktur viel Wärme vom Innenraum abführt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Gargerät dadurch gelöst, dass über zumindest
einen Teil der Länge des Abschnitts in Ausbreitungsrichtung der Mikrowellen zumindest
ein dielektrisches Material mit einer höheren Permittivität als Luft zwischen den
zwei gegenüberstehenden Seiten angeordnet ist.
[0006] Dabei kann vorgesehen sein, dass der Abschnitt sich zumindest bis zu der Pforte erstreckt,
und/oder die Wandung eine runde, insbesondere kreisrunde, Querschnittsform senkrecht
zur Ausbreitungsrichtung der Mikrowellen aufweist.
[0007] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Abschnitt über lediglich einen Teil seiner
Länge zumindest teilweise mit dem Material gefüllt ist, und/oder das Material ein
Substrat, eine Mehrschichtstruktur und/oder mehrere unterschiedliche Komponenten umfasst
und/oder aus Teflon, Steatit, einer Keramik und/oder Glas hergestellt ist.
[0008] Eine Weiterbildung kann darin bestehen, dass die Mikrowellenleitstruktur an einem
zum Innenraum gewandten Ende einen Aperturstrahler, insbesondere in Form einer Schlitzantenne,
wie einer Kreuzschlitzantenne oder T-förniger Schlitzantenne, vorzugsweise in einer
Endwand oder in Form einer runden Öffnung, vorzugsweise bereitgestellt durch eine
mikrowellendurchlässige Scheibe, umfasst.
[0009] In einer Variante kann vorgesehen sein, dass die Scheibe aus einem gasdichten und/oder
thermisch isolierenden Material hergestellt ist und/oder mit einem Koppelstift, der
vorzugsweise mit der Wandung einen Koaxialleiter bildet, in Wirkverbindung steht,
insbesondere verbunden ist.
[0010] Ferner kann vorgesehen sein, dass der Abschnitt sich bis zu einer Öffnung in der
Wand des Innenraums erstreckt, wobei der Abschnitt vorzugsweise im Bereich der Öffnung
einen Flansch aufweist und/oder die Öffnung rund, insbesondere kreisrund ist
[0011] Es kann zudem vorgesehen sein, dass die Pforte in einem ersten Seitenwandteil des
Innenraums angeordnet ist, wobei sich das erste Seitenwandteil vorzugsweise an ein
zweites Seitenwandteil, an dem ein Lüfterrad drehbar montiert ist, anschließt, insbesondere
unter einem stumpfen Winkel, und/oder die Öffnung in einer Seitenwand des Innenraums
vorgesehen ist.
[0012] Dabei kann auch vorgesehen sein, dass das erste Seitenwandteil zu einem Punkt im
Innenraum und/oder auf ein bewegbar im Innenraum angeordnetes, zumindest teilweise
Mikrowellen reflektierendes Element, insbesondere das Lüfterrad, ausgerichtet oder
ausrichtbar ist, wobei vorzugsweise zumindest eine erste Pforte oberhalb des Lüfterrads
und zumindest eine zweite Pforte unterhalb des Lüfterrads angeordnet ist.
[0013] In dem Gargerät kann vorgesehen sein, dass die Mikrowellenleitstruktur zumindest
einen weiteren Abschnitt in Form eines Rechteckhohlleiters umfasst, in dem sich insbesondere
der Koppelstift und/oder zumindest eine Antenne eines Magnetrons erstreckt bzw. erstrecken.
[0014] Erfindungsgemäß kann zudem vorgesehen sein, dass der Innenraum ein Strömungsleitglied
umfasst, das den Innenraum zumindest teilweise in den Garraum und einen Druckraum
aufteilt, im Druckraum das Lüfterrad angeordnet ist, das Strömungsleitglied mit zumindest
einer, insbesondere mittig angeordneten, Öffnung zum Ansaugen von Atmosphäre aus dem
Garraum in den Druckraum versehen ist, und das Strömungsleitglied, insbesondere am
Randbereich des Strömungsleitgüeds, zumindest eine luftdurchlässige Verbindung freilässt.
[0015] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass sich von einem Installationsraum, insbesondere
für einen Motor des Lüfterrads, bis zum Innenraum eine Vielzahl von Mikrowellcnleitstrukturen
zum Führen von Mikrowellen bis zumindest zu einer jeweiligen Pforte in der Wand oder
dem Wandteil des Innenraums erstreckt, wobei vorzugsweise von den Pforten mindestens
zwei auf unterschiedlichen Höhen im Gargerät angeordnet sind und/oder durch jede Pforte
von zumindest einem Element abgestrahlte Mikrowellen in den Innenraum gelangen, und/oder
die Mikrowellenleitstrukturen jeweils mit mindestens einem einer Vielzahl von Magnetrons,
insbesondere mit jeweils einer Nennleistung von bis zu 2000 W HF, vorzugsweise in
dem Bereich zwischen 700 und 1000 W HF, in Verbindung stehen.
[0016] In einer Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Gargerät auch zumindest eine
weitere Einrichtung zur Behandlung von Gargut im Garraum, insbesondere zumindest eine
Einrichtung aus der Gruppe umfassend: eine elektrische Heizeinrichtung, eine gasbetriebene
Heizeinrichtung, eine Wämietauscheinrichtung, eine Kühleinrichtung, eine Feuchtigkeitszuführeinrichtung,
eine Feuchtigkcitsabführeinrichtung, eine Belüftungseinrichtung und eine Entlüftungseinrichtung.
[0017] Eine weitere Ausführungsform kann zumindest eine Sensiereinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung,
eine Bedieneinrichtung und eine Steuer- oder Regeleinrichtung, die insbesondere mit
zumindest einer Mikrowellenquelle, zumindest einer weiteren Behandlungseinrichtung,
der Anzeigeeinrichtung und/oder der Bedieneinrichtung in Wirkverbindung steht, umfassen.
[0018] Die das Verfahren zum Einspeisen von Mikrowellen in einen einen Garraum umfassenden
Innenraum eines Gargeräts betreffende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass zumindest ein Teil des Abschnitts zumindest teilweise mit zumindest einem dielektrischen
Material mit einer höheren Permittivität als Luft gefüllt wird.
[0019] Dabei kann über eine Gargutträgereinrichtung eine Vielzahl von Behandlungsebenen
in dem Garraum festgelegt werden, und eine sich nach der Bemaßung des Garraums und/oder
der Anzahl der Behandlungsebenen richtende Anzahl an Mikrowellenquellen bereitgestellt
werden.
[0020] Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass Wärmeleitung durch
eine elektrisch leitende und feste äußere Wandung einer Mikrowellenleitstruktur durch
Reduzieren ihres Durchmessers erreicht werden kann, wobei eine Reduktion dadurch erreicht
werden kann, dass der zentrale Bereich eines Abschnitts der Mikrowellenleitstruktur
über zumindest einen Teil seiner Länge zumindest teilweise mit zumindest einem dielektrischen
Material, also mit einem Material mit einer höheren Permittivität als Luft, gefüllt
ist. Da die Frequenz von Mikrowellen bei einem Gargerät mit einer Mikrowellenheizeinrichtung
vorgegeben ist, kann die kleinste Abmessung eines Mikrowellenleiterquerschnitts nicht
beliebig verkleinert werden, wenn sich durch denselben TE- und TM-Moden bei der vorgegebenen
Frequenz ausbreiten sollen. Eine Erhöhung der Permittivität hat jedoch eine Verringerung
der unteren Grenzfrequenz der Mikrowellen zufolge, so dass die Verwendung zumindest
eines dielektrischen Materials mit einer höheren Permittivität als Luft in diesem
Bereich eine Querschnittsreduktion gestattet, was den Wärmeleitwiderstand erhöht Die
elektrisch leitende und feste Wandung kann mehr durch Verluste in der Mikrowellenleitstruktur
entstehende Wärme abführen, als es ein flexibles Kabel kann.
[0021] Wenn besagter Abschnitt über lediglich einen Teil seiner Länge zumindest teilweise
mit zumindest einem dielektrischen Material mit einer höheren Permittivität als Luft
gefüllt ist, steht ein zusätzlicher Parameter zur Impedanzanpassung zur Verfügung.
Insbesondere kann die Position des Übergangs zu dem mit dem dielektrischen Material
bzw. den dielektrischen Materialien befüllten Teil zur Optimierung der Impedanzanpassung
beim Auslegen der Mikrowellenleitstruktur festgelegt werden.
[0022] Wenn der zentrale Bereich über zumindest einen Teil der Länge des Abschnitts zumindest
teilweise mit einer mehrschichtige Füllung aus zumindest einem dielektrischen Material
mit einer höheren Permittivität als Luft gefüllt ist, treten geringere Verluste bei
der Übertragung von Mikrowellenenergie als bei einer einteiligen dielektrischen Füllung
auf.
[0023] Wenn die Wandung eine den zentralen Bereich im Wesentlichen umgebende, elektrische
leitende und feste Wand umfasst, dann wird Mikrowellenenergie mit weniger Verlusten
übertragen. Es kann dann nämlich im Wesentlichen keine elektrische und magnetische
Feldleckage auftreten. Zudem ist die Mikrowellenleitstruktur mechanisch fester.
[0024] Unter dem Begriff "Pforte" wird im Rahmen dieser Anmeldung eine Struktur, die ein
für Mikrowellen durchlässiges Fenster zum Innenraum bildet, verstanden. Sie umfasst
zumindest eine Öffnung in einer Innenraumwand. Zu solch einer Pforte müssen die Mikrowellen
mittels der Mikrowellenleitstruktur geführt werden, um in den Innenraum mit dem Garraum
zu Beaufschlagen eines Garguts im Garraum zu gelangen.
[0025] Wenn sich die Mikrowellenleitstruktur zumindest bis zu einer Pforte zum Innenraum
des Geräts erstreckt, kann der Abschnitt der Miktovellenleüstruktur, der direkt an
eine Wand oder ein Wandteil des Innenraums anschließt, mit einem relativ kleinen Querschnitt
versehen werden, wodurch die Menge an Wärme, die aus dem Innenraum in den dem Innenraum
benachbarten Raum, der auch als Installationsraum bezeichnet wird, in dem sich die
Mikrowellenleitstruktur befindet, gelangt, weiter reduziert wird.
[0026] Wenn die Wandung besagten Abschnitts eine runde, insbesondere kreisrunde, Querschniasform
aufweist, ist sein Umfang kleiner, als es bei einer polygonalen Querschnittsform der
Fall wäre, was den Wärmeleitwiderstand dieses Abschnitts weiter erhöht.
[0027] Wenn die Mikrowellenleitstruktur zumindest einen weiteren Abschnitt in Form eines
Rechteckhohlleiters umfasst, dann ist die Ankopplung einer Mikrowellenquelle, zum
Beispiel eines Magnetrons oder eines mit einem Mikrowellengenerator in Verbindung
stehenden weiteren Wellenleiters, einfacher zu realisieren. Insbesondere können die
TE- und TM-Moden mit der niedrigsten Grenzfrequenz gut über zum Beispiel eine in den
Rechteckhohlleiter ragende Antenne in denselben eingekoppelt werden.
[0028] Wenn die Mikrowellenleitstruktur an einem zum Innenraum gewandten Ende einen Aperturstrahler
umfasst, ist eine gasdichte Abdichtung dieses Endes der Mikrowellenleitstruktur leichter
zu gestalten. Es gibt zudem keine Übergänge, die Reflexionen verursachen könnten.
Insbesondere kann eine den Aperturstrahler bildende Öffnung mit einem für Mikrowellen
durchlässigen Material abgedeckt oder gefüllt werden. Dies ist konstruktiv leichter
zu realisieren als eine Abdichtung zwischen einer Stabantenne und der Wandung der
Mikrowellenleitstruktur.
[0029] Wenn die Mikrowellenleitstruktur einen Abschnitt, der sich bis zu einer Öffnung in
der Wand des Innenraums erstreckt und im Bereich der Öffnung einen Flansch aufweist,
umfasst, ist die gasdichte Abdichtung gegenüber der Garraumatmosphäre leichter und
sicherer zu gestalten. Insbesondere können hierzu gut bekannte Flachdichtungen verwendet
werden.
[0030] Wenn die Mikrowellenleitstruktur einen Abschnitt umfasst, der sich bis in eine Öffnung
in der Wand des Innenraums erstreckt und die Öffnung zudem rund, insbesondere kreisrund,
ist, dann wird die Kontaktfläche zur Mikrowellenleitstruktur minimiert, was eine Wärmeübertragung
minimiert. Zudem wird die Herstellung vereinfacht, weil runde Öffnungen gebohrt werden
können. Ferner können übliche Dichtungselemente zur gasdichten Abdichtung gegenüber
der Garraumatmosphäre verwendet werden.
[0031] Wenn die Öffnung zu der Mikrowellenleitstruktur bzw. für die Anbringung derselben
in einer Seitenwand des Innenraums vorgesehen ist, sind die Anforderungen an die Abdichtung
gegenüber dem Innenraum nicht so hoch. In dem Innenraum, insbesondere in dem Garraum,
sammeln sich Flüssigkeiten und Verschmutzungen im unteren Bereich. Häufig sind im
Boden des Gargeräts sogar Abführeinrichtungen vorgesehen. Deshalb ist eine Anordnung
der Mikrowelleneinspeisung im Bodenbereich nicht so günstig wie eine Anordnung an
einer Seitenwand. Ein weiterer Effekt besteht darin, dass die Höhe des Gargeräts relativ
gering bleibt, wenn eine Deckenanordnung vermieden wird. Das erfindungsgemäße Gargerät
kann deshalb leichter in einer stapelbaren Version hergestellt werden.
[0032] Wenn zumindest eine der Pforten in einem ersten Seitenwandteil des Innenraumes angeordnet
ist, das sich an ein zweites Seitenwandteil, an dem ein Lüfterrad drehbar montiert
ist, anschließt, kommt eine Verwirbelung der in den Innenraum eingespeisten Mikrowellen
zustande, ohne dass dazu ein separater Modenmischer vorgesehen sein muss. Das in vielen
Fällen ohnehin zur Umwälzung von Luft, Aromastoffen, Dampf und dergleichen vorhandene
Lüfterrad dient somit zusätzlich der Vergleichmäßigung der Mikrowellenenergie im Innenraum.
[0033] Wenn das erste Seitenwandteil zudem unter einem stumpfen Winkel an das zweite Seitenwandteil
anschließt, wobei das erste Seitenwandteil insbesondere bewegbar sein kann, kann die
Mikrowellenstrahlung gezielt zu einem Punkt in einem zentralen Bereich des Innenraums
und/oder einem bewegbar im Innenraum angeordnetes, zumindest teilweise Mikrowellen
reflektierenden Element wie das Lüfterrad ausgerichtet werden. Bei Verwendung von
Antennen (Schlitzantennen oder Stabantennen) mit der Strahlungscharakteristik von
Dipolantennen reflektieren die Mikrowellen auch am zweiten Seitenwandteil und an einer
anderen neben dem ersten Seitenwandteil angeordneten Wand, und zwar so, dass die Mikrowellenenergie
in Richtung des zentralen Bereichs des Innenraums reflektiert wird. Wenn sich hier
ein bewegbar im Innenraum angeordnetes, zumindest teilweise Mikrowellen reflektierendes
Element befindet, wird diese Energie noch gleichmäßiger verteilt.
[0034] Wenn der Innenraum ein Strömungsleitglied umfasst, das den Innenraum zumindest teilweise
in den Garraum und einen Druckraum aufteilt, wobei im Druckraum ein Lüfterrad angeordnet
ist, das Strömungsleitglied mit zumindest einer, insbesondere mittig angeordneten,
Öffnung zum Ansaugen von Atmosphäre aus dem Garraum versehen ist und das Strömungsleitglied,
insbesondere am Randbereich des Strömungsleitglieds, zumindest eine luftdurchlässige
Verbindung zwischen dem Garraum und dem Druckraum freilässt, ist die Temperaturverteilung
im Garraum gleichmäßiger.
[0035] Ferner kann die Garraumatmosphäre auf eine weitere Weise beeinflusst werden, wie
zum Beispiel mittels einer Dampfeinspritzvorrichtung, die Dampf in die aus dem Garraum
angesaugte Atmosphäre einspritzt, oder mittels einer elektrischen Heizeinrichtung
oder einer Gasheizung zum Aufheizen der angesaugten Gase. Insbesondere bei Gargeräten
für den Großkücheneinsatz ist die Vergleichmäßigung des Garraumklimas, die durch die
Umwälzung der Innenraumatmosphäre zustande kommt, von Vorteil.
[0036] Wenn das Gargerät zumindest eine weitere Einrichtung zur Behandlung von Gargut im
Garraum umfasst, kann das Gargut einer komplizierten Behandlung unterzogen werden,
ohne dass es während dieser Behandlung dem Garraum entnommen werden muss.
[0037] Der Garraum und der Druckraum bilden gekoppelte Resonatoren, da alle Wände Mikrowellen
reflektieren. Deshalb ist es unerheblich, in welchen der beiden Räume die Mikrowellen
zunächst eingespeist werden. Wenn es der Druckraum ist, wird die Pforte bzw. werden
die Pforten sogar noch durch das Strömungsleitglied von Verunreinigungen in der Garraumatmosphäre
(Fett oder sonstigen Partikeln) zumindest teilweise abgeschirmt.
[0038] Wenn das erfindungsgemäße Gargerät eine Vielzahl von Mikrowellenleitstrukturen zum
Führen von Mikrowellen bis zumindest zu einer jeweiligen Pforte in einer Wand des
Innenraums aufweist, wobei von den Pfosten mindestens zwei auf unterschiedlichen Höhen
im Gargerät angeordnet sind, und jeweils zumindest ein Element zur Abstrahlung von
Mikrowellen in den Innenraum vorgesehen ist, wobei die von dem jeweiligen Element
abzustrahlenden Mikrowellen durch die Pforte in den Innenraum gelangen und insbesondere
wenn die Mikrowellenleitstrukturen jeweils mit mindestens einem einer Vielzahl von
Magnetrons mit jeweils einer Nennleistung von 2000 W HF oder weniger in Verbindung
stehen, ist es auf einfache und kostengünstige Weise möglich, eine gleichmäßige Verteilung
von Mikrowellenenergie im Innenraum zu erreichen. Es kann dabei auf Magnetrons für
Mikrowellengeräte für den Privatgebrauch zurückgegriffen werden. Insbesondere wenn
über eine Gargutträgereinrichtung eine Vielzahl von Behandlungsebenen in dem Garraum
festgelegt wird und eine sich nach der Bemaßung des Garraums und/oder der Anzahl der
Behandlungsebenen richtende Anzahl von Mikrowellenquellen bereitgestellt wird, dann
sind handelsübliche Mikrowellengeneratoren, etwa Magnetrons für Mikrowelleilgargeräte
für den Privaten Gebrauch, einsetzbar. So werden auch in Gargeräten für den Großkücheneinsatz
handelsübliche Komponenten verwendbar.
[0039] Wenn zumindest eine der Pforten oberhalb des Lüfterrads und zumindest eine andere
der Pforten unterhalb des Lüfterrads angeordnet ist, wird die Mikrowellenenergie auf
allen Ebenen gleichmäßig verteilt.
[0040] Wenn das Gargerät eine Sensiereinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung, eine Bedieneinrichtung
und eine Steuer- oder Regeleinrichtung, insbesondere eine Steuer- oder Regeleinrichtung,
die mit zumindest einer Mikrowellenquelle und zumindest einer weiteren Behandlungseinrichtung,
der Anzeigeeinrichtung und/oder der Bedieneinrichtung in Wirkverbindung steht, umfasst,
kann das Gargut einer komplizierten Behandlung unterzogen werden, ohne dass dazu menschliche
Eingriffe erforderlich sind.
[0041] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich beispielhaft aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung einiger Ausführungsformen der Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen. Dabei zeigt;
- Figur 1:
- eine Längsschnittansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gargeräts von vorne;
- Figur 2:
- eine Querschnittansicht eines Teils des Gargeräts von Figur 1;
- Figur 3:
- eine Längsschnittansicht einer ersten Ausführungsform einer Mikrowellenleitstruktur
für das Gargerät der Figuren 1 und 2;
- Figur 4:
- eine Draufsicht der Mikrowellemleitruktur der Figur 3;
- Figur 5:
- eine Längsschnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer Mikrowellenleitstruktur
für das Gargerät der Figuren 1 und 2; und
- Figur 6:
- eine Draufsicht der Mikrowellenleitstruktur der Figur 5.
[0042] Ein in den Figuren 1 und 2 beispielhaft dargestelltes Gargerät 1 umfasst einen von
einer Rückwand 2, einer Vorderwand 3, einer Decke 4, einer Bodenfläche 5, einer ersten
Seitenwand 6, einem ersten Seitenwandteil 7 und einem zweiten Seitenwandteil 8 begrenzten
Innenraum. Der Innenraum wird von einem Strömungsleitglied 9 zumindest teilweise in
einen Garraum 10 und einen Druckraum 11 aufgeteilt. Dabei lässt das Strömungsleitglied
9 zumindest an seiner Oberseite und Unterseite luftdurchlässige Schlitze 12 und mittig
eine Öffnung 13 frei. In der Vorderwand 3 ist eine (nicht dargestellte) Tür zur Beladung
des Garraums 10 mit Gargut (nicht gezeigt) und Entnahme desselben angebracht. Zudem
sind an der Vorderwand 3 eine Anzeigeeinrichtung (nicht dargestellt) und Bedienelemente
einer Bedieneinrichtung (nicht dargestellt), beispielsweise Drehknöpfe, Tasten, etc.,
angebracht. Ein berührungsempfindlicher Bildschirm kann Teil einer Bedien- und Anzeigeeinrichtung
sein.
[0043] In dem Garraum 10 ist ein Gestell 14 mit einer Vielzahl von Schienen 15a-f zum Einschieben
von (nicht gezeigten) Gargutträgern, auf die das Gargut platzierbar ist, vorgesehen.
Die von dem Gestell 14 und den Schienen 15a-f gebildete Gargutträgereinrichtung definiert
somit eine Vielzahl von Behandlungsebenen in dem Garraum 10.
[0044] In dem Druckraum 11 befindet sich ein Radiallüfterrad 16, das über eine Welle 17
von einem Motor 18 angetrieben wird. Der Motor 18 befindet sich in einem neben dem
Druckraum 11 angeordneten Installationsraum 19. Das Radiallüfterrad 16 saugt Atmosphäre
aus dem Garraum 10 durch die mittig im Strömungsleitglied 9 angeordnete Öffnung 13
an und bläst sie radial ab. Es entsteht also eine Druckdifferenz zwischen dem Druckraum
11 und dem Garraum 10. Die zu befördernde Atmosphäre gelangt aufgrund dieser Druckdifferenz
durch die Schlitze 12 vom Druckraum 11 wieder in den Garraum 10. Zusätzlich oder alternativ
zu den Schlitze 12 können im Randbereich des Strömungsleitglieds 9 noch (nicht dargestellte)
luftdurchlässige Öffnungen vorgesehen sein.
[0045] Das Gargerät 1 umfasst eine Mikrowellenheizeinrichtung, die später noch detaillierter
beschrieben wird, und eine weitere Einrichtung zur Behandlung von Gargut im Garraum
10. Insbesondere umfasst das Gargerät eine weitere (nicht dargestellte) Heizeinrichtung,
zum Beispiel eine um das Radiallüfterrad 16 angeordnete gasbetriebene oder elektrische
Heizeinrichtung. Alternativ oder zusätzlich zu einer solchen Heizeinrichtung kann
eine Wärmetauscheinrichtung in der von dem Radiallüfterrad 16 erzeugten Strömung angeordnet
sein. Eine (nicht im Einzelnen dargestellte) Einspritzeinrichtung kann Dampf, Aromas,
Fett und/oder sonstige Stoffe in das strömende Medium einspritzen.
[0046] Im Garraum 10 befinden sich ein oder mehrere (nicht näher dargestellte) Fühler einer
Sensieeinrichtung. Zum Beispiel können die Temperatur des Garguts und/oder der Garraumatmosphäre,
die Feuchtigkeit, die Impedanz der sich im Garraum 10 befindenden Gegenstände, etc.
erfasst werden. Die Sensiereinrichtung steht mit einer (nicht dargestellten) Steuer-
oder Regeleinrichtung in Wirkverbindung. Letztere steht wiederum mit der Bedien- und
Anzeigeeinrichtung sowie mit der Mikrowellenheizeinrichtung und jeder weiteren Behandlungseinrichtung
in Wirkverbindung. Zumindest die elektrischen Anschlüsse aller diesen Einrichtungen
befinden sich im Installationsraum 19. In der hier beispielhaft erläuterten Ausführungsform
ist der Installationsraum 19 über eine (nicht dargestellte) Tür in einer äußeren Seitenwand
20 direkt zugänglich, nämlich von außerhalb des Gargeräts 1, um Wartung und Installation
zu vereinfachen.
[0047] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Mikrowellenheizeinrichtung umfasst zwei Magnetrons
21,22, die Mikrowellen erzeugen. Die Mikrowellen werden jeweils über Mikrowellenleitstrukturen
23,24 zu Pforte 25,26 geführt und durch diese Pforten in den Druckraum 11 abgestrahlt.
In der dargestellten Ausführungsform ist jeder Mikrowellenleitstruktur 23,24 nur ein
Magnetron 21,22 zugeordnet, aber es können auch mehrere Mikrowellenquellen Mikrowellen
in eine Mikrowellenleitstruktur 23,24 einspeisen. Dies hängt von der gewünschten Gesamtleistung
ab. Es werden nämlich vorteilhaft Magnetrons 21,22 mit einer Nennleistung von 2000
W HF oder weniger, die in Großserien für den Einsatz in Mikrowellengargeräte für den
Privatverbrauch hergestellt werden, eingesetzt. Die Anzahl der Magnetrons 21,22 ist
abhängig von der in Anbetracht der Bemaßung des Innenraums und/oder der Anzahl der
von dem Gestell 14 und den Schienen 15a-f definierten Behandlungsebenen erforderlichen
Gesamtleistung.
[0048] Die Pforten 25,26 befinden sich in dem ersten Seitenwandteil 7, das an das zweite
Seitenwandteil 8, durch das die Welle 17 des Radiallüfterrads 16 hindurchgeführt ist,
anschließt.
[0049] Das erste Seitenwandteil 7 steht dabei unter einem stumpfen Winkel zu dem zweiten
Seitens wandteil 8, zum Beispiel unter einem Winkel in dem Bereich von 100° bis 170°.
Es steht unter einem ähnlichen Winkel zur Rückwand 2. Die von zumindest einem in den
Figuren 1 und 2 nicht näher dargestellten Element durch die Pforten 25,26 abgestrahlten
Mikrowellen werden an der Rückwand 2, dem zweiten Seitenwandteil 8, der Decke 4 und
der Bodenfläche 5 in Richtung der Schlitze 12 am Randbereich des Strömungsleitglieds
9 reflektiert. Übrigens können im Strömungsleitglied 9, das mehrheitlich Mikrowellen
reflektiert, noch weitere, für Mikrowellen durchlässige aber gasdichte Öffnungen vorgesehen
sein. Da der Druckraum 11 und der Garraum 10 gekoppelte Resonatoren bilden, ist dies
jedoch nicht zwingend erforderlich.
[0050] Das Radiallüfterrad 16 reflektiert ganz oder teilweise Mikrowellen. Während des Betriebs
werden daher Mikrowellen von dem drehenden Radiallüfterrad 16 verwirbelt, so dass
kein weiterer Modemmischer nötig ist. Die Pforten 25,26 sind auf unterschiedlichen
Höhen, nämlich oberhalb und unterhalb, seitlich des Radiallüfterrads 16 angeordnet.
Somit werden weder die Pforten 25,26 durch das Radiallüfterrad 16 abgeschirmt, noch
werden die Mikrowellen in nur einer Hälfte des Innenraums verwirbelt.
[0051] Dadurch, dass die Mikrowellen über die Mikrowellenleitstrukturen 23,24 zu den Pforten
25,26 geführt werden, muss direkt hinter dem ersten Seitenwandteil 7 kein Platz für
die Magnetrons 21,22 vorgesehen sein- Das erste Seitenwandteil 7 kann aus diesem Grund
relativ schmal und das zweite Seitenwandteil 8 relativ breit sein, so dass auch ein
Radiallüfterrad 16 mit relativ großem Durchmesser eingesetzt werden kann und/oder
eine umfangreiche zusätzliche Einrichtung, wie eine Heizeinrichtung oder Wärmetauscheinrichtung,
um das Radiallüfterrad 16 angeordnet sein kann. Auch kann durch den Platzgewinn im
Innenraum der Garraum 10 vergrößert werden.
[0052] Eine erste Ausführungsform für den Einsatz als Mikrowellenleitstruktur 23,24 in dem
Gargerät 1 der Figuren 1 und 2, also eine erste Mikrowellenleitstruktur 27, ist in
den Figuren 3 und 4 dargestellt. Die erste Mikrowellenleitstruktur 27 umfasst dabei
einen ersten Abschnitt in Form eines Rechteckhohlleiters 28, der in einen zweiten
Abschnitt 29 mit einer, im Querschnitt betrachtet, runden äußeren, elektrisch leitenden
und festen Wand 30 übergeht. Am Ende dieses zweiten Abschnitts 29 befindet sich eine
integrale Kupplung 31. Die Kupplung 31 ist durch eine im Wesentlichen kreisrunde Öffnung
32 im ersten Seitenwandteil 7 hindurchgeführt.
[0053] In der Figur 3 ist zu sehen, wie die Mikrowellenleitstruktur 27 mittels der Kupplung
31 an dem ersten Seitenwandteil 7 (siehe auch die Figuren 1 und 2) befestigt ist,
Die Kupplung 31 weist einen Flansch 33 auf, über den sie sich auf der Außenseite des
ersten Seitenwandteil 7 abstützt. Zwischen dem Flansch 33 und dieser Außenseite könnte
übrigens noch eine (nicht dargestellte) Flachdichtung oder thermisch isolierende Scheibe
angebracht sein. An der Innenraumseite des Seitenwandteils 7 sind eine Überwurfmutter
34 und eine Flachdichtung 35 angebracht. Der Außendurchmesser der Kupplung 31 kann
im Bereich der Öffnung 32 im ersten Seitenwandteil 7 geringer sein als der Durchmesser
dieser Öffnung 32, weil die gasdichte Abdichtung des Installationsraums 19 gegenüber
der Garraumatmosphäre im Innenraum mittels der Flachdichtung 35 erreicht wird.
[0054] Der Rechteckhohlleiter 28 umfasst einen mit Luft gefüllten zentralen Bereich, der
allseitig von festen, elektrisch leitenden Wänden 36,37,38,39,40,41 umgeben ist. In
einer oberen Wand 36 befindet sich eine Öffnung 42 mit einem Gewinde 43 zur Ankopplung
eines der Magnetrons 21,22. Dabei wird eine (nicht gezeigte) Antenne des jeweiligen
Magnetrons 21,22 durch die Öffnung 42 hindurch in den zentralen Bereich des Rechteckhohlleiters
27 hinein geführt. Es breiten sich bevorzugt TE
10-Moden in dem Rechteckhohlleiter 28 aus.
[0055] Diese bevorzugte Modenausbreitung trifft auch für den zweiten Abschnitt 29 zu, der
aber einen Durchmesser aufweist, der viel kleiner als der Abstand zwischen den jeweiligen,
sich in Längsrichtung erstreckenden parallelen Wänden 36,37,38,39 des Rechteckhohlleiters
28 ist, nämlich aufgrund der Tatsache, dass dieser zweite Abschnitt 28 mit einem dielektrischen
Substrat 44 gefüllt ist. Dieser Effekt wird auch erreicht, wenn der zweite Abschnitt
29 eine ovale oder polygonale Querschnittsform aufweist und mit einem dielektrischen
Material gefüllt ist.
[0056] Das Substrat 44 erstreckt sich über fast die gesamte Länge des zweiten Abschnitts
29 und füllt, bezogen auf die Ausbreitungsrichtung der Mikrowellen in der Mikrowellenleitstruktur
27, also in der radialen Richtung, den gesamten von der Außenwand 30 definierten zentralen
Bereich des zweiten Abschnitts 29. Eine teilweise Füllung (in der radialen Richtung
betrachtet) wäre auch möglich. Das Substrat 44 setzt sich zusammen aus einem dielektrischen
Material oder aus verschiedenen dielektrischen Materialen. Im Allgemeinen wird hier
unter einem dielektrischen Material, im Unterschied zu elektrisch leitenden Materialien,
ein Material, dessen dielektrische Eigenschaften überwiegen, verstanden. Das eingesetzte
Material weist also eine höhere Permittivität als die von Luft auf. Die relative Permittivität
des Materials, bzw. der Materialien ist deshalb größer als 1 und liegt zum Beispiel
im Bereich von 2 oder höher, zum Beispiel im Bereich von 5,5 bis 6,5 (bei einer Frequenz
von 10 GHz). Geeignete dielektrische Materiale sind zum Beispiel Teflon, Steatit oder
sonstige keramische Materiale sowie auch Glas, insbesondere temperiertes Borsilikat-Glas
(Pyrex), etc.
[0057] Das Substrat 44 kann eine Mehrschichtstruktur, wie ein Laminat aus gleichen oder
unterschiedlichen dielektrischen Materialien, aufweisen. Das Substrat 44 kann auch
aus verschiedenen konzentrisch angeordneten dielektrischen Materialschichten aufgebaut
sein.
[0058] Der zweite Abschnitt 29 wird an einem dem Innenraum zugewandten Ende von einer Wand
45, in der eine Schlitzantenne 46 bereitgestellt ist, begrenzt. Statt einer einfachen
länglichen Schlitzantenne 46 kann auch ein Aperturstrahler mit einer anderen Form
zum Einsatz kommen. Es kann zum Beispiel eine Kreuzschlitzantenne, eine T-förmige
Schlitzantenne, eine runde Öffnung oder dergleichen vorgesehen sein.
[0059] In dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten Beispiel befindet sich in dem zweiten
Abschnitt 29 eine Scheibe 47 aus für Mikrowellen durchlässigem, thermisch gut isolierendem
und festem Material, die die Schlitzantenne 46 abdeckt. Sie kann zum Beispiel verklebt
oder auf andere Weise gasdicht angebracht sein. Alternativ oder ergänzend kann im
Innenraum noch eine (nicht dargestellte) für Mikrowellen durchlässige, gasdichte und
thermisch isolierende Abdeckung der Schlitzantenne 46 vorgesehen sein, bspw. in Form
einer Haube oder dergleichen.
[0060] Eine zweite Mikrowellenleitstruktur 48 für den Einsatz als Mikrowellenleitstruktur
23,24 in dem Gargerät 1 der Figuren 1 und 2 ist in den Figuren 5 und 6 dargestellt.
Sie umfasst auch einen ersten Abschnitt in Form eines Rechteckhohlleiters 49, der
in einen zweiten Abschnitt 50 mit einer, im Querschnitt betrachtet, runden, äußeren
elektrisch leitenden und festen Wand 51 übergeht. Am Ende dieses zweiten Abschnitts
50 befindet sich auch in der Ausführungsform der Figuren 5 und 6 eine integrale Kupplung
52. Die Wand 51 ist der Einfachheit halber zylindrisch mit einem kreisrunden Querschnitt
ausgebildet. In einer altemativen Ausführungsform kann sie oval sein und/oder kann
der Querschnitt über die Länge variieren.
[0061] In einem von der runden Wand 51 umgebenen zentralen Bereich befindet sich über einen
Teil der Länge des zweiten Abschnitts 50 ein dielektrisches Substrat 53. Die Beschreibung
des Substrats 44 der in den Figuren 3 und 4 gezeigten ersten Mikrowellenleitstruktur
27 trifft auch auf das Substrat 53 der in den Figuren 5 und 6 gezeigten zweiten Mikrowellenleitstruktur
48 zu.
[0062] Der zentrale Bereich des zweiten Abschnitts 50 ist nicht nur teilweise von dem Substrat
53 gefüllt, sondern er umfasst auch einen Koppelstift 54. Der Koppelstift 54 erstreckt
sich bis in den Hohlraum des Rechteckhohlleiters 49. Der Koppelstift 54 bildet mit
der äußeren, elektrisch leitenden, runden Wand 51 einen koaxialen Wellenleiter.
[0063] Wie aus der Figur 5 ersichtlich, wird die Mikrowellenleitstruktur 48, wie auch die
Mikrowellenleitstruktur 27 der Figuren 3 und 4, mittels einer Kupplung 52 an dem ersten
Seitenwandteil 7 (siehe auch die Figuren 1 und 2) befestigt. Die Kupplung 52 weist
nämlich einen Flansch 55 auf. An der Innenraumseite sind eine Überwurfmutter 56 und
eine Flachdichtung 57 angebracht.
[0064] Statt der elektrisch leitenden Wand 45 der Ausführungsform der Figuren 3 und 4, befindet
sich am Ende des zentralen Bereichs des zweiten Abschnitts 50 eine Scheibe 58 aus
einem für Mikrowellen durchlässigen, gasdichten und thermisch isolierenden Material.
Zwischen der runden Wand 51 und dem Koppelstift 54 ist somit am zum Innenraum gewandten
Ende der Mikrowellenleitstruktur 48 eine für Mikrowellen durchlässige Öffnung vorgesehen,
die einen Aperturstrahler bildet. Die gasdichte Abdichtung des zentralen Bereichs
kommt ferner mit Hilfe einer zweiten Überwurfmutter 59 und Flachdichtung 60 zustande.
In einer alternativen Ausführungsform kann die Scheibe 58 entfallen, wenn das Substrat
53 zusätzlich eine Dichtfunktion erfüllt.
[0065] Der Rechteckhohlleiter 49 umfasst einen mit Luft gefüllten zentralen Bereich, der
allseitig von festen, elektrisch leitenden Wänden 61,62,63,64,65,66 umgeben wird.
In einer oberen Wand 61 befindet sich eine Öffnung 67 mit einem Gewinde 68 zur Ankopplung
eines der Magnetrons 21,22. Dabei wird eine (nicht gezeigte) Antenne des jeweiligen
Magnetrons 21,22 durch die Öffnung 67 hindurch in den zentralen Bereich hinein geführt.
Es breiten sich bevorzugt TE
10-Moden in dem Rechteckhohlleiter 49 aus.
[0066] In dem zweiten Abschnitt 50 breiten sich aufgrund der Anwesenheit des Koppelstifts
54 TEM-Moden, aber auch die TE
11-Mode, aus. Der in den Rechteckhohlleiter 49 hineinragende Teil des Koppelstifts 54
fungiert als Empfangsantenne, damit das Feld im Rechteckhohlleiter 49 in die TE
11-Mode des zweiten Abschnitts 50 überführt wird. Der Durchmesser der runden Wand 51
des zweiten Abschnitts 50 ist derart, dass sich die Welle der TE
11-Mode in dem zweiten Abschnitt ausbreiten kann. Dadurch, dass das dielektrische Substrat
53 den von der runden Wand 51 umgebenen Bereich teilweise füllt und eine höhere relative
Permittivität als Luft aufweist, kann dieser Mindestdurchmesser des zweiten Abschnitts
50 kleiner sein, als es bei einem mit Luft befüllten Hohlleiter der Fall wäre.
[0067] Das Substrat 53 ist über nur einen Teil der Länge des zweiten Abschnitts 50 vorgesehen.
Mit der Länge des Substrats 53 wird ein Transformator realisiert, der eine Impedanzanpassung
zwischen dem Innenraum und dem Rechteckhohlleiter 49 ermöglicht. Die Länge des Substrats
53 wird also bei der Auslegung der Mikrowellenleitstruktur 48 in Abhängigkeit der
Impedanzwerte, nämlich zum Einen des Innenraums 10,11 und zum Anderen des Rechteckhohlleiters
49 gewählt.
[0068] Über das für Mikrowellen offene Ende des zweiten Abschnitts 50 werden die Mikrowellen
in den Innenraum gekoppelt.
[0069] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in den Zeichnungen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Gargerät
- 2
- Rückwand
- 3
- Vorderwand
- 4
- Decke
- 5
- Bodenfläche
- 6
- 1. Seitenwand
- 7
- 1. Seitenwandteil
- 8
- 2. Seitenwandteil
- 9
- Strömungsleitglied
- 10
- Garraum
- 11
- Druckraum
- 12
- Schlitz
- 13
- Öffnung
- 14
- Gestell
- 15a-f
- Schiene
- 16
- Radiallüfterrad
- 17
- Welle
- 18
- Motor
- 19
- Installationsraum
- 20
- Äußere Seitenwand des Gargeräts
- 21
- 1. Magnetron
- 22
- 2. Magnetron
- 23
- 1. Mikrowellenleitstruktur
- 24
- 2. Mikrowellenleitstruktur
- 25
- 1. Pforte
- 26
- 2. Pforte
- 27
- Mikrowellenleitstruktur in der ersten Gestaltung
- 28
- Rechteckhohlleiter
- 29
- 2. Abschnitt
- 30
- Runde Außenwand
- 31
- Kupplung
- 32
- Öffnung im 1. Seitenwandteil
- 33
- Flansch
- 34
- Überwurfmutter
- 35
- Flachdichtung
- 36
- Rechteckhohlleiterwand
- 37
- Rechteckhohlleiterwand
- 38
- Rechteckhohlleiterwand
- 39
- Rechteckhohlleiterwand
- 40
- Rechteckhohlleiterwand
- 41
- Rechteckhohlleiterwand
- 42
- Öffnung in der Rechteckhohlleiterwand
- 43
- Gewinde
- 44
- Substrat
- 45
- Endwand
- 46
- Schlitzantenne
- 47
- Scheibe
- 48
- Mikrowellenleitstruktur in der zweiten Gestaltung
- 49
- Rechteckhohlleiter
- 50
- 2. Abschnitt
- 51
- Runde Wand
- 52
- Kupplung
- 53
- Substrat
- 54
- Koppelstift
- 55
- Flansch
- 56
- Überwurfmutter
- 57
- Flachdichtung
- 58
- Scheibe
- 59
- Überwurfmutter
- 60
- Flachdichtung
- 61
- Rechteckhohlleiterwand
- 62
- Rechteckhohlleiterwand
- 63
- Rechteckhohlleiterwand
- 64
- Rechteckhohlleitezwand
- 65
- Rechteckhohlleiterwand
- 66
- Rechteckhohlleiterwand
- 67
- Öffnung in der Rechteckhohlleiterwand
- 68
- Gewinde
1. Gargerät (1), umfassend:
einen Innenraum (10,11), der zumindest einen Garraum (10) umfasst,
zumindest eine Mikrowellenquelle (21,22) und
zumindest eine Mikrowellenleitstruktur (23,24;27;48) zum Führen von Mikrowellen von
der Mikrowellenquelle (21,22) bis zumindest zu einer Pforte (25,26) in einer Wand
oder einem Wandteil (7) des Innenraums (10,11),
wobei die Mikrowellenleitstruktur (23,24;27;48) in Ausbreitungsrichtung der Mikrowellen
betrachtet zumindest einen Abschnitt (29;50) mit einer elektrisch leitenden und festen
Wandung (30,31;51,52) an zumindest zwei gegenüberstehenden Seiten, umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
über zumindest einen Teil der Länge des Abschnitts (29; 50) in Ausbreitungsrichtung
der Mikrowellen zumindest ein dielektrisches Material (44;53) mit einer höheren Permittivität
als Luft zwischen den zwei gegenüberstehenden Seiten angeordnet ist.
2. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Abschnitt (29;50) sich zumindest bis zu der Pforte (25,26) erstreckt, und/oder
die Wandung (30,31;51,52) eine runde, insbesondere kreisrunde, Querschnittsform senkrecht
zur Ausbreitungsrichtung der Mikrowellen aufweist.
3. Gargerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Abschnitt (50) über lediglich einen Teil seiner Länge zumindest teilweise mit
dem Material (53) gefüllt ist, und/oder
das Material (44,53) ein Substrat, eine Mehrschichtstruktur und/oder mehrere unterschiedliche
Komponenten umfasst und/oder aus Teflon, Steatit, einer Keramik und/oder Glas hergestellt
ist.
4. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mikrowellenleitstruktur (23,24;27;48) an einem zum Innenraum (10,11) gewandten
Ende einen Aperturstrahler (46;58), insbesondere in Form einer Schlitzantenne (46),
wie einer Kreuzschlitzantenne oder T-förmiger Schlitzantenne, vorzugsweise in einer
Endwand (45) oder in Form einer runden Öffnung, vorzugsweise bereitgestellt durch
eine Mikrowellendurchlässige Scheibe (58), umfasst.
5. Gargerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Scheibe (58) aus einem gasdichten und/oder thermisch isolierenden Material hergestellt
ist und/oder mit einem Koppelstift (54), der vorzugsweise mit der Wandung (51,52)
einen Koaxialleiter bildet, in Wirkverbindung steht, insbesondere verbunden ist.
6. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Abschnitt (29;50), sich bis zu einer Öffnung (32) in der Wand oder dem Wandteil
(7) des Innenraums (10,11) erstreckt, wobei
der Abschnitt (29; 50) vorzugsweise im Bereich der Öffnung (32) einen Flansch (33;55)
aufweist und/oder die Öffnung (32) rund, insbesondere kreisrund, ist.
7. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Pforte (25,26) in einem ersten Seitenwandteil (7) des Innenraums (10,11) angeordnet
ist, wobei sich das erste Seitenwandteil (7) vorzugsweise an ein zweites Seitenwandteil
(8), an dem ein Lüfterrad (16) drehbar montiert ist, anschließt, insbesondere unter
einem stumpfen Winkel, und/oder die Öffnung (32) in einer Seitenwand (7) des Innenraums
(10,11) vorgesehen ist.
8. Gargerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Seitenwandteil (7) zu einem Punkt im Innenraum (10,11) und/oder auf ein
bewegbar im Innenraum (10,11) angeordnetes, zumindest teilweise Mikrowellen reflektierendes
Element, insbesondere das Lüfterrad (16), ausgerichtet oder ausrichtbar ist, wobei
vorzugsweise zumindest eine erste Pforte (25,26) oberhalb des Lüfterrads (16) und
zumindest eine zweite Pforte (25,26) unterhalb des Lüfterrads (16) angeordnet ist.
9. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mikrowellenleitstruktur (23,24;27;48) zumindest einen weiteren Abschnitt in Form
eines Rechteckhohlleiters (28;49) umfasst, in dem sich insbesondere ein Koppelstift
(54) und/oder zumindest eine Antenne eines Magnetrons (21,22) erstreckt bzw. erstrecken.
10. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenraum (10,11) ein Strömungsleitglied (9) umfasst, das den Innenraum (10,11)
zumindest teilweise in den Garraum (10) und einen Druckraum (11) aufteilt,
im Druckraum (11) das Lüfterrad (16) angeordnet ist,
das Strömungsleitglied (9) mit zumindest einer, insbesondere mittig, angeordneten
Öffnung (13) zum Ansaugen von Atmosphäre aus dem Garraum (10) in den Druckraum (11)
versehen ist, und
das Strömungsleitglied (9), insbesondere am Randbereich des Strömungsleitglieds (9),
zumindest eine luftdurchlässige Verbindung (12) freilässt.
11. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sich von einem Installationsraum (19), insbesondere für einen Motor des Lüfterrads(16),
bis zum Innenraum (10,11) eine Vielzahl von Mikrowellenleitstrukturen (23,24;27;48)
zum Führen von Mikrowellen bis zumindest zu einer jeweiligen Pforte (25,26) in der
Wand oder dem Wandteil (7) des Innenraums (10,11) erstrecken, wobei vorzugsweise von
den Pforten (25,26) mindestens zwei auf unterschiedlichen Höhen im Gargerät (1) angeordnet
sind, und/oder
durch jede Pforte (25,26) von zumindest einem Element (46;58) abgestrahlte Mikrowellen
in den Innenraum (10,11) gelangen, und/oder
die Mikrowellenleitstrukturen (23,24;27;48) jeweils mit mindestens einem einer Vielzahl
von Magnetrons (21,22), insbesondere mit jeweils einer Nennleistung von bis zu 2000
W HF, vorzugsweise in dem Bereich zwischen 700 und 1000 W HF, in Verbindung stehen.
12. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
zumindest eine weitere Einrichtung zur Behandlung von Gargut im Garraum (10), insbesondere
zumindest eine Einrichtung aus der Gruppe umfassend:
eine elektrische Heizeinrichtung,
eine gasbetriebene Heizeinrichtung,
eine Wärmetauscheinrichtung,
eine Kühleinrichtung,
eine Feuchtigkeitszuführeinrichtung,
eine Feuchtigkeitsabführeiraichtung,
eine Belüftungseinrichtung und
eine Entlüftungseinrichtung.
13. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch zumindest eine Sensiereinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung, eine Bedieneinrichtung
und eine Steuer- oder Regeleinrichtung, die insbesondere mit zumindest einer Mikrowellenquelle
(21,22) und zumindest einer weiteren Behandlungseinrichtung, der Anzeigeeinrichtung
und/oder der Bedieneinrichtung in Wirkverbindung steht
14. Verfahren zum Einspeisen von Mikrowellen in einen einen Garraum umfassenden Innenraum
eines Gargeräts, insbesondere eines Gargeräts nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem
Mikrowellen von zumindest einer Mikrowellenquelle über eine Mikrowellenleitstruktur
bis zumindest zu einer Pforte in einer Wand oder ein Wandteil des Innenraums geführt
werden, und
die Mikrowellenleitstruktur mit zumindest einem Abschnitt mit einer elektrisch leitenden
und festen Wandung ausgebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Teil des Abschnitts zumindest teilweise mit zumindest einem dielektrischen
Material mit einer höheren Permittivität als Luft gefüllt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
über eine Gargutträgereinrichtung eine Vielzahl von Behandlungsebenen in dem Garraum
festgelegt wird, und
eine sich nach der Bemaßung des Garraums und/oder der Anzahl der Behandlungsebenen
richtende Anzahl an Mikrowellenquellen bereitgestellt wird.