[0001] Die Erfindung betrifft einen Sammelhefter zum Zusammentragen und Heften von Signaturen
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Stand der Technik
[0002] Gattungsgemäße Sammelhefter sind bekannt. Von Falzbogenanlegern werden einzelne Falzbogen
aus einem Stapel vereinzelt, geöffnet und auf die Sammelkette abgelegt. Die Sammelkette
besitzt eine Führungseinrichtung, deren oberer Abschnitt schneidenförmig ausgebildet
ist und deren Gratlinie die Transport- und Heftlinie festlegt, und eine im Wesentlichen
dachförmige Auflage, auf der die Falzbogen rittlings transportiert werden. Um die
auf die Sammelketten abgelegten Falzbogen auch bei hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit
sicher zu erfassen und eine sichere Mitnahme zu erreichen und gleichmäßig zu transportieren,
besitzt die Sammelkette Mitnehmerelemente, welche die abgelegten Falzbogen in horizontaler
Richtung fördern. Die von Sammelkette und den Mitnehmern geförderten Falzbogen werden
durch die Sammelkette bis zu einer Heftstation transportiert, in der aufeinander liegende
Falzbogen im Falz mit Hilfe von Drahtklammern geheftet werden. Hierzu dienen oberhalb
der Sammelkette angeordnete Heftköpfe sowie unterhalb der Sammelkette angeordnete
Klinscherkästen, die die freien Enden der von den Heftköpfen durch die Falzbogen gestochenen
Drahtklammern umbiegen. Danach werden die gehefteten Falzbogen im Auslegerbereich
von der Sammelkette zur Weiterverarbeitung weiter befördert. Es folgen beispielsweise
Randbeschnitt und Auslage.
[0003] Bei Sammelheftern nach dem Stand der Technik werden alternativ zwei verschiedene
Heftprinzipien eingesetzt: Heften im Stillstand oder Heften am bewegten Produkt. Um
eine Heftung im Stillstand vornehmen zu können, muss das zuvor von der Sammelkette
transportierte Produkt angehalten werden. Dazu erfolgt eine Übergabe des Produkts
von der Sammelkette an eine Fingerleisteneinheit. Diese transportiert das Produkt
im Bereich der Heftstation unter dem Heftkopf hindurch. Um eine Heftung am bewegten
Produkt vornehmen zu können, muss die Hefteinrichtung, bestehend aus Heftschlitten
und Umbiegeeinrichtung, auch als Klinschereinrichtung bezeichnet, mit dem zu heftenden
Produkt mitbewegt werden und die Bewegung des Heftschlittens muss auf die Bewegung
des Produkts abgestimmt werden. Sammelhefter zum Heften am bewegten Produkt erfordern
daher den Einsatz eines Heftschlittens und dessen aufwendige Ansteuerung. Beim Heften
im Stillstand hingegen ist es vorteilhafter Weise möglich, Heftungen von sehr hoher
Qualität zu erzeugen. Dieser Vorteil muss aber nach dem Stand der Technik mit einem
relativ großen Aufwand zur Umrüstung bei einem Wechsel eines prozessrelevanten geometrischen
Parameters der Broschuren, d. h. insbesondere Broschurenformat, Broschurendicke, erkauft
werden. Eine derartige Umrüstung erfordert überdies vom Maschinenbediener hohes Können
und maschinentechnische Kenntnisse. Dieses Problem wird durch die
EP 1 598 210 A1 versucht zu lösen: Durch dein Einsatz komplizierter Getriebe und aufwendig geschalteter
Sensoren wird die Phasenlage von zu heftenden Signaturen so verändert, dass diese
nach ihrer Heftung mittenorientiert in die Ausgabestation gelangen.
Aufgabenstellung
[0004] Insofern liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Sammelhefter so weiterzubilden
und zu verbessern, dass der Umrüstaufwand bei einer Änderung von prozessrelevanten
geometrischen Parametern der zusammengetragenen Signaturen wesentlich reduziert wird.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sammelhefter zu schaffen, bei dem die
Entfernung von in dem Bereich der Heftstation bei einem Maschinenstopp angestauten
Signaturen einfach möglich ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Sammelhefter mit den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Sammelhefter dient dem Zusammentragen von Signaturen aus Papier,
Pappe und dergleichen, dem Drahtklammerheften der zusammengetragenen Signaturen und
dem Auslegen der gehefteten Signaturen. Der Sammelhefter umfasst eine Sammelstrecke
mit einem durch einen Antrieb angetriebenen Fördermittel. Der Antrieb umfasst insbesondere
einen steuerbaren Elektromotor, wie beispielsweise einen Servomotor; bei dem angetriebenen
Fördermittel handelt es sich insbesondere um eine angetriebene Sammelkette. Entlang
der Sammelstrecke sind Anleger angeordnet, welche ebenfalls über separate Antriebe
verfügen können. Der Sammelhefter besitzt weiter eine Heftstation mit einer Fingerleisteneinheit
mit einer Fingerleiste und mindestens einen Heftkopf zum Heften der Signaturen im
Stillstand, wobei einem jeweiligen Heftkopf je ein Klinscher zugeordnet ist. An die
Heftstation schließt sich eine Auslegestation an, welche dem Auslegen der gehefteten
Signaturen dient. Erfindungsgemäß weist die Fingerleisteneinrichtung einen ersten
Antrieb auf, welcher der Fingerleiste eine oszillierende Bewegung aufprägt. Die Fingerleisteneinheit
weist weiter einen zweiten Antrieb auf, welcher ein Öffnen und Schließen von Fingern
der Fingerleiste bewirkt. Der mindestens eine Heftkopf der Heftstation weist einen
separaten Antrieb auf. Bei den beiden Antrieben der Fingerleisteneinheit, dem Antrieb
der Sammelstrecke und dem Antrieb des Heftkopfes handelt es sich um voneinander unabhängige,
separate Einzelantriebe. Dabei kommen vorzugsweise steuerbare Elektromotoren wie Servomotoren
zum Einsatz.
[0007] Ein derartiger Sammelhefter ermöglicht in vorteilhafter Weise ein schlupf- und markierungsfreies
Greifen der zusammengetragenen Signaturen und ein exaktes Ablegen der gehefteten Signaturen
unabhängig von den mechanischen Einstellungen des Sammelhefters durch den Bediener.
Weiter vorteilhaft ist ein ruhigerer Bogenlauf beim Schritttransport durch die Heftstation
aufgrund von reduzierten Geschwindigkeitssprüngen beim Klemmen der Signaturen, da
die Signaturen unabhängig von deren Dicke mit der optimalen Geschwindigkeit durch
die Finger der Fingerleiste gegriffen werden. Weiter vorteilhaft ist auch, dass durch
den Einsatz der Einzelantriebe im Stopperfall definierte Postionen angefahren werden
können und im Bereich der Heftstation angestaute Signaturen so einfacher entfernt
werden können. Durch den Einsatz der Einzelantriebe und den Verzicht auf komplizierte
Getriebe mit Kurvenscheiben, d. h. durch eine schwingungs- und verschleißarme Konstruktion,
können mit dem Sammelhefter höhere Taktzahlen gefahren werden.
[0008] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Sammelhefters weist auch
der mindestens eine Klinscher einen separaten Antrieb auf.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Antriebe des Sammelhefters über Datenleitungen
mit einer gemeinsamen Steuereinrichtung verbunden sind und die Antriebe von der Steuereinrichtung
synchronisiert angesteuert werden können.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sammelhefters
ist in der Steuereinrichtung ein Programm zur signaturformatabhängigen Ansteuerung
und / oder ein Programm zur signaturdickenabhängigen Ansteuerung mindestens eines
der Antriebe hinterlegt. Dabei wird insbesondere durch die signaturdickenabhängige
Ansteuerung des zweiten Antriebs der Fingerleisteneinrichtung der Zeitpunkt des Öffnens
und Schließens der Finger der Fingerleiste beeinflusst, also der Phasenwinkel bezogen
auf den Antrieb der Sammelstrecke. Damit wird in vorteilhafter Weise ermöglicht, die
Signaturen zu einem exakt definierbaren Zeitpunkt zu übernehmen und abzugeben.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung besitzt der Sammelhefter eine stromaufwärtig
der Heftstation angeordnete Messstation zum Messen der Dicke von zusammengetragenen
Signaturen. Die Messstation kann ebenfalls mit der Steuereinrichtung verbunden sein,
so dass die erfasste Dicke durch die Steuereinrichtung im Programm zur signaturdickenabhängigen
Ansteuerung eingegeben und die Antriebe entsprechend angesteuert werden können.
[0012] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Ansteuern eines Sammelhefters
bei fehlerbedingten Stoppern zur Beseitigung von Signaturen in der Heftstation. Kommt
es zu einem fehlerbedingten Maschinenstopp, z.B. weil sich Signaturen im Bereich der
Heftstation unter dem Heftkopf verkeilt und angestaut haben, so wird durch die Steuereinrichtung
der Antrieb des Heftkopfs bzw. der Heftköpfe so angesteuert, dass der Heftkopf in
seine obere Position verfahren wird bzw. die Heftköpfe in ihre obere Position verfahren
werden. Weiter wird der zweite Antrieb der Fingerleisteneinrichtung durch die Steuereinrichtung
so angesteuert, dass die Finger der Fingerleiste öffnen. Diese beiden Schritte können
entweder zeitgleich oder nacheinander ausgeführt werden. Damit sind in vorteilhafter
Weise die Bedingungen geschaffen, um die verkeilten und angestauten Signaturen einfach
entfernen zu können.
[0013] Hinsichtlich weiterer Vorteile und vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird
auf die Unteransprüche sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0014] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Sammelhefter für Broschuren in vereinfachter Darstellung mit
Anlegern, einer Heftstation und einer darauf folgenden Auslegestation sowie mit hier
nicht im Detail dargestellten Transportmitteln, welche von den Anlegern abgegebene
Signaturen zur Heftstation und anschließend zur Ausgabestation befördern
- Fig. 2
- die Fingerleisteneinrichtung aus Fig. 1 in einer Detaildarstellung
- Fig. 3
- den Antrieb von Heftkopf und Klinscher.
[0015] Die Maschinenkomponenten des Sammelhefters gemäß Fig. 1 umfassen im vorliegenden
Ausführungsbeispiel drei Anleger 10, 12, 14, die jeweils eine Signatur 16, 18, 20
an einen hier nicht im Detail dargestellten Sammelstrecke 34 mit einer Sammelkette
übergeben. Die auf diese Weise ab- und übereinander gelegten Signaturen 16, 18, 20
bilden gemeinsam zusammengetragenen Signaturen 30, welche wie zuvor die sich bildende
Broschur, in einer Transportrichtung gemäß dem Pfeil P entlang einer Transport- und
Heftlinie 22 transportiert wird, die sich entlang der Anleger 10, 12, 14 und über
eine Heftstation 24 hinaus bis zu einer Auslegestation 29 erstreckt.
[0016] Die Sammelstrecke 34 weist in vorliegendem Ausführungsbeispiel eine endlos umlaufende
Sammelkette auf, an welcher Mitnehmer 35 angeordnet sind, welche die hierbei rittlings
an die Sammelkette übergebenen Signaturen 16, 18, 20 und schließlich die zusammengetragenen
Signaturen 30 vor sich herschieben.
[0017] An der Übergabestelle U erfolgt die Übergabe der zusammengetragenen zu heftenden
Signaturen 30 von der Sammelkette 34 an eine Fingerleisteneinrichtung 50. Diese ist
in der nachfolgenden Fig. 2 näher dargestellt und dient dem schrittweisen Weitertransport
der zusammengetragenen Signaturen 30 durch die Heftstation 24 bis zur Auslegestation
29.
[0018] Die Heftstation 24 umfasst beim vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Heftköpfe 26
und einem jeweiligen Heftkopf zugeordnete, in Fig. 1 nicht erkennbare Umbieger, welche
mittels der Heftköpfe 26 in die zu heftenden Broschuren 30 eingestochene Drahtklammern
27 umbiegen und zwar die Schenkel der Drahtklammern 27, welche die zusammengetragenen
Signaturen 30 durchdrungen haben.
[0019] Die Umbieger bilden gemeinsam mit den Heftköpfen 26 und nicht dargestellten Vorrichtungen
zur Herstellung der Drahtklammern 27 eine Maschinenkomponente zum Heften.
[0020] Die Auslegestation 29 umfasst beim vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Maschinenkomponente
in Form eines nicht näher dargestellten Auswerfers. Der Auswerfer greift in den jeweiligen
Falzbruch der gehefteten Broschur 32 ein und hebt diese aus der Transport- und Heftlinie
22 aus, damit diese in Richtung des Pfeils T weiter transportiert werden kann, und
zwar bevorzugt in Richtung auf eine Beschnittvorrichtung, wie beispielsweise einen
Dreischneider oder Trimmer.
[0021] Von der Heftstation 24 aus stromaufwärts bezüglich der Transportrichtung gemäß Pfeil
P ist eine Messstation 33 vorgesehen, in welcher die Dicke der zu heftenden zusammengetragenen
Signaturen 30 ermittelt wird.
[0022] In Fig. 2 ist der Mechanismus zum Öffnen und Schließen der Finger 512 der Fingerleiste
510 der Fingerleisteneinrichtung 50 dargestellt. Die Fingerleisteneinrichtung 50 umfasst
einen Antrieb 501, welcher als Servomotor ausgeführt ist. Dieser ist mit der Maschinensteuerung
60 verbunden. Auf dem Zapfen des Antriebs 501 ist ein Exzenter 502 angeordnet. Am
Exzenter 502 wiederum ist eine Koppelstange 503 befestigt, die abtriebsseitig mit
einer Klemmscheibe 504 verbunden ist. Diese Klemmscheibe 504 ist antriebsseitig auf
eine Achse 505 geklemmt, auf der noch weitere Klemmscheiben 506 abtriebsseitig geklemmt
sind. In Fig. 2 sind zwei der Klemmscheiben 506 dargestellt, bevorzugterweise werden
jedoch insgesamt vier Klemmscheiben 506 auf der Achse 505 geklemmt. An einer jeweiligen
Klemmscheibe 506 ist jeweils eine Zugstange 507 befestigt, welche mit der Steuerleiste
508 verbunden ist. Die Steuerleiste 508 wird durch die Zugstangen 507 bewegt, ist
in gestellfesten Führungen 509 quer zur Fingerleiste 510, wie durch den Doppelpfeil
a angedeutet, verschiebbar angeordnet. Die Fingerleiste 510 ist gemeinsam mit der
Gegenleiste 511 verschiebbar am Gestell der Heftstation 24 gelagert. Auf der Fingerleiste
510 sind mindestens zwei Finger 512 drehbar angeordnet. In Fig. 2 ist einer dieser
Finger 512 dargestellt. An einem jeweiligen Finger 512 ist ein Kugellager 513 befestigt,
welches durch in Fig. 2 nicht dargestellte Zugfedern in Kontakt mit der Steuerleiste
508 gehalten wird. Eine Verstellung der Steuerleiste 508 in Richtung a bewirkt damit
eine Bewegung der Finger 512, nämlich eine Drehbewegung b. Die Drehbewegung b des
Fingers 512 bewirkt ein Öffnen bzw. Schließen des Fingers 512, da ein jeweiliger Finger
512 mit einer Gegenleiste 511 einen Klemmpunkt 514 bildet. Ein hier nicht dargestelltes
Produkt 30 wird von den Fingern 512 so an die Gegenleiste 511 gepresst.
[0023] Das Öffnen und Schließen der Finger 512 wird dabei durch den bereits beschriebenen
Mechanismus bewirkt. Durch die Rast-in-Rast-Drehbewegung des Antriebs 501, welcher
in Abhängigkeit von der Dicke der zu transportierenden Signaturen 30 angesteuert wird,
wird über den auf dem Zapfen angeordneten Exzenter 502 und die Koppelstange 503 sowie
die Klemmscheibe 504 eine Schwenkbewegung der Achse 505 erreicht. Die Schwenkbewegung
der Achse 505 wird wiederum auf die Klemmscheiben 506 und die daran befestigten Zugstangen
507 übertragen. Die Zugstangen, welche an der Steuerleiste 508 befestigt sind, bewirken
eine Bewegung a der Steuerleiste, welche wiederum das Öffnen und Schließen der Finger
512 bewirkt.
[0024] Da der Phasenwinkel, zu dem Signaturen 30 von den Fingern 512 gegen die Gegenleiste
511 geklemmt werden, nicht durch einen bestimmten Drehwinkel der Finger 512 gegeben
ist sondern vielmehr abhängig ist von der Dicke der zu transportierenden Signaturen
30, wird der Antrieb 501 so angesteuert, dass der Phasenwinkel auf den idealen Soll-Zeitpunkt
fällt. Der Sollzeitpunkt ist definiert durch die Geschwindigkeitsübereinstimmung von
einerseits Fingerleiste 510 und Gegenleiste 511 und andererseits Sammelkette 34 mit
Mitnehmer 35 und Produkt 30. Andernfalls würde der Phasenwinkel für dickere Signaturen
früher und für dünnere Signaturen später erreicht, was keinen taktsynchronen Transport
ermöglicht.
[0025] Eine analoge Ansteuerung ist für die Aufhebung der Klemmung implementiert.
[0026] Die oszillierende Transportbewegung der im Maschinengestell des Sammelhefters 1 gelagerten
Fingerleiste 510 und der Gegenleiste 511 wird durch ein in Fig. 2 nicht dargestelltes
Kurbelgetriebe bewirkt. Das Kurbelgetriebe ist mit dem in Fig. 1 angedeuteten Antrieb
der Fingerleiste 515 verbunden. Die Fingerleisteneinrichtung 50 übernimmt die auf
einer Sammelkette 34 transportierten zusammengetragenen Signaturen 30 in eine Übergabestelle
U und transportiert sie schrittweise durch die Heftstation 24 bis zur Auslegestation
29.
[0027] In Fig. 3 ist der Antrieb von Heftkopf 26 und Klinscher 1006 der Heftstation 24 im
Detail dargestellt. Ein Heftkopfantrieb 1001 ist zum einen über einen Zahnriemen 1002
und ein Kurbelgetriebe 1003 mit dem Heftkopf 26 verbunden und bewirkt dessen Antrieb.
Der Heftkopfantrieb 1001 ist zum anderen über den Zahnriemen 1002, das Zahnriemengetriebe
1004 und das Kurvengetriebe 1005 mit dem Klinscher 1006 verbunden. In sich in ihrer
Heftposition befindliche zusammengetragene Signaturen 30 wird durch den Heftkopf 26
eine Drahtklammer 27 (nicht dargestellt) eingetrieben und die Schenkel der Drahtklammer
27 durch den Klinscher 1006 verschlossen. Zwecks einer Synchronisation dieses Heftvorgangs
mit dem Transport der zusammengetragenen Signaturen 30 ist der Heftkopfantrieb 1001
mit der Maschinensteuerung 60 verbunden und wird durch diese angesteuert.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Sammelhefter
- 10
- Anleger
- 12
- Anleger
- 14
- Anleger
- 16
- Signatur
- 18
- Signatur
- 20
- Signatur
- 22
- Transport- und Heftlinie
- 24
- Heftstation
- 26
- Heftkopf
- 27
- Drahtklammer
- 29
- Auslegestation
- 29.1
- Auswerfer
- 30
- zusammengetragene Signaturen
- 32
- geheftete Broschur
- 33
- Messstation
- 34
- Sammelstrecke mit Sammelkette
- 35
- Mitnehmer
- 40
- Antrieb Sammelkette
- 50
- Fingerleisteneinrichtung
- 60
- Maschinensteuerung
- 501
- Antrieb zum Öffnen und Schließen der Finger der Fingerleiste
- 502
- Exzenter
- 503
- Koppelstange
- 504
- Klemmscheibe (antriebsseitig)
- 505
- Achse
- 506
- Klemmscheibe (steuerleistenseitig)
- 507
- Zugstange
- 508
- Steuerleiste
- 509
- gestellfeste Führungen
- 510
- Fingerleiste
- 511
- Gegenleiste
- 512
- Finger
- 513
- Kugellager
- 514
- Klemmpunkt
- 515
- Antrieb der Fingerleiste ( oszillierende Bewegung)
- 1001
- Heftkopfantrieb
- 1002
- Zahnriemen
- 1003
- Kurbelgetriebe
- 1004
- Zahnriemengetriebe
- 1005
- Kurvengetriebe
- 1006
- Klinscher / Umbieger
- P
- Transportrichtung der Signaturen
- T
- Weitertransportrichtung der Broschuren
- U
- Übergabestelle Sammelhefter - Fingerleisteneinheit
- a
- Bewegung der Steuerleiste
- b
- Bewegung der Finger
1. Sammelhefter (1) umfassend
- mindestens einen Anleger (10, 12, 14) zum Beschicken einer Sammelstrecke (34) mit
Signaturen (16, 18, 20),
- eine Sammelstrecke (34) zum Zusammentragen von Signaturen (16, 18, 20),
- eine Heftstation (24) zum Drahtklammerheften der zusammengetragenen Signaturen (30)
und
- eine Auslegestation (29) zum Auslegen der gehefteten Signaturen (32),
wobei die Sammelstrecke (34) einen Antrieb (40) aufweist und
wobei die Heftstation (24)
- mindestens einen Heftkopf (26) zum Heften der Signaturen (30) im Stillstand und
je einen einem jeweiligen Heftkopf (26) zugeordneten Klinscher (1006) und
- eine Fingerleisteneinrichtung (50) mit einer Fingerleiste (510) zum schrittweisen
Transportieren der zusammengetragenen Signaturen (30) von einer Übergabestelle (U)
der Sammelstrecke (34) durch die Heftstation (24) hin zur Auslagestation (29), aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Heftkopf (26) mindestens einen Antrieb (1001) zum Bilden und
Eintreiben von Drahtklammern aufweist,
dass die Fingerleisteneinrichtung (50) einen ersten Antrieb (515) aufweist, welcher der
Fingerleiste (510) eine oszillierende Bewegung aufprägt, und dass
die Fingerleisteneinrichtung (50) einen zweiten Antrieb (501) aufweist, welcher ein
Öffnen und Schließen von Fingern (512) der Fingerleiste (510) bewirkt.
2. Sammelhefter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Klinscher (1006) einen Antrieb aufweist.
3. Sammelhefter nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei den Antrieben (40, 501, 515, 1001) um unabhängige Einzelantriebe handelt.
4. Sammelhefter nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei den Antrieben (40, 501, 515, 1001) um steuerbare Elektromotoren, insbesondere
Servomotoren, handelt.
5. Sammelhefter nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebe (40, 501, 515, 1001) mit einer Steuereinrichtung (60) über Datenleitungen
verbunden sind, und von der Steuereinrichtung (60) synchronisiert angesteuert werden.
6. Sammelhefter nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Steuereinrichtung (60) ein Programm zur signaturformatabhängigen Ansteuerung
mindestens eines der Antriebe (40, 501, 515, 1001) hinterlegt ist.
7. Sammelhefter nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Steuereinrichtung (60) ein Programm zur signaturdickenabhängigen Ansteuerung
mindestens eines der Antriebe (40, 501, 515, 1001) hinterlegt ist.
8. Sammelhefter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die signaturdickenabhängige Ansteuerung des zweiten Antriebs (501) der Fingerleisteneinrichtung
(50) der Phasenwinkel des Öffnens und Schließens der Finger (512) der Fingerleiste
(510) beeinflusst wird.
9. Sammelhefter nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sammelhefter (1) eine stromaufwärtig der Heftstation (24) angeordnete Messstation
(33) zum Messen der Dicke von Signaturen (30) besitzt.
10. Verfahren zum Ansteuern eines Sammelhefters (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 bei
fehlerbedingten Stoppern zur Beseitigung von Signaturen (30) in der Heftstation (24)
, wobei
der Antrieb (1001) des mindestens einen Heftkopfs (26) so angesteuert wird, dass der
Heftkopf (26) in seine obere Position verfahren wird und wobei
der zweite Antrieb (501) der Fingerleisteneinrichtung (50) so angesteuert wird, dass
die Finger (512) der Fingerleiste (510) öffnen.