[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Befestigung der Gleitelemente zum Führen
der Auslegerkästen, auch Schüsse genannt an Teleskopkranen.
[0002] Der Teleskopausleger ist das bestimmende Merkmal des Teleskop-Fahrzeugkranes. Der
Teleskopausleger ist eine hydraulisch teleskopierbare Stahlkastenkonstruktion; er
besteht aus dem Grundkasten und mehreren ineinander gelagerten Auslegerkästen, auch
Teleskopstufen genannt, in geschweißter Vollwandkastenkonstruktion.
[0003] Die Teleskopstufen werden vom eingebauten Teleskopiersystem, auch Sicherungs- und
[0004] Verriegelungseinheit genannt, durch innenliegende einstufige Hydraulikzylinder nacheinander
aus- und eingeschoben.
[0005] Bei großen Teleskopkranen werden die Teleskopstufen nach dem Ausfahren zur Entlastung
der Teleskopierzylinder formschlüssig miteinander verriegelt.
[0006] Die Teleskopstufen, die ohne Last oder unter Teillast verschoben werden, gleiten
beim Aus- und Einfahren auf geschmierten Kunststoff-Gleitelementen (Gleitbacken),
welche an den vorderen und hinteren Enden der Teleskopschüsse befestigt sind. Sie
haben, in Abhängigkeit von der Querschnittsform der Schüsse, zumeist die Form eines
Viertetrohrsegments von 90°. Über die Gleitelemente werden die Schüsse ineinander
radial geführt und die auftretenden Kräfte über die jeweils außen liegenden Schüsse
bis in den Auslegergrundkörper weitergeleitet.
[0007] Die Befestigung der Gleitelemente im Innenbereich der Schüsse erfolgt in bekannter
Weise durch direkte Verschraubung mit den Schüssen.
[0008] Zum Stand der Technik gehört auch auch eine formschlüssige Verbindung mit einem an
den Schüssen angebrachten Halteblech.
[0009] Ein solche Befestigung zeigt Fig. 9. Hierbei werden die Gleitbacken 2 in der Form
der Gleitbacken angepasste schubladenartige Halterungen 12 eingeschoben, die über
ein Halteblech 13 mit einem Kragen 14 an der Stirnseite des Teleskopschusses 15 befestigt
sind.
[0010] Bei den zuerst genannten Konstruktionen kommt es bei direkter Verschraubung der Gleitelemente
dazu, dass die Schrauben bei der im Betrieb des Krans auftretenden Gleitbeanspruchung
der Gleitelemente sich lockern und letztendlich aus dem Kunststoff ausreißen, was
den Kranbetrieb ab einer gewissen Unförmigkeit, die sich darauf einstellt, ausfallen
lässt.
[0011] Der Einsatz der Schubladen führt zwar zu einer sicheren und dauerhaften Befestigung
der Gleitbacken, hat jedoch die folgenden Nachteile:
Schubladen besitzen einen hohen Stahlblechanteil, was zu einem hohen Gewicht der Schubladen
führt und den Bemühungen der Kranhersteller um Gewichtseinsparung im Auslegerbereich
widerspricht. Außerdem ist die Fertigung der Schubladen relativ kompliziert und damit
teuer, weil Frästeile und Schweißteile eingesetzt werden.
[0012] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Gleitbacken-Befestigung zu schaffen,
die mit geringem Aufwand herstellbar ist und eine an die konstruktiven Verhältnisse
anpassbare, montagefreundliche und dauerhaft sichere Befestigung gewährleistet.
[0013] Die Lösung der Aufgabe erfolgt entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1. Die weiteren
Ansprüche stellen zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung dar.
[0014] Erfindungsgemäß sind in die entsprechend der Außenkontur der Teleskopschüsse geformten
Gleitelemente, die vorzugsweise aus Kunststoff, im besonderen aus Polyamid, bestehen,
mehrere Bohrungen eingebracht, die jeweils in einem senkrecht dazu durch das Gleitelement
angeordneten Öffnung enden. Die Öffnung im Gleitelement kann eine Durchgangsbohrung
oder ein Sackloch sein.
[0015] In die Öffnung ist ein Quermutterbolzen eingesetzt, der senkrecht zur Bolzenachse
mit einer Gewindebohrung versehen ist, die an der entsprechend eingerückten Position
des Quermutterbolzens mit der in dem Gleitelement eingebrachten Bohrung fluchtet.
[0016] In die Gewindebohrung der Quermutterbolzen sind Befestigungsschrauben, die zuvor
durch Bohrungen am Teleskopschuss bzw. an fest mit diesem verbundenen Halteelementen
sowie durch die Bohrungen im Gleitelement hindurch gesteckt wurden, unter Berücksichtigung
eines maximalen Drehmoments so eingeschraubt, dass eine feste Verbindung zwischen
dem jeweiligen Gleitelement und dem Teleskopschuss besteht.
[0017] Das Halteblech kann an der Stirnseite des Teleskopschusses befestigt sein, so dass
die Befestigungsschrauben in Richtung der Längsachse des Teleskopschusses in die Gewindebohrung
des Quermutterbolzens eingeschraubt sind.
[0018] Bei der weiteren Befestigungsart sind die Befestigungsschrauben von außen durch Bohrungen
im Teleskopschuss senkrecht zu dessen Längsachse in die Quermutterbolzen eingeschraubt.
[0019] Der Querschnitt der Quermutterbolzen kann mannigfaltige Form besitzen, z.B. rund,
quadratisch oder elliptisch sein. Entsprechend ist die Öffnung im Gleitelemente gestaltet.
Der elliptische und quadratische Querschnitt haben den Vorteil, dass der Quermutterbolzen
in der Öffnung des Gleitelements in seiner Lage fixiert und somit das Einschrauben
der Befestigungsschraube erleichtert ist. Bei einem runden Querschnitt des Quermutterbolzens
sollte die Stirnseite des Quermutterbolzens so gestaltet sein, dass ein Haltewerkzeug
angreifen kann. Vorzugsweise kann in die Stirnseite des Quermutterbolzens ein Schlitz
eingebracht sein, damit der Quermutterbolzen mit einem Schraubendreher in die Einschraublage
der Befestigungsschraube gebracht und fixiert werden kann.
[0020] Zweckmäßig ist die in den Quermutterbolzen eingesetzte Schraube gesichert, beispielsweise
durch Klebstoff oder Lack oder durch metallische Elemente, die mit dem Schraubenkopf
formschlüssig verbunden sind.
[0021] Zur Anpassung an die konstruktiven Gegebenheiten, zur Erhöhung der Montage- und
[0022] Reparaturfreundlichkeit und zur besseren flächigen Anlage ist es vorteilhaft, auf
die Unterseite des Gleitelements eine Materialschicht aufzubringen. Das kann ein festes
oder besser elastisches Kunststoff-Material, wie zum Beispiel kaltvulkanisierter Gummi,
aufgespritzter Schaumstoff oder rheologisch wirksames Material sein. Auch eignet sich
ein Gel oder eine Flüssigkeit in einer diese umgebenden formangepassten Umhüllung.
[0023] Mit der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung lassen sich gegenüber vorbekannten
Lösungen für die Befestigung der Gleitelemente eine wesentliche Gewichtseinsparung
der Befestigungsmittel, eine Kostenreduzierung, insbesondere gegenüber der Lösung
mit Schubladen-Halterungen, eine hohe Dauerstandfestigkeit der Gleitelemente, variable
Anpassungsmöglichkeiten sowie eine Verbesserung der Montage- und Reparaturfreundlichkeit
erreichen.
[0024] Die Erfindung soll an Ausführungsbeispielen anhand der Figuren in den Zeichnungen
näher erläutert werden.
[0025] In den Figuren der Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung für Gleitelemente, an einem Halteblech
- Fig. 2:
- einen Quermutterbolzen mit rundem Querschnitt,
- Fig. 3:
- die Befestigungsanordnung gemäß Fig. 1, geschnitten und vergrößert,
- Fig. 4:
- einen Quermutterbolzen mit elliptischem Querschnitt,
- Fig. 5:
- einen Quermutterbolzen mit quadratischem Querschnitt,
- Fig. 6:
- die Befestigung der Gleitelemente gemäß Ausführung nach Fig. 1 am Teleskopschuss,
- Fig. 7:
- die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung gemäß Fig.1, bei der das Gleitelement mit
einer Gummischicht unterlegt ist,
- Fig. 7a:
- eine Ausschnittsvergrößerung aus Fig. 7,
- Fig. 8a
- bis 8c: eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung für Gleitelemente, direkt am Teleskopschuss,
- Fig. 9:
- eine bekannte Schublade-Befestigung mit eingelegtem Gleitelement.
[0026] Entsprechend der Darstellung der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung in Fig.
1 wird die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Gleitelement 2 und dem Halteblech
3 durch die Befestigungsschrauben 4 erreicht, die in die in Durchgangsbohrungen 6
des Gleitelements eingesetzten Quermutterbolzen 1 mittels eines Drehmomentenschlüssels
eingeschraubt sind.
[0027] Die Figuren 2 und 3 lassen erkennen, dass der in die Durchgangsbohrung 6 eingesetzte
Quermutterbolzen 1 mittig und quer zu seiner Bolzenlängsachse eine Gewindebohrung
7 aufweist, in die die Befestigungsschraube 4 eingeschraubt ist, nachdem sie durch
eine Bohrung 8 im Halteblech 3 und die Bohrung 5 im Gleitelement 2 hindurchgeführt
wurde.
[0028] Der Quermutterbolzen 1 kann einen kreisrunden Querschnitt (Fig. 2), einen elliptischen
Querschnitt (Fig. 4) oder einen quadratischen Querschnitt (Fig. 5) aufweisen. Die
entsprechende Form erhält auch die jeweilige Durchgangsbohrung 6.
[0029] Fig. 6 zeigt einen inneren Teleskopschuss 9 eines Teleskopauslegers, der in einem
äußeren Teleskopschuss 10 geführt an Gleitelementen gleitet, die an den Halteblechen
3 in der in den Figuren 1 und 3 dargestellten Weise befestigt sind. Die Haltebleche
3 wiederum sind an dem am Teleskopschuss 10 vorgesehenen Kragen 11, z.B. durch Schraubverbindung,
befestigt.
[0030] Fig. 7 zeigt die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung nach Fig. 1, bei der auf
das Gleitelement 2 eine Gummischicht 16 aufgebracht ist. Diese Schicht dient der Anpassung
an die Abstandsverhältnisse zwischen den Teleskopschüssen zur Erleichterung der Montage
bei der Kranherstellung und beim Ersatz der Gleitelemente. Fig. 7a zeigt eine Einzelheit
aus Fig. 7.
[0031] Die Figuren 8a bis 8c zeigen die Befestigungsanordnung für Gleitelemente 2, bei der
die Befestigungsschrauben 4 von außen durch Bohrungen in einem Versteifungsblech 17
und im Teleskopschuss 10 in die Quermutterbolzen 1 eingeschraubt sind, die in Öffnungen
der Gleitelemente 2 eingesetzt sind.
Zusammenstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Quermutterbolzen
- 2
- Gleitelement
- 3
- Halteblech
- 4
- Befestigungsschrauben
- 5
- Bohrung im Gleitelement
- 6
- Durchgangsbohrung
- 7
- Gewindebohrung
- 8
- Bohrung im Halteblech
- 9
- Teleskopschuss
- 10
- Teleskopschuss
- 11
- Kragen am Teleskopschuss
- 12
- Schubladenhalterung
- 13
- Halteblech
- 14
- Kragen am Teleskopschuss
- 15
- Teleskopschuss
- 16
- Materialschicht
- 17
- Versteifungsblech
1. Anordnung zur Befestigung von Gleitelementen zum Führen der Auslegerkästen an Teleskopkranen,
wobei die Gleitelemente an die Außenkontur der auf ihnen gleitenden Teleskopschüsse
angepasst und an den Enden der Teleskopschüsse angebracht sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die entsprechend der Außenkontur der Teleskopschüsse geformten Gleitelemente (2)
mehrere Bohrungen (5) eingebracht sind, die jeweils in einer senkrecht dazu durch
das Gleitelement (2) angeordneten Öffnung (6) enden,
dass in die Öffnung (6) ein Quermutterbolzen (1) eingesetzt ist, der senkrecht zur Bolzenachse
mit einer Gewindebohrung (7) versehen ist, die in eingesetztem Zustand des Quermutterbolzens
(1) mit der in das Gleitelement (2) eingebrachten Bohrung (5) fluchtet,
dass Befestigungsschrauben (4) durch Bohrungen (8) am Teleskopschuss bzw. an fest mit
diesem verbundenen Halteelementen sowie durch die Bohrungen (5) im Gleitelement (2)
hindurch gesteckt und in die Gewindebohrungen (7) der Quermutterbolzen (1) unter Berücksichtigung
eines maximalen Drehmoments so eingeschraubt sind, dass eine feste Verbindung zwischen
dem jeweiligen Gleitelement (2) und dem Teleskopschuss besteht.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsschrauben (4) in Richtung der Längsachse des Teleskopschusses (10)
durch Bohrungen in einem an der Stirnseite des Teleskopschusses (10) befestigten Halteblech
(3) in die Quermutterbolzen (1) eingeschraubt sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsschrauben (4) von außen durch Bohrungen im Teleskopschuss (10) senkrecht
zu dessen Längsachse in die Quermutterbolzen (1) eingeschraubt sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitelemente (2) aus einem gleitfähigen Material bestehen.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitelemente (2) aus einem Kunststoff bestehen.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitelemente (2) aus Polyamid bestehen.
7. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Quermutterbolzen (1) einen runden Querschnitt hat.
8. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Quermutterbolzen (1) einen quadratischen Querschnitt hat.
9. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Quermutterbolzen (1) einen elliptischen Querschnitt hat.
10. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stirnseite des Quermutterbolzens (1) so gestaltet ist, dass ein Werkzeug angreifen
kann.
11. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Stirnseite des Quermutterbolzens (1) ein Schlitz eingebracht ist.
12. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in den Quermutterbolzen (1) eingesetzte Schraube (4) gesichert ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schraubensicherung durch Klebstoff oder Lack erfolgt.
14. Anordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schraubensicherung durch metallische oder Kunststoff-Elemente erfolgt, die mit
dem Schraubenkopf formschlüssig verbunden sind.
15. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteblech (3) an einem stirnseitigen Kragen (11) des Teleskopschusses (9, 10)
angeschraubt ist.
16. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (6) im Gleitelement (2) eine Durchgangsbohrung ist.
17. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (6) im Gleitelement (2) ein Sackloch ist.
18. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Anpassung an die konstruktiven Gegebenheiten zwischen den Teleskopschüssen an
der Unterseite der Gleitelemente ein Material (16) als Schicht aufgebracht ist.
19. Anordnung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material (16) kaltvulkanisierter Gummi ist.
20. Anordnung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material (16) aufgespritzter Schaumstoff ist.
21. Anordnung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material (16) ein rheologisch wirksames Material ist.
22. Anordnung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material (16) ein ummanteltes Gel ist.
23. Anordnung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material (16) eine ummantelte Flüssigkeit ist.