[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutz- bzw. Dunsthaube für eine Maschine oder Anlage,
wie sie beispielsweise für Papier- und/oder Kartonmaschine verwendet werden.
[0002] Papier- oder Kartonmaschinen sind zumindest teilweise mit einer Schutz- bzw. Dunsthaube
eingehaust. Diese Schutz- bzw. Dunsthaube ist so gestaltet, dass eine Kondensation
der feuchten Luft, die bei der Trocknung der nassen Papier- oder Kartonbahn entstehen
und einen sehr hohem Feuchtigkeitsgehalt hat, verhindert wird und gleichzeitig der
Gesamtenergieverbrauch gesenkt wird.
[0003] Der Feuchtigkeitsgehalt kann mitunter über 200 g pro kg trockener Luft liegen.
Bei einer modernen Papiermaschine fallen typischerweise bis zu1 Mil. M
3/h Abluft mit etwa 100.000 l Wasser/h an. Über die Schutz- bzw. Dunsthaube und ein
zugeordnetes Ventilationssystem wird die feuchte Luft abgeführt und fortlaufend durch
neu zugeführte trocknere Luft ersetzt.
[0004] Üblicherweise bestehen die Schutz- bzw. Dunsthaube aufgrund der hohen Temperatur
in der Trocknungspartie, die typischerweise um 80°C bis 120°C betragen, und dem hohen
Feuchtgehalt der Luft aus korrosionsbeständigen Haubenelementen die in Aluminium oder
auch Edelstahl ausgeführt werden.
Die einzelnen Elemente werden auf einer stabilen, meist verzinkten Stahlkonstruktion
befestigt.
[0005] Als Isolierung enthalten die Haubenelemente in der Regel Mineralwolle. Zum betreten
des Hauben Innenraums sind Tore mit Fenstern vorgesehen. Ferner kann eine Taupunkt-Regelung
und eine Wärmerückgewinnung aus der Haubenabluft vorgesehen sein.
[0006] Bei solchen Schutz- bzw. Dunsthaube für Papier- oder Kartonmaschinen ist der Energieverbrauch
oder Primärwärmeverbrauch der Trockenpartie der Papiermaschine ein wichtiger Kostenfaktor,
der verringert wird, wenn ein höherer Feuchtigkeitsgehalt der Abluft zugelassen werden
kann. Bei schlechter Wärmeisolierung und zu hoher Feuchtigkeit tritt ein Kondensationsproblem
auf und führt vor allem durch auf die Papier- oder Kartonbahn fallende Wassertropfen
zu einer Beschädigung oder einem Reißen der Papier- oder Kartonbahn und dadurch zu
erheblichen Ausfällen. Ferner kann die Kondensation auch zur Korrosion an der Dunsthaube
führen.
[0007] Durch die immer schneller werdenden Maschinen, werden zudem auch die Anforderungen
an den Lärmschutz in der Maschinenhalle immer höher, so dass die Isolierung in den
Haubenelementen für den Lärmschutz nicht ausreicht.
[0008] Aufgrund der Feuchtigkeit im inneren der Maschine müssen die Innenwandteil oder die
Innenplatte Gas- oder Dampfdicht ausgebildet sein. Eine direkte Schallschutzmaßnahme
im inneren der Maschine mit schallabsorbierenden Dämmmatten oder dergleichen ist daher
nicht möglich.
[0009] In einer Papiermaschinenhalle und insbesondere im Bereich des Stoffauflaufs, der
Siebpartie, der Pressenpartie sowie Teile der Trockenpartie der Papiermaschine werden
infolge der dort angewandten Technologien üblicherweise hohe Schalldruckpegel emittiert.
Bisher war man bestrebt, diese hohen Schalldruckpegel durch eine konstruktive Optimierung
einzelner Maschinenkomponenten und Baugruppen schrittweise zu reduzieren. Gegenwärtig
liegen der Schalldruckpegel in den betreffenden Bereichen wie insbesondere in den
Bereichen des Stoffauflaufs, der Siebpartie, sowie Teile der Trockenpartie jedoch
oftmals noch über den örtlich vorgeschriebenen Grenzwerten bezüglich der Tragepflicht
eines Gehörschutzes.
[0010] Um den Lärm auf der Bedienerebene insbesondere in Schall reflektierenden Hallen zu
reduzieren, können wie in der noch nicht veröffentlichten eigenen Anmeldung
DE10 2008 000 500 vorgeschlagen, Schall absorbierende Elemente an der Hallendecke, an den Hallenwänden
und /oder an der Aussenhaut der Schutz- bzw. Dunsthaube montiert werden. Durch die
Erhöhung des mittleren Schallabsorptionsgrades bzw. die Reduzierung der reflektierten
Schallwellen in der Halle wird dann eine Reduktion der Schallemissionen auf der Bedienerebene
erreicht. Dies verursacht zusätzlichen Aufwand und Kosten.
[0011] Zudem sind aus den Schriften
DE 20 2006 000 201 U1,
DE 43 30 407 und
EP 1 820 915 verschiedene als Schichtkörper ausgebildete, an der Decke oder den Wänden befestigbare
Raumelement bekannt, die mit einem Schall absorbierenden Dämmstoff versehen sind und
durch verschiede Aufbauten den Raumschall reduzieren sollen.
Aufgabe der Erfindung
[0012] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Schutz- bzw. Dunsthaube für eine
Papier- und/oder Kartonmaschine, mit einem verbesserten Schallschutz für den Außenbereich
der Schutz- bzw. Dunsthaube und geringeren Kosten anzugeben.
Beschreibung der Erfindung
[0013] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Schutz- bzw. Dunsthaube ergeben
sich aus den vom Patentanspruch 1 abhängigen Patentansprüchen.
[0014] Die Schutz- bzw. Dunsthaube gemäß Patentanspruch 1 ist für eine Papier- und/oder
Kartonmaschine vorgesehen, wie z.B. für die Trockenpartie einer Papier- und /oder
Kartonmaschine. Die Schutz- bzw. Dunsthaube bestehen aus einem Haubengehäuse, dass
einen Gehäuseinnenraum begrenzt, in dem ein Prozessbereich, wie z.B. die Trockenpartie,
der Papier- und/oder Kartonmaschine angeordnet oder anordenbar ist.
[0015] Das Haubengehäuse ist wenigstens teilweise aus einzelnen Wandpanellen oder Wandmodulen
aufgebaut oder zusammengesetzt. Jedes Wandmodul weißt ein dem Gehäuseinnenraum zugewandtes
Innenwandelement und ein vom Gehäuseinnenraum abgewandtes Außenwandelement auf. Zwischen
dem Innenwandelement und dem Außenwandelement ist eine Isolierung zur Wärme - und
Schallisolierung angeordnet. Dabei ist mindestens eine Wandpanelle der Schutz- bzw.
Dunsthaube mit einem schalloffenen Außenwandelement versehen und die Isolierung so
ausgelegt, dass eine Schallreduzierung in der Maschinenhalle erreicht wird.
[0016] Das Außenwandelement wird dazu bevorzugt mit einer Perforation bzw. eine Lochung
versehen, durch die der Schall in die Wandpaneele eindringen und von der Isolierung
absorbiert werden kann.
[0017] Des Weiteren können die schalloffenen Stellen in der Außenschicht so gestaltet sein,
dass keine Feuchtigkeit ins Innere der Wandelemente eindringen kann.
Dies geschieht vorzugsweise dadurch, dass eine Luftschall durchlässige aber wasser-
und dampfdichte Folie den Innenraum der Wandpanelle gegenüber der Umgebung abdichtet.
Alternativ kann auch ein schalldämmendes und wasserundurchlässiges Material an der
Außenseite des Außenwandelementes angebracht sein.
[0018] Zur besseren Schallisolierung kann die Isolierung so gewählt werden, dass sie vorrangig
aus einem Material besteht, welches neben den Isoliereigenschaften auch gute schalldämmende
Eigenschaften aufweist.
[0019] So wird weiterhin vorgeschlagen mind. zwei unterschiedliche Materialien zu kombinieren,
so dass die Isolierung aus mehreren Isolierschichten besteht die vorzugsweise verschiedene
Eigenschaften haben und unterschiedliche Dickenaufweisen können.
[0020] Um eine noch bessere Wirkung der einzelnen Isolierschichten zu erreichen, können
die einzelnen Schichten unterschiedliche Schall- und/oder Wärmedämmwerte aufweisen.
[0021] Zur Vermeidung von Wärmebrücken ist ein Wandmodul so aufgebaut, dass keine unmittelbare
Verbindung zwischen dem Außenelement und dem Innenelement besteht. Das Außenwandelement
und das Innenwandelement können z.B. mittels einem Schallisolierenden Element verbunden
sein.
[0022] Zwischen den verschiedenen Isolierschichten kann zusätzlich eine Zwischenschicht
eingebracht werden, die vorzugweise auch zur Stabilisierung des Wandmoduls beiträgt.
[0023] Zur weiteren Verbesserung der Schallabsorption, der aus den verschiedenen Richtungen
kommenden Schallwellen, wird zudem vorgeschlagen die AußenwandElement mit einer profilierten
Oberfläche zu versehen.
[0024] Die Isolierschichen können aus einem Material wie Steinwolle, Glaswolle, Kork, Hanf
und/oder dergleichen bestehen.
[0025] Um Schall- und Wärmebrücken zu vermeiden können die Isolierschicht/en das Innenwandelement
und das Außenwandelement durch Klebeverbindungen miteinander verbunden werden.
[0026] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0027] Es zeigen:
- Figur 1
- ein Ausschnitt einer Dunsthaube mit Wandpanelen,
- Figur 2
- eine weitere vorteilhafte Ausführungsform einer Wandpaneele
[0028] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Schutz- bzw. Dunsthaube für eine Papiermaschine
mit zwei Wandpaneelen im Schnitt dargestellt. Der Rahmen 7 bildet das Gerüst auf dem
die Wandpaneelen befestigt werden. Zur Befestigung weisen die Wandpaneelen eine Befestigungslasche
11 auf, es sind aber auch andere Befestigungsarten denkbar. Zur Abdichtung der Wandpaneele
1 gegenüber dem Rahmen 7 ist eine Dichtung 8 vorgesehen. Um Handliche Wandpaneelen
1 zu erhalten, da diese für die Wartungsarbeiten an der Maschine demontiert werden
müssen, können zwei Wandpaneelen 1 auch direkt miteinander verbunden werden, z.B.
mit einer Verbindung 9 durch einfaches Ineinanderstecken.
[0029] Die Wandpaneele besteht im Wesentlichen aus einem Innenwandelement 3, einem Außenwandelement
4 und einer Isolierung 2. Das Innen- und Außenwandelement 3 und 4 bestehen in der
Regel aus einem korrosionsbeständigem Metall, wobei das Außenwandelement eine Perforation
oder Lochung aufweißt.
[0030] Damit keine Feuchtigkeit und/oder Dreck in die Wandpaneele 1 eindringen kann ist
es vorteilhaft die perforierten oder gelochten Bereiche der Außenwandpaneele 4 mit
einer Sperrschicht, z.B. einer schalloffenen aber wasserundurchlässigen Folie, Membranelement
5, zu versehen.
[0031] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer Wandpaneele etwas detaillierter
dargestellt. Die Füllung der Wandpaneele besteht hier aus zwei verschiedenen Dämmmaterialien.
Wobei diese vorzugweise verschiedene Wärme- und Schalldämmeigenschaften aufweisen.
Zur Unterteilung und auch zur Versteifung der Wandpaneele ist hier noch eine zusätzliche
Zwischenschicht 10 dargestellt. Die Wandpaneele wird in der dargestellten Ausführung
mittels Verbindungselementen 6 zusammengehalten, dies kann z.B. eine Klebeverbindung
sein. Zur weiteren Unterstützung der Festigkeit der Wandpaneele können die Isoliermaterialien
mittels einer Klebeverbindung 12 befestigt und /oder fixiert werden.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Wandmodul
- 2
- Isolierung
- 3
- Innenwandelement
- 4
- Außenwandelement
- 5
- Membranelement
- 6
- Verbindungselement
- 7
- Rahmen
- 8
- Dichtung
- 9
- Steckverbindung
- 10
- Zwischenschicht
- 11
- Befestigungslasche
- 12
- Klebeverbindung
1. Schutz- bzw. Dunsthaube für eine Papier- und/oder Kartonmaschine in einer Maschinenhalle,
wie z.B. die Trockenpartie einer Papier- und /oder Kartonmaschine, mit
- einem Haubengehäuse, das einen Gehäuseinnenraum begrenzt, in dem ein Prozessbereich,
wie z.B. die Trockenpartie, der Papier- und/oder Kartonmaschine angeordnet oder anordenbar
ist,
- wobei das Haubengehäuse wenigstens teilweise aus einzelnen Wandpaneelen (1) aufgebaut
ist,
- wobei die Wandpaneele (1) aus einem dem Gehäuseinnenraum zugewandten Innenwandelement
(3), einem vom Gehäuseinnenraum abgewandten Außenwandelement (4) sowie einer zwischen
dem Innenwandelement (3) und dem Außenwandelement (4) angeordneten Isolierung (2)
besteht
- wobei mindestens eine Wandpaneele (1) ein Luftschall durchlässiges Außenwandelement
(4) aufweißt.
2. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Außenwandelement (4) eine Perforation bzw. eine Lochung aufweist.
3. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die schalloffenen Stellen in dem Außenwandelement (4) so gestaltet sind das sie Wasser
undurchlässig sind.
4. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolierung (2) aus einem Schalldämmenden Material besteht.
5. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolierung (2) aus mindestes zwei unterschiedlichen Materialien, Isolierschichten
(2a,b), besteht.
6. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolierung (2) aus mehreren Isolierschichten (2a,b) mit unterschiedlichen Schall-
und/oder Wärmedämmwerten besteht.
7. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
dass das Außenwandelement (4) und das Innenwandelement (3) mittels einem Schallisolierenden
Verbindungselement (6) verbunden sind.
8. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich zwischen den verschiedenen Isolierschichten (2a,b) eine Zwischenschicht (10)
befindet.
9. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Außenwandelement (4) eine profilierte Oberfläche aufweist.
10. Schutz- bzw. Dunsthaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolierschichen (2a,b) aus einem Material wie Steinwolle, Glaswolle, Kork, Hanf
und/oder dergleichen bestehen.
11. Schutz- bzw. Dunsthaube Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolierschicht/en (2a,b) das Innenwandelement (3) und das Außenwandelement (4)
durch Klebeverbindungen (12) miteinander verbunden sind.