Stand der Technik
[0001] Lüfter- bzw. Kühlsysteme und Anordnungen mit solchen Systemen sind in Fahrzeugen
bekannt, insbesondere in Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Bei heutigen Systemen
werden insbesondere mehrstufige elektromagnetische Kupplungen oder sogenannte Viskose-Kupplungen
verbaut. Dabei kann in einem niedrigen Drehzahlbereich eines Lüfters des Kühlsystems
über ein permanent mit Schlupf behaftetes System eine nicht unerhebliche Verlustleistung
entstehen. Viskose-Kupplungen können insbesondere eine freie Drehzahleinstellung des
Lüfterantriebs gewährleisten, solange eine Verlustleistung nicht über bestimmten Betriebsgrenzen
liegt. Hier können von den Parametern Lüfterdrehmoment und Differenzdrehzahl der gekoppelten
Drehpartner abhängende Verlustleistungen von mehreren Kilowatt erzeugt werden. Nachteile
bei Viskose-Kupplungen sind insbesondere in einer Kaltstartphase oder bei einer Abregelung
festzustellen.
[0002] Kommen mehrstufige elektromagnetische Kupplungen zum Einsatz, um einen Lüfter zu
betreiben, lässt sich dieser völlig abregeln. Im zugeschalteten Zustand ist kein dauerhafter
Schlupf vorhanden. Bei Elektromagnetkupplungen kann die Regelung jedoch nur beschränkt
stattfinden.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Antrieb eines Kühlsystems für ein
Fahrzeug mit einer Brennkraftmaschine bereitzustellen, der vorteilhaft an die in der
Praxis relevanten Betriebszustände angepasst werden kann, insbesondere unter Vermeidung
der bislang bei gattungsgemäßen Antriebssystemen auftretenden Nachteile.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Ansprüche 1 und 8 gelöst.
[0005] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung aufgezeigt.
[0006] Die Erfindung geht zunächst aus von einer Antriebseinheit für einen Lüfter einer
Brennkraftmaschine eines Fahrzeuges, mit einer Reibschaltkupplung, die schaltbar ist,
um den Lüfter über die Brennkraftmaschine anzutreiben. Der Kern der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit liegt darin, dass zum Antrieb des Lüfters außerdem ein Elektromotor
vorgesehen ist, und dass ein Momentenübertragungsweg zwischen der Reibschaltkupplung
und dem Lüfter durch ein drehbar gelagertes Teil des Elektromotors gebildet ist. Der
Elektromotor weist insbesondere einen Stator und einen Rotor auf, die relativ zueinander
rotierbar sind.
[0007] Mit der Erfindung lässt sich eine vorteilhafte Antriebseinheit im Hinblick auf eine
verbesserte Regelung bzw. komfortable Anpassung der Lüfterleistung im niedrigen Leistungsbereich
über eine gewünschte bzw. einstellbare Lüfterdrehzahl erreichen. Daneben lassen sich
auch höhere bzw. höchste Lüfterleistungen beispielsweise für ausgewählte Betriebszustände
realisieren.
[0008] Die erfindungsgemäße Antriebseinheit vereint insbesondere die Vorteile einer Viskose-Kupplung
und die Vorteil einer mehrstufigen Reibschaltkupplung z.B. einer elektromagnetisch
betätigbaren Reibkupplung. Mit der vorgeschlagenen Antriebseinheit kann eine freie
Drehzahleinstellung realisiert werden, solange die Verlustleistung nicht ihre Betriebsgrenzen
überschreitet. Außerdem lässt sich die Antriebswirkung auf das Lüfterrad völlig abregeln
oder ohne dauerhaften Schlupf zuschalten. Ein direkter Antrieb von einer Antriebswelle
auf das Lüfterrad bzw. eine Lüfterradnabe ist 1:1 möglich. Insgesamt ist der erfindungsgemäße
Antrieb insbesondere für Nutzfahrzeuge vorteilhaft.
[0009] Insbesondere kann bei Hybridfahrzeugen, welche in der Regel z.B. bis über 400 Volt
Bordspannung aufweisen, ein Elektromotor mit einer elektrischen Leistung von ca. 5
kW ohne Probleme bereitgestellt werden. Mit dem zu- und abschaltbaren Elektromotor
kann ein erster Betriebszustand, wonach das Lüfterrad nicht angetrieben wird, realisiert
werden und außerdem ein zweiter Betriebszustand mit einer Regelung bis ca. 5 kW Leistung.
[0010] In der Praxis können auftretende Leistungsspitzen im Hinblick auf die Kühlerleistung
bzw. Lüfterleistung mit einem im Fahrzeug vernünftig einsetzbaren Elektromotor jedoch
nicht sinnvoll abgedeckt werden, da die hierzu erforderlichen Elektromotorgrößen unwirtschaftlich
bzw. die Montagesituation durch aufwändige Verkabelung nicht praktikabel sind.
[0011] Daher können Leistungsspitzen erfindungsgemäß durch eine einfache Reibschaltkupplung,
insbesondere beispielsweise eine elektromagnetische Schaltkupplung, abgedeckt werden.
[0012] Die Erfindung trägt damit insbesondere dem Umstand Rechnung, dass in der Praxis bei
Kühlsystemen beispielsweise für Nutzfahrzeuge in der Regel 80 % der Nutzungszeit eine
Kühlung des Kühlsystems durch den Fahrtwind erfolgt. Bei ca. 18 % der Betriebszeit
wird die Lüfterleistung von maximal ca. 5 kW benötigt. Lediglich in 2 % der Betriebszeit
wird eine höhere bis höchste Lüfterleistung benötigt. Mit der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
können diese Betriebszustände vorteilhaft abgedeckt werden. Vorteilhaft ist außerdem,
dass auch bei einem Stillstand des Verbrennungsmotors eine Kühlleistung von maximal
5 kW über den Elektromotor möglich ist.
[0013] Es ist außerdem vorteilhaft, dass die Reibschaltkupplung ausgebildet ist, einen direkten
Antrieb des Lüfters durch die Brennkraftmaschine zu ermöglichen.
[0014] Die Reibschaltkupplung kann vorteilhaft als elektromagnetisch betätigbare Reibflächenkupplung
ausgebildet sein, z.B. als Reibscheibenkupplung. So kann kraft- bzw. reibschlüssig
eine schlupffreie Verbindung einer motorseitigen Antriebswelle und einer lüfterseitigen
Lüfterwelle ermöglicht werden.
[0015] Es ist überdies vorteilhaft, dass eine drehnachgiebige Kupplung zum Antrieb des Lüfters
durch die Brennkraftmaschine vorgesehen ist. Über die drehnachgiebige Kupplung kann
der Lüfter beispielsweise in einer zur Drehzahl der Brennkraftmaschine geringeren
Drehzahl angetrieben werden. Grundsätzlich ist es damit möglich, zusätzlich oder alternativ
zum direkten Antrieb einen schlupfbehafteten Antrieb des Lüfterrads vorzusehen. Über
die drehnachgiebige Kupplung kann eine drehmomentabhängige Überlastsicherung realisiert
werden, was in bestimmten Anwendungsfällen vorteilhaft sein kann. Als drehnachgiebige
Kupplung kommt beispielsweise eine Wirbelstromkupplung in Frage.
[0016] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Reibschaltkupplung und der Elektromotor im eingebauten
Zustand in radialer Richtung sich nicht oder nur unwesentlich über einen Durchmesser
einer Lüfterradnabe des Lüfters erstrecken. Damit kann eine besonders kompakte Bauweise
der Antriebseinheit realisiert werden. Insbesondere kann ein ohnehin notwendiger Bau-
bzw. Montageraum in radialer Richtung, insbesondere zu einer Achse, um welche der
Lüfter bzw. ein Lüfterrad im Betrieb rotieren kann, genutzt werden, was eine Integration
bzw. Nachrüstung der erfindungsgemäßen Antriebseinheit für bestehende Baugruppen einfach
ermöglicht.
[0017] Es ist auch vorteilhaft, dass der Elektromotor ein Gehäuse aufweist, an welchem der
Lüfter angebracht ist. So kann eine besonders stabile und platzsparende Anordnung
realisiert werden. Insbesondere sind keine zwischenliegenden Verbindungsteile zwischen
Elektromotor und Lüfter notwendig. Der Lüfter selbst kann zudem wie in bisherigen
Systemen ausgebildet sein.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Modifikation des Erfindungsgegenstandes sind die
Reibschaltkupplung und der Elektromotor zu einer Baueinheit zusammengefasst. Dies
erleichtert die Montage bzw. Demontage der Antriebseinheit. Außerdem kann damit der
gesamte Antrieb mit der Antriebseinheit kompakt gestaltet sein. Außerdem können die
Teile der Reibschaltkupplung und des Elektromotors gegebenenfalls in einem gemeinsamen
Gehäuse geschützt untergebracht sein.
[0019] Vorteilhafterweise ist die Reibschaltkupplung und der Elektromotor zu einer Einheit
verbunden, was im Hinblick auf eine optimale Platzausnutzung vorteilhaft ist.
[0020] Die Erfindung betrifft außerdem eine Anordnung zur Kühlung einer Brennkraftmaschine
mit einem Kühler zur Kühlung der Brennkraftmaschine und einem mit dem Kühler zusammenwirkenden
Lüfter, wobei eine Antriebseinheit für den Lüfter gemäß der oben erläuterten Varianten
vorhanden ist. Damit kann die Kühlungsanordnung für die Brennkraftmaschine gemäß der
oben genannten Vorteile ausgebildet sein.
[0021] Bevorzugt umfasst die Antriebseinheit eine Reibschaltkupplung und einen Elektromotor,
welche zu einer Baueinheit zusammengefasst sind, wobei die Baueinheit mit dem Kühler
verbunden ist. Der Lüfter erzeugt dabei einen Luftstrom, der an Flächen des Kühlers
vorbeigeführt wird, um eine Wärmeübertragung von Bereichen des Kühlers an die umströmende
Luft effektiv zu erhalten.
[0022] Es ist überdies vorteilhaft, dass die Antriebseinheit eine Reibschaltkupplung und
einen Elektromotor umfasst, welche getrennt ausgebildet sind. Damit kann ein Montage
und Demontage bzw. eine Ausnutzung eines vorhandenen Bauraumes vorteilhaft erfolgen.
[0023] Außerdem wird vorgeschlagen, dass die Reibschaltkupplung an der Brennkraftmaschine
angeordnet ist. Dies kann je nach Anwendungsfall bzw. vorliegendem Einbauverhältnis
vorteilhaft sein.
[0024] Schließlich ist es auch vorteilhaft, dass der Elektromotor an dem Kühler angebracht
ist, insbesondere die gesamte Antriebseinheit aus Schaltkupplung und Elektromotor.
Dies kann im Hinblick auf eine kompakte Bauform der Antriebseinheit bzw. montagebedingt
vorteilhaft sein.
Figurenbeschreibung:
[0025] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand von drei stark schematisiert
dargestellten beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert.
[0026] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine schematisierte erfindungsgemäße Antriebseinheit, die kühlerseitig angebracht
ist,
- Figur 2
- eine alternative erfindungsgemäße Antriebseinheit, die motorseitig angeordnet ist
und
- Figur 3
- eine dritte erfindungsgemäße Ausführungsvariante einer Antriebseinheit, wobei ein
Elektromotor am Kühler und eine Reibschaltkupplung an dem Motor angeordnet ist.
[0027] Figur 1 zeigt stark schematisiert bzw. unter Weglassung von Bauteilen eine erfindungsgemäße
Antriebseinheit 1 im eingebauten Zustand z.B. in einem Fahrzeug mit Brennkraftmaschine
bzw. mit einem Verbrennungsmotor 3, beispielsweise einem Dieselmotor, wobei der Verbrennungsmotor
3 nur angedeutet dargestellt ist. Unter der Antriebseinheit 1 ist der Teil des Antriebs
für ein Lüfterrad 2 zu verstehen, wobei die Antriebseinheit 1 den Verbrennungsmotor
3 selbst nicht mitumfasst.
[0028] Über einen Flansch 4a einer nur abschnittsweise gezeigten Antriebswelle 4 des Verbrennungsmotors
3 erfolgt die Verbindung der Antriebswelle 4 zur Antriebseinheit 1.
[0029] Das nur teilweise bzw. in einem Nabenbereich dargestellte Lüfterrad 2 ist an einer
zentrischen Lüfterradnabe 2a aufgenommen, welche drehfest mit einer Lüfterwelle 5
verbunden ist, über welche das Lüfterrad 2 drehantreibbar ist. Die Lüfterwelle 5 ist
über ihre wesentliche Längserstreckung als Teil eines Elektromotors 6 ausgebildet
und bildet einen Rotor 8 des Elektromotors 6. Der Rotor 8 ist von einem Stator 7 des
Elektromotors 6 umgeben. Der Stator 7 ist positionsfest an einem Kühlerabschnitt 9
befestigt bzw. über den Kühlerabschnitt 9 an einem nicht dargestellten Fahrzeugrahmen.
Die Lagerung des Stators 7 gegenüber dem rotierenden Rotor 8 erfolgt über Lager 10
und 11, beispielsweise Wälzkörperlager.
[0030] Zwischen einem mit dem Flansch 4a drehfest verbundenen Antriebsflansch 17 und dem
Elektromotor 6, auf dessen zum Verbrennungsmotor 3 gerichteten Seite, ist eine Reibschaltkupplung
12 vorgesehen. Die Reibschaltkupplung 12 ist als elektromagnetisch betätigbare Reibscheibenkupplung
ausgebildet. Hierzu ist eine Elektromagnetanordnung 13 mit positionsfestem Elektromagnet
14 vorgesehen, wobei durch Bestromung der Elektromagnetanordnung 13 der Elektromagnet
14 Magnetkräfte erzeugt, wodurch eine axial zur Lüfterwelle 5 rückstellbar bewegbare
Ankerscheibe 15 an einen Reibringabschnitt 16 angezogen wird. So kann für eine maximale
Kühlleistung bei Leistungsspitzen des Kühlers und dadurch bedingt auch des Lüfters
2 eine Kupplungsverbindung eingerichtet werden, wobei über den Reibringabschnitt 16
eine direkte Drehzahlübertragung von der Antriebswelle 4 auf die Lüfterwelle 5 und
damit den Lüfter 2 stattfindet.
[0031] Der Antriebsflansch 17 ist am axialen Ende der Lüfterwelle 5, welches zum Verbrennungsmotor
3 gerichtet ist, über ein Lager 18 drehbar auf der der Lüfterwelle 5 gelagert. Bei
Nichtbestromung der Elektromagnetanordnung 13 wird die Ankerscheibe 15 durch rückstellende
Federmittel, z.B. über einen Federring 19, vom Reibringabschnitt 16 getrennt, womit
keine Antriebsverbindung zwischen der Antriebswelle 4 und der Lüfterwelle 5 erfolgt.
[0032] In diesem Zustand kann jedoch die Antriebseinheit 1 über den Elektromotor 6 den Lüfter
antreiben, wenn eine vergleichsweise niedrige Kühlleistung für den nicht dargestellten
Kühler benötigt wird. Über den regelbaren Elektromotor 6 kann der Lüfter 2 stufenlos
beispielsweise bis ca. 5 kW Leistung betrieben werden. Ohne Strombeaufschlagung des
Elektromotors 6 und der Elektromagnetanordnung 13 steht das Lüfterrad still bzw. erfährt
keine motorische Antriebswirkung.
[0033] Vorteilhafterweise kann die Antriebseinheit 1 mit dem Elektromotor 6 und der Reibschaltkupplung
12 in radialer Richtung zur Drehachse S der Lüfterwelle 5 sich über einen Bereich
a erstrecken, der sich fast vollständig im Durchmesserbereich der Lüfterradnabe 2a
gemäß Figur 1 befindet. Gemäß der Ausführungsbeispiele aus Figur 2 und Figur 3 kann
eine erfindungsgemäße Antriebseinheit auch vollständig innerhalb der radialen Erstreckung
einer Lüfterradnabe liegen.
[0034] Außerdem ist es von Vorteil, dass die Antriebseinheit 1, zum Beispiel mit dem Antriebsflansch
17 an dem Kühlerabschnitt 9 fest anordenbar ist. Damit werden Vibrationen bzw. Schwingungen,
die im Betrieb des Verbrennungsmotors 3 auftreten, nicht auf das Lüfterrad 2 übertragen.
Damit kann ein zum Lüfterrad 2 radial außen vorhandener umfänglich verlaufender Spalt
(nicht dargestellt) zu angrenzenden Abschnitten, beispielsweise einem Luftleitring
am Kühler, minimal gegebenenfalls im Millimeterbereich gewählt werden. Damit können
vorteilhafterweise störende Luftwirbelausbildungen am radialen äußeren Rand des Lüfterrads
2 vermieden bzw. minimiert werden. Bei einer Anbringung einer Antriebseinheit am Verbrennungsmotor
3 wäre dieser Spalt nachteilig deutlich größer zu wählen, um eine Berührung des Lüfterrades
mit Luftleitringmitteln zu verhindern. Dies wirkt sich negativ auf die Strömungsausbildung
durch das Lüfterrad aus.
[0035] Eine alternative erfindungsgemäße Anordnung mit einer Antriebseinheit 20 zeigt Figur
2. Diese dient ebenfalls zum Antrieb eines Lüfterrads 21 an einer Lüfterradnabe 21a.
Außerdem ist zum Antrieb des Lüfterrads 21 ein Verbrennungsmotor 22 vorhanden. Räumlich
zwischen dem Verbrennungsmotor 22 und dem Lüfterrad 21 ist ein Elektromotor 23 der
Antriebseinheit 20 für einen stufenlos regelbaren Antriebsbetrieb des Lüfterrades
21 vorhanden. Der Elektromotor 23 umfasst einen mit der Lüfterradnabe 21a fest verbundenen
Rotor 24, welcher über Lager 25 und 26 gegenüber einem positionsfest am Verbrennungsmotor
22 angeordneten Stator 27 gelagert ist. Der zylindrische Stator 27 weist daher an
seinem lüfterseitigen Ende einen Spalt zur Lüfterradnabe 21a auf.
[0036] Des Weiteren ist eine Reibschaltkupplung 28 zwischen dem Verbrennungsmotor 22 und
dem Elektromotor 23 vorhanden. Die Reibschaltkupplung 28 umfasst eine Elektromagnetanordnung
29 mit einem Elektromagneten 30, über welchen bei Bestromung des Elektromagneten 30
eine axial versetzbare Ankerscheibe 31 über in axialer Richtung zum Rotor 24 versetzbare
Federmittel, beispielsweise einen Federring 32, reib- bzw. kraftschlüssig mit einem
Abschnitt 33a einer Riemenscheibe 33 verbindbar ist. Die Riemenscheibe 33 ist über
ein Wälzlager 34 auf dem Stator 27 drehbar gelagert und über nicht dargestellte Riemen
vom Verbrennungsmotor 22 drehantreibbar. Hierzu ist ein Riemenauflageabschnitt 33b
umfänglich außen an der Riemenscheibe 33 vorhanden.
[0037] Beim Betrieb des Elektromotors 23 wird durch Drehung des Rotors 24 mit diesem die
Lüfterradnabe 21a und damit das Lüfterrad 21 geregelt stufenlos in Drehung versetzt.
[0038] Bei Nichtbestromung des Elektromotors 23 und der Elektromagnetanordnung 29 erfolgt
kein Drehantrieb des Lüfterrads 21. Ist nur die Elektromagnetanordnung 29 bestromt,
bei nicht betriebenem Elektromotor 23, wird über die geschaltete Reibschaltkupplung
28 über die Riemenscheibe 33 und die eingekuppelte Reibschaltkupplung 28 der außen
laufende Rotor 24 und somit auch das Lüfterrad 21 direkt angetrieben.
[0039] In der gemäß Figur 2 gezeigten Anordnung der erfindungsgemäßen Antriebseinheit 20
ist der Elektromotor 23 und die Reibschaltkupplung 28 als Baueinheit ausgebildet,
welche zwischen dem Lüfterrad 21 und dem Verbrennungsmotor 22 positioniert ist.
[0040] Eine weitere Anordnung einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit 34 deutet Figur 3
an. Demgemäß ist die Antriebseinheit 34 in zwei Einheiten unterteilt. Eine erste Einheit
wird durch den Elektromotor 35 gebildet, welcher mit seinem Stator 36 an einem Kühlerabschnitt
38 fest verbunden aufgenommen ist. Der Stator 36 ist über Lager 39 und 40 auf dem
gemeinsam mit einer Lüfterradnabe 41a rotierenden Rotor 37 gelagert. An der Lüfterradnabe
41a ist ein Lüfterrad 41 fixiert. Der Rotor 37 bildet ein Teil einer Lüfterradwelle
42. Die Lüfterradwelle 42, welche in Figur 3 unterbrochen dargestellt ist, ist drehfest
mit einer Antriebswelle (nicht gezeigt) eines Verbrennungsmotors 43 über eine Reibschaltkupplung
44 verbindbar bzw. über die Reibschaltkupplung 44 von einer Antriebswirkung einer
Antriebswelle trennbar. Die Reibschaltkupplung 44 ist nur stark schematisiert bzw.
in Kastenform dargestellt. Die Reibschaltkupplung 44 kann insbesondere in Form einer
Elektromagnetkupplung, die schaltbar ist, ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste:
[0041]
- 1
- Antriebseinheit
- 2
- Lüfterrad
- 2a
- Lüfterradnabe
- 3
- Verbrennungsmotor
- 4
- Antriebswelle
- 4a
- Flansch
- 5
- Lüfterwelle
- 6
- Elektromotor
- 7
- Stator
- 8
- Rotor
- 9
- Kühlerabschnitt
- 10
- Lager
- 11
- Lager
- 12
- Reibschaltkupplung
- 13
- Elektromagnetanordnung
- 14
- Elektromagnet
- 15
- Ankerscheibe
- 16
- Reibringabschnitt
- 17
- Antriebsflansch
- 18
- Lager
- 19
- Federring
- 20
- Antriebseinheit
- 21
- Lüfterrad
- 22
- Verbrennungsmotor
- 23
- Elektromotor
- 24
- Rotor
- 25
- Lager
- 26
- Lager
- 27
- Stator
- 28
- Reibschaltkupplung
- 29
- Elektromagnetanordnung
- 30
- Elektromagnet
- 31
- Ankerscheibe
- 32
- Federring
- 33
- Riemenscheibe
- 33a
- Abschnitt
- 33b
- Riemenauflageabschnitt
- 34
- Antriebseinheit
- 35
- Elektromotor
- 36
- Stator
- 37
- Rotor
- 38
- Kühlerabschnitt
- 39
- Lager
- 40
- Lager
- 41
- Lüfterrad
- 41a
- Lüfterradnabe
- 42
- Lüfterradwelle
- 43
- Verbrennungsmotor
- 44
- Reibschaltkupplung
1. Antriebseinheit (1, 20, 34) für einen Lüfter (2, 21, 41) einer Brennkraftmaschine
(3, 22, 43) eines Fahrzeuges, mit einer Reibschaltkupplung (12, 28, 44), die schaltbar
ist, um den Lüfter (2) über die Brennkraftmaschine (3, 22, 43) anzutreiben, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antrieb des Lüfters (2, 21, 41) außerdem ein Elektromotor (6, 23, 35) vorgesehen
ist, und dass ein Momentenübertragungsweg zwischen der Reibschaltkupplung (12, 28,
44) und dem Lüfter (2, 21, 41) durch ein drehbar gelagertes Teil (8, 24, 37) des Elektromotors
(6, 23, 35) gebildet ist.
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibschaltkupplung (12, 28, 44) ausgebildet ist, einen direkten Antrieb des Lüfters
(2, 21, 41) durch die Brennkraftmaschine (3, 22, 43) zu ermöglichen.
3. Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibschaltkupplung als elektromagnetisch betätigbare Reibflächenkupplung (12,
28, 44) ausgebildet ist.
4. Antriebseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine drehnachgiebige Kupplung zum Antrieb des Lüfters durch die Brennkraftmaschine
vorgesehen ist.
5. Antriebseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibschaltkupplung (12, 28, 44) und der Elektromotor (6, 23, 35) im eingebauten
Zustand in radialer Richtung sich nicht oder nur unwesentlich über einen Durchmesser
einer Lüfterradnabe (2a, 21a, 41a) des Lüfters (2, 21, 41) erstrecken.
6. Antriebseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (23) ein Gehäuse aufweist, an welchem der Lüfter (21a) angebracht
ist.
7. Antriebseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibschaltkupplung (12, 28) und der Elektromotor (6, 23) zu einer Baueinheit
zusammengefasst sind.
8. Anordnung zur Kühlung einer Brennkraftmaschine, mit einem Kühler (9, 38) zur Kühlung
der Brennkraftmaschine (3, 22, 43) und einem mit dem Kühler (9, 38) zusammenwirkenden
Lüfter (2, 21, 41), wobei eine Antriebseinheit (1, 20, 34) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche vorhanden ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (1, 20) eine Reibschaltkupplung (12, 28) und einen Elektromotor
(6, 23) umfasst, welche zu einer Baueinheit zusammengefasst sind, wobei die Baueinheit
mit dem Kühler (9, 38) verbunden ist.
10. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (34) eine Reibschaltkupplung (44) und einen Elektromotor (35)
umfasst, welche getrennt ausgebildet sind.
11. Anordnung nach Anspruch 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibschaltkupplung (44) an der Brennkraftmaschine (43) angeordnet ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 8, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (35) an dem Kühler (38) angebracht ist.