(19)
(11) EP 2 189 717 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.05.2010  Patentblatt  2010/21

(21) Anmeldenummer: 09176793.9

(22) Anmeldetag:  23.11.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F21V 35/00(2006.01)
C11C 5/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 25.11.2008 DE 102008037586

(71) Anmelder: Kühle, Raphael
59581 Warstein (DE)

(72) Erfinder:
  • Kühle, Eduard
    59581, Warstein (DE)

(74) Vertreter: Hanewinkel, Lorenz 
Ferrariweg 17a
33102 Paderborn
33102 Paderborn (DE)

   


(54) Kerzenhalter zum kompletten Verbrennen einer Kerze


(57) Die Erfindung betrifft einen Kerzenhalter mit einer Brennschale und einem Wärmeleitring zum Halten einer Kerze mit einem bis zum Ende reichenden Docht, bei dem die Brennschale (2) mittig eine Vertiefung (8) aufweist, in der der Wärmeleitring (3) mit seiner Seitenwand befestigt ist, und sich in der Seitenwand des Wärmeleitringes (3) mindestens zwei Öffnungen (4) befinden, die bis auf den seitlichen Boden der Brennschale (2) hinunter reichen und den Austausch von Luft und Wachs beim restlichen Verbrennen sicherstellen, wobei an dem Wärmeleitring (3) innen ein umlaufender Steg (15) angebracht ist, an den sich der Docht in der letzten Brennphase der Kerze anlehnt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Kerze, deren Fuß so ausgebildet ist, dass sie auf einen erfindungsgemäßen Kerzenhalter passend aufsetzbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kerze und einen Kerzenhalter mit einer Brennschale und einem Wärmeleitring zum Halten der Kerze, wobei die Brennschale mittig eine Vertiefung aufweist, in der der Wärmeleitring mit seiner Seitenwand befestigt ist, und sich in der Seitenwand des Wärmeleitringes mindestens zwei Öffnungen befinden, die bis auf den seitlichen Boden der Brennschale hinunter reichen und den Austausch von Luft und Wachs beim restlichen Verbrennen sicherstellen.

[0002] Ein Kerzenhalter, bei dem eine Kerze komplett ohne Kerzenreste verbrennen soll, ist in der Patentschrift EP 0 725 914 B1 beschrieben. Dieser Kerzenhalter ist sehr kompliziert aufgebaut. Er benötigt speziell vorbereitete Kerzen, deren Dochtende freigelegt ist und in einem Dochthalter beim restlichen Abbrennen gehalten ist. Dieser Dochthalter muss immer beim Einstecken der Kerze genau getroffen werden, was beim mehrmaligen Aufstecken einer Kerze oft misslingt und dann doch Kerzenreste in dem Kerzenhalter verbleiben. Auch ist der Dochthalter sehr empfindlich und kann leicht beschädigt werden. Weiterhin ist in dem genannten Patent eine zusätzliche Isolierung vorgesehen, um die Verbrennungswärme vom Wärmeleitring und dem Dochthalter auf die Brennschale sicher zu übertragen.

[0003] Aus der Patentschrift DE 10 2006 051 806 B3 ist ein Kerzenhalter bekannt, bei dem die Kerze komplett verbrennt, die letzte Phase des Brennens aber mit einer sehr kleinen Flamme erfolgt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen solchen Kerzenhalter so weiter zu verbessern, dass auch in der letzten Brennphase die Kerze mit der vollen Flamme brennt.

[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst..
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

[0005] Es hat sich gezeigt, dass sich der restliche Docht beim Abbrennen einer Kerze gegen den Wärmeleitring lehnt und ein Dochthalter für den Dochtrest zum Verbrennen des restlichen Wachses nicht erforderlich ist. Wichtig sind die Sauerstoffzufuhr in den Wärmeleitring sowie ein Zufluss der Wachsreste aus der Brennschale. Dieser Zufluss von Sauerstoff und Wachs wird über Öffnungen im Wärmeleitring sichergestellt, die bis auf den Boden der Brennschale reichen. Der Wärmeleitring, an dem der brennende Dochtrest lehnt, erwärmt die Brennschale und schmilzt die Wachsreste, die sich darin befinden. Der Docht lehnt sich dabei an einen Steg, der innen am Wärmeleitring angebracht ist. Dadurch wird der Docht auch in der letzten Brennphase rundherum mit Sauerstoff versorgt und kann mit voller Flamme brennen.
Es ist ein direkter Wärmeübergang von dem Steg über den Wärmeleitring zu der Brennschale gegeben. Die Wachreste in der Brennschale werden vollständig geschmolzen. Durch die Öffnungen dringt das flüssige Wachs in den Wärmeleitring zu dem Docht, wird dort aufgesogen und verbrannt. Auch der notwendige Sauerstoff wird durch die Öffnungen der Verbrennung zugeführt. Wenn kein Wachs mehr vorhanden ist, verglüht auch der Dochtrest vollständig. Von der Kerze bleiben also keine Reste.

[0006] Der Wärmeleitring ist einfach herzustellen und mit der Brennschale zu verbinden, da er als zylinderförmiger oder eckiger Topf (drei bis etwa achteckig) ausgeführt ist, dessen Boden in der Vertiefung der Brennschale befestigt ist.
In der runden Ausführung entspricht sein äußerer Durchmesser dem doppelten Flammdurchmesser der verwendeten Kerzen und beträgt beispielsweise 14 mm. Seine Höhe ist in etwa genauso groß wie der innere Durchmesser.
In der eckigen Ausführung ist der Durchmesser des Umfangskreises ebenso bemessen.

[0007] Der Steg besitzt vorteilhafterweise in etwa eine Breite von einem Viertel des Durchmessers des Wärmeleitrings und er ist in etwa auf einer Zweidrittel-Höhe des Wärmeleitrings angebracht.
Die Öffnungen sind vorteilhafterweise ovalförmig ausgeführt und reichen vom Boden bis über die Höhe des Steges. Entsprechend große rechteckige oder runde Öffnungen sind aber auch geeignet.
In der runden Ausführung sind vorzugsweise vier Öffnungen vorgesehen, in einer eckigen Ausführung eine Öffnung an jeder Seite.
In dem Steg sind bei den Öffnungen zusätzliche Ausnehmungen vorgesehen, die die Luftzufuhr zu dem brennenden Docht verbessern.

[0008] Die Kerze für einen solchen Kerzenhalter ist so ausgebildet, dass sie passend auf den Halter aufgesetzt werden kann. Dabei ist der Fuß der Kerze unten so verjüngt, dass sie durch den Ring des Steges passt.
Vorteilhaft ist der Fuß der Kerze stufig ausgebildet, wobei eine Stufe mit einem geringeren Durchmesser durch den Steg geführt werden kann und die darüber liegende Stufe in den Wärmeleitring passt.
Es kann auch eine Nut in den Boden der Kerze zur Aufnahme des Wärmeleitringes eingebracht sein. Dann sitzt die Kerze fest auf dem Wärmeleitring und ist verdeckt.

[0009] Eine Ausführungsform der Erfindung ist Figuren beispielhaft beschrieben.

Fig. 1 zeigt einen Kerzenhalter mit fast verbranntem Wachs.

Fig. 2 zeigt den Kerzenhalter mit aufgesetzter Kerze.

Fig. 3 zeigt den Längsschnitt durch einen Wärmeleitring.

Fig. 4 zeigt den Querschnitt durch einen Wärmeleitring.

Fig. 5 zeigt eine Kerze mit einem gestuften Fuß.



[0010] In Fig. 1 ist ein Kerzenhalter 1 mit der Brennschale 2 und dem Wärmeleitring 3 gezeigt, der in der Vertiefung 8 eingesetzt ist. In den Wärmeleitring 3 ist der Steg 15 mit den Ausnehmungen 16 eingesetzt. Die Öffnungen 4 sind an ihrem unteren Ende mit dem Boden der Brennschale 2 auf einer Höhe. In dem Wärmeleitring 3 brennt der Docht 6 an den Steg 15 angelehnt und überträgt die Wärme der Flamme 5 auf die Brennschale 2. Die Wachsreste 7 sind geschmolzen und werden von dem Docht 6 durch die Öffnungen 4 aufgesogen. Die Flamme 5 brennt solange, wie geschmolzenes Wachs 7 vorhanden ist. Wenn dies verbraucht ist, verglüht der Docht 6.

[0011] Der Boden 9 des Wärmeleitringes 3 ist in der Vertiefung 8 gehalten und wird über den Gewindestift 10 auf einem nicht gezeigten Kerzenständer befestigt.

[0012] In Fig. 2 ist der gleiche Kerzenhalter 1 auf einem Kerzenständer 11 montiert. Er ist mittels des Gewindestiftes 10 an dem Boden 9 mit der Schraube 12 gehalten.
Die Kerze 14 besitzt die ausgefräste Nut 13 und einen gestuften Fuß 17, der durch den Steg 15 hindurch bis auf den Boden 9 reicht. Die Kerze 14 ist auf den Wärmeleitring 3 aufgesteckt und gehalten.
Wachsreste 7 liegen in der Brennschale 2 neben der Kerze 14. Sie werden erst am Ende des Brennvorganges geschmolzen und verbrannt.

[0013] In Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch den Wärmeleitring 3 gezeigt. Im inneren des Wärmeleitringes 3 ist der ringförmige Steg 15 eingesetzt. Die Öffnungen 4 sind oval ausgeführt und reichen knapp vom Boden 9 bis über die Höhe des Steges 15, so dass auch Luft oberhalb des Steges 15 mittels der Ausnehmungen 16 gelangt.
In Fig. 4 ist der gleiche Wärmeleitring 3 im Querschnitt gezeigt. Der ringförmige Steg 15 besitzt an den Stellen der Öffnungen 4 die Ausnehmungen 16 für die Luftzufuhr.

[0014] In Fig. 5 ist eine Kerze 14 mit ihrem Docht 6 dargestellt.
Der Fuß der Kerze ist mit der Stufe 17 ausgeführt, die durch den inneren Durchmesser des Steges passt. Die darüber liegende Stufe besitzt den Durchmesser des Wärmeleitringes. Die Kerze selbst kann, wie dargestellt, einen noch größeren Durchmesser besitzen.

Bezugszeichen



[0015] 
1
Kerzenhalter
2
Brennschale
3
Wärmeleitring
4
Öffnung
5
Flamme
6
Docht
7
Wachsreste
8
Vertiefung
9
Boden des Wärmeleitringes
10
Gewindestift
11
Kerzenständer
12
Mutter
13
Nut
14
Kerze
15
Steg
16
Ausnehmung
17
Kerzenstufe



Ansprüche

1. Kerzenhalter mit einer Brennschale und einem Wärmeleitring zum Halten einer Kerze mit einem bis zum Ende reichenden Docht, bei dem die Brennschale (2) mittig eine Vertiefung (8) aufweist, in der der Wärmeleitring (3) mit seiner Seitenwand befestigt ist, und sich in der Seitenwand des Wärmeleitringes (3) mindestens zwei Öffnungen (4) befinden, die bis auf den seitlichen Boden der Brennschale (2) hinunter reichen und den Austausch von Luft und Wachs beim restlichen Verbrennen sicherstellen, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Wärmeleitring (3) innen ein umlaufender Steg (15) angebracht ist, an den sich der Docht in der letzten Brennphase der Kerze anlehnt.
 
2. Kerzenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitring (3) als zylinderförmiger oder eckiger Topf ausgebildet ist.
 
3. Kerzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei einem eckigen Topf an jeder Seite eine Öffnung (4) befindet.
 
4. Kerzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitring (3) einen inneren Durchmesser besitzt, der dem doppelten Flammendurchmesser der verwendeten Kerzen entspricht.
 
5. Kerzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitring (3) eine Höhe besitzt, die in etwa dem inneren Durchmesser entspricht.
 
6. Kerzenhalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (15) eine Breite von etwa einem Viertel des Durchmessers des Wärmeleitrings (3) besitzt.
 
7. Kerzenhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (15) in etwa auf einer Zweidrittel-Höhe des Wärmeleitrings (3) angebracht ist.
 
8. Kerzenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (4) ovalförmig sind und bis über die Höhe des Steges reichen.
 
9. Kerzenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (15) bei den Öffnungen (4) Ausnehmungen (16) besitzt.
 
10. Kerze, dadurch gekennzeichnet, dass Ihr Fuß so ausgebildet ist, dass sie auf einen Kerzenhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche passend aufsetzbar ist.
 
11. Kerze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ihr Fuß mit den inneren Durchmessern des Wärmeleitringes (3) und des Steges (15) abgestuft ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente