[0001] Die Erfindung betrifft eine Kerze und einen Kerzenhalter mit einer Brennschale und
einem Wärmeleitring zum Halten der Kerze, wobei die Brennschale mittig eine Vertiefung
aufweist, in der der Wärmeleitring mit seiner Seitenwand befestigt ist, und sich in
der Seitenwand des Wärmeleitringes mindestens zwei Öffnungen befinden, die bis auf
den seitlichen Boden der Brennschale hinunter reichen und den Austausch von Luft und
Wachs beim restlichen Verbrennen sicherstellen.
[0002] Ein Kerzenhalter, bei dem eine Kerze komplett ohne Kerzenreste verbrennen soll, ist
in der Patentschrift
EP 0 725 914 B1 beschrieben. Dieser Kerzenhalter ist sehr kompliziert aufgebaut. Er benötigt speziell
vorbereitete Kerzen, deren Dochtende freigelegt ist und in einem Dochthalter beim
restlichen Abbrennen gehalten ist. Dieser Dochthalter muss immer beim Einstecken der
Kerze genau getroffen werden, was beim mehrmaligen Aufstecken einer Kerze oft misslingt
und dann doch Kerzenreste in dem Kerzenhalter verbleiben. Auch ist der Dochthalter
sehr empfindlich und kann leicht beschädigt werden. Weiterhin ist in dem genannten
Patent eine zusätzliche Isolierung vorgesehen, um die Verbrennungswärme vom Wärmeleitring
und dem Dochthalter auf die Brennschale sicher zu übertragen.
[0003] Aus der Patentschrift
DE 10 2006 051 806 B3 ist ein Kerzenhalter bekannt, bei dem die Kerze komplett verbrennt, die letzte Phase
des Brennens aber mit einer sehr kleinen Flamme erfolgt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen solchen Kerzenhalter so weiter zu verbessern,
dass auch in der letzten Brennphase die Kerze mit der vollen Flamme brennt.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst..
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Es hat sich gezeigt, dass sich der restliche Docht beim Abbrennen einer Kerze gegen
den Wärmeleitring lehnt und ein Dochthalter für den Dochtrest zum Verbrennen des restlichen
Wachses nicht erforderlich ist. Wichtig sind die Sauerstoffzufuhr in den Wärmeleitring
sowie ein Zufluss der Wachsreste aus der Brennschale. Dieser Zufluss von Sauerstoff
und Wachs wird über Öffnungen im Wärmeleitring sichergestellt, die bis auf den Boden
der Brennschale reichen. Der Wärmeleitring, an dem der brennende Dochtrest lehnt,
erwärmt die Brennschale und schmilzt die Wachsreste, die sich darin befinden. Der
Docht lehnt sich dabei an einen Steg, der innen am Wärmeleitring angebracht ist. Dadurch
wird der Docht auch in der letzten Brennphase rundherum mit Sauerstoff versorgt und
kann mit voller Flamme brennen.
Es ist ein direkter Wärmeübergang von dem Steg über den Wärmeleitring zu der Brennschale
gegeben. Die Wachreste in der Brennschale werden vollständig geschmolzen. Durch die
Öffnungen dringt das flüssige Wachs in den Wärmeleitring zu dem Docht, wird dort aufgesogen
und verbrannt. Auch der notwendige Sauerstoff wird durch die Öffnungen der Verbrennung
zugeführt. Wenn kein Wachs mehr vorhanden ist, verglüht auch der Dochtrest vollständig.
Von der Kerze bleiben also keine Reste.
[0006] Der Wärmeleitring ist einfach herzustellen und mit der Brennschale zu verbinden,
da er als zylinderförmiger oder eckiger Topf (drei bis etwa achteckig) ausgeführt
ist, dessen Boden in der Vertiefung der Brennschale befestigt ist.
In der runden Ausführung entspricht sein äußerer Durchmesser dem doppelten Flammdurchmesser
der verwendeten Kerzen und beträgt beispielsweise 14 mm. Seine Höhe ist in etwa genauso
groß wie der innere Durchmesser.
In der eckigen Ausführung ist der Durchmesser des Umfangskreises ebenso bemessen.
[0007] Der Steg besitzt vorteilhafterweise in etwa eine Breite von einem Viertel des Durchmessers
des Wärmeleitrings und er ist in etwa auf einer Zweidrittel-Höhe des Wärmeleitrings
angebracht.
Die Öffnungen sind vorteilhafterweise ovalförmig ausgeführt und reichen vom Boden
bis über die Höhe des Steges. Entsprechend große rechteckige oder runde Öffnungen
sind aber auch geeignet.
In der runden Ausführung sind vorzugsweise vier Öffnungen vorgesehen, in einer eckigen
Ausführung eine Öffnung an jeder Seite.
In dem Steg sind bei den Öffnungen zusätzliche Ausnehmungen vorgesehen, die die Luftzufuhr
zu dem brennenden Docht verbessern.
[0008] Die Kerze für einen solchen Kerzenhalter ist so ausgebildet, dass sie passend auf
den Halter aufgesetzt werden kann. Dabei ist der Fuß der Kerze unten so verjüngt,
dass sie durch den Ring des Steges passt.
Vorteilhaft ist der Fuß der Kerze stufig ausgebildet, wobei eine Stufe mit einem geringeren
Durchmesser durch den Steg geführt werden kann und die darüber liegende Stufe in den
Wärmeleitring passt.
Es kann auch eine Nut in den Boden der Kerze zur Aufnahme des Wärmeleitringes eingebracht
sein. Dann sitzt die Kerze fest auf dem Wärmeleitring und ist verdeckt.
[0009] Eine Ausführungsform der Erfindung ist Figuren beispielhaft beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen Kerzenhalter mit fast verbranntem Wachs.
Fig. 2 zeigt den Kerzenhalter mit aufgesetzter Kerze.
Fig. 3 zeigt den Längsschnitt durch einen Wärmeleitring.
Fig. 4 zeigt den Querschnitt durch einen Wärmeleitring.
Fig. 5 zeigt eine Kerze mit einem gestuften Fuß.
[0010] In Fig. 1 ist ein Kerzenhalter 1 mit der Brennschale 2 und dem Wärmeleitring 3 gezeigt,
der in der Vertiefung 8 eingesetzt ist. In den Wärmeleitring 3 ist der Steg 15 mit
den Ausnehmungen 16 eingesetzt. Die Öffnungen 4 sind an ihrem unteren Ende mit dem
Boden der Brennschale 2 auf einer Höhe. In dem Wärmeleitring 3 brennt der Docht 6
an den Steg 15 angelehnt und überträgt die Wärme der Flamme 5 auf die Brennschale
2. Die Wachsreste 7 sind geschmolzen und werden von dem Docht 6 durch die Öffnungen
4 aufgesogen. Die Flamme 5 brennt solange, wie geschmolzenes Wachs 7 vorhanden ist.
Wenn dies verbraucht ist, verglüht der Docht 6.
[0011] Der Boden 9 des Wärmeleitringes 3 ist in der Vertiefung 8 gehalten und wird über
den Gewindestift 10 auf einem nicht gezeigten Kerzenständer befestigt.
[0012] In Fig. 2 ist der gleiche Kerzenhalter 1 auf einem Kerzenständer 11 montiert. Er
ist mittels des Gewindestiftes 10 an dem Boden 9 mit der Schraube 12 gehalten.
Die Kerze 14 besitzt die ausgefräste Nut 13 und einen gestuften Fuß 17, der durch
den Steg 15 hindurch bis auf den Boden 9 reicht. Die Kerze 14 ist auf den Wärmeleitring
3 aufgesteckt und gehalten.
Wachsreste 7 liegen in der Brennschale 2 neben der Kerze 14. Sie werden erst am Ende
des Brennvorganges geschmolzen und verbrannt.
[0013] In Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch den Wärmeleitring 3 gezeigt. Im inneren des
Wärmeleitringes 3 ist der ringförmige Steg 15 eingesetzt. Die Öffnungen 4 sind oval
ausgeführt und reichen knapp vom Boden 9 bis über die Höhe des Steges 15, so dass
auch Luft oberhalb des Steges 15 mittels der Ausnehmungen 16 gelangt.
In Fig. 4 ist der gleiche Wärmeleitring 3 im Querschnitt gezeigt. Der ringförmige
Steg 15 besitzt an den Stellen der Öffnungen 4 die Ausnehmungen 16 für die Luftzufuhr.
[0014] In Fig. 5 ist eine Kerze 14 mit ihrem Docht 6 dargestellt.
Der Fuß der Kerze ist mit der Stufe 17 ausgeführt, die durch den inneren Durchmesser
des Steges passt. Die darüber liegende Stufe besitzt den Durchmesser des Wärmeleitringes.
Die Kerze selbst kann, wie dargestellt, einen noch größeren Durchmesser besitzen.
Bezugszeichen
[0015]
- 1
- Kerzenhalter
- 2
- Brennschale
- 3
- Wärmeleitring
- 4
- Öffnung
- 5
- Flamme
- 6
- Docht
- 7
- Wachsreste
- 8
- Vertiefung
- 9
- Boden des Wärmeleitringes
- 10
- Gewindestift
- 11
- Kerzenständer
- 12
- Mutter
- 13
- Nut
- 14
- Kerze
- 15
- Steg
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Kerzenstufe
1. Kerzenhalter mit einer Brennschale und einem Wärmeleitring zum Halten einer Kerze
mit einem bis zum Ende reichenden Docht, bei dem die Brennschale (2) mittig eine Vertiefung
(8) aufweist, in der der Wärmeleitring (3) mit seiner Seitenwand befestigt ist, und
sich in der Seitenwand des Wärmeleitringes (3) mindestens zwei Öffnungen (4) befinden,
die bis auf den seitlichen Boden der Brennschale (2) hinunter reichen und den Austausch
von Luft und Wachs beim restlichen Verbrennen sicherstellen, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Wärmeleitring (3) innen ein umlaufender Steg (15) angebracht ist, an den sich
der Docht in der letzten Brennphase der Kerze anlehnt.
2. Kerzenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitring (3) als zylinderförmiger oder eckiger Topf ausgebildet ist.
3. Kerzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei einem eckigen Topf an jeder Seite eine Öffnung (4) befindet.
4. Kerzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitring (3) einen inneren Durchmesser besitzt, der dem doppelten Flammendurchmesser
der verwendeten Kerzen entspricht.
5. Kerzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitring (3) eine Höhe besitzt, die in etwa dem inneren Durchmesser entspricht.
6. Kerzenhalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (15) eine Breite von etwa einem Viertel des Durchmessers des Wärmeleitrings
(3) besitzt.
7. Kerzenhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (15) in etwa auf einer Zweidrittel-Höhe des Wärmeleitrings (3) angebracht
ist.
8. Kerzenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (4) ovalförmig sind und bis über die Höhe des Steges reichen.
9. Kerzenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (15) bei den Öffnungen (4) Ausnehmungen (16) besitzt.
10. Kerze, dadurch gekennzeichnet, dass Ihr Fuß so ausgebildet ist, dass sie auf einen Kerzenhalter nach einem der vorstehenden
Ansprüche passend aufsetzbar ist.
11. Kerze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ihr Fuß mit den inneren Durchmessern des Wärmeleitringes (3) und des Steges (15)
abgestuft ist.