[0001] Die Erfindung betrifft eine versenkbare Griffvorrichtung mit einer Griffstange und
mit Stangenhaltern, welche mit der Griffstange und einer Griffhalterung verbunden
sind. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Tür für ein Hausgerät mit einer derartigen
Griffvorrichtung.
[0002] Bei Einbauherden und Backöfen sind Türen zum Verschließen einer Beschickungsöffnung
eines Garraums bekannt, an welchen außenseitig ein Griff angeordnet ist. Diesbezüglich
sind feststehende Griffe bekannt, welche über die Frontfläche der Tür dauerhaft überstehen.
Daran können sich dann leicht Kleidungsstücke von Bedienpersonen verfangen und/oder
man kann sich daran stoßen. Darüber hinaus ist eine derartige Ausgestaltung relativ
bauraumintensiv.
[0003] Aus der
DE 23 64 647 ist eine Backofentür bekannt, welche einen verschwenkbaren Türgriff aufweist. Diese
ist über eine Drehachse verschwenkbar und kann somit lediglich durch eine Schwenkbewegung
nach außen geklappt oder versenkt werden. Für die Ermöglichung dieser Bewegung ist
daher relativ viel Platz erforderlich und auch im versenkten Zustand ist relativ viel
Bauraum für die Griffe bereit zu halten.
[0004] Aus der
DE 38 38 917 A1 ist eine Verschlusseinrichtung für die Tür eines Heissluft-Dampfofens bekannt. Bei
einer alternativen Ausführung ist vorgesehen, dass eine Griffvorrichtung für die Tür
eine Griffstange und damit fest und unbeweglich verbundene Halter für diese Griffstange
aufweist, wobei die Griffvorrichtung in linearer Bewegung in die Tür hinein geschoben
oder aus dieser heraus gezogen werden kann. Im eingeschobenen Zustand ist die Griffvorrichtung
im Wesentlichen in der Tür versenkt. Auch für diese Ausgestaltung ist relativ viel
Bauraum erforderlich. Darüber hinaus ist die Zugänglichkeit eingeschränkt, so dass
die Herausnahme des eingesenkten Griffs nur sehr aufwendig und mühevoll erfolgen kann.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine versenkbare Griffvorrichtung zu schaffen,
welche einfach bedient werden kann und platzsparend ausgebildet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Griffvorrichtung, welche die Merkmale nach Anspruch
1 aufweist, gelöst. Des Weiteren wird diese Aufgabe auch durch eine Tür für ein Hausgerät,
welche die Merkmale nach Anspruch 14 aufweist, gelöst.
[0007] Eine erfindungsgemäße versenkbare Griffvorrichtung umfasst eine Griffstange und Stangenhalter
zum Halten dieser Griffstange. Die Stangenhalter sind mit der Griffstange und einer
Griffhalterung verbunden. Die Stangenhalter sind relativ bewegbar zur Griffstange
und relativ bewegbar zur Griffhalterung angeordnet und an einem Stangenhalter ist
zumindest ein Kulissenstein angeordnet, welcher zur Bewegungsführung eines Stangenhalters
in einer Führungsbahn einer Griffhalterung eingreift. Durch diese Ausgestaltung der
versenkbaren Griffvorrichtung kann der Versenkvorgang oder das Herausfahren aufwandsarm
und zuverlässig erfolgen. Ein Versperren, Verklemmen oder Verspreizen kann vermieden
werden. Darüber hinaus kann durch diese Ausgestaltung der Griffvorrichtung eine sehr
bauteilminimierte Ausgestaltung bereitgestellt werden, welche darüber hinaus auch
kompakt und platzsparend realisiert werden kann.
[0008] Vorzugsweise weist die Griffhalterung einen schlitzartigen Aufnahmeraum auf, in den
sich die Stangenhalter erstrecken. Zum einen können dadurch Komponenten der Griffvorrichtung
verschleißarm und geschützt vor Schädigungen oder sonstigen Eingriffen angeordnet
werden und darüber hinaus kann die Platzerfordernis der Griffvorrichtung nochmals
reduziert werden.
[0009] Vorzugsweise weist ein Stangenhalter an seiner Oberseite zumindest zwei beabstandet
zueinander angeordnete obere Kulissensteine auf. Durch die Mehrzahl von Kulissensteinen
kann die Führung der Stangenhalter verbessert werden und unstabile Halterungen und
eine unstabile Führung kann vermieden werden. Dadurch kann auch der Verschleiß reduziert
werden.
[0010] Vorzugsweise sind an einer oberen Abdeckung des Aufnahmeraums zwei getrennte obere
Führungsbahnen ausgebildet und jeweils ein oberer Kulissenstein greift in eine der
oberen Führungsbahnen ein. Durch diese zumindest Dualität von zwei Führungsbahnen
und zwei Kulissensteinen kann die Führungskurve bzw. die Führungsbahn optimiert werden.
Dies kann im Hinblick auf möglichst platzsparende Einsenkung und Ausfahrung der Griffstange
erfolgen und andererseits im Hinblick auf möglichst wenig Verschiebung in einer Richtung
parallel zur Achse der Griffvorrichtung. Der gesamte Bewegungsablauf beim Versenken
oder Herausfahren kann damit in einem möglichst kleinen Raum erfolgen.
[0011] Vorzugsweise ist ein erster oberer Kulissenstein an einem vorderen Ende des Stangenhalters
angeordnet und ein zweiter oberer Kulissenstein ist in Längsrichtung des Stangenhalters
betrachtet in etwa mittig an dem Stangenhalter an dessen Oberseite positioniert. Durch
die relativ große Beabstandung der Kulissensteine können die auftretenden Lagekräfte
möglichst klein gehalten werden.
[0012] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein Stangenhalter an einer Unterseite zumindest
zwei beabstandet zueinander angeordnete untere Kulissensteine aufweist. Besonders
bevorzugt erweist es sich, dass sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite
zumindest jeweils ein Kulissenstein, vorzugsweise jeweils zwei Kulissensteine angeordnet
sind. Die vorab genannten Vorteile werden dadurch nochmals begünstigt.
[0013] Vorzugsweise sind an einer unteren Abdeckung des Aufnahmeraums zwei getrennte untere
Führungsbahnen ausgebildet und jeweils ein unterer Kulissenstein greift in eine der
unteren Führungsbahnen ein. In vertikaler Richtung betrachtet ist somit der Stangenhalter
mit mehreren Kulissensteinen sowohl nach oben hin als auch nach unten hin in Führungsbahnen
geführt, so dass die Versenkbewegung oder die Herausfahrbewegung besonders vorteilhaft
im Hinblick auf Verschleißarmut und sicherer und zuverlässiger Führung ohne ein Verspreizen
und ein Verklemmen und ohne ein Kippen nach oben oder nach unten oder zur Seite erfolgen
kann.
[0014] Insbesondere ist vorgesehen, dass ein erster unterer Kulissenstein an einem vorderen
Ende des Stangenhalters an dessen Unterseite angeordnet ist und ein zweiter unterer
Kulissenstein in Längsrichtung des Stangenhalters betrachtet in etwa mittig an der
Unterseite des Stangenhalters angeordnet ist.
[0015] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die oberen und die unteren Kulissensteine an entsprechend
symmetrischen Positionen an der Oberseite und Unterseite angeordnet sind.
[0016] Insbesondere ist auch vorgesehen, dass die Führungsbahnen in der oberen Abdeckung
des Aufnahmeraums symmetrisch über den Führungsbahnen in der unteren Abdeckung des
Aufnahmeraums angeordnet sind und somit bei einer Betrachtung von oben oder von unten
in vertikaler Richtung die Führungsbahnen vorzugsweise deckungsgleich angeordnet sind.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass eine Führungsbahn, insbesondere alle Führungsbahnen
zumindest bereichsweise gekrümmt ausgebildet sind. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass
alle Führungsbahnen über ihre gesamte Länge gekrümmt ausgebildet sind und vorzugsweise
die gleiche Krümmungsrichtung aufweisen. In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass
bei jeweils zwei Führungsbahnen pro Stangenhalter in der oberen Abdeckung und der
unteren Abdeckung die korrespondierenden Führungsbahnen in einer Abdeckung in Längsrichtung
der Griffhalterung betrachtet bereichsweise überlappend angeordnet sind. Wesentlich
ist allerdings, dass die Führungsbahnen sich nicht berühren und somit über die gesamte
Länge berührungslos und separat zueinander angeordnet ausgebildet sind.
[0017] Vorzugweise weist ein Stangenhalter eine Drehachse auf, welche senkrecht zur Versenkrichtung
orientiert ist und an der Griffhalterung ortsfest angeordnet ist. Zusätzlich zu den
Kulissensteinen und den vorzugweise mehreren Führungsbahnen pro Stangenhalter ist
somit zusätzlich die ortsfeste Drehachse angeordnet. Um diese kann sich der Stangenhalter
dann bei seiner Versenkbewegung oder bei seiner Herausfahrbewegung drehen.
[0018] Vorzugsweise weist ein Stangenhalter eine Drehachse auf, welche senkrecht zur Versenkrichtung
orientiert ist und an der Griffstange ortsfest angeordnet ist. Insbesondere ist somit
vorgesehen, dass der Stangenhalter feste Drehachsen aufweist, um die er sich drehen
kann und welche an unterschiedlichen Komponenten ortsfest angeordnet sind. Zum einen
wird dadurch die Stabilität erhöht und die gewünschte Bewegung stabilisiert und die
Führungsbewegung der Kulissensteine in den Führungsbahnen verbessert. Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Stangenhalter mit einer Koppelmechanik zur Bewegungssynchronisation
der beiden Stangenhalter verbunden sind. Insbesondere weist eine derartige Koppelmechanik
zwei Schubstangen auf, welche jeweils mit einem Stangenhalter verbunden sind und über
eine Zahnradvorrichtung, welche der Koppelmechanik zugehörig ist, gekoppelt sind.
Mittels dieser Schubstangen ist es somit möglich die beiden Stangenhalter zu synchronisieren.
Dies ist besonders vorteilhaft, da die Griffstange vorzugsweise parallel zur Front
der Griffvorrichtung einfährt, auch wenn sie außermittig bedient wird. Die Synchronisation
erfolgt vorzugsweise über ein Zahnrad der Zahnradvorrichtung, welches gleichzeitig
zur Dämpfung beim Ausfahren der Griffstange dienen kann. Vorzugsweise wird dazu das
Zahnrad mit einer Dämpfungseinrichtung, insbesondere einem Rotationsdämpfer, verbunden.
Dadurch fährt der entriegelte Griff bzw. die Griffstange langsam aus der eingesenkten
Endposition bzw. der Ruheposition in die ausgefahrene Position bzw. die Bedienposition.
[0019] Vorzugsweise weist die versenkbare Griffvorrichtung eine Verriegelungseinrichtung
zur Verriegelung der versenkten Position der Griffstange auf, wobei die Verriegelungseinrichtung
einen Kulissenstein umfasst, der in eine Kulissenbahn, insbesondere eine geschlossene
Herzkurvenform aufweisende Kulissenbahn, der Verriegelungseinrichtung eingreift. Dadurch
kann der eingesenkte Zustand der Griffstange und somit die Ruheposition fixiert werden.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass in jedem Stangenhalter ein Federelement, insbesondere
eine Schenkelfeder, angeordnet ist, mittels welcher die Griffstange in die Bedienposition
gedrückt werden kann. Vorzugsweise ist der Kulissenstein der Verriegelungseinrichtung
mittig im Bereich der Zahnradvorrichtung an der Griffstange angeordnet. Die Kulissenbahn
der Verriegelungseinrichtung ist vorzugsweise in der unteren Abdeckung der Griffhalterung
angeordnet und vorzugsweise neben der Zahnradvorrichtung mit dem Zahnrad und vorzugsweise
dem Rotationsdämpfer positioniert.
[0021] Durch jeweils zwei Führungsbahnen an der Oberseite und der Unterseite des Aufnahmeraums
pro Stangenhalter kann die Lage des Stangenhalters zuverlässig gehalten und geführt
werden und die Griffstange und somit auch die Stangenhalter erfahren unerwünschter
Weise keine Rechts-Linksverschiebungen.
[0022] Vorzugsweise sind die Führungsbahnen so geformt, dass sie eine lineare Bewegung der
Griffstange ermöglichen, wobei sie sich insbesondere nicht kreuzen.
[0023] Durch diese Ausgestaltung der versenkbaren Griffvorrichtung kann auch eine relativ
breite Griffstange ausgebildet sein, welche dennoch einen äußerst geringen Platzbedarf
für ihre Bewegung zum Herausfahren und Einsenken benötigt. Darüber hinaus ist zur
Bewegungssynchronisation lediglich eine Koppelmechanik erforderlich, was insbesondere
durch die Kulissensteine und die Führungsbahnen begünstigt ist.
[0024] Vorzugsweise ist die Griffvorrichtung, insbesondere die Griffstange, um eine Achse
parallel zur Griffhalterung versenkbar. Es kann somit auch eine Bewegung dahingehend
erfolgen, welche nicht nur das Versenken und Herausfahren in linearer Bewegungsrichtung
ermöglicht, sondern auch in rotatorischer Bewegung eine Drehung um die genannte Achse
gewährleistet. Die Bewegungsmöglichkeiten können dadurch nochmals wesentlich erweitert
werden, was insbesondere bei Griffvorrichtungen, welche sich relativ gegenüber der
Tür an der sie befestigt sind, vorteilhaft ist. Gerade beim Aufklappen einer Tür nach
unten kann somit gewährleistet werden, dass die Griffstange stets dem Nutzer bzw.
Beobachter zugewandt ist und er sie jederzeit frontseitig greifen kann.
[0025] Eine erfindungsgemäße Tür für ein Hausgerät umfasst eine erfindungsgemäße Griffvorrichtung
oder eine vorteilhafte Ausgestaltung davon. Insbesondere ist vorgesehen, dass die
Griffvorrichtung, insbesondere die Griffstange, um eine Achse parallel zur Griffhalterung
verschwenkbar ist. Vorzugsweise ist diese Achse auch parallel zur Ebene einer Frontplatte
der Tür an der die Griffvorrichtung befestigt ist.
[0026] Diese Verschwenkbarkeit der Griffstange kann durch eine Schwenkeinrichtung, welche
beispielsweise eine Seilzugvorrichtung sein kann, gewährleistet.
[0027] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen versenkbaren Griffvorrichtung
sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Tür anzusehen.
[0028] Vorzugsweise kann die Tür für ein Hausgerät zur Zubereitung von Lebensmitteln, wie
beispielsweise einem Backofen, einem Dampfgargerät, einem Mikrowellengerät oder dergleichen
vorgesehen sein. Prinzipiell eignet sich die versenkbare Griffvorrichtung jedoch für
jedes Hausgerät, welche eine Tür aufweist.
[0029] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der
Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren
alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung
verwendbar ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0030] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Hausgeräts mit einer Tür einer
daran angeordneten Griffvorrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Griffvorrichtung in einer ersten Betriebsposition;
und
- Fig. 3a bis 3c
- Draufsichtdarstellungen der Griffvorrichtung gemäß Fig. 2 in drei verschiedenen Betriebsstellungen.
[0031] In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0032] In Fig. 1 ist in einer schematischen Darstellung ein Hausgerät gezeigt, welches als
Backofen 1 ausgebildet ist. Der Backofen 1 umfasst einen Garraum 3 mit einer frontseitigen
Beschickungsöffnung 4, welche durch eine Tür 2 verschließbar ist. Die Tür 2 ist in
ihrer unteren Seite über eine horizontal und parallel zur Backofenunterseite verlaufende
Drehachse schwenkbar. An der Tür 2 ist außenseitig eine Griffvorrichtung 5, welche
als versenkbare Griffvorrichtung ausgebildet ist, angeordnet. Die Griffvorrichtung
5 kann um eine Achse parallel zur Schwenkachse der Tür 2 verschwenkt werden. Insbesondere
kann dazu eine Griffstange der Griffvorrichtung 5 entsprechend verschwenkt werden.
Beim Herunterklappen der Tür 2 in die zumindest teilweise offene Stellung kann somit
erreicht werden, dass die Griffstange der Griffvorrichtung 5 stets dem Benutzer zugewandt
ist und eine entsprechende Schwenkbewegung um die Achse durchführt.
[0033] In Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung der Griffvorrichtung 5 gezeigt. Dabei
ist eine Betriebsposition gezeigt, bei der eine Griffstange 6 im vollständigen ausgefahrenen
Zustand dargestellt ist. Die versenkbare Griffvorrichtung 5 umfasst neben der Griffstange
6 eine Griffhalterung 7, die an der Frontseite des vorderen plattenartigen Teils der
Tür 2 angeordnet ist. Die Griffhalterung 7 kann auch integral in dieser Frontplatte
der Tür 2 angeordnet sein oder sogar Bestandteil dieser Frontplatte sein.
[0034] Die Griffvorrichtung 5 umfasst darüber hinaus zwei Stangenhalter 8 und 9, welche
relativ bewegbar zur Griffstange 6 und relativ bewegbar zur Griffhalterung 7 angeordnet
sind. Die Stangenhalter 8 und 9 sind als Hebel ausgebildet, um die Versenkbewegung
der Griffstange 6 und/oder die Herausfahrbewegung dieser Griffstange 6 zu gewährleisten.
[0035] Die Griffhalterung 7 weist einen Aufnahmeraum 10 auf, in den sich die Stangenhalter
8 und 9 hineinerstrecken. Wie in Fig. 2 durch die teildurchsichtige Darstellung der
Griffhalterung 7 zu erkennen ist, wird der Aufnahmeraum 10 nach oben hin durch eine
obere Abdeckung 11 und nach unten hin durch eine untere Abdeckung 12 begrenzt. Die
Abdeckungen 11 und 12 sind quasi als plattenartige Leisten ausgebildet.
[0036] Zwischen diesen Abdeckungen 11 und 12 erstrecken sich die Stangenhalter 8 und 9 in
den Aufnahmeraum 10 hinein. Der Stangenhalter 11 ist mit einer ersten Drehachse 13
verbunden, welche ortsfest an der Griffhalterung 7 angeordnet ist.
[0037] Die Griffstange 6 kann ihre Bewegung linear in y-Richtung vollführen und dazu versenkt
oder heraus gefahren werden. Die Stangenhalter 8 und 9 weisen in den Aufnahmeraum
10 gewandte Erhebungen 13 und 15 auf.
[0038] Wie bereits zu Fig. 1 angesprochen kann die Griffstange 6 oder die gesamte Griffvorrichtung
5 auch eine Schwenkbewegung um die x-Achse durchführen.
[0039] Des Weiteren umfasst der Stangenhalter 8 eine Drehachse 14, um welche er eine Drehbewegung
durchführen kann. Die Drehachse 14 ist ortsfest an der Griffstange 6 positioniert.
In analoger Weise weist der zweite Stangenhalter 9 eine Drehachse 16 auf. An einer
Oberseite 17 des ersten Stangenhalters 8 sind zwei separat und beabstandet zueinander
angeordnete Kulisssensteine 18 und 19 angeordnet. Die Kulissensteine 18 und 19 sind
in denjenigen Teil des Stangenhalters 8 auf dessen Oberseite 17 angeordnet, welcher
sich in dem Aufnahmeraum 10 erstreckt.
[0040] In entsprechender symmetrischer Anordnung sind auf einer Unterseite des Stangenhalters
8, welche der Oberseite 17 gegenüber liegt, ebenfalls zwei nicht gezeigte Kulissensteine
angeordnet. Die an der Unterseite des Stangenhalters 8 angeordneten Kulissensteine
sind an den Positionen angeordnet, an denen die Kulissensteine 18 und 19 an der Oberseite
17 positioniert sind.
[0041] In der oberen Abdeckung 11 sind zwei Führungsbahnen 20 und 21 angeordnet. Beide Führungsbahnen
20 und 21 sind über ihre gesamte Länge gekrümmt ausgebildet und überlappen in x-Richtung
zumindest bereichsweise. Die Führungsbahnen 20 und 21 berühren sich nicht und kreuzen
sich auch nicht. Der erste Kulissenstein 18 an der Oberseite 17 greift in die erste
Führungsbahn 20 ein, wobei der zweite Kulissenstein 19 an der Oberseite 17 in die
zweite Führungsbahn 21 eingreift. In entsprechend symmetrischer Weise sind in der
unteren Abdeckung 12 ebenfalls zwei Kulissenbahnen 22 und 23 eingearbeitet, welche
bei einer vertikalen Betrachtung und somit bei einer Betrachtung in z-Richtung im
Wesentlichen deckungsgleich zu den Führungsbahnen 20 und 21 in der oberen Abdeckung
11 angeordnet sind. Die an der Unterseite des Stangenhalters 8 angeordneten Kulissensteine
greifen jeweils in eine der Führungsbahnen 22 und 23 ein. In entsprechender Weise
sind die Kulissensteine 24 und 25 an einer Oberseite 26 des Stangenhalters 9 ausgebildet.
Der Kulissenstein 25 greift in eine Führungsbahn 27 ein, wobei der Kulissenstein 24
in eine weitere Führungsbahn 28 eingreift. Die Führungsbahnen 27 und 28 sind symmetrisch
zu den Führungsbahnen 20 und 21 entlang einer in y-Richtung durch die Griffvorrichtung
5 mittig verlaufende Symmetrieachse. In analoger Weise sind an einer Unterseite 29
des Stangenhalters 9 ebenfalls zwei Kulissensteine angeordnet, welche an der gegenüberliegenden
Position zu den Kulissensteinen 24 und 25 positioniert sind. Die an der Unterseite
29 angeordneten Kulissensteine greifen ebenfalls in Führungsbahnen 30 und 31 ein,
wobei diese Führungsbahnen 30 und 31 wieder deckungsgleich unter den Führungsbahnen
27 und 28 in der unteren Abdeckung 12 ausgebildet sind.
[0042] In dem schlitzartigen Aufnahmeraum 10 ist des Weiteren eine Koppelmechanik 32 angeordnet.
Die Koppelmechanik 32 umfasst eine erste Schubstange 33, welche mit dem ersten Stangenhalter
8 verbunden ist. Die erste Schubstange 33 weist an dem den Stangenhalter 8 gegenüberliegenden
Ende einen Zahnbereich 34 auf, welcher mit einem Zahnrad 37 kämmt Darüber hinaus weist
die Koppelmechanik 32 eine zweite Schubstange 35 auf, welche mit dem zweiten Stangenhalter
9 verbunden ist. An dem den Stangenhalter 9 gegenüberliegenden Ende weist die zweite
Schubstange 35 einen Zahnbereich 36 auf, welcher ebenfalls mit dem Zahnrad 37 kämmt.
Durch diese Koppelmechanik 32 kann die Bewegung der Stangenhalter 8 und 9 synchronisiert
werden. Das Zahnrad 37 ist darüber hinaus mit einer Dämpfungseinrichtung 38, welche
vorzugsweise ein Rotationsdämpfer ist, verbunden, so dass die Bewegung gedämpft ist.
Benachbart zu dem Zahnrad 37 und zu dem Zahnbereich 34 ist eine Komponente eine Verriegelungseinrichtung
39 angeordnet. Die Verriegelungseinrichtung 39 dient zum Verriegeln der Ruheposition
der Griffstange 6 und somit der versenkten Position. Die Verriegelungseinrichtung
39 weist eine Komponente 40 auf, welche in der Griffhalterung 7 ortsfest angeordnet
ist und eine herzförmige Kulissenbahn 41 (Fig. 3a und 3b und 3c) umfasst. In diese
Kulissenbahn 41 greift im verriegelten Zustand ein Kulissenstein 42 ein, welcher an
der Griffstange 6 angeordnet ist.
[0043] Die Griffstange 6 ist auf ihrer der Griffhalterung 7 zugewandten Seite vorzugsweise
hohl ausgebildet. Dadurch kann in der Ruheposition der Griffstange 6 und somit im
eingesenkten Zustand die Vorderseite der Griffstange 6 bündig mit der Vorderseite
der Griffhalterung 7 angeordnet sein. In diesem eingesenkten Zustand der Griffstange
6 erstrecken sich dann die obere Abdeckung 11 und die untere Abdeckung 12 in diesen
Hohlraum der Griffstange 6 hinein. Nicht nur dadurch kann ein besonders bauraumminimiertes
und kompaktes Konzept der versenkbaren Griffvorrichtung 5 ermöglicht werden.
[0044] In den Fig. 3a bis 3c sind Draufsichtdarstellungen der Griffvorrichtung 5 in unterschiedlichen
Betriebsstellungen gezeigt.
[0045] So zeigt Fig. 3a eine Draufsicht der vollständig ausgefahrenen Position der Griffstange
6, wie sie auch in perspektivischer Darstellung bereits in Fig. 2 gezeigt ist.
[0046] In Fig. 3a sind des Weiteren noch zwei Schenkelfedern 43 und 44 gezeigt, welche im
Bereich der zweiten Drehachsen 14 und 16 der Stangenhalter 8 und 9 angeordnet sind.
Über diese Schenkelfedern 43 und 44 kann die Griffstange 6 in die Bedienposition gedrückt
werden. In der Ruheposition der Griffstange 6 wird diese durch den bereits erläuterten
Verriegelungsmechanismus gehalten.
[0047] Die pro Stangenhalter 8 bzw. 9 jeweils vier Führungsbahnen gewährleisten dass die
Stangenhalter 8 und 9 nicht abkippen und stabil geführt werden. Darüber hinaus können
die Kulissensteine durch ihre relativ weit voneinander beabstandete Positionierung
gewährleisten, dass die auftretenden Lagerkräfte möglichst klein bleiben.
[0048] In Fig. 3b ist eine Betriebsposition gezeigt, bei der die Griffstange 6 zwischen
der Ruheposition und der ausgefahrenen Betriebsposition dargestellt ist. Es ist zu
erkennen, wie sich die Stangenhalter 8 und 9 bewegen und wie sie durch die Formgebung
der Führungsbahnen und die Drehung um die jeweils zwei Drehachsen geführt werden.
[0049] Durch diesen Gesamtmechanismus kann bei der Bewegung der Griffstange 6 eine Bewegung
parallel zur Front erreicht werden, auch wenn auf die Griffstange 6 nicht zentriert
und somit außermittig gedrückt wird. Sowohl das Einfahren als auch das Ausfahren erfolgt
somit vorzugsweise linear in y-Richtung.
[0050] In Fig. 3c ist die Ruheposition und somit die vollständig eingesenkte Position der
Griffstange 6 gezeigt. Die bereits oben angesprochene bündige Positionierung der Frontseite
der Griffstange 6 mit der Frontseite der Griffhalterung 7 ist erkennen. Darüber hinaus
ist dargestellt, dass die obere Abdeckung 11 und die untere Abdeckung 12 in den Hohlraum
der Griffstange 6 hineinragen.
1. Versenkbare Griffvorrichtung mit einer Griffstange (6) und mit Stangenhaltern (8,
9), welche mit der Griffstange (6) und einer Griffhalterung (7) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Stangenhalter (8, 9) relativ bewegbar zur Griffstange (6) und zur Griffhalterung
(7) angeordnet sind und an einem Stangenhalter (8, 9) zumindest ein Kulissenstein
(18, 19, 24, 25) angeordnet ist, welcher zur Bewegungsführung eines Stangenhalters
(8, 9) in einer Führungsbahn (20, 21, 22, 23, 27, 28, 30, 31) in der Griffhalterung
(7) eingreift.
2. Versenkbare Griffvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffhalterung (7) einen schlitzartigen Aufnahmeraum (10) aufweist, in den sich
die Stangenhalter (8, 9) erstrecken.
3. Versenkbare Griffvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stangenhalter (8, 9) an einer Oberseite (17, 26) zumindest zwei beabstandet zueinander
angeordnete obere Kulissensteine (18, 19, 24, 25) aufweist.
4. Versenkbare Griffvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oberen Abdeckung (11) des Aufnahmeraums (10) zwei getrennte obere Führungsbahnen
(20, 21, 27, 28) ausgebildet sind und jeweils ein oberer Kulissenstein (18, 19, 24,
25) in eine der oberen Führungsbahnen (20, 21, 27, 28) eingreift.
5. Versenkbare Griffvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster oberer Kulissenstein (18, 19, 24, 25) an einem vorderen Ende des Stangenhalters
(8, 9) angeordnet ist und ein zweiter oberer Kulissenstein (18, 19, 24, 25) in Längsrichtung
des Stangenhalters (8, 9) mittig angeordnet ist.
6. Versenkbare Griffvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stangenhalter (8, 9) an einer Unterseite (29) zumindest zwei beabstandet zueinander
angeordnete untere Kulissensteine aufweist.
7. Versenkbare Griffvorrichtung nach Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einer unteren Abdeckung (12) des Aufnahmeraums (10) zwei getrennte untere Führungsbahnen
(22, 23, 30, 31) ausgebildet sind und jeweils ein unterer Kulissenstein in eine der
unteren Führungsbahnen (22, 23, 30, 31) eingreift.
8. Versenkbare Griffvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster unterer Kulissenstein an einem vorderen Ende des Stangenhalters (8, 9)
angeordnet ist und ein zweiter unterer Kulissenstein in Längsrichtung des Stangenhalters
(8, 9) mittig angeordnet ist.
9. Versenkbare Griffvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stangenhalter (8, 9) Erhebungen (13, 15) aufweist, welche sich in den Aufnahmeraum
(10) erstrecken.
10. Versenkbare Griffvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stangenhalter (8, 9) eine zweite Drehachse (14, 16) aufweist, welche senkrecht
zur Versenkrichtung orientiert ist und an der Griffstange (6) ortsfest angeordnet
ist.
11. Versenkbare Griffvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stangenhalter (8, 9) mit einer Koppelmechanik (32) zur Bewegungssynchronisation
der Stangenhalter (8, 9) verbunden sind.
12. Versenkbare Griffvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelmechanik (32) zwei Schubstangen (33, 35) aufweist, welche jeweils mit einem
Stangenhalter (8, 9) verbunden sind und über eine Zahnradvorrichtung (34, 36, 37)
gekoppelt sind.
13. Versenkbare Griffvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Verriegelungseinrichtung (39) zur Verriegelung der versenkten Position der Griffstange
(6), welche einen Kulissenstein (42) umfasst, der in eine Kulissenbahn (41), insbesondere
eine geschlossene Herzkurvenform aufweisende Kulissenbahn, der Verriegelungseinrichtung
(32) eingreift.
14. Tür für ein Hausgerät mit einer versenkbaren Griffvorrichtung (5) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
15. Tür nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffvorrichtung (5), insbesondere die Griffstange (6), um eine Achse parallel
zur Griffhalterung (7) schwenkbar ist.