[0001] Flachheizkörper der vorliegend betrachteten Art bestehen aus mindestens zwei Heizplatten,
die durch Anschlusskörper miteinander verbunden sind. Die Heizplatten sind mit Konvektionskanälen
versehen. Bei den Flachheizkörpern ist eine Heizplatte an den Vorlauf, eine andere
Platte an den Rücklauf des Heizungskreislaufs angeschlossen. Die Flachheizkörper weisen
ein Regelventil auf, mit dem eine Beeinflussung der Heizleistung möglich ist. Die
Regelventile sind an einem der Anschlusskörper angeordnet.
[0002] Die Flachheizkörper, bei denen eine Platte als Vorlauf und eine Platte als Rücklauf
dient, weisen eine Reihe von Vorteilen auf, weshalb sie zunehmend Verwendung finden.
Zum einen bieten diese Heizkörper Möglichkeiten einer veränderten Wasserführung innerhalb
der Heizkörper im Vergleich zu den üblichen Bauweisen; zum anderen können die Anschlüsse
an das Leitungssystem des jeweiligen Gebäudes in der Mitte des Heizkörpers vorgesehen
sein, was das Design der Heizkörper verbessert. Darüber hinaus ist die Installation
der Heizkörper aufgrund der zentralen Anordnung der Anschlüsse des Leitungssystems
vereinfacht.
[0003] Bei den bekannten Flachheizkörpern erfolgt der mittige Anschluss an das Leitungssystem
des Gebäudes in der Regel mit Anschlussverteilern, bei denen Vorlauf-Anschluss und
Rücklauf-Anschluss in einem Bauteil zusammengefasst sind (vgl.
DE 20 2004 019 163 U1). Vorlauf und Rücklauf sind dabei üblicherweise als Gussteil ausgebildet und an die
jeweiligen den Vorlauf bzw. den Rücklauf bildenden Heizkörperplatten angeschlossen.
[0004] Zwar erfüllen die bekannten Anschlussverteiler die an sie gestellten Aufgaben; sie
sind jedoch in der Herstellung aufwendig, da keine flexible Anpassung sowohl an die
Anschlüsse des jeweiligen Heizkörpers als auch an die Anschlüsse des Leitungssystem
des jeweiligen Gebäudes möglich ist. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, eine Vielzahl
von unterschiedlichen Anschlussverteilern zu bevorraten. Dies erhöht die Herstell-
und Lagerkosten.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde,
einen Anschlussverteiler für Flachheizkörper zu schaffen, der flexibel an die jeweilige
Einbausituation sowohl das Leitungssystem des Gebäudes, als auch die Anschlüsse an
die jeweiligen Heizplatten betreffend, anpassbar ist. Gemäß der Erfindung wird diese
Aufgabe durch einen Anschlussverteiler für Flachheizkörper gelöst, der aus einer rohrförmigen
Winkelmuffe zum Anschluss an das Gebäudeleitungssystem und einem rechtwinklig zur
Längsmittellinie der Winkelmuffe ausgerichteten Rohrabschnitt besteht, an dessen einen
Ende ein Deckel vorgesehen ist.
[0006] Mit der Erfindung ist ein Anschlussverteiler für Flachheizkörper geschaffen, der
flexibel an die jeweilige Einbausituation anpassbar ist und zudem einfach aufgebaut
ist. Der Anschlussverteiler besteht nämlich aus einer weit verbreiteten Winkelmuffe,
an der rechtwinklig ein Rohrabschnitt angeordnet ist. Diese Einzelteile sind sehr
preiswert und in verschiedensten Abmessungen erhältlich, so dass Anschlussverteiler
in unterschiedlichen Abmessungen auf einfache Weise herstellbar sind, wobei die Winkelmuffen
und auch die Rohrabschnitte prinzipiell nach Art eines Baukastensystems miteinander
kombiniert werden können. Hierdurch ist die Herstellung von Anschlussverteilern in
unterschiedlicher Abmessungen in einfacher Weise möglich, wodurch die Kosten reduziert
sind.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung sind zwei Winkelmuffen mit Rohrabschnitten miteinander
verbunden. Hierdurch besteht die Möglichkeit, sowohl den für den Vorlauf vorgesehenen
Anschlussverteiler als auch den für den Rücklauf vorgesehenen Anschlussverteiler miteinander
zu einem Bauteil zu kombinieren. In Folge dessen ist ein komplettes Bauteil geschaffen,
mit dem der Anschluss des Flachheizkörpers an das Leitungssystem des Gebäudes ermöglicht
ist.
[0008] Bevorzugt erfolgt die Verbindung der beiden Winkelmuffen einschließlich Rohrabschnitten
mittels zweier Blechstreifen. Die Verwendung der Blechstreifen bietet den Vorteil,
dass eine einfache und zugleich zuverlässige Verbindung hervorgerufen ist. Zudem ermöglicht
die Verwendung von Blechstreifen ebenfalls eine Herstellung der erfindungsgemäßen
Anschlussverteiler in unterschiedlichen Abmessungen. So kann durch eine längere Ausbildung
der Blechstreifen ein zwischen dem Vor- und Rücklauf des Leitungssystems des Gebäudes
bestehender Abstand in einfacher Weise ausgeglichen werden. Durch eine Verkürzung
der Blechstreifen kann in umgekehrter Weise sehr eng zueinander benachbart angeordneten
Anschlüssen des Leitungssystems im Gebäude Rechnung getragen werden.
[0009] Vorteilhaft sind die Blechstreifen an die Winkelmuffen angeschweißt. Hierdurch ist
eine außerordentlich einfache und zugleich stabile Verbindung hervorgerufen. Durch
das Schweißen besteht zudem die Möglichkeit, anwendungsspezifisch auch kurzfristig
die Anpassung des Anschlussverteilers an die sowohl heizkörperseitigen als auch gebäudeseitigen
Abmessungen vorzunehmen.
[0010] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die Ansicht eines Anschlussverteilers aus Winkelmuffe und Rohrabschnitt;
- Figur 2
- die Untersicht des in Figur 1 dargestellten Anschlussverteilers teilweise im Schnitt,
teilweise in der Ansicht;
- Figur 3
- die Ansicht eines Anschlussverteilers aus zwei miteinander verbundenen Winkelmuffen
mit Rohrabschnitten und
- Figur 4
- die Untersicht des in Figur 3 dargestellten Anschlussverteilers, teilweise im Schnitt,
teilweise in der Ansicht.
[0011] Der als Ausführungsbeispiel gewählte Anschlussverteiler für Flachheizkörper nach
den Figuren 1 und 2 besteht aus einer Winkelmuffe 1 zum Anschluss an das - nicht dargestellte
- Gebäudeleitungssystem. Die Winkelmuffe 1 ist gebildet von einem Schenkel 11 und
einem rechtwinklig dazu ausgerichteten Anschlussstutzen 12. Der Anschlussstutzen 12
steht nach der Montage des Anschlussverteilers in Kontakt mit dem Gebäudeleitungssystem.
Die Winkelmuffe 1 weist eine Bohrung 13 auf, die sowohl den Schenkel 11 als auch den
Anschlussstutzen 12 durchsetzt.
[0012] An dem dem Anschlussstutzen 12 abgewandten Ende des Schenkels 11 ist ein Rohrabschnitt
2 angeordnet, der rechtwinklig zur Längsmittellinie der Winkelmuffe 1 ausgerichtet
ist. Der Rohrabschnitt 2 ist an den Schenkel 11 angeschweißt. Er ist von einer Bohrung
21 durchsetzt. In seiner Mitte weist der Rohrabschnitt 2 eine Öffnung 22 auf, die
mit der in der Winkelmuffe 1 vorgesehenen Bohrung 13 fluchtet, wie dies in Figur 2
angedeutet ist. Im Bereich eines Endes des Rohrabschnitts 2 ist ein Deckel 23 vorgesehen,
der eine Seite der Bohrung 21 verschließt. Der Deckel 23 ist kreisförmig ausgebildet
und weist einen Durchmesser auf, der der lichten Weite der Bohrung 21 entspricht.
Der Deckel 23 ist nicht verschiebbar in der Bohrung 21 angeordnet; im Ausführungsbeispiel
ist der Deckel 23 in die Bohrung 21 eingeschweißt.
[0013] Im Ausführungsbeispiel nach den Figuren 3 und 4 sind zwei Winkelmuffen 1 einschließlich
ihrer Rohrabschnitte 2 miteinander verbunden. Die Verbindung erfolgt im Ausführungsbeispiel
mittels zweier Blechstreifen 3. Die Blechstreifen 3 sind an die Winkelmuffen 1 im
Bereich des Übergangs des jeweiligen Schenkels 11 in den Anschlussstutzen 12 angeschweißt.
Auf diese Weise ist aus zwei einzelnen Winkelmuffen 1 sowie den Rohrabschnitten 2
ein Anschlussverteiler geschaffen, der als Komplettbauteil an einen Flachheizkörper
sowie das Gebäudeleitungssystem anbaubar ist.
[0014] Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Anschlussverteilers wird der Anschlussstutzen
12 der Winkelmuffe 1 in bekannter Weise an das Gebäudeleitungssystem angeschlossen.
Gleichzeitig werden die beiden freien Enden des Rohrabschnitts 2 mit den Heizplatten
des Flachheizkörpers im Bereich der Anschlussöffnung des Heizkörpers verbunden. Die
Verbindung erfolgt ebenfalls durch Verschweißen. Auf Grund des auf der einen Seite
des in der Bohrung 21 des Rohrabschnitts 2 vorgesehenen Deckels 23 ist ein Durchfließen
des Rohrabschnitts 2 lediglich in einer Richtung möglich. Auf welcher der beiden Seiten
der Deckel 23 in der Bohrung 21 vorgesehen ist, ist je nach Einbausituation frei wählbar.
[0015] In vergleichbarer Weise ist der Anschlussverteiler nach dem Ausführungsbeispiel nach
den Figuren 3 und 4 verwendbar. Auch hier werden die Anschlussstutzen 12 in bekannter
Weise an das Gebäudeleitungssystem angeschlossen. Ebenso werden die freien Enden der
Rohrabschnitte 2 mit den Heizplatten des jeweiligen Flachheizkörpers verschweißt.
Auch hier ist durch die Anordnung jeweils eines Deckels 23 in einer Bohrung 21 eine
bestimmte Durchflussrichtung vorgegeben. Somit ist gewährleistet, dass eine der beiden
Winkelmuffen 1 mit ihrem Rohrabschnitt 2 als Vorlauf, die andere Winkelmuffe 2 mit
ihrem Rohrabschnitt 2 als Rücklauf fungiert. Wir Figur 4 zu entnehmen ist, ist auf
Grund der angeordneten Deckel 23 ein Durchfluss des Heizmediums aus oder in die rechts
von dem Anschlussverteiler angeordnete Heizplatte lediglich durch die obere Winkelmuffe
mit Rohrabschnitt möglich; ein Durchfluss in oder aus der linken Heizplatte dagegen
lediglich durch die untere Winkelmuffe mit Rohrabschnitt.
[0016] Der erfindungsgemäße Anschlussverteiler bietet auf einfache Weise die Möglichkeit,
an unterschiedliche Einbausituationen anpassbar zu sein. So ist beispielsweise die
Länge zwischen dem Anschluss an das Gebäudeleitungssystem und der Zu- bzw. Ablauföffnung
der jeweiligen Heizplatte in einfacher Weise durch Kürzen oder Verlängern des Schenkels
11 möglich. Ebenso ist es durch Kürzen des Rohrabschnitts 2 in einfacher Weise möglich,
dichter zueinander angeordneten Heizplatten Rechnung zu tragen. Durch einen verlängerten
Rohrabschnitt 2 besteht zudem die Möglichkeit, auch weiter voneinander entfernt angeordneten
Heizplatten Rechnung zu tragen. Zudem besteht durch Variierung der Länge der Blechstreifen
3 die Möglichkeit, auf gebäudeleitungsseitig bestehende Unterschiede in dem Abstand
der Anschlüsse des Zu- bzw. Rücklaufs Rücksicht zu nehmen. Durch Verlängerung der
Blechstreifen können die zu einem Bauteil zusammengefassten Anschlüsse weiter voneinander
entfernt vorgesehen sein, so dass großen Abständen Rechnung getragen werden kann.
Zudem kann die Länge der Blechstreifen 3 auch den Abstand der Anschlüsse für Zu- und
Rücklauf an die Heizplatten berücksichtigen. Dies ist unter anderem von Bedeutung,
wenn unterschiedliche Heizkörperlängen Verwendung finden, da bei unterschiedlichen
Heizkörperlängen unterschiedliche Sickenverhältnisse in den Heizplatten vorliegen.
Eine Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten ist erforderlich, da andernfalls kein
passgenauer Anschluss an die Heizmedium führenden Sicken erfolgen kann. Die Anpassung
an solche unterschiedlichen Längen kann zudemdurch Kürzen oder Verlängern der Schenkel
11 erfolgen.
[0017] Mit der Erfindung ist ein Anschlussverteiler für Flachheizkörper geschaffen, der
sehr flexibel auf unterschiedliche Einbausituationen anwendbar ist. Durch die Verlängerung
oder Verkürzung des Schenkels 11 findet eine Längenvariierung statt; durch die Kürzung
oder Verlängerung des Rohrabschnitts 2 findet eine Variierung hinsichtlich des Abstands
der zueinander benachbarten Heizplatten des Flachheizkörpers statt. Ebenso findet
durch Verlängerung oder Kürzung der Blechstreifen 3 eine Anpassung an die gebäudeseitigen
Gegebenheiten hinsichtlich der Anschlüsse an Vor- und Rücklauf statt. Es ergibt sich
daraus eine nach Art eines Baukastensystems aufgebaute Ausgestaltung eines Anschlussverteilers
für Flachheizkörper.
1. Anschlussverteiler für Flachheizkörper, bestehend aus einer von einer rohrförmigen
Winkelmuffe (1) zum Anschluss an das Gebäudeleitungssystem und einem rechtwinklig
zur Längsmittellinie der Winkelmuffe (1) ausgerichteten Rohrabschnitt (2), an dessen
einen Ende ein Deckel (23) vorgesehen ist.
2. Anschlussverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Winkelmuffen (1) mit Rohrabschnitt (2) miteinander verbunden sind.
3. Anschlussverteiler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung mittels zweier Blechstreifen (3) erfolgt.
4. Anschlussverteiler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechstreifen (3) an die Winkelmuffen (1) angeschweißt sind.