[0001] Die Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung mit einer Gehäuseabdeckung, die Ausnehmungen
für relativ zur Gehäuseabdeckung bewegliche Schaltelemente aufweist, einem unterhalb
der Gehäuseabdeckung angeordneten, die Schaltelemente abstützenden oder tragenden,
flächigen Dichtungselement und einem unterhalb des Dichtungselements angeordneten
Schaltkontaktflächenelement, wobei durch Übertragung der Relativbewegung der Schaltelemente
über das flächige Dichtungselement ein Kontakt auf dem Schaltkontaktflächenelement
herstellbar ist.
[0002] Zum Betreiben von elektrisch gesteuerten Geräten jeglicher Art werden Schalteinrichtungen
verwendet, bei denen durch Betätigung von Schaltelementen elektrische Impulse ausgelöst
werden. Weit verbreitet sind beispielsweise Tastenschalter, bei denen durch Drücken
von in Ausnehmungen einer Gehäuseabdeckung angeordneten Tasten, Steuerbefehle ausgeführt
werden. Solche Schalteinrichtungen werden zum Beispiel auch in Flurförderzeugen eingesetzt,
um bestimmte Arbeitsvorgänge wie z.B. das Ein- und Ausschalten von Antrieben oder
die Betätigung von Sicherheitseinrichtungen, auszuführen. Bei Flurförderzeugen, die
bei niedrigen Umgebungstemperaturen oder bei Umgebungsbedingungen mit hohen Temperaturschwankungen,
beispielsweise innerhalb von Kühlhäusern, betrieben werden, kann es zur Bildung von
Kondenswasser in den Ausnehmungen für die Schaltelemente kommen. Dadurch kann die
mechanische Beweglichkeit der Schaltelemente eingeschränkt werden, so dass die Steuerbefehle
nicht mehr zuverlässig ausgeführt werden können.
[0003] Es sind bereits beheizte Schalteinrichtungen bekannt, die sich allerdings insbesondere
für die bei Flurförderzeugen vorkommenden erschwerten Bedingungen nur begrenzt eignen.
Beispielsweise ist in der
EP 0 444 914 A2 eine Schalteinrichtung beschrieben, die eine Gehäuseabdeckung mit Ausnehmungen für
die z.B. als Tasten ausgebildeten Schaltelemente, ein darunter angeordnetes z.B. als
Membran ausgeführtes, flächiges Dichtungselement sowie ein unterhalb des Dichtungselements
vorgesehenes, Schaltkontaktflächenelement mit gedruckten elektrischen Schaltkreisen
aufweist. Unmittelbar unter dem flächigen Dichtungselement ist eine Heizeinrichtung
angebracht.
[0004] Bei Schalteinrichtungen, die für einen Einsatz unter erschwerten Bedingungen vorgesehen
sind, wird auf eine zuverlässige Abdichtung Wert gelegt, um ein Eindringen von Staub,
Wasser, Öl etc. in das Gehäuse zu verhindern. Moderne Schalteinrichtungen weisen deshalb
z.B. als Gummimembran ausgebildete flächige Dichtelemente auf. Derartige Dichtelemente
wirken allerdings auch als Wärmeisolatoren, die eine ausreichende Wärmeübertragung
von der unterhalb des Dichtelements angeordneten Heizeinrichtung zu den Schaltelementen
verhindern.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalteinrichtung der
eingangs genannten Art so auszugestalten, dass eine zuverlässige Beheizung der Schaltelemente
gewährleistet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass auf dem flächigen Dichtungselement
oder oberhalb des flächigen Dichtungselements eine Heizeinrichtung für die Schaltelemente
vorgesehen ist.
[0007] Im Gegensatz zu den bekannten beheizten Schalteinrichtungen ist also die Heizeinrichtung
nicht unterhalb des flächigen Dichtungselements angeordnet, sondern darauf oder darüber.
Somit wird der Wärmeübergang von der Heizeinrichtung zu den Schaltelementen nicht
mehr durch das dazwischen liegende, flächige Dichtungselement beeinträchtigt.
[0008] Vorzugsweise sind auf der dem flächigen Dichtungselement zugewandten Seite der Gehäuseabdeckung
Aufnahmen für die Heizeinrichtung vorgesehen. Diese Aufnahmen sind zweckmäßigerweise
als Kanäle ausgebildet, die die Ausnehmungen für die Schaltelemente umgeben.
[0009] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Heizeinrichtung
elektrische Heizdrähte, die in die Kanäle eingepasst sind. Dabei können die Heizdrähte
bereits in die Kanäle der Gehäuseabdeckung eingelegt sein. Sie können aber auch gemäß
einer besonders vorteilhaften Variante auf dem flächigen Dichtungselement aufgebracht
sein, so dass sie nach dem Zusammenbau der Schalteinrichtung in den Kanälen der Gehäuseabdeckung
zu liegen kommen. Die Heizdrähte können in das Dichtungselement eingearbeitet sein
oder z.B. auf die Oberfläche des Dichtungselements aufgedruckt sein. Die Dichtungseigenschaften
des flächigen Dichtungselements werden dabei durch die zusätzliche Heizeinrichtung
nicht geschmälert. Nach dem Zusammenbau der Schalteinrichtung sind die Kanäle für
die Heizdrähte durch das Dichtungselement abgedichtet.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens weist die Heizeinrichtung alternativ
oder zusätzlich direkt unter den Schaltelementen angeordnete Heizelemente auf. Diese
Heizelemente können beispielsweise punktförmig ausgebildet sein und direkt oder mittels
Induktion mit elektrischer Energie versorgt werden.
[0011] Als Heizeinrichtung kann jede Einrichtung verwendet werden, die eine Wärmezufuhr
zu den Schaltelementen bzw. zu den Ausnehmungen für die Schaltelemente gewährleistet.
Zweckmäßigerweise ist die Heizeinrichtung in Form einer Heizmatrix ausgeführt, die
bevorzugterweise von einem Nickelaluminium-Draht gebildet wird, an den ein elektrischer
Strom angelegt wird. Solche Drähte weisen eine besonders hohe Temperaturwiderstandsfähigkeit
auf.
[0012] Die Schalteinrichtung ist zweckmäßigerweise als Tastenfeld mit Tastenschaltern ausgeführt,
wobei die Schaltelemente als Tasten ausgebildet sind, die in niedergedrücktem Zustand
auf ihnen zugeordnete Kontakte auf dem vorzugsweise als elektrische Leiterplatte mit
gedruckten elektrischen Schaltungen (PCB: "printed circuit board") ausgebildeten Schaltkontaktflächenelement
einwirken.
[0013] In diesem Fall ist das flächige Dichtungselement bevorzugt als Membran ausgebildet,
in die die Tasten in Form von flexiblen Druckkappen integriert sind.
[0014] Denkbar ist auch, dass die Schaltelemente als Schiebeschalter oder Kippschalter ausgebildet
sind.
[0015] Die erfindungsgemäße Schalteinrichtung eignet sich insbesondere für einen Einsatz
unter erschwerten Bedingungen bei niedrigen Umgebungstemperaturen oder bei Umgebungsbedingungen
mit hohen Temperaturschwankungen. Mit besonderem Vorteil ist daher die Schalteinrichtung
als Bedieneinrichtung eines Flurförderzeugs vorgesehen. Die besonderen Einsatzbedingungen
von Flurförderzeugen z.B. in Kühlhäusern stellen an die Bedieneinrichtung eines Flurförderzeugs
erhöhte Anforderungen, die durch die Erfindung optimal erfüllt werden können. Dabei
wird mit der Erfindung einerseits das Gehäuse der Schalteinrichtung zuverlässig gegen
das Eindringen von Schmutz, Öl, Wasser etc. geschützt und andererseits ein Einfrieren
der Schaltelemente in Folge von gefrierendem Kondenswasser sicher verhindert. Dadurch
wird insgesamt die Funktionsfähigkeit der Schalteinrichtung auch bei schwierigen Umgebungsbedingungen
gewährleistet.
[0016] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen
- Figur 1
- eine dreidimensionale Darstellung der Bauteile einer Tastenschalteinrichtung vor deren
Zusammenbau und
- Figur 2
- eine dreidimensionale Darstellung einer Gehäuseabdeckung einer Tastenschalteinrichtung
mit einer erfindungsgemäßen Heizeinrichtung.
[0017] In Figur 1 ist eine Tastenschalteinrichtung mit einer Gehäuseabdeckung 1 gezeigt,
die insbesondere rechteckförmige Ausnehmungen 7 für Tasten aufweist. Darunter ist
ein als Membran ausgebildetes flächiges Dichtungselement 2 angeordnet, das flexible
als Tastenkappen ausgebildete Druckkappen trägt, welche beim Zusammenbau der Tastenschalteinrichtung
in die Ausnehmungen der Gehäuseabdeckung 1 eingreifen und als Tasten ausgebildete
Schaltelemente bilden. Die Membran liegt auf einem Schaltkontaktflächenelement 3 auf,
das als Flachbaugruppe mit gedruckten elektrischen Schaltkreisen (PCB: "printed circuit
board") ausgeführt ist. Das Schaltkontaktflächenelement 3 stützt sich schließlich
auf einer Grundplatte 4 ab. Beim Drücken der Druckkappen stellen diese auf dem darunter
liegenden Schaltkontaktflächenelement 3 elektrische Kontakte her, welche bestimmte
Steuerbefehle auslösen.
[0018] In Figur 2 ist eine Gehäuseabdeckung 1 dargestellt, die für eine Ausrüstung mit einer
erfindungsgemäßen Heizeinrichtung vorgesehen ist. Hierzu sind um jede Ausnehmung 7
für die Tasten Kanäle 5 eingearbeitet, in die Heizdrähte 6, insbesondere in Form einer
Heizmatrix, eingepasst bzw. eingelegt werden können. Nach dem Einlegen bzw. Einpassen
der von der Heizmatrix gebildeten Heizdrähte 6 in die Kanäle 5 der Gehäuseabdeckung
1 befindet sich somit die Heizeinrichtung direkt im Bereich der Tastenkappen und oberhalb
des flächigen Dichtungselements 2.
[0019] Beim Betrieb der Tastenschalteinrichtung kann bei Bedarf elektrischer Strom an die
Heizvorrichtung angelegt werden, so dass der Bereich der Ausnehmungen 7 der Tasten
in der Gehäuseabdeckung 1 direkt beheizt werden kann. Dadurch kann zuverlässig verhindert
werden, dass Kondenswasser zwischen den Tasten und den Tastenausnehmungen festfriert
und so die Tasten unbeweglich macht.
1. Schalteinrichtung mit einer Gehäuseabdeckung, die Ausnehmungen für relativ zur Gehäuseabdeckung
bewegliche Schaltelemente aufweist, einem unterhalb der Gehäuseabdeckung angeordneten,
die Schaltelemente abstützenden oder tragenden, flächigen Dichtungselement und einem
unterhalb des Dichtungselements angeordneten Schaltkontaktflächenelement, wobei durch
Übertragung der Relativbewegung der Schaltelemente über das flächige Dichtungselement
ein Kontakt auf dem Schaltkontaktflächenelement herstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem flächigen Dichtungselement (2) oder oberhalb des flächigen Dichtungselements
(2) eine Heizeinrichtung für die Schaltelemente vorgesehen ist.
2. Schalteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem flächigen Dichtungselement (2) zugewandten Seite der Gehäuseabdeckung
(1) Aufnahmen für die Heizeinrichtung vorgesehen sind.
3. Schalteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen als Kanäle (5) ausgebildet sind, die die Ausnehmungen (7) für die Schaltelemente
umgeben.
4. Schalteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung elektrische Heizdrähte (6) umfasst, die in die Kanäle (5) eingepasst
sind.
5. Schalteinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizdrähte (6) auf dem flächigen Dichtungselement (2) aufgebracht sind.
6. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung direkt unter den Schaltelementen angeordnete Heizelemente aufweist.
7. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltelemente als Tasten ausgebildet sind.
8. Schalteinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige Dichtungselement (2) als Membran ausgebildet ist, in die die Tasten
in Form von flexiblen Druckkappen integriert sind.
9. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Bedieneinrichtung eines Flurförderzeugs vorgesehen ist.