| (19) |
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(11) |
EP 2 191 700 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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11.11.2015 Patentblatt 2015/46 |
| (22) |
Anmeldetag: 12.09.2008 |
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| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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| (86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2008/062169 |
| (87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2009/037200 (26.03.2009 Gazette 2009/13) |
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| (54) |
ELEKTROSTATISCHE IONENBESCHLEUNIGERANORDNUNG
ELECTROSTATIC ION ACCELERATOR ARRANGEMENT
DISPOSITIF ÉLECTROSTATIQUE ACCÉLÉRATEUR D'IONS
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
| (30) |
Priorität: |
14.09.2007 DE 102007044074
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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02.06.2010 Patentblatt 2010/22 |
| (73) |
Patentinhaber: Thales Electronic Systems GmbH |
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89077 Ulm (DE) |
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Erfinder: |
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- KOCH, Norbert
89073 Ulm (DE)
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| (74) |
Vertreter: Baur & Weber Patentanwälte |
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Rosengasse 13 89073 Ulm 89073 Ulm (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
US-A- 3 159 967 US-A- 5 581 155 US-A1- 2004 183 452
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US-A- 4 577 461 US-A- 5 945 781 US-B1- 6 391 164
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Ionenbeschleunigeranordnung.
[0002] Elektrostatische lonenbeschleunigeranordnungen sind vorteilhaft einsetzbar als Antriebseinrichtungen
in Raumflugkörpern. Eine aus der
WO 2003/000550 A1 bekannte vorteilhafte Ausführungsform sieht einen Aufbau mit einer kreiszylindrischen
Ionisationskammervor, deren Mittellängsachse eine Längsrichtung der Kammergeometrie
bestimmt. In anderer Ausführungsform von Ionenbeschleunigern als sogenannten Hall-Thrustern
ist die Kammer ringförmig um ein zentrales Innenteil ausgebildet. Die Ionisationskammer
weist in Längsrichtung an einer Seite eine Strahlaustrittsöffnung auf, durch welche
ein Plasmastrahl in Längsrichtung angestoßen wird. Eine Kathode ist außerhalb der
Ionisationskammer seitlich gegen die Strahlaustrittsöffnung versetzt angeordnet. Eine
Anode ist in Längsrichtung der Strahlaustrittsöffnung entgegen gesetzt am Fuß der
Ionisationskammer angeordnet. Eine Hochspannung zwischen Anode und Kathode bildet
in der Ionisationskammer ein in Längsrichtung weisendes elektrostatisches Feld aus,
welches Ionen eines in der Kammer ionisierten Arbeitsgases in Richtung der Strahlaustrittsöffnung
und Elektronen in Richtung der Anode beschleunigt. Ein die Kammer durchsetzendes Magnetfeld
bewirkt eine lange Verweildauer von Elektronen in der Kammer, bevor diese von der
Anode aufgenommen werden. Die Restenergie der Elektronen beim Auftreffen auf die Anode
und der Strom durch die Anode bewirken das Entstehen von Verlustwärme in der Anode,
so dass sich diese erhitzt, wodurch unter Umständen die Antriebsleistung begrenzt
wird und/oder eine aufwändige und eventuell störanfällige Kühlung durch Festkörperwärmeableitung
und/oder Fluidkühlung erforderlich wird.
[0003] In der
US-A-4577461 ist eine Antriebseinrichtung für einen Raumflugkörper beschrieben, bei welchem ein
Gas in einer elektrischen Bogenentladung erhitzt und dadurch durch eine Düse ausgestoßen
wird. Für eine höhere Effizienz kann Strahlungswärme in der Antriebseinrichtung gehalten
und auf einen heißen Kern fokussiert werden. Eine Bogenentladung wird bei einer aus
der
US 6391164 B1 bekannten Beschichtungsvorrichtung zur Erhitzung einer Anode eingesetzt. Die Anode,
welche bei hoher Temperatur ein Beschichtungsmaterial abgibt, ist mehrseitig von Strahlungsreflektoren
umgeben, um Wärmeverluste durch Strahlung zu verringern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrostatische Ionenbeschleunigeranordnung
anzugeben, welche bei einfachem Aufbau eine hohe Verlustwärme an der Anode bewältigt.
[0005] Die Erfindung ist im unabhängigen Anspruch beschrieben. Die abhängigen Ansprüche
enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
[0006] Durch die Abgabe der primär durch die Energie der auf die Anode auftreffenden Elektronen
in der Anode zumindest bei Vollastbetrieb entstehende Verlustwärme überwiegend (größer
50 %) in Form von Wärmestrahlung in Richtung der Ionisationskammer, also in den der
Strahlaustrittsöffnung zuweisenden Halbraum vor der Anodenanordnung ergibt sich ein
besonders einfacher Aufbau der Anodenanordnung, bei welchem insbesondere ein über
metallische oder nichtmetallische Bauteile durch Festkörperwärmeleitung abfließender
Anteil der in der Anode anfallenden Verlustwärmeleistung bei maximaler Leistung der
Ionenbeschleunigenanordnung weniger als 50 % der gesamten in der Anode anfallenden
Verlustwärmeleistung beträgt. Einen weiteren, wenngleich geringen Beitrag zur Abführung
von Verlustwärme vbn der Anode liefert vorteilhafterweise eine Zuführung des kalten
neutralen Arbeitsgases unter Umströmung der Anodenanordnung, wobei das Arbeitsgas
Wärme von der Anodenanordnung aufnimmt und in die Ionisationskammer transportiert.
Vorteilhafterweise korreliert dabei mit zunehmendem Gasstrom eine höhere Verlustwärmeleistung
mit einer stärkeren Strömungskühlung. Der Hauptanteil der in der Anode anfallenden
Verlustleistung wird aber als Wärmestrahlung in Richtung der Ionisationskammer abgestrahlt.
[0007] Vorteilhafterweise erreicht die der Ionisationskammer zugewandte Oberfläche der Anodenanordnung
in einem Arbeitspunkt der Ionenbeschleunigeranordnung mit maximal anfallender Verlustwärmeleistung
eine Temperatur von wenigstens 500°C. Dabei wird vorteilhaft ausgenutzt, dass die
von einem Körper als Wärmestrahlung abgegebene Leistung überproportional (mit der
4. Potenz) zur Temperatur ansteigt.
[0008] Die der Ionisationskammer zugewandte Oberfläche der Anodenanordnung ist vorteilhafterweise
im wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Ionisationskammer ausgerichtet, so dass
der in Richtung der Flächennormalen weisende Strahlungsanteil der Abstrahlung in Richtung
der Strahlaustrittsöffnung weist und die in dieser Richtung emittierte Wärmestrahlung
unmittelbar in den umgebenden freien Raum abgegeben wird.
[0009] Durch die Anordnung einer Wärmestrahlüngs Reflektoreinrichtung auf der der Ionisationskammer
abgewandten Seite der der Ionisationskammer zuweisenden Anodenelektrode wird die Wärmeabstrahlung
verstärkt in die Ionisationskammer und zu der Strahlaustrittsöffnung hin gerichtet.
Die Reflektoreinrichtung kann in einer ersten Ausführung eine reflektierende Beschichtung
einer der Ionisationskammer abgewandten Rückseitenfläche der Anodenelektrode umfassen.
Das Emissionsvermögen der der Ionisationskammer in Richtung der Strahlaustrittsöffnung
zuweisenden Vorderseitenfläche ist dabei höher als, insbesondere wenigstens doppelt
so hoch wie das Emissionsvermögen der beschichteten Rückseitenfläche der Anodenelektrode,
jeweils bezogen auf das spektrale Maximum der von der Vorderseitenfläche emittierten
Wärmestrahlung.
[0010] Vorteilhafterweise enthält die Reflektoreinrichtung wenigstens eine in Längsrichtung
von der Anodenelektrode beabstandete und auf der der Ionisationskammer abgewandten
Seite der Anodenelektrode angeordnete Reflektorfläche, welche wärmestrahlungsreflektierend
ausgebildet ist. Dabei ist das Emissionsvermögen der der Ionisationskammer zuweisenden
Vorderseitenfläche der Anodenelektrode höher als, insbesondere wenigstens doppelt
so hoch wie das Emissionsvermögen der der Anodenelektrode zuweisenden Reflektorfläche
der Reflektoreinrichtung. Vorzugsweise sind wenigstens zwei in Längsrichtung voneinander
beabstandete Reflektorflächen vorgesehen. Die Reflektorflächen sind vorzugsweise metallisch
und liegen vorteilhafterweise auf dem Potential der Anodenelektrode und können insbesondere
mit dieser in einer mehrteiligen Anodenanordnung baulich vereinigt sein.
[0011] In wieder anderer Ausführung kann die Anode aus einem insbesondere metallischen Träger
und einem auf diesem gehaltenen und in direktem körperlichem Kontakt stehenden, der
Ionisationskammer zuweisenden Elektrodenmaterial aufgebaut sein, wobei der Träger
z. B. topfförmig sein kann und das Emissionsvermögen der von der Ionisationskammer
weg weisenden Rückseite des Trägers kleiner als, insbesondere wenigstens halb so groß
wie das der der Ionisationskammer zuweisenden Vorderseite des Elektrodenmaterials
ist.
[0012] Von besonderem Vorteil ist die Verwendung von Graphit als Elektrodenmaterial für
die Anodenelektrode, insbesondere für die der Ionisationskammer zugewandte Oberfläche
der Anodenelektrode. Vorzugsweise ist die Anodenelektrode durch einen scheibenförmigen
Körper gebildet, der insbesondere als materialhomogener Graphitkörper ausgeführt sein
kann. Graphit ist bis zu hohen Temperaturen formbeständig und zeigt einen geringen
elektrischen Widerstand und insbesondere einen negativen Temperaturkoeffizienten des
elektrischen Widerstands. Die Oberfläche von Graphit zeigt ein besonders gutes Abstrahlungsverhalten.
Eine Beschichtung der Rückseitenfläche als Reflektoreinrichtung kann durch eine aufgedampfte
Metallschicht gegeben sein.
[0013] Der scheibenförmige Körper der Anodenelektrode nimmt vorteilhafterweise mit im wesentlichen
einheitlicher Temperatur über der Fläche den überwiegenden Querschnittsflächenanteil
des Kammerquerschnitts ein. Vorteilhafterweise ist der scheibenförmige Körper im Bereich
seiner Mitte zentral an nur einem Befestigungspunkt mit einem Trägerkörper der Anodenanordnung
verbunden, insbesondere verschraubt. Die Befestigungsstruktur besteht vorteilhafterweise
aus einem hochwärmefesten Material, insbesondere Molybdän. Der über die Befestigung
des Elektrodenkörpers innerhalb der Anodenanordnung auf einen Trägerkörper fließende
Wärmeleistungsanteil und der durch die Reflektoreinrichtung als Reststrahlung auf
den Trägerkörper gelangende Wärmeleistungsanteil kann über vorhandene Strukturen,
wie die Aufhängung des Trägerkörpers im Aufbau der Kammer und/oder die metallische
Hochspannungszuleitung ohne besondere aktive Kühlmaßnahmen durch Festkörperwärmeleitung
abgeführt werden.
[0014] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines bevorzugten Beispiels unter Bezugnahme
auf die Fig. 1 noch eingehend veranschaulicht:
Fig. 1 zeigt schematisch und ausschnittsweise eine elektrostatische Ionenbeschleunigeranordnung
mit einer Anodenanordnung. Eine Ionisationskammer IK der Ionenbeschleunigeranordnung
sei ohne Beschränkung der Allgemeinheit als rotationssymmetrisch um eine Mittellängsachse
LA angenommen. Die Mittellängsachse LA verläuft parallel zu einer Längsrichtung LR.
Mit eingezeichnet ist eine radiale Richtung R. Der kreisrunde Querschnitt der Ionisationskammer
sei in Längsrichtung LR im wesentlichen konstant. Die Ionisationskammer zeigt in Längsrichtung
LR einseitig, in der Fig. 1 nach rechts eine Strahlaustrittsöffnung AO, aus welcher
ein beschleunigter gerichteter Plasmastrom PB ausgestoßen wird. Im Bereich der Strahlaustrittsöffnung
AO und vorzugsweise seitlich gegen diese versetzt ist eine Kathodenanordnung KA angeordnet.
In Längsrichtung der Strahlaustrittsöffnung AO entgegen gesetzt am Fuß der Ionisationskammer
befindet sich eine Anodenanordnung AN. In der Fig. 1 ist wegen der angenommenen Rotationssymmetrie
um die Längsachse LA nur der oberhalb der Längsachse LA liegende Teil der Ionenbeschleunigeranordnung
dargestellt.
[0015] Zwischen der typischerweise auf Massepotential M des Raumflugkörpers liegenden Kathodenanordnung
KA und der Anodenanordnung AN, insbesondere einer der Ionisationskammer zuweisenden
Anodenelektrode EK, liegt eine Hochspannung HV, welche in der Ionisationskammer ein
in Längsrichtung weisendes elektrisches Feld erzeugt. Dieses elektrische Feld beschleunigt
Elektronen in Richtung der Anodenanordnung und in der Ionisationskammer durch Ionisation
eines Arbeitsgases erzeugte positiv geladene Ionen in Richtung der Strahlaustrittsöffnung
AÖ. Die Ionisationskammer ist quer zur Längsachse LA durch eine Kammerwand KW aus
vorzugsweise dielektrischem, insbesondere keramischem Material begrenzt. Auf der bezüglich
der Längsachse radial außen liegenden Seite der Kammerwand ist eine Magnetanordnung
MA angeordnet, deren verschiedene mögliche Aufbauten prinzipiell aus dem Stand der
Technik bekannt sind und die deshalb ohne Einzelheiten nur schematisch angedeutet
ist. Die Magnetanordnung erzeugt in der Ionisationskammer ein Magnetfeld, welches
die Verweildauer der Elektronen in der Ionisationskammer erhöht, wobei diese durch
ionisierende Stöße Energie an das Arbeitsgas abgeben, bevor sie auf die Anodenelektrode
EK gelangen. Wirkungsweisen derartiger Ionenbeschleuniger in verschiedener konstruktiver
Ausführung, insbesondere auch mit ringförmiger Kammergeometrie wie bei Hall-Ionenbeschleunigern
sind aus dem Stand der Technik bekannt.
[0016] Aus der Ionisationskammer auf die Anodenelektrode EK auftreffende Elektronen bewirken
das Entstehen von Verlustwärme in der Anodenelektrode und deren Erhitzung.
[0017] Im skizzierten bevorzugten Beispiel enthält die Anodenanordnung AN in Richtung der
Längsachse LA von der Ionisationskammer IK her nach links fortschreitend eine Anodenelektrode
EK, eine erste Reflektorfläche R1, eine zweite Reflektorfläche R2 und einen Anodenträgerkörper
AT. Die mehreren Bauteile der Anodenanordnung sind über eine Trägerstruktur, welche
sich beispielsweise als Trägerbolzen TB von dem Trägerkörper AT in Richtung der Anodenelektrode
EK erstreckt, untereinander mechanisch verbunden. Die mehreren Bauteile sind vorzugsweise
alle elektrisch leitend und liegen auf gemeinsamem elektrischem Potential entsprechend
einer Anodenspannung HV, welche beispielsweise über den Trägerkörper AT angeschlossen
ist. Für die mechanische Verbindung der mehreren Bauteile untereinander zu der Anodenanordnung
AN kann vorteilhafterweise der Trägerbolzen TB an seinem der Ionisationskammer zugewandten
Ende ein Gewinde aufweisen, auf welches eine Mutter aufgeschraubt und gesichert ist.
Die relative Lage der einzelnen Bauteile der Anodenanordnung AN in Richtung der Längsachse
LA kann über Distanzhülsen präzise eingestellt sein.
[0018] Die Anodenelektrode EK ist vorteilhafterweise durch einen materialhomogenen Graphitkörper
gebildet. Die Reflektorflächen R1 und R2 sind vorzugsweise als im wesentlichen scheibenförmige
Blechkörper aus einem hochtemperaturfesten Metall, beispielsweise Molybdän gebildet.
Der Trägerkörper AT und der vorzugsweise einteilig mit diesem ausgebildete Trägerbolzen
TB bestehen vorteilhafterweise gleichfalls aus einem hochtemperaturfesten Material
wie insbesondere Molybdän. In Richtung der Längsachse auf der der Ionisationskammer
IK abgewandten Seite des Trägerkörpers AT ist eine Zuführung für ein Arbeitsgas AG
über eine Blende GB skizziert, über welche das Arbeitsgas AG in der Umgebung der Längsachse
in axialer Richtung auf den Trägerkörper AT zugeleitet und entlang dessen von der
Ionisationskammer IK weg weisender Fläche radial nach außen und im Bereich der Kammerwand
KW in Längsrichtung LR in Richtung der Ionisationskammer geleitet ist. Vorzugsweise
ist zwischen dem radial außen liegenden Rand der Anodenelektrode EK und der Kammerwand
gleichfalls ein Teil der Reflektoranordnung vorgesehen, welcher beispielsweise durch
aus der Scheibenebene einer oder beider Reflektoreinrichtungen R1, R2 in Längsrichtung
LR abgewinkelte Randabschnitte gebildet sein kann. Dadurch wird zum einen die radiale
Abstrahlung von Wärme von der Anodenelektrode EK in Richtung der Kammerwand vermindert
und zum andern ein Anströmen der Anodenelektrode EK durch das Arbeitsgas und damit
die Abkühlung der Anodenelektrode EK im Randbereich verhindert.
[0019] Wenn im Betrieb der Ionenbeschleunigeranordnung insbesondere durch die Restenergie
der auf die Anodenelektrode EK auftreffenden Elektronen die Anodenelektrode EK aufgeheizt
wird, so strahlt diese mit ansteigender Temperatur zunehmend Wärmestrahlung WS in
Richtung der Ionisationskammer IK ab. Das Maximum der Abstrahlungscharakteristik der
der Ionisationskammer IK zugewandten Fläche der Anodenelektrode EK verläuft in Richtung
der Flächennormale, so dass bei im wesentlichen ebener Ausführung der scheibenförmigen
Anodenelektrode EK das Maximum der Abstrahlungscharakteristik in Richtung der Strahlaustrittsöffnung
AO gerichtet ist und die in dieser Richtung abgestrahlte Wärmestrahlung W$ unmittelbar
in den freien Raum abgestrahlt wird. Durch Verwendung von Graphit als Material der
Anodenelektrode EK ist die Abstrahlung von Wärmestrahlung WS besonders effektiv.
[0020] Die Anodenelektrode EK strahlt in gleicher Weise Wärmestrahlung auf ihrer Rückseite
in von der Ionisationskammer IK weg weisender Richtung auf die Reflektoreinrichtung
R1 zu ab. Durch die wärmereflektierend ausgebildete Reflektorfläche R1, deren Emissionsvermögen
kleiner als, insbesondere höchstens halb so hoch wie das Emissionsvermögen der Vorderseitenfläche
der Anodenelektrode ist, wird aber ein Großteil dieser Wärmestrahlung wieder zu Anodenelektrode
EK zurück gestrahlt, so dass der effektiv in Richtung von der Ionisationskammer IK
weg abgestrahlte Wärmestrahlungsanteil gering bleibt. Dieser Effekt wird verstärkt
durch die zweite Reflektorfläche R2, welche wiederum die bei Erwärmung der ersten
Refleklorfläche R1 von dieser mit geringem Emissionsvermögen in Richtung der Reflektorfläche
R2 abgestrahlte Wärmestrahlungsleistung weitgehend reflektiert. Die von der Reflektorfläche
R2 schließlich in Richtung des Trägerkörpers TK abgestrahlte Wärmeleistung bleibt
dadurch gering. Eine durch diese verbleidende Wärmestrahlungsleistung sowie durch
die durch Festkörperwärmeleitung über den Trägerbolzen TB auf den Trägerkörper TK
gelangende Wärmeleistung wird überwiegend durch Festkörperwärmeleitung über die metallische
Hochspannungszuleitung und den typischerweise nichtmetallischen, die Anodenanordnung
tragenden Aufbau abgeführt. Zusätzlich kann ein geringer Wärmeleistungsanteil durch
das an der Rückseite des Trägerkörpers radial nach außen entlang strömende Arbeitsgas
wieder abgeführt werden.
[0021] Die von der der Ionisationskammer IK zu weisenden Vorderseitenfläche der Anodenelektrode
EK nicht unmittelbar durch die Strahlaustrittsöffnung AO in den freien Raum abgestrahlte
Wärmestrahlung trifft auf die Kammerwand KW und wird dort teilweise in die Ionisationskammer
und schließlich durch die Strahlaustrittsöffnung AO in den freien Raum abgestrahlt
oder teilweise von der Kammerwand absorbiert und durch deren Erwärmung wiederum als
Wärmestrahlung in die Ionisationskammer und durch die Strahlaustrittsöffnung AO in
den freien Raum abgegeben.
[0022] Die Anodenelektrode EK kann vorteilhafterweise bei maximal anfallender Verlustleistung,
welche typischerweise bei maximaler Antriebsleistung der Ionenbeschleunigeranordnung
auftritt, Temperaturen von mehr als 500°C erreichen. Die hohe Temperatur führt zu
einer hohen Intensität von Wärmestrahlung WS mit zur Temperatur überproportionalem
(4. Potenz) Anstieg, so-dass sich ein Gleichgewichtszustand einstellt. Trotz hoher
Temperatur der Anodenelektrode EK ist wegen der hohen Leistung der abgegebenen Wärmestrahlung
und deren einseitig bevorzugte Abstrahlung in Richtung der Ionisationskammer IK eine
Abführung von Verlustwärme der Anodenanordnung über eine Festkörper-Wärmeleitung nachrangig
und kann über die metallische elektrische Verbindung zur Zuführung der Anodenhochspannung
und die Aufhängung des Trägerkörpers im Aufbau der Kammer ausreichend bewältigt werden.
Eine aktive Kühlung über einen einen Großteil der Verlustwärme abführenden Fluid-Kühlungskreislauf
ist nicht erforderlich.
[0023] Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren
Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
die ist in den beigefügten Ansprüche definiert.
1. Elektrostatische Ionenbeschleunigeranordnung mit einer Ionisationskammer (IK), welche
in einer Längsrichtung einseitig eine Strahlaustrittsöffnung aufweist, mit einer eine
Anodenanordnung (AN) und eine Kathodenanordnung (KA) enthaltenden Elektrodenanordnung,
welche ein im wesentlichen in Längsrichtung weisendes elektrostatisches Feld in der:
Ionisationskammer erzeugen, wobei die Anodenanordnung der Austrittsöffnung entgegen
gesetzt am Fußpunkt der Kammer angeordnet ist, und wobei in einem Elektrodenkörper
(EK) der Anodenanordnung (AN); welcher Elektronen aus der Ionisationskammer absorbiert,
Verlustwärme anfällt, dadurch gekennzeichnet, dass die Anodenanordnung den überwiegenden Teil der an ihr anfallenden Verlustwärme in
die Ionisationskammer (IK) als Wärmestrahlung (WS) abgibt und dass auf der der Ionisationskammer
(IK) abgewandten Seite des Elektrodenkörpers (EK) eine Wärmestrahlungs-Reflektoreinrichtung
(R1, R2) angeordnet ist, so dass die Wärmestrahlung verstärkt in die Ionisationskammer
und zu der Strahlaustrittöffnung hin gerichtet wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmestrahlungs-Reflektoreinrichtung eine Reflektorfläche umfasst mit einem Emissionsvermögen,
welches niedriger als, vorzugsweise höchstens halb so hoch wie das Emissionsvermögen
der der Ionisationskammer zuweisenden Vorderseitenfläche der Anodenelektrode ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektoreinrichtung wenigstens eine in Längsrichtung von dem Elektrodenkörper
beabstandete Reflektorfläche (R1, R2) enthält.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektorfläche mit einem Fortsatz den Elektrodenkörper (EK) quer zur Längsrichtung
seitlich umgibt.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektoreinrichtung eine Beschichtung der der Ionisationskammer abgewandten
Seite des Elektrodenkörpers als Reflektorfläche enthält.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenkörper (EK) im wesentlichen scheibenförmig ausgebildet ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet. dass der Elektrodenkörper gegen die seitliche Begrenzung der Ionisationskammer wärmeisolierend
abgeschirmt ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenkörper in seiner Mitte auf einem Trägerkörper (AT/TB) befestigt ist.
!
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Rand des Elektrodenkörpers von anderen Bauteilen radial beabstandet ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Arbeitsgas (AG) von der der Ionisationskammer abgewandten Seite der Anodenanordnung
zugeführt ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgas radial außerhalb des Elektrodenkörper (EK) an diesem vorbei in die
Ionisationskammer geführt ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenkörper (EK) aus Graphit besieht.
1. Electrostatic ion accelerator arrangement comprising an ionization chamber (IK) which
has a beam exit opening at one end in a longitudinal direction, and comprising an
electrode arrangement including an anode arrangement (AN) and a cathode arrangement
(KA) which electrode arrangement generates in the ionization chamber an electrostatic
field pointing substantially in a longitudinal direction, the anode arrangement being
arranged opposite the exit opening positioned at the low end of the chamber and waste
heat accumulating in an electrode body (EK) of the anode arrangement (AN) which absorbs
electrons from the ionization chamber, characterized in that the anode arrangement dissipates most of the waste heat accumulating on it into the
ionization chamber (IK) as thermal radiation (WS), and in that a thermal radiation reflector device (R1, R2) is arranged on the end of the electrode
body (EK) averted from the ionization chamber (IK) so that the thermal radiation is
directed into the ionization chamber in an amplified fashion and towards the beam
exit opening.
2. Arrangement according to Claim 1, characterized in that the thermal radiation reflector device comprises a reflector surface having an emissivity
which is lower than, preferably at most half as high as, the emissivity of the front
surface of the anode electrode facing the ionization chamber.
3. Arrangement according to Claim 1 or 2, characterized in that the reflector device includes at least one reflector surface (R1, R2) spaced apart
from the electrode body in a longitudinal direction.
4. Arrangement according to Claim 3, characterized in that the reflector surface laterally surrounds the electrode body (EK) with an extension
in a fashion transverse to the longitudinal direction.
5. Arrangement according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the reflector device includes as reflector surface a coating of the end of the electrode
body averted from the ionization chamber.
6. Arrangement according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the electrode body (EK) is of substantially discoid design.
7. Arrangement according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the electrode body is protected in a thermally insulated fashion from the lateral
boundary of the ionization chamber.
8. Arrangement according to one of Claims 1 to 7, characterized in that the electrode body is fastened at its middle onto a supporting body (AT, TB).
9. Arrangement according to Claim 8, characterized in that the radial edge of the electrode body is spaced apart radially from other components.
10. Arrangement according to one of Claims 1 to 9, characterized in that working gas (AG) is supplied from the end of the anode arrangement averted from the
ionization chamber.
11. Arrangement according to one of Claims 1 to 10, characterized in that the working gas is guided radially outside and past the electrode body (EK) into
the ionization chamber.
12. Arrangement according to one of Claims 1 to 11, characterized in that the electrode body (EK) consists of graphite.
1. Dispositif électrostatique accélérateur d'ions avec une chambre d'ionisation (IK)
comportant une ouverture de sortie de faisceau unilatérale dans le sens longitudinal,
avec un système d'électrodes contenant un ensemble d'anode (AN) et un ensemble de
cathode (KA), ledit système d'électrode produisant un champ électrostatique dirigé
essentiellement dans le sens longitudinal dans la chambre d'ionisation, dans lequel
l'ensemble d'anode est agencé à l'opposé de l'ouverture de sortie, en bas de la chambre,
et dans lequel de la chaleur dissipée est générée dans un corps d'électrode (EK) de
l'ensemble d'anode (AN), lequel absorbe des électrons à partir de la chambre d'ionisation,
caractérisé en ce que l'ensemble d'anode transmet la majeure partie de la chaleur dissipée générée au niveau
de celui-ci à la chambre d'ionisation (IK) en tant que rayonnement de chaleur (WS),
et en ce qu'un dispositif réflecteur de rayonnement de chaleur (R1, R2) est agencé du côté du
corps d'électrode (EK) opposé à la chambre d'ionisation (IK), de sorte que le rayonnement
de chaleur est dirigé de façon amplifiée dans la chambre d'ionisation et vers l'ouverture
de sortie de faisceau.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif réflecteur de rayonnement de chaleur comprend une surface réfléchissante
avec une émissivité inférieure à l'émissivité de la surface latérale avant d'une électrode
d'anode tournée vers la chambre d'ionisation, de préférence équivalant tout au plus
à la moitié de celle-ci.
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le dispositif réflecteur contient au moins une surface réfléchissante (R1, R2) espacée
du corps d'électrode dans le sens longitudinal.
4. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que la surface réfléchissante entoure latéralement le corps d'électrode (EK) avec un
prolongement, perpendiculairement au sens longitudinal.
5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le dispositif réflecteur contient un revêtement du côté du corps d'électrode opposé
à la chambre d'ionisation, en tant que surface réfléchissante.
6. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le corps d'électrode (EK) est conçu essentiellement en forme de disque.
7. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le corps d'électrode est thermiquement isolé contre la limite latérale de la chambre
d'ionisation.
8. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le corps d'électrode est fixé sur un corps de support (AT, TB) en son centre.
9. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que le bord radial du corps d'électrode est espacé radialement des autres composants.
10. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que du gaz de service (AG) est alimenté par le côté de l'ensemble d'anode opposé à la
chambre d'ionisation.
11. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que le gaz de service est guidé jusque dans la chambre d'ionisation, radialement à l'extérieur
du corps d'électrode (EK) en passant devant celui-ci.
12. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisé en ce que le corps d'électrode (EK) est constitué de graphite.

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