[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Abstützung eines Körperteiles
einer Person nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Sitzgelegenheit nach dem
Oberbegriff des Anspruches 7, sowie ein Verfahren zur Herstellung der Vorrichtung
nach Anspruch 8.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind bekannt, sind jedoch problematisch, wenn bestimmte Bereiche
des Körpers bzw. Bereiche von einzelnen Körperteilen nicht durch den Auflagedruck
belastet werden sollen. Eine derartige Abstützung kann insbesondere bei verschiedenen
medizinischen Indikationen erforderlich sein: Hämorrhoidalbeschwerden beim Sitzen
können ebenso eine schmerzhafte Einschränkung der Lebensqualität bedeuten wie beispielsweise
Bandscheiben- oder Rückenprobleme. Auch Prostatabeschwerden oder gynäkologische Krankheitsbilder
können in diesem Sinne erhebliche Probleme aufwerfen. Krankheitsbilder mit Entzündungen
erfordern neben der Druckentlastung überdies eine Kühlung der betroffenen Körperpartien.
[0003] Aus der
DE 695 16 008 T2 ist eine Matratzenanordnung für Betten, Stühle, Sessel oder dergleichen im Hinblick
auf die Drainage von Körperflüssigkeiten und die Verhinderung von Hautveränderungen
bekannt, und weist eine Matratze auf, die in ihrem Zentrum eine Aussparung in Form
einer Wanne besitzt, die mit einer Schutzhaut überdeckt ist, auf der Drainage- und
Ablasselemente positioniert sind, wobei die Matratze, deren Aussparung einen konischen
erweiterten Boden in Form eines Trichters aufweist, mit einer entfernbaren und impermeablen
Schutzhaut überdeckt ist, die sich der Form der Wanne anschmiegt und die eine zentrale
Ablassöffnung in Form eines Trichters aufweist, einen peripheren Wulst, aufblasbare
Taschen, eine Schutzhaut, auf der entfernbare Drainage- und Ablasselemente positioniert
sind, die ein Kissen bilden, das mehrere aufblasbare miteinander kommunizierende Abteilungen
und an ihren Schnittpunkten Durchgänge mit unterschiedlichen Größen aufweist, wobei
alle Bestandteile mit einem permeablen Stoff überdeckt ist. Die bekannte Anordnung
dient dem Zweck, das Wohlbefinden von Inkontinenz betroffenen Personen zu verbessern,
die Toilette im Bett zu erleichtern und die Bildung von Hautschäden zu vermeiden.
Eine Druckentlastung an sensiblen Stellen ist mit dieser Anordnung jedoch nicht sinnvoll
möglich.
[0004] Die
DE 28 42 428 B1 beschreibt ein Sitz- oder Liegemöbel mit einem Polster, das im mittleren Polsterteil
eine Aussparung aufweist, in welche ein entsprechendes Polstergegenstück einlegbar
ist, wobei die Aussparung quer zur Liegerichtung angeordnet ist und die Form eines
im Querschnitt ungleichförmigen Trapezes aufweist, wobei die untere mittlere Seitenfläche
horizontal verläuft oder leicht ansteigt und die kürzere Seitenfläche in das kopfseitige
horizontale Polsterdrittel ausläuft, während die gegenüberliegende längere Seitenfläche
bis zum fußseitigen horizontalen Polsterdrittel ansteigt. Dieses Möbelstück eignet
sich für Personen, bei denen eine Entspannung der Ober- und Unterschenkel wichtig
ist, beispielsweise wegen Venenerkrankungen der Beine oder Herz- und Kreislaufinsuffizienz.
Weder ist eine zielgerichtete Druckentlastug, noch eine Kühlung betroffener Körperpartien
vorgesehen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum wirksamen
Abstützen von Körperteilen einer Person bzw. eine Sitzgelegenheit sowie ein Verfahren
zur Herstellung vorzusehen, wobei sowohl eine Druckbelastung bestimmter Regionen der
betroffenen Körperteile und darüberhinaus die Bildung eines Wärmestaus im Bereich
besagter Regionen vermieden werden soll.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der im Anspruch 1 angegebenen Vorrichtung und
der im Anspruch 7 angegebenen Sitzgelegenheit, sowie mit dem im Anspruch 8 angegebenen
Herstellungsverfahren.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abstützung eines Körperteiles einer Person,
welche Vorrichtung ein Stützelement mit einer Auflage- bzw. Anlagefläche für die Anlage
bzw. Aufnahme des abzustützenden Körperteils aufweist, und die Vorrichtung eine Entlastungseinrichtung
aufweist, welche wenigstens einen Teil des beim Abstützen des Körperteils entstehenden
Auflagedruck aufnimmt, zeichnet sich dadurch aus, dass die Entlastungseinrichtung
wenigstens eine im Stützelement ausgebildete oder ausgeformte Aussparung aufweist,
wobei wenigstens ein Teil der Randbereiche der Aussparung in der Formgebung der äußeren
Form des abzustützenden Körperteiles entsprechend angepasst ausgebildet ist.
[0008] Nach der Erfindung ist somit eine Entlastungseinrichtung vorgesehen, welche einen
von einem beim Abstützen entstehenden Auflagedruck zu entlastenden Teil des abzustützenden
Körperteils aufnimmt. Der gesamte Auflagedruck wird hierbei gleichmäßig aufgeteilt,
wobei die durch den Druck verursachte Beschwerden vermieden werden können. Mit der
Erfindung ist es möglich, gezielte, individuell abstimmbare Druckentlastungsmaßnahmen
für ein präventives Vermeiden schmerzhafter Zuständezu setzen.
[0009] Dem Prinzip der Erfindung folgend kann vorgesehen sein, dass die Aussparung der Form
des Buchstabens "T" oder eines Kreuzes nachgebildet ist, und die Aussparung vier Bereiche
aufweist, nämlich einen im wesentlichen halbkreisförmiger Öffnungsbereich im hinteren
Teil des Stützelementes, wenigstens einen seitlichen Öffnungsbereich, und einen vorderen,
etwas länger gestreckten Öffnungsbereich.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterführung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens
ein Teil der Randbereiche der Aussparung aus einem gegenüber dem sonstigen Material
der Entlastungseinrichtung weniger elastischem bzw. weniger verformbaren Material
gefertigt bzw. ausgebildet ist. Hierbei kann das Stützelement aus einem Material mit
einer reversibel verformbaren Struktur gefertigt bzw. ausgebildet sein. Von Vorteil
kann das Material des Stützelementes ein Schaumstoffmaterial und/oder eine Federkernstruktur
aufweisen.
[0011] Eine im Sinne der Erfindung besonders wirkungsvolle Ausführung zeichnet sich dadurch
aus, dass das Material der Randbereiche der Aussparung ein weniger elastisches Kunststoffmaterial
wie beispielsweise Gummimaterial aufweist.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stützelement
und/oder die Entlastungseinrichtung mit einem Überzug aus einem Stoff- oder Textilmaterial
versehen ist.
[0013] Eine besonders einfach zu fertigende Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Abstützung eines Körperteiles ergibt sich, wenn die im Stützelement ausgebildete oder
ausgeformte Aussparung durch eine Durchtrittsöffnung ausgebildet ist.
[0014] Von Vorteil kann das Stützelement und/oder die Entlastungseinrichtung aus mehreren
übereinanderliegenden Lagen bestehen, wobei die verschiedenen Lagen aus Materialien
mit unterschiedlichen elastischen Eigenschaften bestehen können.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere ein Bestandteil eines Sitzes, insbesondere
eines Stuhles oder eines Sessels. Der Sitz ist insbesondere ein Arbeitssitz eines
Fahrzeugführers. Denkbare weitere Augestaltungsvarianten der Erfindung können beispielsweise
Sessel, Matratzen, Stuhlauflagen, Arm- und Beinstützen, Kopfkissen etc. umfassen.
[0016] Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung kann die Entlastungseinrichtung durch
mehrere Teile ausgebildet sein, welche Teile der Entlastungseinrichtung in einem bestimmten
Abstand zueinander angeordnet sind. Hierbei kann der Abstand der einzelnen Teile einstellbar
ausgebildet sein.
[0017] Im Sinne einer günstigen Herstellbarkeit der Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass
die Entlastungseinrichtung eine Aussparung oder mehrere Aussparungen aufweist. In
einer einfacheren Form können diese Aussparungen Durchtrittsöffnungen in einem Auflageelement
sein, beispielsweise in der Sitzfläche eines Stuhls. Bei einer bevorzugten Weiterführung
der Erfindung kann für das Erzielen einer dauerhaft stabilen Gestalt vorgesehen sein,
dass die Aussparung eine vorgefertigte Formeinrichtung aufweist. Hierbei kann bei
einer beispielhaften Ausführung das Auflageelement als vorgefertigtes Schaumstoffteil
mit einem ringförmigen Einlegeteil aus festerem Kunststoff ausgebildet sein.
[0018] Bei einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Entlastungseinrichtung
durch zwei oder mehrere Auflageelemente ausgebildet ist, wobei diese zwei Auflageelemente,
bzw. ein Teil der Auflageelemente in einem bestimmten Abstand zueinander angeordnet
sind. Auf diese Weise kann eine flexible Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erfolgen. Die Anwenderfreundlichkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann gesteigert
werden, wenn der Abstand der Auflageelemente zueinander variierbar ist. Eine beispielhafte
bewegliche Führung ist hierbei denkbar. Eine flexible Gestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann auch erfolgen, indem die Entlastungseinrichtung durch mehrere nebeneinander
angeordnete, einzeln entfernbare Auflageelemente ausgebildet ist, wobei wenigstens
ein Auflageelement entfernt angeordnet ist.
[0019] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann eine Montageeinrichtung für eine
Aufnahme wenigstens eines Auflageelementes vorgesehen sein. Diese Montageeinrichtung
kann beispielsweise ein Sitzgestell oder ein Bettgestell aufweisen, welche wiederum
beweglich ausgeführt sein können. Im Sinne eines möglichst großen Anwendungsspektrums
kann vorgesehen sein, dass unterschiedlich geformte Auflageelemente an der Montagevorrichtung
montierbar sind. So kann beispielsweise ein einheitliches Grundgestell für einen Sessel
vorgesehen sein, auf welchem individuell unterschiedliche, d.h. nach Kundenvorgaben
hergestellte Sitzauflageelemente montierbar sind. Für eine weitere Steigerung der
Anwendungsmöglichkeiten und des Benutzerkomforts kann vorgesehen sein, dass das wenigstens
eine Auflageelement eine reversibel verformbare Struktur aufweist. Hierbei kann vorgesehen
sein, dass die reversibel verformbare Struktur ein Schaumstoffmaterial aufweist. Denkbar
sind beispielsweise herkömmliche Schaumstoffvarianten, aber auch energieabsorbierende
Polyurethan-Spezialschäume mit langsamer Rückstellung. Möglich ist auch eine Herstellung
von Auflageelementen mit Schaumstoffen unterschiedlicher Steifigkeiten, oder eine
Herstellung eines Auflageelementes mit mehreren Schaumstoffen unterschiedlicher Steifigkeiten,
so dass ein eventuell erforderliches exaktes Anpassen an anatomische Gegebenheiten
erfolgen kann. Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht in Kosten sparender
Weise vor, dass die reversibel verformbare Struktur eine Federkernstruktur aufweist.
Für einige Anwendungen kann es vorteilhafter sein, dass das wenigstens eine Auflageelement
eine nicht verformbare Struktur aufweist. Dies kann beispielsweise ein Holzsitz ohne
Auflage sein.
[0020] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
[0021] Weitere Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt in schematischen
Ansichten:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sitzgelegenheit;
- Fig. 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 4A-D
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 5A-F
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 6A-F
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 7A-G
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 8A-D
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung;.
- Fig. 9A,B
- weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung;
- Fig. 10A,B
- weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung;
- Fig. 11
- weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung;
- Fig. 12
- weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung;
- Fig. 13A-D
- schematische Schnittansichten der Ausführungsbeispiele der Erfindung;
- Fig. 14A-D
- schematische Längsschnittansichten der Ausführungsbeispiele der Erfindung;
- Fig. 15A-D
- weitere Einzelheiten der Ausführungsbeispiele der Erfindung;
- Fig. 16
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- Fig. 17 A, B
- ein Ausführungsbeispiel der Sitzgelegenheit.
[0022] Die in den Figuren 1 bis 17 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur Abstützung
eines Körperteiles einer Person besitzt ein Stützelement 2 mit einer Auflage- bzw.
Anlagefläche 6 für die Anlage bzw. Aufnahme des (nicht näher dargestellten) abzustützenden
Körperteils und eine Entlastungseinrichtung 3, welche wenigstens einen Teil des beim
Abstützen des Körperteils entstehenden Auflagedruckes aufnimmt. Bei dem in Figur 1
dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ein vierbeiniger
Stuhl mit einem das Stützelement 2 und die Entlastungseinrichtung 3 aufweisenden Sitz
und einer Rückenlehne 19.
[0023] Die (in Fig. 1 wegen der besseren Darstellbarkeit vergrößert und schematisch dargestellte)
Entlastungseinrichtung 3 weist wenigstens eine im Stützelement 2 ausgebildete oder
ausgeformte, annähernd T-förmige Aussparung 7 auf, wobei wenigstens ein Teil der Randbereiche
8 der Aussparung 7 in der Formgebung der äußeren Form des abzustützenden Körperteiles
entsprechend angepasst ausgebildet ist.
[0024] Nach der Erfindung ist wenigstens ein Teil 9 der Randbereiche 8 der Aussparung 7
aus einem gegenüber dem sonstigen Material der Entlastungseinrichtung 3 weniger elastischem
bzw. weniger verformbaren Material gefertigt bzw. ausgebildet. Das Stützelement 2
weist eine aus einem Material mit einer reversibel verformbaren Struktur gefertigte
bzw. ausgebildete Elastikeinrichtung auf, die mit einem Überzug 10 umhüllt ist. Das
Material des Stützelementes 2 weist vorzugsweise ein Schaumstoffmaterial und/oder
eine Federkernstruktur auf. Das Material der Randbereiche 8 der Aussparung 7 weist
ein weniger elastisches Kunststoffmaterial wie beispielsweise Gummimaterial auf.
[0025] Die im Stützelement 2 ausgebildete oder ausgeformte Aussparung 7 ist bei den dargestellten
Ausführungsbeispielen durch eine Durchtrittsöffnung 7 ausgebildet.
[0026] Die Sitzauflage 2 kann aus Polyurethan-Spezialschaum mit langsamer Rückstellung bestehen.
In der Mitte der Sitzauflage befindet sich die als Aussparung 7 ausgeführte Entlastungseinrichtung
3. Diese Aussparung 7 erstreckt sich durch die Sitzfläche 6 hindurch, so dass eine
ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist. Die Ausführungsbeispiele der Erfindung
eignen sich für Personen mit Hämorrhoidalbeschwerden, denn die mittige Anordnung der
Entlastungseinrichtung 3 sorgt dafür, dass eine sitzende Person an den neuralgischen
Stellen keinen Druck und in weiterer Folge keinen Schmerz verspürt. Die sich durch
den Sitz 4 hindurch erstreckende Aussparung 7 ermöglicht einen guten Wärmeaustausch,
so dass die mit entzündlichen Prozessen einhergehenden Schmerzen oder Belastungen
gelindert werden können.
[0027] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist ein Bestandteil einer Sitzgelegenheit, insbesondere
eines Stuhles 14 oder eines Sessels. Der Sitz 4 ist insbesondere ein Arbeitssitz eines
Fahrzeugführers.
[0028] Das Stützelement 2 und/oder die Entlastungseinrichtung 3 ist vollständig mit einem
Überzug 10 aus einem Stoff- oder Textilmaterial versehen (Fig. 1).
[0029] Das Stützelement 2 und/oder die Entlastungseinrichtung 3 können aus mehreren übereinanderliegenden
Lagen 11, 12, 13 bestehen, wobei die verschiedenen Lagen 11, 12, 13 aus Materialien
mit unterschiedlichen elastischen Eigenschaften bestehen können (Fig. 2).
[0030] Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 in Form eines Holzsessels 15, bei dem die als Sitzfläche dienende Auflage-
bzw. Anlagefläche 6 aus einer einfachen Holzfaserplatte besteht. Das als Sitzauflage
geformte Stützelement 2 kann aus Polyurethan-Spezialschaum mit langsamer Rückstellung
bestehen.
[0031] Dem Prinzip der Erfindung folgend ist die Aussparung 7 gemäß Fig. 16 der Form des
Buchstabens "T" oder eines Kreuzes "+" nachgebildet, und weist vier Bereiche 7a, 7b,
7c, und 7d auf: Ein im wesentlichen halbkreisförmiger Öffnungsbereich 7a im hinteren
Teil des Sitzes, welcher der Entlastung des Steißbeines, der Wirbelsäule und des Rückens
dient, und darüber hinaus eine wirksame Hilfe und Linderung bei Hämmorhiden, Verletzungen
und nach verschiedenen Unterleibsoperationen usw. bietet. Die beiden seitlichen Öffnungsbereiche
7b und 7c dienen einerseits der Entlastung der Hüftgelenke, andererseits werden die
günstigen Funktionen und Wirkungen des Öffnungsbereiches 7a weitergeführt. Der vordere,
etwas länger gestreckte Öffnungsbereich 7d vermindert den Druck auf den männlichen
Genitalbereich, und sorgt des weiteren für eine als angenehm empfundene Belüftung
bzw. Durchlüftung, vermeidet eine Schweißbildung und sorgt für ein gutes Gefühl beim
Sitzen. Ohne diese Öffnung entstünde ein Gegendruck von unten, der bei langem Sitzen
Schmerzen und ein unangenehmes Gefühl verursachen kann, und zwar insbesondere bei
Menschen mit Gewichtsproblemen.
[0032] Bei dem in den Figuren 4A bis 4D dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 als Sitzauflage für einen Küchenstuhl 14 oder dergleichen ist die Abstützvorrichtung
1 durch vier miteinander verbundene Einzelteile ausgebildet, und zwar zeigt Fig. 4A
eine aus weniger elastischen Material, z.B. Holz gefertigte Basislage 13 mit einer
größeren Offnung 17, Fig. 4B eine die Aussparung 7 aufweisende Holzplatte 12, welche
mit der Basislage 13 verbunden und angepasst wird, Fig. 4C ein aus einem elastischen
Material wie beispielsweise Schaumstoff bestehendes, ebenfalls T-förmige Aussparung
7 aufweisendes Zwischenelement 18, welches an der Basislage 13 angepasst und mit der
Holzplatte 12 fest verbunden wird, beispielsweise durch Kleben, wobei die Stärke des
Zwischenelementes 18 etwa gleich sein sollte wie die Stärke der Holzplatte 12, um
einen Ausgleich zwischen der Holzplatte 12 und der in Fig. 4D dargestellten Sitzauflage
4 zu gewährleisten. Die Sitzauflage 4 wird an der Basislage 13 angepasst und aufgeklebt,
wobei je nach Modell des Stuhles das elastische Material wie insbesondere Schaumstoff
in unterschiedlichen Quantitäten benutzt werden kann.
[0033] Bei dem in den Figuren 5A bis 5F dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 ist ein aus 2 Elementen 11 und 12 bestehender Sitz vorgesehen, der ein
vorzugsweise aus Holz gefertigtes Sitzbrett 12 gemäß Fig. 5A und ein Schaumstoffelement
11 gemäß Fig. 5B aufweist. Das Schaumstoffelement 11 wird an das Sitzbrett 12 angepasst
und montiert. Die Draufsicht nach Fig. 5C und die Unteransicht gemäß Fig. 5D zeigen,
wie die beiden Elemente 11 und 12 gemäß Fig. 5A und Fig. 5B zusammen eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 ergeben, wobei die Fig. 5E und 5F schematische Teilschnittansichten
zeigen.
[0034] Bei dem in den Figuren 6A bis 6F dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 ist ein aus vier Elementen 11, 12, 13, 16 bestehender Sitz vorgesehen,
der stabiler ist und daher insbesondere für schwerere Personen geeignet ist. Es ist
ein vorzugsweise aus Holz gefertigtes Sitzbrett 12 gemäß Fig. 6A vorgesehen, welches
eine breitere Öffnung 5 aufweist und damit einen besseren Sitz gewährleistet. Ein
ebenfalls aus Holz gefertigtes Zwischenbrett 13 mit einer T-förmigen Öffnung 7 gemäß
Fig. 6B wird unterhalb dem Sitzbrett 12 gemäß Fig. 6A montiert. Ein Schaustoffmelement
16 gemäß Fig. 6C wird in die Öffnung 5 des Sitzbrettes 12 eingepasst und befindet
sich damit zwischen dem Sitzbrett 12 gemäß Fig. 6A und einem Schaumstoffelement 11
gemäß Fig. 6D, welches auf das Sitzbrett 12 gemäß Fig. 6A, Zwischenbrett 13 gemäß
Fig. 6B, und dem Schaumstoffelement 16 gemäß Fig. 6C angepasst wird. Fig. 6E und 6F
zeigen, wie sämtliche Elemente gemäß den Fig. 6A bis Fig. 6D zusammen eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 ergeben.
[0035] Bei dem in den Figuren 7A bis 7G dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 ist ein aus fünf Elementen 11, 12, 13, 16, 18 bestehender Sitz 1 vorgesehen,
der mehr Platz und guten Sitzkomfort insbesondere für Personen mit einem Gewicht bis
zu 120 kg geeignet ist. Es ist ein vorzugsweise aus Holz gefertigtes Sitzbrett 12
gemäß Fig. 7A vorgesehen, welches eine noch größere Öffnung 5 aufweist und damit einen
noch bequemeren Sitz gewährleistet. Ein aus Schaumstoff gefertigtes Zwischenelement
18 mit einer T-förmigen Öffnung 7 gemäß Fig. 7B wird unterhalb dem Sitzbrett 12 gemäß
Fig. 7A angepasst. Ein aus Holz gefertigtes Zwischenbrett 13 mit einer T-förmigen
Öffnung 7 gemäß Fig. 7C wird unterhalb dem Sitzbrett gemäß Fig. 7A und dem Zwischenelement
mit der T-förmigen Öffnung gemäß Fig. 7B angepasst und hält das Zwischenelement gemäß
Fig. 7B. Ein Schaumstoffelement 16 gemäß Fig. 7D wird zwischen dem Zwischenelement
18 mit der T-förmigen Öffnung 7 gemäß Fig. 7B und einem Schaumstoffelement 11 gemäß
Fig. 7E eingepasst, wobei die Stärke des Schaumstoffelementes 11 gemäß Fig. 7E der
Stärke des Sitzbrettes 12 gemäß Fig. 7A entspricht. Die Fig. 7F und 7G zeigen, wie
sämtliche Elemente gemäß den Fig. 7A bis Fig. 7E zusammen eine erfindungsgemäße Vorrichtung
1 ergeben.
[0036] Bei dem in den Figuren 8A bis 8D dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 ist ein aus zwei Elementen 11, 12 bestehender Sitz vorgesehen, der insbesondere
für einen Bürostuhl geeignet ist. Es ist ein vorzugsweise aus Holz gefertigtes Sitzbrett
12 gemäß Fig. 8A vorgesehen, welches eine T-förmige Öffnung 7 aufweist. Ein Schaumstoffelement
11 gemäß Fig. 8B wird auf das Sitzbrett 12 angepasst. Fig. 8C zeigt, wie die beiden
Elemente 11 und 12 gemäß den Fig. 8A und 8B zusammen eine erfindungsgemäße Vorrichtung
1 ergeben.
[0037] In Figur 9A und 9B sind verschiedene Ausschnitte 7 in T-Form dargestellt, welche
in beliebiger Weise bei allen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 angewendet werden können.
[0038] In der Figur 10A und 10B sind verschiedene Formen 11 mit T-förmigen Öffnungen 7 dargestellt,
die beim Anpassen des Sitzschaumstoffes 11 auf das Sitzbrett 12 helfen. Die Formengebungen
und die Öffnungen sind verschieden, um verschiedene Typen von Sitzen herstellen zu
können. Die Anpassung erfolgt bei jedem Sitztyp individuell. Die Oberseite des Sitzes
kann verschieden geformt sein, beispielsweise glatt, schräg oder nach innen geformt.
Die Neigung kann nach vorne oder nach hinten sein, es gibt beliebige Kombinationsmöglichkeiten,
welche bei allen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 angewendet
werden können.
[0039] In der Figur 11 sind verschiedene Ausführungen des Sitzbrettes 12 dargestellt, welche
in beliebiger Weise bei allen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 angewendet werden können. Je größer die Öffnung 5 ist, umso bequemer ist der Sitz
1.
[0040] In der Figur 12 sind verschiedene Schaumstoffelemente 16 mit T-förmigen Öffnungen
7 dargestellt, welche in beliebiger Weise bei allen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 angewendet werden können. Diese Schaumstoffelemente 16 werden zwischen
dem unteren Brett 12 und dem Sitzschaumstoff 11 eingelegt, wobei die Stärke derjenigen
Stärke des Sitzbrettes entspricht. Der Schaumstoff wird mit der Sitzbrettöffnung ausgeglichen.
Im Sitzbrett wird eine Ausnehmung ausgeschnitten, dann wird mit dem passenden Schaum
ein Übergang angefertigt.
[0041] In den Figuren Fig. 13 A bis D sind schematische Schnittansichten der dargestellten
Ausführungsbeispiele dargestellt, und zwar zeigt Fig. 13 A den aus vier Elementen
gefertigten Sitz, Fig. 13 B den aus fünf Elementen gefertigten Sitz, Fig. 13 C den
aus sechs Elementen gefertigten Sitz, und Fig. 13 D den aus drei Elementen gefertigten
Sitz.
[0042] In den Figuren Fig. 14 A bis D sind schematische Längsschnittansichten der dargestellten
Ausführungsbeispiele gezeigt, und zwar zeigt Fig. 14 A den aus vier Elementen gefertigten
Sitz, Fig. 14 B den aus fünf Elementen gefertigten Sitz, Fig. 14 C den aus sechs Elementen
gefertigten Sitz, und Fig. 14 D den aus drei Elementen gefertigten Sitz.
[0043] In den Figuren Fig. 15 A bis D sind in schematischen Ansichten weitere Einzelheiten
der dargestellten Ausführungsbeispiele gezeigt, und zwar zeigt Fig. 15 A das untere
Sitzbrett, welches das Gewicht hält, bei Fig. 15 B ist mit schwarzen Punkten der ausgeformte
Schaum näher dargestellt, Fig. 15 C den aus den Elementen gefertigten Sitz ohne Überzug,
und schließlich Fig. 15 D das fertige Produkt.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Stützelement
- 3
- Entlastungseinrichtung
- 4
- Sitzauflage
- 5
- Öffnung breit
- 6
- Auflage- bzw. Anlagefläche
- 7
- T-förmige Aussparung
- 7a, b, c, d
- Öffnungsbereiche
- 8
- Randbereiche der Aussparung
- 9
- Teil der Randbereiche
- 10
- Überzug aus Stoff
- 11
- Lage, Schaumstoffelement
- 12
- Lage, Holzplatte, Sitzbrett
- 13
- Lage, Basislage, Zwischenbrett
- 14
- Küchenstuhl
- 15
- Holzsessel
- 16
- Schaumstoffelement
- 17
- Öffnung groß
- 18
- Zwischenelement
- 19
- Rückenlehne
1. Vorrichtung (1) zur Abstützung eines Körperteiles einer Person, welche Vorrichtung
ein Stützelement (2) mit einer Auflage- bzw. Anlagefläche (6) für die Anlage bzw.
Aufnahme des abzustützenden Körperteils aufweist, und die Vorrichtung eine Entlastungseinrichtung
(3) aufweist, welche wenigstens einen Teil des beim Abstützen des Körperteils entstehenden
Auflagedruckes aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungseinrichtung (3) wenigstens eine im Stützelement (2) ausgebildete oder
ausgeformte Aussparung (7) aufweist, wobei wenigstens ein Teil der Randbereiche der
Aussparung (7) in der Formgebung der äußeren Form des abzustützenden Körperteiles
entsprechend angepasst ausgebildet ist.
2. Vorrichtung zur Abstützung eines Körperteiles nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (7) der Form des Buchstabens "T" oder eines Kreuzes nachgebildet ist,
und vier Bereiche (7a, 7b, 7c, und 7d) aufweist, nämlich ein im wesentlichen halbkreisförmiger
Öffnungsbereich (7a) im hinteren Teil des Stützelementes, wenigstens einen seitlichen
Öffnungsbereich(7b, 7c), und einen vorderen, etwas länger gestreckten Öffnungsbereich
(7d).
3. Vorrichtung zur Abstützung eines Körperteiles nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Randbereiche (8) der Aussparung (7) aus einem gegenüber dem
sonstigen Material der Entlastungseinrichtung (3) weniger elastischem bzw. weniger
verformbaren Material gefertigt bzw. ausgebildet ist.
4. Vorrichtung zur Abstützung eines Körperteiles nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (2) aus einem Material mit einer reversibel verformbaren Struktur
gefertigt bzw. ausgebildet ist.
5. Vorrichtung zur Abstützung eines Körperteiles nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Stützelementes (2) ein Schaumstoffmaterial und/oder eine Federkernstruktur
aufweist.
6. Vorrichtung zur Abstützung eines Körperteiles nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Randbereiche (8) der Aussparung (7) ein weniger elastisches Kunststoffmaterial
wie beispielsweise Gummimaterial aufweist.
7. Sitzgelegenheit mit einer Vorrichtung (1) zur Abstützung eines Körperteiles nach einem
der Ansprüche 1 bis 6.
8. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung (1) zur Abstützung eines Körperteiles
einer Person, welche Vorrichtung ein Stützelement (2) mit einer Auflage- bzw. Anlagefläche
(6) für die Anlage bzw. Aufnahme des abzustützenden Körperteils aufweist, und die
Vorrichtung eine Entlastungseinrichtung (3) aufweist, welche wenigstens einen Teil
des beim Abstützen des Körperteils entstehenden Auflagedruckes aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungseinrichtung (3) mit wenigstens einer im Stützelement (2) ausgebildeten
oder ausgeformten Aussparung (7) gefertigt wird, wobei wenigstens ein Teil der Randbereiche
der Aussparung (7) in der Formgebung der äußeren Form des abzustützenden Körperteiles
entsprechend angepasst ausgebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (7) der Form des Buchstabens "T" oder eines Kreuzes nachgebildet wird,
und vier Bereiche (7a, 7b, 7c, und 7d) aufweist, nämlich ein im wesentlichen halbkreisförmiger
Öffnungsbereich (7a) im hinteren Teil des Stützelementes, wenigstens einen seitlichen
Öffnungsbereich(7b, 7c), und einen vorderen, etwas länger gestreckten Öffnungsbereich
(7d).
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Randbereiche (8) der Aussparung (7) aus einem gegenüber dem
sonstigen Material der Entlastungseinrichtung (3) weniger elastischem bzw. weniger
verformbaren Material gefertigt bzw. ausgebildet ist.