(19)
(11) EP 2 191 901 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.06.2010  Patentblatt  2010/22

(21) Anmeldenummer: 09013727.4

(22) Anmeldetag:  31.10.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B02C 18/14(2006.01)
B02C 23/16(2006.01)
B02C 18/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 12.03.2009 DE 102009012743
26.11.2008 DE 102008059114

(71) Anmelder:
  • Netzsch-Condux Mahltechnik Gmbh
    95100 Selb (DE)
  • Nied, Roland, Dr.-Ing.
    D-86486 Bonstetten (DE)

(72) Erfinder:
  • Becker, Thomas
    36404 Vacha (DE)
  • Nied, Roland, Dr.
    86486 Bonstetten (DE)
  • Rohmann, Wolfgang
    63073 Offenbach (DE)
  • Sickel, Hermann
    35516 Gambach/Münzenberg (DE)

   


(54) Feinmühle und deren Betriebsverfahren


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feinmühle (1), die einen Schneidrotor (3) mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern (4), einen den Schneidrotor (3) umgebenden Schneidstator (5) mit einer Mehrzahl von Statormessern (6), einen Mahlguteinlass (7) zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors (3) nach dem Mahlguteinlass (7) liegenden Austragssieb (8) enthält, wobei sämtliche Statormesser (6) in Drehrichtung des Schneidrotors (3) zwischen dem Mahlguteinlass (7) und dem Austragssieb (8) angeordnet sind. Ferner betrifft die Erfindung ein Betriebsverfahren für eine solche Feinmühle (1). Im Fall von nur einem Mahlguteinlass (7) sind wenigstens zwei Prozessgaseinlässe (9,9a) zur Prozessgaszufuhr vorgesehen. Im Fall von mehreren Mahlguteinlässen (7,7a) liegen sämtliche Statormesser (6) in Drehrichtung des Schneidrotors (3) zwischen dem in Drehrichtung des Schneidrotors (3) ersten Mahlguteinlass (7) und dem Austragssieb (8), und wird Mahlgut durch alle vorhandenen Mahlguteinlässe (7,7a) zu wenigstens annähernd gleichen Anteilen in die Feinmühle (1) zugeführt, oder wird Mahlgut vollständig insbesondere wahlweise durch einen Mahlguteinlass (7 oder 7a) in die Feinmühle (1) zugeführt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feinmühle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und Betriebsverfahren für eine Feinmühle nach den Oberbegriffen je eines der Ansprüche 13, 15 oder 16.

[0002] Feinmühlen, wie z.B. Schneidmühlen, sind bekannt und dienen dem Zerkleinern von Kunststoffabfällen und entsprechenden schneidfähigen Stoffen in der Form von Fasern, Brocken, Hohlkörpern, Folien und Profilmaterial, aber auch von Natur-und Synthesekautschuk, vulkanisiertem Gummi, Kabelabfällen, Glasfaserabfällen, Leder oder Papier, um nur einige konkrete Beispiele anzugeben.

[0003] Die DE 199 54 998 A1 offenbart eine Schneidmühle, die einen Schneidrotor mit einer Vielzahl von gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern, einen den Schneidrotor umgebenden Schneidstator mit einer Mehrzahl von Statormessern, einen Mahlguteinlass zur Mahlgutzufuhr und einen Austragssieb enthält. Im übrigen befasst sich diese Veröffentlichung mit der Gestaltung einer weiterhin enthaltenen rotierende Klassiereinrichtung und ihre Anordnung zusammen mit dem Schneidrotor in einem gemeinsamen Gehäuse.

[0004] Die vorliegende Erfindung hat daher das Ziel, eine Feinmühle und ein Betriebsverfahren dafür derart weiterzubilden, dass eine bessere und gleichmäßigere Mahlung von Mahlgut erreicht wird.

[0005] Dieses Ziel wird mit einer Feinmühle nach dem Anspruch 1 und mit Betriebsverfahren für eine Feinmühle nach jeweils einem der Ansprüche 13, 15 oder 16 erreicht.

[0006] Damit ist bei einer gattungsgemäßen Feinmühle, die einen Schneidrotor mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern, einen den Schneidrotor umgebenden Schneidstator mit einer Mehrzahl von Statormessern, einen Mahlguteinlass zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors nach dem Mahlguteinlass liegenden Austragssieb enthält, erfindungsgemäß weiter vorgesehen, dass sämtliche Statormesser in Drehrichtung des Schneidrotors zwischen dem Mahlguteinlass und dem Austragssieb angeordnet sind.

[0007] Vorzugsweise kann bei einer solchen Feinmühle ferner vorgesehen sein, dass ein Gehäuse enthalten ist, in dem das Austragssieb fest eingebaut ist.

[0008] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung ist darin zu sehen, dass der Mahlguteinlass ein erster Mahlguteinlass ist, und dass in Drehrichtung des Schneidrotors nach dem ersten Mahlguteinlass und vor dem Austragssieb mindestens ein weiterer Mahlguteinlass zur Mahlgutzufuhr angeordnet ist, wobei weiter mit Vorzug in Drehrichtung des Schneidrotors nach dem ersten Mahlguteinlass und vor dem Austragssieb eine Mehrzahl von Mahlguteinlässen zur Mahlgutzufuhr angeordnet sein kann. Diese Varianten können dadurch weitergebildet sein, dass das Gehäuse vor dem in Drehrichtung des Schneidrotors nach dem ersten Mahlguteinlass liegenden zweiten Mahlguteinlass kühlbar ausgeführt ist, wobei außerdem vorzugsweise zur Kühlung des Gehäuses Kühleinrichtungen vorgesehen sind, die einen hohlen Formkörper vor dem zweiten Mahlguteinlass enthalten, und wobei ferner insbesondere die Kühleinrichtungen ausgelegt sind, so dass der hohle Formkörper von einem Gas oder einer Flüssigkeit durchströmt wird.

[0009] Noch eine andere vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, dass jedem Mahlguteinlass ein eigener Prozessgaseinlass zur Prozessgaszufuhr zugeordnet sein kann, wobei insbesondere jeder Prozessgaseinlass in Drehrichtung des Schneidrotors vor dem zugehörigen Mahlguteinlass angeordnet sein kann.

[0010] Eine weitere Ausgestaltung davon kann vorsehen, dass das Gehäuse vor dem in Drehrichtung des Schneidrotors nach dem ersten Prozessgaseinlass liegenden zweiten Prozessgaseinlass kühlbar ausgeführt ist, wobei weiter bevorzugt zur Kühlung des Gehäuses Kühleinrichtungen vorgesehen sind, einen hohlen Formkörper vor dem zweiten Prozessgaseinlass enthalten, und wobei insbesondere ferner die Kühleinrichtungen ausgelegt sind, so dass der hohle Formkörper von einem Gas oder einer Flüssigkeit durchströmt wird.

[0011] Es kann ferner mit Vorzug vorgesehen sein, dass wenigstens ein Prozessgaseinlass zur Prozessgaszufuhr zwischen dem ggf. ersten Mahlguteinlass und dem Austragssieb angeordnet ist.

[0012] Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann dem in Drehrichtung des Schneidrotors liegenden Ende des Austragssiebes ein Abschlusskeil zugeordnet sein, wobei der Abschlusskeil mit Vorzug messerartig ausgebildet sein kann und/oder in Drehrichtung des Schneidrotors auf das Austragssieb folgend der Reihe nach ein Prozessgaseinlass zur Prozessgaszufuhr, der Abschlusskeil und dann der ggf. erste Mahlguteinlass angeordnet sein kann.

[0013] Weiterhin kann vorzugsweise die Feinmühle zur zerkleinerung von faserförmigem Gut ausgestaltet sein oder dienen.

[0014] Durch die Erfindung wird zur Erreichung des obigen Ziels ferner ein Betriebsverfahren für eine Feinmühle geschaffen, die einen Schneidrotor mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern, einen den Schneidrotor umgebenden Schneidstator mit einer Mehrzahl von Statormessern, einen Mahlguteinlass zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors nach dem Mahlguteinlass liegenden Austragssieb enthält, wobei sämtliche Statormesser in Drehrichtung des Schneidrotors zwischen dem Mahlguteinlass und dem Austragssieb angeordnet sind, und wobei wenigstens zwei Prozessgaseinlässe zur Prozessgaszufuhr vorgesehen sind, und bei welchem Verfahren Prozessgas durch alle vorhandenen Prozessgaseinlässe zu wenigstens annähernd gleichen Anteilen in die Feinmühle zugeführt wird.

[0015] Eine bevorzugte weiterführende Ausgestaltung des vorstehenden Verfahrens kann dadurch erreicht werden, dass ein erster Prozessgaseinlass dem Mahlguteinlass zugeordnet und insbesondere in Drehrichtung des Schneidrotors vorgeschaltet ist, und dass alle anderen Prozessgaseinlässe zwischen dem Mahlguteinlass oder dem ersten Prozessgaseinlass und dem Austragssieb angeordnet sind.

[0016] Zur Erreichung des obigen Ziels schafft die Erfindung auch ein Betriebsverfahren für eine Feinmühle, die einen Schneidrotor mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern, einen den Schneidrotor umgebenden Schneidstator mit einer Mehrzahl von Statormessern, eine Mehrzahl von Mahlguteinlässen zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors nach den Mahlguteinlässen liegenden Austragssieb enthält, wobei sämtliche Statormesser in Drehrichtung des Schneidrotors zwischen dem in Drehrichtung des Schneidrotors ersten Mahlguteinlass und dem Austragssieb angeordnet sind, und welches Verfahren weiter vorsieht, dass Mahlgut durch alle vorhandenen Mahlguteinlässe zu wenigstens annähernd gleichen Anteilen in die Feinmühle zugeführt wird.

[0017] Noch eine Alternative der Erfindung zur Erreichung des obigen Ziels besteht in einem Betriebsverfahren für eine Feinmühle, die einen Schneidrotor mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern, einen den Schneidrotor umgebenden Schneidstator mit einer Mehrzahl von Statormessern, eine Mehrzahl von Mahlguteinlässen zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors nach den Mahlguteinlässen liegenden Austragssieb enthält, wobei sämtliche Statormesser in Drehrichtung des Schneidrotors zwischen dem in Drehrichtung des Schneidrotors ersten Mahlguteinlass und dem Austragssieb angeordnet sind, und wobei bei dem Verfahren Mahlgut vollständig insbesondere wahlweise durch einen Mahlguteinlass in die Feinmühle zugeführt wird.

[0018] Weitere bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und deren Kombinationen sowie den gesamten vorliegenden Anmeldungsunterlagen.

[0019] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung lediglich exemplarisch näher erläutert, worin
Fig. 1
ein erstes Ausführungsbeispiel einer Feinmühle in einem schematischen Querschnitt zeigt,
Fig. 2
ein zweites Ausführungsbeispiel einer Feinmühle in einem schematischen und teilweisen Querschnitt zeigt, und
Fig. 3
ein Detail des zweiten Ausführungsbeispiels der Feinmühle gemäß der Fig. 2 in einem schematischen Querschnitt zeigt.


[0020] Anhand der nachfolgend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs- und Anwendungsbeispiele wird die Erfindung lediglich exemplarisch näher erläutert, d.h. sie ist nicht auf diese Ausführungs- und Anwendungsbeispiele oder auf die jeweiligen Merkmalskombinationen innerhalb dieser Ausführungs- und Anwendungsbeispiele beschränkt. Verfahrens-und Vorrichtungsmerkmale ergeben sich jeweils analog auch aus Vorrichtungs- bzw. Verfahrensbeschreibungen.

[0021] Einzelne Merkmale, die im Zusammenhang mit einem konkreten Ausführungsbeispiel angeben und/oder dargestellt sind, sind nicht auf dieses Ausführungsbeispiel oder die Kombination mit den übrigen Merkmalen dieses Ausführungsbeispiels beschränkt, sondern können im Rahmen des technisch Möglichen mit anderen Ausführungs- und Anwendungsbeispielen oder einzelnen Merkmalen und Merkmalskombinationen davon und/oder jeglichen vorbekannten Varianten, auch wenn sie in den vorliegenden Unterlagen nicht gesondert behandelt sind, kombiniert werden.

[0022] Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszeichen versehen sind, unabhängig davon, ob solche Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht. Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung enthalten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt sind, ohne weiteres für einen Fachmann verständlich.

[0023] In der Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Feinmühle 1 zur Zerkleinerung von faserförmigem Gut in einem schematischen Querschnitt dargestellt. Die Erfindung ist nicht auf eine Feinmühle 1 zur Zerkleinerung von faserförmigem Gut beschränkt, sondern betrifft auch Feinmühlen für andere Anwendungen. Die Feinmühle 1, enthält ein Gehäuse 2, einen Schneidrotor 3 mit einer Vielzahl von gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern 4, einen den Schneidrotor 3 umgebenden Schneidstator 5 mit einer Mehrzahl von Statormessern 6, einen Mahlguteinlass 7 zur Mahlgutzufuhr oder zum Produkteinlauf gemäß dem Pfeil A und einen in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B nach dem Mahlguteinlass 7 liegenden Austragssieb 8, das fest in das Gehäuse 2 eingebaut ist. Sämtliche Statormesser 6 sind in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B zwischen dem Mahlguteinlass 7 und dem Austragssieb 8 angeordnet.

[0024] Bei der in der Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsvariante stellt der Mahlguteinlass 7 einen ersten Mahlguteinlass dar, der in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B zwischen dem Austragssieb 8 und dem in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B ersten Statormesser 6 liegt. Ein weiterer Mahlguteinlass 7a zur Mahlgutzufuhr oder zum Produkteinlauf gemäß einem Pfeil A' ist bei diesem ersten Ausführungsbeispiel zwischen dem in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B vierten und fünften Statormesser 6 angeordnet. Die konkrete Anzahl und Anordnung der mehreren Mahleinlässe kann in vorteilhafter Weise in Abstimmung auf das Mahlgut und den Mahlprozess sowie das Mahlergebnis vorgesehen und/oder eingesetzt werden.

[0025] Verfahrensmäßig ist dabei vorgesehen, dass Mahlgut durch alle vorhandenen oder im vorliegenden Fall eben die beiden Mahlguteinlässe 7 und 7a zu wenigstens annähernd gleichen Anteilen in die Feinmühle 1 zugeführt wird. Es können weitere Mahlguteinlässe in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B nach dem ersten Mahlguteinlass 7 und vor dem Austragssieb 8 angeordnet sein. Als alternative Verfahrensgestaltung kann aber auch vorgesehen sein, dass Mahlgut vollständig insbesondere wahlweise durch einen Mahlguteinlass 7 oder 7a in die Feinmühle 1 zugeführt wird, wobei beide Verfahrensvarianten durch geeignete Steuermöglichkeiten bei ein und derselben Feinmühle 1 realisierbar sein können. Derartige Steuermöglichkeiten inklusive der entsprechenden baulichen Voraussetzungen und Erfordernisse sind dem Fachmann ohne weiteres bekannt, so dass darauf hier nicht weiter eingegangen werden braucht.

[0026] Die Feinmühle 1 gemäß dem in der Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel enthält weiterhin für jeden Mahlguteinlass 7, 7a einen eigenen Prozessgaseinlass 9, 9a zur Prozessgaszufuhr gemäß dem Pfeil C bzw. C'. Die Relation zwischen den Mahlguteinlässen 7, 7a einerseits und den Prozessgaseinlässen 9, 9a andererseits ist derart, dass dem Mahlguteinlass 7 der Prozessgaseinlass 9 zugeordnet ist, und dass dem Mahlguteinlass 7a der Prozessgaseinlass 9a zugeordnet ist. Die Anordnung der Prozessgaseinlässe 9, 9a ist derart, dass jeder Prozessgaseinlass 9 in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B vor dem zugehörigen Mahlguteinlass 7 angeordnet ist. Bei einer Mehrzahl von vorgesehenen Mahlguteinlässen können zu jedem Mahlguteinlass oder nur zu einigen Mahlguteinlässen entsprechende Prozessgaseinlässe zugeordnet sein. Ferner kann wenigstens ein Prozessgaseinlass zur Prozessgaszufuhr zwischen dem Mahlguteinlass 7 und dem Austragssieb 8 ohne Zuordnung zu einem weiteren Mahlguteinlass angeordnet sein.

[0027] Weiterhin enthält die Feinmühle 1 des ersten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 1 einen Abschlusskeil 10, der dem in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B liegenden Ende des Austragssiebes 8 zugeordnet ist. Dieser Abschlusskeil 10 ist messerartig ausgebildet. Die damit realisierte Anordnung ist derart, dass in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B auf das Austragssieb 8 folgend der Reihe nach der Prozessgaseinlass 9 zur Prozessgaszufuhr gemäß dem Pfeil C, der messerartige oder messerförmige Abschlusskeil 10 und dann der erste Mahlguteinlass 7 zur Mahlgutzufuhr oder zum Produkteinlauf gemäß dem Pfeil A angeordnet sind.

[0028] Neben den schon weiter oben erläuterten Ausgestaltungsmöglichkeiten des Betriebsverfahrens für eine Feinmühle 1 gemäß der vorliegenden Erfindung werden noch weitere Verfahrensvarianten geschaffen.

[0029] Bei einer Feinmühle 1, die einen Schneidrotor 3 mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern 4, einen den Schneidrotor 3 umgebenden Schneidstator 5 mit einer Mehrzahl von Statormessern 6, einen Mahlguteinlass 7 zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B nach dem Mahlguteinlass 7 liegenden Austragssieb 8 enthält, wobei gemäß der vorliegenden Erfindung sämtliche Statormesser 6 in Drehrichtung des Schneidrotors 3 zwischen dem Mahlguteinlass 7 und dem Austragssieb 8 angeordnet sind, und wobei wenigstens zwei Prozessgaseinlässe 9 zur Prozessgaszufuhr vorgesehen sind, kann das Betriebsverfahren derart sein, dass Prozessgas durch alle vorhandenen Prozessgaseinlässe 9, 9a zu wenigstens annähernd gleichen Anteilen in die Feinmühle 1 zugeführt wird. Dieses Verfahren gilt in einer entsprechenden Variante auch für eine Ausgestaltung der Feinmühle 1, wobei der erste Prozessgaseinlass 9 dem ersten Mahlguteinlass 7 zugeordnet und insbesondere in Drehrichtung des Schneidrotors 3 gemäß dem Pfeil B vorgeschaltet ist, und wobei alle anderen Prozessgaseinlässe 9a zwischen dem ersten Mahlguteinlass 7 oder dem ersten Prozessgaseinlass 9 und dem Austragssieb 8 angeordnet sind.

[0030] Der Vollständigkeit halber wird noch auf einen Nebenlufteinlass 11 zum eintritt von Nebenluft gemäß dem Pfeil D und einen Produktauslass 12 zum Produktauslauf gemäß dem Pfeil E hingewiesen, die entsprechend der Darstellung in der Fig. 1 bei diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen sind.

[0031] Ein zweites Ausführungsbeispiel einer Feinmühle 1 ist in der Fig. 2 in einer schematischen und bezüglich der Ansicht des erstens Ausführungsbeispiels in der Fig. 1 teilweisen Querschnittsansicht dargestellt. Die Fig. 3 zeigt in einer ebenfalls schematischen Querschnittsansicht in einer vergrößerten Darstellung ein Detail des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 2.

[0032] Soweit bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 2 Merkmale, Merkmalskombinationen, Funktionen und Effekte gleich oder ähnlich jenen des erstens Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 1 sind, wird dies durch Verwendung derselben Bezugszeichen und/oder erkennbar gleiche oder ähnliche Darstellung ohne weiteres deutlich, ohne dass hierzu nochmals eine detaillierte Beschreibung des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 2 oder jeweils im einzelnen ein Hinweis auf gleiche oder ähnliche Merkmale, Merkmalskombinationen, Funktionen und Effekte bezüglich den ersten und zweiten Ausführungsbeispielen zum Erkennen oder Verständnis erforderlich wäre. Der Vollständigkeit halber wird, soweit dies zutreffend ist, zur Erläuterung des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 2 auf die vorstehenden Angaben und Erläuterungen zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 Bezug genommen, um eine bloße Wiederholung zu vermeiden. Nachfolgend wird daher nur mehr auf die Merkmale eingegangen, die beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 2 gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 neu sind.

[0033] Zusätzlich zu den Merkmalen des erstens Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 1 enthält die Feinmühle 1 im Rahmen ihres zweiten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 2 Kühleinrichtungen 13, die einen hohlen Formkörper 14 vor dem zweiten Prozessgaseinlass 9a und vor dem in der Drehrichtung des Schneidrotors (nicht dargestellt) danach liegenden zweiten Mahlguteinlass 7a und Kühlmittelleitungen 15 enthalten. Die Kühlmittelleitungen 15 sind ausgelegt und angeschlossen, so dass Kühlmittel, das ein Gas oder eine Flüssigkeit sein kann, den hohlen Formkörper 14 durchströmt. Der hohle Formkörper 14 kann integral in dem Gehäuse 2 oder direkt in dem Schneidstator 5 ausgebildet sein oder ein gesondertes Bauteil darstellen; in beiden Fällen kann der in dem hohlen Formkörper 14 enthaltene Hohlraum zur Aufnahme des Kühlmittels und zur Realisierung dessen Kühlwirkung z.B. durch einen umlaufend eingeschweißten Deckel 16 in einem Grundkörper 17 abgeschlossen sein.

[0034] Die Erfindung ist anhand der Ausführungsbeispiele in der Beschreibung und in der Zeichnung lediglich exemplarisch dargestellt und nicht darauf beschränkt, sondern umfasst alle Variationen, Modifikationen, Substitutionen und Kombinationen, die der Fachmann den vorliegenden Unterlagen insbesondere im Rahmen der Ansprüche und der allgemeinen Darstellungen in der Einleitung dieser Beschreibung sowie der Beschreibung der Ausführungsbeispiele und deren Darstellungen in der Zeichnung entnehmen und mit seinem fachmännischen Wissen sowie dem Stand der Technik kombinieren kann. Insbesondere sind alle einzelnen Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung und ihrer Ausführungsvarianten kombinierbar.


Ansprüche

1. Feinmühle (1), die einen Schneidrotor (3) mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern (4), einen den Schneidrotor (3) umgebenden Schneidstator (5) mit einer Mehrzahl von Statormessern (6), einen Mahlguteinlass (7) zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors (3) nach dem Mahlguteinlass (7) liegenden Austragssieb (8) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
dass sämtliche Statormesser (6) in Drehrichtung des Schneidrotors (3) zwischen dem Mahlguteinlass (7) und dem Austragssieb (8) angeordnet sind.
 
2. Feinmühle (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Gehäuse (2) enthalten ist, in dem das Austragssieb (8) fest eingebaut ist.
 
3. Feinmühle (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mahlguteinlass (7) ein erster Mahlguteinlass (7) ist, und dass in Drehrichtung des Schneidrotors (3) nach dem ersten Mahlguteinlass (7) und vor dem Austragssieb (8) mindestens ein weiterer Mahlguteinlass (7a) zur Mahlgutzufuhr angeordnet ist.
 
4. Feinmühle (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Drehrichtung des Schneidrotors (3) nach dem ersten Mahlguteinlass (7) und vor dem Austragssieb (8) eine Mehrzahl von Mahlguteinlässen (7a) zur Mahlgutzufuhr angeordnet ist.
 
5. Feinmühle (1) nach Anspruch 3 oder 4 in Verbindung mit Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (2) vor dem in Drehrichtung des Schneidrotors (3) nach dem ersten Mahlguteinlass (7) liegenden zweiten Mahlguteinlass (7a) kühlbar ausgeführt ist.
 
6. Feinmühle (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass Kühleinrichtungen (13) zur Kühlung des Gehäuses (2) hohle Formkörper (14, 14a) vor dem zweiten Mahlguteinlass (7a) enthalten.
 
7. Feinmühle (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühleinrichtungen (13) so ausgelegt sind, dass die hohlen Formkörper (14, 14a) von einem Gas oder einer Flüssigkeit durchströmt werden.
 
8. Feinmühle (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedem Mahlguteinlass (7, 7a) ein eigener Prozessgaseinlass (9, 9a) zur Prozessgaszufuhr zugeordnet ist.
 
9. Feinmühle (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Prozessgaseinlass (9a) zur Prozessgaszufuhr zwischen dem ggf. ersten Mahlguteinlass (7) und dem Austragssieb (8) angeordnet ist.
 
10. Feinmühle (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem in Drehrichtung des Schneidrotors (3) liegenden Ende des Austragssiebes (8) ein Abschlusskeil (10) zugeordnet ist.
 
11. Feinmühle (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abschlusskeil (10) messerartig ausgebildet ist.
 
12. Feinmühle (1) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Drehrichtung des Schneidrotors (3) auf das Austragssieb (8) folgend der Reihe nach ein Prozessgaseinlass (9) zur Prozessgaszufuhr, der Abschlusskeil (10) und dann der ggf. erste Mahlguteinlass (7) angeordnet sind.
 
13. Betriebsverfahren für eine Feinmühle (1), die einen Schneidrotor (3) mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern (4), einen den Schneidrotor (3) umgebenden Schneidstator (5) mit einer Mehrzahl von Statormessern (6), einen Mahlguteinlass (7) zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors (3) nach dem Mahlguteinlass (7) liegenden Austragssieb (8) enthält, wobei sämtliche Statormesser (6) in Drehrichtung des Schneidrotors (3) zwischen dem Mahlguteinlass (7) und dem Austragssieb (8) angeordnet sind, und wobei wenigstens zwei Prozessgaseinlässe (9, 9a) zur Prozessgaszufuhr vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass Prozessgas durch alle vorhandenen Prozessgaseinlässe (9, 9a) zu wenigstens annähernd gleichen Anteilen in die Feinmühle (1) zugeführt wird.
 
14. Betriebsverfahren für eine Feinmühle (1) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Prozessgaseinlass (9) dem Mahlguteinlass (7) zugeordnet und insbesondere in Drehrichtung des Schneidrotors (3) vorgeschaltet ist, und dass alle anderen Prozessgaseinlässe (9a) zwischen dem Mahlguteinlass (7) und dem Austragssieb (8) angeordnet sind.
 
15. Betriebsverfahren für eine Feinmühle (1), die einen Schneidrotor (3) mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern (4), einen den Schneidrotor (3) umgebenden Schneidstator (5) mit einer Mehrzahl von Statormessern (6), eine Mehrzahl von Mahlguteinlässen (7, 7a) zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors (3) nach den Mahlguteinlässen (7, 7a) liegenden Austragssieb (8) enthält, wobei sämtliche Statormesser (6) in Drehrichtung des Schneidrotors (3) zwischen dem in Drehrichtung des Schneidrotors (3) ersten Mahlguteinlass (7) und dem Austragssieb (8) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mahlgut durch alle vorhandenen Mahlguteinlässe (7, 7a) zu wenigstens annähernd gleichen Anteilen in die Feinmühle (1) zugeführt wird.
 
16. Betriebsverfahren für eine Feinmühle (1), die einen Schneidrotor (3) mit einer Vielzahl von insbesondere gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Schneidmessern (4), einen den Schneidrotor (3) umgebenden Schneidstator (5) mit einer Mehrzahl von Statormessern (6), eine Mehrzahl von Mahlguteinlässen (7, 7a) zur Mahlgutzufuhr und einen in Drehrichtung des Schneidrotors (3) nach den Mahlguteinlässen (7, 7a) liegenden Austragssieb (8) enthält, wobei sämtliche Statormesser (6) in Drehrichtung des Schneidrotors (3) zwischen dem in Drehrichtung des Schneidrotors (3) ersten Mahlguteinlass (7) und dem Austragssieb (8) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mahlgut vollständig insbesondere wahlweise durch einen Mahlguteinlass (7 oder 7a) in die Feinmühle (1) zugeführt wird.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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