Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten von Werkstücken,
die bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder
dergleichen bestehen.
Stand der Technik
[0002] Vorrichtungen zum Beschichten von Werkstücken der eingangs genannten Art sind beispielsweise
in der Form von Kantenanleimmaschinen im Bereich der Möbel- und Bauelementindustrie
seit langem bekannt. So offenbart beispielsweise die
DE 34 47 592 eine Kantenanleimvorrichtung, bei der das Kantenmaterial über eine Zuführeinrichtung
zugeführt und dabei ein Schmelzkleber auf die dem Werkstück zugewandte Fläche des
Kantenmaterials aufgebracht wird. Anschließend wird das Kantenmaterial mittels einer
Andrückrolle an die zu beschichtende Oberfläche des Werkstücks angedrückt.
[0003] Obgleich sich diese Technik über einen langen Zeitraum bewährt hat, lassen die in
der Möbel- und Bauelementeindustrie immer weiter wachsenden Anforderungen den Wunsch
nach verbesserten Lösungen für das Beschichten von Werkstücken entstehen. Wesentliche
Aspekte sind hierbei einerseits die immer größer werdende Vielfalt an Beschichtungsmaterialien,
die in den unterschiedlichsten Dicken und Materialien vorliegen und individuelle Lösungen
erfordern. Darüber hinaus wird auch immer häufiger eine so genannte Stückzahl-1-Fertigung
gefordert, bei der für jedes Werkstück ein anderes Beschichtungsmaterial vorzusehen
ist. Dies erfordert eine hohe Variabilität bzw. Anpassungsfähigkeit der Beschichtungsvorrichtung.
[0004] Darüber hinaus kann die Handhabung und Aufbringung heißen Schmelzklebers auf das
Beschichtungsmaterial zu Verunreinigungen und Störungen im Betriebsablauf führen,
was die Zuverlässigkeit der Bearbeitung beeinträchtigen kann.
[0005] Nicht zuletzt nehmen auch die Anforderungen an die Betriebsgeschwindigkeit bzw. Kapazität
der Beschichtungsvorrichtungen immer weiter zu, so dass auch ein Bedarf an einer beschleunigten
Arbeitsweise der Beschichtungsvorrichtung besteht.
Darstellung der Erfindung
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Beschichtungsverfahren und eine Beschichtungsvorrichtung
der eingangs genannten Art bereitzustellen, die einen zuverlässigen, flexiblen und
gleichzeitig zügigen Betrieb ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Beschichten von Werkstücken
nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung zum Beschichten von Werkstücken nach Anspruch
5 gelöst. Besonders bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0008] Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt der Gedanke zugrunde, die Materialeigenschaften
der die Werkstücke häufig verwendeten Holzmaterialien bzw. holzbasierten Materialien
direkt für das Anhaften eines Beschichtungsmaterials zu nutzen. Vor diesem Hintergrund
zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus, dass Energie auf eine Oberfläche
des Werkstücks derart aufgebracht wird, dass in dem Material des Werkstücks enthaltenes
Lignin zumindest an der zu beschichtenden Oberfläche des Werkstücks haftende Eigenschaften
entfaltet. Das Beschichtungsmaterial wird an eine Oberfläche des Werkstücks angedrückt,
wobei das Beschichtungsmaterial zumindest teilweise unter Nutzung der haftenden Eigenschaften
des Lignin mit dem Werkstück verbunden wird.
[0009] Durch diese völlig neuartige Verfahrensweise kann der Einsatz eines zuzuführenden
Haftmittels bzw. haftend machbaren Mittels vermindert werden. Je nach Anwendungsfall
kann sogar ganz auf den Einsatz eines zuzuführenden Haftmittels bzw. haftend machbaren
Mittels verzichtet werden. Auf diese Weise kann der Beschichtungsvorgang zuverlässig,
flexibel und gleichzeitig zügig gemacht werden.
[0010] Durch das Aufbringen von Energie auf das in dem zu beschichtenden Werkstück enthaltene
Lignin wird dieses aufgeschmolzen bzw. angeschmolzen, sodass das Lignin haftende Eigenschaften
entfaltet. Diese werden im Rahmen der folgenden Erfindung vorteilhaft für das Anbringen
des Beschichtungsmaterials an das jeweilige Werkstück genutzt. Dabei kann die Energie
im Rahmen der vorliegenden Erfindung direkt oder indirekt auf die Oberfläche des Werkstücks
aufgebracht werden. Eine indirekte Aufbringung der Energie kann beispielsweise durch
Reflektion oder auch durch andere geeignete Mechanismen erfolgen. So ist es beispielsweise
möglich, das Beschichtungsmaterial selbst als Übertragungsmedium von reflektierter
Strahlung, von Wärme oder anderer geeigneter Energieformen zu nutzen. Auf diese Weise
wird es beispielsweise möglich, gleichzeitig einen Energieeintrag sowohl in das Beschichtungsmaterial
als auch in die Werkstückoberfläche zu ermöglichen, sodass gegebenenfalls mit einer
einzelnen oder jedenfalls einer verminderten Anzahl von Energiequellen gearbeitet
werden kann.
[0011] Wie bereits erwähnt, ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, die Verbindung
zwischen dem Beschichtungsmaterial und dem jeweiligen Werkstück ausschließlich durch
das im Werkstück enthaltene Lignin zu erzeugen. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
ist jedoch vorgesehen, dass ein zusätzliches Haftmittel bzw. haftend machbares Mittel
auf die Oberfläche des Werkstücks und/oder das Beschichtungsmaterial aufgebracht wird.
Hierdurch lässt sich eine besonders zuverlässige und hochwertige Verbindung erzielen,
wobei die Nutzung des Lignin in vielen Fällen zu einer stark verminderten Menge zuzuführenden
Haftmittels bzw. haftend machbaren Mittels führt.
[0012] Für die Aktivierung bzw. das Aufschmelzen des Lignin eignen sich unterschiedlichste
Energiequellen, auf die untenstehend noch näher eingegangen wird.
[0013] Ferner stellt die Erfindung eine Vorrichtung zum Beschichten von Werkstücken nach
Anspruch 5 bereit. Der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt der Gedanke zugrunde, an
der Schnittstelle zwischen Beschichtungsmaterial und Werkstück anzusetzen und den
bisher zum Einsatz kommenden, vorgeheizten Schmelzkleber durch neuartige Verbindungstechniken
zu ersetzen. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Vorrichtung
zum Beschichten von Werkstücken mindestens eine Energiequelle zum Aufbringen von Energie
auf ein Haftmittel bzw. haftend machbares Mittel aufweist, das eigenständig vorgesehen
sein kann und/oder Teil des Beschichtungsmaterials und/oder des Werkstücks sein kann.
Auf diese Weise ergeben sich deutlich weit reichendere Möglichkeiten, den Verbindungsvorgang
des Beschichtungsmaterials an dem Werkstück auf die jeweiligen Anforderungen abzustimmen
und so für jeden Einzelfall einen optimalen Betrieb der Beschichtungsvorrichtung zu
ermöglichen. Hierdurch ergibt sich selbst bei so genannter Stückzahl-1-Fertigung eine
optimale Kombination eines präzisen, flexiblen und zügigen Betriebs.
[0014] Die Energiequelle kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf unterschiedliche
Art und Weise ausgestaltet sein, wobei der Begriff "Energie" im Rahmen der vorliegenden
Erfindung in einem breiten Sinne aufzufassen ist. Dabei ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
dass die mindestens eine Energiequelle ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Laser, Infrarotquelle, Ultraschallquelle, Magnetfeldquelle, Mikrowellenquelle, Plasmaquelle
und Begasungsquelle. Diese Aufzählung macht deutlich, dass neben klassischen Energiequellen
auch Energiequellen in Frage kommen, die Energie beispielsweise durch eine chemische
Reaktion auf das Beschichtungsmaterial aufbringen, die beispielsweise eine Begasungsquelle.
In diesem Zusammenhang ist auch zu beachten, dass die jeweilige Energiequelle einerseits
ein bereits als Haftmittel vorhandenes Mittel aktivieren kann und andererseits auch
ein an sich nicht als Haftmittel dienendes Mittel durch Energiebeaufschlagung, chemische
Reaktion oder dergleichen zu einem haftenden Mittel machen kann. Ferner ist zu beachten,
dass im Rahmen der Erfindung prinzipiell jede beliebige Energiequelle zum Einsatz
kommen kann.
[0015] Jede der oben genannten Energiequellen besitzt ihre spezifischen Vorteile. So ermöglicht
ein Laser ein besonders zielorientiertes und zügiges Arbeiten, während Infrarot- und
Plasmaquellen einen breitspurigen Betrieb und eine gute Tiefenwirkung zulassen. Energiequellen
mit Ultraschall, Magnetfeld und Mikrowelle arbeiten berührungslos und können auch
während des Andrückens des Beschichtungsmaterials noch Energie in den Prozess einbringen.
Dabei besitzt insbesondere ein Magnetfeld eine gute Tiefenwirkung. Eine auf Begasung
basierende Energiequelle eignet sich besonders gut dazu, durch Einwirkung auf und
Reaktion mit dem Beschichtungsmaterial überhaupt erst einen Stoff zu bilden, der haftende
Eigenschaften besitzt.
[0016] Das Beschichtungsmaterial ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise in
Form eines Vorrats in der Zuführeinrichtung vorgesehen, wobei das Beschichtungsmaterial
im Rahmen der vorliegenden Erfindung aus unterschiedlichsten Materialien ausgewählt
sein kann. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es dabei bevorzugt, dass das
Material des Beschichtungsmaterials ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kunststoff,
Furnier, Papier, Pappe, Metall und Kombinationen hiervon.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass das Beschichtungsmaterial
12 zumindest abschnittsweise eine integrale oder diskrete Schicht aufweist, die durch
Energiezufuhr haftende Eigenschaften entfaltet. Auf diese Weise ist es im Rahmen der
Erfindung nicht mehr unbedingt erforderlich, einen herkömmlichen Haftmittelauftrag
vorzusehen, sondern diese Funktion kann in die Kantenzufuhr integriert werden. Dabei
ermöglicht eine vollständige Integration des Haftmittels bzw. haftend machbaren Mittels
in das Beschichtungsmaterial einen sehr einfachen und zügigen Betrieb der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Demgegenüber besitzt die Ausbildung des Haftmittels bzw. haftend machbaren
Mittels als diskrete Schicht, die zu einem geeigneten Zeitpunkt mit dem Beschichtungsmaterial
verbunden wird, den Vorteil einer höheren Variantenvielfalt, so muss bei der letztgenannten
Ausgestaltung auch für unterschiedlichste Arten von Beschichtungsmaterialien nur eine
einzelne diskrete Schicht eines Haftmittels bzw. haftend machbaren Mittels vorgehalten
werden.
[0018] Alternativ oder zusätzlich kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch weiterhin
vorteilhaft sein, dass die Vorrichtung ferner mindestens eine Haftmittelbereitstellungseinrichtung
aufweist, die eingerichtet ist, ein bereits haftendes oder noch durch Energiebeaufschlagung
haftend zu machendes Mittel auf das Beschichtungsmaterial und/oder Werkstück aufzutragen.
Hierdurch wird die Variantenvielfalt der Vorrichtung noch weiter erhöht, und es kann
auch mit Kombinationen verschiedener Haftmittel gearbeitet werden, sodass mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung praktisch jedes Beschichtungsmaterial auf praktisch
jedes Werkstück aufgebracht werden kann. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die
Vorrichtung mindestens zwei Haftmittelbereitstellungseinrichtungen aufweist, die voneinander
unterschiedliche Haftmittel bzw. haftend machbare Mittel bereitstellen.
[0019] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Andrückeinrichtung
eingerichtet ist, das Beschichtungsmaterial auf eine Schmalfläche und/oder eine Breitfläche
des Werkstücks aufzubringen. Somit lassen sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Werkstücke mit einer beliebigen Gestalt bei weiterhin präzisem, flexiblem und zügigem
Betrieb herstellen.
[0020] Insbesondere bei einem Aufbringen von Beschichtungsmaterial auf eine Breitfläche
des Werkstücks ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, dass die
mindestens eine Energiequelle verfahrbar angeordnet ist, und zwar bevorzugt quer zur
Richtung einer durch die Fördereinrichtung erzeugten Relativbewegung zwischen der
Andrückeinrichtung und dem jeweiligen Werkstück. Hierdurch lassen sich auch großflächige
Beschichtungsmaterialien rationell mit einer einzigen bzw. einer geringen Anzahl von
Energiequellen aufbringen.
[0021] Die Fördereinrichtung kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf unterschiedlichste
Art und Weise ausgestaltet sein, beispielsweise derart, dass das jeweilige Werkstück
stationär vorgesehen ist und ein oder mehrere Bauteile der Vorrichtung in Bezug auf
das Werkstück verfahrbar sind. Derartige Stationärmaschinen zeichnen sich durch einen
sehr geringen Platzbedarf und eine hohe Variabilität aus. Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Fördereinrichtung eingerichtet ist,
die Werkstücke in einer Durchlaufrichtung zu fördern, wobei der Förderbetrieb kontinuierlich
oder gegebenenfalls auch getaktet sein kann. Auf diese Weise wird ein besonders zügiger
und störungsfreier Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit hohem Durchsatz erreicht.
[0022] Die einzelnen Baueinheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung können prinzipiell als
eigenständige, fest oder verfahrbar montierte Einheiten angeordnet sein. Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass zumindest die Andrückeinrichtung
und die Energiequelle zu einer Einheit zusammengefasst sind, die über eine Schnittstelle
in eine Versorgungseinheit wie beispielsweise in die Werkzeugaufnahme einer Spindeleinheit
einwechselbar ist. Hierdurch lässt sich eine hochgradig variable und flexible Vorrichtung
schaffen, mit der unterschiedlichste Werkstücke und Beschickungsmaterialien verarbeitet
werden können, ohne eine übermäßig große Anzahl von Bauteilen vorzusehen. Insbesondere
wird durch die Einwechselbarkeit der Einheit aus Andrückeinrichtung und Energiequelle
die Anzahl der erforderlichen Antriebseinheiten vermindert, da unterschiedliche Einheiten
über die gemeinsame Versorgungseinheit (beispielsweise Spindeleinheit) angetrieben
und versorgt werden können.
[0023] Ferner ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Vorrichtung
eine Fokussiereinrichtung aufweist, die eingerichtet ist, die von der Energiequelle
bereitgestellte Energie auf ausgewählte Bereiche des zu aktivierenden oder zu erzeugenden
Haftmittels zu richten. Auf diese Weise können mehrere Effekte gleichzeitig erzielt
werden. Einerseits kann der Betrieb der Vorrichtung problemlos an unterschiedliche
Abmessungen des Beschichtungsmaterials abgestimmt werden, ohne dass Umbauarbeiten
an der jeweiligen Energiequelle erforderlich sind. So kann die Wirkfläche punkt- oder
linienförmig, aber auch flächig mit unterschiedlichen Abmessungen eingestellt werden.
[0024] Darüber hinaus kann über die Fokussiereinrichtung jedoch gegebenenfalls auch die
Intensität der auf das Haftmittel aufgebrachten Energie variiert werden, sodass ein
optimales Beschichtungsergebnis ohne Beschädigung des Beschichtungsmaterials erreicht
werden kann.
[0025] In diesem Zusammenhang ist es besonders bevorzugt, dass die Energiequelle und/oder
die Fokussiereinrichtung eingerichtet sind, zu oszillieren. Hierdurch können lokale
Energiespitzen vermieden werden, und es kann eine gleichmäßige Abdeckung des mit Energie
zu beaufschlagenden Bereichs bewirkt werden. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass
die Energiequelle und/oder die Fokussiereinrichtung eingerichtet sind, umso schneller
zu oszillieren, je schneller die Relativbewegung gegenüber dem Werkstück ist.
[0026] Die Fokussiereinrichtung kann die von der Energiequelle bereitgestellte Energie prinzipiell
auf eine beliebige Stelle des Beschichtungsmaterials oder gegebenenfalls auch des
Werkstücks oder Haftmittels richten. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist dabei
jedoch vorgesehen, dass die Fokussiereinrichtung eingerichtet ist, die von der Energiequelle
bereitgestellte Energie in dem Bereich unmittelbar stromaufwärts eines Andrückbereichs
zu richten, in welchem das Beschichtungsmaterial an einer Oberfläche eines Werkstücks
angedrückt wird. Hierdurch kann mit einer minimalen Energiemenge gearbeitet werden,
was nicht nur den Energieverbrauch vermindert, sondern auch mögliche Beeinträchtigungen
der mit Energie beaufschlagten Materialien minimiert.
[0027] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung ferner eine Steuereinrichtung
auf, die eingerichtet ist, den Betrieb, insbesondere die Leistung der Energiequelle
auf die Eigenschaften und Abmessungen des Haftmittels bzw. haftend machbaren Mittels
sowie die Relativgeschwindigkeit zwischen Energiequelle und Haftmittel abzustimmen.
Auf diese Weise lässt sich unter allen Betriebsbedingungen und für alle verwendeten
Materialien ein optimales Beschichtungsergebnis erzielen, und zwar auch bei wirtschaftlichen
Arbeitsbedingungen, in dem nämlich mit einem optimalen Energieeintrag, mit einer optimalen
Haftmittelmenge, etc. gearbeitet werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028]
Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht einer Beschichtungsvorrichtung 1 als bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 zeigt schematisch eine Draufsicht einer Beschichtungsvorrichtung 1 als zweite
bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 zeigt schematisch eine Draufsicht einer Beschichtungsvorrichtung 1 als dritte
bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Beschichtungseinheit für eine erfindungsgemäße
Beschichtungsvorrichtung.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0029] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
[0030] Eine Beschichtungsvorrichtung 1 zum Beschichten von Werkstücken 2 als bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in Figur 1 schematisch in einer Draufsicht
dargestellt. Die Beschichtungsvorrichtung 1 dient in der vorliegenden Ausführungsform
zum Beschichten von plattenförmigen Werkstücken 2, die zumindest abstandsweise aus
Holz- Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, wie sie beispielsweise
im Bereich der Möbel- und Bauelementeindustrie heute zum Einsatz kommen. Dabei kann
es sich um unterschiedlichste Werkstücke wie beispielsweise Massivholz- oder Spanplatten,
Leichtbauplatten, Sandwichplatten, Fußbodenleisten, Profilen zur Profilummantelung
etc. handeln. Es ist jedoch zu beachten, dass die vorliegende Erfindung nicht auf
derartige Werkstücke beschränkt ist.
[0031] Die Beschichtungsvorrichtung 1 umfasst zunächst eine Fördereinrichtung 4, die in
der vorliegenden Ausführungsform als Durchlauffördereinrichtung ausgestaltet ist,
beispielsweise in Form eines Rollenförderers, Riemenförderers oder dergleichen. Dabei
dient die Fördereinrichtung 4 dazu, die Werkstücke 2 in einer Durchlaufrichtung (von
links nach rechts in Figur 1) zu fördern.
[0032] Neben der Fördereinrichtung 4 ist eine Zuführeinrichtung 10 zum Zuführen eines Beschichtungsmaterials
12 angeordnet, wobei es sich bei dem Beschichtungsmaterial beispielsweise um ein Kantenmaterial
für eine Schmalfläche des Werkstücks, aber auch um ein Deckmaterial für eine Breitfläche
oder jede andere beliebige Oberfläche des Werkstücks 2 handeln kann. Die Zuführeinrichtung
10 enthält einen Vorrat an Beschichtungsmaterial 12, das aus unterschiedlichsten Materialien
bestehen kann, wie beispielsweise Kunststoff, Furnier, Papier, Pappe, Metall, etc.
und vielfältigen Kombinationen hiervon. Dabei kann das Beschichtungsmaterial beispielsweise
in Rollenform (ggf. in einer Kassette), aber auch in Form von Einzelabschnitten vorgesehen
sein.
[0033] In der vorliegenden Ausführungsform gemäß Figur 1 handelt es sich jedoch um ein Beschichtungsmaterial,
das eine integrale oder diskrete Schicht 14 enthält, die durch Energiezufuhr haftende
Eigenschaften enthaltet, ein derartiges integrales Beschichtungsmaterial kann beispielsweise
durch ein Kunststoffmaterial gebildet sein, das eine Schicht 14 enthält, die durch
die Energiezufuhr haftende Eigenschaften entfaltet. Bei Vorsehen einer diskreten Schicht
14 kann das übrige Beschichtungsmaterial prinzipiell aus einem beliebigen Material
bestehen. In jedem Falle ist die diskrete Schicht 14 auf der dem Werkstück 2 zugewandten
Seite des Beschichtungsmaterials 12 angeordnet.
[0034] Die Zuführeinrichtung 10 führt das Beschichtungsmaterial 12 einer Andrückeinrichtung
20 zum Andrücken des Beschichtungsmaterials 12 an eine Oberfläche 2a des Werkstücks
2 zu. Bei der Andrückeinrichtung 20 handelt es sich in der vorliegenden Ausführungsform
um eine Andrückrolle (anstelle einer Andrückrolle können beispielsweise auch Bänder,
Schuhe oder dergleichen zum Einsatz kommen), die auf der Oberfläche 2a des Werkstücks
2 abrollt und auf diese Weise das Beschichtungsmaterial 12 an die Oberfläche 2a des
Werkstücks 2 andrückt.
[0035] Ferner umfasst die Beschichtungsvorrichtung 1 eine Energiequelle 30 zum Aufbringen
von Energie auf das Haftmittel bzw. haftend machbare Mittel 14. Dabei kommen im Rahmen
der vorliegenden Erfindung unterschiedlichste Energiequellen in Betracht, wie beispielsweise
Laser, Infrarotquelle, Ultraschallquelle, Magnetfeldquelle, Mikrowellenquelle, Plasmaquelle,
Begasungsquelle etc. Alle diese Energiequellen 30 stellen Energie in gerichteter Form
bereit und richten diese auf das Haftmittel bzw. haftend machbare Mittel 14, das als
integraler oder diskreter Teil des Beschichtungsmaterials 12 zugeführt wird.
[0036] Diese gebündelte bzw. gerichtete Energie ist wie in Figur 1 durch eine von der Energiequelle
30 ausgehende Linie dargestellt. Diese durchläuft eine Fokussiereinrichtung 32, die
eingerichtet ist, die von der Energiequelle 30 bereitgestellte Energie auf ausgewählte
Bereiche des zu aktivierenden oder zu erfolgenden Haftmittels 14 zu richten. Es ist
jedoch zu beachten, dass die Energiequelle 30 im Rahmen der Erfindung auch an anderer
geeigneter Stelle angeordnet sein kann. So kann eine Energiequelle gemäß einer allgemeinen
Weiterbildung der Erfindung beispielsweise auch in der Andrückeinrichtung und/oder
der Fördereinrichtung integriert sein.
[0037] Im einfachsten Falle kann es sich bei der Fokussiereinrichtung 32 um eine Linse handeln.
Es ist jedoch zu beachten, dass je nach Energiequelle 30 unterschiedliche Fokussiereinrichtung
32 zum Einsatz kommen können, wobei die Fokussiereinrichtung jeweils eingerichtet
sein kann, die Streubreite und gegebenenfalls auch die Intensität der aufgebrachten
Energie einzustellen. Auf diese Weise richtet die Fokussiereinrichtung 32 die von
der Energiequelle 30 bereitgestellte Energie in den Bereich unmittelbar stromaufwärts
eines Andrückbereichs 32, in welchem das Beschichtungsmaterial 12 an die Oberfläche
2a des Werkstücks 2 angedrückt wird.
[0038] Dieser Betrieb der Energiequelle 30 und auch der Fokussiereinrichtung 32 wird durch
eine nicht näher gezeigte Steuereinrichtung gesteuert, wobei die Steuereinrichtung
insbesondere die Leistung der Energiequelle 30 auf die Eigenschaften und Abmessungen
des Haftmittels bzw. haftend machbaren Mittels 14 sowie die Relativgeschwindigkeit
zwischen Energiequelle 30 und Haftmittel 14 abstimmt.
[0039] Zusätzlich kann die Steuereinrichtung auch Informationen von Sensoren auswerten,
die den Betrieb der Beschichtungsvorrichtung überwachen, beispielsweise Sensoren,
die im Bereich des Andrückbereichs 22 angeordnet sind und beispielsweise die Temperatur
des aufgebrachten Beschichtungsmaterials 12 erfassen. Auf der Grundlage dieser Informationen
kann die Steuereinrichtung nicht nur die Energiequelle 30, sondern gegebenenfalls
auch die Fokussiereinrichtung 32 steuern.
[0040] Dabei ist zu beachten, dass die Fokussiereinrichtung 32 in der vorliegenden Ausführungsform
eingerichtet ist, bei Bedarf zu oszillieren beispielsweise in einer Richtung senkrecht
zur Zeichenebene in Figur 1. Unter einer Oszillierbewegung wird dabei eine Schwingung
mit einer Frequenz von beispielsweise mindestens 10 Hz (z. B. 50 Hz) verstanden. Dabei
sorgt die Steuereinrichtung dafür, dass die Fokussiereinrichtung umso schneller oszilliert,
je schneller die Relativbewegung gegenüber dem Werkstück 2 ist.
[0041] Ferner ist die Fokussiereinrichtung 32 in der vorliegenden Ausführungsform gemeinsam
mit der Energiequelle 30 verfahrbar, und zwar in einer Richtung quer zur Durchlaufrichtung
der Fördereinrichtung 4. Dies ist besonders vorteilhaft für großflächige Beschichtungsaufgaben,
wie beispielsweise zur Beschichtung der Breitflächen von Werkstücken.
[0042] Zusätzlich oder alternativ zu einer Aktivierung eines Haftmittels bzw. haftend machbaren
Mittels 14 (das in beliebiger Form zugeführt werden kann) ermöglicht die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 jedoch auch das erfindungsgemäße Verfahren, bei welchem in dem jeweiligen
Werkstück 2 enthaltenes Lignin zum Anbringen des Beschichtungsmaterials 12 an der
Oberfläche 2a des Werkstücks 2 genutzt wird. Hierfür sind an der Vorrichtung 1 keine
grundlegenden Modifikationen erforderlich. Allerdings wird die Energiequelle 30 hierfür,
beispielsweise mithilfe der Fokussiereinrichtung 32, derart eingerichtet und eingestellt,
dass in dem Material des Werkstücks 2 enthaltenes Lignin zumindest an der zu beschichtenden
Oberfläche 2a des Werkstücks haftende Eigenschaften entfaltet. Dies setzt freilich
voraus, dass in dem zu beschichtenden Werkstück Lignin enthalten ist, d.h. dass das
Werkstück zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen oder dergleichen besteht.
[0043] Anschließend oder simultan zu dem Aktivieren des Lignins wird das Beschichtungsmaterial
12 an die Oberfläche 2a des Werkstücks angedrückt, sodass das Beschichtungsmaterial
unter Nutzung der haftenden Eigenschaften des Lignin mit dem Werkstück verbunden wird.
Insoweit bestehen hinsichtlich des Verfahrensablaufs keine grundlegenden Unterschiede
zu dem oben beschriebenen Verfahren, das ausschließlich auf einem zugeführten Haftmittel
bzw. haftend machbaren Mittel 14 basiert. Ferner kann, wie bereits erwähnt, die Haftwirkung
des Lignin mit der Haftwirkung eines separat zugeführten Mittels 14 kombiniert werden.
[0044] Zur Aktivierung bzw. zum Aufschmelzen des Lignin kann die Energie der Energiequelle
30 direkt auf die zu beschichtende Oberfläche 2a aufgebracht werden. Alternativ oder
zusätzlich ist es ebenso möglich, die Energie beispielsweise auf das Beschichtungsmaterial
12 aufzubringen. Diese Energie kann von dem Beschichtungsmaterial 12 beispielsweise
reflektiert oder in Form von Restwärme in die Oberfläche 2a des Werkstücks eingebracht
werden.
[0045] Diese Verfahrensweise, bei der die Haftwirkung des Lignin gezielt aktiviert und genutzt
wird, kann auf vielfältige Weise variiert werden und insbesondere auch bei den nachfolgend
beschriebenen Ausführungsformen einzeln oder in Kombination mit einem separat zugeführten
Haftmittel bzw. haftend machbaren Mittel 14 zum Einsatz kommen. Ferner ist zu beachten,
dass auch in dem Beschichtungsmaterial enthaltenes Lignin entsprechend aktiviert und
zur Verbindung des Beschichtungsmaterials mit dem Werkstück genutzt werden kann.
[0046] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung
1 ist in Figur 2 schematisch in einer Draufsicht dargestellt. Diese unterscheidet
sich von der in Figur 1 gezeigten ersten Ausführungsform primär dadurch, dass das
Haftmittel bzw. haftend machbare Mittel 14 nicht gemeinsam mit dem Beschichtungsmaterial
12 zugeführt wird, sondern mittels einer Haftmittelbereitstellungseinrichtung in Form
einer Haftmittelauftragswalze 40 auf die zu beschichtende Oberfläche 2a des Werkstücks
2 aufgebracht wird. Alternativ oder zusätzlich ist es selbstverständlich, ebenso möglich,
das Haftmittel durch die Haftmittelbereitstellungseinrichtung 40 auf das Beschichtungsmaterial
12 aufzubringen.
[0047] Das derart aufgebrachte Haftmittel bzw. haftend machbare Mittel 14 wird dann ebenso
durch Energiebeaufschlagung mittels der Energiequelle 30 aktiviert oder erzeugt, und
zwar wiederum unmittelbar stromaufwärts eines Andrückbereichs 22.
[0048] Obgleich in Figur 2 nicht gezeigt, kann die erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung
12 selbstverständlich auch weitere Haftmittelbereitstellungseinrichtungen aufweisen,
wie beispielsweise eine zweite Haftmittelauftragswalze oder dergleichen, wobei diese
unterschiedlichen Haftmittelbereitstellungseinrichtungen vorzugsweise auch voneinander
unterschiedliche Haftmittel bzw. haftend machbare Mittel 14 bereitstellen. Hierdurch
können einerseits an einem einzelnen Werkstück besondere Effekte erzielt werden, andererseits
ist es ebenso möglich, die unterschiedlichen Haftmittelbereitstellungseinrichtungen
je nach Bedarf alternierend bei unterschiedlichen Werkstücken und Randbedingungen
einzusetzen.
[0049] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung
1 ist in Figur 3 schematisch in einer Draufsicht dargestellt. Diese zeichnet sich
dadurch aus, dass das Haftmittel bzw. haftend machbare Mittel 14 in Form eines Bahnmaterials
von einer Haftmittelbereitstellungseinrichtung 42 bereitgestellt wird. Dieses Bahnmaterial
14 wird synchron mit dem Beschichtungsmaterial 12 in einem Bereich zwischen dem Beschichtungsmaterial
12 und dem Werkstück 2 zugeführt und anschließend in dem Bereich unmittelbar stromaufwärts
eines Andrückbereichs 22 mit Energie beaufschlagt und haftend gemacht. Auf diese Weise
kann jederzeit Problemlos ein Wechsel des Beschichtungsmaterials 12 erfolgen, während
stets mit demselben Haftmittel bzw. haftend machbaren Mittel gearbeitet werden kann.
[0050] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Andrückeinrichtung 20 und der Energiequelle 30
sind in Figur 4 schematisch in einer Seitenansicht dargestellt. In dieser Ausführungsform
sind die Andrückeinrichtung 20 und die Energiequelle 30 zu einer Einheit 50 zusammengefasst,
die über eine Schnittstelle 52 in eine Versorgungseinheit wie beispielsweise in die
Werkzeugaufnahme einer Spindeleinheit eingewechselt werden kann. Bei der Schnittstelle
52 kann es sich beispielsweise um einer universelle Schnittstelle handeln, wie sie
in der Patenanmeldung
EP 0 743 139 der Anmelderin offenbart ist.
[0051] Die einwechselbare Einheit 50 kann ebenso die Fokussiereinrichtung 32 tragen und
darüber hinaus einen Zufuhrschlitz 54 für das Beschichtungsmaterial aufweisen, damit
dieses problemlos zu der Andrückwalze 20 zugeführt und von der gegenüberliegenden
Seite mittels der Energiequelle 30 mit Energie beaufschlagt werden kann. Es ist jedoch
zu beachten, dass auch in dieser Ausführungsform - wie generell im Rahmen der Erfindung
- auch eine alternative oder zusätzliche Energiebeaufschlagung des Werkstücks erfolgen
kann.
[0052] Eine derartige Einheit eignet sich besonders gut für Stationärmaschinen, aber auch
für Durchlaufmaschinen, und ermöglicht einen besonders variablen und flexiblen Betrieb
derartiger Maschinen, wobei die Anzahl der benötigten Versorgungseinheiten (Spindeleinheiten)
entsprechend verringert werden kann.
1. Verfahren zum Beschichten von Werkstücken (2), die zumindest abschnittsweise aus Holz,
Holzwerkstoffen, oder dergleichen bestehen, mit den Schritten:
Bereitstellen eines Werkstücks (2), das zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen,
oder dergleichen besteht,
Zuführen eines Beschichtungsmaterials (12), das auf eine Oberfläche (2a) des Werkstücks
(2) aufzubringen ist,
Aufbringen von Energie auf eine Oberfläche (2a) des Werkstücks derart, dass in dem
Material des Werkstücks (2) enthaltenes Lignin zumindest an der zu beschichtenden
Oberfläche (2a) des Werkstücks haftende Eigenschaften entfaltet, und
Andrücken des Beschichtungsmaterials (2) an eine Oberfläche (2a) des Werkstücks, wobei
das Beschichtungsmaterial (12) zumindest teilweise unter Nutzung der haftenden Eigenschaften
des Lignin mit dem Werkstück (2) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energie direkt oder indirekt auf die Oberfläche (2a) des Werkstücks aufgebracht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzliches Haftmittel bzw. haftend machbares Mittel (14) auf die Oberfläche
(2a) des Werkstücks (2) und/oder das Beschichtungsmaterial (12) aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energie mittels einer Energiequelle (30) aufgebracht wird, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Laser, Infrarotquelle, Ultraschallquelle, Magnetfeldquelle,
Mikrowellenquelle, Plasmaquelle, und Begasungsquelle.
5. Vorrichtung (1) zum Beschichten von Werkstücken (2), die bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff, Aluminium oder dergleichen bestehen, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend:
eine Zuführeinrichtung (10) zum Zuführen eines Beschichtungsmaterials (12),
eine Andrückeinrichtung (20) zum Andrücken des Beschichtungsmaterials (12) an eine
Oberfläche (2a) eines Werkstücks (2),
eine Fördereinrichtung (4) zum Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen der Andrückeinrichtung
(20) und dem jeweiligen Werkstück (2), und
mindestens eine Energiequelle (30) zum Aufbringen von Energie auf ein Haftmittel bzw.
haftend machbares Mittel (14), das eigenständig vorgesehen sein kann und/oder Teil
des Beschichtungsmaterials (12) und/oder des Werkstücks (2) sein kann, dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Energiequelle (30) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Laser, Infrarotquelle, Ultraschallquelle, Magnetfeldquelle, Mikrowellenquelle, Plasmaquelle,
und Begasungsquelle.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (10) einen Vorrat an Beschichtungsmaterial (12) enthält, dessen
Material ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kunststoff, Furnier, Papier,
Pappe, Metall, und Kombinationen hiervon.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial (12) zumindest abschnittsweise eine integrale oder diskrete
Schicht (14) aufweist, die durch Energiezufuhr haftende Eigenschaften entfaltet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner mindestens eine Haftmittelbereitstellungseinrichtung (40, 42) aufweist,
die eingerichtet ist, ein bereits haftendes oder noch durch Energiebeaufschlagung
haftend zu machendes Mittel (14) auf das Beschichtungsmaterial (12) und/oder Werkstück
(2) aufzutragen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens zwei Haftmittelbereitstellungseinrichtungen (40, 42) aufweist, die
voneinander unterschiedliche Haftmittel (14) bzw. haftend machbare Mittel (14) bereitstellen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtung (20) eingerichtet ist, das Beschichtungsmaterial (12) auf
eine Schmalfläche und/oder eine Breitfläche des Werkstücks (2) aufzubringen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Energiequelle (30) verfahrbar angeordnet ist, und zwar bevorzugt
quer zur Richtung einer durch die Fördereinrichtung (4) erzeugten Relativbewegung
zwischen der Andrückeinrichtung (20) und dem jeweiligen Werkstück (2).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (4) eingerichtet ist, die Werkstücke (2) in einer Durchlaufrichtung
zu fördern.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Fokussiereinrichtung (32) aufweist, die eingerichtet ist, die von
der Energiequelle (30) bereitgestellte Energie auf ausgewählte Bereiche des zu aktivierenden
oder zu erzeugenden Haftmittels (14) zu richten.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle (30) und/oder die Fokussiereinrichtung (32) eingerichtet sind,
zu oszillieren.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle (30) und/oder die Fokussiereinrichtung (32) eingerichtet sind,
umso schneller zu oszillieren, je schneller die Relativbewegung gegenüber dem Werkstück
(2) ist.