[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung eines vorkomprimierten Dichtbandes
auf einer Dichtbandrolle.
[0002] Vorkomprimierte Dichtbänder werden beispielsweise im Fassadenbau zur Abdichtung von
Gebäude- und Anschlussfugen eingesetzt, z.B. in Putzanschlussleisten, welche eine
nutförmige Aufnahme zum Einbringen der vorkomprimierten Dichtung aufweisen. In der
nutförmigen Aufnahme expandiert dann das vorkomprimierte Dichtband zeitverzögert und
füllt die Nut vollständig und dauerelastisch aus. Als Material für die Dichtbänder
wird beispielsweise ein offenzelliger Polyurethan-Weichschaumstoff verwendet, welcher
mit einem flammhemmend eingestellten Kunstharz imprägniert ist. Das vorkomprimierte
Dichtband ist als Dichtbandrolle im Fachhandel erhältlich, wobei das Dichtband auf
einem herkömmlichen Tragring aus Karton oder Kunststoff unter Zwischenlage eines Trennstreifens
aufgerollt und am Ende durch Verkleben mit einem Abschlussband gesichert ist, so dass
das Dichtband nicht vorzeitig expandieren kann.
[0003] Bei der Verarbeitung des vorkomprimierten Dichtbandes wird Abschlussband aufgeschnitten
und das Dichtband in der benötigten Länge abgerollt. Durch die verzögerte Expansion
steht ausreichend Zeit zur Verfügung, das Dichtband in die entsprechende Nut einer
Bauteilfuge oder einer Anschlussleiste einzubringen. Falls es zu Pausen oder Unterbrechungen
bei der Verarbeitung kommt, muss das Ende des Dichtbandes der Dichtbandrolle gesichert
werden, wozu aufsteckbare Klemmen oder sonstige Behelfsmittel verwendet werden. Um
ein seitliches Aufgehen (Teleskopieren) der Rollen zu vermeiden, wird in der Produktbeschreibung
darauf hingewiesen, Restrollen zu beschweren, wodurch es ebenfalls zu Beeinträchtigungen
im Arbeitsablauf kommt.
[0004] Aus der
JP 2000-118848 A ist ein Gehäuse für ein abrollbares Band mit einer Schneideinrichtung an der Austrittsöffnung
für das Band bekannt. Weiters zeigt die
US 2006/0191642 A1 einen Klebebandroller, ebenfalls mit einer Schneideinrichtung in der Bandaustrittsöffnung.
Die bekannten Vorrichtungen können allerdings nicht für vorkomprimierte Dichtbänder
eingesetzt werden, da ein vorzeitiges Expandieren des Dichtbandes nicht verhindert
werden kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit welcher die Verarbeitung
und Handhabung vorkomprimierter Dichtbänder vereinfacht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kassette zur Aufnahme der Dichtbandrolle
gelöst, welche eine Entnahmeöffnung für das Dichtband aufweist sowie eine Klemmeinrichtung
beinhaltet, welche auf den Endbereich des vorkomprimierten Dichtbandes einwirkt, und
so ein vorzeitiges Expandieren des Dichtbandes verhindert.
[0007] Aus der Entnahmeöffnung der Kassette ragt ein teilweise expandiertes Dichtbandstück
samt Trennstreifen heraus, an welchem das Dichtband gegebenenfalls nach Entlastung
der Klemmeinrichtung, in der gewünschten Länge herausgezogen und abgeschnitten werden
kann. Ein unbeabsichtigtes Expandieren der Restrolle wird durch die Klemmeinrichtung
verhindert, weiters kommt es durch die seitliche Führung der Dichtbandrolle durch
die Kassettenwände zu einer Abstützung der Dichtbandrolle, so dass ein Teleskopieren
der Restrolle wirksam vermieden wird.
[0008] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung weist die Klemmeinrichtung eine
in der Kassette radial verstellbare Klemmbacke auf, die mit einer Feder in radialer
Richtung belastet ist und mit einen Betätigungselement an der Außenseite der Kassette
in unterschiedlichen Stellungen fixiert werden kann.
[0009] Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung kann die Klemmeinrichtung eine
in der Kassette angelenkte, mit einer Feder belastete Klemmbacke aufweisen, die auf
den Endbereich des komprimierten Dichtbandes drückt.
[0010] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Dichtbandkassette in einer dreidimensionalen
Darstellung mit eingelegtem Dichtband und abgenommener Abdeckung;
- Fig. 2
- eine Rückansicht der Dichtbandkassette gemäß Fig. 1 in einer dreidimensionalen Darstellung;
- Fig. 3
- die Dichtbandkassette gemäß Fig. 1 ohne Dichtband;
- Fig. 4
- die Dichtbandkassette gemäß Fig. 2 mit abgenommenen Verkleidungsteilen;
- Fig. 5
- die Dichtbandkassette gemäß Fig. 2 in einer Schnittdarstellung; sowie
- Fig. 6
- eine zweite Ausführungsvariante der Dichtbandkassette in einer dreidimensionalen Ansicht.
[0011] Die in Fig. 1 bis Fig. 5 dargestellte erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeigt eine Kassette 1 mit einem Basisteil 2 und einer darauf befestigten
Abdeckung 3 (siehe Fig. 2, Fig. 4 und Fig. 5), wobei in der Darstellung gemäß Fig.
1 die Abdeckung 3 entfernt wurde, um die Dichtbandrolle 4 im Detail darzustellen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante kann allerdings die Abdeckung 3 aus einem
transparenten Material bestehen, so dass die Ansicht der Kassette im Wesentlichen
der Darstellung gemäß Fig. 1 entspricht. Die Dichtbandrolle 4 weist ein vorkomprimiertes
Dichtband 6 auf, das auf einen Tragring 5 aus Karton oder Kunststoff spiralig aufgewickelt
ist. Wie aus den Fig. 1 und Fig. 2 erkennbar, ragt ein teilweise expandiertes Dichtbandstück
8 aus einer Entnahmeöffnung 7 im Basisteil 2 der Kassette 1 und kann dort vom Benutzer
leicht erfasst werden. Um ein vorzeitiges Expandieren des Dichtbandes zu verhindern,
wirkt eine Klemmeinrichtung in radialer Richtung auf den Endbereich 9 des vorkomprimierten
Dichtbandes 6 ein.
[0012] Die Klemmeinrichtung 10 weist eine in der Kassette 1 entlang einer schlitzförmigen
Durchbrechung 14 im Basisteil 2 und einer äußeren Abdeckung 21 radial verstellbare
Klemmbacke 11 auf, die mit einer Feder 12 (s. Fig. 4 und Fig. 5) in radialer Richtung
belastet ist und mit einem Betätigungselement 13, beispielsweise einem Drehknopf mit
einem Gewindebolzen, an der Außenseite der Kassette 1 in unterschiedlichen Stellungen
fixierbar ist. Die Abdeckung 21 wurde in Fig. 4 entfernt, um die äußeren Teile der
Klemmeinrichtung 10 darzustellen.
[0013] Nach dem Lösen des Betätigungselementes 13 kann die Klemmbacke 11 leicht angehoben
und in dieser Stellung mit Hilfe des Betätigungselementes 13 fixiert werden. Dadurch
wird die Klemmwirkung auf den Endbereich 9 des vorkomprimierten Dichtbandes 6 aufgehoben,
wodurch das Dichtband 6 leichtgängig abgerollt werden kann. Danach wird das entnommene
Dichtband 6 abgeschnitten und das Betätigungselement 13 gelöst, wodurch die verstellbare
Klemmbacke 11 mit Hilfe der Feder 12 auf den Endbereich 9 des vorkomprimierten Dichtbandes
6 drückt. Bis zur nächsten Entnahme eines Dichtbandes bleibt somit der Rest der Dichtbandrolle
4 in gebrauchsfertigem Zustand.
[0014] Wie bereits weiter oben ausgeführt, ist die Kassette 1 bevorzugt zweiteilig ausgeführt
und weist einen Basisteil 2 mit einer zentralen Aufnahme 15 für die Dichtbandrolle
4 und eine mit dem Basisteil 2 lösbare verbindbare Abdeckung 3 auf. Der Drehknopf
zur Befestigung der Abdeckung 3 ist mit 16 gekennzeichnet.
[0015] Neben der bevorzugten Ausführungsvariante, bei der die Abdeckung 3 aus einem transparenten
oder durchsichtigen Material besteht, ist es auch möglich, im Basisteil 2 und/oder
in der Abdeckung 3 zumindest ein schmales Sichtfenster oder einen transparenten Bereich
(nicht dargestellt) vorzusehen, welcher zumindest den Wickelbereich des Dichtbandes
6 sichtbar macht, um jederzeit einen Überblick über den Dichtbandvorrat zu haben.
[0016] Wie in den Fig. 1 und Fig. 2 angedeutet, kann der Entnahmeöffnung 7 des Basisteils
2 der Kassette eine Abtrennvorrichtung für das Dichtband 6, vorzugsweise eine Trennklinge
17, zugeordnet sein.
[0017] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Dichtbandkassette, bei
welcher die Klemmbacke 11 der Klemmeinrichtung 10 an einem Hebel 18 im Inneren der
Kassette angelenkt und der mit einer Feder 19 im Inneren des Basisteiles 2 in radialer
Richtung vorgespannt ist. Bei dieser Ausführungsvariante ist ein Griffelement bzw.
eine Grifföffnung 20 im Basisteil 2 der Kassette 1 integriert.
1. Vorrichtung zur Handhabung eines vorkomprimierten Dichtbandes (6), welches auf einer
Dichtbandrolle (4) aufgerollt ist, gekennzeichnet durch eine Kassette (1) zur Aufnahme der Dichtbandrolle (4) mit einer Entnahmeöffnung (7)
für das Dichtband (6) und einer Klemmeinrichtung (10), welche auf den Endbereich (9)
des vorkomprimierten Dichtbandes (6) einwirkt, um ein vorzeitiges Expandieren des
Dichtbandes (6) zu verhindern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (10) eine in der Kassette (1) radial verstellbare Klemmbacke
(11) aufweist, die mit einer Feder (12) in radialer Richtung belastet ist und mit
einem Betätigungselement (13) an der Außenseite der Kassette (1) in unterschiedlichen
Stellungen fixierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (10) eine in der Kassette (1) angelenkte, mit einer Feder (19)
belastete Klemmbacke (11) aufweist, die auf den Endbereich (9) des komprimierten Dichtbandes
(6) drückt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (1) zweiteilig ausgeführt ist und einen Basisteil (2) mit einer zentralen
Aufnahme (15) für die Dichtbandrolle (4) und eine mit dem Basisteil (2) lösbar verbindbare
Abdeckung (3) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Basisteil (2) und/oder in der Abdeckung (3) zumindest ein Sichtfenster oder ein
transparenter Bereich vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (3) aus einem transparenten oder durchsichtigen Material besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Entnahmeöffnung (7) für das Dichtband (6) eine Abtrennvorrichtung, vorzugsweise
eine Trennklinge (17), zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (1) ein Griffelement oder eine Grifföffnung (20) aufweist.