(19)
(11) EP 2 192 222 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.06.2010  Patentblatt  2010/22

(21) Anmeldenummer: 09175418.4

(22) Anmeldetag:  09.11.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D06F 58/04(2006.01)
F24F 13/02(2006.01)
F16L 55/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 27.11.2008 DE 102008044123

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Ediger, Rainer
    12351 Berlin (DE)
  • Nawrot, Thomas
    14167 Berlin (DE)
  • Stahn, Hans-Werner
    14052 Berlin (DE)

   


(54) Isolierungslage und Wäschetrommel für ein Trocknungsgerät


(57) Die Isolierungslage (5) ist zur Aufbringung auf eine Wäschetrommel (3) für ein Trocknungsgerät (1) vorgesehen und weist mindestens eine geräuschdämmende Schicht (9) aus einem statistischen Copolymer mit gesättigtem Polymergerüst, insbesondere EPDM, auf. Die Wäschetrommel (3) für ein Trocknungsgerät (1) ist zumindest teilweise mit einer Isolierungslage (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche belegt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Isolierungslage zur Aufbringung auf eine Wäschetrommel für ein Trocknungsgerät sowie eine Wäschetrommel für ein Trocknungsgerät mit einer solchen Isolierungslage.

[0002] Während eines Trocknungsvorgangs von Wäsche in einem Wäschetrocknungsgerät wird die Wäsche unter stetiger Zuführung trockener Warmluft in einer sich drehenden Wäschetrommel umgewälzt. Dabei entsteht durch ein Zurückfallen von hochgedrehter Wäsche ein Wäschefallgeräusch, welches subjektiv als störend empfunden wird. Insbesondere werden bestimmte Tonalitäten als subjektiv störend empfunden.

[0003] Es ist bisher keine Lösung zur Geräuschdämmung von Wäschetrommeln von Trocknungsgeräten bekannt.

[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfach zu realisierende Geräuschdämmung für Wäschetrommeln von Trocknungsgeräten bereitzustellen, die besonders eine nur geringe Anpassungsleistung bei der Ausgestaltung der Trocknungsgeräte benötigt.

[0005] Diese Aufgabe wird mittels einer Isolierungslage und einer Wäschetrommel nach dem jeweiligen unabhängigen Patentanspruch gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.

[0006] Die Isolierungslage ist zur Aufbringung auf eine Wäschetrommel für Trocknungsgeräte vorgesehen und weist mindestens eine geräuschdämmende Schicht aus einem statistischen Copolymer mit gesättigtem Polymergerüst auf. Durch die Isolierlage kann eine Wäschetrommel mit geringem Aufwand und einer nur unwesentlichen Volumen- und Gewichtszunahme geräuschgedämmt werden.

[0007] Als statistisches Copolymer mit gesättigtem Polymergerüst kann insbesondere ein Kautschuk der M-Gruppe (Kautschuke mit einer gesättigten Polymethylen-Gruppe) verwendet werden. Insbesondere kann EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) verwendet werden, aber beispielsweise auch EPM (Ethylen-Propylen-Kautschuk). Kautschuke der M-Gruppe, und insbesondere EPDM, sind feuchtigkeitsbeständig, ozonresistent sowie hochgradig wärmebeständig. Ein Kautschuk der M-Gruppe kann ferner sehr elastisch sein und eine hohe chemische Beständigkeit aufweisen. Solche Copolymere sind im Vergleich zu beispielsweise Bitumen oder Kautschuken der R-Gruppe besser verarbeitbar, insbesondere auch im kalten Zustand verarbeitbar.

[0008] Die Dicke der geräuschdämmenden Schicht weist vorteilhafterweise mindestens 0,75 mm auf. Bei solcher Dicke wird immer noch eine signifikante Geräuschdämmung erreicht, ohne dass eine Herstellungsqualität leidet

[0009] Die Isolierungslage kann eine Trägerschicht aufweisen, die eine höhere Nachgiebigkeit als die geräuschdämmende Schicht aufweist, wobei die geräuschdämmende Schicht auf der Trägerschicht angeordnet ist. Dadurch kann die vergleichsweise steife geräuschdämmende Schicht auch auf unebenen, wie strukturierten oder geprägten, Oberflächen der Wäschetrommel angebracht werden, ohne dass zu Rissbildungen in der geräuschdämmenden Schicht oder zu größeren Freiräumen zwischen der Wäschetrommel und der geräuschdämmenden Schicht kommt. Vielmehr gleicht die dann zwischen der Trommeloberfläche und der geräuschdämmenden Schicht positionierte Trägerschicht durch ihre Verformung Unebenheiten aus.

[0010] Zur Verringerung von Wärmeverlusten aus der Wäschetrommel kann die Isolierungslage mindestens eine wärmeisolierende Schicht aufweisen. Die Isolierungslage kann mindestens eine wärmeisolierende Schicht Polyethylen und / oder Polyurethan aufweisen.

[0011] Die Isolierungslage kann mindestens eine Schicht aus Schaumstoff aufweisen, welche als wärmeisolierende Trägerschicht ausgebildet ist, also sowohl die Funktion der Trägerschicht als auch der wärmeisolierenden Schicht übernimmt. Denn die Porenstruktur ist einerseits gut verformbar, und ferner wird durch die in den Poren gefangene Luft eine gute Wärmeisolierung erreicht. Mittels der Schicht aus Schaumstoff kann auf einfache und preiswerte Weise die Aufbringbarkeit der Isolierlage und ihre Wärmedämmungseigenschaft stark verbessert werden.

[0012] Zur einfachen und verlässlichen Verarbeitung beträgt eine Dicke der Schicht aus Schaumstoff vorteilhafterweise mindestens 1 mm.

[0013] Die Isolierungslage kann ferner mit einer Haftschicht, insbesondere Klebeschicht, zum Befestigen auf einer Oberfläche der Wäschetrommel versehen sein.

[0014] Die Klebeschicht kann wiederum mit einer abziehbaren Schutzfolie zum Schutz vor einem unbeabsichtigten Verkleben ausgestattet sein. Zur Aufbringung auf die Wäschetrommel wird die Schutzfolie abgezogen.

[0015] Insbesondere kann die Isolierungslage vor einer Aufbringung auf eine Wäschetrommel einen solchen Schichtaufbau aufweisen, dass zuunterst die abziehbare Schutzfolie vorhanden ist, darauf die Haftschicht, darauf wiederum die Schaumstoffschicht und darauf als oberste Schicht die geräuschdämmende Schicht. Nach der Aufbringung auf die Wäschetrommel weist die Isolierungslage entsprechend eine Haftschicht auf, auf welcher sich die Schicht aus Schaumstoff befindet, auf welcher wiederum sich die geräuschdämmende Schicht befindet.

[0016] Die Wäschetrommel für Trocknungsgeräte ist zumindest teilweise mit einer solchen Isolierungslage belegt. Da die statistischen Copolymere mit gesättigtem Polymergerüst vergleichsweise steif sind, kann ggf. sogar die Dicke der Trommelwand bei Aufbringung der Isolierungslage verringert werden.

[0017] Insbesondere kann eine außenseitige Mantelfläche der Wäschetrommel mit mindestens einer Isolierungslage versehen sein.

[0018] Die äußere Mantelfläche kann mit mindestens zwei in einem vorbestimmten Abstand nebeneinander angeordneten Streifen der Isolierungslage belegt sein, wobei sich an der Fläche zwischen den Streifen keine Isolierungslage befindet und diese Fläche als Kontaktfläche für einen Trommelriemen vorgesehen ist. Dadurch wird ein unkontrollierter Abrieb der Isolierungslage während des Betriebs durch Reibung am Trommelriemen verhindert.

[0019] In der folgenden Figur wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben. Dabei können zur besseren Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
Fig. 1
zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Skizze eines Wä- schetrockners mit einer befüllten Wäschetrommel;
Fig. 2
zeigt die Wäschetrommel aus Fig. 1 in einer Schrägansicht.


[0020] Fig. 1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Skizze eines Wäschetrockners 1 mit einer mit Wäsche 2 befüllten Wäschetrommel 3. Während eines Trocknungsgangs wird die Wäsche durch eine Drehung der Wäschetrommel 3 um ihre Längsachse L umgewälzt, wodurch sich ein Wäschefallgeräusch ergibt. An einer außenseitigen Mantelfläche 4 der Wäschetrommel 3 ist eine mehrschichtige Isolierungslage 5 angebracht, wie nun mit Bezug auf den vergrößerten Ausschnitt beschrieben, welcher einen Schnitt durch die Mantelfläche 4 darstellt. Auf einem Grundmaterial 6 der Wäschetrommel 3 (z. B. Metall oder Kunststoff) ist die Isolierungslage 5 flächig zunächst mit einer Klebeschicht 7 befestigt. Auf der Klebeschicht 7 liegt eine wärmedämmende und leicht verformbare PE-Schaumstoffschicht 8 der Dicke 2 mm als untere Teilschicht der Isolierungslage 5 auf. Auf der Schaumstoffschicht 8 liegt wiederum als oberste Schicht (obere Teilschicht der Isolierungslage 5) eine geräuschdämmende Schicht 9 aus EPDM der Dicke 1 mm auf.

[0021] Fig. 2 zeigt die Wäschetrommel 3 aus Fig. 1 in einer Schrägansicht. Die äußere Mantelfläche 4 des Grundmaterials 6 ist mit mindestens zwei in einem vorbestimmten Abstand d (entlang der Längsachse) nebeneinander angeordneten Streifen 10 der Isolierungslage 5 belegt, wobei sich an der äußeren Mantelfläche 4 zwischen den Streifen 10 keine Isolierungslage 5 befindet und dieser freiliegende Bereich der Mantelfläche 4 als Kontaktfläche 11 für einen Trommelriemen zum rotatorischen Antrieb der Wäschetrommel 3 vorgesehen ist.

[0022] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann die Isolierungslage auch an stirnseitigen Flächen oder Flächenabschnitten der Wäschetrommel angeordnet sein. Auch mag die Isolierungslage an einer innenseitigen Fläche der Wäschetrommel angeordnet sein. Die Isolierungslage mag auch noch mehr als zwei Schichten aufweisen, z. B. einen Schichtstapel aus mehreren Sätzen mit jeweils einer Trägerschicht und Geräuschdämmungsschicht. Auch mögen zwei oder mehr Trägerschichten und / oder Geräuschdämmungsschichten übereinander gestapelt sein. Auch kann die Isolierungslage einschichtig sein.

Bezugszeichenliste



[0023] 
1
Wäschetrockner
2
Wäsche
3
Wäschetrommel
4
außenseitige Mantelfläche
5
Isolierungslage
6
Grundmaterial der Wäschetrommel
7
Klebeschicht
8
PE-Schaumstoffschicht
9
geräuschdämmende Schicht
10
Streifen der Isolierungslage
11
Kontaktfläche für einen Trommelriemen



Ansprüche

1. Isolierungslage (5) zur Aufbringung auf eine Wäschetrommel (3) für ein Trocknungsgerät (1), welche mindestens eine geräuschdämmende Schicht (9) aus einem statistischen Copolymer mit gesättigtem Polymergerüst aufweist.
 
2. Isolierungslage (5) nach Anspruch 1, bei der die geräuschdämmende Schicht (9) einen Kautschuk der M-Gruppe aufweist.
 
3. Isolierungslage (5) nach Anspruch 2, bei der die geräuschdämmende Schicht (9) EPDM aufweist.
 
4. Isolierungslage (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der eine Dicke (d2) der geräuschdämmenden Schicht mindestens 0,75 mm beträgt.
 
5. Isolierungslage (5) nach Ansprüche, aufweisend eine Trägerschicht (8) mit einer höheren Nachgiebigkeit als die geräuschdämmende Schicht (9), wobei die geräuschdämmende Schicht (9) auf der Trägerschicht (8) angeordnet ist.
 
6. Isolierungslage (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend mindestens eine wärmeisolierende Schicht (8).
 
7. Isolierungslage (2) nach Anspruch 6, bei der die mindestens eine wärmeisolierende Schicht (8) Polyethylen und / oder Polyurethan aufweist.
 
8. Isolierungslage (2) nach Anspruch 5 in Kombination mit einem der Ansprüche 6 oder 7, aufweisend mindestens eine Schicht, welche als eine wärmeisolierende Trägerschicht (8) ausgebildet ist.
 
9. Isolierungslage (2) nach Anspruch 8, bei der die wärmeisolierende Trägerschicht (8) eine Schicht aus Schaumstoff (8) ist.
 
10. Isolierungslage (2) nach Anspruch 9, bei der eine Dicke (d1) der Schicht aus Schaumstoff (8) mindestens 1 mm beträgt.
 
11. Isolierungslage (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in Kombination mit einem der Ansprüche 9 bis 10, bei der die Isolierungslage (2) eine Haftschicht (7) aufweist, auf welcher sich die Schicht aus Schaumstoff (8) befindet, auf welcher wiederum sich die geräuschdämmende Schicht (9) befindet.
 
12. Wäschetrommel (3) für ein Trocknungsgerät (1), welche zumindest teilweise mit einer Isolierungslage (5) belegt ist, welche mindestens eine geräuschdämmende Schicht (9) aus einem statistischen Copolymer mit gesättigtem Polymergerüst, insbesondere einem Kautschuk der M-Gruppe, insbesondere EPDM, aufweist.
 
13. Wäschetrommel nach Anspruch 12, bei der eine außenseitige Mantelfläche (4) mit mindestens zwei in einem vorbestimmten Abstand (d) nebeneinander angeordneten Streifen (10) der Isolierungslage (5) belegt ist, wobei sich an der Oberfläche (11) zwischen den Streifen (10) keine Isolierungslage befindet und diese Oberfläche (11) als Kontaktfläche für einen Trommelriemen vorgesehen ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht