[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reinigungsfahrzeug zum Reinigen einer Oberfläche
mit wenigstens einem Saugschacht zum Aufsaugen von Verunreinigungen.
[0002] Aus der
DE 40 01 088 C2 ist ein Reinigungsfahrzeug bekannt, das einen zwischen den Vorderrädern und den Hinterrädern
des Fahrzeuges angeordneten Besen aufweist, der Kehricht und ähnliche Verunreinigungen
zusammenkehrt. Nachlaufend zu dem Besen ist ein Saugschacht angeordnet, mittels dessen
der Kehricht in einen Behälter des Fahrzeuges aufgesaugt wird. Der Saugschaft ist
fest mit einem Laufrad verbunden und ist mit diesem in vertikaler Richtung schwenkbar
gelagert, so dass Unebenheiten der Straße ausgeglichen werden können.
[0003] Aus der
DE 199 35 887 C1 ist ein Reinigungsfahrzeug bekannt, bei dem der Saugschacht mittels einer Vorrichtung
heb- und senkbar ist und das zumindest einen Sensor zum Erfassen des Profils der in
Fahrtrichtung vor dem Saugschacht liegenden Oberfläche aufweist. Mittels einer Steuervorrichtung
wird der Saugschacht in Abhängigkeit von dem durch den Sensor erfaßten Oberflächenprofil
angehoben bzw. gesenkt.
[0004] Des weiteren sind aus dem Stand der Technik Reinigungsfahrzeuge bekannt, bei denen
der Saugschacht und eine diesem nachlaufende Kehrwalze in einem Wagen angeordnet sind,
der vom Fahrzeug gezogen wird und auf der zu reinigenden Oberfläche rollt. Die Größe
des Saugspaltes, das heißt der Abstand vom unteren Saugschachtende zu der zu reinigenden
Oberfläche sowie der Anpreßdruck der Nachlaufwalze werden in Relation zu diesem Wagen
beispielsweise mechanisch eingestellt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug zum Reinigen
von Oberflächen dahingehend weiterzubilden, dass auf vergleichsweise einfache Art
und Weise die Größe des Saugspaltes sowie der Anpreßdruck eines im Reinigungsbetrieb
relativ zu der zu reinigenden Oberfläche bewegten Bauteils einstellbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Danach ist vorgesehen, dass ein mit dem Saugschacht unmittelbar oder mittelbar in
Verbindung stehendes Bauteil, wie beispielsweise eine Kehrwalze vorgesehen ist, das
im Reinigungsbetrieb des Fahrzeuges in Kontakt zu der Oberfläche steht. Das Fahrzeug
weist des weiteren eine Lagerung auf, mittels derer die Einheit aus Saugschacht und
Bauteil schwimmend derart gelagert ist, dass durch die Lagerung zumindest ein Teil
der Gewichtskraft des Saugschachtes und des Bauteils aufgenommen wird. Die Lagerung
ist somit derart ausgeführt, dass die Gewichtskraft der Einheit aus Saugschacht und
Bauteil zumindest teilweise von der schwimmende Lagerung aufgenommen wird, dass also
die schwimmende Lagerung eine der Gewichtskraft entgegengerichtete Kraft ausübt.
[0008] Durch die schwimmende Lagerung ist eine Einstellung der Anpreßkraft des Bauteils
auf die Oberfläche sowie die gewünschte Höheneinstellung der Einheit aus Saugschacht
und Bauteil möglich. Die schwimmende Lagerung erlaubt darüber hinaus eine hinreichend
große vertikale Bewegung der Einheit aus Saugschacht und Walze zum Ausgleich von Fahrbahnunebenheiten.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Hub- und/oder Senkeinrichtung
vorgesehen, mittels derer die Einheit aus Bauteil und Saugschacht anhebbar und/oder
absenkbar ist.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der Hub- und/oder
Senkeinrichtung um eine pneumatisch oder hydraulisch betriebene Einrichtung.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die eingangs
genannte schwimmende Lagerung durch die Hub- und/oder Senkeinrichtung gebildet wird
oder zumindest deren Bestandteil bildet.
[0012] Denkbar ist es somit beispielsweise, dass im Reinigungseinsatz die Einheit aus Saugschacht
und Walze bzw. Bauelement beispielsweise pneumatisch abgesenkt wird. Die erforderliche
Höheneinstellung dieser Einheit erfolgt nun durch eine Schwimmschaltung direkt in
der beispielsweise pneumatischen Hub- und/oder Senkeinrichtung.
[0013] Bei dem Bauteil kann es sich um ein relativ zur Oberfläche rotierendes oder auf der
Oberfläche gleitendes Bauteil handeln.
[0014] In Betracht kommt beispielsweise wenigstens eine Kehrwalze, ein Kehrbesen, eine Rolle,
eine Walze, eine Kufe oder eine Schleifplatte oder auch mehrere dieser Elemente oder
auch Kombinationen dieser Elemente. Sofern es sich um ein rotierendes Bauteil handelt,
kann vorgesehen sein, dass dies zur Fahrtrichtung gegenläufig rotiert..
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Saugschacht und/oder
das Bauteil nicht in einem Wagen angeordnet sind, der im Fahrbetrieb des Fahrzeuges
auf der Oberfläche rollt. Dadurch ergibt sich im Vergleich zum Stand der Technik eine
wesentliche Vereinfachung eines bekannten Fahrzeuges, wobei erfindungsgemäß jedoch
die Möglichkeit erhalten bleibt, sowohl den Anpreßdruck des Bauteils als auch die
Größe des Saugspaltes einzustellen.
[0016] Vorzugsweise ist das Bauteil, beispielsweise die Kehrwalze, derart ausgeführt, dass
es relativ zu dem Saugschacht bewegbar ist. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass
das Bauteil ausschließlich oder zumindest auch in vertikaler Richtung bzw. senkrecht
zu der zu reinigenden Oberfläche bewegbar ist. Dadurch kann eine Veränderung oder
Justierung der Größe des Saugspaltes sowie des Anpressdruckes erfolgen.
[0017] Das Bauteil kann relativ zu dem Saugschacht schwenkbar angeordnet sein.
[0018] Ebenso ist es denkbar, dass das Bauteil relativ zu dem Saugschacht verschieblich
angeordnet ist.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Verstelleinheit vorgesehen, mittels
derer das Bauteil zum Zwecke der Verstellung der Relativposition zwischen Bauteil
und Saugschacht bewegbar ist. Die Verstelleinheit kann manuell zu betätigen sein oder
auch mit einer Antriebseinheit in Verbindung stehen, mittels derer eine Betätigung
der Verstelleinheit vorgenommen wird.
[0020] Bei der Verstelleinheit kann es sich beispielsweise um eine mechanische Höhenverstellung
oder auch um eine motorisch, pneumatisch oder hydraulisch angetriebene Verstelleinheit
handeln, mittels derer das Bauteil relativ zu dem Saugschacht bewegbar ist und damit
die Größe des Saugspaltes bzw. der Anpressdruck einstellbar oder nachjustierbar ist.
[0021] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Träger vorgesehen, an dem der Saugschacht
und/oder das Bauteil angeordnet ist, wobei die Lagerung und/oder die Verstelleinheit
mit diesem Träger in Verbindung stehen.
[0022] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei dem Bauteil
um ein Bauteil handelt, das im Betrieb des Fahrzeuges dem Saugschacht nachläuft.
[0023] Weitere Einzelheiten und Vorteile werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Detaildarstellung
der Anordnung von Saugschacht und einer nachlaufenden Kehrwalze gemäß der vorliegenden
Erfindung.
[0024] Die in der Figur dargestellte Einheit aus Saugschacht 1 und Kehrwalze 2 befindet
sich in einem Bereich zwischen den Vorderrädern und Hinterrädern eines Reinigungsfahrzeuges.
Die in der Figur dargestellte Einheit aus Saugschacht 1 und Kehrwalze 2 ist an einem
Reinigungsfahrzeug befestigt.
[0025] Die nachlaufende und zur Fahrtrichtung gegenläufig rotierende Kehrwalze 2 ist über
eine Halterung schwenkbar an dem Saugschacht 1 angeordnet. Der Saugschacht 1 ist seinerseits
an einem Träger 7 angeordnet, wie dies aus der Figur hervorgeht.
[0026] Mit dem Bezugszeichen 6 ist eine mechanisch einstellbare Verstelleinheit gekennzeichnet,
mittels derer die Position der Kehrwalze 2 relativ zu dem Träger 7 und damit auch
zu dem Saugschacht 1 veränderbar ist. Durch die Verstelleinheit 6 ist es somit eine
Höhenverstellung der Achse der Nachlaufwalze 2 in Bezug auf die Saugschachtunterkante
möglich.
[0027] Wie dies aus der Figur ersichtlich ist, ist die Verstelleinheit 6 einerseits an der
Kehrwalze 2 bzw. deren Halterung und andererseits an dem Träger 7 schwenkbar angeordnet.
Wird der Abstand der beiden Anlenkungspunkte zueinander durch Verstellen der Verstelleinheit
6 vergrößert, führt dies dazu, dass die Kehrwalze 2 gemäß der Figur nach unten verschwenkt
wird, was zu einer Vergrößerung des Saugspaltes und/oder des Anpressdruckes führt.
Wird der Abstand zwischen den beiden Anlenkungspunkten mittels der Verstelleinheit
6 verringert, führt dies zu einem Verschwenken der Kehrwalze 2 nach oben, wodurch
es zu einer Verkleinerung des Saugspaltes 4 und/oder des Anpressdruckes kommt.
[0028] Lässt sich allein durch die Lagerung 5 bzw. durch die Hub- und Senkeinrichtung 5
nicht die gewünschte Kombination aus Anpressdruck des Bauteils und Größe des Saugspaltes
erreichen, kann durch die optional vorgesehene Verstellmöglichkeit bzw. Verstelleinheit
6 eine Veränderung der Position des Bauteils relativ zum Saugschacht und damit eine
Einflussnahme auf den Anpressdruck und/oder auf den Saugspalt genommen werden.
[0029] Mit dem Bezugszeichen 5 ist eine Hub- und Senkeinrichtung gekennzeichnet, die pneumatisch
betrieben wird und mittels derer die gesamte Einheit aus Saugschacht 1 und Walze 2
insgesamt nach oben oder nach unten bewegbar ist. Mittels dieser Lagerung bzw. Schwimmschaltung
5 ist die erforderliche Höhenregulierung der Einheit aus Saugschacht 1 und Walze 2
möglich. Anstelle einer pneumatischen Hub- bzw. Senkvorrichtung kann auch selbstverständlich
eine anders ausgestaltete Vorrichtung, beispielsweise eine hydraulisch arbeitende
Hub- bzw. Senkvorrichtung eingesetzt werden.
[0030] Die Lagerung 5 ist so ausgeführt, dass in der im Reinigungsbetrieb gewählten Schwimmstellung
eine für das Ausgleichen von Fahrbahnunebenheiten ausreichend große vertikale Bewegung
der Einheit aus Saugschacht 2 und Walze 1 möglich ist.
[0031] Die Lagerung 5 hat in der Schwimmstellung nicht nur die Aufgabe, eine vertikale Bewegung
der Einheit zum Ausgleich von Fahrbahnunebenheiten zu ermöglichen, sondern darüber
hinaus die Aufgabe, diese Einheit zu entlasten. Dies erfolgt dadurch, dass die Lagerung
5 in der Schwimmstellung eine nach oben gerichtete Kraft ausübt, die jedoch kleiner
ist als die Gewichtskraft der Einheit aus Saugschacht 1 und Walze 2. Der nach unten
wirkende Gewichtskraftüberschuß dient somit automatisch als Anpreßdruck der Kehrwalze
2.
[0032] Alternativ zu der in der Figur dargestellten Nachlaufwalze 2 sind auch andere mechanische
Vorrichtungen, wie beispielsweise Kufen oder Schleifplatten möglich. Diese stellen
dann ersatzweise den Kontakt zur Fahrbahnoberfläche 3 her. Sie ermöglichen in gleicher
Weise wie die Kehrwalze 2 eine Höhenregulierung der Saugeinheit bzw. eine Einstellung
des Saugspaltes 4. Die fast vollständige Aufnahme der Gewichtskraft erfolgt auch in
diesem Fall über die Schwimmstellung der Hub- bzw. Senkvorrichtung bzw. der Lagerung
5.
[0033] Wie dies aus der Figur hervorgeht, setzt die Lagerung 5 an derselben Position an
dem Träger 7 an, wie die Verstelleinheit 6.
[0034] Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, sowohl den Abstand vom unteren Saugschachtende
zur Oberfläche 3, das heißt den Saugspalt 4 als auch den Anpreßdruck der Nachlaufwalze
2 bzw. des ersatzweise eingesetzten Bauteils optimal einzustellen und auch bei Fahrbahnunebenheiten
relativ konstant zu halten. Bei der in der Figur dargestellten Walze 2 handelt es
sich um eine gegenläufig zur Fahrtrichtung rotierende Kehrwalze 2, die Verschmutzungen,
die der Saugschacht 1 z. B. aufgrund der Reinigungsgeschwindigkeit nicht vollständig
aufnehmen konnte, nach vorn in den Wirkungsbereich des Saugschachtes 1 fördert. Wie
ausgeführt, kann anstelle der Kehrwalze auch ein anderes geeignetes Bauteil eingesetzt
werden, das im Reinigungsbetrieb mit der Oberfläche 3 in Kontakt steht.
[0035] Das Bauteil dient der Oberflächenabtastung, so dass sich die Höhenzustellung den
Fahrbahnunebenheiten/Oberflächenkontur anpasst, d.h. der voreingestellte Saugspalt
und der Anpressdruck der Kehrwalze bleiben konstant.
1. Reinigungsfahrzeug zum Reinigen einer Oberfläche (3) mit wenigstens einem Saugschacht
(1) zum Aufsaugen von Verunreinigungen sowie mit wenigstens einem mit dem Saugschacht
(1) unmittelbar oder mittelbar in Verbindung stehenden Bauteil (2), das im Reinigungsbetrieb
des Fahrzeuges in Kontakt zu der Oberfläche (3) steht, wobei das Fahrzeug ferner wenigstens
eine Lagerung (5) aufweist, mittels derer der Saugschacht (1) und das Bauteil (2)
schwimmend derart gelagert sind, dass durch die Lagerung (5) zumindest ein Teil der
Gewichtskraft des Saugschachtes (1) und des Bauteils (2) aufgenommen wird.
2. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hub- und/oder Senkeinrichtung (5) vorgesehen ist, mittels derer die Einheit
aus Bauteil (2) und Saugschacht (1) anhebbar und absenkbar ist.
3. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Hub- und/oder Senkeinrichtung (5) um eine pneumatisch oder hydraulisch
betriebene Einrichtung handelt.
4. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung (5) durch die Hub- und/oder Senkeinrichtung (5) gebildet wird oder einen
Bestandteil der Hub- und/oder Senkeinrichtung (5) darstellt.
5. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bauteil (2) um ein relativ zur Oberfläche (3) rotierendes oder auf
der Oberfläche (3) gleitendes Bauteil (2) handelt.
6. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bauteil (2) um wenigstens eine Kehrwalze (2), Kehrbesen, Rolle, Walze,
Kufe oder Schleifplatte handelt.
7. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugschacht (1) und/oder das Bauteil (2) nicht in einem Wagen angeordnet sind,
der im Fahrbetrieb des Fahrzeuges auf der Oberfläche (3) rollt.
8. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) relativ zu dem Saugschacht (1) bewegbar ist.
9. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) relativ zu dem Saugschacht (1) verschwenkbar ist.
10. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) relativ zu dem Saugschacht (1) geradlinig oder entlang einer Kurvenbahn
bewegbar angeordnet ist.
11. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstelleinheit (6) vorgesehen ist, mittels derer das Bauteil (2) relativ zu
dem Saugschacht (1) bewegbar ist.
12. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Träger (7) vorgesehen ist, an dem der Saugschacht (1) und/oder das Bauteil (2)
angeordnet ist, und dass die Lagerung (5) und/oder die Verstelleinheit (6) mit diesem
Träger (7) in Verbindung stehen.
13. Reinigungsfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) derart angeordnet ist, dass es dem Saugschacht (1) nachläuft.