[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Regelungsvorrichtung zur Regelung einer
Druckmittelzufuhr für einen hydraulischen Aktor. Bei Kunststoffspritzgießmaschinen
mit einem hydraulisch betriebenen Zylinder treibt ein Elektromotor eine Pumpe an,
die dem Zylinder ein hydraulisches Druckmittel gemäß einer Druck/Volumenstrom-Regelung
zuführt. In dem Arbeitszyklus der Kunststoffspritzgießmaschine gibt es Bereiche, in
denen der Druck geregelt wird, sowie weitere Bereiche, in denen der Volumenstrom geregelt
wird.
[0002] In der
EP 1 236 558 B1 wird vorgeschlagen, die Drehzahl des Elektromotors an den angeforderten Druck oder
den angeforderten Volumenstroms anzupassen. Dafür wird ein Drehzahl-Profil erstellt.
Dieses Drehzahl-Profil wird verwendet, um die Drehzahl während des Ablaufs des Zyklus
zu verändern. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass bei einer Änderung, insbesondere
einer Verringerung der Drehzahl des Elektromotors die Regelgüte sinkt.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren sowie eine Regelvorrichtung zur Regelung
einer Druckmittelzufuhr für einen hydraulischen Aktor bereitzustellen, wobei die Regelgüte
im Vergleich zu bekannten Lösungen verbessert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Regelung einer Druckmittelzufuhr für einen
hydraulischen Aktor einer -z.B. zyklisch arbeitenden - Maschine bereitgestellt. Der
Aktor wird von einer Verstellpumpe mit einer Druckmittelmenge versorgt, wobei die
Verstellpumpe ihrerseits von einem drehzahlgesteuerten Motor - z.B. ein Elektromotor
- angetrieben ist.
[0006] Ein Signal, das den Druck der Druckmittelmenge anzeigt, wird zu einem Regler zum
Ansteuern der Verstellpumpe rückgekoppelt. Der Regler weist einen Vergleicher sowie
einen Regelverstärker auf. Parallel zu diesem Druckregelkreis wird der Motor anhand
eines Drehzahlsignals angesteuert. Es kann z.B. ein Drehzahl-Profil zum Einstellen
der Drehzahl des Elektromotors innerhalb eines Arbeitszyklus der Maschine erstellt
werden, um das Drehzahlsignal zu bilden, wie es an sich die
EP 1 236 558 B1 beschreibt. In den Arbeitszyklen der Maschine wird der Elektromotor entsprechend
dem ermittelten Drehzahl-Profil betrieben. Es kann aber auch ein Drehzahlsignal von
einem übergeordneten Regelkreis oder einer externen Steuerung vorgegeben werden. Erfindungsgemäß
werden die Eigenschaften des Reglerverstärkers des Druckreglers entsprechend dem Drehzahlsignal
variiert.
[0007] Durch die Variation der Eigenschaften des Regelverstärkers kann die Regelgüte des
Reglers bei unterschiedlichen Drehzahlen konstant gelassen werden. Dadurch kann dem
Verschlechtern der Regelgüte bei erniedrigter Drehzahl entgegen gewirkt werden. Ohne
die entsprechende Variation der Eigenschaften der Regelverstärker würde sich bei verringerter
Drehzahl auch die Kreisverstärkung verringern. Damit vergrößert sich unter Umständen
eine bleibende Regelabweichung, oder die Dämpfung des Regelkreises wird schlechter,
wodurch sich Störungen, die auf den Regelkreis einwirken, stärker bemerkbar machen.
Durch die Variation der Eigenschaften des Regelverstärkers wird dem entgegengewirkt.
[0008] In einer Ausführungsform wird die Verstärkung des Regelverstärkers in Abhängigkeit
der Drehzahl eingestellt. Mit einer Veränderung der Verstärkung des Regelverstärkers
wird auch die Kreisverstärkung verändert, wodurch diese auch bei unterschiedlichen
Drehzahlen im Wesentlich konstant gehalten werden kann.
[0009] Vorzugsweise wird bei der Verringerung der Drehzahl die Verstärkung des Regelverstärkers
erhöht, um die Kreisverstärkung im Wesentlichen konstant zu lassen. Damit führen Störungen
bei niedriger Drehzahl nicht zu einer wesentlich größeren Regelabweichung als bei
hoher Drehzahl.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform weist der Druckregler ein Differenzierglied mit
einem Beiwert KD zum Differenzieren des Signals, das den Druck der Druckmittelmenge
anzeigt, auf. Dabei wird der Beiwert KD des Differenzierglieds in Abhängigkeit von
der Drehzahl eingestellt. Hiermit kann auch das dynamische Verhalten des Druckreglers
über den gesamten Drehzahlbereich im Wesentlichen stabil gehalten werden. Somit dauern
Einschwingvorgänge auch bei unterschiedlich eingestellten Drehzahlen ähnlich lang.
Es wird insbesondere eine bei allen Drehzahlen gleiche, im Wesentlichen konstante
Dämpfung erreicht. Einschwingvorgänge haben damit immer die gleiche Charakteristik
und Dauer.
[0011] Bevorzugt wird dabei, dass bei verringerter Drehzahl der Beiwert des Differenzierglieds
auf höhere Werte eingestellt wird, um einem Abfall der Dämpfung bei niedrigen Drehzahlen
entgegen zu wirken. Besonders geeignet ist das Verfahren bei einer Kunststoffverarbeitungsmaschine,
bei der flüssiger Kunststoff in eine Form eingespritzt wird. Weitere Anwendungen können
Pressen, insbesondere Abkantpressen sein. Bei solchen Maschinen werden die gleichen
Arbeitsschritte oft wiederholt, so dass der Druckmittelbedarf bei jedem Arbeitszyklus
gleich verläuft.
[0012] Die Erfindung betrifft auch eine Regelvorrichtung zur Regelung einer Druckmittelzufuhr
für einen hydraulischen Aktor einer - z.B. zyklisch arbeitenden - Maschine. Bei dieser
Maschine wird der Aktor von einer von einem drehzahlgesteuerten Motor - z.B. ein Elektromotor,
ggf. z.B. auch ein Verbrennungsmotor, ein Dieselmotor, ein Ottomotor.- angetriebenen
Verstellpumpe mit einer Druckmittelmenge versorgt. Der Druckregler zum Ansteuern der
Verstellpumpe und ein Druckumformer zum Umsetzen des Drucks der Druckmittelmenge in
ein Rückkopplungssignal für den Druckregler sind vorgesehen. Die Regelvorrichtung
weist unter Umständen auch eine Vorrichtung zum Erstellen eines Drehzahl-Profils zum
Einstellen der Drehzahl des Motors während eines Zyklus der Maschine und eine Einstellvorrichtung
zum Betreiben des Motors entsprechend dem ermittelten Drehzahl-Profil in den Arbeitszyklen
der Maschine auf. Die Drehzahl des Motors kann aber auch anhand eines der Regelvorrichtung
zugeführten Drehzahlsignals gesteuert und verstellt werden. Die Regelvorrichtung enthält
eine Reglungsanpassungsvorrichtung zum Anpassen der Eigenschaften des Druckreglers
entsprechend dem Drehzahlsignal. Die Regelvorrichtung ermöglicht somit, die Regelgüte
über einen großen Drehzahlbereich im Wesentlichen konstant zu lassen.
[0013] In einer Ausführungsform weist der Druckregler einen Vergleicher und einen Regelverstärker
mit einem Proportionalglied auf, wobei die Verstärkung des Regelverstärkers in Abhängigkeit
von dem Drehzahlsignal eingestellt wird. Damit werden die Kreisverstärkung und somit
auch die Regelabweichung eingestellt. Bevorzugt wird dabei bei Verringerung der Drehzahl
die Verstärkung des Regelverstärkers erhöht.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform weist der Druckregler ein Differenzierglied mit
einem Beiwert KD zum Differenzieren desjenigen Signals, das den Druck der Druckmittelmenge
anzeigt, auf. Die Regelungsanpassungsvorrichtung ist zum Einstellen des Beiwerts des
Differenzierglieds in Abhängigkeit von dem Drehzahlsignal eingestellt. Damit kann
auch das dynamische Verhalten des geschlossenen Regelkreises über die Drehzahl stabil
gehalten werden.
[0015] Vorzugsweise wird bei verringerter Drehzahl der Beiwert KD des Differenzierglieds
auf höhere Werte eingestellt.
[0016] Die Erfindung betrifft auch eine Baugruppe aus einer erfindungsgemäßen Regelvorrichtung
und einem Aktor, dessen Versorgung mit einem hydraulischen Druck mittels der Regelvorrichtung
bereitgestellt wird.
[0017] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt einen Aktor einer Fertigungsmaschine mit der dazu gehörigen Regelvorrichtung
zur Erzeugung von hydraulischen Druckmengen.
- Figur 2
- zeigt Details der Regelvorrichtung aus Figur 1.
- Figur 3
- zeigt Einzelheiten der Regelvorrichtung aus Figur 2.
[0018] Figur 1 zeigt einen Aktor einer Fertigungsmaschine sowie die dazu verwendete Regelung
zum Bereitstellen von hydraulischem Druckmittel für diesen Aktor.
[0019] Der Aktor 11 ist ein Zylinder für eine zyklisch arbeitende Fertigungsmaschine, die
flüssigen Kunststoff in eine Form einspritzt. Ein Arbeitszyklus unterteilt sich in
mehrere nacheinander ablaufende Abschnitte des Zyklus, die sich hinsichtlich der benötigten
Druckmenge unterscheiden. In diesen Abschnitten erfolgt jeweils ein Arbeitsvorgang.
Arbeitsvorgänge sind beispielsweise "Werkzeug schließen", "Kunststoff einspritzen",
"das Werkzeug öffnen", "eine Nachdruckphase abwarten" oder ähnliches.
[0020] In diesen unterschiedlichen Abschnitten müssen unterschiedliche Druckmengen dem Aktor
bereitgestellt werden, was mit Hilfe des Ventils 17 erfolgt. Die Verstellpumpe 13
fördert aus einem Tank 15 Druckmittel in die Leitung 16, woraufhin die Hydraulikflüssigkeit
in der Leitung 16 einen Druck p aufweist. Das Ventil 17 ist zwischen der Leitung 16
und dem Aktor 11 vorgesehen. Dieses Ventil 17 steuert den Volumenstrom von der Verstellpumpe
13 zu dem Zylinder 11 und von dort zurück zum Tank 15. Das Ventil 17 wird elektrisch
von einer übergeordneten Steuerung 25 mit dem Signal u1, das über die Leitung 27 geleitet
wird, angesteuert.
[0021] Ein Wegemessumformer 21 misst die Position der Kolbenstange des Zylinders 11, wandelt
diese Position in ein elektrisches Signal s1 um, das über die Leitung 23 an die übergeordnete
Steuerung 25 ausgegeben wird.
[0022] Zur Steuerung des Drucks p in der Leitung 16 ist eine Regelvorrichtung vorgesehen,
die die Einrichtung zur Regelung der Druckmittelzufuhr 10, den Druckmessumformer 40,
das Stellglied 31, den Messumformer 32, den Frequenzumrichter 33, den Elektromotor
14, die Welle 34 und die Verstellpumpe 13 enthält. Die Einrichtung 10 empfängt von
der übergeordneten Steuerung 25 einen Sollwert für den Druck ps und einen Sollwert
für den Volumenstrom Qs. Die Sollwerte ps und Qs entsprechen einem in der übergeordneten
Steuerung gespeicherten DruckNolumenstrom-Profil P(t)/Q(t).
[0023] Zudem empfängt die Vorrichtung 10 ein Zyklusstartsignal yt0, das anzeigt, wann ein
neuer Zyklus beginnt. Zudem empfängt die Einrichtung 10 das Signal pi von dem Druckmessumformer
40, der den Druck p in der Leitung 16 in ein entsprechendes elektrisches Signal pi
umwandelt. Als Ausgangssignale gibt die Einrichtung 10 einen Sollwert für die Drehzahl
ns sowie ein Ausgangssignal für das Fördervolumen yVF aus. Das Signal ns empfängt
der Frequenzumrichter 33, der dementsprechend den Elektromotor 14 mit einer Frequenz
f so antreibt, dass die Drehzahl n des Elektromotors 14 gleich dem Sollwert für die
Drehzahl ns ist. Die Drehbewegung des Elektromotors wird über die Welle 34 an die
Verstellpumpe 13 übertragen.
[0024] In der hier gezeigten Ausführungsform wird die Drehzahl n des Elektromotors 14 nicht
gemessen und rückgekoppelt, die Drehzahl n wird somit im offenen Kreis gesteuert.
In einer alternativen Ausführungsform ist es auch möglich, die Drehzahl zu messen
und zu dem Frequenzumrichter 33 rückzuführen, um die Drehzahl n des Elektromotors
zu regeln.
[0025] Das Stellglied 31 empfängt das Ausgangssignal yVF von der Einrichtung 10 und steuert
das Fördervolumen VF der Verstellpumpe 13. Der Messwertumformer 32 gibt ein elektrisches
Signal, das den Ist-Wert des Fördervolumens VFi der Verstellpumpe 13 anzeigt, aus.
[0026] Die Einrichtung 10 enthält einen Pumpenregler 41, eine Motorsteuerung 42, einen Multiplizierer
44 und ein Rechenglied 45. Der Multiplizierer 44 ist als Proportionalglied mit einem
steuerbaren Verstärkungsfaktor KQ ausgeführt. Das Rechenglied 45 empfängt als Eingangssignal
den Sollwert für die Drehzahl ns und gibt dessen Kehrwert an seinen Ausgang als das
Signal KQ aus. Der Multiplizierer empfängt an seinen Eingängen den Sollwert für den
Volumenstrom QS sowie das Signal KQ.
[0027] Der Multiplizierer 44 bildet folglich aus dem Sollwert QS für den dem Zylinder zuzuführenden
Volumenstrom unter Berücksichtung der Drehzahl n des Elektromotors 14 einen Sollwert
VFs für das Fördervolumen der Verstellpumpe 13. Der Pumpenregler 41 empfängt als Eingangssignal
den Ist-Wert für das Fördervolumen VFi, den Ist-Wert für den Druck pi, den Sollwert
für das Fördervolumen VFs sowie den Sollwert für den Druck ps und gibt an seinem Ausgang
das Ausgangssignal für das Fördervolumen yVF aus.
[0028] Figur 2 zeigt Details des Pumpenreglers 41 aus Figur 1. Der Druckregler 41 weist
ein erstes Summationsglied 48, ein zweites Summationsglied 51, einen Fördervo-lumenregler
49, einen Druckregler 52 und ein Minimalwertauswahlglied 50 auf. Das erste Summationsglied
48 bildet aus dem Sollwert VFs und dem Ist-Wert VFi eine Regeldifferenz, die dem Fördervolumenregler
49 als Eingangssignal zugeführt wird.
[0029] Das mit yVF1 bezeichnete Ausgangssignal des Fördervolumenreglers 49 ist dem Minimalwertauswahlglied
50 als erstes Eingangssignal zugefügt. Das zweite Summationsglied 51 empfängt den
Sollwert für den Druck ps und den Ist-Wert für den Druck pi, woraus durch Subtraktion
die Regeldifferenz für den Druck gebildet und an den Druckregler 52 ausgegeben wird.
Der Druckregler 52 gibt als Ausgangssignal den Wert yp an das Minimalwertauswahlglied
50, das den Wert yp an seinem zweiten Eingang empfängt. Das Minimalwertauswahlglied
50 wählt das kleinere der beiden Eingangssignale yVF1 und yp aus und leitet diesen
Minimalwert als Stellgröße yVF für das Fördervolumen VF an das Stellglied 31 weiter.
Sowohl die Regelung des Fördervolumens VF als auch die Regelung des Drucks p erfolgt
mit Hilfe des Einstellens des Fördervolumens der Verstellpumpe 13.
[0030] Die Übertragungsverhalten des Förderstromreglers 49 und des Druckreglers 52 weisen
jeweils einen Proportional- und einen Differentialanteil auf.
[0031] In der übergeordneten Steuerung 25 ist ein Druck/ Volumenstrom-Profil p(t)/Q(t) für
die Druckmittelzufuhr des Zylinders 11 gespeichert. Ein Drehzahlprofil n(t) für den
Elektromotor wird wie in der Druckschrift
EP 1 236 558 B1 erstellt. Dabei wird ein Drehzahl-Profil n(t) für den Elektromotor 14 erstellt, das
den Verlauf der Drehzahl n während eines Fertigungszyklus vorgibt. Hierzu wird der
Elektromotor 14 zunächst mit der konstanten Drehzahl nmax betrieben. Die Regelung
des dem Zylinder 11 zugeführten Volumenstroms erfolgt dabei allein durch den Pumpenregler
41. Der Pumpenregler 41 sorgt dafür, dass die Verstellpumpe 13 dem Zylinder 11 den
Volumenstrom zuführt, der erforderlich ist, um die durch das Druck/Volumenstrom-Profil
p(t)/Q(t) vorgegebenen Werte einzuhalten. Dieser Volumenstrom ist im Folgenden auch
als Volumenstrombedarf QA bezeichnet.
[0032] Durch die Regelung von Druck p und Volumenstrom Q stellt sich ein von der Verstellpumpe
13 geförderter Volumenstrom ein, der sowohl das Kompressionsvolumen des Druckmittels
als auch Leckverluste berücksichtigt, also Einflussgrößen, die einer
Berechnung nur schwer zugänglich sind. Dies gilt in gleicher Weise für den Volumenstrombedarf
des Zylinders 11 bei einer Druckregelung. Da sich der von der Verstellpumpe 13 geförderte
Volumenstrom Q nach der Beziehung Q =nmax * VF aus der Drehzahl nmax des Elektromotors
14 und dem Fördervolumen VF der Verstellpumpe 13 ergibt, lässt sich der dem Zylinder
11 zugeführte Volumenstrom direkt aus dem Istwert VFi des Fördervolumens unter Berücksichtigung
der konstanten Drehzahl nmax berechnen.
[0033] Es ist vorteilhaft, als konstante Drehzahl nmax die größte Drehzahl, mit der der
Elektromotor 14 in den Fertigungszyklen betrieben werden soll, zu wählen. Bei dieser
Drehzahl handelt es sich in der Regel um die Nenndrehzahl des Elektromotors 14.
[0034] Der Optimierungsvorgang weist eine Reihe von Lernzyklen auf, in denen die Verstellpumpe
13 mit der konstanten Drehzahl nmax angetrieben wird. In einem ersten Lernzyklus wird
die Dauer eines Fertigungszyklus durch Messung der Zeitdauer zwischen zwei Zyklusstartimpulsen
ermittelt. Aus der Dauer eines Fertigungszyklus und der Anzahl der in der Motorsteuerung
42 für die Speicherung von Werten zur Verfügung stehenden Speicherplätze wird der
zeitliche Abstand Δt für die Erfassung der zu speichernden Werte ermittelt. In einem
weiteren Lernzyklus werden im Abstand von Δt die Istwerte VFi des Fördervolumens erfasst
und in der Motorsteuerung 42 gespeichert. Die dort gespeicherten Werte bilden ein
Fördervolumen-Profil VFI(t).
[0035] In gleicher Weise werden die Istwerte pi des Drucks erfasst und in der Motorsteuerung
42 gespeichert. Die gespeicherten Werte bilden ein Druckprofil pi(t). Durch Multiplikation
der gespeicherten Einzelwerte des Fördervolumens mit der konstanten Drehzahl nmax
erhält man ein Volumenstrombedarf- Profil QA(t). Durch Division des Volumenstrombedarfs
QA durch einen konstanten Wert des Fördervolumens VF erhält man ein Drehzahl-Profil
n(t). Es empfiehlt sich, den konstanten Wert so zu wählen, dass er in der Nähe des
Nennwerts des Fördervolumens VF der Verstellpumpe 13 liegt. Damit eine Regelreserve
zur Verfügung steht, wird der konstante Wert so gewählt, dass er ungefähr 90 % des
Nennwerts des Fördervo-lumens VF der Verstellpumpe 13 entspricht. Dieser Wert ist
im folgenden mit VFgO bezeichnet.
[0036] Um Speicherplatz einzusparen, kann nach dem Abschluss einer Division der gespeicherte
Wert des Volumenstrombedarfs QA durch den aus ihm berechneten Drehzahlwert n ersetzt
werden. Steuert man die Drehzahl des Elektromotors 14 gemäß dem auf diese Weise ermittelten
Drehzahl- Profil n(t) an, würde sich unter idealen Bedingungen das Fördervolumen VF
der Verstellpumpe 13 auf den Wert VFgO einstellen. In der Praxis ist jedoch das Fördervolumen
VF der Verstellpumpe 13 während eines Zyklus nicht konstant, insbesondere da sich
die Drehzahl n des Elektromotors 14 nicht so schnell ändern lässt wie das Fördervolumen
VF der Verstellpumpe 13. Dazu kommt, dass insbesondere im Hinblick auf die Schmierung
der Verstellpumpe 13, der Kühlung des Elektromotors 14 und das maximal zulässige Drehmoment
des Elektromotors 14 seine Drehzahl n nicht beliebig verringert werden darf.
[0037] Wird während eines Arbeitszyklus die Drehzahl des Motors verändert, verändern sich
auch die Eigenschaften der Regelung des Drucks. Aus diesem Grund werden die Eigenschaften
des Druckreglers 52 entsprechend der Drehzahl des Elektromotors 14 eingestellt, wie
dies anhand der folgenden Figur 3 demonstriert wird.
[0038] Figur 3 zeigt Details des Druckreglers 52 in einer schematischen Übersicht. Der Druckregler
52 enthält ein Differenzierglied 521, ein Proportionalglied 522, ein Summationsglied
524 sowie einen Verstellblock 523. Das Proportionalglied 522 empfängt die Regeldifferenz
für den Druck von dem zweiten Summationsglied 51 des Druckreglers 41. Diese Regeldifferenz
wird mit dem Beiwert Kp multipliziert und das Ergebnis dieser Multiplikation an einen
ersten Eingang des Summationsglieds 524 geführt.
[0039] Das Differenzierglied 521 empfängt den Ist-Wert für den Druck pi, der in dem Differenzierglied
521 abgeleitet wird und mit dem Faktor KD, der der Beiwert des Differenzierglieds
521 ist, multipliziert wird. Das Ergebnis dieser Multiplikation wird auf den zweiten
Eingang des Summationsglieds 524 geführt. Das Summationsglied 524 zieht den Wert an
seinem zweiten Eingang von dem Wert an seinem ersten Eingang ab und gibt das Ergebnis
dieser Differenzbildung als Ausgangssignal yp aus.
[0040] Der Verstellblock 523 empfängt an seinem Eingang den Sollwert für die Drehzahl ns
und gibt an seinen Ausgängen Werte aus, mit denen die Beiwerte Kp und KD variiert
werden. Dazu ist in dem Verstellblock 523 eine Wertetabelle hinterlegt, die angibt,
wie groß die Faktoren Kp und KD in den verschiedenen Wertebereichen der Solldrehzahl
ns sind. Beispielsweise wird in einem Drehzahlbereich von 600 bis 800 Umdrehungen
pro Minute der Faktor Kp doppelt so groß eingestellt wie in dem Drehzahlbereich von
1300 bis 1500 Umdrehungen pro Minute. Entsprechend wird im niedrigen Drehzahlbereich
auch der Faktor KD im Vergleich zum hohen Drehzahlbereich erhöht.
[0041] Somit wird die Kreisverstärkung und die Dämpfung des Gesamtsystems über den gesamten
Drehzahlbereich im Wesentlichen stabil gehalten. Es wird somit eine gesteuerte Adaption
der Verstärkung und der Dämpfung des Druckreglers über die Drehzahl bereitgestellt.
Diese Lösung bewirkt, dass die Regelgüte auch bei der variablen Drehzahl gehalten
wird.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Einrichtung zur Regelung der Druckmittelzufuhr
- 11
- Zylinder
- 13
- Verstellpumpe
- 14
- Elektromotor
- 15
- Tank
- 16
- Leitung
- 17
- Ventil
- 21
- Wegemessumformer
- 23
- Leitung
- 25
- übergeordnete Steuerung
- 27
- Leitung
- 31
- Stellglied
- 32
- Messumformer
- 33
- Frequenzumrichter
- 34
- Welle
- 40
- Druckmessumformer
- 41
- Pumpenregler
- 42
- Motorsteuerung
- 44
- p-Glied
- 45
- Rechenglied
- 48
- erstes Summationsglied
- 49
- Fördervolumenregler
- 50
- Minimalwertauswahlglied
- 51
- zweites Summationsglied
- 52
- Druckregler
- 521
- Differenzierglied
- 522
- Proportionalglied
- 523
- Verstellblock
- 524
- Summationsglied
1. Verfahren zur Regelung einer Druckmittelzufuhr für einen hydraulischen Aktor (11)
einer Maschine, bei der der Aktor (11) von einer von einem drehzahlgesteuerten Motor
(14) angetriebenen Verstellpumpe (13) mit einer Druckmittelmenge versorgt wird, wobei
- ein Signal, das den Druck der Druckmittelmenge anzeigt, zu einem Druckregler (10)
zum Ansteuern der Verstellpumpe (13) rückgekoppelt wird, und der Motor (14) entsprechend
einem Drehzahlsignal betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Eigenschaften des Reglerverstärkers (522) des Druckreglers (52) entsprechend dem
Drehzahlsignal variiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verstärkung des Regelverstärkers in Abhängigkeit von dem Drehzahlsignal eingestellt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Verringerung der Drehzahl die Verstärkung des Regelverstärkers erhöht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckregler (52) ein Differenzierglied (521) mit einem Beiwert KD zum Differenzieren
des Signals (pi), das den Druck (p) der Druckmittelmenge anzeigt, aufweist,
und der Beiwert KD des Differenzierglieds (521) in Abhängigkeit von dem Drehzahlsignal
eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei verringerter Drehzahl der Beiwert KD des Differenzierglieds (521) auf höhere Werte
eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei der Maschine um eine Kunststoffverarbeitungsmaschine zum Einspritzen von
flüssigem Kunststoff in eine Form handelt.
7. Regelvorrichtung zur Regelung einer Druckmittelzufuhr für einen hydraulischen Aktor
(11) einer zyklisch arbeitenden Maschine, bei der der Aktor (11) von einer von einem
drehzahlgesteuerten Motor (14) angetriebenen Verstellpumpe (13) mit einer Druckmittelmenge
versorgt wird, wobei die Regelvorrichtung folgendes aufweist:
- einen Druckregler (41) zum Ansteuern der Verstellpumpe (13),
- einen Druckumformer (40) zum Umsetzen des Drucks der Druckmittelmenge in ein Rückkopplungssignal
an dem Druckregler (10), und
- eine Einstellvorrichtung (33, 42) zum Betreiben des Motors (14) entsprechend einem
Drehzahlsignal,
gekennzeichnet durch
eine Regelungsanpassungsvorrichtung (523) zum Anpassen der Eigenschaften des Druckreglers
entsprechend dem Drehzahlsignal.
8. Regelvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckregler (52) einen Vergleicher (51) und einen Regelverstärker mit einem Proportionalglied
(522) aufweist, und
dass die Regelungsanpassungsvorrichtung (523) zum Einstellen des Beiwerts des Proportionalglieds
in Abhängigkeit von dem Drehzahlsignal eingerichtet ist.
9. Regelvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Regelungsanpassungsvorrichtung (523) zum Erhöhen des Beiwerts (Kp) des Proportionalglieds
des Druckreglers bei Verringerung der Drehzahl eingerichtet ist.
10. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckregler (52) ein Differenzierglied (521) mit einem Beiwert KD zum Differenzieren
des Signals (pi), das den Druck (p) der Druckmittelmenge anzeigt, aufweist,
und die Regelungsanpassungsvorrichtung zum Einstellen des Beiwerts KD des Differenzierglieds
(521) in Abhängigkeit von dem Drehzahlsignal eingestellt wird.
11. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Regelungsanpassungsvorrichtung (523) zum Erhöhen des Beiwerts KD des Differenzierglieds
(521) bei verringerter Drehzahl eingerichtet ist.
12. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei der Maschine um eine Kunststoffverarbeitungsmaschine handelt und die Druckmittel
zum Einspritzen von flüssigem Kunststoff in eine Form verwendet werden.
13. Baugruppe aus einer Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12 und einem Aktor
(11), dessen Versorgung mit hydraulischem Druckmittel mittels der Regelvorrichtung
bereitgestellt ist.