(19)
(11) EP 2 193 928 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.06.2010  Patentblatt  2010/23

(21) Anmeldenummer: 09014660.6

(22) Anmeldetag:  25.11.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42C 11/02(2006.01)
B42D 3/00(2006.01)
B42C 19/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 08.12.2008 DE 102008060655

(71) Anmelder: Wohlenberg Buchbindesysteme GmbH
27283 Verden (DE)

(72) Erfinder:
  • Ehlermann, Hans-Dieter, Dipl.-Ing.
    27283 Verden (DE)
  • Schneider, Hans-Joachim, Dipl.-Ing.
    27283 Verden (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich et al
Meissner, Bolte & Partner GbR Patentanwälte Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines einen doppelseitigen Umschlag aufweisenden Druckereierzeugnisses


(57) Druckereiprodukte mit einem Deckel (13) und Klappen (14) aufweisenden doppelseitigen Umschlag (11) lassen sich auf herkömmlichen Klebebindern (21) nicht maschinell mit Blöcken (10) versehen, wenn die Klappen (14) außen an den Deckeln (13) anliegen. Solche Druckereiprodukte müssen teilweise manuell hergestellt.
Die Erfindung sieht es vor, Druckereiprodukte mit außen auf den Deckeln (13) liegenden Klappen (14) vor dem Verbinden mit dem Block (10) zu wenden, so dass die Klappen (14) unter den Deckeln (13) liegen, bevor der Umschlag (11) mit dem Block (10) versehen wird. Auf diese Weise können mit herkömmlichen Klebebindern (21) Druckereiprodukte mit außen auf den Deckeln (13) liegenden Klappen (14) automatisch hergestellt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines einen doppelseitigen Umschlag aufweisenden Druckereierzeugnisses gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines einen doppelseitigen Umschlag aufweisenden Druckereierzeugnisses gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.

[0002] Druckereierzeugnisse, insbesondere hochwertige Zeitschriften, mit einem doppelseitigen Umschlag erfordern eine besondere Vorbereitung des Umschlags vor der Verbindung desselben mit dem Block. Der doppelseitige Umschlag verfügt über einen Rücken, zwei daran angrenzende Deckel und zwei außen an den Deckeln angelenkte Klappen. Diese Klappen müssen gegen die Deckel umgefaltet werden, bevor der Umschlag im sogenannten Klebebinder mit dem Block versehen werden kann. Dadurch erhält der Umschlag sein für die Verarbeitung im Klebebinder erforderliches gewöhnliches Format.

[0003] Bevor der Umschlag mit dem Block verbunden wird, muss er mit Rückenrillen zwischen dem Rücken und den Deckeln und gegebenenfalls zusätzlichen Zierrillen versehen werden. Mit diesen Rillen wird der Umschlag versehen, nachdem die Klappen gegen die Deckel umgeklappt worden sind. Bei Druckereierzeugnissen mit gegen die Innenseite des Deckels gefalteten Klappen bereitet das nach dem Umfalten der Klappen erfolgende Herstellen der Rücken- und gegebenenfalls Zierrillen keine Probleme, weil bei solchen Druckereiprodukten die Klappen kürzer sind als die Deckel und außerdem frei zugänglich auf den Deckeln liegen. Es gibt aber auch Druckereierzeugnisse, bei denen die Klappen außen auf den Deckeln liegen. Zum Teil sind dabei die Klappen so groß, dass sie die Deckel vollständig überlappen oder gegebenenfalls auch etwas überstehen. Außerdem liegen die Klappen unter den Deckeln, wenn der Umschlag vom Klebebinder mit dem Block verbunden wird. Diese Besonderheit von Druckereierzeugnissen mit nach außen auf die Deckel umgefalteten Klappen führt dazu, dass solche Druckereierzeugnisse bislang nur zum Teil maschinell hergestellt werden können.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, womit automatisch ein Druckereierzeugnis mit außenliegenden Klappen herstellbar ist.

[0005] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Demnach ist vorgesehen, den Umschlag nach dem Falten der doppelten Seiten zu wenden und danach mit dem Block zu verbinden. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, den Umschlag wie bei Umschlägen mit nach innen umgefalteten doppelten Umschlagseiten mit obenliegenden umgefalteten äußeren Seiten dem Klebebinder zuzuführen. Die obenliegenden umgeklappten Seiten lassen so auch vor dem Klebebinder noch Bearbeitungen am Umschlag zu, beispielsweise die Bildung von Rückenrillen und/oder Zierrillen. Weil die Umschläge erst kurz vor der Verbindung mit dem Block gewendet werden, können sie wie Umschläge mit nach innen gefalteten doppelten Seiten automatisch gehandhabt und gegebenenfalls bearbeitet werden.

[0006] Üblicherweise weist ein doppelseitiger oder doppellagiger Umschlag einen mittigen Rücken, zwei an gegenüberliegenden Seiten des Rückens angrenzende Deckel und zwei außen an jedem Deckel hängende Klappen auf. Gemäß der Erfindung werden die Klappen so gegen die Deckel umgefaltet, dass beim fertigen Druckereierzeugnis die Klappen außen auf den Deckeln liegen. Dabei ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Umschlag zunächst zwischen jeder Klappe und dem Deckel mit einer Klappenrille versehen wird und dann die Klappen gegen den Deckel umgefaltet werden, und zwar so, dass sie oben auf den Deckeln liegen. Die so gefalteten Klappen bleiben beim Weitertransport zum Klebebinder auf den darunterliegenden Deckeln des Umschlags liegen. Die über den Deckeln sich befindenden Klappen lassen es zu, am Umschlag, und zwar auch unter den Klappen, noch weitere Bearbeitungen vorzunehmen, und zwar vor dem Klebebinder.

[0007] Durch das Wenden des Umschlags mit den umgefalteten doppelten Seiten vor dem Klebebinder gelangt der Umschlag in den Klebebinder in eine solche Relativlage zum Buchblock, die gegeben ist, wenn Buchblöcke mit Umschlägen verbunden werden, die nach innengefaltete doppelte Seiten aufweisen. Die Erfindung ermöglicht es so, mit einem üblichen, standardmäßigen Klebebinder ohne eine Umrüstung desselben automatisch Umschläge mit nach außen geklappten doppelten Seiten, nämlich Klappen, mit den Blöcken zu verbinden.

[0008] Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht es vor, dass bei etwas aufgefalteten Klappen der Umschlag zwischen dem Rücken und den daran beidseitig angrenzenden Deckeln mit Rückenrillen und gegebenenfalls Zierrillen versehen wird. Durch das teilweise Auffalten der Klappen sind die Rücken für Rillenwerkzeuge auch von oben frei zugänglich.

[0009] Weiterhin ist vorgesehen, den mit den Rückenrillen und gegebenenfalls den Zierrillen versehenen fertigen Umschlag mit nach oben gegen die Deckel umgefalteten Klappen zu wenden. Dadurch wird der Umschlag nach der Fertigstellung, insbesondere nach dem Herstellen aller Rillen, in eine Lage gebracht, in der üblicherweise vom Klebebinder der Umschlag mit dem Block versehen wird. Dadurch kann der Block in üblicher Weise von oben auf den freiliegenden Rücken des Umschlags aufgesetzt und hiermit verbunden werden. Durch das Wenden des Umschlags gelangen die Klappen unter die Deckel, wodurch nach dem Verbinden des Blocks mit dem Umschlag und gegen die Vorder- und Rückseite des Blocks geklappten Deckeln die Klappen außen auf den Deckeln liegen. Auf diese Weise kann mit einem Klebebinder, der das Herstellen von Druckereierzeugnissen mit innenliegenden Klappen zulässt, auch ein Druckereierzeugnis mit den außenliegenden Klappen automatisch und ohne eine Umrüstung des Klebebinders hergestellt werden.

[0010] Bevorzugt ist vorgesehen, das Wenden des Umschlags derart durchzuführen, dass der Umschlag umgedreht wird, so dass die vor dem Wenden auf den Deckeln liegenden Klappen nach dem Wenden unter den Deckeln liegen. Dadurch ist die automatische Weiterverarbeitung des Umschlags in einem gewöhnlichen Klebebinder möglich.

[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der Umschlag um eine quer zu den Rückenrillen und den parallel dazu verlaufenden Klappenrillen und gegebenenfalls Zierrillen verlaufende Drehachse gewendet. Dieses Wenden kann ohne eine Umorientierung der Richtung der Rillen beim Weitertransport des Umschlags mit üblicherweise in Transportrichtung verlaufenden Rillen vorgenommen werden.

[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht es vor, zum Wenden des Umschlags eine Vereinzelungstrommel des Klebebinders zu verwenden. Der Klebebinder weist üblicherweise eine solche Vereinzelungstrommel auf, um von einem Stapel gewöhnlicher Umschläge die Umschläge einzeln dem Block zuzuführen. Dadurch ist zum erfindungsgemäßen Wenden bzw. Umdrehen des Umschlags mit außenliegenden Klappen keine Umgestaltung oder Umrüstung des Klebebinders erforderlich. Es kann ein handelsüblicher Klebebinder zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden.

[0013] Eine Vorrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 9 auf. Bei dieser Vorrichtung ist es vorgesehen, dass zwischen der Klappenstation und dem Klebebinder eine Zwischenstation angeordnet ist, womit der Umschlag auf ein ein Wenden desselben ermöglichendes, vorzugsweise höheres Niveau zum Klebebinder transportierbar ist. Die Zwischenstation schafft die Voraussetzungen zum Wenden des Umschlags mit von außen an den Deckeln anliegenden Klappen unter Verwendung sowohl einer handelsüblichen Klappenstation als auch eines handelsüblichen Klebebinders. Der Umschlag wird von der Zwischenstation auf das zum Wenden erforderliche Niveau gebracht. Die Erfindung benötigt lediglich die zusätzliche Zwischenstation, um auf handelsüblichen Klappenstationen und einem handelsüblichen Klebebinder Umschläge mit außenliegenden Klappen mit Buchblöcken verbinden zu können.

[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, einen Klebebinder einzusetzen, der eine vielfach übliche Vereinzelungstrommel aufweist. Vorzugsweise ist über der Vereinzelungstrommel noch ein Magazin angeordnet zur Aufnahme eines Vorrats mehrerer Umschläge. Die Zwischenstation ist dann derart ausgebildet, dass sie den jeweiligen Umschlag oberhalb der Vereinzelungstrommel zum Klebebinder transportiert. Vorzugsweise wird von der Zwischenstation der jeweilige Umschlag einem Magazin über der Vereinzelungstrommel zugeführt. Dazu ist es bevorzugt vorgesehen, die Zwischenstation mit einer zum Klebebinder hin schräg ansteigenden Transportbahn für die Umschläge zu versehen. Von dieser schräg ansteigenden Transportbahn werden die Umschläge taktweise, also nach und nach, zur Vereinzelungstrommel, vorzugsweise in das damit korrespondierende Magazin über der Vereinzelungstrommel, transportiert.

[0015] Der Klebebinder wird auf diese Weise genauso wie mit einfachen Umschlägen beschickt. Umrüstungen des Klebebinders sind dadurch nicht erforderlich.

[0016] Des Weiteren ist es vorgesehen, der Zwischenstation der Vorrichtung mindestens eine Rilleneinrichtung zum Einbringen von Rückenrillen zuzuordnen. Gegebenenfalls verfügt der Zwischenförderer über eine Rilleneinrichtung, womit der Umschlag zusätzlich mit Zierrillen versehen werden kann. Hierbei kann es sich um die gleiche Rilleneinrichtung handeln, die die Rückenrillen herstellt. Es ist so auch denkbar, für Zierrillen eine separate Rilleneinrichtung vorzusehen, die der Rilleneinrichtung für die Rückenrillen vor- oder nachgeordnet ist. Dadurch werden die zusätzlichen Rillen, nämlich Rückenrillen und gegebenenfalls Zierrillen, die in der Klappenstation nicht herstellbar sind, in der zusätzlichen Zwischenstation in den Umschlag eingebracht.

[0017] Bei einer bevorzugt ausgebildeten Vorrichtung ist die mindestens eine Rilleneinrichtung der Transportbahn der Zwischenstation zugeordnet. Dadurch ist es möglich, die zusätzlichen Rillen auch von oben in den Umschlag einzubringen, vorzugsweise bei dazu teilweise aufgefalteten Klappen, wodurch die Bereiche zwischen dem Rücken und den Deckeln zur Herstellung der Rückenrillen und gegebenenfalls der Zierrillen von der Rilleneinrichtung frei zugänglich sind.

[0018] Um die freie Zugänglichkeit der Rilleneinrichtung zum Rücken des Umschlags zu gewährleisten, verfügt die Zwischenstation über Mittel zum teilweisen Aufklappen der auf den Deckeln liegenden Klappen und/oder zum Fixieren der teilweise aufgefalteten Klappen. Diese Mittel befinden sich in einem solchen Bereich der Zwischenstation, in der die einzige Rilleneinrichtung oder mehrere aufeinanderfolgende Rilleneinrichtungen angeordnet sind. Durch diese Mittel wird sichergestellt, dass die Rillen in den Umschlag ohne Beeinträchtigung der Klappen eingebracht werden können.

[0019] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1
eine schematische Seitenansicht eines gemäß der Erfindung herzustellenden Druckereierzeugnisses,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung zur Herstellung des Druckereierzeugnisses der Fig. 1,
Fig. 3
eine schematische Seitenansicht mit den Verfahrensschritten bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Druckereierzeugnisses der Fig. 1, und
Fig. 4
eine perspektivische Ansicht der Aufeinanderfolge der Verfahrensschritte zur Herstellung des Druckereierzeugnisses der Fig. 1.


[0020] Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines speziellen Druckereizeugnisses. Dieses in der Fig. 1 gezeigte Druckereierzeugnis weist einen Block 10 mit einem doppelseitigen Umschlag 11 auf. Der Umschlag 11 verfügt über einen mittigen Rücken 12, der mit dem Rücken des Blocks 10 verbunden, vorzugsweise verklebt wird. Beide Längsseiten des Rückens 12 sind verbunden mit jeweils einem im gezeigten Ausführungsbeispiel gleich großen Deckel 13. Außen an jedem Längsrand des Deckels 13 schließt sich eine Klappe 14 an. Die Klappen 14 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel gleich groß und überdecken den jeweiligen Deckel 13 vollständig. Es ist auch denkbar, dass die Klappen 14 etwas kürzer oder länger sind als der Deckel 13. Die Klappen 14 sind von außen gegen die Deckel 13 geklappt. Demzufolge liegt jeder Deckel 13 direkt an einer Flachseite des Blocks 10 an, während die jeweilige Klappe 14 von außen gegen den jeweiligen Deckel 13 geklappt ist.

[0021] Die Deckel 13 sind vom Rücken 12 abgegrenzt durch jeweils eine in Längsrichtung des Blocks 10 verlaufende Rückenrille 15. Jede Rückenrille 15 erstreckt sich entlang einer Längskante des Rückens 12 des Blocks 10. Beim hier gezeigten Druckereierzeugnis sind zusätzlich noch zwei Zierrillen 16 vorhanden, die mit geringfügigem Abstand parallel zur jeweiligen Rückenrille 15 verlaufen und somit vom der jeweiligen Rückenrille 15 zugewandten Rand jedes Deckels 13 beabstandet sind. Weiterhin weist das Druckereierzeugnis zwei Klappenrillen 17 auf. Jede in Längsrichtung des Umschlags 11 parallel zur Rückenrille 15 und zur Zierrille 16 verlaufende Klappenrille 17 verbindet einen Deckel 13 mit einer Klappe 14.

[0022] Die Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung. Diese verfügt über eine handelsübliche Klappenstation 18, eine in Fertigungsrichtung 19 dahinter angeordnete Zwischenstation 20 und einen hinter der Zwischenstation 20 angeordneten handelsüblichen Klebebinder 21. Die Zwischenstation 20 ist so zwischen der Klappenstation 18 und dem Klebebinder 21 angeordnet, dass sie zusammenkuppelbar sind zu einer gemeinsamen Fertigungslinie (Fig. 2).

[0023] Die Klappenstation 18 verfügt über ein nur in der Fig. 3 schematisch dargestelltes Magazin 22 zur Aufnahme eines Stapels flacher, ungerillter Umschläge 11 und eine dem Magazin 22 zugeordnete Vereinzelungstrommel 23 zur Entnahme einzelner Umschläge 11 aus dem Magazin 22. In Fertigungsrichtung 19 folgt in der Klappenstation 18 auf die Vereinzelungstrommel 23 eine Rillenstation 24, die den noch flachen Umschlag 11 mit den zwei parallelen, in Fertigungsrichtung 19 verlaufenden Klappenrillen 17 versieht. Schließlich verfügt die Klappenstation 18 über Mittel zum Umfalten der Klappen 14 von oben auf die Deckel 13.

[0024] Von einem Förderer der Klappenstation 18 wird der jeweilige Umschlag 11 mit nach oben umgefalteten Klappen 14 in Fertigungsrichtung 19 zur Zwischenstation 20 transportiert.

[0025] Die Zwischenstation 20 verfügt über eine zum Klebebinder 21 hin schräg ansteigende Transportbahn 25. Der Transportbahn 25 sind in den Figuren nicht gezeigte Auffalteinrichtungen zugeordnet, die während der Weiterbewegung des Umschlags 11 längs der Transportbahn 25 die Klappen 14 etwas zurückklappen, insbesondere hochklappen, so dass diese in Bezug auf jeden Deckel 13 eine V-förmige Formation einnehmen. Im Anschluss an die Auffalteinrichtung weist die Zwischenstation 20 eine Rillenstation 26 auf, die oberhalb und unterhalb des Rückens 12 angeordnete Rillenwalzen 27 aufweisen. Die Rillenstation 26 bringt in den Umschlag 11 die in Fertigungsrichtung 19 verlaufenden parallelen Rückenrillen 15 ein. Sofern der Umschlag 11 auch Zierrillen 16 aufweist, werden in der Rillenstation 26 auch die Zierrillen 16 in den Umschlag 11 eingebracht. Hinter der Rillenstation 26 werden die Klappen 14 wieder von oben gegen die Deckel 13 des Umschlags 11 geschwenkt.

[0026] Der handelsübliche Klebebinder 21 verfügt über ein Magazin 28 und eine darunter angeordnete Vereinzelungstrommel 29. Von der zum Klebebinder 21 hin schräg ansteigenden Transportbahn 25 der Zwischenstation 20 wird jeweils eine mit allen Rillen versehene und von oben gegen die Deckel 13 geklappte Klappen 14 in das Magazin 28 des Klebebinders 21 transportiert. Aus dem Magazin 28 wird von der Vereinzelungstrommel 29 jeweils ein vorbereiteter Umschlag 11 entnommen und durch eine halbe Umdrehung der Vereinzelungstrommel 29 gewendet. Dieses Wenden erfolgt um die horizontale, quer zur Fertigungsrichtung 19 verlaufende Drehachse der Vereinzelungstrommel 29. Das Wenden des Umschlags 11 erfolgt dadurch beim Weitertransport desselben in Fertigungsrichtung 19. Dabei gelangen die Klappen 14 unter die Deckel 13 des Umschlags 11. Mit untenliegenden Klappen 14 wird der jeweilige Umschlag 11 von einem in Fertigungsrichtung 19 verlaufenden horizontalen Förderer 30 zu einer Anlegestation des Klebebinders 21 transportiert. In der Anlegestation wird der Block 10 von oben auf den Rücken 12 des Umschlags 11 aufgesetzt und mit diesem verbunden, vorzugsweise verklebt. Anschließend werden die Deckel 13 mit den darunterliegenden Klappen 14 durch Faltmittel gegen die gegenüber Flachseiten des Blocks 10 gefaltet.

[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Fig. 3 und 4 näher erläutert. In diesen Figuren sind die einzelnen Verfahrensschritte zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses in der Klappenstation 18, der Zwischenstation 20 und dem Klebebinder 21 dargestellt.

[0028] Im Magazin 22 der Klappenstation 18 befindet sich ein Stapel ungefalteter und ungerillter Umschläge 11. Aus dem Magazin 22 wird von der Vereinzelungstrommel 23 der Klappenstation 18 jeweils ein einzelner Umschlag 11 abgezogen und zur Rillenstation 24 transportiert. Die Rillenstation 24 versieht den Umschlag 11 mit den parallelen, längsgerichteten Klappenrillen 17, wodurch der auf jeder Seite des Rückens 12 liegende Deckel 13 von der damit verbundenen Klappe 14 abgegrenzt wird. Hinter der Rillenstation 24 werden die beiden Klappen 14 um die Klappenrillen 17 etwa 180° umgefaltet, und zwar so, dass die Klappen 14 oben auf den Deckeln 13 liegen.

[0029] Von der Klappenstation 18 wird der mit den Klappenrillen 17 versehene Umschlag 11 mit von oben gegen die Deckel 13 gefalteten Klappen 14 der Zwischenstation 20 zugeführt. In der Zwischenstation 20 wird der jeweilige Umschlag 11 schräg ansteigend zur Rillenstation 26 gefördert. Dabei werden die Klappen 14 wieder etwas hochgeschwenkt, so dass sie eine V-förmige Stellung zum jeweiligen Deckel 13 einnehmen. Auf diese Weise können Rillenwalzen 27 der Rillenstation 26 von oben und unten die Rückenrillen 15 und gegebenenfalls Zierrillen 16 in den Umschlag 11 einbringen. Die von der Rillenstation 26 hergestellten Rückenrillen 15 und gegebenenfalls Zierrillen 16 verlaufen parallel zueinander in Längsrichtung des Umschlags 11 und längs zur Fertigungsrichtung 19. Hinter der Rillenstation 26 werden gegebenenfalls die Klappen 14 wieder von oben gegen die Deckel 13 gedrückt, so dass die Klappen 14 oben auf den Deckeln 13 des Umschlags 11 anliegen. In diesem Zustand wird der Umschlag 11 von der Zwischenstation 20 schräg ansteigend weitertransportiert zum Klebebinder 21.

[0030] Der jeweilige Umschlag 11 mit auf den Deckeln 13 liegenden Klappen 14 wird von der Zwischenstation 20 im Magazin 28 des Klebebinders 21 abgelegt. Von der Vereinzelungstrommel 29 des Klebebinders 21 wird jeweils ein unterer Umschlag 11 aus dem Magazin 28 entnommen. Der jeweils von der Vereinzelungstrommel 29 ergriffene Umschlag 11 wird während einer halbkreisförmigen Drehung in Fertigungsrichtung 19 gewendet bzw. umgedreht. Dabei behalten alle parallelen Rillen des Umschlags 11 ihre Längsausrichtung in Fertigungsrichtung 19 bei. Beim Wenden und Umdrehen des Umschlags 11 durch die Vereinzelungstrommel 29 des Klebebinders 21 gelangen die ursprünglich oben auf den Deckeln 13 liegenden Klappen 14 unter die Deckel 13. Dadurch liegen die Deckel 13 und der diese verbindende Rücken 12 über den Klappen 14.

[0031] Nach dem Wenden des Umschlags 11 kann - wie das bei Klebebindern 21 üblich ist - von oben der Block 11 auf den Rücken 12 aufgesetzt und mit diesem verbunden werden, insbesondere durch Kleben. Nachdem der Block 10 mit dem Umschlag 11 im Klebebinder 21 vereinigt worden ist, werden die Deckel 13 mit den darunterliegenden Klappen 14 um jeweils 90° nach oben umgeklappt gegen die Vorder- bzw. Rückseite des Blocks 10. Dadurch ist der Herstellungsvorgang des Druckereierzeugnisses mit außenliegenden Klappen 14 aufweisenden doppelseitigen Umschlägen 11 abgeschlossen.

Bezugszeichenliste:



[0032] 
10
Block
11
Umschlag
12
Rücken
13
Deckel
14
Klappe
15
Rückenrille
16
Zierrille
17
Klappenrille
18
Klappenstation
19
Fertigungseinrichtung
20
Zwischenstation
21
Klebebinder
22
Magazin
23
Vereinzelungstrommel
24
Rilleneinrichtung
25
Transportbahn
26
Rillenstation
27
Rillenwalze
28
Magazin
29
Vereinzelungstrommel
30
Förderer



Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines einen Block (10) und einen doppelseitigen Umschlag (11) aufweisenden Druckererzeugnisses, wobei der Umschlag (11) gerillt, gefaltet und mit dem Block (10) verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlag (11) nach dem Falten der doppelten Seiten gewendet und danach mit dem Block (10) verbunden wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlag einen mittigen Rücken (12), zwei aneinander gegenüberliegenden Seiten des Rückens (12) angrenzende Deckel (13) und zwei außen an jedem Deckel (13) anhängende Klappen (14) aufweist, wobei der Umschlag (11) zwischen jeder Klappe (14) und jedem Deckel (13) mit einer Klappenrille (17) versehen und die Klappen (14) von oben auf jeden Deckel (13) umgefaltet werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass von oben bei etwas aufgeschwenkten Klappen (14) der Umschlag (11) zwischen dem Rücken (12) und die daran angrenzenden Deckel (13) mit Rückenrillen (15) und ggf. Zierrillen (16) versehen wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlag (11) mit den Klappenrillen (17) und ggf. den Zierrillen (16) und nach oben gegen die Deckel (13) umgefalteten Klappen (14) gewendet wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlag (11) um eine quer zu den Rückenrillen (15) und den parallel dazu verlaufenden Klappenrillen (17) sich erstreckende Drehachse gewendet wird, vorzugsweise um eine Halbkreisdrehung.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wenden des Umschlags (11) derart erfolgt, dass der Umschlag (11) umgedreht wird, indem die gegen die Deckel (13) umgefalteten Klappen (14) unter den Deckeln (13) liegen.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlag (11) von einer Vereinzelungstrommel (29) eines Klebebinders (21) umgedreht, insbesondere um 180° gewendet, wird, bevor der Block (10) mit dem Umschlag (11) verbunden wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Block (10) mit dem Rücken (12) auf der den Klappen (14) gegenüberliegenden, oberen Seite des Umschlags (11) verbunden wird.
 
9. Vorrichtung zur Herstellung eines einen Block (10) und einen doppelseitigen Umschlag (11) aufweisenden Druckereierzeugnisses, mit einer Klappenstation (18) und einem dieser nachgeordneten Klebebinder (21), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Klappenstation (18) und dem Klebebinder (21) eine Zwischenstation (20) angeordnet ist, womit der Umschlag (11) auf ein ein Wenden desselben ermöglichendes Niveau zum Klebebinder (21) transportierbar ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebebinder (21) eine Vereinzelungstrommel (29) aufweist, vorzugsweise mit einem darüber angeordneten Magazin (28), und die Zwischenstation (20) derart ausgebildet ist, dass sie den Umschlag (11) über die Vereinzelungstrommel (29), vorzugsweise in das Magazin (28) über die Vereinzelungstrommel (29), transportiert.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenstation (20) eine zum Klebebinder (21) schräg ansteigende Transportbahn (25) aufweist.
 
12. Vorrichtung nach Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenstation (20) mindestens eine Rilleneinrichtung (24) zum Einbringen von Rückenrillen (15) und ggf. Zierrillen (16) in den Umschlag (11) aufweist.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rilleneinrichtung (24) oberhalb der Transportbahn (25) der Zwischenstation (20) angeordnet ist.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der doppelseitige Umschlag (11) zwei Deckel (13) und zwei Klappen (14) aufweist, wobei jedem Deckel (13) eine Klappe (14) zugeordnet ist und die Zwischenstation (20) Mittel zum teilweisen Aufklappen der auf den Deckeln (13) liegenden Klappen (14) im Bereich der Rilleneinrichtung (24) aufweist.
 




Zeichnung