[0001] Die Erfindung betrifft eine Leitschaufelanordnung für eine Axialturbomaschine, umfassend
einen ringförmigen Leitschaufelträger und einen konzentrisch zum Leitschaufelträger
angeordneten Innenring, zwischen denen strahlenartig eine Anzahl von Leitschaufeln
angeordnet ist, wobei jede Leitschaufel am Leitschaufelträger befestigt ist.
[0002] Eine eingangs genannte Leitschaufelanordnung ist hinreichend aus dem Stand der Technik
bekannt. Beispielsweise ist diese bei Verdichtern von stationären Gasturbinen bekannt,
bei denen Leitschaufeln des Verdichters an einen Leitschaufelträger oder an einem
Verdichtergehäuse befestigt sind. Hierzu weisen bekannte Leitschaufelträger, welche
im Speziellen zumeist rohrförmig ausgebildet sind, an ihren inneren Mantelflächen
in Umfangsrichtung verlaufende Haltenuten mit Hinterschneidungen auf, in denen Leitschaufeln
bzw. Außenringe eingeschoben und befestigt sind. Die Leitschaufeln können dabei einerseits
als freistehende Leitschaufeln ausgebildet sein, so dass deren Schaufelblattspitzen
unter Spaltbildung einer inneren Begrenzungswand des Strömungspfades des Verdichters
gegenüberliegen. Auch ist bekannt, dass die innere Begrenzungswand des Strömungspfades
Teil der Leitschaufeln ist oder von den Leitschaufeln selber gehalten werden kann.
In diesem Fall weisen die bekannten Leitschaufeln entweder jeweils kopfseitig angeordnete
Deckbänder auf, welche dann Teile der Begrenzungswand bilden, oder die Leitschaufeln
tragen kopfseitig einen Innenring, dessen äußere Mantelfläche dann die innere Begrenzung
für den Strömungspfad darstellt. Die Befestigung des Innenrings an den Leitschaufeln
der Leitschaufelanordnung kann dabei über eine geeignete Verschraubung, durch Anschweißen
oder auch mittels Verstemmens erfolgen.
[0003] Bei den bekannten Befestigungsarten des Innenrings an den Leitschaufeln der Leitschaufelanordnung
kann es während des Betriebs des Verdichters zu Verschleiß oder Risseinleitung an
der Verbindung von Innenring und Leitschaufel kommen. Die Verschleißerscheinungen
treten aufgrund der Verdrehung des Innenrings durch die aerodynamische Schaufellast
auf und/oder aufgrund von thermisch bedingten Dehnungen, welche durch die bei der
Verdichtung im Verdichter erzeugte Wärme auftritt. Auch periodische Schaufellaständerungen
oder Vibrationen können zu Verschleißerscheinungen führen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist demzufolge die Bereitstellung einer eingangs genannten
Leitschaufelanordnung für eine axiale Turbomaschine, die eine besonders dehnungstolerante,
verschleißarme und zuverlässige Befestigung von Leitschaufeln an einem Innenring ermöglicht.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Leitschaufelanordnung
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei der eingangs genannten Leitschaufelanordnung
der Innenring der Leitschaufelanordnung federnd über zumindest eine der Leitschaufeln
befestigt ist. Vorzugsweise sind alle Leitschaufeln der Leitschaufelanordnung federnd
mit dem Innenring verbunden.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine starre Verbindung von Leitschaufeln
am Innenring nachteilig ist. Sie schlägt demgemäß eine Verbindungsart vor, die im
geringfügigen Umfang Relativbewegungen von Leitschaufeln zu Innenring verschleißfrei
ermöglicht, ohne Beschädigung der Verbindung. Folglich wendet sich die Erfindung von
den bisherigen Vorgehensweisen ab, bei dem eine starre, feste Verbindung zwischen
Leitschaufeln und Innenring vorgesehen war.
[0008] Im Zuge der Erfindung soll nun zur Fixierung der Leitschaufel am Innenring ein Federelement
verwendet werden. Durch die Verwendung einer federnden Befestigung von Leitschaufeln
am Innenring kann eine gleichmäßige Anpressung der betreffenden Leitschaufel am Innenring
erfolgen, was auftretende Spannungen, verursacht durch thermische Dehnungen und/oder
statische und/oder dynamische Spannungen wirkungsvoll minimiert. Gleichzeitig lassen
sich durch die federnde Befestigung die für eine einfache Montage erforderlichen Montagespiele
besonders einfach ausgleichen.
[0009] Durch die Verringerung von Verschleiß und Vermeidung von Rissen kann eine Erhöhung
der Anlagenverfügbarkeit insgesamt ermöglicht werden, da bisher erforderliche Kontrollen
und Nacharbeit verschlissener Komponenten bei Verwendung der Erfindung wegfallen.
Weiterhin kann Reparaturaufwand gespart werden und ggf. auf Zwischeninspektionen verzichtet
werden. Außerdem ist die beschriebene Maßnahme leicht kombinierbar mit einigen der
aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen, was eine verbesserte Reparaturmöglichkeit
bestehender Turbomaschinen darstellt.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst jede betreffende Leitschaufel
innenringseitig einen im Innenring versenkten Leitschaufelkopf, mittels dem die Leitschaufel
am Innenring federnd befestigt ist. Damit die betreffende Leitschaufel am Innenring
federnd befestigbar ist, umfasst sie mindestens ein Konstruktionselement, namentlich
den Leitschaufelkopf, der mit dem Innenring verbindbar und geeignet ist, diesen zu
tragen.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Leitschaufelkopf jeder
betreffenden Leitschaufel einen Steg, welcher jeweils in einer nach außen geöffneten,
am Innenring angeordneten Aussparung angeordnet ist und bei dem in zumindest einer
der dem betreffenden Steg zugewandten Seitenfläche der Aussparung ein Federelement
angeordnet ist, welches am Innenring und am Steg der betreffenden Leitschaufel vorgespannt
anliegt. Somit ist zur federnden Befestigung der Leitschaufel am Innenring ein weiteres
Konstruktionsbauteil, das Federelement, vorgesehen, welches sich einerseits am Innenring
abstützt und andererseits am Steg der betreffenden Leitschaufel. Dabei ist die Leitschaufelanordnung
so ausgelegt, dass das Federelement vorgespannt ist und somit den Steg der betreffenden
Leitschaufel entweder mittelbar oder unmittelbar an den Innenring, im Detail an eine
der beiden Seitenflächen der Aussparung, anpresst.
[0013] Vorteilhafterweise ist der Leitschaufelkopf mittels des Steges und eines sich daran
quer erstreckenden Kopfteils hammerförmig ausgebildet, wobei der Steg das Kopfteil
mit einem aerodynamisch gekrümmten Schaufelblatt der betreffenden Leitschaufel verbindet
und wobei der Innenring eine zum Leitschaufelkopf korrespondierend geformte umlaufende
Nut zur Aufnahme der Leitschaufelköpfe aufweist, welche Nut jeweils im Abschnitt zwischen
zwei benachbarten Leitschaufeln von einer Abdeckung, also zum Schaufelblatt hin, verschlossen
ist. Durch die formschlüssige Verbindung der Leitschaufel mit dem Innenring mittels
des an der Leitschaufel angeordneten hammerförmigen Leitschaufelkopfes bzw. Leitschaufelhakens
und einer am Innenring vorgesehenen Nut, welche korrespondierend zur Form des Leitschaufelkopfes
ausgebildet ist, kann eine Leitschaufelanordnung angegeben werden, bei welcher der
Innenring von den Leitschaufeln besonders zuverlässig getragen wird. Diese Ausgestaltung
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Leitschaufelanordnung selber, der Innenring
und/oder der ringförmige Leitschaufelträger jeweils nicht einstückig ausgebildet ist,
sondern durch zumindest zwei bogenförmige Ringsegmente gebildet werden, welche bei
der Montage und/oder Demontage jeweils getrennt von den anderen Ringsegmenten gehandhabt
werden. Die Abdeckung verhindert einerseits ein Verschieben des Innenrings gegenüber
den Leitschaufeln entlang des Umfangs, da die Abdeckung jeweils zwischen zwei Leitschaufeln
angeordnet ist und somit den Verschiebeweg entlang der Nut blockiert. Andererseits
sorgt die Abdeckung auch für eine stufenlose Begrenzungsfläche des Strömungskanals.
[0014] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind zwei Federelemente für jede
betreffende Leitschaufel vorgesehen, die an einander gegenüberliegenden Seitenflächen
der Aussparung angeordnet sind. Hierdurch ist jede derartig gelagerte Leitschaufel
mittelbar, also über die Federelemente, am Innenring vorgespannt angeordnet. Zweckmäßigerweise
ist dabei die Federkraft jedes Federelements in Umfangsrichtung des Innenrings gerichtet.
Sofern als Federelement eine Spannhülse verwendet wird, ist zwischen dem Steg jeder
betreffenden Leitschaufel und der Spannhülse lediglich ein Linienkontakt vorhanden,
wodurch die statische Belastung der Leitschaufel an der Verbindungsstelle geringer
ist als bei einer flächig festgelegten Leitschaufel. Da die statische Belastung hauptsächlich
durch eine auftretende Verschiebung des Innenrings in Umfangsrichtung verursacht durch
eine aerodynamische Schaufelbelastung erfolgt, ist eine verschiebungstolerante Befestigung
in Form einer federnden Lagerung in Umfangsrichtung erforderlich, um Verschleiß und
Rissentstehung und Risswachstum zu vermeiden.
[0015] Zu einer einfachen Herstellung der Leitschaufelanordnung kann es von Vorteil sein,
wenn der Innenring zwei Teilringe umfasst, die nach ihrem Zusammensetzen zu einem
einstückigen Innenring montiert werden können.
[0016] Sofern die Leitschaufelanordnung insbesondere in stationären Turbomaschinen verwendet
wird, ist es von Vorteil, wenn die Leitschaufelanordnung selber zwei oder mehrere
Ringsegmente umfasst, das heißt, dass der Innenring und/oder der ringförmige Leitschaufelträger
als bogenförmige Ringsegmente ausgebildet sind. Da die Leitschaufelanordnung und deren
Komponenten zu den drehfesten Bestandteilen einer Turbomaschine gehören, welche, sofern
im stationären Bereich verwendet, eine Teilungsebene aufweisen, wodurch die drehfesten
Bestandteile für eine obere und eine untere Hälfte geteilt sind, eignet sich eine
in zwei, je 180° große Ringsegmente aufgeteilte Leitschaufelanordnung insbesondere
für stationäre Turbomaschinen. Dann ist eine einfache Montage der einzelnen Bauteile
zu einer insgesamt ringförmigen Leitschaufelanordnung möglich. Vorzugsweise wird die
Leitschaufelanordnung in einer Turbomaschine verwendet, die insbesondere als Axialverdichter
oder Axialturbine ausgebildet sein kann. Zudem kann der Leitschaufelträger innerhalb
eines separaten Gehäuses angeordnet oder auch selber als Gehäuse ausgebildet sein.
[0017] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert. Weitere Vorteile und weitere
Merkmale ergeben sich dabei aus der Figurenbeschreibung.
[0018] Es zeigen:
- FIG 1
- ein Segment 10 einer Leitschaufelanordnung 12 einer Axialturbomaschine in einer perspektivischen
Darstellung;
- FIG 2
- eine Explosionsdarstellung von FIG 1;
- FIG 3
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Verbindung von Leitschaufel und Innenring;
- FIG 4
- einen Ausschnitt des Innenrings ohne Leitschaufel;
- FIG 5
- eine Seitenansicht gemäß dem Schnitt V-V und
- FIG 6, 7
- schematisch die Verwindung der Leitschaufel durch Last- und Auflagereaktion für eine
nach dem Stand der Technik befestigte Leitschaufel und für eine nach der Erfindung
befestigten Leitschaufel.
[0019] FIG 1 zeigt ein Segment 10 einer Leitschaufelanordnung 12 einer Axialturbomaschine
in einer perspektivischen Darstellung. Das Segment 10 ist bogenförmig ausgebildet
und umspannt einen Bogen von 180°. Zwei der in FIG 1 gezeigten Segmente 10 können
zu einer erfindungsgemäßen Leitschaufelanordnung 12 zusammengesetzt werden, welche
dann ringförmig ausgebildet ist. An einer Innenfläche 16 des Leitschaufelträgers 14
sind in axialer Richtung verlaufende Nuten 18 zur Aufnahme von Leitschaufeln 20 vorgesehen.
In FIG 2 sind die in die Nuten 18 einzusetzenden Leitschaufeln 20 sind aufgrund der
explosionsartigen Darstellweise versetzt zum Leitschaufelträger 14 dargestellt. Der
radial äußere Teil der Leitschaufel 20 wird dabei jeweils als Leitschaufelfuß bezeichnet
und der radial innere Teil der Leitschaufel 20 als Leitschaufelkopf. Zwischen Leitschaufelfuß
und Leitschaufelkopf weist die Leitschaufel 20 ein aerodynamisch gekrümmtes Schaufelblatt
auf. Kopfseitig ist an den Leitschaufeln 20 ein Innenring 22 angeordnet, von dem in
FIG 2 lediglich ein 180° großes Segment dargestellt ist. Der Innenring 22 bzw. dessen
Segmente setzen sich dabei aus zwei Teilringen 36, 38 bzw. Teilringsegmenten zusammen.
[0020] Die sich aus zwei Segmenten 10 zusammensetzende Leitschaufelanordnung 12 umfasst
somit einen Ring von Leitschaufeln 20, welcher auch als Leitschaufelkranz bekannt
ist und Teil einer Verdichterstufe oder Turbinenstufe sein kann.
[0021] Der Leitschaufelträger 14 ist an einem nicht weiter dargestellten Gehäuse der Axialturbomaschine,
beispielsweise eines Verdichters, befestigt oder selbst als Gehäuse ausgebildet. Der
Leitschaufelträger 14 trägt die an ihm innen befestigten Leitschaufeln 20, die ihrerseits
innenkopfseitig den Innenring 22 tragen. Die äußere Mantelfläche des Innenrings 22
und die Innenfläche 16 des Leitschaufelträgers 14 bilden dabei die radiale innere
und äußere Begrenzung für ein die Axialturbomaschine durchströmendes Medium. Sofern
die Axialturbomaschine als Verdichter ausgebildet ist, handelt es sich bei dem Medium
um verdichtete bzw. zu verdichtende Luft.
[0022] FIG 3 zeigt einen Längsschnitt (im Sinne der Axialturbomaschine) durch eine erfindungsgemäße
Verbindung der Leitschaufel 20 mit dem Innenring 22. Das zur Leitschaufel 20 gehörende
Schaufelblatt 28 ist nur teilweise dargestellt. Am Schaufelblatt 28, am kopfseitigen
Bereich der Leitschaufel 20, ist ein Leitschaufelkopf 30 vorgesehen, welcher einen
Steg 32 sowie ein sich daran quer erstreckendes Kopfteil 34 aufweist. Mittels des
Steges 32 und des Kopfteils 34 weist der Leitschaufelkopf 30 im Querschnitt betrachtet
insgesamt eine Hammerform auf.
[0023] Der Innenring 22 ist mit einer nach außen offenen Nut 44 versehen, deren Längsschnittkontur
korrespondierend zum Leitschaufelkopf 30 ausgebildet ist. Der Innenring 22 umfasst
die beiden Teilringe 36, 38, die ihrerseits gemäß FIG 2 ebenfalls als 180° große bogenförmige
Segmente ausgebildet sind. Die Teilringe 36, 38 bzw. deren Segmente sind über eine
Schweißverbindung 40 miteinander fest verbunden. Die Teilringe 36, 38 weisen jeweils
aufeinander gerichtete Vorsprünge 42, 43 auf, jeweils zur Bildung einer Hinterschneidung,
durch welche der hammerförmige Leitschaufelkopf 30 radial fixiert werden kann.
[0024] FIG 4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Abschnittes des Innenrings 22,
bei dem die Teilringe 36, 38 aus Gründen der Klarheit nicht in ihrer endgültigen Konstruktionslage,
sondern unter Abstand dargestellt sind. In ihrer endgültigen Konstruktionslage liegen
die beiden Vorsprünge 42, 43 - so weit wie möglich - spaltfrei aneinander. Im Vorsprung
43 des Teilrings 36 ist für jede Leitschaufel 20 eine Aussparung 46 vorgesehen, von
denen zwei in FIG 4 dargestellt sind. Die Aussparungen 46 dienen zur Aufnahme des
Steges 32 des Leitschaufelkopfes 30 der Leitschaufel 20. Der Vorsprung 43 formt somit
zwischen den Aussparungen eine Abdeckung 47, welche die Nut 44 zwischen zwei Leitschaufeln
20 verschließt, um einen versatzfreien Strömungspfad bereitzustellen. Aus Übersichtsgründen
ist die in FIG 3 gezeigte Leitschaufel 20 in FIG 4 nicht dargestellt. Jede Aussparung
46 weist zwei einander gegenüberliegende Seitenflächen 48 auf. In zumindest einer
der beiden Seitenflächen 48 jeder Aussparung 46 ist eine weitere Tasche 50 vorgesehen,
in der ein als Spannring ausgebildetes Federelement 52 zur federnden Befestigung der
Leitschaufel 20 am Innenring 22 vorgesehen ist. In FIG 4 ist lediglich in der dort
weiter links dargestellten Aussparung 46 ein Federelement 52 schematisch gezeigt.
Eine Seitenansicht auf den in FIG 4 weiter rechts dargestellten Abschnitt des Teilrings
36 zeigt FIG 5. Diese Aussparung 46 wird von zwei Seitenflächen 48 begrenzt, in denen
jeweils eine Tasche 50 vorgesehen ist. Die Tasche 50 ist im Wesentlichen kreissegmentförmig
ausgebildet und erstreckt sich über die gesamte axiale Länge der Aussparung 46. Die
Tasche 50 kann dabei beispielsweise vor dem Einbringen der Aussparung 46 durch Bohren
oder Erodieren hergestellt worden sein. Die Tasche 50 ist dabei so angeordnet, dass
der in der Radialebene der Axialturbomaschine liegende Durchmesser der Tasche 50 im
Vorsprung 43 bzw. in der Abdeckung 47 angeordnet ist, so dass nur ein vergleichweise
kleiner Abschnitt des Bohrkreises von der Aussparung 46 erfasst ist. Die Spannhülse
weist dann einen Durchmesser auf, der nur geringfügig kleiner ist als der Durchmesser
der Tasche 50. Durch die gewählte Lage der Tasche 50 kann das als Spannhülse ausgebildete
Federelement 52 noch soweit in die Aussparung 46 hineinragen, dass der dort angeordnete
Steg 32, welcher in FIG 5 nicht dargestellt ist, federnd über dem Federelement 52
am Innenring 22 festliegt. Aufgrund der gewählten Anordnung der Aussparung 46, den
Taschen 50 und den Federelementen 52 wirkt die Kraftrichtung des letztgenannten in
Umfangsrichtung.
[0025] Ein Herausfallen des Federelementes 52 aus der Tasche 50 in die Aussparung 46 kann
aufgrund der Lage der Tasche 50 vermieden werden. Dies erleichtert den Zusammenbau
der Leitschaufelanordnung 12.
[0026] Selbstverständlich könnte das Federelement 52 auch in Taschen gelagert sein, welche
am Steg 32, und nicht an den Seitenflächen 48 der Ansparung 46 angeordnet sind.
[0027] FIG 6 und FIG 7 zeigen schematisch die Verwindung der Leitschaufel 20 durch Last-
und Auflagereaktion für eine nach dem Stand der Technik befestigte Leitschaufel (FIG
6) und für eine nach der Erfindung befestigten Leitschaufel (FIG 7).
[0028] Da eine kopfseitig nach dem Stand der Technik befestigte Leitschaufel 20 besonders
stark verwunden wird, konnten an deren schwächsten Stelle, namentlich am Leitschaufelkopf
32, oder auch am Innenring besonders hohe Belastungen und Verschleiß auftreten, die
je nach Belastung zu Rissentstehung und Risswachstum führen können. Mit der Erfindung
wird nun eine federnde und somit als Loslager zu bezeichnende Befestigung des Leitschaufelkopfes
30 vorgeschlagen, die zu einer wesentlich geringeren Verwindung der Leitschaufel 20
durch Last- und Auflagereaktion führt. Hierdurch kann die Belastung am Leitschaufelkopf
32 verringert werden, was das Entstehen von Rissen und Verschleiß verzögert bzw. verhindert.
Insbesondere die durch aerodynamische Schaufelbelastung auftretende Verschiebung des
Innenrings in Umfangsrichtung verursacht eine statische Belastung der Schaufel, welche
durch die erfindungsgemäße Verbindung besser kompensiert werden kann als nach dem
Stand der Technik befestigte Leitschaufeln.
[0029] Insgesamt betrifft die Erfindung eine Leitschaufelanordnung 12 für eine Axialturbomaschine,
die zumindest einen ringförmigen Leitschaufelträger 14 und einen konzentrisch zum
Leitschaufelträger 14 angeordneten Innenring 22 umfasst, zwischen denen strahlenartig
eine Anzahl von Leitschaufeln 20 angeordnet sind. Um eine verschleißarme und besonders
langlebige Befestigung der von dem Leitschaufelträger 14 getragenen Leitschaufel 20
am Innenring 22 anzugeben, wird vorgeschlagen, dass die Leitschaufel 20 am Innenring
22 federnd befestigt sind. Die Befestigung erfolgt dabei mittels eines Federelementes
52. Durch das Federelement 52 kann eine gleichmäßige Anpressung des Leitschaufelkopfes
30 an den Innenring 22 oder gegebenenfalls an ein weiteres Federelement 52 gewährleistet
werden, so dass auftretende Spannungen sowie Verschleiß vermindert werden können.
1. Leitschaufelanordnung (12) für eine Axialturbomaschine, umfassend einen ringförmigen
Leitschaufelträger (14) und einen konzentrisch zum Leitschaufelträger (14) angeordneten
Innenring (22), zwischen denen strahlenartig eine Anzahl von Leitschaufeln (20) angeordnet
ist,
wobei jede Leitschaufel am Leitschaufelträger (14) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Leitschaufeln (20) am Innenring (22) federnd befestigt ist.
2. Leitschaufelanordnung (12) nach Anspruch 1,
bei dem jede betreffende Leitschaufel (20) innenringseitig einen im Innenring (22)
versenkten Leitschaufelkopf (30) umfasst, mittels dem die Leitschaufel (20) am Innenring
(22) federnd befestigt ist.
3. Leitschaufelanordnung (12) nach Anspruch 2,
bei dem der Leitschaufelkopf (30) jeder betreffenden Leitschaufel (20) einen Steg
(32) umfasst, welcher jeweils in einer nach außen geöffneten, am Innenring (22) angeordneten
Aussparung (46) angeordnet ist, und
bei dem in zumindest einer der dem betreffenden Steg (32) zugewandten Seitenfläche
(48) der Aussparung (46) ein Federelement (52) angeordnet ist, welches am Innenring
(22) und am Steg (32) der betreffenden Leitschaufel (20) vorgespannt anliegt.
4. Leitschaufelanordnung (12) nach Anspruch 3,
bei dem der Leitschaufelkopf (30) mittels des Steges (32) und eines sich daran quer
erstreckenden Kopfteils (34) hammerförmig ausgebildet ist und der Steg (32) das Kopfteil
(34) mit einem aerodynamisch gekrümmten Schaufelblatt (28) der betreffenden Leitschaufel
(20) verbindet und
bei dem der Innenring (22) eine zum Leitschaufelkopf (30) korrespondierend geformte
umlaufende Nut (44) zur Aufnahme der Leitschaufelköpfe (30) aufweist, welche Nut (44)
jeweils im Abschnitt zwischen zwei benachbarten Leitschaufeln (20) von einer Abdeckung
(47) verschlossen ist.
5. Leitschaufelanordnung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem für jede betreffende Leitschaufel (20) zwei Federelemente (52) vorgesehen
sind, die an einander gegenüberliegenden Seitenflächen (48) der Aussparung (46) angeordnet
sind.
6. Leitschaufelanordnung (12) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
bei dem das Federelement (52) als Spannhülse ausgebildet ist.
7. Leitschaufelanordnung (12) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
bei der in den Seitenflächen (48) eine Tasche (50) zur Aufnahme des Federelements
(52) vorgesehen ist, aus der das Federelement (52) teilweise herausragt.
8. Leitschaufelanordnung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem die Federkraft in Umfangsrichtung des Innenrings (22) gerichtet ist.
9. Leitschaufelanordnung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem der Innenring (22) zwei Teilringe (36, 38) umfasst.
10. Leitschaufelanordnung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem der Innenring (22) und/oder der ringförmige Leitschaufelträger (14) zumindest
zwei Ringsegmente umfassen.
11. Leitschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei dem der Leitschaufelträger (14) als ein Gehäuse ausgebildet ist.
12. Turbomaschine mit einer Leitschaufelanordnung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis
11.
13. Turbomaschine nach Anspruch 12,
ausgebildet als Axialverdichter oder Axialturbine.