[0001] Die Erfindung betrifft ein Datenaufzeichnungssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0003] Das beschriebene Datenaufzeichnungssystem umfasst eine eine Speichereinheit aufweisende
Rechnereinheit, eine Zeitstempeleinheit sowie eine Schnittstelleneinheit zum Anschluss
an unterschiedliche Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge. Über die Schnittstelleneinheit
eingelesene Daten werden mit in der Zeitstempeleinheit generierten absoluten Zeitstempeln
versehen und in der Speichereinheit abgespeichert.
[0004] Bei den aufgezeichneten Daten handelt es sich um Daten, die über Fahrzeugbusse, insbesondere
CAN-Busse und LIN-Busse, innerhalb von Kraftfahrzeugen übertragen werden, wobei diese
Daten insbesondere in Steuergeräten eingelesen, ausgewertet und auch von diesen ausgegeben
werden, um Fahrzeugfunktionen wie elektrische Brems- oder Lenkbewegungen zu steuern.
[0005] Um die über die Fahrzeugbusse übertragenen Daten aufzeichnen zu können, weist das
Datenaufzeichnungssystem eine entsprechend ausgebildete Schnittstelleneinheit mit
einer hinreichenden Anzahl von CAN-Controllern und LIN-Controllern auf, das heißt
die Schnittstelleneinheit ist an die standardisierten Fahrzeugbusse in Form von CAN-Bussen
und LIN-Bussen angepasst.
[0006] In modernen Kraftfahrzeugen werden verstärkt auch Bildaufnehmer, insbesondere Videokameras
eingesetzt, beispielsweise um Hindernisse auf der Fahrbahn oder auch vorausfahrende
Fahrzeuge zu erkennen, um beispielsweise Abstände zwischen hintereinander fahrenden
Fahrzeugen erkennen zu können.
[0007] Ein Problem bei derartigen Bildaufnehmen besteht darin, dass die mit diesen generierten
Bilder Datenströme in Form von Datensequenzen darstellen, die sehr große Datenmengen
darstellen. Zudem bilden derartige Bildaufnehmer sowie die hierfür vorgesehenen Bildauswerteeinheiten
in Form von Videomesstechniken herstellungsspezifische, proprietäre Einheiten. Daher
ist es nicht möglich, derartige Systeme in den Datentransfer über die Fahrzeugbusse
einzubinden. Somit können auch die in den einzelnen Bildaufnehmern generierten Daten
nicht mit dem in der
DE 10 2007 015 762 A1 beschriebenen Datenaufzeichnungssystem mit den Zeitstempeln versehen werden und zeitaufgelöst
mit den anderen, über die Fahrzeugbusse übertragenen Daten aufgezeichnet werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Datenaufzeichnungssystem der eingangs
genannten Art bereitzustellen, welches eine erweiterte Funktionalität aufweist.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsfbrmen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0010] Das erfindungsgemäße Datenaufzeichnungssystem umfasst eine eine Speichereinheit aufweisende
Rechnereinheit, eine absolute Zeitstempel generierende Zeitstempeleinheit sowie eine
Schnittstelleneinheit zum Anschluss an wenigstens ein Fahrzeug. Im Fahrzeug generierte
Daten werden über die Schnittstelleneinheit in die Rechnereinheit eingelesen, mit
in der Zeitstempeleinheit generierten Zeitstempeln versehen und in der Speichereinheit
abgespeichert. Im Fahrzeug werden Datenströme mit Folgen von Datensequenzen generiert.
In einer Berechnungseinheit werden für vorgegebene Datensequenzen diese kennzeichnende
Prüfwerte berechnet. In der Rechnereinheit wird jeder Prüfwert mit einem den Entstehungszeitpunkt
der Datensequenz kennzeichnenden absoluten Zeitstempel versehen. Die mit den absoluten
Zeitstempeln versehenen Prüfwerte werden in der Speichereinheit abgespeichert.
[0011] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Datenaufzeichnungssysteme besteht
darin, dass auch große Datenmengen bildende Datenströme, insbesondere in Form von
Bildsignalen von Bildaufnehmern wie Videokameras generiert werden, in die erfindungsgemäße
Datenaufzeichnung mit einbezogen werden können.
[0012] Bei einem Einsatz des erfindungsgemäßen Datenaufzeichnungssystems zur Aufzeichnung
von Daten, die in einem Kraftfahrzeug übertragen werden, werden dabei Daten, die über
Fahrzeugbusse wie CAN- oder LIN-Busse übertragen werden, einzeln mit absoluten Zeitstempeln
versehen.
[0013] Dagegen wird bei Bildsignalen, die von einem oder mehreren Bildaufnehmern generiert
werden, die Berechnungseinheit eingesetzt, um für alle Bilder oder eine bestimmte
Teilfolge in Form jedes n-ten Bildes (n ≥ 2) jeweils als Prüfwert die Hash-Summe des
jeweiligen Bildes zu berechnen, wobei dann in der Rechnereinheit die so gebildete
Hash-Summe mit einem absoluten Zeitstempel versehen wird, der den Entstehungszeitpunkt
des Bildes gekennzeichnet.
[0014] Durch die Bildung der Hash-Summe für die Bilder der Bildaufnehmer oder allgemein
die Bildung der Prüfwerte für Datensequenzen in einem Datenstrom wird eine signifikante
Datenreduktion erhalten. Die Hash-Summe, allgemein die Prüfwerte, bilden somit in
der Rechnereinheit verarbeitbare Datenmengen, die durch das Versehen mit den absoluten
Zeitstempeln aufgezeichnet werden können.
[0015] Wesentlich hierbei ist, dass in der Rechnereinheit anhand der Hash-Summen die zugehörigen
Bilder oder allgemein anhand der Prüfwerte die Datensequenzen eindeutig identifiziert
werden können. Dabei können die Hash-Summen bereits selbst die zugehörigen Bilder
eindeutig kennzeichnen. Weiterhin kann eine Plausibilitätsprüfung der Abfolge mehrerer
Bilder hinzugenommen werden um einer Hash-Summe ein Bild eindeutig zuzuordnen.
[0016] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Absolutzeit der Generierung
eines Bildes oder allgemein einer Datensequenz dadurch erhalten wird, dass der in
der Zeitstempeleinheit generierte absolute Zeitstempel auf ein einzelnes charakteristisches
Datum in den Bildsignalen eines Bildes oder allgemein in der Datensequenz bezogen
werden kann. Im Fall der seriell aus einem Bildaufnehmer ausgelesenen Bildsignale
kann dies beispielsweise der Anfang eines Bildes, das heißt der Anfang der Bildsignalfolge
sein. Dabei ist die Funktion der Zeitstempeleinheit nicht auf ein spezifisches Datenprotokoll
der Bildsignale von Bildaufnehmern begrenzt. Dies bedeutet, dass die erfindungsgemäße
Datenaufzeichnung für Bildaufnehmer oder allgemein Datenquellen unterschiedlicher
Ausbildung eingesetzt werden kann. Damit kann das erfindungsgemäße Datenaufzeichnungssystem
insbesondere zur Datenaufzeichnung in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, in welchem
neben dem Datenverkehr über die standardisierten Fahrzeugbusse ein Datenverkehr von
Bildaufnehmern unterschiedlicher Hersteller vorhanden ist, welches nicht in den Datenverkehr
über die Fahrzeugbusse eingebunden werden kann. Das erfindungsgemäße Datenaufzeichnungssystem
ist damit universell einsetzbar.
[0017] Beim Einsatz in Kraftfahrzeugen, in welchen einerseits ein Datenverkehr über standardisierte
Fahrzeugbusse und andererseits ein Datenverkehr zwischen Bildaufnehmern und zugeordneten
Bildauswerteeinheiten als proprietären Systemen stattfindet, kann mit dem erfindungsgemäßen
Datenaufzeichnungssystem das Zeitverhalten des gesamten Systems erfasst und überprüft
werden. Dabei ist eine einfache Adaptionsmöglichkeit an unterschiedliche Bildaufnehmersysteme
möglich, da weder die Bildung der Hash-Summe in der Berechnungseinheit noch die Referenzierung
der absoluten Zeitstempel auf bestimmte Daten innerhalb der Bildsignale auf spezifische
Datenprotokolle der Bildsignale beschränkt oder festgelegt ist.
[0018] Gemäß einer ersten Variante ist in der Rechnereinheit oder einer an dieser angeschlossenen
Auswerteeinheit anhand der Zeitstempel die im Fahrzeug in Realzeit abgelaufene Folge
von aufgezeichneten Daten und Datensequenzen rekonstruierbar.
[0019] In diesem Fall wird mit dem erfindungsgemäßen Datenaufzeichnungssystem durch die
mit den Zeitstempeln in Realzeitfolge aufgezeichneten Daten eine vollständige zeitaufgelöste
Datenprotokollierung für ein Fahrzeug erhalten, anhand derer Fehler in einzelnen Einheiten
des Fahrzeugs aufgedeckt und analysiert werden können.
[0020] Mit dem erfindungsgemäßen Datenaufzeichnungssystem können Funktionen innerhalb eines
Fahrzeugs und, bei Einbindung des Datenaufzeichnungssystems in mehrere Fahrzeuge,
auch Fahrzeug überprüfende Funktionen geprüft werden.
[0021] Gemäß einer zweiten Variante bilden die im Datenaufzeichnungssystem aufgezeichneten
Folgen von mit den Zeitstempeln gekennzeichneten Daten und Datensequenzen Eingangsgrößen
für ein zu testendes System auf einem Prüfstand.
[0022] Durch die mit den absoluten Zeitstempeln in der Rechnereinheit versehenen Daten und
Prüfwerte kann das dabei zu testende System unter realen Einsatzbedingungen geprüft
werden.
[0023] Gemäß einer dritten Variante werden die aufgezeichneten Folgen mit den Zeitstempeln
gekennzeichneten Daten und Datensequenzen für eine in einem Rechner durchgeführte
Simulationsrechnung verwendet.
[0024] Mit der so durchgeführten Simulationsrechnung können die Funktionalitäten von Komponenten
im Fahrzeug, wie zum Beispiel dort integrierten Steuergeräten, vollständig nachgebildet
werden.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Beispiel einer Integration des erfindungsgemäßen Datenaufzeichnungssystems in ein
Kraftfahrzeug.
- Figur 2:
- Ausschnitt des Systems gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Anwendung des Datenaufzeichnungssystems gemäß Figur 1 für eine Prüfstand.
[0026] Figur 1 zeigt schematisch die Integration des erfindungsgemäßen Datenaufzeichnungssystems
1 in einem Kraftfahrzeug 2. Figur 1 zeigt exemplarisch für in dem Kraftfahrzeug 2
integrierte Elektronik-, Steuer- und Messtechnikkomponenten ein Steuergerät 3, das
über einen Fahrzeugbus 4, wie zum Beispiel ein CAN-Bus, Daten mit einem Ultraschallsensor
5 austauscht. Der Ultraschallsensor 5 wird im vorliegenden Fall zur Messung von Abständen
vorausfahrender Fahrzeuge eingesetzt. Generell sind im Kraftfahrzeug 2 eine Vielzahl
von Steuergeräten 3 und angeschlossenen Sensorkomponenten zur Steuerung und Kontrolle
verschiedener Fahrzeugfunktionen vorgesehen. Dementsprechend sind auch eine Vielzahl
von Fahrzeugbussen 4 wie CAN-Bussen und LIN-Bussen vorgesehen.
[0027] Im Kraftfahrzeug 2 ist weiterhin ein Bildaufnehmer 6 in Form einer Kamera, insbesondere
Videokamera, vorgesehen, die neben dem Ultraschallsensor 5 zur Abstandsmessung eingesetzt
wird. Generell können mehrere derartige Bildaufnehmer 6 vorgesehen sein. Die im Bildaufnehmer
6 generierten Bildsignale werden in einer Bildauswerteeinheit 7, wie zum Beispiel
einer Videomesstechnik, ausgewertet. Der Bildaufnehmer 6 mit der Bildauswerteeinheit
7 ist zwar an das Steuergerät 3 anschließbar, jedoch bilden der Bildaufnehmer 6 mit
der Bildauswerteeinheit 7 ein proprietäres System mit einem herstellerspezifischen
Datenprotokoll, das sich von dem standardisierten Datenprotokoll der Fahrzeugbusse
unterscheidet.
[0028] Das in dem Kraftfahrzeug 2 zu Zwecken der Datenaufzeichnung integrierte Datenaufzeichnungssystem
1 weist eine Rechnereinheit 8 in Form eines Controllers oder dergleichen auf. In dieser
Rechnereinheit 8 ist eine nicht gesondert dargestellte Speichereinheit vorgesehen.
[0029] Weiterhin umfasst das Datenaufzeichnungssystem 1 eine Schnittstelleneinheit. Diese
Schnittstelleneinheit umfasst eine erste Schnittstelle 9, die in Figur 1 als separate
Einheit dargestellt ist, jedoch zweckmäßig mit der Rechnereinheit 8 eine Baueinheit
bildet. Die Schnittstelle 9 weist eine geeignete Anzahl von CAN- und LIN-Controllern
auf, um von den als CAN- und LIN-Bussen ausgebildeten Fahrzeugbussen 4 Daten einlesen
zu können.
[0030] Als weitere Einheit des Datenaufzeichnungssystems 1 ist eine Zeitstempeleinheit 10
vorgesehen. Mit dieser Zeitstempeleinheit 10 werden absolute Zeitstempel generiert.
Hierzu empfängt die Zeitstempeleinheit 10 GPS-Signale, das heißt absolute Zeitsignale.
Generell kann die Zeitstempeleinheit 10 auch andere Zeit-Signale wie DCF 77 empfangen.
Die Zeitstempeleinheit 10, die von einem Prozessor oder dergleichen gebildet ist,
ist an die Rechnereinheit 8 angeschlossen. Zudem ist die Zeitstempeleinheit 10 an
die Ein- und Ausgänge der die Schnittstelle 9 bildenden CAN-Controller und LIN-Controller
angeschlossen. Mittels der Zeitstempeleinheit 10 werden die über CAN-Controller und
LIN-Controller der Schnittstelle 9 ein- und ausgelesenen Daten mit in der Zeitstempeleinheit
10 generierten absoluten Zeitstempeln versehen, so dass in der Rechnereinheit 8 des
Datenaufzeichnungssystems 1 alle eingelesenen Daten sowie die auf die Busse ausgeschriebenen
Daten mit den zugehörigen Absolut-Zeitwerten gekennzeichnet sind. Die Daten mit den
Zeitstempeln werden in der Speichereinheit gespeichert. Prinzipiell können in der
Speichereinheit sämtliche eingelesenen Daten abgespeichert werden. Alternativ können
in der Rechnereinheit 8 Triggerbedingungen definiert werden, wobei in Abhängigkeit
dieser Triggerbedingungen nur Daten innerhalb vorgegebener Zeitintervalle gespeichert
werden.
[0031] Die Schnittstelleneinheit des Datenaufzeichnungssystems 1 umfasst eine weitere Schnittstelle
11 zum Mithören von Bildsignalen, die im Bildaufnehmer 6 generiert und der Bildauswerteeinheit
7 ausgewertet werden. Auch diese Schnittstelle 11 kann mit der Rechnereinheit 8 eine
Baueinheit bilden oder als separate Einheit ausgebildet sein.
[0032] Anders als die über die Fahrzeugbusse 4 übertragenen Daten werden die im Bildaufnehmer
6 generierten Bildsignale nicht einzeln mit absoluten Zeitstempeln versehen und auch
nicht in der Speichereinheit der Rechnereinheit 8 abgespeichert.
[0033] Anstelle dessen ist als weiterer Bestandteil des Datenaufzeichnungssystems 1 eine
Berechnungseinheit 12 vorgesehen. In der Berechnungseinheit 12 ist in Form von Software-Modulen
ein Algorithmus implementiert, mittels dessen für ein mit dem Bildaufnehmer 6 generiertes
Bild als Prüfwert eine Hash-Summe berechnet wird, welche das Bild eindeutig oder zumindest
nahezu eindeutig kennzeichnet.
[0034] Prinzipiell kann für jedes Bild, das im Bildaufnehmer 6 generiert wird, die Hash-Summe
berechnet werden. In dem Datenaufzeichnungssystem 1 kann jedoch auch eine Einstellung
derart vorgenommen werden, dass nur für jedes n-te (n ≥ 2) Bild eine Hash-Summe berechnet
wird.
[0035] Die Folge der generierten Hash-Summen wird von der Berechnungseinheit 12 in die Rechnereinheit
8 eingelesen. Dort wird jede Hash-Summe mit einem in der Zeitstempeleinheit 10 generierten
absoluten Zeitstempel versehen, der den Zeitpunkt der Generierung des Bildes kennzeichnet.
Jede Hash-Summe mit dem zugeordneten Zeitstempel wird in der Speichereinheit abgespeichert.
[0036] Figur 2 veranschaulicht detaillierter das Mithören der Bildsignale über die Schnittstelle
11 sowie die Generierung der Hash-Summe und der absoluten Zeitstempel für diese Bildsignale.
[0037] Figur 2 zeigt schematisch den Bildaufnehmer 6, der typischerweise als Kamera einen
matrixförmigen CCD- oder CMOS-Sensor aufweist. Das dort generierte Bild bildet, wie
in Figur 2 veranschaulicht, eine matrixformige Anordnung von Bildpunkten 13, wobei
der erste Bildpunkt der matrixförmigen Anordnung graphisch hervorgehoben ist.
[0038] Beim Auslesen dieser Bildpunkte 13 aus dem Bildaufnehmer 6 wird aus diesen ein sequentieller
Datenstrom, das heißt eine lineare Datensequenz 14 gebildet, wobei der erste Bildpunkt
13 dem ersten Datum der Datensequenz 14 entspricht. Figur 2 zeigt schematisch diese
über eine Leitung 15 übertragene Datensequenz 14.
[0039] Diese Datensequenz 14 wird einerseits der Bildauswerteeinheit 7 und andererseits
der Berechnungseinheit 12 zugeführt. Während in der Bildauswerteeinheit 7 die Bildauswertung
der Bilder erfolgt, erfolgt in der Berechnungseinheit 12 die Berechnung der Hash-Summe
aus der Datensequenz 14. Wie aus Figur 2 ersichtlich, ist die Zeitstempeleinheit 10
an die Berechnungseinheit 12 angeschlossen. Dadurch wird für jede Hash-Summe ein Zeitstempel
generiert und dieser, sobald die Hash-Summe generiert ist, zugewiesen. Die in der
Berechnungseinheit 12 generierte Hash-Summe (in Figur 2 mit H bezeichnet), die mit
dem Zeitstempel versehen ist, wird in die Rechnereinheit 8 eingelesen und dann in
der Speichereinheit abgespeichert.
[0040] Der Zeitstempel ist referenziert auf den Entstehungszeitpunkt des jeweiligen Bildes.
Als Bezug hierfür wird vorzugsweise der erste Bildpunkt 13 in der Datensequenz als
charakteristisches Merkmal verwendet.
[0041] Generell kann die Referenzierung der Zeitstempelung auf beliebige Charakteristiken
in einer ein Bild bildenden Datensequenz 14 erfolgen. Hierzu kommt auch der Zeitpunkt
des Auslesens der Bildpunkte aus der Kamera des Bildaufnehmers 6 in Betracht. Da die
zeitliche Referenzierung auf beliebige Bildmerkmale erfolgen kann, kann das Datenaufzeichnungssystem
1 für unterschiedliche Bildaufnehmer 6 eingesetzt werden.
[0042] Als Ergebnis der mit dem Datenaufzeichnungssystem 1 durchgeführten Datenaufzeichnung
sind in der Speichereinheit der Rechnereinheit 8 die über die Fahrzeugbusse 4 übertragenen,
einzeln mit Zeitstempel gekennzeichneten Daten sowie die Hash-Summen der Bilder des
Bildaufnehmers 6, die ebenfalls mit absoluten Zeitstempeln versehen sind, gespeichert.
[0043] Zur Auswertung der Datenaufzeichnung, die in der Rechnereinheit 8 oder in einer daran
anschließenden Auswerteeinheit erfolgen kann, werden dann die einzelnen in der Rechnereinheit
8 gespeicherten Hash-Summen den in der Bildauswerteeinheit 7 vorhandenen Bilder, die
mit dem Bildaufnehmer 6 generiert wurden, zugeordnet. Im einfachsten Fall reichen
hierzu bereits die Hash-Summen allein als eindeutige Kennzeichnungen aus. Falls dies
nicht der Fall ist, kann hierzu zusätzlich eine Plausibilitätsprüfung bei der Abfolge
der einzelnen in der Bildauswerteeinheit 7 vorhandenen Bilder verwendet werden.
[0044] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Datenaufzeichnung besteht darin, dass durch die
Bildung der Hash-Summen eine signifikante Datenreduktion derart erhalten wird, dass
bei der in Echtzeit erfolgenden Datenaufzeichnung nicht die sehr große Datenmengen
bildenden Bilder des Bildaufnehmers 6 als Ganzes mit Zeitstempeln versehen und mit
diesen in der Rechnereinheit 8 abgespeichert werden müssen, sondern vielmehr allein
die Hash-Summen als eindeutige Kennwerte für die Bilder. Die nachfolgende Auswertung
der aufgezeichneten Daten, die dann zeitentspannt erfolgen kann, kann dann über die
Hash-Summen wieder den Bezug zu den Bildern des Bildaufnehmers 6 herstellen.
[0045] Als Ergebnis dieser Auswertung liegt dann eine mit absoluten Zeitstempeln versehene
Folge von Daten der Fahrzeugbusse 4 und der Bilder des Bildaufnehmers 6 vor, die exakt
der Realzeitabfolge der Generierung dieser Daten und Bildern im Kraftfahrzeug 2 spricht.
[0046] Im einfachsten Fall kann durch eine unmittelbare Auswertung dieser Datenfolgen in
der Rechnereinheit 8 oder der Auswerteeinheit eine Fehlerkontrolle von Einheiten des
Kraftfahrzeugs 2 durchgeführt werden.
[0047] Alternativ können die in dem Datenaufzeichnungssystem 1 aufgezeichneten Daten für
eine Simulationsrechnung verwendet werden, um so die Funktionsfähigkeiten von Einheiten
des Kraftfahrzeugs 2 testen zu können.
[0048] Eine dritte Variante zeigt Figur 3. In diesem Fall bildet das Datenaufzeichnungssystem
1 mit der Rechnereinheit 8, der Zeitstempeleinheit 10 und der Berechnungseinheit 12
einen Realzeitadapter zur Testung eines zu prüfenden Systems 16 auf einem Prüfstand,
wobei das zu prüfende System 16 beispielsweise ein Steuergerät des Kraftfahrzeugs
2 umfassen kann.
[0049] Die während des Betriebs des Kraftfahrzeugs 2 mit dem Datenaufzeichnungssystem 1
aufgezeichneten Daten der Fahrzeugbusse 4 und die ebenfalls aufgezeichneten Hash-Summen
sind durch absolute Zeitstempel gekennzeichnet.
[0050] Dies wird ausgenutzt, um die von den Datenquellen (DQ) bildenden Fahrzeugbussen 4
gelieferten Daten und die vom Bildaufnehmer 6 als Bilddatenquelle (BQ) gelieferten
Bilddaten in einer Realzeitfolge mit dem Datenaufzeichnungssystem 1 abzuspielen, so
dass diese Daten Eingangsgrößen für das zu prüfende System 16 bilden, welches dann
unter Realbedingungen getestet werden kann.
[0051] In einer weiteren Ausführungsform werden in einem Auswertemodul, welches von einem
geeigneten Softwaremodul auf einem externen Rechner gebildet sein kann, für die in
der Bildauswerteeinheit 7 hinterlegten Bilder, die mit dem Bildaufnehmer 6 aufgenommen
wurden, die Hash-Summen gebildet und mit den in der Berechnungseinheit 12 während
der Datenaufzeichnung generierten Hash-Summen verglichen. Anhand dieses Vergleichs
können die Bilder in der Bildauswerteeinheit 7 auf ihre Vollständigkeit und/oder ihre
Unverfälschtheit geprüft werden.
Bezugszeichenliste
[0052]
- (1)
- Datenaufzeichnungssystem
- (2)
- Kraftfahrzeug
- (3)
- Steuergerät
- (4)
- Fahrzeugbus
- (5)
- Ultraschallsensor
- (6)
- Bildaufnehmer
- (7)
- Bildauswerteeinheit
- (8)
- Rechnereinheit
- (9)
- Schnittstelle
- (10)
- Zeitstempeleinheit
- (11)
- Schnittstelle
- (12)
- Berechnungseinheit
- (13)
- Bildpunkt
- (14)
- Datensequenz
- (15)
- Leitung
- (16)
- System
- (H)
- Hash-Summe
- (Z)
- Zeitstempel
- (DQ)
- Datenquellen
- (BQ)
- Bilddatenquelle
1. Datenaufzeichnungssystem mit einer eine Speichereinheit aufweisenden Rechnereinheit,
mit einer absolute Zeitstempel generierenden Zeitstempeleinheit sowie einer Schnittstelleneinheit
zum Anschluss an wenigstens ein Fahrzeug, wobei im Fahrzeug generierte Daten über
die Schnittstelleneinheit in die Rechnereinheit eingelesen, mit in der Zeitstempeleinheit
generierten Zeitstempeln versehen und in der Speichereinheit abgespeichert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass im Fahrzeug Datenströme mit Folgen von Datensequenzen (14) generiert werden, dass
eine Berechnungseinheit (12) vorgesehen ist, in welcher für vorgegebene Datensequenzen
(14) diese kennzeichnenden Prüfwerte berechnet werden, dass in der Rechnereinheit
(8) jeder Prüfwert mit einem den Entstehungszeitpunkt der Datensequenz (14) kennzeichnenden
absoluten Zeitstempel versehen wird, und dass die mit den absoluten Zeitstempeln versehenen
Prüfwerte in der Speichereinheit abgespeichert werden.
2. Datenaufzeichnungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Fahrzeug ein oder mehrere Bildaufnehmer (6) vorgesehen sind, welche als Datenströme
Bildsignale generieren, wobei eine Datensequenz (14) ein Bild darstellt.
3. Datenaufzeichnungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Berechnungseinheit (12) als Prüfwert eine Hash-Summe für ein Bild berechnet
wird.
4. Datenaufzeichnungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Berechnungseinheit (12) für jedes n-te (n ≥ 1) Bild eine Hash-Summe berechnet
wird.
5. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ein Bild darstellenden Datensequenz (14) ein dessen Entstehungszeit definierendes
Datum enthalten ist, auf welches der in der Zeitstempeleinheit (10) generierte Zeitstempel
referenzierbar ist.
6. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem oder den Bildaufnehmern (6) generierten Bildsignale über wenigstens eine
Leitung einer Bildauswerteeinheit zugeführt werden, und dass an diese Leitung die
Berechnungseinheit (12) anschließbar ist.
7. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rechnereinheit (8) allein anhand der Hash-Summen eine Identifikation des zugehörigen
Bilds durchführbar ist.
8. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rechnereinheit (8) anhand der Hash-Summen und einer Plausibilitätsprüfung
der Abfolge von Bildern das der Hash-Summe zugeordnete Bild identifizierbar ist.
9. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fahrzeug über Fahrzeugbusse (4) übertragene Daten einzeln mit Zeitstempeln
versehen werden.
10. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rechnereinheit (8) oder einer an dieser angeschlossenen Auswerteeinheit anhand
der Zeitstempel die im Fahrzeug in Realzeit abgelaufene Folge von aufgezeichneten
Daten und Datensequenzen (14) rekonstruierbar ist.
11. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die dort aufgezeichnete Folge von mit den Zeitstempeln gekennzeichneten Daten und Datensequenzen (14) Eingangsgrößen für ein zu testendes System (16) auf
einem Prüfstand bilden, wobei die Daten und Datensequenzen (14) auf dem Prüfstand
synchron und in einer vorgegebenen Zeitfolge abgespielt werden.
12. Datenaufzeichnungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in diesem den mit den absoluten Zeitstempeln versehenen Hash-Summen die zugehörigen
Bilder als Datensequenzen zugeordnet werden, welche zusammen mit den durch absolute
Zeitstempel gekennzeichneten Daten die Eingangsgrößen für das zu testende System bilden.
13. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die dort aufgezeichnete Folge von mit den Zeitstempeln gekennzeichneten Daten und Datensequenzen (14) für eine in einem Rechner durchgeführte Simulationsrechnung
verwendet werden.
14. Datenaufzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Auswertemodul für die in der Bildauswerteeinheit (7) hinterlegten Bilder
die Hash-Summen berechnet werden, und dass diese Hash-Summen mit den in der Berechnungseinheit
(12) berechneten Hash-Summen verglichen werden, wodurch eine Prüfung der Bilder auf
Vollständigkeit und/oder Unverfälschtheit durchführ ist.