[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Borstenfeldern für Bürsten
oder von Borstenbündeln für Pinsel, wobei Borstenbüschel in Lochungen oder Aufnahmeöffnungen
von Formen eingefüllt werden, wobei zunächst die Borstenbüschel aus Einzelborsten
gebildet werden, indem ein Borstenvorrat zu Borstenbüscheln vereinzelt wird, wonach
diese vereinzelten Borstenbüschel der Form mit Hilfe eines Gas- oder Luftstroms zugeführt,
durch zu jeder zu füllenden Lochung führende Zuführleitungen transportiert und in
die Lochungen der Form eingebracht werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Herstellen von Borstenfeldern
für Bürsten oder von Borstenbündeln für Pinsel, mit einer mit Lochungen oder Aufnahmeöffnungen
versehenen Form, in welche jeweils ein Borstenbüschel passt, wobei Zuführmittel oder
Zuführleitungen zu der Form vorgesehen sind und zu jeder zu füllenden Lochung mindestens
ein Zuführmittel gehört oder eine Zuführleitung führt, an welche Zuführleitungen Mittel
zur Erzeugung eines Gas- oder Luftstromes zu der Form hin anschließbar sind.
[0003] Ein derartiges Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus der
EP 0 405 204 B1 bekannt und haben sich bewährt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass vor allem bei einer
hohen Fördergeschwindigkeit der Borstenbüschel in zu der Form führenden Leitungen
die einzelnen Borsten in der Form so dicht und fest aneinander liegen können und verdichtet
werden, dass das vollständige Eintreten und Einsaugen oder Eindrücken in die Form
be- oder verhindert wird. Dies kann dazu führen, dass einzelne Borsten des jeweiligen
Borstenbüschels nicht mehr oder zumindest nicht vollständig in die Form hineingelangen,
sondern gegenüber den ordnungsgemäß in die Form eingeführten Borsten überstehen. Demgemäß
kann der Füllgrad der fertigen Bürste betreffend die Borsten vermindert oder sogar
unzureichend sein.
[0004] Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung der vorstehend
genannten Art zu schaffen, womit der Füllgrad der Bürste mit Borsten in der gewünschten
Größenordnung erreicht werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass die Borstenbüschel
zunächst in Lochungen einer ersten Form gefüllt werden, deren Querschnitt größer als
der Querschnitt des jeweiligen Borstenbüschels in dessen zusammengedrückter Gebrauchsform
ist, dass der zur Förderung dienende Gas- oder Luftstrom in der Form zwischen den
Borsten hindurchströmt, bis alle Borsten in die erste Form eingefüllt sind, und dass
danach die Borstenbüschel aus dieser ersten Form in eine zweite Form mit engeren Aufnahmeöffnungen
überführt werden, wobei die beiden Formen an ihren einander zugewandten Seiten übereinstimmende
oder nahezu übereinstimmende Lochbilder haben.
Somit können die Borsten zunächst in die erste Form relativ locker und somit vollständig
eingefüllt werden, wonach sie erst beim Überführen in die zweite Form verdichtet werden,
wenn also alle zu einem Borstenbüschel gehörenden Borsten zusammen sind und ein Zurückbleiben
einzelner Borsten nicht mehr zu befürchten ist. In der ersten Form wird also zunächst
nur eine lockere Füllung der Aufnahmeöffnungen bewusst herbeigeführt, damit ein zur
Förderung der Borsten in diese erste Form dienender Fördergasstrom zwischen der relativ
lockeren Füllung von Borsten in der Form hindurchströmen kann, bis alle Borsten in
diese erste Form eingefüllt sind. Durch die übereinstimmenden oder nahezu übereinstimmenden
Lochbilder begünstigt, werden danach dann die zunächst noch lockeren Borstenbüschel
in eine zweite Form überführt, deren engere Öffnungen die einzelnen Borsten oder Filamente
in gewünschter Weise verdichten, so dass die dadurch gebildeten fertigen Borstenbüschel
daraus entnommen und in einen Bürstenkörper eingesetzt werden können.
[0006] Die zweite Form kann also mit den engeren Aufnahmeöffnungen in Fortsetzung der ersten
Form angeordnet werden, so dass die Aufnahmeöffnungen der ersten und der zweiten Form
sich fortsetzen und/oder miteinander fluchten können, und dann können die Borstenbüschel
nach dem Fördern in die erste Form aus deren durchgängigen Aufnahmeöffnungen in die
engeren Aufnahmeöffnungen der zweiten Form befördert und dadurch verdichtet werden.
[0007] Dabei ist es möglich, die Borstenbüschel mechanisch mittels Stößel oder Stiften in
die zweite Form zu überführen. Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise kann also
teilweise auf bewährte Techniken zurückgegriffen werden, wie das Einbringen von Borstenbüscheln
in relativ enge Lochungen.
[0008] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorsehen, dass die Borstenbüschel
aus der zweiten Form, insbesondere mechanisch mittels Stößeln oder Stiften oder mittels
Druckgas oder Druckluft, in die Lochungen eines Bürstenkörpers befördert werden. Sind
die Borstenbüschel also durch die zweite Form verdichtet, können sie aus dieser wiederum
unter Rückgriff auf bewährte Techniken in die entsprechenden Lochungen des Bürstenkörpers
eingeführt werden.
[0009] Ebenso ist es möglich, dass die Borstenbüschel aus der zweiten Form zur stufenweisen
oder weiteren Verdichtung zunächst in wenigstens eine weitere Form mit Lochungen befördert
werden, deren Querschnitt kleiner als der der Lochungen der zweiten Form ist. Vor
dem Einführen in den Bürstenkörper kann also der erfindungsgemäße Verdichtungsvorgang
in mehreren Schritten erfolgen beziehungsweise wiederholt werden.
[0010] Zwischen dem Entnehmen der verdichteten Borstenbüschel aus der zweiten oder der dritten
oder einer weiteren Form und dem Einbringen oder Einfüllen in die Lochungen oder Bohrungen
des Bürstenkörpers können weitere Zwischenschritte durchgeführt werden.
[0011] Beispielsweise ist es möglich, dass die Borstenbüschel zwischen der Entnahme aus
der zweiten Form und dem Einbringen in einen Bürstenkörper an ihrem Arbeitsende profiliert
und/oder an ihrem dem Arbeitsende abgewandten Ende geschnitten und/oder verschmolzen
und/oder der Querschnitt verändert wird und/oder wenigstens zwei Borstenbüschel zusammengeführt
werden. Auch dabei kann also auf bewährte Techniken und Verfahren zurückgegriffen
werden.
[0012] Die erfindungsgemäße, eingangs definierte Vorrichtung zum Herstellen von Borstenfeldern
für Bürsten oder von Borstenbündeln für Pinsel kann zur Lösung der Aufgabe dadurch
gekennzeichnet sein, dass zusätzlich zu der ersten Form eine zweite Form vorgesehen
ist, dass die Lochungen der ersten Form einen größeren Querschnitt als ein zu bildendes
Borstenbüschel haben, dass die Lochungen der zweiten Form einen geringeren Querschnitt
als die der ersten Form haben, dass am Eintritt in alle Lochungen der zweiten Form
jeweils eine Einführ- und Verdichtungsschräge angeordnet ist und dass die beiden Formen
an ihren einander zugewandten Seiten übereinstimmende oder nahezu übereinstimmende
Lochbilder haben.
Die erfindungsgemäße Lösung nimmt also in Kauf, dass wenigstens zwei Formen hintereinander
vorzusehen sind oder hintereinander gebracht werden müssen, also scheinbar ein größerer
Aufwand betrieben wird, wodurch aber erreicht wird, dass die Borstenbüschel mit Hilfe
eines Gas- oder Luftstroms mit großer Sicherheit an ihr Ziel im Anschluß an die Zuführleitungen
gebracht werden können, ohne dass dabei einzelne Borsten zurückbleiben und dann das
entstehende Borstenbüschel nicht mehr komplett wäre. Dabei ist auch eine nicht genaue
Übereinstimmung der Lochbilder möglich, wenn die Einführschrägen einen gewissen seitlichen
Versatz der Längsmitten der sich im Wesentlichen fortsetzenden Aufnahmeöffnungen überbrücken.
[0013] Die Einführschräge, die den Übergang von den im Querschnitt größeren Lochungen in
die engeren Lochungen der zweiten Form erleichtert und ermöglicht, kann an der zweiten
Form selbst oder an einer zwischen der ersten Form und der zweiten Form angeordneten
Zwischenplatte vorgesehen sein. Beispielsweise kann diese Einführschräge etwa trichterartig
in die engere Lochung hineinführen und zum Beispiel als Hohlkonus ausgebildet sein.
Besonders günstig ist es, wenn sich die Lochungen der ersten und der zweiten Form
zumindest in Gebrauchsstellung fortsetzen und insbesondere miteinander fluchten. Dadurch
können die Borstenbüschel auf besonders einfache Weise von der ersten in die zweite
Form überführt werden.
[0014] Der Querschnitt wenigstens eines Teiles der Lochungen oder der Querschnitt aller
Lochungen kann kreisrund oder von einer runden Form abweichend profiliert sein. Auf
diese Weise können Borstenbüschel unterschiedlicher Gesamtquerschnitte vorgeformt
werden.
[0015] Denkbar ist dabei, dass der Querschnitt der Lochungen der ersten Form, also der Vorform,
kreisrund und der Querschnitt der Lochungen der sich anschließenden Form profiliert
ist. Somit können die Borstenbüschel zunächst in der ersten Form locker in relativ
einfach herstellbaren Lochungen aufgenommen und dann bei dem Übergang in die zweite
Form hinsichtlich ihres Querschnitts profiliert werden.
[0016] Eine mögliche weitere Ausführung der Vorrichtung kann vorsehen, dass zusätzlich zu
der ersten Form und der zweiten Form zur stufenweisen oder weiteren Verdichtung der
Borstenbüschel zunächst wenigstens eine weitere Form vorgesehen ist, die Lochungen,
deren Querschnitt kleiner als der der Lochungen der zweiten Form ist, aufweist.
Mit einer derart ausgestalteten Vorrichtung ist es beispielsweise bei Bedarf möglich,
die Borsten in mehreren, kleineren Verdichtungsschritten in gewünschter Weise zu verdichten
oder in einen insgesamt höher verdichteten Zustand zu versetzen.
[0017] Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen Merkmale und
Maßnahmen ist es möglich, gut verdichtete Borstenbüschel innerhalb der zweiten Form
zu schaffen, die mit einer solchen Dichtigkeit schon in der ersten Form einen Fördergas-
oder Luftstrom nicht mehr störungsfrei fließen lassen würden, so dass eine Herstellung
von Bürsten mit "kompletten" Borstenbüscheln gefährdet wäre. Versuche haben gezeigt,
dass durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung der
Füllungsgrad der zweiten Form erheblich, beispielsweise auf etwa 70% gesteigert werden
kann, welcher Füllungsgrad in der ersten Form dazu führen würde, dass der Förderstrom
nicht mehr störungsfrei bis zum Ende der Förderphase fließen könnte.
[0018] Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter Darstellung:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung, mit welcher aus einem Borstenvorrat oder Borstenfüllkasten
zu Borstenbüscheln zusammengefasste Borsten mittels Leitungen einer ersten Form zugeführt
werden können, wobei in den Leitungen ein Förderstrom eines Gases oder von Luft die
Borstenbüschel zu der Form bewegt,
- Fig. 2
- die erste Form und die Mündungen der Förderleitungen an einer Umsetzeinrichtung, an
welcher zu der Mündung der Förderleitungen beabstandet eine Übergabestelle von der
ersten Form in eine zweite Form mit engeren Lochungen vorgesehen ist,
- Fig. 3
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, wobei die in der ersten Form locker in
Lochungen gehaltenen Borstenbüschel in engere Lochungen der zweiten Form überführt
werden,
- Fig. 4
- in vergrößertem Maßstab die Einzelheit am Übergang von der ersten Form in die zweite
Form, wobei die Lochung mit dem größeren Querschnitt der ersten Form mit der Lochung
mit dem engeren Querschnitt der zweiten Form fluchtet, das heißt die Längsmittelachsen
dieser Lochungen einander fluchtend fortsetzen und am Eintritt in die engere Lochung
der zweiten Form eine Einführschräge vorgesehen ist,
- Fig. 5
- eine der Figur 4 entsprechende Darstellung, bei welcher die beiden Längsmittelachsen
der unterschiedliche Querschnitte aufweisenden Lochungen etwas versetzt sind und dieser
Versatz von der Einführschräge am Eintritt in die Lochung mit dem kleineren Querschnitt
überbrückt ist, sowie
- Fig. 6
- die zweite Form nach dem Einfüllen der Borstenbüschel aus der ersten Form und vor
dem Überführen der nunmehr verdichteten Borstenbüschel in die Lochungen eines Bürstenkörpers.
[0019] Eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient analog der Vorrichtung, die in
der
EP 0 405 204 B1 beschrieben ist, zum Herstellen von Borstenfeldern für Bürsten oder von Borstenbündeln
für Pinsel.
[0020] Zu dieser Vorrichtung 1 gehört wenigstens eine mit Lochungen 2 oder Bohrungen versehene
Form 3, in welche jeweils ein Borstenbüschel 4 passt. Dabei erkennt man analog der
EP 0 405 204 B1 Zuführleitungen 5, die zu der Form 3 führen und als Zuführmittel dienen, womit die
Borstenbüschel 4 zu jeder zu füllenden Lochung 2 transportiert werden können.
[0021] In nicht näher dargestellter Weise hat die zu der Vorrichtung 1 gehörende Form 3
einen Anschluß zum Anlegen eines Unterdrucks an die einzelnen Lochungen 2 an deren
den Zuführleitungen 5 abgewandten Enden oder Öffnungen und an den entgegengesetzten
Enden der Zuführleitungen 5 kann in beliebiger Weise ein Überdruck angelegt werden,
um die Borstenbüschel 4 durch die Zuführleitungen 5 zu der Form 3 mit Hilfe eines
Gas- oder Luftstroms zu transportieren.
[0022] In Figur 2 ist ein weiterer Teil der Vorrichtung 1 dargestellt. Dabei erkennt man
wiederum Teile der Zuführleitungen 5 in deren Endbereich und die Form 3 mit ihren
Lochungen 2 und darin enthaltenen, ihr zugeführten Borstenbüscheln 4. An einem drehbaren
Arm 6 ist eine weitere derartige Form 3 vorgesehen beziehungsweise es ist dargestellt,
wie die jeweilige Form 3 mit Hilfe des Armes 6 in den Bereich einer zweiten Form 7
gebracht und bewegt werden kann. Zusätzlich zu der ersten Form 3 ist also eine zweite
Form 7 vorgesehen, die ebenfalls Lochungen 8 zur Aufnahme von Borstenbüscheln 4 hat.
[0023] Dabei erkennt man in den Figuren 2 und 3, dass die Lochungen 2 der ersten Form 3
einen größeren Querschnitt als ein zu bildendes Borstenbüschel 4 haben und dass die
Lochungen 8 der zweiten Form 7 einen geringeren Querschnitt als die der ersten Form
3 haben. Ferner erkennt man in den Figuren 2 bis 6 und vor allem in den Figuren 4
und 5, dass am Eintritt in alle Lochungen 8 der zweiten Form 7 jeweils eine Einführ-
und Verdichtungsschräge 9 angeordnet ist, die etwa trichterförmig ausgebildet ist.
[0024] Somit ist es beim Herstellen von Borstenfeldern für Bürsten oder von Borstenbündeln
für Pinsel möglich, Borstenbüschel 4 mit Hilfe eines Entnahmeschiebers 10 aus einem
Borstenmagazin 11 zu entnehmen und zu vereinzeln, wie es aus der
EP 0 405 204 B1 bekannt ist. Es werden also die Borstenbüschel 4 zunächst aus Einzelborsten gebildet,
indem ein Borstenvorrat, wie erwähnt zu diesen Borstenbüscheln 4 vereinzelt wird.
Danach werden die Borsten büschelweise der ersten Form 3 mit Hilfe eines Gas- oder
Luftstroms durch die Zuführleitungen 5 zugeführt und in die Lochungen 2 der ersten
Form 3 eingebracht.
[0025] Die Borstenbüschel 4 werden also zunächst in Lochungen 2 einer ersten Form 3 gefüllt,
deren Querschnitt, wie bereits erwähnt, größer als der Querschnitt des jeweiligen
Borstenbüschels 4 in seiner späteren zusammengedrückten Gebrauchsform ist. Entsprechend
locker sind die einzelnen Borsten der Borstenbüschel 4 in der ersten Form 3, so dass
auch nach dem Einführen dieser Borstenbüschel 4 in die Form 3 der Förder-Gas- oder
Luft-Strom nicht behindert wird. Ferner wird vermieden, dass eventuell einzelne Borsten
eines Borstenbüschels 4 nicht in die entsprechende Lochung 2 hineingelangen, weil
dessen Querschnitt zu eng wäre.
[0026] Anhand der Figuren 2 und 3 erkennt man, dass die Borstenbüschel 4 aus dieser ersten
Form 3 nach deren Verschwenkung über die zweite Form 7 in diese zweite Form 7 mit
den engeren Aufnahmeöffnungen oder Lochungen 8 überführt werden können, um sie zu
verdichten und in einen engeren Querschnitt zu bringen, wie er beim Gebrauch später
in einer Bürste gewünscht ist.
[0027] Gemäß den Figuren 4 und 5 sind im Ausführungsbeispiel die Einführschrägen 9 an der
zweiten Form 7 selbst am Eintritt in deren Lochungen 8 vorgesehen. Denkbar wäre aber
auch, eine Zwischenplatte zwischen der ersten Form 3 und der zweiten Form 7 anzuordnen,
die diese Einführschrägen 9 aufweist.
[0028] In den Figuren 2 bis 4 ist dargestellt, dass die beiden Formen 3 und 7 an ihren einander
zugewandten Seiten übereinstimmende Lochbilder haben können, das heißt, die Lochungen
2 der ersten Form 3 und die Lochungen 8 der zweiten Form 7 setzen sich in Gebrauchsstellung
fort und fluchten miteinander hinsichtlich ihrer Mittelachsen. Besonders deutlich
erkennt man dies in Figur 4.
[0029] Es ist aber auch möglich, dass die Lochbilder der beiden Formen nur nahezu übereinstimmen
und die Lochungen 2 der ersten Form 3 und die Lochungen 8 der zweiten Form 7 geringfügig
zueinander versetzt sind, also ihre Längsmitten zwar parallel zueinander aber mit
geringem Abstand verlaufen, wie es Figur 5 zeigt. In diesem Falle wird aber dennoch
der Übergang zwischen den Lochungen 2 und den Lochungen 8 durch die Einführtrichter
9 überbrückt, so dass die Borstenbüschel 4 aus den Lochungen 2 auch in diesem Falle
problemlos in die engeren Lochungen 8 überführt werden können. Auf diese Weise können
die Borstenfelder schon in einer gewünschten Weise ausgestaltet werden.
[0030] Es sei erwähnt, dass der Querschnitt einzelner oder aller Lochungen 2 und 8 kreisrund
oder aber von einer runden Form abweichend profiliert sein kann. Beispielsweise ist
es möglich, dass der Querschnitt der Lochungen 2 der ersten Form 3, gewissermaßen
einer Vorform, kreisrund und der Querschnitt der Lochungen 8 der sich anschließenden
zweiten Form 7 profiliert ist, um entsprechend profilierte Borstenbüschel für die
Bürsten zu bilden.
[0031] Anhand der Figuren 2 und 3 erkennt man, dass zum Herstellen von Borstenfeldern die
zweite Form 7 mit den engeren Aufnahmeöffnungen oder Lochungen 8 in Fortsetzung der
ersten Form 3 und in Fortsetzung von deren Lochungen 2 angeordnet wird, so dass die
Aufnahmeöffnungen und Lochungen 2 und 8 der ersten und der zweiten Form sich fortsetzen,
wie es in Figur 2 und 3 erkennbar ist, wobei die im Ausführungsbeispiel durch eine
horizontale Verschwenkung der ersten Form 3 über die zweite Form 7 geschieht.
[0032] Beim Vergleich der Figuren 2 und 3 wird auch deutlich, dass dann die Borstenbüschel
4 nach dem Fördern in die erste Form 3 und dem Versetzen in die erwähnte Relation
zu der zweiten Form 7 aus deren durchgängigen Aufnahmeöffnungen 2 in die engeren Aufnahmeöffnungen
8 der zweiten Form 7 befördert und dadurch verdichtet werden. Gerade auch diese Verdichtung
ist in Figur 3 deutlich erkennbar, in welcher schematisiert dargestellt ist, dass
Borstenbüschel 4 gerade etwa über die Hälfte ihrer Länge aus der ersten Form 3 in
die zweite Form 7 verschoben worden sind, bevor sie dann gemäß Figur 6 vollständig
in die zweite Form 7 eingebracht werden.
[0033] Diese Überführung der Borstenbüschel 4 aus der ersten Form 3 in die zweite Form 7
kann beispielsweise mechanisch mittels nicht gezeichneten Stößeln oder Stiften erfolgen.
[0034] Aus der zweiten Form 7 können dann die Borstenbüschel 4 insbesondere mechanisch mittels
Stößeln oder Stiften in die Lochungen eines Bürstenkörpers befördert werden. Die zweite
Form 7 kann also nach ihrer in Figur 6 dargestellten Füllung mit den verdichteten
Borstenbüscheln 4 in bekannter Weise mit Bürstenkörpern und entsprechenden Halterungen
zusammenwirken, um die Borstenbüschel 4 in ihre endgültige Gebrauchslage zu bringen.
[0035] Zum Herstellen von Borstenfeldern für Bürsten oder von Borstenbündeln für Pinsel
werden Borstenbüschel 4 in Lochungen oder Aufnahmeöffnungen 2 einer ersten Form 3
eingefüllt, wobei zunächst die Borstenbüschel 4 aus Einzelborsten gebildet werden,
indem ein Borstenvorrat zu den Borstenbüscheln 4 vereinzelt wird. Danach werden die
Borsten büschelweise der Form 3 mit Hilfe eines Gas- oder Luftstroms durch Zuführleitungen
5 zugeführt und in die Lochungen 2 der ersten Form 3 eingebracht. Der Querschnitt
der Lochungen oder Aufnahmeöffnungen 8 dieser ersten Form 3 ist dabei größer als der
Querschnitt des jeweiligen Borstenbüschels 4 in seiner späteren zusammengedrückten
Gebrauchslage, so dass der Gas- oder Luftstrom auch nach dem Überführen der Borstenbüschel
4 in die Form 3 praktisch ungehindert durch die Lochungen oder Aufnahmeöffnungen 8
hindurchströmen kann. Die Borstenbüschel 4 werden aus dieser ersten Form 3 in eine
zweite Form 7 mit engeren Aufnahmeöffnungen 8 überführt, um die Borstenbüschel 4 in
die gewünschte zusammengedrückte oder verdichtete Form zu bringen.
1. Verfahren zum Herstellen von Borstenfeldern für Bürsten oder von Borstenbündeln für
Pinsel, wobei Borstenbüschel (4) in Lochungen (2) oder Aufnahmeöffnungen von Formen
(3) eingefüllt werden, wobei zunächst die Borstenbüschel (4) aus Einzelborsten gebildet
werden, indem ein Borstenvorrat zu Borstenbüscheln (4) vereinzelt wird, wonach diese
vereinzelten Borstenbüschel der Form (3) mit Hilfe eines Gas- oder Luftstroms zugeführt,
durch zu jeder zu füllenden Lochung (2) führende Zuführleitungen (5) transportiert
und in die Lochungen (2) der Form (3) eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstenbüschel (4) zunächst in Lochungen (2) einer ersten Form (3) gefüllt werden,
deren Querschnitt größer als der Querschnitt des jeweiligen Borstenbüschels (4) in
dessen zusammengedrückter Gebrauchsform ist, dass der zur Förderung dienende Gas-
oder Luftstrom in der Form (3) zwischen den Borsten hindurchströmt, bis alle Borsten
in die erste Form (3) eingefüllt sind, und dass danach die Borstenbüschel (4) aus
dieser ersten Form (3) in eine zweite Form (7) mit engeren Aufnahmeöffnungen (8) überführt
werden, wobei die beiden Formen (3, 7) an ihren einander zugewandten Seiten übereinstimmende
oder nahezu übereinstimmende Lochbilder haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Form (7) mit den engeren Aufnahmeöffnungen (8) in Fortsetzung der ersten
Form (3) angeordnet wird, so dass die Aufnahmeöffnungen (8) der ersten und der zweiten
Form sich fortsetzen und/oder miteinander fluchten, und dass dann die Borstenbüschel
(4) nach dem Fördern in die erste Form (3) aus deren durchgängigen Aufnahmeöffnungen
in die engeren Aufnahmeöffnungen (8) der zweiten Form (7) befördert und dadurch verdichtet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstenbüschel (4) mechanisch mittels Stößeln oder Stiften in die zweite Form
(7) überführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstenbüschel (4) aus der zweiten Form (7), insbesondere mechanisch mittels
Stößeln oder Stiften oder mittels Druckgas oder Druckluft, in die Lochungen eines
Bürstenkörpers befördert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstenbüschel (4) aus der zweiten Form (7) zur stufenweisen oder weiteren Verdichtung
zunächst in wenigstens eine weitere Form mit Lochungen befördert werden, deren Querschnitt
kleiner als der der Lochungen der zweiten Form ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstenbüschel (4) zwischen der Entnahme aus der zweiten Form (7) und dem Einbringen
in einen Bürstenkörper an ihrem Arbeitsende profiliert und/oder an ihrem dem Arbeitsende
abgewandten Ende geschnitten und/oder verschmolzen und/oder der Querschnitt verändert
wird und/oder wenigstens zwei Borstenbüschel zusammengeführt werden.
7. Vorrichtung (1) zum Herstellen von Borstenfeldern für Bürsten oder von Borstenbündeln
für Pinsel, mit einer mit Lochungen (2) oder Aufnahmeöffnungen versehenen Form (3),
in welche jeweils ein Borstenbüschel (4) passt, wobei Zuführmittel oder Zuführleitungen
(5) zu der Form (3) vorgesehen sind und zu jeder zu füllenden Lochung (2) oder Aufnahmeöffnung
mindestens ein Zuführmittel gehört oder eine Zuführleitung (5) führt, an welche Zuführleitungen
(5) Mittel zur Erzeugung eines Gas- oder Luftstromes zu der Form (3) hin anschließbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der ersten Form (3) eine zweite Form (7) vorgesehen ist, dass die Lochungen
(2) der ersten Form (3) einen größeren Querschnitt als ein zu bildendes Borstenbüschel
(4) haben, dass die Lochungen oder Aufnahmeöffnungen (8) der zweiten Form (7) einen
geringeren Querschnitt als die der ersten Form (3) haben, dass am Eintritt in alle
Lochungen (8) der zweiten Form (7) jeweils eine Einführ- und Verdichtungsschräge (9)
angeordnet ist und dass die beiden Formen (3, 7) an ihren einander zugewandten Seiten
übereinstimmende oder nahezu übereinstimmende Lochbilder haben.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einführschräge (9) an der zweiten Form (7) selbst oder an einer zwischen der
ersten Form (3) und der zweiten Form (7) angeordneten Zwischenplatte vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lochungen oder Aufnahmeöffnungen (2) der ersten Form (3) und die der zweiten
Form (7) zumindest in Gebrauchsstellung fortsetzen und insbesondere miteinander fluchten.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt wenigstens eines Teils der Lochungen oder aller Lochungen oder Aufnahmeöffnungen
(2, 8) kreisrund oder von einer runden Form abweichend profiliert ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Lochungen (2) der ersten Form (3) oder Vorform kreisrund und
der Querschnitt der Lochungen oder Aufnahmeöffnungen (8) der sich anschließenden zweiten
Form (7) profiliert ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der ersten Form (3) und der zweiten Form (7) zur stufenweisen oder
weiteren Verdichtung der Borstenbüschel zunächst wenigstens eine weitere Form vorgesehen
ist, die Lochungen, deren Querschnitt kleiner als der der Lochungen der zweiten Form
ist, aufweist.