Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft allgemein ein Kleidungsstück für sportliche Aktivitäten, bestehend
aus einem Bekleidungselement für den Brust- und Rückenbereich. Insbesondere betrifft
die Erfindung ein solches Kleidungsstück für das Bogenschießen.
Hintergrund der Erfindung, Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, dass Bogenschützen zum Zwecke der Ausübung ihres Sports einen bestimmten
Sportartikel benötigen, der allgemein
Streifschutz genannt wird. Dieser Sportartikel soll die Aufgabe übernehmen, den Stoff der Oberbekleidung,
die der Schütze trägt, vornehmlich auf der linken Seite des Oberkörpers von der Bogensehne
fernzuhalten, damit die Sehne beim Spannen und Loslassen nicht von diesen Teilen behindert
wird.
[0003] Der derzeit gebräuchliche Streifschutz erfüllt diese Aufgaben nicht in dem Maße,
wie es für die Bogenschützen zur Ausübung ihres Sports notwendig ist, da er folgende
Nachteile aufweist:
[0004] Es gibt nur bestimmte Standardgrößen, die ausschließlich Erwachsenen passen. Das
gewählte Material (vorzugsweise Nylon und Kunststoff) nutzt die Bogensehne vorzeitig
ab. Darüber hinaus bedingt das Material eine schlechte Passform und somit schlechten
Sitz. Zudem kann der Stoff eines Sporttrikot-Ärmels (z.B. eines Sportjacken-, T-Shirt-Ärmels
oder ähnlicher Oberbekleidung) in der Sehne hängen bleiben und so den Flug des Pfeils
nachhaltig beeinträchtigen. Der bisher gebräuchliche Streifschutz bietet für dieses
Problem keine Lösung.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Kleidungsstück für sportliche Aktivitäten,
insbesondere für das Bogenschießen, zu schaffen, das die Mängel des Standes der Technik
beseitigt.
[0006] Diese und weitere Aufgaben werden durch das Kleidungsstück gemäß Anspruch 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt
- Fig. 1
- schematisch eine zweidimensionale Ansicht des Brustabschnitts des Kleidungsstücks,
- Fig. 2
- schematisch eine zweidimensionale Ansicht des Rückenabschnitts des Kleidungsstücks,
und
- Fign. 3 bis 5
- schematische Darstellungen von wieder lösbaren Verschlusselementen.
Detaillierte Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Kleidungsstück handelt sich um ein solches, dass im Brust-und
Rückenbereich eine Körperseite des Sportlers bedeckt. Dabei besteht das Kleidungsstück
aus einem Bekleidungselement für den Brust- und Rückenbereich, an das ein Ärmelstück
aus elastischem Material fest angesetzt ist. Bei dem elastischen Material kann es
sich bspw. um ein Gewirke wie z.B. ein Mikrofasergewebe handeln. Ganz allgemein können
elastische Fasern verwendet werden, die unter Einwirkung von Zugkraft um ein Mehrfaches
der ursprünglichen Länge gedehnt werden können und nach Entlastung sofort wieder in
ihre Ausgangslage zurückkehren (Elasthan). Der Begriff "fest angesetzt" bedeutet in
diesem Zusammenhang, dass sich das Ärmelstück nur schwer wieder von dem Bekleidungselement
lösen lässt, bspw. durch Abtrennen. Es ist natürlich theoretisch auch möglich, das
Ärmelstück wieder lösbar, bspw. mit Reiß- oder Klettverschlüssen, an dem Bekleidungselement
zu befestigen.
[0009] Durch die gewählte Formgebung schmiegt sich das Kleidungsstück körpergerecht an die
(vornehmlich) linke Brusthälfte des Bogenschützen an und lässt so sportliche Bewegungen
und Aktivitäten zu, ohne dabei zu verrutschen. Es ist darauf hinzuweisen, dass das
erfindungsgemäße Kleidungsstück selbstverständlich auch für Linksschützen verwendbar
ist, wobei es sich dann an die rechte Brusthälfte des Schützen anschmiegt. Das Kleidungsstück
hat somit einen festen und sicheren Sitz. Es ist natürlich auch möglich, das gesamte
Kleidungsstück und nicht nur das angesetzte Ärmelstück aus dem elastischen Material
zu fertigen.
[0010] Durch die Verwendung eines elastischen Gewebes wird die Oberbekleidung (Trainings-oder
Wettkampfkleidung, bspw. Sporttrikot, Jacke, T-Shirt oder ähnliches) im Brustbereich
des Schützen eng an den Körper angedrückt. Dadurch ist sichergestellt, dass kein Stoff
der Oberbekleidung im Brustbereich die Sehne beim Bogensport beeinträchtigt.
[0011] Das Hauptmerkmal der Erfindung ist das fest angesetzte Ärmelstück. Dieses Ärmelstück
(vorzugsweise als Halbarm ausgebildet) aus elastischem Gewebe wird so eingenäht, dass
der Stoff der Oberbekleidung an dem Arm, der den Bogen hält, eng umfasst wird und
jegliche beim Spannen der Sehne hindernden Bekleidungsteile ferngehalten werden.
[0012] Zusätzlich kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein Aufsatz aus
einem vorzugsweise glatten, festen Material, bspw. Leder oder Lederimitat, aufgenäht
werden, um einen bestimmten Abschnitt (vorzugsweise zwischen Brust- und Armbereich)
der Oberbekleidung, der in besonderem Maße von Abrieb der gespannten Sehne betroffen
ist, zu schützen. Darüber hinaus schützt das glatte Material die Sehne vor vorzeitigem
Verschleiß. Des weiteren ist es auch möglich, bei weiblichen Schützen den Aufsatz
genau über der Brust des Schützen anzubringen und unter diesem Aufsatz eine der weiblichen
Brust angepasste Polsterung vorzusehen. Diese Polsterung kann bspw. aus dünnem Schaumstoff
bestehen oder durch eine vorgemodelte Cup-Schale realisiert werden. Es ist darauf
hinzuweisen, dass der Aufsatz aus glattem, festen Material nicht zwangsläufig exakt
über der Polsterung angebracht werden muss.
[0013] Vorteilhafterweise ist das Kleidungsstück mit einem wieder lösbaren Verschlusselement
zwischen Brust- und Rückenseite versehen.
[0014] Das Kleidungsstück kann in verschiedenen Größen hergestellt werden, im Besonderen
in Kinder- und Jugendgrößen, so dass auch Kinder/Jugendliche den Sport erstmals ohne
die genannten Beeinträchtigungen ausüben können.
[0015] In einer besonderen Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Kleidungsstück auch
in einer speziell der weiblichen Anatomie angepassten Schnittführung (vorzugsweise
mit Brustabnäher) hergestellt werden.
[0016] Da der Bogensport vornehmlich im Freien stattfindet, ist man bei kälterer Witterung
gezwungen, warme Jacken anzuziehen, so dass in diesem Fall besonders viel Stoff die
Sehne behindern kann. Auch hier schafft das erfindungsgemäße Kleidungsstück Abhilfe,
indem es durch seine Elastizität in der Lage ist, auch dickere Kleidungsschichten
zu umfassen und an den Arm anzudrücken.
[0017] Wie aus den Fign. 1 und 2 zu entnehmen ist, besteht das erfindungsgemäße Kleidungsstück
1 aus einem Bekleidungselement 2, an das ein Ärmelstück 3 aus einem elastischen Material
angesetzt ist. Es bedeckt auf diese Weise im Brust- und Rückenbereich eine Körperseite
des Sportlers sowie zumindest den Oberarmbereich des den Bogen haltenden Arms des
Schützen. Vorteilhafterweise ist es mit einem Verschlusselement 4 zwischen Brust-
und Rückenseite versehen.
[0018] Fig.1. zeigt schematisch eine zweidimensionale Ansicht des Brustabschnitts des erfindungsgemäßen
Kleidungsstücks 1. Das fest angesetzte Ärmelstück 3 besteht aus einem elastischem
Gewebe, um zumindest im Oberarmbereich die Oberbekleidung des Armes, der den Bogen
hält, eng zu umfassen und jegliche beim Spannen der Sehne hindernden Bekleidungsteile
fernzuhalten. Bei dem Gewebe kann es sich bspw. um ein Gewirke mit hohem Elasthan-Anteil
handeln.
[0019] Der auf dem Brustabschnitt aufgebrachte (aufgenähte) Aufsatz 5 bedeckt sichelförmig
den von der Schulter abwärtsstrebenden Brustbereich und setzt sich ab dem Achselausschnitt
bis ans untere Ende des Kleidungsstücks 1 fort. Der Aufsatz 3 besteht vorzugsweise
aus einem glatten, festen Material und dient dazu, den beschriebenen Abschnitt der
Kleidungsstückes, der in besonderem Maße vom Abrieb der gespannten Sehne betroffen
ist, zu schützen. Dabei kann das glatte, feste Material bspw. aus Leder, z.B. Veloursleder
oder einem Lederimitat (z.B. Glattlederimitat) bestehen.
[0020] Fig. 2 zeigt schematisch eine zweidimensionale Ansicht des Rückenabschnitts des Kleidungsstücks
1. Der Rückenabschnitt weist den gleichen Zuschnitt auf wie der Brustabschnitt. Sowohl
Brust- als auch Rückenabschnitt sind vorzugsweise mit einem Futter der gleichen Stoffeigenschaft
(Elastizität) unterlegt und an den Rändern fest vernäht. Es kann sich dabei um den
selben Stoff handeln (ggf. auch um eine andere Qualität), aus dem auch das Bekleidungselement
selbst gefertigt ist. Die Form des Rückenabschnitts und die gedoppelte Ausführung
sorgen somit für einen festen und sicheren Sitz.
[0021] Das erfindungsgemäße Kleidungsstücks 1 weist vorteilhafterweise wieder lösbare Verschlusselemente
auf. Die Verschlusselemente 4 sind vorzugsweise an der schmalsten Stelle des Kleidungsstücks
1 angebracht. Ein Verschließen kann über bspw. Druckknöpfe (6 in Fig. 3), Klettverschlüsse
(7 in Fig. 4) oder längenverstellbare Verschlusselemente (8 in Fig. 5) erfolgen. Weitere
Möglichkeiten sind dem Fachmann wohlbekannt.
[0022] In Fig. 2 ist rechts unten das Gegenstück des Verschlusselements 4 aus Fig. 1 gut
zu erkennen. In dieser Darstellung handelt es sich um Druckknöpfe 6, wie sie in Fig.
3 genauer dargestellt sind.
[0023] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines wieder lösbaren Verschlusselementes
4, das in diesem Fall aus Druckknöpfen 6 besteht, mit denen das erfindungsgemäße Kleidungsstück
1 verschlossen wird. Das Verschlusselement verfügt dabei bevorzugt über mehrere Druckknopfpaare
10, 11a bzw. 10, 11b, die parallel zueinander verlaufen. Durch Auswählen der entsprechenden
Druckknopfpaare können Bogenschützen kleinere Passungenauigkeiten ausgleichen (die
Auswahl des Paares 10, 11a sorgt dabei für einen weiten, die des Paares 10, 11b für
einen engen Bund).
[0024] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen wieder lösbaren
Verschlusselements 4 mit einem Klettverschluss 7 dargestellt. Dieser bietet ebenfalls
die Möglichkeit, kleinere Passungenauigkeiten auszugleichen
[0025] Schließlich zeigt Fig. 5 noch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
wieder lösbaren Verschlusselementes 4. In diesem Fall ist mit Hilfe eines längenverstellbaren
Verschlusselementes jede Unterbrustgröße einstellbar. Dazu ist ein Gummiband 12, vorzugsweise
mit einer Breite von ca. 2-4 cm, mit einer Einstellvorrichtung 13 versehen, so dass
es längenverstellbar ist. Das Gummiband 12 ist an seinem einen Ende bspw. mit Hilfe
eines Metallrings 14 mit dem Bekleidungselement 2 verbunden und an seinem anderen
Ende mit einem Verbindungselement 15 fest mit dem Bekleidungselement 2 vernäht. Mit
dieser Lösung kann sich das Kleidungsstück 1 verschiedenen Unterbrustgrößen anpassen
und ist für jede Konfektionsgröße tragbar.
[0026] Das erfindungsgemäße Kleidungsstück kann sowohl für das Schießen mit einem Sportbogen
(Recurvebogen) als auch z.B. für den Kyudo-Schießsport, bei dem ein Langbogen verwendet
wird, zum Einsatz kommen.
1. Kleidungsstück (1) für sportliche Aktivitäten, insbesondere für das Bogenschiessen,
bestehend aus einem Bekleidungselement (2) für den Brust- und Rückenbereich, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ärmelstück (3) aus einem elastischen Gewebe fest an das Bekleidungselement (2)
angesetzt ist.
2. Kleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte Kleidungsstück (1) aus elastischem Gewebe hergestellt ist.
3. Kleidungsstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es den Oberkörper halbseitig, sowohl im Brust- als auch im Rückenbereich, bedeckt
und fest umspannt.
4. Kleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ärmelstück (3) zumindest im Oberarmbereich eine Oberbekleidung des den Bogen
haltenden Arms eng umfasst.
5. Kleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kleidungsstück (1) wieder lösbare Verschlusselemente (4) umfasst.
6. Kleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselemente an der schmalsten Seite des Kleidungsstücks (1) angebracht
sind.
7. Kleidungsstück nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselemente ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Druckknöpfen
(6), Klettverschlüssen (7) und längenverstellbaren Elementen (8).
8. Kleidungsstück nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das längenverstellbare Element aus einem Gummiband (12) besteht, das eine Einstellvorrichtung
(13) aufweist.
9. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich im Brustbereich des Bekleidungselements (2) ein Aufsatz (5) aus glattem,
festem Material angebracht ist.
10. Kleidungsstück nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Aufsatz (5) eine zusätzliche Polsterung vorgesehen ist.
11. Kleidungsstück nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterung aus einem dünnen Schaumstoff besteht oder als vorgemodelte Cup-Schale
ausgebildet ist.
12. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ärmelstück (3) ein Halbarm-Ärmelstück ist.
13. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem Brustabnäher versehen ist.
14. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es in verschiedenen Größen herstellbar ist.