[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren stellt die
DE 44 14 602 A1 dar, in welcher ein Verfahren zur Steuerung einer diskontinuierlich arbeitenden Zentrifuge
offenbart wird. Bei diesem Verfahren wird die Feststoffentleerung durch die Messung
der Ablagerungsschichtdicke berührungsfrei mittels einer Sonde vermessen. Anschließend
können diese Werte zusammen mit den Ausräumungswerten der Füllmassen verglichen und
durch ein externes Prozessleitsystem ausgewertet. Dieses Verfahren hat den Nachteil,
dass es nur für bestimmte Produkte, beispielsweise für die Abtrennung von Zucker realisierbar
ist.
[0003] Es ist aus dem Stand der Technik ferner bekannt, dass die diskontinuierliche Entleerung
über die Überwachung und/oder Steuerung der Stromstärkenschwankung während der Entleerung
realisierbar ist.
[0004] Dieses Verfahren der Messung von Stromstärkeänderungen hat insbesonders bei relativ
großen Separatoren (Getränken, Milch) den Nachteil, dass es durch Flüssigkeiten im
Steuerkreislauf und Haubenspülwasser im stärkeren Maße beeinflusst wird. In Folge
wurden stark schwankende Werte des Stromhubs trotz optimaler Entleerung festgestellt.
[0005] Die Erfindung setzt angesichts der Probleme ausgehend von der
DE 44 14 602 A1 bei der Aufgabe an, eine verbesserte Überwachung und/oder Steuerung sowie eine vereinfachte
Handhabung der Automatisierung der Feststoffentleerung in diskontinuierlichen Trennprozessen
zu schaffen.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 7.
[0007] Dabei zeigt die Überwachung und/oder Steuerung anhand der Drehzahlüberwachung des
Motors eine deutliche Vereinfachung gegenüber der
DE 44 14 602 A1, da produkt-unabhängig eine optimierte Automatisierung dieser Trennabläufe anbietet.
[0008] Eine Drehzahländerung charakterisiert eine Masse, die dem System entzogen wird. Zunächst
werden die Stoffkomponenten mit der höheren Dichte, beispielsweise Feststoffteilchen,
unter Einfluss einer Massenträgheit nach außen getragen und über eine diskontinuierlich
verschließbare Austragsöffnung abgeführt.
[0009] Es ist bekannt, die Regelung der Entleerung über eine diskontinuierlich verschließbare
Austragsöffnung mittels eines Kolbenschiebers zu gewährleisten. Dieser kann zum Beispiel
über einen hydraulischen Steuerkreislauf durch eine Mess- und Steuereinheit direkt
angesteuert werden. Die Dosierung der Hydraulikflüssigkeit als auch anderer Komponenten,
wie beispielsweise das Haubenspülwasser, bewirkt bei der Drehzahlmessung, aufgrund
der relativen Trägheit der Trommelmasse deutlich geringere Schwankungen gegenüber
der Messung der Stromstärke. Dadurch ist eine sehr exakte Kontrolle und Einflussname
auf die Entleerung möglich.
[0010] Die Messung der Drehzahl kann zum Beispiel durch Sensoren erfolgen. So sind unter
anderem induktive Sensoren oder photoelektrische Sensoren je nach Belastungsobergrenze
des Motors einsetzbar.
[0011] Bevorzugt seien hier die magnetischen Sensoren genannt.
[0012] Somit ist durch eine gezielte Änderung der Messparameter, d.h. Auswertung der Drehzahl
der Trommel anstelle der Stromstärke des Motors oder anstelle der Ablagerungsschichtdicke
an der Innenseite der Trommel eine bessere Kontrolle des Gesamtprozesses gegeben.
[0013] Weitere vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der exakten Steuerung über das Drehzahlsignal
ergeben sich durch Kopplung mit SC (spill control) - Separatoren.
[0014] Anspruch 2 beschreibt darüber hinaus eine bevorzugte Methode zur Drehzahlüberwachungen.
Magnetische und optische Sensoren sind in der Regel kostengünstig und in der Großproduktion
einsetzbar. Eine vorteilhafte Methode ist das Anbringen von Magneten an der Trommel
und die Messung der veränderlichen Feldstärke durch die Relativbewegung eines Dauermagneten.
[0015] Dadurch unterliegt die Messung nur noch geringen Schwankungen durch zusätzliche Parameter
(Vorfüllwasser und Haubenspülwasser). Die findet vor allem bei Separatoren größerer
Art, wie sie in der Milch oder Getränkeverarbeitung zum Einsatz kommen, eine Anwendung.
[0016] Nach Anspruch 3 erfolgt die Entleerung durch einen Kolbenschieber, welcher mittels
eines Steuerventils durch die Mess- und Steuereinheit angesteuert werden kann. Diese
vorteilhafte Ausgestaltung der Trommel mit einem Kolbenschieber vermindert das Risiko
des Verstopfens der Auslasskanäle im Vergleich zu anderen Auslassregel-systemen.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
Es zeigt:
- Figur 1
- den Querschnitt eines schematisch dargestellten Separators, im diskontinuierlichen
Betrieb; und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines motorbetriebenen Separators.
[0018] Nach dem Beispiel der Fig. 1 ist der Querschnitt eines Tellerseparators mit einer
Trommel 1 dargestellt, welche sich bei Betrieb um ein Rotationszentrum dreht. Dabei
wird die Drehzahländerung wie auch die Betriebsdrehzahl der Trommel von einem Mess-
und Steuersensor 4 erfasst, welcher direkt oder indirekt das Auslasssystem zur diskontinuierlichen
Entleerung, bestehend aus einem Kolbenschieber 5 und einer Austragsöffnung 3, ansteuert.
[0019] Zudem ist durch den Kolbenschieber 5 mit Hilfe eines Steuerventils 6 und Hydraulikflüssigkeit
10 die diskontinuierliche Stoffentleerung über die Mess- und Steuereinheit geregelt.
Es ist vorteilhaft, die Entleerung der flüssigen Stoffkomponenten mit Hilfe mindestens
eines Greifers 11 zu gewährleisten.
[0020] Bei einer fest-flüssig Trennung ist zudem eine Abscheidevorrichtung 12 bekannt, beispielsweise
in Form des dargestellten Tellerseparators, welche zudem durch einen Feststoffsammelraum
13 ergänzt wird.
[0021] Vorzugsweise soll das Steuerventil 6 mit Hilfe einer Steuereinheit 4 bedient werden,
welche auf veränderte Drehzahlen der Trommel reagiert.
[0022] In der Darstellung der Fig. 2 ist die Trommel 14 eines Separators über eine Spindel
7 mittels eines Riemenantriebs 8 mit einem Motor 9 verbunden und angetrieben. Der
Zulauf 15 eines fest-flüssig Stoffgemisches erfolgt am Kopfteil des Separators, ebenso
wie der Ablauf 16 der Flüssigphase. Der abgetrennte Feststoff wird über eine Austragsöffnung
17 seitlich an der Trommel ausgeführt.
[0023] Mögliche Regelungsbereiche sollen in folgendem Beispiel dargestellt werden:
Ereignis: |
Drehzahl bei der Entleerung fällt um 100 U/min |
Merkmal: |
Die Entleerung ist zu klein |
Folge: |
Bei der nächsten Entleerung wird die Zeit für das Vorfüllwasser verringert |
|
|
Ereignis: |
Drehzahl bei der Entleerung fällt um 150 U/min |
Merkmal: |
Die Entleerung hat den Sollwert erreicht |
Folge: |
keine Aktion |
|
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Ereignis: |
Drehzahl bei der Entleerung fällt um 200 U/min |
Merkmal: |
Die Entleerung ist zu groß |
Folge: |
Bei der nächsten Entleerung wird die Zeit für das Vorfüllwasser erhöht |
Bezugszeichen
[0024]
- Trommel
- 1, 14
- Zulauf
- 2, 15
- Austragsöffnung
- 3, 17
- Mess- und Steuereinheit
- 4
- Kolbenschieber
- 5
- Steuerventil
- 6
- Spindel
- 7
- Riemenantrieb
- 8
- Motor
- 9
- Hydraulikflüssigkeit
- 10
- Greifer
- 11
- Abscheidevorrichtung
- 12
- Feststoffsammelraum
- 13
- Ablauf
- 16
1. Verfahren zur Trennung oder Klärung von Stoffgemischen im Zentrifugalfeld einer sich
drehenden Trommel einer Zentrifuge, insbesonders eines Separators, der die Trommel
(1) mit zumindest einer oder mehreren diskontinuierlich verschließbaren Austragsöffnungen
(3) zur Durchführung von diskontinuierlichen Entleerungen aufweist, welche von einer
Mess- und Steuereinheit (4) überwacht und/oder angesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die diskontinuierlichen Entleerungen der Trommel durch die Mess- und Steuereinheit
in Abhängigkeit von der Drehzahl der Trommel überwacht und/oder gesteuert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mess- und Steuereinheit (4) die Drehzahl der Trommel (1) durch magnetische oder
optische Sensorik erfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entleerung durch eine diskontinuierlich verschließbare Austragsöffnung mittels
eines Kolbenschiebers (5) erfolgt, welcher durch die Mess- und Steuereinheit (4) angesteuert
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergegangenen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Austragsöffnungen (3) beim Entleeren nach Unterschreiten einer vorgegebenen Drehzahl
wieder geschlossen werden.
5. Vorrichtung zur Trennung oder Klärung von Stoffgemischen im Zentrifugalfeld einer
sich drehenden Trommel einer Zentrifuge, insbesonders eines Separators, mit zumindest
b) einer Trommel (1), welche das Stoffgemisch im Zentrifugalfeld in Stoffkomponenten
trennt
c) einem Antrieb (2), welcher die Trommel in Rotation versetzt
d) einer diskontinuierlich verschließbare Austragsöffnung (3), welche von einer Mess-
und Steuereinheit (4) überwacht und/oder angesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die diskontinuierlichen Entleerungen der Trommel durch die Mess- und Steuereinheit
in Abhängigkeit von Drehzahl der Trommel überwacht und/oder gesteuert ist