[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeugsystem mit auswechselbaren Werkzeugeinsätzen für
Stanzmaschinen, insbesondere ein Baukastensystem zum rüstarmen Stanzen.
[0002] Für die prozesssichere und qualitativ hochwertige Bearbeitung von plattenförmigen
Bauteilen, insbesondere Blechen, auf Stanzmaschinen sind scharfe Stanzwerkzeuge erforderlich.
Bei stumpfen Werkzeugen verstärkt sich die Gratbildung und die benötigte Schneidkraft
steigt. Aus diesem Grund ist es erforderlich, stumpfe Stanzstempel nachzuschleifen.
Um die Längenänderung der nachgeschliffenen Stanzstempel auszugleichen, gibt es ein
System aus mehrteiligen Stanzwerkzeugen, die aus einem Stempelschaft, der für mehrere
verschiedene Stanzstempel geeignet ist, einem jeweiligen zentral in dem Stempelschaft
angeordneten Stanzstempel, der nachgeschliffen wird, und Einlegescheiben bestehen.
Die Einlegescheiben in verschiedenen Dicken werden gegebenenfalls in der erforderlichen
Anzahl eingelegt, um die Längenänderung des Stanzstempels auf Grund des Nachschleifens
zu kompensieren, womit eine Nachschleiflänge geschaffen wird.
[0003] Durch diese funktionale Unterteilung des Werkzeugs kann bei einem Verbrauch dieser
Nachschleiflänge, d.h. wenn die Länge des Stempeleinsatzes durch das Nachschleifen
so reduziert wurde, dass dieses nicht mehr durch Einsetzen von Scheiben kompensiert
werden kann, nur der Stempeleinsatz ausgetauscht werden, ohne den Stempelschaft ersetzen
zu müssen.
[0004] Weiterhin besteht auch grundsätzlich die Möglichkeit, Stempeleinsätze in verschiedenen
Formen oder Größen mit einem Stempelschaft zu verwenden.
[0005] Durch die Verwendung dieses Systems wird eine wirtschaftliche Nutzung von Stanzwerkzeugen
ermöglicht.
[0006] Für die wirtschaftliche Bearbeitung von Blechen auf Stanzmaschinen ist eine große
Anzahl von Werkzeugsätzen erforderlich, da Ausstanzungen möglichst mit einem Stanzhub
angefertigt werden sollten und daher für die verschiedenen Konturen jeweils ein eigener
Stempel erforderlich ist. Für die Bearbeitung von Blechen in verschiedenen Dicken
sind dann zu jedem Stempel, abhängig von der Blechdicke, Matrizen in verschiedenen
Größen erforderlich. Daraus ergibt sich ein Aufwand zum Vorrüsten, d.h. der Zusammenstellung
der Werkzeugsätze, und zum Rüsten der Stanzmaschine, d.h. zur Einsetzen der Werkzeugsätze
in das Werkzeugmagazin der Stanzmaschine, sowie erhöhte Anforderungen an die Größe
der Werkzeugmagazine.
[0007] Aus diesem Grund werden Stanzwerkzeuge verwendet, in denen Stanz- oder Bearbeitungseinsätze
nicht in der Mittelachse des Werkzeugs aufgenommen sind, und bei denen durch das Verdrehen
des Werkzeugoberteils zu dem Werkzeugunterteil die Zuordnung einer Matrize in einer
bestimmten Größe zu dem Stanzeinsatz in dem Werkzeugoberteil geändert werden kann.
Der mit dem Werkzeugsatz durchführbare Arbeitsgang kann somit bei verschiedenen Blechstärken
ausgeführt werden, ohne das Werkzeug neu zu rüsten. Damit ist ein so genanntes rüstarmes
Stanzen möglich.
[0008] Somit ergibt sich beim rüstarmen Stanzen das Problem, dass zwar der selbe außermittige
Stempel zur Herstellung einer bestimmten Ausstanzung für verschiedene Blechdicken
verwendet werden kann, aber bei einem Verschleiß des Stempels und für Stempel in unterschiedlichen
Konturen oder Größen, jeweils die entsprechenden Werkzeugoberteile mit außermittigen
Stempeln aufwändig hergestellt werden müssen.
[0009] Daraus ergibt sich die Aufgabe, ein Werkzeugsystem zu schaffen, das einen wirtschaftlichen
Einsatz beim rüstarmen Stanzen ermöglicht.
[0010] Die Aufgabe wird mit Hilfe eines Stempeladapters mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1, eines Werkzeugoberteils mit den Merkmalen gemäß Anspruch 10, und eines Werkzeugsystems
mit den Merkmalen gemäß Anspruch 13 gelöst.
[0011] Der Erfindung wird mit Hilfe der beigefügten Zeichnungen erklärt. Weiterentwicklungen
der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0012] Die beanspruchten Gegenstände bieten die Möglichkeit, durch das Ausbilden als geeigneten
Adapter und als Werkzeugoberteil, und die Verwendung in einem System, auch bereits
vorhandene Bearbeitungseinsätze flexibel zu verwenden und auszutauschen.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Darstellung eines Stempeladapters;
- Fig. 2
- zeigt einen Stempelschaft in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 3
- ist eine Schnittdarstellung eines Werkzeugoberteils mit einem Stempelschaft, einem
Stempeladapter und einem Werkzeugeinsatz;
- Fig. 4
- stellt einen Matrizenadapter dar;
- Fig. 5
- zeigt die prinzipielle Darstellung eines Werkzeugsatzes zum rüstarmen Stanzen.
[0013] In Fig. 1 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Stempeladapter 1 dargestellt.
Der Stempeladapter 1 ist als ein im Wesentlichen scheibenförmiger kreisrunder Körper
mit einer ersten Mittelachse 2 ausgebildet. Auf der Oberseite weist der Stempeladapter
1 im Zentrum eine Aufnahmeeinrichtung 3 zur Aufnahme in einen später gezeigten Stempelschaft
auf.
[0014] Die Aufnahmeeinrichtung 3 weist eine runde zylindrische Erhöhung auf, deren Achse
der ersten Mittelachse 2 entspricht. Am Übergang von der Umfangsfläche in Achsrichtung
zur Stirnfläche radial zur Mittelachse 2 ist eine umlaufende Fase vorgesehen. Die
Aufnahmeeinrichtung 3 ist durch eine Bohrung hohl ausgebildet und weist ein Gewinde
4 am Umfang der Bohrung auf. Weiterhin erstreckt sich auf der Oberseite des scheibenförmigen
Körpers eine zur Mittelachse 2 radiale, im Wesentlichen quaderförmige stabartige Erhöhung
5.
[0015] Der scheibenförmige Körper ist mit einer Stempelaufnahme mit einer ersten Ausprägung
für das Aufnehmen von Werkzeugeinsätzen 6 aus einem ersten Werkzeugsystem versehen.
Die erste Stempelaufnahme 6 weist eine kreisrunde zylindrische Durchgangsbohrung 7
mit einer zweiten Mittelachse 8 in einem Abstand a von der ersten Mittelachse 2 auf.
Um die zweite Mittelachse 8 weist der scheibenförmige Körper von seiner Oberseite
aus eine zylindrische Senkung 9 auf. Die Senkung 9 weist einen Sektor mit einer bezüglich
der zweiten Mittelachse 8 kreisrunden inneren Umfangsfläche 10, und einen Sektor,
in dem die innere Fläche 11 parallel zu einer Tangente an die Durchgangsbohrung 7
ist, auf. Der Abstand zwischen der tangentialen inneren Fläche 11 und der zweiten
Mittelachse 8 ist größer als der Radius der Durchgangsbohrung 7 und kleiner als der
Radius des kreisrunden Sektors deren Senkung 9.
[0016] In einer alternativen Ausführungsform ist der scheibenförmige Körper mit mehreren
ersten Stempelaufnahmen 6 versehen, die alle den gleichen Abstand a zwischen der ersten
Mittelachse 2 und der zweiten Mittelachse 8 aufweisen.
[0017] Weiterhin ist der scheibenförmige Körper mit einer Stempelaufnahme 12 mit einer zweiten
Ausprägung versehen. Die Stempelaufnahme 12 weist eine kreisrunde zylindrische Durchgangsbohrung
13 mit einer dritten Mittelachse 14 in einem Abstand b von der ersten Mittelachse
2 auf. Der Durchmesser der Durchgangsbohrung 13 ist unterschiedlich zu dem Durchmesser
des Durchgangsbohrung 7 der Stempelaufnahme mit der ersten Ausführungsform. Um die
dritte Mittelachse 14 weist der scheibenförmige Körper von seiner Oberseite aus eine
zylindrische Senkung 15 auf. Die Senkung 15 weist einen Sektor mit einer bezüglich
der dritten Mittelachse 14 kreisrunden inneren Umfangsfläche 16, und einen Sektor,
in dem die innere Fläche 17 parallel zu einer Tangente an die Durchgangsbohrung 13
ist, auf. Der Abstand zwischen der tangentialen inneren Fläche 17 und der dritten
Mittelachse 14 ist gröβer als der Radius der Durchgangsbohrung 13 und kleiner als
der Radius des kreisrunden Sektors der Senkung 15.
[0018] In alternativen Ausführungsformen ist der scheibenförmige Körper entweder mit keiner
oder mit mehreren zweiten Stempelaufnahmen 12 versehen, die, sofern vorhanden, alle
den gleichen Abstand b zwischen der ersten Mittelachse 2 und der dritten Mittelachse
14 aufweisen.
[0019] Weiterhin ist die Ausführung der ersten und/oder zweiten Stempelaufnahmen in anderen
Ausführungsformen mit einer Senkung mit einer anderen Kontur, die nicht rotationssymmetrisch
ist, möglich. Die Kontur ist auch nicht zwangsläufig zylindrisch, sondern kann auch
konisch ausgebildet sein. Alternativ ist die Ausführung der Stempelaufnahmen auch
ohne Senkung möglich. In weiteren Ausführungsformen können auch am Umfang der Bohrung
oder der Senkung zumindest eine oder mehrere Aussparungen vorgesehen sein, die zu
ihrer Mittelachse nicht rotationssymmetrisch sind.
[0020] Analog zu den Stempelaufnahmen ist in dem scheibenförmigen Körper eine Durchgangsbohrung
37 mit einer zylindrischen Schraubensenkung zur Befestigung von Werkzeugeinsätzen
aus einem zweiten Werkzeugsystem vorgesehen.
[0021] In Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung eines Schnitts durch einen Stempelschaft
18 gezeigt. Der Stempelschaft 18 weist eine Mittelachse auf, die in einem in Fig.
3 gezeigten zusammengebauten Zustand identisch mit der Mittelachse 2 des Stempeladapters
1 ist. In seinem oberen Bereich weist der Stempelschaft 18 einen Zapfen 19 in einer
Form auf, die dazu geeignet ist, dass der Stempelschaft in eine obere Werkzeugaufnahme
einer Stanzmaschine aufgenommen werden kann. Daran anschließend weist der Stempelschaft
18 einen scheibenförmigen Bereich 20 auf. Der scheibenförmige Bereich 20 hat eine
äußere Kontur, mit der ein später beschriebenes Werkzeugoberteil in eine Werkzeugkassette
aufgenommen werden kann. Ausgehend von seiner Unterseite weist der scheibenförmige
Bereich 20 eine runde zylindrische Senkung 21 mit einer bestimmten Tiefe auf. Am äußeren
Umfang der Senkung 21 sind mehrere, hier drei, radial verlaufende zylindrische Aussparungen
22 vorgesehen. Weiterhin ist in Richtung der Achse 2 oberhalb der Senkung 21 eine
weitere zylindrische Senkung 23, und eine Durchgangsbohrung 24 mit einer oben liegenden
zylindrischen Senkung 25 vorgesehen.
[0022] Durch die Anordnung der Senkung 21 mit den Aussparungen 22, der Senkung 23 und der
Durchgangsbohrung 24 mit der zylindrischen Senkung 25 ist die zentrische Aufnahme
und Befestigung von Standardwerkzeugeinsätzen mit einer bestimmten Größe und Ausprägung
der Anschlusseinrichtung der Werkzeuge möglich. Die Aussparungen 22 dienen hierbei
einer definierten Orientierung von Standardwerkzeugeinsätzen zu dem Stempelschaft
18.
[0023] Fig. 3 ist eine Schnittdarstellung eines Werkzeugoberteils 38 mit dem Stempelschaft
18, dem Stempeladapter 1 und einem Werkzeugeinsatz 26, dargestellt in Einbaulage.
[0024] Der Werkzeugeinsatz 26 weist am unteren Ende einen zylindrischen Abschnitt 27 mit
einer hier quadratischen Kontur auf. Die Kontur des Abschnitts 27 ist abhängig von
der mit diesem Werkzeugeinsatz zu fertigenden Kontur eines Ausschnitts in einem plattenförmigen
Körper. Anschließend folgt ein weiterer zylindrischer Abschnitt 28 mit in einer kreisrunden
Form. Der Durchmesser des zylindrischen Abschnitts 28 ist so mit der Durchgangsbohrung
13 abgestimmt, dass eine axiale Gleitlagerung vorliegt. An dem oberen Ende des Werkzeugeinsatzes
26 weist dieser einen weiteren zylindrischen Abschnitt 29 mit einer Kontur auf, die
zu der Kontur der Senkung 15 komplementär ist. Durch die tangentialen Flächen 17 (Fig.
1) in der Kontur der Senkung 15 und der dazu komplementären Kontur des Abschnitts
29 wird ein Verdrehen des Werkzeugeinsatzes 26 verhindert.
[0025] Das Verdrehen des Werkzeugeinsatzes kann im Falle einer Senkung, die eine andere,
nicht rotationssymmetrische, Kontur als die Senkung 15 in Fig. 1 aufweist durch einen
Abschnitt des Werkzeugeinsatzes verhindert werden, der komplementär zu der Kontur
dieser Senkung gestaltet ist. Der Abschnitt muss zumindest so gestaltet ist, dass
ein Sektor des Abschnitts so mit der Kontur der Senkung in Eingriff kommt, dass ein
Verdrehen des Werkzeugeinsatzes nicht möglich ist.
[0026] Bei Ausführungsformen, in denen keine Senkung in dem scheibenförmigen Körper vorgesehen
sind, wird das Verdrehen des Werkzeugeinsatzes durch andere zusätzliche geeignete
Mittel verhindert.
[0027] Weiterhin kann ein Werkzeugeinsatz alternativ auch durch Anschrauben mittels einer
zweiten Schraube, die durch die Bohrung 37, die mit einer Senkung versehen ist, befestigt
werden.
[0028] Der Stempeladapter 1 ragt mit seiner Aufnahmevorrichtung 3 in die Senkung 23 des
Stempelschafts 18, wobei die Aufnahmevorrichtung 3 so mit der Senkung 23 abgestimmt
ist, dass die Senkung 23 für die zylindrische Erhöhung der Aufnahmevorrichtung eine
Zentrierung in radialer Richtung darstellt. Zur Befestigung des Stempeladapters 1
in dem Stempelschaft 18 ist eine Schraube 30 vorgesehen. Die Schraube 30 stützt sich
in der Senkung 25 ab, ragt durch die Durchgangsbohrung 24, und ist mit dem Gewinde
4 des Stempeladapters verschraubt. Dadurch liegt die Oberseite des scheibenförmige
Bereichs des Stempeladapters 1 an der Unterseite des scheibenförmigen Bereichs 20
des Stempelschafts 18 an.
[0029] Der Stempeladapter 1 wird so zum Stempelschaft 18 orientiert, dass die im Wesentlichen
quaderförmige stabartige Erhöhung 5 (Fig. 1) in einer der drei Aussparungen 22 (Fig.
2) zu liegen kommt, wodurch die Orientierung des Stempeladapters 1 zu dem Stempelschaft
18 festgelegt ist, und die Erhöhung 5 und eine der drei Aussparungen 22 als Verdrehsicherung
dienen. Die Verdrehsicherung zwischen dem Stempelschaft 18 und dem Stempeladapter
1 kann auch mit einer anderen Geometrie ausgeführt werden.
[0030] Die Oberseite des Werkzeugeinsatzes 26 liegt mit seiner Oberseite an der Unterseite
des Stempelschafts 18 an, und ist somit zwischen der Unterseite des Stempelschafts
18 und der Senkung 15 in seiner axialen Richtung relativ dazu unbeweglich vorgesehen.
[0031] Somit können Werkzeugeinsätze 26, die ohne größeren Aufwand herstellbar sind, in
zwei verschiedenen Größen mit Hilfe des Stempeladapters 1 außermittig in einen bekannten
Stempelschaft 18 aufgenommen werden.
[0032] Fig. 4 stellt einen Matrizenadapter 31 dar. Der Matrizenadapter 31 ist in einem später
gezeigten Werkzeugunterteil, das in eine drehbare untere Werkzeugaufnahme einer Stanzmaschine
aufgenommen wird, angeordnet. Der Matrizenadapter 31 weist eine vierte Mittelachse
32 auf. In dem Matrizenadapter 31 sind Matrizenaufnahmen 33 mit einer ersten Ausprägung
mit einer fünften Mittelachse 35 jeweils in einem Abstand c von der Mittelachse 32,
und Matrizenaufnahmen 34 mit einer zweiten Ausprägung mit einer sechsten Mittelachse
36, wobei die zweite Ausprägung anders als die erste Ausprägung gestaltet ist, jeweils
in einem Abstand d von der Mittelachse 32, vorgesehen.
[0033] Die Anzahl der Matrizenaufnahmen 33, 34 ist in Abhängigkeit von der jeweiligen Ausführungsform
variabel, wobei mindestens zwei Matrizenaufnahmen 33, 34 in einem Matrizenadapter
31 vorgesehen sind.
[0034] Fig. 5 zeigt eine prinzipielle Darstellung eines Werkzeugsatzes 39 zum rüstarmen
Stanzen. Der Werkzeugsatz 39 weist das Werkzeugoberteil 38 auf. In dem Werkzeugoberteil
38 ist ein Werkzeugeinsatz 26, hier ein runder Stift mit einem bestimmten Durchmesser
vorgesehen.
[0035] Der Matrizenadapter 31 ist in einem Werkzeugunterteil 40 angeordnet. In dem Matrizenadapter
31 sind hier fünf verschiedenen Matrizen 41 in dem Abstand c von der Mittelachse 2
vorgesehen. Der Durchmesser der Matrizen 41 ist gegenüber dem Durchmesser des Werkzeugeinsatzes
26 im Werkzeugoberteil 38 jeweils größer, um einen Schneidspalt zwischen dem Werkzeugeinsatz
26 und den Matrizen 41 zu bilden. Der erforderliche Schnittspalt beträgt 10% der Blechdicke,
so dass sich die Durchmesser der Matrizen 41 untereinander z.B. um wenige Zehntelmillimeter
unterscheiden, um den erforderlichen Schnittspalt für das zu bearbeitende Blech mit
der jeweiligen Dicke zu bilden. Die Auswahl, welcher Schneidspalt verwendet wird,
wird durch ein relatives Verdrehen des Werkzeugoberteils 38 zu dem Werkzeugunterteil
40 mit dem Matrizenadapter getroffen.
[0036] Im Betrieb wird das Werkzeugoberteil 38, soweit erforderlich, bei der Vorbereitung
für einen Einsatz in der Stanzmaschine vorgerüstet, d.h. die Verbindung des Stempelschafts
18 und des Stempeladapters 1 wird einfach, hier nur durch Lösen und Herausdrehen der
Schraube 30, getrennt, und das Werkzeugoberteil wird durch Auseinanderziehen in seine
zwei Gehäuseteile, den Stempelschaft 18 und den Stempeladapter 1 zerlegt. Der auszuwechselnde
Werkzeugeinsatz 26 wird dann aus der Stempelaufnahme 10, 12 ausgewechselt, indem der
vorhandene Werkzeugeinsatz 26 heraus geschoben und ein anderer, benötigter Werkzeugeinsatz
in die geeignete Stempelaufnahme 10, 12 eingeschoben wird. Der Adapter 1 wird dann
wieder in den Stempelschaft 18 gesteckt und mit der Schraube 30 befestigt. Anschließend
werden in die Matrizenaufnahmen 33, 34 des Matrizenadapters 31 die geeigneten Matrizen
eingebracht. Das Werkzeugoberteil 19 und das Werkzeugunterteil 40 werden dann in eine
Werkzeugkassette eingebracht und sind zur Verwendung in der Stanzmaschine bereit.
1. Stempeladapter (1) für ein Werkzeugsystem für eine Stanzmaschine mit einer ersten
Mittelachse (2),
einer Aufnahmeeinrichtung (3) zum Aufnehmen des Stempeladapters (1) in einen Stempelschaft
(18),
mindestens einer Stempelaufnahme (6) mit einer ersten Ausprägung, die eine zweite
Mittelachse (8) aufweist,
und die zweite Mittelache (8) parallel zu der ersten Mittelachse (2) verläuft und
nicht identisch mit der ersten Mittelachse (2) ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stempelaufnahme (6) eine erste Durchgangsbohrung (7) mit der zweiten Mittelachse
(8) und eine nicht rotationssymmetrische Senkung, oder eine Senkung aufweist, die
mit zumindest einer oder mehreren Aussparungen, die zu der zweiten Mittelachse (8)
nicht rotationssymmetrisch sind, vorgesehen ist.
2. Stempeladapter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempeladapter (1) mindestens eine zweite Stempelaufnahme (12) mit einer zweiten
Ausprägung aufweist, die eine dritte Mittelachse (14) aufweist, die parallel zu der
ersten Mittelachse (2) verläuft und nicht identisch mit der ersten Mittelachse (2)
ist und die zweite Stempelaufnahme (12) eine zweite Durchgangsbohrung (13) mit der
dritten Mittelachse (14), und eine nicht rotationssymmetrische Senkung, oder eine
Senkung mit zumindest einer oder mehreren Aussparungen aufweist, die zu der dritten
Mittelachse (14) nicht rotationssymmetrisch sind.
3. Stempeladapter gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Stempelaufnahmen (6, 12) eine Senkung (9, 15) aufweist, die einen
Sektor mit einer bezüglich der zugehörigen Mittelachse (8, 14) kreisrunden inneren
Umfangsfläche (10, 16), und einen Sektor, in dem die innere Fläche (11, 17) parallel
zu einer Tangente an die Durchgangsbohrung (7, 13) ist, aufweist, wobei der Abstand
zwischen der tangentialen inneren Fläche (11, 17) und der zugehörigen Mittelachse
(8, 14) größer als der Radius der zugehörigen Durchgangsbohrung (7, 13) und kleiner
als der Radius des kreisrunden Sektors der Senkung (9, 15) ist.
4. Stempeladapter gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Senkungen (9, 15) zylindrisch ist.
5. Stempeladapter (1) für ein Werkzeugsystem für eine Stanzmaschine mit einer ersten
Mittelachse (2),
einer Aufnahmeeinrichtung (3) zum Aufnehmen des Stempeladapters (1) in einen Stempelschaft
(18),
mindestens einer Stempelaufnahme (6) mit einer ersten Ausprägung, die eine erste Durchgangsbohrung
(7) mit einer zweite Mittelachse (8) aufweist,
und die zweite Mittelachse (8) parallel zur ersten Mittelachse (2) verläuft und nicht
identisch mit der ersten Mittelachse (2) ist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Adapter (1) mindestens eine Stempelaufnahme (12) mit einer zweiten Ausprägung
aufweist, die eine dritte Mittelachse (14) aufweist, die parallel zur ersten Mittelachse
(2) verläuft und nicht identisch mit der ersten Mittelachse (2) ist.
6. Stempeladapter (1) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempelaufnahme (12) mit einer zweiten Ausprägung eine zweite Durchgangsbohrung
(13) mit einem anderen Durchmesser als der der ersten Durchgangsbohrung (7), um die
dritte Mittelachse (14), die nicht identisch mit der zweiten Mittelachse (8) ist,
aufweist.
7. Stempeladapter (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter mindestens eine zweite Stempelaufnahme (6) mit der ersten Ausprägung
mit der zweiten Mittelachse (8) aufweist, und ein Abstand (a) zwischen der ersten
Mittelachse (2) und den beiden zweiten Mittelachsen (8) identisch ist.
8. Stempeladapter (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (1) mindestens eine zweite Stempelaufnahme (12) mit der zweiten Ausprägung
mit der zweiten Durchgangsbohrung (13) mit der dritten Mittelachse (14) aufweist,
und ein Abstand (b) zwischen der ersten Mittelachse (2) und den beiden dritten Mittelachsen
(14) identisch ist.
9. Stempeladapter (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (1) ein zentrales Gewinde (4) mit der ersten Mittelachse (2) zur Verbindung
mit dem Stempelschaft (18) mittels einer ersten Schraube (30) aufweist.
10. Stempeladapter (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (1) mindestens eine Durchgangsbohrung (37) zur Aufnahme einer zweiten
Schraube zum Anschrauben eines Werkzeugeinsatzes aufweist.
11. Werkzeugoberteil (38) für ein Werkzeugsystem für eine Stanzmaschine, aufweisend
einen Stempelschaft (18),
einen Stempeladapter (1), und
mindestens einen auswechselbaren Werkzeugeinsatz (26).
12. Werkzeugoberteil (38) gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der Stempeladapter (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, ausgebildet ist.
13. Werkzeugoberteil (38) gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeugoberteil (38) ein Verbindungsmittel (30) aufweist, und durch einfaches
Lösen der Verbindung zwischen dem Stempelschaft (18) und dem Stempeladapter (1) trennbar
sind.
14. Werkzeugoberteil gemäß einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempelschaft (18) und der Stempeladapter (1) eine Verdrehsicherung (5, 22) aufweisen.
15. Werkzeugsystem für eine Stanzmaschine, aufweisend
ein Werkzeugoberteil (19) gemäß einem der Ansprüche 11 bis 14, und
ein Werkzeugunterteil (40), das einen Matrizenadapter (31) mit mindestens zwei Matrizenaufnahmen
(33) aufweist, wobei in den Matrizenaufnahmen (33) jeweils ein zu dem Werkzeugeinsatz
(26) zugehöriger Matrizeneinsatz (41) vorgesehen ist.
16. Werkzeugsystem für eine Stanzmaschine gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Matrizenadapter (31) eine vierte Mittelachse (32) aufweist und die Matrizenaufnahmen
(33) jeweils eine fünfte Mittelachse (35) aufweisen, und der Abstand (a) zwischen
der ersten Mittelachse (2) und der zweiten Mittelachse (8), und ein Abstand (c) zwischen
der vierten Mittelachse (32) und der fünften Mittelachse (35) identisch sind.
17. Werkzeugsystem gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Matrizenadapter (31) Matrizenaufnahmen (34) mit einer zweiten Ausprägung und
mit jeweils einer sechsten Mittelachse (36) aufweist, und der Abstand (b) zwischen
der ersten Mittelachse (2) und der dritten Mittelachse (14), und ein Abstand (d) zwischen
der vierten Mittelachse (32) und der sechsten Mittelachse (36) identisch ist.