[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Maschine zur Behandlung
von Behältern, insbesondere einer Rundläufermaschine, mit den Merkmalen des unabhängigen
Verfahrensanspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechende Maschine
zur Behandlung von Behältern mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 12.
[0002] Die Behandlung von Behältern wie bspw. deren Abfüllung oder das Aufbringen von Etiketten
auf mit Getränken befüllte Behälter und Flaschen erfolgt üblicherweise in einem kontinuierlichen
Prozess mittels automatischer Maschinen. Die Etikettierung erfolgt mit automatischen
Etikettiermaschinen, die üblicherweise einen Teil einer Rundläufermaschine zur Behälterabfüllung
bilden. Beim Betrieb dieser Maschinen können zahlreiche unterschiedliche Fehler auftreten,
die je nach Fehlerart unter ungünstigen Umständen zu einer Abschaltung der Abfüllmaschine
führen können.
[0003] Bekannte Rundläufermaschinen sind mit sich drehenden Tellern versehen, auf denen
die Behälter bzw. Flaschen stehen und in eine gewünschte Winkelausrichtung gebracht
werden können. Diese sog. Drehteller weisen jeweils einen eigenen Drehtellerantrieb
auf, üblicherweise in Form eines elektromotorischen Antriebs, der die individuelle
Behälterausrichtung und -positionierung erlaubt.
[0004] Eine Etikettiermaschine für Behälter mit einem Drehtisch geht aus der
DE 31 37 201 A1 hervor. In diesem Drehtisch sind mehrere Drehteller gelagert, deren Eigendrehung
bei einem Umlauf des Drehtisches derart steuerbar ist, dass die von ihnen aufgenommenen,
zu etikettierenden Behälter mit bestimmten Bewegungsverhältnissen die am Umfang des
Drehtischs angeordneten Etikettierorgane, Anbürstorgane o. dgl. passieren. Jeder Drehteller
ist mit einem eigenen, am Drehtisch befestigten elektrischen Schrittmotor gekoppelt.
Zudem ist jeder Schrittmotor mit einer Steuereinrichtung verbunden, die ihn in Abhängigkeit
von den Bewegungsverhältnissen des Drehtisches mit Steuerimpulsen versorgt.
[0005] Die
EP 0 717 703 B1 offenbart eine computergesteuerte, karussellartige Etikettiermaschine, bei der jede
Handhabungsstation für Behälter mit einem Motor versehen ist, der zusammen mit dem
Antriebsmotor für das Karussell von einem Computer angesteuert wird, um die Behälter
in gewünschter Weise zur exakten Anbringung der Etiketten ausrichten zu können.
[0006] Aus der
EP 1 174 345 B1 ist weiterhin eine Maschine zum Orientieren von Behältern mit einem um eine vertikale
Maschinenachse umlaufenden Rotor bekannt. Am Rotor sind Behälterträger mit Stellantrieben
angeordnet, mit dem die Ausrichtung des Behälterträgers in Bezug auf den Rotor mittels
einer elektronischen Steuer- und Regeleinheit in Abhängigkeit von Steuerparametern
oder -daten steuerbar ist.
[0007] Probleme können sich im laufenden Betrieb einer solchen Maschine immer dann ergeben,
wenn mindestens einer der elektromotorischen Stellantriebe für einen Drehteller einen
Defekt zeigt und ausfällt, da dies zu einer fehlerhaften Etikettierung und/oder zu
weiteren Fehlermeldungen im Betrieb führt. Wird die Maschine in einem solchen Fall
nicht unmittelbar nach Erkennung des Fehlers abgeschaltet, können unter Umständen
eine Vielzahl von fehlerhaft mit Etiketten beklebten Behältern als einwandfrei einer
Weiterverarbeitung und/oder Verpackung zugeführt worden sein.
[0008] Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, mit dessen Hilfe sich die fehler- oder defektbedingten Stillstandzeiten einer
Maschine zur Behandlung und/oder Bearbeitung von Behältern reduzieren lassen.
[0009] Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs erreicht.
Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
[0010] Die vorliegende Erfindung sieht ein Verfahren zur Steuerung einer Maschine zur Behandlung
von Behältern sowie dieser nachgeordneter Bearbeitungs- und/oder Behandlungsstationen
vor. Die Maschine weist eine Mehrzahl von jeweils motorisch betriebenen Drehtellern
zur Ausrichtung und/oder Positionierung der Behälter auf. Die motorischen Antriebe
der Drehteller werden jeweils separat überwacht, so dass bei einem auftretenden Fehler
eines oder mehrerer der Drehtellerantriebe die betroffenen fehlerbehafteten Drehtellerantriebe
deaktiviert werden, ohne dass die Maschine und/oder die nachgeordneten Stationen abgeschaltet
werden müssen. Bei der Maschine kann es sich insbesondere um eine Rundläufermaschine
handeln, bei der an einem Rotor eine Mehrzahl von Drehtellerantrieben angeordnet sind,
mit deren Hilfe die auf den Drehtellern stehenden Behälter oder Flaschen in gewünschter
Weise gedreht und positioniert werden können, um bspw. mittels nachgeordneter Etikettierstationen
die Etiketten an der jeweils richtigen Position anbringen zu können. Üblicherweise
werden die Drehteller mit einer gemeinsamen Betriebsspannung und nach heute verbreitetem
Industriestandard mittels Datenbus-Steuerleitungen versorgt.
[0011] Bei diesen herkömmlichen Maschinen wird bei einem Ausfall oder einer Fehlfunktion
in einem Antrieb über den Datenbus ein fehlerhafter Status dieses Antriebs ermittelt.
Werden alle Antriebe gleichzeitig betrieben, muss die Maschine wegen des Ausfalls
oder einer Störung eines Motors oder mehrerer einzelner Motoren stillgelegt werden,
um den Fehler zu beheben, bspw. durch Austausch des defekten Antriebs. Ist ein Antrieb
zwar noch betriebsfähig, aber das Etikettierergebnis des betroffenen Drehtellers unbefriedigend,
so muss die Maschine ebenfalls angehalten werden, um die Gründe für die unbefriedigende
Etikettierung festzustellen, da ein Weiterbetrieb der Maschine zu einem relativ hohen
Ausschuss aufgrund einer Vielzahl fehlerhaft etikettierter Behälter führen würde.
Um die Produktivität bei der maschinellen Behandlung von Behältern zu erhöhen und
bei kleineren auftretenden Störungen nicht zwingend die Produktion unterbrechen zu
müssen, sieht die vorliegende Erfindung den Weiterbetrieb der Maschine bei einem festgestellten
Fehler bei einem oder mehreren Drehantrieben für die Drehteller vor. Da die betroffenen
Drehtellerantriebe eindeutig identifizierbar sind, können sie einzeln deaktiviert
und die nachfolgenden Prozesse individuell daran angepasst werden, indem die Positionen,
die den deaktivierten Drehtellerantrieben zuzuordnen sind, in angepasster Weise behandelt
werden. Dies kann bspw. durch Abschaltung der betroffenen Etikettieraggregate und/oder
durch Ausleiten der nicht etikettierten Behälter aus der Förderung und ggf. durch
Rückführung der Behälter in eine passende Prozessstufe der Behandlung bzw. Verarbeitung
erfolgen.
[0012] Jeder deaktivierte Drehtellerantrieb sollte eine zumindest partielle Deaktivierung
jeweils nachfolgender Überwachungsschritte der dem deaktivierten Drehtellerantrieb
der Maschine zugeordneten Behälterpositionen auslösen, damit der gesamte nachgeordnete
Behandlungs- und Verarbeitungsprozess der Maschine angepasst werden kann, so dass
im Ergebnis aufgrund des leicht reduzierten Ausstoßes an behandelten Behältern lediglich
die Produktivität um einen geringen Betrag sinkt. Ungeplante Produktionsunterbrechungen
können auf diese Weise in den meisten Fällen verhindert werden, so dass es mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens zu keinen negativen Einflüssen für den Wartungs-
und Produktionsplan der Maschine kommt.
[0013] Die aus Produktivitätsgründen ungünstige Maschinenabschaltung kann mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch vermieden werden, dass die partielle Deaktivierung
von Überwachungsschritten mit einer Deaktivierung einer automatischen Maschinenabschaltung
aufgrund des wenigstens einen fehlerbehafteten Drehtellerantriebs gekoppelt ist. Zudem
löst jeder deaktivierte Drehtellerantrieb eine zumindest partielle Deaktivierung jeweils
nachfolgender Bearbeitungs- und/oder Behandlungsschritte der dem deaktivierten Drehtellerantrieb
der Maschine zugeordneten Behälterpositionen aus. So kann bspw. bei einem erkannten
fehlerhaften Drehtellerantrieb eine nachgeordnete Etikettiereinrichtung zumindest
für die dem fehlerhaften Drehtellerantrieb zuzuordnende Behälterposition temporär
deaktiviert werden, wodurch ein Ausschuss aufgrund fehlerhaft etikettierter Behälter,
die beim Aufbringen der Etiketten nicht in der erforderlichen Weise gedreht und positioniert
werden können, vermieden werden kann.
[0014] Wahlweise oder zusätzlich kann bei einem erkannten fehlerhaften Drehtellerantrieb
auch eine nachgeordnete Befüllungseinrichtung zumindest für die dem fehlerhaften Drehtellerantrieb
zuzuordnende Behälterposition temporär deaktiviert werden. Weiterhin kann bei einem
erkannten fehlerhaften Drehtellerantrieb bspw. eine nachgeordnete Einrichtung zum
Verschließen der Behälter zumindest für die dem fehlerhaften Drehtellerantrieb zuzuordnende
Behälterposition temporär deaktiviert werden.
[0015] Um die betroffenen Behälter aus dem Produktionsprozess zu entfernen, kann jeder deaktivierte
Drehtellerantrieb mit einer der Maschine bzw. Rundläufermaschine nachgeordneten Ausleiteinrichtung
zur Ausleitung der jeweils dem deaktivierten Drehtellerantrieb zugeordneten Behältern
von weiteren nachfolgenden Bearbeitungs- und/oder Behandlungsschritten der Maschine
gekoppelt sein. In vorteilhafter Weise kann zudem die Ausleiteinrichtung mit einer
Fördereinrichtung zur Rückführung der ausgeleiteten Behälter in die Rundläufermaschine
und/oder in eine dieser vorgeordneten Fördereinrichtung gekoppelt sein, so dass die
nicht etikettierten oder in sonstiger Weise behandelten Behälter wieder unmittelbar
in den Produktionsprozess zurückgeführt werden können, wodurch der Gesamtausstoß der
Maschine nur um einen unbedeutenden, vernachlässigbaren Anteil reduziert ist.
[0016] Der besondere Vorteil beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt sich im
praktischen Betrieb, bei dem bei einem als fehlerhaft erkannten Drehtellerantrieb
eine variable Restbetriebszeit bis zu einer Routineinspektion und/oder Wartungsabschaltung
reduziert bzw. minimiert werden kann. Somit kann der fehlerhafte Antrieb im laufenden
Betrieb stillgelegt und bei der nächsten, routinemäßigen Wartung oder bei einem planmäßigen
Produktwechsel und damit in einem zeitlich unkritischen Moment getauscht werden. Sofern
die Möglichkeit besteht, den Zeitpunkt für den routinemäßigen Wartungsstopp variabel
zu wählen, kann es von Vorteil sein, die Restbetriebszeit bis zum Wartungsstopp in
geeigneter Weise zu wählen, insbesondere zu reduzieren, so dass die Anlage zu einem
früheren Zeitpunkt wieder mit voller Leistung betrieben werden kann. Wenn allerdings
die Restbetriebszeit nicht reduziert werden kann, weil bspw. nach dem Anlagenstopp
ein anderes Getränk abgefüllt werden soll, liefert das erfindungsgemäße Verfahren
den besonderen Vorteil, dass die Produktivität gegenüber einem störungsfreien Betrieb
aller Drehtellerantriebe nur geringfügig eingeschränkt ist.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Steuerung einer Rundläufermaschine,
die eine kreisförmige Anordnung einer Mehrzahl von jeweils motorisch betriebenen Drehtellern
zur Ausrichtung und/oder Positionierung der Behälter aufweist sowie zur Steuerung
einer Geradläufermaschine, die eine lineare Anordnung aufweist.
[0018] Weiterhin bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Maschine zur Bearbeitung
und/oder Behandlung von Behältern, die mit einer Mehrzahl von jeweils motorisch betriebenen
Drehtellern zur Ausrichtung und/oder Positionierung der Behälter ausgestattet ist.
Bei dieser Maschine kann es sich insbesondere um eine sog. Rundläufermaschine handeln,
bei der die Drehteller am Außenumfang eines Rotors angeordnet sind. Den motorischen
Antrieben der Drehteller ist jeweils eine Überwachungseinrichtung zur separaten Funktionsüberwachung
und zur Ausgabe eines Fehlersignals bei einem auftretenden Fehler zugeordnet. Die
Maschine umfasst weiterhin eine Steuereinrichtung zur Verarbeitung der Fehlersignale,
zur Deaktivierung der betroffenen fehlerbehafteten Drehtellerantriebe und zur Abschaltung
einzelner Funktionen der Maschine bei deren Weiterbetrieb. Weitere Ausführungsvarianten
und Ausgestaltungen einer solchen Maschine ergeben sich aus den bereits zuvor beschriebenen
Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer solchen Maschine. Die
am Beispiel des Verfahrens diskutierten Aspekte und Vorteile beziehen sich in gleicher
Weise auf die entsprechende Maschine sowie alle ihre Ausführungsvarianten.
[0019] Grundlage der vorliegenden Erfindung ist die Möglichkeit, einzelne Antriebe selektiv
in Betrieb zu setzen und zu überwachen. Werden einer oder mehrere der Antriebe abgewählt,
so werden deren Endstufen bzw. sog. Leistungsteile abgeschaltet und der Antrieb mit
Hilfe der Steuerungssoftware vom Datenbus abgekoppelt. Somit werden auch alle auf
die abgewählten Antriebe bezogenen Fehlermeldungen und Betriebszustände ignoriert.
Die Einstellungen in der Antriebskonfiguration und der Überwachungsfunktion werden
so eingestellt, dass die "Stummheit" des betroffenen Antriebs zu keiner Warnung oder
zu einem Fehler führt. Die abgewählten Antriebe werden in diesem Fall nicht mehr über
den Datenbus gestartet und verharren somit im unbestromten Zustand. Der Antrieb selbst
ist so ausgelegt, dass bei fehlenden Steuerkommandos keine Bestromung der Endstufen
erfolgt.
[0020] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Funktion liegt darin, dass bei einem
Fehlverhalten eines einzelnen Antriebs dieser abgewählt und die Produktion sofort
wieder aufgenommen werden bzw. ohne Unterbrechung weiterlaufen kann. Die Anlage kann
mit leicht reduzierter Leistung weiter betrieben werden. Der betroffene Antrieb kann
dann bei der nächsten routinemäßigen Wartung oder bei einer geplanten Produktionsumstellung
bzw. bei einem Produktwechsel und damit in einem zeitlich unkritischen Moment getauscht
werden.
[0021] Wahlweise kann eine geeignete Visualisierung eines oder mehrerer abgeschalteter Drehtellerantriebe
vorgesehen sein, bspw. mittels einer Bildschirmausgabe in einer Steuerzentrale. Auf
diese Weise können die mit der Anlagensteuerung betrauten Personen bereits im Vorfeld,
vor einem Wartungsstopp der Maschine, erkennen, dass einzelne Drehtellerantriebe defekt
sind und gewartet oder getauscht werden müssen. Ggf. kann die Visualisierung bereits
mit einer Qualifizierung des erkannten Fehlers gekoppelt sein, um bspw. die Art des
Defektes erkennen und melden zu können, damit die Wartung und Reparatur beschleunigt
werden kann.
[0022] Weitere Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der nun
folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
hervor, die als nicht einschränkendes Beispiel dient und auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug nimmt. Gleiche Bauteile weisen dabei grundsätzlich gleiche Bezugszeichen auf
und werden teilweise nicht mehrfach erläutert.
[0023] Fig. 1 zeigt einen schematischen Aufbau einer Ausführungsvariante einer Rundläufermaschine
zur Verarbeitung und Etikettierung von Behältern.
[0024] Fig. 2 zeigt anhand eines schematischen Blockschaltbilds eine Ansteuerung von elektrisch
betriebenen Drehtellerantrieben der Rundläufermaschine gemäß Fig. 1.
[0025] Fig. 3 zeigt anhand eines weiteren Blockschaltbilds einen Betriebsmodus mit deaktiviertem
Drehtellerantrieb.
[0026] Die schematische Darstellung der Fig. 1 zeigt einen typischen Aufbau einer Rundläufermaschine
10 mit einem Einlaufstern 32 und einem Auslaufstern 36 sowie einem rotierenden Behältertisch
34. Eine rotierende Einteilschnecke 30 bringt einen, auf einem Transportband (nicht
dargestellt) ankommenden Behälterstrom mit Behältern 12 in Transportrichtung 20 lückenlos
auf den erforderlichen Abstand, um eine störungsfreie Übergabe in eine behältergerechte
Aussparung des Einlaufsterns 32 zu gewährleisten.
[0027] Der Einlaufstern 32 übergibt die Behälter 12 an Zentrier- bzw. Drehteller 42, die
in Kreisform am Rand des Behältertischs 34 montiert sind. Der Behältertisch 34 wird
im Uhrzeigersinn 24 in Rotation gebracht. Die auf den Drehtellern 42 stehenden Behälter
12 werden an mindestens einem Etikettieraggregat 26 vorbeibewegt und etikettiert.
Dabei werden die Behälter 12 gegenüber dem feststehenden Etikettieraggregat 26 gedreht.
Zu diesem Zweck weist jeder Drehteller 42 einen elektromotorischen Drehtellerantrieb
44 auf. Alle diese Drehtellerantriebe 44 sind individuell ansteuerbar, um jeden Behälter
12 in gewünschter Weise zur Etikettierung und/oder für weitere Behandlungsschritte
drehen und ausrichten zu können. Am Behältertisch 34 ist weiterhin ein Anbürstaggregat
28 angedeutet, das zum Andrücken der zuvor angebrachten Etiketten an der Außenmantelfläche
der Behälter 12 dient.
[0028] Die individuelle Ansteuerung der Drehtellerantriebe 44 erfolgt vorzugsweise mittels
einer Datenbusregelung 46 (vgl. Figuren 2 und 3), die bei Erkennung eines defekten
Drehtellerantriebs 44 die Aktivierung des Etikettieraggregats 26 sowie ggf. des Anbürstaggregats
28 und/oder weiterer Behandlungseinrichtungen für die Behälter 12 für den auf dem
defekten Drehteller 42 stehenden Behälter 12 unterbricht und damit einen nicht etikettierten
Behälter 14 passieren lässt. Durch die Datenbusregelung 46 (vgl. Figuren 2 und 3)
der Drehtellerantriebe 44 kann jeder Behälter 14, der auf einem defekten Drehteller
42 steht, erkannt und verfolgt werden, so dass diese Behälter 14 am Etikettieraggregat
26 nicht etikettiert werden.
[0029] Im laufenden Betrieb werden die Behälter 12 und 14 einzeln an den Auslaufstern 36
übergeben und die Behälter 12 werden in Transportrichtung 20 weiter transportiert.
Der nicht etikettierte Behälter 14 wird zwar auch dem Auslaufstern 36 übergeben, aber
anschließend über eine Ausleiteinrichtung 40 ausgeschleust. Diese Ausleiteinrichtung
40 kann am Auslaufstern 36 an einer vorgegebenen Stelle oder an einer dieser nachgeordneten
Fördereinrichtung angebracht sein.
[0030] Auf diese Ausleiteinrichtung 40 werden normalerweise nur Behälter 12 gebracht, welche
mit einem Fehler behaftet sind. Im vorliegenden Zusammenhang kann die Ausleiteinrichtung
40 dazu genutzt werden, aufgrund eines defekten Drehtellerantriebs 44 nicht etikettierte
Behälter 14 aus dem weiteren Förderprozess auszuschleusen. Die ausgeschiedenen Behälter
14 werden entlang einem Ausscheideweg 22 befördert und wahlweise an einem Sammelpunkt
(nicht dargestellt) angestaut oder in den laufenden Prozess zurück geleitet, so dass
sie wieder in den Behälterstrom vor der Einlaufschnecke 30 eingeleitet werden.
[0031] Die Entscheidung, ob ein nicht etikettierter Behälter 14 ausgeleitet wird, kann vorzugsweise
auf Basis der von der Datenbusregelung 46 (vgl. Figuren 2 und 3) gelieferten Positionsdaten
für den betroffenen Behälter 14 getroffen werden. Wahlweise oder zusätzlich kann auch
eine optische Erkennung der Behälter 12 erfolgen, die einen nicht etikettierten Behälter
14 identifizieren und dessen Ausleitung veranlassen kann. Allerdings wird auf diese
Weise nicht zwischen Behältern 12 differenziert, die aufgrund eines defekten Etikettieraggregats
26 oder eines defekten Anbürstaggregats 28 nicht korrekt etikettiert sind und solchen
Behältern 14, für die gezielt wegen des defekten Drehtellerantriebs 44 das Etikettieraggregat
26 kurzzeitig deaktiviert wurde. Solche Behälter 12, 14, bei denen nicht zwischen
den verschiedenen Entscheidungsgründen für eine Ausleitung unterschieden wurde, können
nicht problemlos in den Prozess zurückgeleitet werden, sondern müssen zuvor untersucht
werden.
[0032] Die Figuren 2 und 3 zeigen anhand von schematischen Blockschaltbildern eine Ansteuerung
von elektrisch betriebenen Drehtellerantrieben 44 der Rundläufermaschine gemäß Fig.
1. Jeder einzelne Drehtellerantrieb 44 des Behältertischs 34 ist über eine gemeinsame
Datenbusregelung 46 einzeln ansteuerbar und auch in jeder Position identifizierbar.
Die Datenbusregelung 46 liefert sowohl Steuersignale 48 für die Servoantriebe 50,
die bspw. einen elektrischen Schrittmotor, einen Servomotor, einen Servo-Synchronmotor
oder dgl. aufweisen können. Zudem liefert sie eine Leistungsteilversorgung 52 an die
Endstufen 54 des Drehtellerantriebs 44. Vom Servoantrieb 50 werden dagegen Fehlersignale
56 an die Datenbusregelung 46 übermittelt, so dass diese gemäß Fig. 3 bei gemeldeten
Fehlern für einen Drehtellerantrieb 44 zumindest dessen Leistungsteilversorgung 52
innerhalb der Endstufe 54 mittels eines entsprechenden Steuersignals 48 unterbrechen
kann. Die Unterbrechung 58 innerhalb der Endstufe 54 ist durch einen geöffneten Schalter
angedeutet. Der betroffene Drehtellerantrieb 44 wird dadurch stillgelegt. Von der
Datenbusregelung 46 wird ein entsprechendes Steuersignal an das Etikettieraggregat
26 geliefert, so dass der auf dem abgeschalteten Drehteller 42 stehende Behälter 14
nicht etikettiert wird. Weiterhin wird von der Datenbusregelung 46 ein entsprechendes
Steuersignal 48 an die Ausleiteinrichtung 40 geliefert, so dass der nicht etikettierte
Behälter 14 ausgeleitet und ggf. wieder in den Einlaufstern 32 zurück befördert wird.
[0033] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von dem erfindungsgemäßen
Gedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
1. Verfahren zur Steuerung einer Maschine zur Behandlung von Behältern (12) sowie dieser
nachgeordneter Bearbeitungs- und/oder Behandlungsstationen, bei dem die Maschine eine
Mehrzahl von jeweils motorisch betriebenen Drehtellern (42) zur Ausrichtung und/oder
Positionierung der Behälter (12) aufweist, bei welchem Verfahren die motorischen Antriebe
(44) der Drehteller (42) jeweils separat überwacht und bei einem auftretenden Fehler
eines oder mehrerer der Drehtellerantriebe (44) unter Weiterbetrieb der Maschine und/oder
der nachgeordneten Stationen die betroffenen fehlerbehafteten Drehtellerantriebe (44)
deaktiviert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem jeder deaktivierte Drehtellerantrieb (44) eine
zumindest partielle Deaktivierung jeweils nachfolgender Überwachungsschritte der dem
deaktivierten Drehtellerantrieb (44) der Maschine zugeordneten Behälterpositionen
auslöst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die partielle Deaktivierung von Überwachungsschritten
mit einer Deaktivierung einer automatischen Maschinenabschaltung aufgrund des wenigstens
einen fehlerbehafteten Drehtellerantriebs (44) gekoppelt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem jeder deaktivierte Drehtellerantrieb
(44) eine zumindest partielle Deaktivierung jeweils nachfolgender Bearbeitungs- und/oder
Behandlungsschritte der dem deaktivierten Drehtellerantrieb (44) der Maschine zugeordneten
Behälterpositionen auslöst.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem bei einem erkannten fehlerhaften Drehtellerantrieb
(44) eine Etikettiereinrichtung (26) zumindest für die dem fehlerhaften Drehtellerantrieb
(44) zuzuordnende Behälterposition temporär deaktiviert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem bei einem erkannten fehlerhaften Drehtellerantrieb
(44) eine nachgeordnete Befüllungseinrichtung zumindest für die dem fehlerhaften Drehtellerantrieb
(44) zuzuordnende Behälterposition temporär deaktiviert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei dem bei einem erkannten fehlerhaften
Drehtellerantrieb (44) eine nachgeordnete Einrichtung zum Verschließen der Behälter
(12) zumindest für die dem fehlerhaften Drehtellerantrieb (44) zuzuordnende Behälterposition
temporär deaktiviert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem jeder deaktivierte Drehtellerantrieb
(44) mit einer der Maschine nachgeordneten Ausleiteinrichtung (40) zur Ausleitung
der jeweils dem deaktivierten Drehtellerantrieb (44) zugeordneten Behältern (14) von
weiteren nachfolgenden Bearbeitungs- und/oder Behandlungsschritten der Maschine gekoppelt
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem die Ausleiteinrichtung (40) mit einer Fördereinrichtung
zur Rückführung der ausgeleiteten Behälter (14) in die Maschine und/oder in eine dieser
vorgeordneten Fördereinrichtung gekoppelt ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem bei einem als fehlerhaft erkannten
Drehtellerantrieb (44) eine variable Restbetriebszeit bis zu einer Routineinspektion
und/oder Wartungsabschaltung reduziert bzw. minimiert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, das zur Steuerung einer Rundläufermaschine
(10) eingesetzt wird, die eine kreisförmige Anordnung einer Mehrzahl von jeweils motorisch
betriebenen Drehtellern (42) zur Ausrichtung und/oder Positionierung der Behälter
(12) aufweist.
12. Maschine zur Bearbeitung und/oder Behandlung von Behältern (12), mit einer Mehrzahl
von jeweils motorisch betriebenen Drehtellern (42) zur Ausrichtung und/oder Positionierung
der Behälter (12), wobei den motorischen Antrieben (44) der Drehteller (42) jeweils
eine Überwachungseinrichtung zur separaten Funktionsüberwachung und zur Ausgabe eines
Fehlersignals (56) bei einem auftretenden Fehler zugeordnet ist, und mit einer Steuereinrichtung
zur Verarbeitung der Fehlersignale (56), zur Deaktivierung der betroffenen fehlerbehafteten
Drehtellerantriebe (44) und zur Abschaltung einzelner Funktionen der Maschine bei
deren Weiterbetrieb.