[0001] Die Erfindung betrifft ein Beschlagteil für einen Treibstangenbeschlag eines gegen
einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters mit einer die Bewegung einer längsverschieblichen
Treibstange bei von dem Rahmen weg geschwenktem Flügel blockierenden Fehlschaltsperre,
mit einem hervorstehenden Taster der Fehlschaltsperre und mit einem Kantengetriebe
zum Antrieb der Treibstange.
[0002] Ein solches Beschlagteil ist beispielsweise aus der
DE 25 07 910 B2 bekannt und hat eine mit der Treibstange verbundene Platte. Die Platte weist Ausnehmungen
auf, in die ein Nocken der Fehlschaltsperre eingreift. Der Nocken ist mit einem Taster
verbunden und an dem Kantengetriebe schwenkbar gelagert. Damit muss nur ein einziges
Beschlagteil für die Fehlschaltsperre und das Kantengetriebe an dem Fenster montiert
werden. Die Fehlschaltsperre stellt sicher, dass der Treibstangenbeschlag nur verstellt
werden kann, wenn der Flügel in dem Rahmen liegt. Nachteilig bei dem bekannten Beschlagteil
ist, dass der im Rahmen liegende Flügel von dem Taster der Fehlschaltsperre aufgedrückt
werden kann. Eine im Rahmen liegende Stellung des Flügels ist ohne Verriegelung des
Treibstangenbeschlages nicht haltbar.
[0003] Aus der
DE 200 20 665 U1 ist eine Fehlschaltsperre bekannt geworden, bei der eine Lasche über einem Kantengetriebe
hervorsteht. Bei einer Bewegung des Flügels gegen den Rahmen wird die Lasche gegen
die Kraft einer Feder verschoben. Die Federkraft ist genau entgegen der Schließrichtung
des Flügels gerichtet, so dass auch hier der Flügel von der Fehlschaltsperre aufgedrückt
werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Beschlagteil der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass es einfach zu montieren ist und dass der Flügel auch
im unverriegelten Zustand zuverlässig in dem Rahmen gehalten ist.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Kantengetriebe, ein
Teil eines den Flügel kraftschlüssig in dem Rahmen halternden Schnäppers und eine
Führung für den Taster in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
[0006] Durch diese Gestaltung wird der im Rahmen liegende Flügel von dem Schnäpper kraftschlüssig
in seiner Lage gehalten. Eine Verriegelung des Treibstangenbeschlages ist dank der
Erfindung nicht erforderlich, um den Flügel im Rahmen mit einer vorgesehenen Kraft
zu halten. Da der Schnäpper, die Fehlschaltsperre und das Kantengetriebe in nur einem
einzigen Gehäuse angeordnet sind, lässt sich das erfindungsgemäße Beschlagteil besonders
einfach montieren. Weiterhin werden Ausnehmungen und Durchbrüche im Profil des Fensters
gering gehalten, so dass das erfindungsgemäße Beschlagteil besonders für Fenster mit
einer verdeckt angeordneten Treibstange geeignet ist.
[0007] Das gemeinsame Gehäuse könnte beispielsweise einen elastisch vorgespannten Körper
des Schnäppers führen, der an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil des Rahmens oder
des Flügels einrastet. Das erfindungsgemäße Beschlagteil lässt sich jedoch besonders
kostengünstig fertigen, wenn das Gehäuse eine von Rampen begrenzte Ausnehmung zur
Aufnahme eines elastisch vorgespannten Körpers des Schnäppers aufweist. Durch diese
Gestaltung ist der elastisch vorgespannte Körper des Schnäppers an dem dem erfindungsgemäßen
Beschlagteil gegenüberliegenden Bauteil des Flügels oder des Rahmens anzuordnen.
[0008] Das gemeinsame Gehäuse lässt sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders einfach montieren, wenn das Kantengetriebe ein parallel zur Treibstange
des Treibstangenbeschlages längsverschiebliches Schienenteil hat und wenn das Schienenteil
Koppelmittel zur formschlüssigen Verbindung mit der Treibstange hat. Hierdurch ist
es nicht erforderlich, ein Antriebsritzel des Kantengetriebes mit der Treibstange
des Treibstangenbeschlages direkt zu koppeln. Damit lässt sich das erfindungsgemäße
Beschlagteil besonders einfach auf ein vorgesehenes Dornmaß des Fensters anpassen.
Das erfindungsgemäße Beschlagteil ist hierdurch besonders vielseitig einsetzbar. Diese
Gestaltung ermöglicht zudem die verdeckte Anordnung der Treibstange in dem Fenster.
Die Treibstange muss dabei ausschließlich von einer Montageseite des gemeinsamen Beschlagteils
zugänglich sein. Im einfachsten Fall wird das gemeinsame Beschlagteil einfach an dem
Fenster montiert und dabei die Koppelmittel formschlüssig mit der Treibstange verbunden.
Der bauliche Aufwand zur Verbindung des Schienenteils mit der Treibstange wird dabei
besonders gering halten.
[0009] Die Verbindung des erfindungsgemäßen Beschlagteils mit angrenzenden Abschnitten des
Treibstangenbeschlages weist eine besonders hohe Stabilität auf, wenn das Gehäuse
eine parallel zur Bewegungsrichtung des Schienenteils angeordnete, lang gestreckte
Führungsausnehmung aufweist und wenn die Koppelmittel einen mit dem Schienenteil verbundenen,
die Führungsausnehmung durchdringenden Steg haben.
[0010] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität der Verbindung des erfindungsgemäßen Beschlagteils
mit angrenzenden Abschnitten des Treibstangenbeschlages trägt es bei, wenn das Gehäuse
eine Führungsplatte mit der Führungsausnehmung aufweist.
[0011] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität der Verbindung des erfindungsgemäßen Beschlagteils
mit angrenzenden Abschnitten des Treibstangenbeschlages trägt es bei, wenn der Steg
und das Schienenteil einstückig aus Stahlblech gefertigt sind.
[0012] Zur Erhöhung der Stabilität des Kantengetriebes des erfindungsgemäßen Beschlagteils
trägt es bei, wenn das Gehäuse eine Deckplatte mit einem zylindrischen Führungslager
zur Führung eines Antriebsritzels des Kantengetriebes hat. Weiterhin lässt sich das
erfindungsgemäße Beschlagteil hierdurch besonders einfach montieren.
[0013] Das erfindungsgemäße Beschlagteil hat eine hohe Stabilität und lässt sich besonders
kostengünstig fertigen, wenn das Gehäuse ein mit der Deckplatte und der Führungsplatte
verbundenes Kunststoffteil hat und wenn die Deckplatte und die Führungsplatte aus
Stahlblech gefertigt sind.
[0014] Zur Vereinfachung der Montage des erfindungsgemäßen Beschlagteils trägt es bei, wenn
die Führungsplatte und die Deckplatte mit dem Kunststoffteil verschraubt, vernietet
oder verklipst sind. Im einfachsten Fall lassen sich hierdurch das Schienenteil, ein
Antriebsritzel des Beschlagteils und der Taster einfach in dem Kunststoffteil einsetzen.
Nach der Montage der Führungsplatte und der Deckplatte ist das erfindungsgemäße Beschlagteil
vollständig montiert.
[0015] Die Fehlschaltsperre gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn das Schienenteil zumindest eine
Ausnehmung hat und wenn der Taster in einer hervorstehenden Stellung in die Ausnehmung
formschlüssig eingreift und in einer eingedrückten Stellung von der Ausnehmung getrennt
ist. Die über das Grundteil überstehende Stellung kennzeichnet im montierten Zustand
des Treibstangenbeschlages die von dem Rahmen entfernte Stellung des Flügels. Wird
der Flügel gegen den Rahmen bewegt, gelangt der Taster aus der Ausnehmung heraus und
gibt die Bewegung des Schienenteils frei.
[0016] Der Taster gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach, wenn der Taster schwenkbar in dem Gehäuse gelagert
ist und mit einem ersten Hebelarm aus dem Gehäuse heraus in die hervorstehende Stellung
vorgespannt ist und mit einem zweiten Hebelarm in die Ausnehmung des Schienenteils
eindringt.
[0017] Bei Treibstangenbeschlägen mit einer verdeckten Führung der Treibstange weist ein
Profil des Fensters einzelne, voneinander getrennte Öffnungen auf, durch die die Treibstange
zugänglich ist. Das erfindungsgemäße Beschlagteil lässt sich bei einer solchen verdeckten
Führung der Treibstange einfach einsetzen, wenn das gemeinsame Gehäuse eine zur Abdeckung
einer Öffnung in dem Fenster ausgebildete Blende aufweist.
[0018] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem Treibstangenbeschlag und einem erfindungsgemäßen Beschlagteil,
- Fig. 2
- vergrößert das erfindungsgemäße Beschlagteil aus Figur 1,
- Fig. 3
- eine rückseitige Ansicht des erfindungsgemäßen Beschlagteils aus Figur 2,
- Fig. 4
- perspektivisch bewegliche, innerhalb eines Gehäuses angeordnete Bauteile des Beschlagteils
aus Figur 1.
[0019] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3 zur wahlweisen Verriegelung und Entriegelung des
Flügels 2 in dem Rahmen 1. Zur Verdeutlichung ist der Flügel 2 geschnitten dargestellt.
Der Treibstangenbeschlag 3 hat ein Beschlagteil 4 mit einem Antriebsritzel 5, welches
sich mit einer nicht dargestellten Handhabe koppeln lässt und beispielhaft zwei jeweils
einen Verschluss 6, 7 aufweisende Beschlagteile 8, 9 über eine längsverschieblich
geführte Treibstange 10 ansteuert. Weiterhin hat der Treibstangenbeschlag 3 ein Scherenlager
12 und ein Dreh-/ Kipplager 13. In den Eckbereichen des Flügels 2 sind Eckumlenkungen
14 angeordnet.
[0020] Figur 2 zeigt vergrößert das das Antriebsritzel 5 aufweisende Beschlagteil 4 des
Treibstangenbeschlages 3 aus Figur 1. Zur Verdeutlichung sind in Figur 2 strichpunktiert
der Flügel 2 und der Rahmen 1 dargestellt. Das Beschlagteil 4 hat eine von Rampen
15 begrenzte Ausnehmung 16 eines den Flügel 2 in dem Rahmen 1 kraftschlüssig halternden
Schnäppers 17. Der Schnäpper 17 hat eine dem Beschlagteil 4 gegenüberliegend an dem
Rahmen 1 angeordnete Buchse 18 mit einem von Federelementen 19 federnd in die Ausnehmung
16 des Beschlagteils 4 vorgespannten Körper 20. Das Beschlagteil 4 weist ein Gehäuse
21 mit einem Kunststoffteil 22 und einer Deckplatte 23 aus Stahlblech auf. Die Deckplatte
23 ist mit dem Kunststoffteil 22 verschraubt, vernietet oder verklipst. An der Deckplatte
23 ist das Antriebsritzel 5 mittels eines zylindrischen Führungslagers 24 gelagert.
Das Gehäuse 21 hat eine Blende 25 zur Abdeckung einer in dem Flügel 2 angeordneten
Öffnung 26.
[0021] Figur 3 zeigt das Beschlagteil 4 aus Figur 2 in einer rückseitigen Ansicht. Hierbei
ist zu erkennen, dass das Beschlagteil 4 Koppelmittel 27 mit einem aus dem Gehäuse
21 herausragenden Steg 28 zur formschlüssigen Verbindung mit der in Figur 1 dargestellten
Treibstange 10 hat. Der Steg 28 ist in einer aus Stahlblech gefertigten Führungsplatte
29 geführt. Die Führungsplatte 29 ist mit dem Kunststoffteil 22 des Gehäuses 21 verschraubt,
vernietet oder verklipst. Weiterhin ist in Figur 3 ein Taster 30 einer Fehlschaltsperre
31 zu erkennen. Der Taster 30 ist gegen die Buchse 18 des Schnäppers 17 vorgespannt.
[0022] Figur 4 zeigt in einer perspektivischen Darstellung auf die innerhalb des in Figur
2 und 3 dargestellten Gehäuses 21 angeordneten, beweglichen Bauteile und die Führungsplatte
29. Das Antriebsritzel 5 kämmt ein in dem Gehäuse 21 längsverschieblich geführtes
Schienenteil 32 und bildet damit ein Kantengetriebe 33 zum Antrieb der in Figur 1
dargestellten Treibstange 10. Das Schienenteil 32 ist einstückig mit dem in Figur
3 dargestellten Steg 28 gefertigt und hat mehrere Ausnehmungen 34. Der Taster 30 der
Fehlschaltsperre 31 hat einen ersten Hebelarm 35, mit dem er aus dem Gehäuse 21 herausragt
und gegen die Buchse 18 des Schnäppers 17 vorgespannt ist. Ein zweiter Hebelarm 36
des Tasters 30 steht den Ausnehmungen 34 in dem Schienenteil 32 gegenüber. Der Taster
30 ist mittels einer Drehfeder 37 in die Stellung vorgespannt, in der der erste Hebelarm
35 aus dem Gehäuse 21 herausragt und der zweite Hebelarm 36 eine der Ausnehmungen
34 des Schienenteils 32 eindringt. Damit blockiert die Fehlschaltsperre 31 die Bewegung
der Treibstange 10, wenn der Flügel 2 von dem Rahmen 1 entfernt ist. Die Führungsplatte
29 hat eine Führungsausnehmung 38 für den Steg 28 des Schienenteils 32. Der Taster
30 hat Lagerachsen 39 zu seiner Führung in dem Gehäuse 21.
1. Beschlagteil für einen Treibstangenbeschlag eines gegen einen Rahmen schwenkbaren
Flügels eines Fensters mit einer die Bewegung einer längsverschieblichen Treibstange
bei von dem Rahmen weg geschwenktem Flügel blockierenden Fehlschaltsperre, mit einem
hervorstehenden Taster der Fehlschaltsperre und mit einem Kantengetriebe zum Antrieb
der Treibstange, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantengetriebe (33), ein Teil eines den Flügel (2) kraftschlüssig in dem Rahmen
(1) halternden Schnäppers (17) und eine Führung für den Taster (30) in einem gemeinsamen
Gehäuse (21) angeordnet sind.
2. Beschlagteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (21) eine von Rampen (15) begrenzte Ausnehmung (16) zur Aufnahme eines
elastisch vorgespannten Körpers (20) des Schnäppers (17) aufweist.
3. Beschlagteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantengetriebe (33) ein parallel zur Treibstange (10) des Treibstangenbeschlages
(3) längsverschiebliches Schienenteil (32) hat und dass das Schienenteil (32) Koppelmittel
(27) zur formschlüssigen Verbindung mit der Treibstange (10) hat.
4. Beschlagteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (21) eine parallel zur Bewegungsrichtung des Schienenteils (32) angeordnete,
lang gestreckte Führungsausnehmung (38) aufweist und dass die Koppelmittel (27) einen
mit dem Schienenteil (32) verbundenen, die Führungsausnehmung (38) durchdringenden
Steg (28) haben.
5. Beschlagteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (21) eine Führungsplatte (29) mit der Führungsausnehmung (38) aufweist.
6. Beschlagteil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (28) und das Schienenteil (32) einstückig aus Stahlblech gefertigt sind.
7. Beschlagteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (21) eine Deckplatte (23) mit einem zylindrischen Führungslager (24)
zur Führung eines Antriebsritzels (5) des Kantengetriebes (33) hat.
8. Beschlagteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (21) ein mit der Deckplatte (23) und der Führungsplatte (29) verbundenes
Kunststoffteil (22) hat und dass die Deckplatte (23) und die Führungsplatte (29) aus
Stahlblech gefertigt sind.
9. Beschlagteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsplatte (29) und die Deckplatte (23) mit dem Kunststoffteil (22) verschraubt,
vernietet oder verklipst sind.
10. Beschlagteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenteil (32) zumindest eine Ausnehmung (34) hat und dass der Taster (30)
in einer hervorstehenden Stellung in die Ausnehmung (34) formschlüssig eingreift und
in einer eingedrückten Stellung von der Ausnehmung (34) getrennt ist.
11. Beschlagteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Taster (30) schwenkbar in dem Gehäuse (21) gelagert ist und mit einem ersten
Hebelarm (35) aus dem Gehäuse (21) heraus in die hervorstehende Stellung vorgespannt
ist und mit einem zweiten Hebelarm (36) in die Ausnehmung (34) des Schienenteils (32)
eindringt.
12. Beschlagteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das gemeinsame Gehäuse (21) eine zur Abdeckung einer Öffnung (26) in dem Fenster
ausgebildete Blende (25) aufweist.