Technisches Umfeld
[0001] Die Erfindung betrifft ein Isolierglaselement mit wenigstens zwei zueinander angeordneten
Glasscheiben, die unter Bildung eines Zwischenraumes von einer Randverbundeinfassung
umgeben sind, wobei das Isolierglaselement in einem Rahmen, wie beispielsweise einem
Fenster- oder Türrahmen einsetzbar ist, wobei in dem Zwischenraum eine Verdunkelungseinheit
zwischen den Glasscheiben angeordnet ist, die über einen Antrieb heb- bzw. senkbar
ist.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Isolierglasscheiben bekannt, die hier beispielsweise
als 2-fach oder auch 3-fach-Verglasung ausgebildet sind. Derartige Isolierglaselemente
werden dabei in Rahmen eingesetzt, die dann wiederum in Gebäudeöffnungen eingesetzt
werden. Bei diesen bekannten Isolierglaselementen ergibt sich das Problem, dass sie
zwar eine gewisse Wärmedämmung bringen, jedoch kann bei hoher Sonnenintensität eine
Erwärmung des Raumes nicht unterbunden werden. Hier ist es dann erforderlich, so genannte
Beschattungen vorzunehmen, wobei insbesondere die Beschattungen im Innenraum nicht
zu dem gewünschten Erfolg führen, hier die Wärmestrahlung aus dem Raum abzuhalten.
Alternativ dazu werden dann entsprechende Beschattungseinrichtungen vorgehalten, die
außen am Haus angebracht werden, wie beispielsweise Markisen, Rollläden oder auch
Lamellenartige Rollos. Dabei ergibt sich das Problem, dass insbesondere derartige
Beschattungseinrichtungen sich oft nicht an Gebäuden einbinden lassen, ohne dass hier
das Erscheinungsbild des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen wird, bzw. dass derartige
Beschattungseinrichtungen nicht anbringbar sind. Zur Lösung dieses Problems ist gemäß
der
EP 1 508 664 A1 beispielsweise ein Verfahren zum unabhängigen Verstellen der Neigung der Lamellen
zweier zusammen einen Behang bildenden Lamellengruppen oder - felder, sowie eine entsprechend
ausgestattete Lamellenjalousie bekannt. Letztere umfasst nur eine einzelne Wende-
und Wickelwelle von der die beiden Lamellengruppen abhängig sind. Die beiden Gruppen
sind durch eine zwischengeschaltete spezielle Wendelamelle getrennt, die unabhängig
von der Neigung der Lamellen der oberen Gruppe verstellbar ist und dabei die Lamellen
der unteren Gruppe mitnimmt.
[0003] Die Erfindung geht aus von der
DE 20 2006 013 257 U1, die ebenfalls eine Lamellenjalousie und Mehrfach-Fensterscheibe mit mindestens einer
solchen Lamellenjalousie beschreibt. Gemäß dieses Standes der Technik ist es bekannt,
in den Zwischenraum zweier Glasscheiben Lamellenjalousien einzufassen, die aus zwei
Gruppen von Lamellen bestehen. Dabei sind die einzelnen Gruppen in dem Zwischenraum
übereinander angeordnet. Jeder Gruppe von Lamellen ist ein Antrieb mit einer Antriebswelle
zum unabhängigen Verschwenken der jeweiligen Gruppen zugeordnet. Somit besteht nach
dem Stand der Technik die Möglichkeit, die Lamellen in unterschiedliche Winkellagen
zu verstellen, so dass entweder eine obere oder eine untere Beschattung vorgenommen
werden kann.
[0004] Bei der bekannten Jalousieanordnung wird es jedoch als Nachteil angesehen, dass insbesondere
die Antriebsanordnung auf das Randverbundsystem der Glasscheiben auszulegen ist.
Aufgabe
[0005] Der Erfindung stellt sich somit das Problem ein Isolierglaselement derart weiter
zu bilden, welches insbesondere die geschilderten Nachteile überwindet, wobei insbesondere
eine Antriebsanordnung bereitgestellt werden soll, welches an unterschiedlichen Arten
von Randverbundsystemen einsetzbar ist.
Lösung
[0006] Erfindungsgemäß wird das Problem durch den Hauptanspruch 1 gelöst; vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, dass in dem Zwischenraum, der durch die beiden
Glasscheiben gebildet wird, eine Verdunkelungseinheit angeordnet ist, die über einen
außerhalb des Isolierglaselementes angeordneten Antrieb mit der Verdunkelungseinheit
in Wirkverbindung steht. Dabei erfolgt die Übertragung des vom Antrieb erzeugten Drehmomentes
zum Herunterfahren und Hochfahren der Verdunkelungseinheit mittels einer magnetischen
Feldkupplung. Das Isolierglaselement besteht aus drei zueinander angeordneten Glasscheiben,
wobei die Verdunkelungseinheit in dem der Gebäudeaußenseite zugewandten Zwischenraum
angeordnet ist, und wobei der Antrieb zur Gebäudeinnenseite auf der Glasscheibe vorgesehen
ist. Aufgrund dieser Ausbildung wird eine mechanisch magnetische Einheit zum Antrieb
von im Scheibenzwischenraum einer 3-fach-Isolierglasscheibe liegenden Jalousie bereitgestellt,
die unabhängig von der Art des Randverbundsystems auslegbar ist.
[0008] Zur Senkung des Gesamtenergiedurchlassgrades von Isolierglaseinheiten werden als
eine mögliche Maßnahme zwischen den Glasscheiben einer Isolierglaseinheit Jalousien
oder ähnliche Verdunklungseinheiten, wie Raffrollos, Rollos ect. angeordnet. Diese
können entsprechend ihres Verwendungszweckes und Ausführung gehoben und geschlossen
sowie gesenkt werden. Der Scheibenzwischenraum zwischen den Glasscheiben muss gegen
die Umwelt dicht sein, damit kein Luftaustausch und damit keine Beladung des Scheibenzwischenraums
mit Feuchtigkeit erfolgt. Somit sind alle vom Isolierglas nach außen führenden Leitungen
bzw. potentielle Schwachstellen des Systems eliminiert.
[0009] Sinn des in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Systems ist es nur eine Antriebseinheit
für 3-fach-Isoliereinheiten zur Verfügung zu stellen, welche keine vom Scheibenzwischenraum
nach außen führende Leitungen bzw. andere Teile aufnimmt. Dies wird dadurch erreicht,
dass die Verdunkelungseinheit ein Getriebe umfasst, auf dessen Antriebswelle ein Dauermagnet
angeordnet ist. Die Antriebswelle wiederum ist mittels eines Kegelradgetriebes oder
Schneckengetriebes rechtwinklig zur Verdunkelungseinheit angeordnet, an dessen Ende
der zur Scheibenfläche hin weisende Dauermagnet angeordnet ist. Dabei kann das Getriebe
mit einem oder mehreren Planetengetrieben zusammenwirken, wobei diese zur Drehzahlreduktion
herangezogen werden.
[0010] In vorteilhafter Weise ist in dem zur Gehäuseinnenseite zugewandten Zwischenraum
der 3-fach-Verglasung ebenfalls ein Dauermagnet angeordnet, der die magnetische Feldkupplung
vom außen liegenden Antrieb zum Getriebe bewirkt. Somit wird eine Drehmomentenübertragung
bereitgestellt, die insbesondere die Dichtigkeit der zueinander angeordneten Scheiben
nicht beeinträchtigt. Der Antrieb ist dabei aus einem rotierenden Dauermagneten ausgebildet,
wobei dieser Antrieb auch als Elektromagnet ausgebildet sein kann, dessen Magnetfeld
umlaufend ausgeführt ist. In jedem Scheibenzwischenraum in welchem nicht die Jalousie
oder ähnliches angeordnet ist, sind die Permanentmagneten montiert. Dieser dient dazu,
die außerhalb der Isolierglaseinheit durch den Permanentmagneten oder Elektromagneten
eingeleiteten Rotationsbewegungen in den zweiten Scheibenzwischenraum mit der Verdunklungseinrichtung
weiter zu leiten. Dazu wird der Permanentmagnet in dem Scheibenzwischenraum fixiert,
bzw. an den begrenzenden Glasscheiben montiert. Über die von außen eingeleitete Rotationsbewegung
wird dieser Magnet in Bewegung gesetzt und treibt nun wieder den im benachbarten Scheibenzwischenraum
angeordneten Permanentmagneten an, welcher über ein Getriebe die Verdunklungseinrichtung
entsprechend hebt oder senkt.
[0011] Die außerhalb der Isolierglasscheibe liegende Antriebseinheit besteht dabei aus einem
Elektromagneten, welcher für den Aufbau des umlaufenden Magnetfeldes gestaltet ist.
Die Befestigung und Zentrierung der außen liegenden Antriebseinheit erfolgt entweder
mittels am Glas montierter Halteeinrichtungen. Dabei kann die Halteeinrichtung geklebt
ausgeführt sein, oder bei nicht permanent montierter Antriebseinheit mittels der Magnetfelder
der beiden Magneten (Elektromagnet, Dauermagnet).
Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine geschnittene Seitenansicht eines Isolierglaselementes mit drei Glasscheiben und
integrierter Verdunkelungseinheit;
- Figur 2
- eine teilweise geschnittene Frontansicht des Isolierglaselementes mit angesetztem
Antrieb sowie integrierter Verdunkelungseinheit.
Ausführungsbeispiele
[0013] Die Figur 1 zeigt ein Isolierglaselement 1, welches über drei zueinander angeordnete
Glasscheiben 2, 3 und 4 verfügt, die unter Bildung von Zwischenräumen 5 und 6 von
einer Randverbundeinfassung 7 umgeben sind. Ein derartiges Isolierglaselement 1 kann
dabei in einen nicht näher dargestellten Rahmen, wie beispielsweise einen Fenster-
oder Türrahmen eingesetzt werden, der wiederum in eine Mauerwerksöffnung eingelassen
werden kann.
[0014] Dabei ist, wie in der Figur 1 aber auch in der Figur 2 zu erkennen ist, in dem Zwischenraum
6 eine Verdunkelungseinheit 8 zwischen den Glasscheiben 3 und 4 angeordnet, die über
einen außerhalb des Isolierglaselementes 1 angeordneten Antrieb 9 mit der Verdunkelungseinheit
8 in Wirkverbindung steht. Wie aus der Figur 1 in der Seitenansicht zu erkennen ist,
erfolgt dabei die Übertragung des vom Antrieb 9 erzeugten Drehmomentes zum Heben und
Senken der Verdunkelungseinheit 8 über eine magnetische Feldkupplung.
[0015] Wie aus der Figur 1 zu erkennen ist, ist hierbei die Verdunkelungseinheit 8 in den
der Gebäudeaußenseitig zugewandten Zwischenraum 6 angeordnet, wobei der Antrieb 9
zur Gebäudeinnenseite auf der Glasscheibe 2 angeordnet. Die Verdunkelungseinheit 8
umfasst hierbei ein Getriebe 10, auf dessen Antriebswelle 11, nicht näher dargestellt,
ein Dauermagnet angeordnet ist. Die Antriebswelle 11 ist hierbei mittels eines Kegelradgetriebes
oder Schneckengetriebes 10 rechtwinklig zur Verdunkelungseinheit 8 angeordnet, wie
dies in der Zusammenschau der Figuren 1 und 2 deutlich wird. Nicht näher dargestellt
kann hier auch beispielsweise mit dem Getriebe 10 zur Drehzahlreduktion ein oder mehrere
Planetengetriebe vorgesehen sein.
[0016] Wie insbesondere aus der Figur 1 zu erkennen ist, ist in dem zur Gebäudeinnenseite
zugewandten Zwischenraum 5 ebenfalls ein Dauermagnet 12 angeordnet, der die magnetische
Feldkupplung vom außen liegenden Antrieb 9 zum Getriebe 10 bewirkt. Der Antrieb 9
kann hier beispielsweise aus einem rotierenden Dauermagneten bestehen, oder aber als
Elektromagnet ausgebildet sein, dessen Magnetfeld umlaufend ausgeführt ist. Zur Halterung
des Antriebs 9 kann dieser auf der Glasscheibenfläche 13 geklebt sein.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 01
- Isolierglaselement
- 02
- Glasscheiben
- 03
- Glasscheiben
- 04
- Glasscheiben
- 05
- Zwischenraum
- 06
- Zwischenraum
- 07
- Randverbundeinfassung
- 08
- Verdunkelungseinheit
- 09
- Antrieb
- 10
- Getriebe
- 11
- Antriebswelle
- 12
- Dauermagnet
- 13
- Scheibenfläche
1. Isolierglaselement (1) mit wenigstens zwei zueinander angeordneten Glasscheiben (2)
und (3), die unter Bildung eines Zwischenraumes (5) von einer Randverbundeinfassung
(7) umgeben sind, wobei das Isolierglaselement (1) in einem Rahmen, wie beispielsweise
einem Fenster- oder Türrahmen, einsetzbar ist, wobei in dem Zwischenraum (5) eine
Verdunkelungseinheit (8) zwischen den Glasscheiben angeordnet ist, die über einen
Antrieb (9) heb- bzw. senkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (9) außerhalb des Isolierglaselementes (1) mit der Verdunkelungseinheit
(8) in Wirkverbindung steht, wobei die Übertragung des vom Antrieb (9) erzeugten Drehmomentes
mittels magnetischer Feldkupplung erfolgt.
2. Isolierglaselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierglaselement (1) aus drei zueinander angeordneten Glasscheiben (2, 3, 4)
besteht, wobei die Verdunkelungseinheit (8) in dem der Gebäudeaußenseite zugewandten
Zwischenraum (6) angeordnet ist, und wobei der Antrieb (9) zur Gebäudeinnenseite auf
der Glasscheibe (2) angeordnet ist.
3. Isolierglaselement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdunkelungseinheit (8) ein Getriebe (10) umfasst, auf dessen Antriebswelle
(11) ein Dauermagnet angeordnet ist.
4. Isolierglaselement nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebswelle (11) mittels eines Kegelradgetriebes oder Schneckengetriebes rechtwinklig
zur Verdunkelungseinheit (8) angeordnet ist, an dessen Ende ein zur Fläche der Glasscheibe
(3) hin weisender Dauermagnet angeordnet ist.
5. Isolierglaselement nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Getriebe (10) zur Drehzahlreduktion ein oder mehrere Planetengetriebe zusammenwirken.
6. Isolierglaselement nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem zur Gebäudeinnenseite zugewandten Zwischenraum (5) ebenfalls ein Dauermagnet
(12) angeordnet ist, der die magnetische Feldkupplung vom außen liegenden Antrieb
(9) sowie zum Getriebe (10) bewirkt.
7. Isolierglaselement nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (9) aus einem rotierenden Dauermagneten oder als Elektromagnet ausgebildet
ist, dessen Magnetfeld umlaufend ausgeführt ist.
8. Isolierglaselement nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdunkelungseinheit (8) ein Raffstore, eine Jalousie, ein Raffrollo, ein Rollo
oder dergleichen umfasst.