[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Auspuffanlage für eine Verbrennungskraftmaschine
mit wenigstens einem Zylinder, dessen Abgasleitung einen in eine endseitig verschlossene
Reflexionskammer übergehenden Diffusor aufweist und zwischen dem Diffusor und dem
Zylinder an eine wenigstens einen Abgaskatalysator aufnehmende Abgasaustrittsleitung
angeschlossen ist.
[0002] Um das Anspringen des Abgaskatalysators in der Auspuffanlage einer Zweitakt-Brennkraftmaschine
zu verbessern, ohne das Schwingungsverhalten der Abgase für die Spülung und Ladung
des Zylinders nachhaltig zu beeinträchtigen, wurde bereits vorgeschlagen (
AT 404 391 A), die Abgasaustrittsleitung mit dem Abgaskatalysator in Strömungsrichtung der Abgase
vor der endseitig verschlossenen Reflexionskammer, also im Bereich des Auspuffkrümmers,
an die Abgasleitung anzuschließen, sodass die Temperatur des durch die Abgasaustrittsleitung
abströmenden Abgases ausreichend hoch für ein zufriedenstellendes Anspringen des Abgaskatalysators
ist, ohne den Abgaskatalysator durch eine Überhitzung zu gefährden. Die über einen
Diffusor an die Abgasleitung angeschlossene, endseitig verschlossene Reflexionskammer
erlaubt darüber hinaus eine gasdynamische Rückwirkung auf die Abgase, um das Spül-
und Ladeverhalten der Zweitakt-Brennkraftmaschine durch eine entsprechende Schwingungsanregung
der Abgase zu verbessern. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass das Schwingungsverhalten
der Abgase das Spülen und den Ladungswechsel nicht in dem erhofften Ausmaß unterstützen
kann.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Auspuffanlage der eingangs geschilderten
Art so auszugestalten, dass vorteilhaft auf den Spülvorgang und den Ladungswechsel
Einfluss genommen werden kann, um das Leistungsverhalten zu verbessern und die Schadstoffemissionen
zu verringern, und zwar sowohl bei Zweitakt- als auch bei Viertaktbrennkraftmaschinen.
[0004] Die Erfindung löst die diese Aufgabe dadurch, dass die Abgasaustrittsleitung über
eine mit Durchtrittsöffnungen für das Abgas versehene Trennwand mit der Abgasleitung
in Strömungsverbindung steht.
[0005] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich die unvermeidbaren Unregelmäßigkeiten
der Abgasführung im Bereich des Anschlusses der Abgasaustrittsleitung an die vom Zylinder
kommende Abgasleitung in einem hohen Maße auf das gasdynamische Verhalten der Abgase
auswirken und demzufolge das Schwingungsverhalten der Abgassäule zwischen dem Zylinder
und der Reflexionskammer beeinträchtigen. Diese Beeinträchtigungen können in überraschender
Weise weitgehend vermieden werden, wenn zwischen der Abgasaustrittsleitung und der
Abgasleitung eine die Strömungsführung in der Abgasleitung unterstützende Trennwand
mit Durchtrittsöffnungen vorgesehen wird, durch die der Abgasstrom aus der Auspuffanlage
über den Abgaskatalysator ausströmen kann. Obwohl die Trennwand unterschiedlich ausgebildet
und beispielsweise in Form eines Gitters eingesetzt werden kann, ergeben sich besonders
günstige Konstruktionsbedingungen, wenn die Wand der Abgasleitung die Trennwand bildet,
die dann mit entsprechenden Durchtrittöffnungen versehen werden muss.
[0006] Die Ableitung der Abgase über Durchtrittsöffnungen in einer Trennwand zwischen der
Abgasleitung und der Abgasaustrittsleitung bringt darüber hinaus den Vorteil einer
zusätzlichen Durchmischung des austretenden Abgasstromes mit sich. In diesem Zusammenhang
ist nämlich zu bedenken, dass aufgrund der zyklisch ablaufenden Gaswechselvorgänge
der aus dem Zylinder austretende Abgasstrom eine Schichtung mit unterschiedlicher
Verteilung der Abgaskomponenten aufweist. Diese Schichtung kann durch die Umlenkung
des Abgasstromes beim Durchströmen der Durchtrittsöffnungen in der Trennwand durchbrochen
und dadurch eine gleichmäßigere Verteilung der Abgaskomponenten im Abgasstrom zum
Abgaskatalysator erreicht werden, was sich vorteilhaft auf die Belastung des Abgaskatalysators
auswirkt und geringere Anforderungen an die Speicherfähigkeit der eingesetzten Abgaskatalysatoren
mit sich bringt. Gute Mischungsverhältnisse können insbesondere dadurch sichergestellt
werden, dass die Durchtrittsöffnungen in der Trennwand aus in axialer Richtung der
Abgasleitung verlaufenden Längsschlitzen oder in axialer Richtung der Abgasleitung
hintereinander angeordneten Rundlöchern bestehen. Durch die in axialer Richtung der
Abgasleitung verlaufenden Längsschlitze oder Lochreihen wird bei der Umlenkung des
Abgasstromes die Schichtung zusätzlich gebrochen. Außerdem wird die turbulente Energie
in der Abgasströmung erhöht, so dass mit einer ausreichend hohen Abgastemperatur für
ein gutes Ansprechverhalten des Abgaskatalysators gerechnet werden kann.
[0007] Das durch die erfindungsgemäße Trennwand zwischen der Abgasieitung und der Abgasaustrittsleitung
verbesserte gasdynamische Verhalten und der damit verbundene Durchgriff auf den Ladungswechsel
macht es sinnvoll, das Schwingungsverhalten der Abgassäule zwischen der Reflexionskammer
und dem Zylinder an verschiedene Motorbelastungen anzupassen. Zu diesem Zweck kann
die Reflexionskammer in ihrer wirksamen Länge in Abhängigkeit von der Motordrehzahl,
der Motorbelastung und/oder der Abgastemperatur verstellbar ausgeführt werden. Die
für eine einfache Konstruktion einer solchen Verstellung erforderliche Voraussetzung
einer niedrigen Abgastemperatur im Bereich der Reflexionskammer ist ja erfüllt, werden
doch die heißen Abgase durch die Abgasaustrittsleitung vor der endseitig verschlossenen
Reflexionskammer abgeleitet. Dies bedeutet, dass sich hinsichtlich der gasdichten
Abdichtung zwischen den gegeneinander verschiebbaren Teilen der Reflexionskammer keine
ernsthaften Schwierigkeiten ergeben, sodass das Resonanzverhalten der Abgassäule über
die in ihrer wirksamen Länge einstellbare Reflexionskammer feinfühlig an die jeweiligen
Anforderungen angeglichen werden kann. Aufgrund der geringen Temperaturbelastung und
des Umstandes, dass die Reflexionskammer mit dem vorgeschalteten Diffusor vom Abgas
nicht durchströmt werden, eröffnen sich außerdem neue Möglichkeiten für die Formgebung
dieser Konstruktionsteile, die z. B. in Schneckenform aufgewickelt oder in Rahmenteilen
eines Fahrzeuges untergebracht werden können.
[0008] Um die Schadstoffkonzentration der Abgase eines Verbrennungsmotors zu verringern,
ist es bekannt, den Abgasen Frischluft zuzumischen. Mit einer erfindungsgemäßen Auspuffanlage
ergeben sich hiefür besonders vorteilhafte Voraussetzungen, wenn die Reflexionskammer
im Bereich ihres geschlossenen Endes mit einer durch ein Rückschlagventil verschließbaren
Ansaugöffnung für Frischluft versehen wird. Während der Unterdruckphase kann über
die Ansaugöffnung Frischluft in die Reflexionskammer mit dem Vorteil angesaugt werden,
dass die Reflexionskammer mit dem vorgeschalteten Diffusor mit Frischluft gespült
wird, was einer Kondensatbildung entgegenwirkt und Ablagerungen erschwert. Außerdem
bewirkt die eingebrachte Frischluft eine zusätzliche Kühlung der Reflexionskammer,
wobei sich die Frischluft auf ihrem Weg zur Abgasaustrittsleitung zunehmend erwärmt
und folglich entsprechend vorgewärmt dem durch die Trennwand abgeleiteten heißen Abgasstrom
zugemischt wird.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Auspuffanlage für eine Verbrennungskraftmaschine in einer schematischen,
zum Teil aufgerissenen Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Axialschnitt durch die Abgasleitung im Bereich des Anschlusses der Abgasaustrittsleitung
in einem größeren Maßstab und
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante einer erfindungsgemäßen
Auspuffanlage.
[0010] Die dargestellte Auspuffanlage weist eine an einen Abgasstutzen des Zylinders einer
Zweitakt- bzw. eine Viertakt-Brennkraftmaschine anflanschbare Abgasleitung 1 auf,
die über einen Auspuffkrümmer mit einem in eine Reflexionskammer 2 übergehenden Diffusor
3 verbunden ist. Die einen Abgaskatalysator 4 aufnehmende Abgasaustrittsleitung 5,
die in herkömmlicher Weise mit einem Schalldämpfer 6 versehen ist, ist in Strömungsrichtung
vor dem Diffusor 3 an die Abgasleitung 1 angeschlossen. Da der Gegenkonus 7 der Reflexionskammer
2 endseitig verschlossen ist, kann die gasdynamische Wirkung der Auspuffanlage im
Bereich der Abgasleitung 1 für das Aufladen und Spülen des Zylinders ohne Beeinträchtigung
durch den Abgaskatalysator 4 genützt werden. Dies wird vor allem deshalb möglich,
weil die Abgasaustrittsleitung 5 über eine mit Durchtrittsöffnungen 8 versehene Trennwand
9 mit der Abgasleitung 1 in Strömungsverbindung steht. Die Trennwand 9 kann dabei
durch die Wand der Abgasleitung 1 gebildet werden, wie dies in den Ausführungsbeispielen
nach den Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Es ist aber auch möglich, die Öffnung zwischen
der Abgasleitung 1 und der Abgasaustrittsleitung 5 mit einem Gitter zu verschließen,
durch das die Abgase zum Abgaskatalysator 4 ausgetragen werden. Die Trennwand 9 hat
ja die Aufgabe, das gasdynamische Verhalten der Abgassäule in der Abgasleitung 1 zwischen
dem Zylinder und der endseitig verschlossenen Reflexionskammer 2 vor störenden Strömungseinflüssen
im Bereich des Anschlusses der Abgasaustrittsleitung 5 zu bewahren, indem die Strömungsbedingungen
im Wandbereich der Abgasleitung 1 über die Anschlussöffnung der Abgasaustrittsleitung
5 hinweg möglichst beibehalten werden. Trotz der notwendigen Durchtrittsöffnungen
8 in der Trennwand 9 gelingt dies in überraschender Weise, sodass das gasdynamische
Verhalten der Abgassäule in der Abgasleitung 1 vorteilhaft für das Spülen und Laden
des Zylinders genützt werden kann.
[0011] Da zufolge der Ableitung der heißen Abgase in Strömungsrichtung vor dem Diffusor
3 durch die Abgasaustrittsleitung 5 die Temperaturbelastung der Reflexionskammer 2
klein ausfällt, kann die axiale Länge der Reflexionskammer 2 in einfacher Weise durch
ein teleskopartiges Gegeneinanderverschieben der entsprechend gegenseitig verschiebbaren
Teile der Reflexionskammer 2 eingestellt werden, wie dies durch den Pfeil 10 angedeutet
wird. Damit kann in vorteilhafter Art das Resonanzverhalten der Abgassäule in der
Abgasleitung 1 an unterschiedliche Betriebsarten der Verbrennungskraftmaschine angepasst
werden. Zu diesem Zweck kann die Reflexionskammer 2 mit einen geeigneten Stelltrieb
versehen werden, der in Abhängigkeit von der Motordrehzahl, der Motorbelastung und/oder
der Abgastemperatur angesteuert werden kann.
[0012] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 sind die Durchtrittsöffnungen 8 in
der Trennwand 9 zwischen der Abgasleitung 1 und der Abgasaustrittsleitung 5 als Längsschlitze
ausgebildet, die in axialer Richtung der Abgasleitung 1 verlaufen. Diese Ausrichtung
der langschlitzförmigen Durchtrittsöffnungen 8 bringt eine gute Durchmischung der
in die Abgasaustrittsleitung 5 umgelenkten Abgasströmung mit sich. Aufgrund der zyklischen
Spül- und Ladungswechselvorgänge im Zylinder weisen die aus dem Zylinder in die Abgasleitung
1 ausströmenden Abgase eine Schichtung mit unterschiedlichen Konzentrationen der Abgasbestandteile
auf, was an den Abgaskatalysator 4 hohe Anforderungen hinsichtlich der Speicherfähigkeit
mit sich bringt. Mit einer gleichmäßigen Konzentration der Abgasbestandteile über
die gesamte Abgasströmung können daher für den Betrieb des Abgaskatalysators 4 vorteilhafte
Bedingungen sichergestellt werden. Eine vergleichbare Durchmischung der Abgasströmung
wird auch mit Durchtrittsöffnungen 8 in der Trennwand 9 erreicht, die gemäß dem Ausführungsbeispiel
3 in axialer Richtung der Abgasleitung 1 verlaufenden Reihen angeordnet sind.
[0013] Zur Reduzierung des Schadstoffgehaltes im Abgasstrom von Verbrennungskraftmaschine
kann dem Abgasstrom Frischluft zugeführt werden. Aufgrund des ausgeprägten gasdynamischen
Verhaltens der Abgassäule im Bereich der Abgasleitung 1 kann diese Frischluft über
das geschlossene Ende der Reflexionskammer 2 angesaugt werden, die zu diesem Zweck
eine mit einem Rückschlagventil 11 versehene Ansaugöffnung 12 bildet. Während der
Unterdruckphase wird somit Frischluft über das Rückschlagventil 11 in die Reflexionskammer
2 angesaugt und allmählich zur Abgasaustrittsleitung 5 verlagert, um den über die
Abgasaustrittsleitung 5 abgeführten Abgasen zugemischt zu werden. Vorteilhaft bei
einer solchen Frischluftzuführung zu den Abgasen ist, dass die Reflexionskammer 2
mit Hilfe der Frischluft gespült wird, was das Ansetzen von Ablagerungen in diesem
Bereich der Abgasleitung 1 erschwert. Außerdem wird die Reflexionskammer 2 durch die
Frischluft zusätzlich gekühlt, wodurch die Temperaturbelastung dieser Teile der Auspuffanlage
weiter verringert wird. Die bei der Kühlung der Reflexionskammer 2 und des Diffusors
3 von der Frischluft aufgenommene Wärme verhindert wiederum eine für den Katalysatorbetrieb
ungünstige Abkühlung der Abgase durch die hinzugefügte Frischluft, sodass sich für
die Frischluftzufuhr besonders vorteilhafte Verhältnisse einstellen.
[0014] Die Abgasaustrittsleitung 5 kann einen den Abgaskatalysator 4 aufnehmenden, auswechselbaren
Abschnitt 13 aufweisen. Dieser auswechselbare Abschnitt bietet die Möglichkeit, den
Abstand des Abgaskatalysators 4 vom Anschluss der Abgasaustrittsleitung 5 an die Abgasleitung
1 in Abhängigkeit von der jeweils eingesetzten Verbrennungskraftmaschine vorzuwählen,
um aufgrund des vorgewählten Abstandes für den Betrieb und das Ansprechverhalten des
Abgaskatalysators 4 vorteilhafte Temperaturverhältnisse sicherzustellen.
1. Auspuffanlage für eine Verbrennungskraftmaschine mit wenigstens einem Zylinder, dessen
Abgasleitung (1) einen in eine endseitig verschlossene Reflexionskammer (2) übergehenden
Diffusor (3) aufweist und zwischen dem Diffusor (3) und dem Zylinder an eine wenigstens
einen Abgaskatalysator (4) aufnehmende Abgasaustrittsleitung (5) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasaustrittsleitung (5) über eine mit Durchtrittsöffnungen (8) für das Abgas
versehene Trennwand (9) mit der Abgasleitung (1) in Strömungsverbindung steht.
2. Auspuffanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand der Abgasleitung (1) die Trennwand (9) bildet.
3. Auspuffanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsöffnungen (8) in der Trennwand (9) aus in axialer Richtung der Abgasleitung
(1) verlaufenden Längsschlitzen oder in axialer Richtung der Abgasleitung (1) hintereinander
angeordneten Rundlöchern bestehen.
4. Auspuffanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexionskammer (2) in ihrer wirksamen Länge in Abhängigkeit von der Motordrehzahl,
der Motorbelastung und/oder der Abgastemperatur verstellbar ist.
5. Auspuffanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexionskammer (2) im Bereich ihres geschlossenen Endes eine mit einem Rückschlagventil
(11) versehene Ansaugöffnung (12) für Frischluft aufweist.