(19)
(11) EP 2 198 735 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.06.2010  Patentblatt  2010/25

(21) Anmeldenummer: 09178002.3

(22) Anmeldetag:  04.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A45D 1/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 17.12.2008 DE 202008016616 U

(71) Anmelder: WIK Far East Ltd.
North Point, Hong Kong (CN)

(72) Erfinder:
  • Hafemann, Klaus
    47445 Moers (DE)

(74) Vertreter: Haverkamp, Jens 
Stefanstraße 2
58638 Iserlohn
58638 Iserlohn (DE)

   


(54) Haarformgerät


(57) Ein Haarformgerät verfügt über zwei gelenkig zueinander angeordnete, zangenartig verstellbare Arme 2, 3. Jeder Arm 2 bzw. 3 trägt ein Formteil 5, 6, das mit dem Formteil 5, 6 des anderen Arms 2, 3 für den Haarformprozess zusammenwirkt. Zumindest ein Formteil 5, 6 ist zum Erwärmen von in den zwischen den Formteilen 5, 6 befindlichen Haarformspalt 9 eingelegtem Haar ausgebildet. Einem der beiden Arme 3 ist eine Druckmesseinrichtung D, angeordnet zum Erfassen des beim Schließen des Haarformspaltes 9 auf das zwischen den Formteilen 5, 6 befindliche Haar 17 ausgeübten Druckes oder eines den Druck wiedergebenden Wertes, zugeordnet. Das Haarformgerät 1 verfügt ferner über eine Anzeigeeinrichtung 19 zum Anzeigen des erfassten Druckes oder Druckwertes.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Haarformgerät mit zwei gelenkig zueinander angeordneten, zangenartig verstellbaren Armen, wobei jeder Arm ein Formteil trägt, das mit dem Formteil des anderen Arms für den Haarformprozess zusammenwirkt, und wobei zumindest ein Formteil zum Erwärmen von in den zwischen den Formteilen befindlichen Haarformspalt eingelegtem Haar ausgebildet ist.

[0002] Derartige Haarformgeräte verfügen als Formteile beispielsweise über Formplatten und dienen sodann zum Glätten von Haar. Bei einem solchen Haarformgerät mit zwei nach Art einer Zange gelenkig aneinander angeschlossenen Armen ist jedem Arm ein solches Formteil zugeordnet. Dabei sind die Formteile zueinander dergestalt angeordnet, dass die zueinander weisenden Seiten derselben einen Haarformspalt zur Aufnahme von Haar einfassen. Wenigstens eines der beiden Formplatten ist zum Unterstützen des Haarformprozesses beheizt. Ein solches Beheizen kann etwa durch Verwenden einer elektrischen Widerstandsheizung realisiert sein, die in die Formplatte integriert sein kann. Gleichfalls sind Haarformgeräte der genannten Art bekannt, bei denen zum Beheizen des zumindest einen Formteils Warmluft verwendet wird. Dieses ist beispielsweise bei Aircurlern der Fall. Dementsprechend weist das Formteil eines solchen Haarformgerätes Luftaustrittsöffnungen auf, damit die den Arm dieses Formteils durchströmende Luft unmittelbar dem Haar zugeführt werden kann.

[0003] Bei Haarformgeräten mit Formplatten als Formteile zum Glätten von Haar, deren zueinander weisende Oberseiten glatt ausgebildet sind, ist es zum Erzielen des gewünschten Haarformergebnisses wesentlich, dass beim Schließen des Haarformspaltes durch Schließen der zunächst zur Haareinführung offenen Arme und entsprechendes Bewegen der Formplatten ein gleichmäßiger Haarformdruck auf das in den Haarformspalt eingelegte Haar ausgeübt werden kann. Um einer im Zuge der Erwärmung sich einstellenden Verformung des oder der Arme bzw. der Formplatten zu begegnen, wodurch die planparallele Anordnung der zueinander weisenden glatten Oberflächen der Formplatten beeinträchtigt werden würde, sind Haarformgeräte entwickelt worden, bei denen eines der beiden Formteile durch Einsatz eines oder mehrerer, sich an einem Widerlager abstützender Federelemente schwimmend gelagert ist. Die gegen die Federvorspannung wirkende schwimmende Aufhängung gestattet auch dann eine parallele bzw. planparallele Anordnung der zueinander weisenden Formteiloberflächen bei geschlossenem Haarformspalt, wenn sich unter Umständen eine wärmeausdehnungsbedingte Veränderung der Formspaltgeometrie eingestellt hat. Mit Haarformgeräten, die ein derartig gelagertes Haarformteil aufweisen, können auch unterschiedliche Dicken von in den Haarformspalt eingelegten Haarsträhnen kompensiert werden.

[0004] Bei Haarformgeräten, die zum Glätten von Haaren vorgesehen sind, kann das Aufbringen einer höheren Klemmkraft unerwünscht sein. Dies ist beispielsweise bei feinem Haar der Fall, da zum Durchführen des Glättprozesses das Haarformgerät typischer Weise mit dem in den Haarformspalt eingelegten Haar von der Kopfhaut beginnend nach außen hin zu den Haarenden gezogen wird. Andererseits ist es zum Erzielen eines bestimmten Haarformergebnisses notwendig, dass ein bestimmter Druck auf das zu formende Haar über die Formteile ausgeübt wird. Dieses gilt auch für Formteile, mit denen Haar gewellt werden soll.

[0005] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Haarformgerät dergestalt weiterzubilden, dass seine Handhabung hinsichtlich des auf das zu formende Haar ausgeübten Druckes in Bezug auf das Haarformergebnis verbessert ist.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein eingangs genanntes, gattungsgemäßes Haarformgerät gelöst, bei dem einem der beiden Arme eine Druckmesseinrichtung, angeordnet zum Erfassen des beim Schließen des Harmformspaltes auf das zwischen den Formteilen befindliche Haar ausgeübten Druckes oder eines den Druck wiedergebenden Wertes, zugeordnet ist, und dass das Harmformgerät eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen des erfassten Druckes oder Druckwertes umfasst.

[0007] Dieses Haarformgerät verfügt über eine Druckmesseinrichtung zum Erfassen des auf das in den Haarformspalt eingelegte Haar durch Schließen der beiden Arme ausgeübten Druckes. Ferner ist eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen des erfassten Druckes oder Druckwertes vorgesehen. Eine solche Druckmesseinrichtung kann mechanisch arbeitend ausgelegt sein. Gleiches gilt für die Anzeigeeinrichtung, die sodann ein haptisches Signal bei Überschreiten eines vorgegebenen Druckes erzeugt. Bevorzugt wird man als Druckmesseinrichtung einen elektronischen Drucksensor, beispielsweise einen Druckmessstreifen einsetzen, dessen Ausgangssignal eine Auswerteeinheit beaufschlagt. Die Auswerteeinheit kann im einfachsten Fall ein Komparatorglied zum Vergleichen des eingangsseitig anliegenden Druckmesssignals mit einem Schwellwert sein. Der Schwellwert ist vorzugsweise einstellbar, um in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des zu formenden Haares und/oder dem gewünschten Haarformergebnis einen höheren oder tieferen Schwellwert zu erhalten. Wird der Schwellwert überschritten, wird die Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen, dass der voreingestellte Schwellwert überschritten worden ist, angesteuert. Bei einer solchen Anzeigeeinrichtung kann es sich beispielsweise um eine visuelle Anzeige, realisiert etwa durch LEDs, um eine Audio-Anzeige und/oder auch um einen haptische Signale erzeugenden Aktor, beispielsweise eine Vibrationseinheit handeln. Bei der Ansteuerung der Anzeigeeinrichtung kann vorgesehen sein, dass diese mehrere Druckstufen einer das Haarformgerät nutzenden Person kenntlich macht, etwa durch Ansteuern zusätzlicher LEDs bei Überschreiten weiterer Druckschwellwerte. Gleichfalls kann eine Vibrationseinheit bei Überschreiten unterschiedlicher Druckschwellwerte angesteuert werden, dass diese in unterschiedlicher Intensität vibriert. Typischerweise wird man eine solche Anzeigeeinrichtung vorsehen, die einem Benutzer das Erreichen eines bestimmten Druckschwellwertes kenntlich macht, ohne dass dieser seinen Blick von dem zu formenden Haar abwenden muss. Daher eignen sich haptische Aktoren zu diesem Zweck besonders.

[0008] In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein erstes Signal über die Anzeigeeinrichtung abgegeben wird, wenn ein unterer Druckschwellwert überschritten ist und dass ein zweites Signal abgegeben wird, wenn ein weiterer Druckschwellwert überschritten wird. Auf diese Weise kann ein Druckintervall definiert werden, mit dem der Haarformprozess ausgeführt werden soll.

[0009] Die Druckmesseinrichtung ist gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in einem Arm des Haarformgerätes dergestalt angeordnet, dass sich auf diesem ein Formteil mit seiner Rückseite abstützt. Zu diesem Zweck verfügt das Formteil über einen an seiner Rückseite angeordneten Stützkörper, mit dem dieses Formteil unter Zwischenschaltung einer vorzugsweise als Druckmessstreifen ausgebildeten Druckmesseinrichtung an einem Widerlager abgestützt gehalten ist, wobei der Stützkörper angeordnet ist, damit das Formteil infolge dieser Abstützung nach Art einer Wippe bewegbar belagert ist. Infolge dieser vorzugsweise punktuellen Abstützung ist nicht nur eine Beweglichkeit des Formteils nach Art einer schwimmenden Lagerung bereitgestellt, sondern infolge der Einpunktabstützung ist zudem eine Druckerfassung gewährleistet, letztendlich unabhängig davon, wo sich innerhalb des Haarformspaltes das zu formende Haar befindet. Der Stützkörper ist angeordnet, um eine Wippbewegung des Formteils zu gestatten. Typischer Weise wird sich der Stützkörper etwa im Bereich der Mitte des Formteils, bezogen auf seine Längserstreckung in Längsrichtung des Armes befinden. Dieses Formteil ist in dem zugelassenen Wippbetrag, der typischer Weise anschlagbegrenzt ist, frei bewegbar, wenn auf der Formoberseite des Formteils kein Anlagedruck durch das andere Formteil aufgebracht wird. Werden die Arme dieses Haarformgerätes zum Schließen des Haarformspaltes geschlossen, legen sich aufgrund der beschriebenen Wippenlagerung des einen Formteils die beiden den Haarformspalt begrenzenden Formteiloberflächen bestimmungsgemäß aneinander. Die Abstützung des Formteils mittels des Stützkörpers am Widerlager stellt sodann das Widerlager zum Ausbringen des gewünschten Klemmdruckes dar. Ausgenutzt wird bei diesem Haarformgerät das Zusammenwirken der beiden Formteile beim Haarformprozess, und zwar dahingehend, dass ein Anschmiegen des wippbar angeordneten Formteils mit seiner Formoberfläche an die Formoberfläche des anderen Formteils im Zuge des Schließens des Haarformspaltes durch entsprechendes Einrichten des wippbaren Formteils in Abhängigkeit von der Ausrichtung der Formoberfläche des anderen Formteils erfolgt. Gleichzeitig ist eine Erfassung des auf das Haarformteil wirkenden Schließdruckes möglich.

[0010] Je nach Ausgestaltung des Haarformgerätes kann vorgesehen sein, dass bei offenem Haarformspalt das wippbar angeordnete Formteil keine eindeutige Raumlage aufweist, mithin nicht durch die Rückstellkraft von Federelementen in einer Ausgangsstellung gehalten ist. Gleichwohl können derartige Federelemente vorgesehen sein. Werden keine Federelemente vorgesehen, wirkt auf das in den Haarformspalt dieses Haarformgerätes eingelegte Haar nur derjenige Klemmdruck, der seitens eines Benutzers zum Schließen der Arme ausgeübt wird.

[0011] Das wippbare Formteil ist zweckmäßiger Weise an dem Arm, an dem dieses angeordnet ist, unverlierbar gehalten. Zu diesem Zweck kann das Formteil über Führungsfortsätze, angeformt an einer oder beiden in Wipprichtung weisenden Seiten verfügen, die jeweils in einer armseitig vorgesehenen Ausnehmung, beispielsweise einen Käfig eingreifen. Die Länge der Ausnehmung in Bewegungsrichtung des darin eingreifenden Führungsfortsatzes definiert sodann den Wippbetrag und hält zudem das Formteil unverlierbar an dem Arm.

[0012] Ist eine Wippbewegung des wippbaren Formteils, welches beispielsweise als Formplatte ausgebildet ist, in mehreren Richtungen gewünscht, wird man vorzugsweise einen domartig konzipierten Stützkörper, der auf die Druckmesseinrichtung wirkt, vorsehen.

[0013] Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1:
Eine schematisierte, zum Teil geschnittene Seitenansicht des vorderen Abschnittes eines zum Glätten von Haar kon- zipierten Haarformgerätes mit Formplatten tragenden, geöff- neten Armen und
Fig. 2:
eine Rückseitenansicht des Formteils des einen Arms des Haarformgerätes der Figur 1,
Fig. 3:
das Haarformgerät der Figur 1 mit geschlossenen Armen und
Fig. 4:
eine Darstellung entsprechend Figur 3 mit in den Haarform- spalt zwischen den beiden Formteilen eingelegtem Haar.


[0014] Ein im Übrigen nicht näher dargestelltes Haarformgerät 1 verfügt über zwei gelenkig zueinander angeordnete Arme 2, 3. Die Arme 2, 3 sind um die durch einen Schwenkbolzen 4 gebildete Achse zueinander zangenartig zum Öffnen und Schließen derselben verstellbar, wie dieses in Figur 1 durch die Doppelpfeile an den Enden der Arme 2, 3 angedeutet ist. Das Haarformgerät 1 ist zum Glätten von Haar ausgebildet und verfügt als Formteile über zwei Formplatten 5, 6. Die Formplatten 5, 6 sind in nicht näher dargestellter Art und Weise beheizt, beispielsweise durch Integration eines PTC-Heizelementes. Die zueinander weisenden Oberflächen 7 bzw. 8 der Formplatten 5, 6 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eben und glatt ausgebildet. Die beiden Oberflächen 7, 8 fassen einen Haarformspalt 9 ein. Dieser ist, wie in Figur 1 erkennbar, geöffnet. Diese Stellung der Arme 2, 3 zueinander dient zur Aufnahme von zu glättendem Haar in den Haarformspalt 9.

[0015] Die Formplatte 5 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel starr mit dem Arm 2 verbunden. Im Unterschied hierzu ist die Formplatte 6 gegenüber dem Arm 3 bzw. seiner Formplatte 6 nach Art einer Wippe gelagert. Zu diesem Zweck ist an die Rückseite 10 der Formplatte 6 ein domartiger Stützkörper 11 angeformt. Der Stützkörper 11 stützt sich unter Zwischenschaltung eines Drucksensors D seinerseits auf der Oberseite der Formplattenaufnahme 12 des Armes 3 ab. Diese stellt bezüglich der Formplatte 6 bzw. deren Stützkörper 11 ein Widerlager W dar. Somit wirkt die Formplatte 6 über ihren Stützkörper 11 punktuell auf den Drucksensors D, wenn auf die Formplatte 6 in Richtung zu dem Widerlager W hin ein Druck ausgeübt wird. Die Formplattenaufnahme 12 dient ebenfalls zur Begrenzung einer Verschiebebewegung der Formplatte 6 in Längs- und in Querrichtung zu dem Arm 3. An die Formplatte 6 sind an den sich quer zur Längserstreckung des Armes 3 angeordneten Seitenflächen jeweils ein Führungsfortsatz 13, 14 angeformt. Die Führungsfortsätze 13, 14 greifen ein in jeweils einen Führungskäfig 15, 16, durch den die Wippbewegung, wie durch den Doppelpfeil in Figur 1 angedeutet in Längsrichtung des Armes 3 begrenzt ist. Gleichzeitig ist durch das Eingreifen der Führungsfortsätze 13, 14 in die Führungskäfige 15 bzw. 16 die Formplatte 6 unverlierbar an dem Arm 3 gehalten.

[0016] Die in Figur 2 gezeigte Draufsicht auf die Rückseite 10 der Formplatte 6 zeigt die Anordnung des domartigen Stützkörpers 11, der sich im Zentrum der Rückseite 10 der Formplatte 6 befindet. Aufgrund seiner domartigen Rundung ist bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel die Formplatte 6 in unterschiedliche Richtungen um den Scheitel des Stützkörpers 11 aufgrund der Abrollbewegung desselben auf dem an dem Widerlager W flächig anliegenden Drucksensor D wippbar.

[0017] Figur 3 zeigt das bezüglich seines Haarformspaltes 9 geschlossene Haarformgerät 1. Deutlich erkennbar ist, dass die beiden zueinander weisenden Oberflächen 7, 8 parallel aneinander anliegen. Aus der in Figur 1 gezeigten Stellung der Formplatte 6 wird diese in ihre in Figur 3 gezeigte Stellung beim Schließen der beiden Arme 2, 3 gebracht, indem im Zuge des Schließvorganges die Formplatte 5 mit ihrem hinteren, zu dem Schwenkbolzen 4 weisenden Ende an dasselbe Ende der Formplatte 6 anstößt und im Zuge des weiteren Schließens durch die Schließbewegung die Formplatte 6 soweit kippt, dass die beiden Oberflächen 7, 8, wie in Figur 3 gezeigt, aneinander grenzen. Auf diese Weise kann ohne Weiteres ein Ausgleich eines beispielsweise bei einer Erwärmung eintretenden Verzuges ausgeglichen werden. Dennoch ist aufgrund der gezeigten Abstützung der Formplatte 6 und der Anordnung des Drucksensors D eine Erfassung des auf die Formplatte 6 wirkenden Schließdruckes möglich.

[0018] Auch wenn, wie in Figur 4 gezeigt, eine Haarsträhne ungleich im Haarformspalt 9 angeordnet ist, gewährleistet die wippbare Anordnung der Formplatte 6, dass ein gleichmäßiger Klemmdruck auf die in den Haarformspalt 9 eingelegten Haare ausgeübt wird, und dieser Klemmdruck allein durch die auf die Arme 2, 3 wirkende Schließkraft zurückzuführen ist.

[0019] Der Drucksensor D ist an eine Auswerteeinheit 18 angeschlossen. Somit ist die Auswerteeinheit 18 von den Ausgangssignalen des Drucksensor D beaufschlagt. Die Auswerteeinheit 18 umfasst bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Komparatorschaltung zum Vergleichen des von dem Druckmessstreifen D gelieferten Eingangssignales mit einem vorgegebenen Schwellwert. Angeschlossen an die Auswerteeinheit 18 ist als Anzeigeeinrichtung eine Vibrationseinheit 19. Von der Auswerteeinheit 18 wird die Vibrationseinheit 19 bei Überschreiten des Druckschwellwertes angesteuert, womit einem Benutzer des Haarformgerätes 1 das Erreichen eines vorgegebenen, auf die in den Haarformspalt 9 eingelegten Haare 17 wirkenden Druckes angezeigt bzw. haptisch zur Kenntnis gebracht wird. Der Schwellwert ist bei diesem Ausführungsbeispiel eingestellt, um einem Benutzer das Erreichen eines für das gewünschte Glätten bei einer bestimmten Haarbeschaffenheit notwendigen Haarformdruck anzuzeigen. Der Auswerteeinheit 18 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine nicht dargestellte Einstelleinrichtung zugeordnet, über die der Druckschwellwert eingestellt werden kann. In Abhängigkeit von der Beschaffenheit der zu formenden Haare wird dieser höher oder niedriger eingestellt. Um ein bestimmtes Haarformergebnis zu erzielen, ist es bei bestimmten Haaren notwendig, den Haarformprozess bei einem höheren Druck auszuführen als bei anderen Haaren.

[0020] Der Einfachheit halber sind die elektrischen Anschlüsse und die Stromversorgung für den Drucksensor D, die Auswerteeinheit 18 und die Vibrationseinheit 19 nicht dargestellt.

[0021] Anstelle einer Komparatorschaltung kann als Auswerteeinheit beispielsweise auch ein Mikrocontroller eingesetzt sein.

[0022] Die Erfindung ist unter Bezugnahme auf die Figuren beispielhaft anhand von zum Glätten von Haaren konzipierten Haarformgeräte beschrieben. Gleichermaßen lässt sich die beschriebene wippbare Anordnung des Formteils auch auf andere Haarformgeräte übertragen oder auch für solche Formteile einsetzen, die zum Ausbilden anderer Haarformen, beispielsweise Locken und Wellen verwendet werden. Anstelle des in der Figurenbeschreibung gezeigten Drucksensors als Druckmesseinrichtung kann ebenfalls eine Druckerfassung über einen Wegmesssensor realisiert sein. Bei einer solchen Ausgestaltung arbeitet ein Geberelement gegen die Kraft einer Rückstellfeder, wobei die Rückstellfeder sich zwischen der Rückseite des Formteils und einem Widerlager abstützend gehalten ist. Das Maß, mit dem die Feder gegen ihre Rückstellkraft bewegt wird, ist ein Maß für den aufgebrachten Druck.

Bezugszeichenliste



[0023] 
1
Haarformgerät
2
Arm
3
Arm
4
Schwenkbolzen
5
Formplatte
6
Formplatte
7
Oberfläche
8
Oberfläche
9
Haarformspalt
10
Rückseite
11
Stützkörper
12
Formplattenaufnahme
13
Führungsfortsatz
14
Führungsfortsatz
15
Führungskäfig
16
Führungskäfig
17
Haar
18
Auswerteeinheit
19
Vibrationseinheit
D
Drucksensor
W
Widerlager



Ansprüche

1. Haarformgerät mit zwei gelenkig zueinander angeordneten, zangenartig verstellbaren Armen (2, 3), wobei jeder Arm (2, 3) ein Formteil (5, 6) trägt, das mit dem Formteil (5, 6) des anderen Arms (2, 3) für den Haarformprozess zusammenwirkt, und wobei zumindest ein Formteil (5, 6) zum Erwärmen von in den zwischen den Formteilen (5, 6) befindlichen Haarformspalt (9) eingelegtem Haar ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass einem der beiden Arme (3) eine Druckmesseinrichtung (D), angeordnet zum Erfassen des beim Schließen des Harmformspaltes (9) auf das zwischen den Formteilen (5, 6) befindliche Haar (17) ausgeübten Druckes oder eines den Druck wiedergebenden Wertes, zugeordnet ist, und dass das Harmformgerät (1) eine Anzeigeeinrichtung (19) zum Anzeigen des erfassten Druckes oder Druckwertes umfasst.
 
2. Haarformgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmesseinrichtung als Drucksensor (D) ausgebildet ist, auf dem sich ein Formteil (6) abstützt.
 
3. Haarform gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal der Druckmesseinrichtung (D) eine Auswerteeinheit (18) beaufschlagt, durch die die Anzeigeeinrichtung (19) angesteuert ist.
 
4. Haarformgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (18) einen Komparator zum Vergleichen des Messsignals der Druckmesseinrichtung (D) mit einem vorzugsweise einstellbaren Schwellwert umfasst.
 
5. Haarformgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Anzeigeeinrichtung eine ein einer das Haarformgerät (1) bedienenden Person ein haptisches Signal erzeugender Aktor, etwa eine Vibrationseinheit (19) vorgesehen ist.
 
6. Haarformgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) über einen an seiner Rückseite (10) angeordneten Stützkörper (11) verfügt, mit dem dieses Formteil (6) unter Zwischenschaltung des Druckmessstreifens an einem Widerlager (W) abgestützt gehalten ist, wobei der Stützkörper (11) angeordnet ist, damit das Formteil (6) infolge dieser Abstützung nach Art einer Wippe bewegbar belagert ist.
 
7. Haarformgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Stützkörper (11), bezogen auf die Längsrichtung des Armes (3) im Bereich der Mitte des Formteils (6) befindet.
 
8. Haarformgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (11) nach Art eines Doms ausgebildet ist, so dass eine Wippwirkung des Formteils (6) in unterschiedliche Richtungen möglich ist.
 
9. Haarformgerät nach einem Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das nach Art einer Wippe gelagerte Formteil (6) über seitlich angeformte Führungsfortsätze (13, 14) zum Begrenzen der Schwenkbewegungen in zumindest einer Wippbewegungsrichtung verfügt.
 
10. Haarformgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Haarformteilen um Formplatten (5, 6) zum Glätten von Haar handelt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht