[0001] Die Erfindung betrifft ein Vorhang-Auftragswerk zur Beschichtung einer laufenden
Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn, aufweisend einen oberhalb der Faserstoffbahn
angeordneten und mindestens der Breite der Faserstoffbahn entsprechenden Vorhang-Auftragskopf
zur Abgabe wenigstens eines flüssigen bis pastösen Auftragsmediums in Form eines ein-
oder mehrschichtigen Vorhangs, der im Wesentlichen der Schwerkraft folgend auf die
Faserstoffbahn herabfällt, wobei zur Führung des Vorhangs über seinen Fallweg hinweg,
d.h. zwischen einer Abrisskante des Auftragskopfes und der Oberfläche der Faserstoffbahn
an seinen beiden Rändern je ein Randführungselement vorgesehen ist, wobei das Randführungselement
in Breitenrichtung des Vorhanges verstellbar ist.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Vorhangbeschichtung.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung und ein Verfahren ist beispielsweise aus der
DE 197 35 588 bekannt. In dieser Druckschrift ist offenbart, dass zur Spreizung des Vorhangs an
jedem Rand ein getrennter Teilstrom von Streichfarbe der Innenfläche eines unmittelbar
neben dem Austrittsspalt der Schlitzdüse des Vorhangs vorhandenen Führungselementes
zugeführt wird. Unterhalb des Führungselementes ist noch ein Trennelement angeordnet,
das den jeweiligen Rand des Vorhangs abtrennt und nach außen abführt.
[0003] Ebenfalls eine Vorrichtung und ein Verfahren sind aus der
DE -A1 102 32 949 bekannt. Hierbei wurde vorgeschlagen, dass bei einem Vorhang-Auftragsverfahren der
vom Vorhang-Auftragswerk abgegebene Vorhang mittels Randführungselementen und entsprechenden
abgegebenen Strahlen eines Betriebsmediums, sozusagen als Gleitmittel für die Vorhangränder,
geführt wird.
[0004] Mit den bekannten Vorhang-Auftragswerken mehrere Auftragsmedien bzw. mehrere Schichten
eines Auftragsmediums abgebbar. Eine Ausführungsart eines Vorhang-Auftragswerkes ist
unter anderem aus der
EP- A1- 1 255 615 bekannt und wird in Fachkreisen als "Slide Die", also Gleitschichtdüse bezeichnet.
Diese so genannte Gleitschichtdüse enthält mindestens zwei Auftragsmediumskammern,
aus denen das Medium jeweils über einen Zufuhrspalt, der wiederum jeweils in eine
schlitzförmige Austrittsdüse übergeht, auf eine Gleitfläche der Gleitschichtdüse gelangt.
Das aus den parallel hintereinander angeordneten Austrittsdüsen austretende Auftragsmedium
legt sich dabei übereinander. An einer Abrisskante oder auch als Ablöselinie zu bezeichnenden
Kante der Düse löst sich diese Mehrfachschicht ab und fällt als mehrschichtiger Vorhang
herab entweder zunächst auf eine zwischengeschaltete Leitplatte oder direkt auf das
zu beschichtende Substrat bzw. die Oberfläche der laufenden Faserstoffbahn.
[0005] Es sind aber auch andere Ausführungen von Auftragsköpfen bekannt, bei denen eine
oder mehrere Schlitzdüsen nach unten in Richtung auf die darunter laufende Faserstoffbahn
zeigen. Hierzu wird beispielsweise auf die
DE-A1 10012344 für einschichtigen Auftrag und die
DE-A1 10359117 für Mehrschichtauftrag verwiesen.
[0006] Beim Streichen - sowohl beim einschichtigen als auch mehrschichtigen Auftrag - mit
dem Vorhang-Auftragswerk (Curtain Coater) kann die Beschichtungsbreite gleich oder
auch kleiner als die Breite der Faserstoffbahn sein, was als "inboard"-Fahrweise bezeichnet
wird.
[0007] Bei so genannter "overboard"-Fahrweise ist dagegen die Vorhangbreite größer als die
Faserstoffbahnbreite.
[0008] Insbesondere bei der inboard-Fahrweise sind Randführungselemente, wie sie in beiden
erstgenannten Druckschriften offenbart sind, notwendig. Diese Randführungselemente
führen den Vorhang, der ca. 200m lang ist, bis nahe an die Faserstoffbahn heran.
[0009] In der Praxis werden derzeit säulenartige Randführungselemente aus porösem Material
eingesetzt. Die als Gleitmittel dienende Fluid- bzw. Flüssigkeit bzw. Wasser ist seiner
Menge noch undefiniert. Die verwendete Fluid- bzw. Flüssigkeit muss ständig laufen,
weil sonst Verstopfungsgefahr droht. Die benötigte Fluid- bzw.
[0010] Flüssigkeitsmenge ist dadurch enorm hoch und beträgt ca. 10 bis 15l/h
[0011] Außerdem sind die Bauweisen der Randführungselemente (auch die in den genannten Druckschriften
gezeigten Lösungen) kompliziert. Sie unterliegen einem hohen Verschleiß und lassen
sich außerdem noch schlecht reinigen.
[0012] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben,
bei denen die Nachteile des Standes der Technik nicht mehr auftreten.
[0013] Die Aufgabe der Erfindung wird mit einem Vorhang-Auftragswerk mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Randführungselement eine Deckplatte und
eine Bodenplatte aufweist und aus zwei übereinander angeordneten, separaten Kammern
besteht, die jeweils einen U-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei sich die erste
Kammer oberhalb der zweiten Kammer befindet, die erste Kammer einen Fluid- bzw. Flüssigkeitszulauf
und die zweite Kammer einen Fluid- bzw. Flüssigkeitsablauf aufweist und beide Kammern
an ihrer zum jeweiligen Vorhangsrand zeigenden offenen Seite des U-Querschnittes mit
einer durchgehenden Wand derart verschlossen sind, dass zum Einen zwischen Deckplatte
und Oberkante der Wand ein sich in der ersten Kammer befindlicher Überlaufspalt verbleibt.
Er dient zur Erzeugung eines Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilmes, der den jeweiligen Vorhangsrand
kontaktiert und dabei eine Ablauffläche der Wand herabläuft. Zum Anderen besteht auch
zwischen der Unterkante der Außenwand und der Bodenplatte eine sich in der unteren,
zweiten Kammer angeordnete, mittige Absaugöffnung, die mit dem Fluid- bzw. Flüssigkeitsablauf
in Verbindung steht.
[0015] Das erfindungsgemäße Randführungselement und damit auch das Vorhang-Auftragswerk
zeichnen sich durch eine einfache Bauweise aus. Zur Führung des Vorhangs wird nur
eine geringe Fluid- bzw. Flüssigkeitsmenge benötigt. Die unerwünschten Farbwülste
an den Rändern der Oberfläche der Faserstoffbahn werden durch die einwandfreie Führung
des Vorhangs und ohne dass der Vorhang eingeschnürt wird, vermieden.
[0016] Das Randführungselement, insbesondere seine den betreffenden Vorhangsrand kontaktierende
Ablauffläche lässt sich aufgrund seiner/ihrer einfachen Bauweise leicht reinigen.
[0017] Vereinfacht wird die Reinigungsarbeit, aber auch das Ablaufverhalten, wenn die Ablauffläche
aus Edelstahl oder Aluminium besteht. Vorteilhaft ist es, wenn diese Fläche poliert
ist bzw. einen Rauigkeitswert Ra von 0,8 bis 1,0 aufweist. Die Ablauffläche kann allerdings
auch aus Kunststoff, insbesondere Teflon gefertigt sein, welches ein gutes Ablaufverhalten
zeigt.
[0018] Hinsichtlich einer variabel einzustellenden Fließmenge des zur Führung bzw. besseren
Gleitfähigkeit des Auftragsmediumsvorhangs dienenden Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilmes
ist es vorteilhaft, wenn der sich in der ersten Kammer befindliche Überlaufspalt und/oder
die in der unteren, zweiten Kammer angeordnete Absaugöffnung jeweils in ihrer Größe
verstellen lassen.
[0019] Vorteilhaft ist es, wenn die Absaugöffnung mittig in der Ablaufwand angeordnet ist
und parallel dem Fluid- bzw. Flüssigkeitsabzug gegenübersteht. Der Abzug der Fluid-
bzw. Flüssigkeit, welches mit Streichfarbenpartikeln und möglicherweise Abriebteilchen
behaftet ist, kann dadurch rückstandsfrei erfolgen.
[0020] Als Fluid- bzw. Flüssigkeit für den ablaufenden Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm ist
vorzugsweise Wasser vorgesehen. Es kann aber alternativ auch ein Wasser/ Streichfarbengemisch
oder hinsichtlich der Sauberhaltung der Ablauffläche auch ein Gemisch, welches oberflächenaktive
Substanzen, wie handelsübliche Tenside enthält, Verwendung finden.
[0021] Die Absaugöffnung für die abzuführende Fluid- bzw. Flüssigkeit ist ca. 1 x 5mm groß.
Diese Absaugöffnung kann sowohl senkrecht, als auch waagerecht in die Ablaufwand eingearbeitet
sein. Denkbar wären allerdings auch andere Öffnungsgeometrien, beispielsweise kreisrunde
Öffnungen. Alternierend kann in der Bodenplatte ein seitlicher Schlitz für eine Absaugung
oder auch zusätzlich noch ein Absatz eingearbeitet sein.
[0022] Der besagte Überlaufspalt in der oberen Kammer ist ca. 10 bis 20 mm breit.
[0023] Vorteilhaft ist es außerdem, wenn die Bodenplatte des Randführungselementes schräg
ausgebildet ist, so dass die Schräge an den Verlauf einer ebenfalls schräg laufenden
Faserstoffbahn angepasst ist. Dabei ist es denkbar, dass sich die Bodenplatte in einem
gewünschten Winkel verstellen läst. Damit hat man die Möglichkeit, das Randführelement,
welches ja sehr nah an die darunter laufende Faserstoffbahn heranreichen soll, sowohl
für horizontal, als auch schräg in aufwärtige oder in abwärtige Richtung laufende
Faserstoffbahnen einzusetzen. Denkbar sind natürlich auch auf Vorrat gefertigte Randführungselemente
mit verschieden ausgebildeten bzw. in verschiedenen Winkeln abgeschrägten Bodenplatten.
[0024] Die Aufgabe der Erfindung wird auch mit einem Verfahren gemäß Anspruch 11 gelöst.
Das Verfahren dient zur Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen
Faserstoffbahn während ihrer Beschichtung innerhalb eines Herstellungs- bzw. Veredelungsprozesses
der Faserstoffbahn mit wenigstens einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium, welches
in Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs, der im Wesentlichen der Schwerkraft
folgend frei fallend von oben her auf die Faserstoffbahn aufgebracht wird. Dabei wird
der Vorhang über seinen Fallweg hinweg zwischen einer Abrisskante und der Oberfläche
der Faserstoffbahn jeweils an seinem seitlichen Rand mit je einem Randführungselement
geführt. Die Breite des Vorhangs kann durch Verschiebung des Randführungselementes
in Querrichtung eingestellt werden.
[0025] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass eine Vorhangsbreite eingestellt wird, die geringer
als die Breite der Faserstoffbahn ist. Dadurch wird das Vorhangstreichen in so genannter
"inboard-Fahrweise betrieben. Dies ermöglicht einen besser als bisher geführten Vorhang.
Gleichzeitig wird dadurch auch die Qualität des Auftrages erhöht, wodurch die Druckeigenschaften
des beispielsweise hergestellten Papiers oder Kartons steigen.
[0026] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zur Führung des Vorhangs dem Randführungselement
ein Fluid- bzw. eine Flüssigkeit zugeführt wird. Dieses zugeführte Fluid wird in der
ersten Kammer des Randführungselementes nach oben geführt und durch einen schmalen
Überlaufspalt geleitet. Danach fließt das Fluid- bzw. die Flüssigkeit über eine Ablauffläche
des Randführungselementes nach unten und von da aus nach außen.
[0027] Auf der Ablauffläche wird mit Hilfe des schmalen Überlaufspaltes ein dünner Fluid-
bzw. Flüssigkeitsfilm gebildet und dadurch der Vorhangsrand sehr gut geführt. Die
gefürchteten Farbwülste auf der Faserstoffbahn und dadurch weitergehende Verschmutzungen
auf bahnführenden Bauteilen oder nasse Bahnränder entstehen dadurch nicht.
[0028] Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens lässt sich erhöhen, wenn die über einen Ablauf
abgeführte Flüssigkeit bzw. der Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm abgesaugt, einem Abscheider
zugeführt und danach mittels einer Vakuumpumpe im Kreislauf dem Fluid- bzw. Flüssigkeitszulauf
des Randführungselementes wieder zugeführt wird.
[0029] Wichtig ist, dass nur ca. 2l/h des Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilmes die Ablauffläche
des Randführungselementes hinabfließen. Diese gegenüber dem Stand der Technik sehr
geringe Menge ist in überraschender Weise zur einwandfreien Führung des Vorhangs völlig
ausreichend.
[0030] Das Verfahren lässt sich überdies sehr effektiv gestalten, wenn die Menge des Fluid-
bzw. Flüssigkeitsfilmes gesteuert und/oder geregelt wird.
[0031] Die erfindungsgemäßen Randführungsleisten lassen sich sehr einfach auch nachträglich
in bestehende Vorhangstreichanlagen einbauen. Dabei ist die Anwendung verschiedener
Ausführungsformen eines den Vorhang abgebenden Vorhang-Auftragskopfes, wie z.B. Gleitschichtdüse
oder Schlitzdüse sowie bei einschichtig oder auch mehrschichtig ausgebildetem Vorhang
möglich.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Figur 1:
- ein erfindungsgemäßes Vorhang-Auftragwerk mit Randführungselementen in schematischer
perspektivischer Darstellung
- Figur 2:
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Randführungselement aus Figur 1, von
der Seite ausgesehen,
- Figur 3:
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Randführungselement aus Figur 1, von
vorn gesehen,
- Figur 4:
- einen Querschnitt durch das Randführungselement gem. Figur 3,
- Figur 5:
- ein Flüssigkeitskreislauf-Schema für das Vorhang-Auftragswerk gem. Figur 1
[0032] In der
Figur 1 ist ein Vorhang-Auftragswerk 1 zur Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton-
oder anderen Faserstoffbahn 2 mit einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium gezeigt.
Es umfasst neben einigen hier nicht mit dargestellten Einheiten, wie Luftgrenzschicht-Bekämpfungseinrichtungen,
Start-Stopp-Auffangeinrichtungen bzw. Wannen, Messeinrichtungen, Zuführleitungen usw.
einen oberhalb der Faserstoffbahn 2 und von ihr beabstandet angeordneten und nur ansatzweise
angedeuteten Vorhang-Auftragskopf 3. Dieser Auftragskopf 3 kann als so genannte Gleitschichtdüse
oder Schlitzdüse ausgebildet sein und ist maschinenbreit, also über die Breite der
Faserstoffbahn 2 reichend, ausgeführt. Der Auftragskopf 3 kann sowohl für einen Mehrschichtauftrag
als auch für einschichtigen Auftrag ausgebildet sein mit dem ein ein- oder mehrschichtigen
Vorhang 4 erzeugbar ist. Der Vorhang 4 fällt von der Abrisskante 5 des Auftragskopfes
3 aus im Wesentlichen der Schwerkraft folgend, auf die Faserstoffbahn 2 herab und
legt sich auf deren Oberfläche als Auftragsschicht AS ab.
[0033] Wie aus Figur 1 zu entnehmen ist, weist das Vorhang-Auftragswerk 1 ein seitliches,
säulenartig ausgebildetes Randführungselement 6 jeweils an Führerseite FS und Triebseite
TS auf. Diese Randführungselement 6 dient der Führung und auch Formatbegrenzung des
ca. 200mm langen ein- oder mehrschichtigen Vorhanges 4 zwischen der Abrisskante 6
und der Oberfläche der Faserstoffbahn 2 an seinen seitlichen Rändern 4a und 4b.
[0034] Die Randführungselement 6 ist in Breitenrichtung des Vorhanges 4 verstellbar, wie
die waagerechten Doppelpfeile zeigen. Im gezeigten Beispielen befinden sich die beiden
Randführungselemente 6 innerhalb der Breite der Faserstoffbahn 2, was als "inboard"-Fahrweise
bezeichnet wird.
[0035] In
Figur 2 ist das Randführungselement 6 aus Figur 1, von der Seite aus gesehen, im Schnitt
gezeigt. Man erkennt, dass das Randführungselement 6 eine Deckplatte 7 und eine Bodenplatte
8 aufweist. Das Randführungselement 6 besteht aus zwei übereinander angeordneten,
separaten Kammern 9 und 10, wobei sich die erste Kammer 9 oberhalb der zweiten Kammer
10 befindet.
[0036] In
Figur 3 ist deutlicher zu sehen, dass die erste, d.h. die obere Kammer 9 einen Fluid- bzw.
Flüssigkeitszulauf 11 und die zweite, also untere Kammer 10 einen Ablauf 12 aufweist.
Beide Stutzen bzw. Rohre für Zulauf 11 und Ablauf 12 weisen nach außen. Beide Kammern
9 und 10 weisen auch eine sie beide überspannende Wand 13 auf. Diese Wand 13 dient
der eigentlichen Führung des Vorhangs und kontaktiert mit ihrer den Vorhang zugewandten
Seite daher den jeweiligen Vorhangsrand.
[0037] Wie in beiden Figuren 2 und 3 zu erkennen, ist das hohle Randführungselement 6 bzw.
sind ihre Kammern 9 und 10 derart verschlossen, dass nur zwischen der Deckplatte 7
und der Oberkante 14 der Wand 13 ein sich in der ersten Kammer 9 befindlicher Überlaufspalt
15 verbleibt. Außerdem befindet sich zwischen der Unterkante 16 der Wand 13 und der
Bodenplatte 8 eine damit in der unteren, zweiten Kammer 10 angeordnete Absaugöffnung
17. Diese Absaugöffnung steht mit dem Ablauf 12 in Verbindung steht. Aufgrund der
über den schmalen Überlaufspalt 15 geleiteten Fluids entsteht ein sehr dünner, aber
gleichmäßiger Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm 18, der an der Innenseite des Randführelementes
6 bzw. besser gesagt an einer Ablauffläche 19 der Wand 13 herabfließt und den jeweiligen
Vorhangsrand, kontaktiert und dadurch führt, wobei der Vorhang 4 in den Figuren 2
und 3 nicht mit dargestellt ist.
[0038] In
Figur 4 ist gezeigt, dass die Kammern 9 und 10 jeweils einen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
Man erkennt außerdem, dass sich die Wand 13 mit ihrer Ablauffläche 18 in die zum Vorhangsrand
4a bzw.4b zeigende offenen Seite des U-Querschnittes eingefügt worden ist.
[0039] Die Ablauffläche 19 der Wand 13 besteht im Beispiel aus Edelstahl mit einem Rauigkeitswert
Ra= 0,8-1,0, was sich hinsichtlich Verschmutzung der Ablauffläche 19 und Ablaufverhalten
des Filmes sehr positiv auswirkt.
[0040] Zu erwähnen ist noch, dass der Überlaufspalt 15 und/oder die Absaugöffnung 17 in
ihrer Größe verstellbar sind. Der Überlaufspalt ist ca. 10- 20mm breit. Ebenso breit
ist auch die Ablauffläche 19 bzw. die Wand 13.
[0041] Im Beispiel ist die Absaugöffnung 17 wagerecht ausgerichtet und rechteckig gestaltet.
Sie weist eine Größe von 1 x 5mm auf. Außerdem befindet sich diese Öffnung 17 unmittelbar
oberhalb der Bodenplatte und ist mittig in der Wand 13 parallel zum Ablauf 12 angeordnet.
[0042] Beide Kammern 9 und 10 des Randführungselements 6 sind im Übrigen durch eine Querwand
20 voneinander getrennt.
[0043] Als Fluid- bzw. Flüssigkeit für den ablaufenden Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm 18,
der in seiner Menge übrigens auch steuer- und regelbar ist, wird vorzugsweise Wasser
verwendet. Es ist aber auch ein Wasser/Streichfarbengemisch oder ein Gemisch aus Wasser
und oberflächenaktiven Substanzen, wie handelsübliche Tenside verwendbar.
[0044] Mit dem erfindungsgemäßen Randführungselement 6 wird eine Vorhangsbreite eingestellt,
die geringer als die Breite der Faserstoffbahn 2 ist.
[0045] In
Figur 5 ist ein Kreislaufschema dargestellt. Dieses verdeutlicht, dass die über den Ablauf
12 des Randführungselements 6 abgeführte Flüssigkeit bzw. der Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm
18 nach außen abgesaugt wird und über eine Leitung 21 einem Abscheider 22 zugeführt
wird. Die mit festen Partikeln behaftete Flüssigkeit wird über einen Ablauf 23 abgeführt,
während die "saubere" Flüssigkeit mittels einer Vakuumpumpe 24 aus dem Abscheider
22 gesaugt wird. Diese Flüssigkeit steht als erneuter Flüssigkeitszulauf für das Randführelement
6 zur Verfügung. Mit einem Durchflussmesser und Regelventil 25 wird die gewünschte
Fluid- bzw. Flüssigkeitsmenge über eine Leitung dem Zulauf 11 des Randführungselementes
zugeführt.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Vorhang-Auftragswerk
- 2
- Faserstoffbahn
- 3
- Vorhang-Auftragskopf
- 4
- Vorhang
- 4a, 4b
- seitlicher Vorhangrand
- 5
- Abrisskante
- 6
- Randführungselement
- 7
- Deckplatte
- 8
- Bodenplatte
- 9
- erste Kammer
- 10
- zweite Kammer
- 11
- Fluid- bzw. Flüssigkeitszulauf
- 12
- Ablauf
- 13
- Wand
- 14
- Oberkante
- 15
- Überlaufspalt
- 16
- Unterkante
- 17
- Absaugöffnung
- 18
- Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm
- 19
- Ablauffläche
- 20
- Querwand
- 21
- Leitung
- 22
- Abscheider
- 23
- Ablauf
- 24
- Vakuumpumpe
- 25
- Regelventil
- L
- Längsrichtung
- M
- Auftragsmedium
- FS
- Führerseite
- TS
- Triebseite
1. Vorhang-Auftragswerk (1) zur Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen
Faserstoffbahn (2), aufweisend einen oberhalb der Faserstoffbahn (2) angeordneten
und mindestens der Breite der Faserstoffbahn (2) entsprechenden Vorhang-Auftragskopf
(3) zur Abgabe wenigstens eines flüssigen bis pastösen Auftragsmediums (M) in Form
eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs (4), der im Wesentlichen der Schwerkraft
folgend auf die Faserstoffbahn (2) herabfällt, wobei zur Führung des Vorhangs (4)
über seinen Fallweg hinweg, d.h. zwischen einer Abrisskante (5) des Auftragskopfes
(3) und der Oberfläche der Faserstoffbahn (2) an seinen beiden Rändern (4a, 4b) je
ein Randführungselement (6) vorgesehen ist, wobei das Randführungselement (6) gewünschtenfalls
in Breitenrichtung des Vorhanges (4) verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Randführungselement (6) eine Deckplatte (7) und eine Bodenplatte (8) aufweist
und aus zwei übereinander angeordneten, separaten Kammern (9, 10) besteht, wobei sich
die erste Kammer (9) oberhalb der zweiten Kammer (10) befindet, die erste Kammer (9)
einen Fluid- bzw. Flüssigkeitszulauf (11) und die zweite Kammer (10) einen Ablauf
(12) aufweist und beide Kammern (9, 10) derart mit einer Wand (13) verschlossen sind,
dass nur zwischen Deckplatte (7) und Oberkante (14) der Wand (13) ein zur ersten Kammer
(9) gehörender Überlaufspalt (15) zur Erzeugung eines Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilmes
(18) sowie zwischen der Unterkante (16) der Wand (13) und der Bodenplatte (8) eine
in der unteren, zweiten Kammer (10) angeordnete Absaugöffnung (17) verbleibt und die
Wand (13) an ihrer zum jeweiligen Vorhangsrand (4a, 4b) zeigenden Seite eine Ablauffläche
(19) für den Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm (18) aufweist.
2. Vorhang-Auftragswerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Kammer (9) und die zweite Kammer (10) jeweils einen U-förmigen Querschnitt
aufweist, wobei in die offene Seite des U- förmigen Querschnittes die Wand (13) eingelassen
ist.
3. Vorhang-Auftragswerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Kammer (9) und die zweite Kammer (10) durch eine Querwand (20) voneinander
getrennt sind.
4. Vorhang-Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablauffläche (19) der Wand (13) poliert ist und aus einem Werkstoff, wie Edelstahl
oder Aluminium oder einem Kunststoff, wie Teflon besteht.
5. Vorhang-Auftragswerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablauffläche (19) eine Rauigkeit Ra von ca. 0,8 bis 1,0 aufweist.
6. Vorhang-Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Überlaufspalt (15) und/oder die Absaugöffnung (17) in ihrer Größe verstellbar
sind.
7. Vorhang-Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Absaugöffnung (17) mittig in der Wand (13) und unmittelbar oberhalb der Bodenplatte
(8) befindet.
8. Vorhang-Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Fluid- bzw. Flüssigkeit für den ablaufenden Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm (18)
vorzugsweise Wasser, aber auch ein Wasser/Streichfarbengemisch oder ein Gemisch aus
Wasser und oberflächenaktiven Substanzen, wie handelsübliche Tenside, verwendbar sind.
9. Vorhang-Auftragswerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Absaugöffnung (17) ca. 1 x 5mm groß ist und senkrecht oder waagerecht in die Wand
(13) eingearbeitet ist.
10. Vorhang-Auftragswerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Überlaufspalt (15) und auch die Ablauffläche (19) 10 bis 20mm breit sind.
11. Verfahren zur Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn
(2) während ihrer Beschichtung innerhalb eines Herstellungs- bzw. Veredelungsprozesses
der Faserstoffbahn (2) mit wenigstens einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium,
welches in Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs (4), der im Wesentlichen
der Schwerkraft folgend frei fallend von oben her auf die Faserstoffbahn (2) aufgebracht
wird, wobei der Vorhang (4) über seinen Fallweg hinweg zwischen einer Abrisskante
(5) und der Oberfläche der Faserstoffbahn (2) jeweils an seinem seitlichen Rand (4a,
4b) mit je einem Randführungselement (6) geführt wird, wobei die Breite des Vorhangs
(4) durch Verschiebung des Randführungselementes (6) in Querrichtung eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Führung des Vorhangs (4) dem Randführungselement (6) eine Fluid- bzw. Flüssigkeit
zugeführt wird, die einen Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm (18) bildend über eine Ablauffläche
(19) des Randführungselementes (6) geleitet und anschließend abgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die über einen Fluid- bzw. Flüssigkeitsablauf (12) abgeführte Fluid- bzw. Flüssigkeit
bzw. der Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm (18) abgesaugt, einem Abscheider (22) zugeführt
und danach mittels einer Vakuumpumpe (24) abgezogen und gewünschtenfalls dem Fluid-
bzw. Flüssigkeitszulauf (11) des Randführungselementes (6) wieder zugeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilm (18) die Ablauffläche (19) des Randführungselementes
(6) in einer Menge von ca. 2l/h hinabfließt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Menge des Fluid- bzw. Flüssigkeitsfilmes (18) gesteuert und/oder geregelt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vorhangsbreite eingestellt wird, die geringer als die Breite der Faserstoffbahn
(2) ist.