[0001] Die vorliegende Erfmdung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken in
einer Doppelseitenbearbeitungsmaschine, die eine obere Arbeitsscheibe mit einer oberen
Arbeitsfläche und eine untere Arbeitsscheibe mit einer unteren Arbeitsfläche aufweist,
bei dem mindestens eine der Arbeitsscheiben drehend angetrieben wird, wobei die Arbeitsflächen
zwischen sich einen Arbeitsspalt bilden, in dem mindestens eine Läuferscheibe angeordnet
ist, die in Ausnehmungen die zu bearbeitenden Werkstücke aufnimmt und mittels einer
Abwälzvorrichtung in Rotation versetzt wird, wodurch in der Läuferscheibe aufgenommene
Werkstücke sich entlang zykloidischer Bahnen bewegen.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Doppelseitenbearbeitungsmaschine zum Bearbeiten
von Werkstücken, aufweisend eine obere Arbeitsscheibe mit einer oberen Arbeitsfläche
und eine untere Arbeitsscheibe mit einer unteren Arbeitsfläche wobei mindestens eine
der Arbeitsscheiben mittels eines Antriebs drehend antreibbar ist, und wobei die Arbeitsflächen
zwischen sich einen Arbeitsspalt bilden, in dem mindestens eine Läuferscheibe angeordnet
ist, die in Ausnehmungen zu bearbeitende Werkstücke aufnehmen kann und mittels einer
Abwälzvorrichtung in Rotation versetzbar ist, wodurch in der Läuferscheibe aufgenommene
Werkstücke sich entlang zykloidischer Bahnen bewegen.
[0002] Die Verwendung von Doppelseitenbearbeitungsmaschinen zur Bearbeitung von Werkstücken
mit zwei planparallelen Flächen ist seit längerem bekannt. Dabei können insbesondere
flache Werkstücke bearbeitet werden. Eine entsprechende Maschine zum Läppen, Schleifen
oder Polieren ist beispielsweise bekannt aus
DE 195 47 085 A1. Die Werkstücke werden dabei spannungsfrei in sogenannten Läuferscheiben zwischen
einer oberen Arbeitsscheibe und einer koaxial zu der oberen Arbeitsscheibe angeordneten
unteren Arbeitsscheibe auf zykloidischen Bahnen geführt. Auf diese Weise wird ein
sehr gleichmäßiger Verschleiß der Arbeitsscheiben bzw. ihrer mit dem Werkstück bei
der Bearbeitung in Kontakt stehenden Arbeitsflächen erzielt. Dadurch wiederum lassen
sich sehr hohe Bearbeitungsgenauigkeiten erzielen, insbesondere hinsichtlich der Ebenheit,
Planparallelität und Dickentoleranz der Werkstücke. Außerdem kann mit den bekannten
Maschinen eine Vielzahl Werkstücke gleichzeitig bearbeitet werden, je nach Größe und
Art der Werkstücke und Größe der Vorrichtung bis zu mehrere hundert Werkstücke. Die
bekannten Doppelseitenbearbeitungsmaschinen sind daher sehr wirtschaftlich zu betreiben.
[0003] Um auch bei im Zuge der Bearbeitung auftretenden unterschiedlichen Temperatureinflüssen
auf die Arbeitsscheiben einen möglichst planparallelen Arbeitsspalt und damit möglichst
planparallele Werkstückoberflächen zu erzielen, ist es aus
DE 10 2006 037 490 A1 bekannt, eine ringförmige obere Trägerscheibe und mit ihr eine obere Arbeitsscheibe
durch Aufbringen einer Kraft so zu verformen, dass eine temperaturbedingte Abweichung
der Scheibe von der gewünschten ebenen Form kompensiert wird. Auf diese Weise kann
jederzeit die Planparallelität des Arbeitsspalts gewährleistet werden.
[0004] Vorrichtungen zur Herstellung von Werkstücken mit sphärischen Oberflächen, beispielsweise
Linsen, sind unter anderem bekannt aus
DE 27 21 553 C3,
DE 198 46 260 A1 oder
DE 10 2006 017 685 A1. Mit den bekannten Vorrichtungen können gewünschte sphärische Oberflächen mit hoher
Präzision hergestellt werden, wie dies für optische Elemente in der Regel erforderlich
ist. Nachteilig ist dabei allerdings, dass jeweils nur eine Seite des Werkstücks bearbeitet
werden kann. Außerdem kann mit den bekannten Vorrichtungen oftmals nur ein Werkstück
oder eine eng begrenzte Anzahl von Werkstücken gleichzeitig bearbeitet werden.
[0005] Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfmdung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Doppelseitenbearbeitungsmaschine der eingangs genannten Art
bereitzustellen, mit denen Werkstücke in einfacher und effektiver Weise mit sphärischen
Oberflächen versehen werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
1 und 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen
sowie der Beschreibung und den Figuren.
[0007] Für ein Verfahren der eingangs genannten Art löst die Erfmdung die Aufgabe dadurch,
dass die Werkstücke mit sphärisch ausgebildeten Arbeitsflächen bearbeitet werden.
Entsprechend löst die Erfindung die Aufgabe für eine Doppelseitenbearbeitungsmaschine
der eingangs genannten Art dadurch, dass die obere und untere Arbeitsfläche sphärisch
ausgebildet sind.
[0008] Erfindungsgemäß sind also bei der Bearbeitung beide Arbeitsscheiben sphärisch ausgebildet.
Die mit den Werkstücken in Kontakt stehenden Flächen der Arbeitsscheiben werden also
nicht, wie bei der Doppelseitenbearbeitung nach dem Stand der Technik üblich, in eine
möglichst ebene Form gebracht. Vielmehr werden gezielt sphärische Arbeitsflächen für
die Bearbeitung der Werkstücke eingesetzt. Die Oberflächenform jeder der sphärischen
Arbeitsflächen lässt sich somit als Teil der Oberfläche einer Kugel mit einem Radius
r und einem Mittelpunk M beschreiben. Die mit diesen Arbeitsflächen bearbeiteten Werkstücke
weisen nach der Bearbeitung dann eine der Form der Arbeitsflächen entsprechende Form
auf. Gemäß der Erfindung können also Werkstücke auf beiden Seiten mit sphärischen
Oberflächen versehen werden. Durch den Einsatz von für die planparallele Bearbeitung
an sich bekannten Doppelseitenbearbeitungsmaschinen lässt sich darüber hinaus eine
besonders hohe Bearbeitungsgenauigkeit erreichen, wobei die Ober- und Unterseiten
der Werkstücke gleichzeitig bearbeitet werden können. Außerdem lässt sich mit Doppelseitenbearbeitungsmaschinen
und insbesondere der Läuferscheibenanordnung in dem Arbeitsspalt eine Vielzahl von
Werkstücken gleichzeitig und schnell bearbeiten. Abhängig von der Größe der Werkstücke
und der Bearbeitungsmaschine lassen sich so mehrere hundert Werkstücke gleichzeitig
bearbeiten.
[0009] Für die Bearbeitung werden die Arbeitsscheiben üblicherweise koaxial zueinander angeordnet,
wobei die Arbeitsflächen der Arbeitsscheiben einander zugewandt sind und zwischen
sich den Arbeitsspalt bilden. Während der Bearbeitung wird von den Arbeitsscheiben
eine Anpresskraft auf die Werkstücke ausgeübt. Eine der Arbeitsflächen kann beispielsweise
konkav sphärisch ausgebildet sein, während die andere beispielsweise konvex sphärisch
ausgebildet sein kann. Die Bearbeitung der Werkstücke erfolgt materialabtragend. So
kann die Bearbeitung beispielsweise ein Schleifen, Läppen, Polieren oder Honen sein.
Die Werkstücke können dünne Werkstücke sein und beispielsweise aus einem Metall-,
Keramik- oder Glaswerkstoff bestehen. Grundsätzlich kommen als Werkstücke auch Halbleiterscheiben
(Wafer) in Frage. Für eine sphärische Bearbeitung eignen sich insbesondere optische
Elemente, wie Linsen (z. B. Glaslinsen) oder ähnliche Werkstücke.
[0010] Es ist möglich, für die sphärische Ausbildung der jeweiligen Arbeitsfläche die gesamte
Arbeitsscheibe gemeinsam mit ihrer Arbeitsfläche sphärisch auszubilden. Die Arbeitsflächen
bzw. Arbeitsscheiben können permanent sphärisch sein. Es ist aber auch denkbar, sie
für die Bearbeitung mittels einer geeigneten Formeinrichtung individuell sphärisch
zu formen. Auf diese Weise wird die Flexibilität der Maschine erhöht.
[0011] Die Krümmungsradien der Arbeitsflächen können sich gemäß einer Ausgestaltung der
Erfindung unterscheiden. Um den Arbeitsspalt sphärisch gekrümmt, jedoch über den gesamten
Spalt mit derselben senkrecht zu den Arbeitsflächen gemessenen Spaltbreite auszubilden,
können sich die Krümmungsradien der Arbeitsflächen gemäß einer weiteren Ausgestaltung
um die Dicke der zu bearbeitenden Werkstücke (nach ihrer Bearbeitung) unterscheiden.
Die Krümmungsmittelpunkte, also die Zentren der von den Arbeitsflächen bzw. Arbeitsscheiben
beschriebenen Kugelflächen, können in einem Punkt zusammenfallen, wenn die Arbeitsflächen
mit den zu bearbeitenden Werkstücken in Kontakt stehen. Der Arbeitsspalt entspricht
dann dem bei der Planbearbeitung gewünschten Parallelspalt, der jedoch insgesamt sphärisch
gekrümmt ist. Die Spaltbreite entspricht dann gerade der Werkstückdicke.
[0012] Wie bei Doppelseitenplanbearbeitungsmaschinen an sich bekannt, liegen auch erfindungsgemäß
die zu bearbeitenden Werkstücke während der Bearbeitung spannungsfrei in Ausnehmungen
von mindestens einer Läuferscheibe, insbesondere von mehreren Läuferscheiben, die
zwischen den Arbeitsflächen bzw. Arbeitsscheiben bewegt werden und die Werkstücke
auf zykloiden Bahnen führen. Die Läuferscheiben können in an sich bekannter Weise
eine Außenverzahnung aufweisen, mit der sie in einen Innen- und Außenstiftkranz oder
Zahnkranz eingreifen und auf diese Weise angetrieben werden. Es wird dadurch die zykloide
Bewegung der Werkstücke in dem Arbeitsspalt erzeugt. Insbesondere bei kleinen Krümmungsradien
der Arbeitsflächen bzw. Arbeitsscheiben ist es allerdings möglich, dass Läuferscheiben
mit planparallelen Oberflächen nicht mehr in dem Arbeitsspalt angeordnet werden können.
Entsprechend sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die mindestens
eine Läuferscheibe auf mindestens einer ihrer bei der Bearbeitung den Arbeitsflächen
zugewandten Seiten ebenfalls sphärisch ausgebildet sein kann. Insbesondere kann die
mindestens eine Läuferscheibe auf beiden Seiten sphärisch ausgebildet sein. Es kann
dann weiter vorgesehen sein, dass der Krümmungsradius mindestens einer sphärischen
Seite der mindestens einen Läuferscheibe, insbesondere jeder sphärischen Seite der
Läuferscheibe, jeweils dem Krümmungsradius der dieser Seite zugewandten Arbeitsfläche
entspricht. Bei unterschiedlichen Krümmungsradien der Arbeitsflächen besitzen also
auch die Läuferscheiben mit einem unterschiedlichen Krümmungsradius ausgebildete obere
und untere sphärische Flächen. Dadurch liegen die Läuferscheiben passgenau in den
Arbeitsspalt. Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Krümmungsradius
mindestens einer sphärischen Seite der mindestens einen Läuferscheibe, insbesondere
sämtlicher sphärischer Seiten der Läuferscheibe, einen Wert besitzt, der zwischen
den Werten der unterschiedlichen Krümmungsradien der beiden Arbeitsflächen liegt.
Bei dieser Ausgestaltung können die Läuferscheiben mit gleichen Krümmungsradien ihrer
sphärischen Ober- und Unterseiten hergestellt werden.
[0013] Es hat sich in der Praxis weiter herausgestellt, dass bei den gegebenen geometrischen
Verhältnissen von Doppelseitenbearbeitungsmaschinen Krümmungsradien der Arbeitsflächen
zwischen 1 m und 10 m, bevorzugt zwischen 1 m und 7 m, möglich und vorteilhaft sind.
Mit derart gekrümmten Arbeitsflächen bzw. Arbeitsscheiben herstellbare sphärische
Werkstückflächen besitzen dann entsprechende Krümmungsradien.
[0014] Der Umstand, dass die erfindungsgemäß bearbeiteten Werkstücke eine konvexe und eine
konkave Seite besitzen und die Krümmungsradien dieser beiden Seiten in einem vorgegebenen,
z. B. von der Dicke des Werkstücks abhängigen Verhältnis zueinander stehen, kann eine
unerwünschte Einschränkung darstellen. Um diese Einschränkung zu umgehen, kann gemäß
einer weiteren Ausgestaltung eine der Arbeitsflächen als Gleitoberfläche ausgebildet
sein, die bei der Bearbeitung nicht zu einem Materialabtrag der Werkstücke führt.
Auf dieser vollständig oder teilweise als Gleitoberfläche ausgebildeten Arbeitsfläche
gleiten die Werkstücke während der Bearbeitung, ohne dass Material abgetragen wird.
Dadurch ist es möglich, eine erste Seite der Werkstücke in eine gewünschte sphärische
konvexe oder konkave Form zu bringen, während die gegenüberliegende zweite Seite aufgrund
der Gleitfläche während der Bearbeitung nicht verändert wird, selbst wenn die Form
der zweiten Werkstückseite von der Form der Gleitfläche abweicht. Es können dann insbesondere
auch bikonvex oder bikonkav geformte Werkstücke mit deutlich unterschiedlichen Krümmungsradien
hergestellt werden. Die Ausbildung von Gleitoberflächen ist dem Fachmann an sich bekannt.
[0015] Die erfindungsgemäße Doppelseitenbearbeitungsmaschine kann zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ausgebildet sein.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- den grundsätzlichen Aufbau einer Doppelseitenbearbeitungsmaschine,
- Fig. 2
- in dem Arbeitsspalt zwischen zwei Arbeitsscheiben zur Bearbeitung anordnete Werkstücke
gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 3
- in dem Arbeitsspalt zwischen zwei Arbeitsscheiben angeordnete Werkstücke gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung, und
- Fig. 4
- in dem Arbeitsspalt zwischen zwei Arbeitsscheiben angeordnet Werkstücke gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung.
[0017] Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände. Fig. 1 zeigt schematisch den grundsätzlichen Aufbau einer Doppelseitenbearbeitungsmaschine
10 mit Planetenkinematik. Die Doppelseitenbearbeitungsmaschine 10 weist einen oberen
Schwenkarm 12 auf, der über eine an einem unteren Sockel 18 gelagerte Schwenkeinrichtung
14 um eine vertikale Achse geschwenkt werden kann. An dem Schwenkarm 12 wird eine
obere Arbeitsscheibe 16 getragen. In dem dargestellten Beispiel ist die obere Arbeitsscheibe
16 über einen in Fig. 1 nicht näher dargestellten Antriebsmotor drehend antreibbar.
An ihrer in Fig. 1 nicht dargestellten Unterseite besitzt die obere Arbeitsscheibe
16 eine Arbeitsfläche. Auf dieser kann beispielsweise ein Schleif- oder ein Polierbelag
oder ähnliches angeordnet sein. Der untere Sockel 18 weist einen Trägerabschnitt 19
auf, der eine untere Arbeitsscheibe 20 trägt, die an ihrer Oberseite eine der Arbeitsfläche
der oberen Arbeitsscheibe 16 entsprechende Arbeitsfläche besitzt. Über den Schwenkarm
12 kann die obere Arbeitsscheibe 16 koaxial zu der unteren Arbeitsscheibe 20 ausgerichtet
werden. Die untere Arbeitsscheibe 20 ist in dem dargestellten Beispiel ebenfalls über
einen nicht dargestellten Antriebsmotor drehend antreibbar, insbesondere gegenläufig
zu der oberen Scheibe 16. Selbstverständlich ist es auch möglich, nur eine der Arbeitsscheiben
16, 20 rotierend antreibbar auszubilden.
[0018] Auf der unteren Arbeitsscheibe 20 sind mehrere Läuferscheiben 22 dargestellt, die
jeweils Ausnehmungen für zu bearbeitende Werkstücke aufweisen. Die Läuferscheiben
22 greifen jeweils mit einer Außenverzahnung in einen Innenstiftkranz 24 und einen
Außenstiftkranz 26 ein. Auf diese Weise wird eine Abwälzvorrichtung gebildet, wobei
die Läuferscheiben 22 bei einer Rotation der unteren Arbeitsscheibe 20 beispielsweise
über den Innenstiftkranz 24 ebenfalls in Rotation versetzt werden. Die in den Ausnehmungen
der Läuferscheiben 22 angeordneten Werkstücke bewegen sich dann auf der unteren Arbeitsscheibe
20 entlang zykloidischer Bahnen. Zur Bearbeitung werden die zu bearbeitenden Werkstücke
in die Läuferscheiben 22 eingelegt (nicht dargestellt). Durch Verschwenken des Schwenkarms
12 werden die beiden Arbeitsscheiben 16, 20 koaxial zueinander ausgerichtet, so dass
sie zwischen sich einen Arbeitsspalt bilden. Bei mindestens einer rotierenden oberen
oder unteren Arbeitsscheibe 16, 20 wird anschließend beispielsweise die obere Arbeitsscheibe
16 mit einer Anpresskraft auf die Werkstücke gepresst. Dazu ist in dem Schwenkarm
12 ein hochgenaues Belastungssystem angeordnet. Es wirkt dann von der oberen und unteren
Arbeitsscheibe 16, 20 jeweils eine Anpresskraft auf die zu bearbeitenden Werkstücke
ausgeübt und die Werkstücke werden beidseitig bearbeitet. Der Aufbau und die Funktion
einer derartigen Doppelseitenbearbeitungsmaschine sind dem Fachmann an sich bekannt.
[0019] Fig. 2 zeigt eine stark vereinfachte Schnittdarstellung einiger Elemente der in Fig.
1 gezeigten Doppelseitenbearbeitungsmaschine. Zu erkennen sind die ringförmige obere
Arbeitsscheibe 16 und die ebenfalls ringförmige untere Arbeitsscheibe 20, die koaxial
zueinander ausgerichtet sind. Die obere Arbeitsscheibe 16 weist eine obere Arbeitsfläche
28 auf. Die untere Arbeitsscheibe 20 besitzt entsprechend eine untere Arbeitsfläche
30. In dem dargestellten Betriebszustand sind die Arbeitsflächen 28, 30 einander zugewandt
und bilden zwischen sich einen Arbeitsspalt 32. Weiterhin sind die in dem Arbeitsspalt
32 angeordneten Läuferscheiben 22 mit in ihnen eingelegten Werkstücken 34 erkennbar.
Die Läuferscheiben 22 wälzen sich wiederum mit ihrer Außenverzahnung zwischen dem
Innenstiftkranz 24 und dem Außenstiftkranz 26 ab. In dem dargestellten Beispiel werden
die Arbeitsscheiben 16, 20 und mit ihnen die Arbeitsflächen 28, 30 um die Rotationsachse
36 beispielsweise gegenläufig drehend angetrieben. Mit dem in Fig. 2 dargestellten
Aufbau kann in an sich bekannter Weise eine planparallele Bearbeitung der Werkstücke
34 erfolgen.
[0020] Fig. 3 zeigt die in Fig. 2 gezeigten Komponenten der Maschine 10 gemäß einem ersten
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel. In dem dargestellten Ausschnitt ist zu erkennen,
dass die obere Arbeitsscheibe 16 eine sphärisch konvexe Arbeitsfläche 28 besitzt.
Weiter ist zu erkennen, dass die untere Arbeitsscheibe 20 eine sphärisch konkave Arbeitsfläche
30 aufweist. Die Krümmungsradien der Arbeitsflächen 28, 30 unterscheiden sich um die
Dicke d der zu bearbeitenden Werkstücke 34. Die Zentren der von den Arbeitsflächen
28, 30 beschriebenen Kugelflächen fallen in einem Punkt zusammen. Auf diese Weise
besitzt der zwischen den Arbeitsscheiben 16, 20 gebildete Arbeitsspalt 32 überall
dieselbe Spaltbreite s. Die in den Läuferscheiben 22 geführten Werkstücke 34 stehen
somit in beidseitigem Kontakt mit den Arbeitsflächen 28, 30. Weiter ist in Fig. 3
erkennbar, dass die Läuferscheiben 22 auf ihren beiden den Arbeitsflächen 28, 30 zugewandten
Seiten ebenfalls sphärisch ausgebildet sind. Mit der dargestellten Anordnung lässt
sich in einfacher und effektiver Weise eine Vielzahl von Werkstücken gleichzeitig
und beidseitig mit sphärischen Oberflächen versehen.
[0021] In Fig. 4 ist die in Fig. 3 dargestellte Anordnung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt. Sie entspricht weitgehend der Anordnung nach Fig. 3. Im Unterschied
zu Fig. 3 ist bei der in Fig. 4 gezeigten Anordnung allerdings die Arbeitsfläche 28'
der oberen Arbeitsscheibe 16 als Gleitoberfläche 28' ausgebildet. Auf dieser Gleitoberfläche
28' können die Werkstücke 34 während der Bearbeitung gleiten, ohne dass es dabei zu
einem Materialabtrag kommt. Die Form der Werkstücke 34 auf ihrer der Gleitoberfläche
28' zugewandten Seite wird also im Zuge der Bearbeitung nicht verändert. In dem in
Fig. 4 gezeigten Beispiel besitzen die Werkstücke 34 eine konvexe Oberseite. Diese
konvexe Form bleibt auch nach der Bearbeitung erhalten. Die Unterseite der Werkstücke
34 wird dagegen mit der unteren Arbeitsfläche 30 der unteren Arbeitsscheibe 20 materialabtragend
bearbeitet, wobei die Unterseite der Werkstücke die Form der unteren Arbeitsfläche
30 annimmt. Mit dieser Ausgestaltung besteht eine höhere Flexibilität hinsichtlich
der Ausbildung der Werkstückoberflächen.
1. Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken (34) in einer Doppelseitenbearbeitungsmaschine
(10), die eine obere Arbeitsscheibe (16) mit einer oberen Arbeitsfläche (28) und eine
untere Arbeitsscheibe (20) mit einer unteren Arbeitsfläche (30) aufweist, bei dem
mindestens eine der Arbeitsscheiben (16, 20) drehend angetrieben wird, wobei die Arbeitsflächen
(28, 30) zwischen sich einen Arbeitsspalt (32) bilden, in dem mindestens eine Läuferscheibe
(22) angeordnet ist, die in Ausnehmungen die zu bearbeitenden Werkstücke (34) aufnimmt
und mittels einer Abwälzvorrichtung in Rotation versetzt wird, wodurch in der Läuferscheibe
(22) aufgenommene Werkstücke (34) sich entlang zykloidischer Bahnen bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (34) mit sphärisch ausgebildeten Arbeitsflächen (28, 30) bearbeitet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Krümmungsradien der Arbeitsflächen (28, 30) unterscheiden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Krümmungsradien der Arbeitsflächen (28, 30) um die Dicke (d) der zu bearbeitenden
Werkstücke (34) unterscheiden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Läuferscheibe (22) auf mindestens einer ihrer bei der Bearbeitung
den Arbeitsflächen (28, 30) zugewandten Seiten ebenfalls sphärisch ausgebildet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius mindestens einer sphärischen Seite der mindestens einen Läuferscheibe
(22) jeweils dem Krümmungsradius der dieser Seite zugewandten Arbeitsfläche (28, 30)
entspricht.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius mindestens einer sphärischen Seite der mindestens einen Läuferscheibe
(22) einen Wert besitzt, der zwischen den Werten der Krümmungsradien der beiden Arbeitsflächen
(28, 30) liegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsflächen (28, 30) Krümmungsradien zwischen 1m und 10m besitzen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Arbeitsflächen (28, 30) als Gleitoberfläche (28') ausgebildet ist, die bei
der Bearbeitung nicht zu einem Materialabtrag der Werkstücke (34) führt.
9. Doppelseitenbearbeitungsmaschine zum Bearbeiten von Werkstücken (34), aufweisend eine
obere Arbeitsscheibe (16) mit einer oberen Arbeitsfläche (28) und eine untere Arbeitsscheibe
(20) mit einer unteren Arbeitsfläche (30), wobei mindestens eine der Arbeitsscheiben
(16, 20) mittels eines Antriebs drehend antreibbar ist, und wobei die Arbeitsflächen
(28, 30) zwischen sich einen Arbeitsspalt (32) bilden, in dem mindestens eine Läuferscheibe
(22) angeordnet ist, die in Ausnehmungen zu bearbeitende Werkstücke (34) aufnehmen
kann und mittels einer Abwälzvorrichtung in Rotation versetzbar ist, wodurch in der
Läuferscheibe (22) aufgenommene Werkstücke (34) sich entlang zykloidischer Bahnen
bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere und untere Arbeitsfläche (28, 30) sphärisch ausgebildet sind.
10. Doppelseitenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Krümmungsradien der Arbeitsflächen (28, 30) unterscheiden.
11. Doppelseitenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Krümmungsradien der Arbeitsflächen (28, 30) um die Dicke (d) der zu bearbeitenden
Werkstücke (34) unterscheiden.
12. Doppelseitenbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Läuferscheibe (22) auf mindestens einer ihrer bei der Bearbeitung
den Arbeitsflächen (28, 30) zugewandten Seiten ebenfalls sphärisch geformt ist.
13. Doppelseitenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius mindestens einer sphärischen Seite der mindestens einen Läuferscheibe
(22) jeweils dem Krümmungsradius der dieser Seite zugewandten Arbeitsfläche (28, 30)
entspricht.
14. Doppelseitenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 12 und nach einem der Ansprüche 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius mindestens einer sphärischen Seite der mindestens einen Läuferscheibe
(22) einen Wert besitzt, der zwischen den Werten der Krümmungsradien der beiden Arbeitsflächen
(28, 30) liegt.
15. Doppelseitenbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsflächen (28, 30) Krümmungsradien zwischen 1m und 10m besitzen.
16. Doppelseitenbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass eine der Arbeitsflächen (28, 30) als Gleitoberfläche (28') ausgebildet ist, die bei
der Bearbeitung nicht zu einem Materialabtrag der Werkstücke (34) führt.