[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Aufbringen von Etikettenhülsen
auf Gegenständen.
[0002] Der Innendurchmesser der aufzubringenden Etikettenhülse ist geringer als der Durchmesser
des Umfangkreises des Gegenstandes, auf den die Etikettenhülse aufzubringen ist. Zum
Dehnen der Etikettenhülse wird eine Spannvorrichtung verwendet, die zwei bewegliche
Spannbacken umfasst. Beim Spannen der Etikettenhülse greifen die Spannbacken an der
Innenmantelfläche der Etikettenhülse an.
[0003] Desweiteren betrifft die Erfindung die Verwendung einer Spannvorrichtung zum Etikettieren
von Gegenständen mit Etikettenhülsen.
[0004] Weiterhin betrifft die Erfindung einen Gegenstand, der mit einer Etikettenhülse versehen
ist.
[0005] Desweiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Etikettieren von Gegenständen.
[0006] Die internationale Patentanmeldung
WO 00/66437 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Etikettenhülse auf
Gegenstände wie Flaschen oder dergleichen. Die Etikettenhülse wird von einer Spreizbackeneinheit
mit zwei Spreizbacken an ihrem vorlaufenden Rand erfasst und in axialer Richtung über
den Gegenstand gezogen. Der Gegenstand wird vor dem Überziehen an einem Bereich seiner
Mantelfläche form- und/oder reibschlüssig gehalten. Wenn der Überziehvorgang eingeleitet
wird, wird die Halterung an der Mantelfläche vorübergehend aufgehoben. Sobald die
Spreizbackeneinheit den Gegenstand an seiner Mantelfläche zumindest teilweise umgibt,
und spätestens vor Erreichen der gewünschten Hafthöhe der Etikettenhülse auf dem Gegenstand,
wird dieser erneut an einem nun vom Etikett bedeckten Bereich seiner Mantelfläche
erfasst. Dabei wird das Etikett rutschsicher fixiert während die Spreizbackeneinheit
abgezogen wird.
[0007] Die europäische Patentschrift
0 584 516 offenbart eine Vorrichtung zum Aufbringen von hülsenförmigen Etiketten auf einer
Vielzahl von Flaschen oder sonstigen Behältern. Die Vorrichtung umfasst einen Drehtisch
mit in regelmäßigen Abständen auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordneten Tellern
zum freistehenden Aufnehmen von Flaschen. Über jedem dieser Teller ist jeweils eine
Etikettenschlauchrolle, eine Vorrichtung zum Abtrennen von Etikettenhülsen und ein
Paar heb- und senkbarer Spreizbacken zum Erfassen der abgetrennten Etikettenhülsen
angeordnet. Jedes Paar der heb- und senkbaren Spreizbacken besteht jeweils aus einer
inneren Spreizbacke zum Aufnehmen der Etikettenhülse und aus einem äußeren Halteelement
zum Fixieren der Etikettenhülse an der Spreizbacke. Zum Überziehen der Etikettenhülsen
auf eine Flasche wird diese von den inneren Spreizbacken erfasst und von dem äußeren
Halteelement fixiert. Nach dem Überziehen der Etikettenhülse über die Flasche werden
erst die Halteelemente gelöst, um dann die inneren Spreizbacken aus der Etikettenhülse
zu entfernen.
[0008] Die amerikanische Patentschrift
US 4,357,788 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Aufbringen von Manschetten auf Verpackungsbehälter.
Die Manschetten werden von Saugnäpfen aufgenommen, welche an einem Arm angeordnet
sind. Zum Aufnehmen der Manschette wird an die Saugnäpfe ein Vakuum angelegt. Der
Arm ist einem zweiten Arm gegenüber angeordnet, so dass die Manschetten nach dem Aufnehmen
geöffnet werden können. Das Öffnen erfolgt durch ein Auseinanderfahren der beiden
Arme. Anschließend wird die geöffnete Manschette mittels der beiden Arme über den
Verpackungsbehälter gezogen und positioniert. Um die Manschette an den Verpackungsbehälter
zu übergeben, wird die Vakuumversorgung der Saugnäpfe abgeschaltet, so dass sich die
Manschette löst.
[0009] Die amerikanische Patentschrift
US 4,234,466 betrifft eine halbautomatische Vorrichtung zum Aufbringen von Manschetten auf Verpackungsbehälter.
Die Manschetten werden von Hand, also von einem Mitarbeiter, in eine Haltevorrichtung
gegeben. In der Halterung wird die Manschette von mehreren dünnen Metallfingern gehalten
und mit diesen aufgeweitet. Der Verpackungsbehälter wird der Vorrichtung mit einem
Förderband zugeführt. Befindet sich der Verpackungsbehälter unter der Manschette in
der Halterung, wird er von einer Hubeinrichtung von unten in die Manschette eingeschoben.
Hat die Hubeinrichtung eine vorgegebene Höhe erreicht, wird die Halterung der Manschette
gelöst und diese somit auf den Behälter aufgebracht.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung zu schaffen, mit
der es möglich ist, eine Etikettenhülse fehlerfrei und betriebssicher auf einen Gegenstand
aufzubringen.
[0011] Die obige Aufgabe wird durch eine Spannvorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs
1 umfasst.
[0012] Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit
dem eine Etikettenhülse fehlerfrei und betriebssicher auf einen Gegenstand aufgebracht
werden kann.
[0013] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die Merkmale des Anspruchs 14
umfasst.
[0014] Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung ist zum Aufbringen von Etikettenhülsen auf
Gegenstände vorgesehen. Der Innendurchmesser der Etikettenhülse ist geringer als der
Durchmesser des Umfangkreises des Gegenstandes, auf den die Etikettenhülse aufzubringen
ist. Die Spannvorrichtung umfasst eine dritte Spannbacke und eine vierte Spannbacke,
die zwischen der ersten Spannbacke und der zweiten Spannbacke beweglich angeordnet
ist. Die dritte Spannbacke und die vierte Spannbacke greifen ebenfalls an der Innenmantelfläche
der Etikettenhülse an. Die dritte Spannbacke und die vierte Spannbacke sind an einer
beweglichen Halterung angeordnet. Die bewegliche Halterung besteht aus einem ersten
und einem zweiten beweglichen Hebelarm und die Hebelarme sind über eine gemeinsame
Achse drehbeweglich miteinander verbunden.
[0015] Um ein gleichmäßiges Aufspreizen der Etikettenhülse mit der Spannvorrichtung zu erzielen,
ist die vierte Spannbacke vorgesehen. Diese vierte Spannbacke greift ebenfalls an
der Innenmantelfläche der Etikettenhülse an.
[0016] Die erste Spannbacke und die zweite Spannbacke sind derart beweglich ausgebildet,
dass sie sich radial aufeinander zu und voneinander weg bewegen. Analog dazu ist es
der dritten Spannbacke und der vierten Spannbacke ebenfalls möglich, sich radial aufeinander
zu- und voneinander weg zubewegen. Um an der Innenmantelfläche der Etikettenhülse
anzugreifen, ist die Bewegung der Spannbacken voneinander weg vorgesehen. Um die Innenmantelfläche
der Etikettenhülse frei zu geben, werden die Spannbacken aufeinander zubewegt.
[0017] Eine erste Bewegungsrichtung der ersten Spannbacke und der zweiten Spannbacke ist
jeweils 180° entgegengesetzt gerichtet. Eine zweite Bewegungsrichtung der dritten
Spannbacke und der vierten Spannbacke ist ebenfalls jeweils 180° entgegengesetzt gerichtet.
Durch diese erste und zweite Bewegungsrichtung sind die paarweise angeordneten Spannbacken
voneinander weg oder aufeinander zu beweglich. In einer bevorzugten Ausführungsform
stehen die erste und die zweite Bewegungsrichtung senkrecht zueinander.
[0018] Die erste Spannbacke ist an einem ersten Arm und die zweite Spannbacke an einem zweiten
Arm der Spannvorrichtung befestigt. Die dritte Spannbacke und die vierte Spannbacke
sind jeweils an einer separaten beweglichen Halterung angeordnet. Jede dieser Halterungen
ist an dem ersten Arm und an dem zweiten Arm der Spannvorrichtung angelenkt. Die dritte
Spannbacke und die vierte Spannbacke sind jeweils an einem Träger befestigt. Dieser
Träger ist an der gemeinsamen Achse für die beweglichen Hebelarme angelenkt.
[0019] Die beweglichen Halterungen, an denen die dritte und die vierte Spannbacke angeordnet
sind, bestehen aus einem ersten und einem zweiten beweglichen Hebelarm. Diese Hebelarme
sind über eine gemeinsame Achse drehbeweglich miteinander verbunden. Weiterhin sind
die Hebelarme mit einem der gemeinsamen Achse gegenüberliegenden Ende an dem ersten
Arm und an dem zweiten Arm der Spannvorrichtung mit jeweils einer Drehachse angelenkt.
[0020] In dem ersten Arm und in dem zweiten Arm der Spannvorrichtung ist jeweils eine Kulissenführung
ausgebildet. In diesen Kulissenführungen sind die der gemeinsamen Achse der gegenüberliegenden
Enden der beweglichen Hebelarme geführt. Diese Führung der Drehpunkte der Halterung
ist notwendig, um den ersten Arm und den zweiten Arm in der ersten Bewegungsrichtung
bewegen zu können. Wären die Drehachsen starr gelagert, wäre es nicht möglich die
Arme vollständig zu öffnen.
[0021] In einem der beweglichen Hebelarme der Halterungen ist jeweils eine weitere Kulissenführung
ausgebildet, in die ein Stift eingreift. Durch den geführten Stift ist die zweite
Bewegungsrichtung der mit der Halterung verbundenen dritten Spannbacke bzw. der vierten
Spannbacke begrenzt. Die Begrenzung der Bewegungsrichtung ist für die Funktionsfähigkeit
der Spannvorrichtung wichtig. Durch die Begrenzung der Bewegung wird verhindert, dass
sich die dritte Spannbacke und die vierte Spannbacke über einen bestimmten Punkt hin
nach außen bewegen können. Dieser Punkt wird allgemein als Totpunkt bezeichnet und
beschreibt den Punkt, an dem die Halterung mit der jeweiligen Spannbacke ausbricht.
Durch dieses Ausbrechen kann es entweder zu Funktionsstörungen bei der Verwendung
der Spannvorrichtung oder zu einer Überdehnung der Etikettenhülse kommen.
[0022] Die Spannbacken weisen mindestens eine Rundung auf, die mit dem Innendurchmesser
der Etikettenhülse in Kontakt tritt. Weiterhin ist es möglich dass die Spannbacken
bogenförmig ausgestaltet sind. Die Ausgestaltung der Spannbacken ist von der äußeren
Form des zu etikettierenden Gegenstandes abhängig. Falls der Gegenstand eine runde
Form aufweist empfiehlt es sich, die Spannbacken bogenförmig auszugestalten, um ein
gleichmäßige runde Dehnung der Etikettenhülse zu erreichen. Bei Gegenständen, deren
Umriss deutlich von einer runden Form abweicht, empfiehlt es sich, die Spannbacken
stabförmig mit einer entsprechenden Rundung auszugestalten, um die Form der gedehnten
Etikettenhülse möglichst genau an die äußere Form des Gegenstandes anzupassen.
[0023] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung ermöglicht es, Etikettenhülsen
zum Etikettieren von Gegenständen auf diese störungsfrei aufzubringen.
[0024] Mit der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung werden Gegenstände mit Etikettenhülsen
versehen. Für den Fachmann ist klar, dass die Gegenstände nicht ausschließlich mit
Flüssigkeiten gefüllt werden können. Es können ebenso Feststoffe eingefüllt werden.
Weiterhin ist es denkbar, dass die Gegenstände nicht ausschließlich für Lebensmittel
verwendet werden müssen. Es können ebenso andere Produkte wie zum Beispiel Öl oder
Fette eingefüllt werden. Auch im Non-Food-Bereich ist es möglich, die Gegenstände
mit Flüssigkeiten und/oder festen Substanzen zu füllen. Die Gegenstände können Flaschen,
Dosen oder mit einem Deckel versehbare Weithalsbehälter sein. Unter einem mit einem
Deckel versehbaren Weithalsbehälter sind zum Beispiel Gurkengläser zu verstehen.
[0025] Das Verfahren zum Etikettieren von Gegenständen umfasst zunächst den Schritt, dass
eine Etikettenhülse mit einer Spannvorrichtung aufgenommen wird. Die Spannvorrichtung
ist hierzu mit mindestens drei Spannbacken versehen. Zum Aufspannen der Etikettenhülse
werden an einer Innenmantelfläche der Etikettenhülse die Spannbacken angelegt. In
einem weiteren Schritt wird die Etikettenhülse aufgespannt, wobei die mindestens drei
Spannbacken radial voneinander weg bewegt werden. Durch diese Bewegung der Spannbacken
wird die Etikettenhülse auf das benötigte Maß gedehnt. Nach dem Spannen wird die gedehnte
Etikettenhülse mit der Spannvorrichtung auf den Gegenstand aufgezogen. Bei dem Aufziehen
wird die Etikettenhülse in einer axialen Richtung über den Gegenstand gezogen. Für
den Fachmann ist klar, dass die Etikettenhülse nicht zwangsweise über den Gegenstand
gezogen werden muss. Es ist ebenso möglich, denn Gegenstand von unten in die gedehnte
Etikettenhülse hinein zu schieben. Somit stellt das Überziehen keine abschließende
Beschränkung der Erfindung dar. Nachdem die Etikettenhülse über den Gegenstand gezogen
wurde, wird die Etikettenhülse entspannt. Zum Entspannen werden die mindestens drei
Spannbacken radial aufeinander zu bewegt. Nach dem Entspannen liegt die Etikettenhülse
am zu etikettierenden Gegenstand an. Im letzten Schritt wird die Spannvorrichtung
von dem etikettierten Gegenstand entfernt. Dies geschieht dadurch, dass die mindestens
drei Spannbacken zwischen der Innenmantelfläche der Etikettenhülse und dem Gegenstand
herausgezogen werden.
[0026] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
[0027] Figur 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Vorrichtung zum Etikettieren von Gegenständen.
[0028] Figur 2 zeigt den schematischen Aufbau einer geschlossenen Spannvorrichtung.
[0029] Figur 3 zeigt den schematischen Aufbau einer geöffneten Spannvorrichtung.
[0030] Figur 4a ist eine vergrößerte Darstellung des in Figur 2 mit A bezeichneten Ausschnitts.
[0031] Figur 4b ist eine vergrößerte Darstellung des in Figur 3 mit B bezeichneten Ausschnitts.
[0032] Figur 5 zeigt schematisch eine axiale Ansicht der Etikettenhülse.
[0033] Figur 6 zeigt schematisch die Zuordnung einer Etikettenhülse vor dem Aufbringen auf
einen Gegenstand.
[0034] Figur 7 zeigt eine perspektivische Ansicht der Spannvorrichtung mit zugeordneter
Etikettenhülse.
[0035] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Spannvorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung
dar.
[0036] Figur 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Vorrichtung 18 zum Etikettieren von Gegenständen
70. Mit der Vorrichtung 18 zum Etikettieren werden die Etikettenhülsen (nicht dargestellt)
mit der Spannvorrichtung 20 für Etikettenhülsen entlang der Längsachse 72 des Gegenstandes
70 in axialer Richtung 74 über den Gegenstand 70 gezogen.
[0037] Figur 2 zeigt den schematischen Aufbau einer geschlossenen Spannvorrichtung 20 für Etikettenhülsen
60 (siehe Figur 6). An dem ersten Arm 26a ist die erste Spannbacke 22a und an dem
zweiten Arm 26b die zweite Spannbacke 22b angeordnet. Der erste Arm 26a und der zweite
Arm 26b sind in den jeweiligen Drehachsen 27 der Arme 26a und 26b drehbar gelagert.
Die erste Spannbacke 22a und die zweite Spannbacke 22b werden zum Spannen der Etikettenhülse
(nicht dargestellt) durch die erste Bewegungsrichtung 36a um 180° entgegengesetzt
radial auseinander bewegt. Bei der Bewegung in die erste Bewegungsrichtung 36a werden
die beweglichen Halterungen 37 zwangsweise mit bewegt. Durch diese Zwangsbewegung
der beweglichen Halterungen 37, die beim Öffnen des ersten Armes 26a und des zweiten
Armes 26b entsteht, bewegen sich die dritte Spannbacke 22c und die vierte Spannbacke
22d in der zweiten Bewegungsrichtung 36b um 180° entgegengesetzt radial auseinander.
Die beweglichen Halterungen 37 bestehen jeweils aus einem ersten beweglichen Hebelarm
38a und einem zweiten beweglichen Hebelarm 38b. Die beweglichen Hebelarme 38a und
38b sind durch die gemeinsame Achse 50 miteinander verbunden. Weiterhin ist mit jeder
gemeinsamen Achse 50 ein Träger 23 verbunden. An diesen Trägern 23 sind die dritte
Spannbacke 22c und die vierte Spannbacke 22d angebracht. Die beweglichen Halterungen
37 sind in den Drehachsen 39 an dem ersten Arm 26a und an dem zweiten Arm 26b angelenkt.
Die Drehachsen 39 für die beweglichen Hebelarme 38a und 38b der beweglichen Halterung
37, an der die vierte Spannbacke 22d befestigt ist, sind jeweils in Kulissenführungen
40 geführt. Die Aufgabe dieser Kulissenführungen 40 und deren genaue Funktion sind
in der Figur 4a und in der Figur 4b beschrieben.
[0038] Figur 3 zeigt den schematischen Aufbau einer geöffneten Spannvorrichtung 20 für Etikettenhülsen
60 (siehe Figur 6). Die Spannbacken 22a, 22b, 22c und 22d wurden radial in der jeweiligen
Bewegungsrichtung 36a und 36b nach außen bewegt, so dass eine Etikettenhülse (nicht
dargestellt) zumindest teilweise gespannt ist. Die beweglichen Halterungen 37 mit
den beweglichen Hebelarmen 38a und 38b, wurden vollständig aufgeklappt. In dieser
Ausführungsform sind die Spannbacken 22a, 22b, 22c und 22d mit einer Rundung 24 versehen.
Diese Ausführungsform ist vor allem für die Etikettierung von runden Gegenständen,
wie zum Beispiel Flaschen (siehe Figur 1), geeignet. Desweiteren wird die Bewegung
der dritten Spannbacke 22c und die Bewegung der vierten Spannbacke 22d durch weitere
Kulissenführungen begrenzt. Diese Kulissenführungen werden am Beispiel der vierten
Spannbacke 22d ebenfalls in der Figur 4a und in der Figur 4b näher beschrieben.
[0039] Figur 4a ist eine vergrößerte Darstellung des in Figur 2 mit A bezeichneten Ausschnitts. Der
Ausschnitt A zeigt die vierte Spannbacke 22d bei geschlossener Spannvorrichtung. Die
Drehachsen 39 der beweglichen Halterung 37 der vierten Spannbacke 22d befinden sich
an den äußeren Anschlägen 42a der Kulissenführungen 40. Weiterhin ist die weitere
Kulissenführung 30 zur Begrenzung der Bewegung der vierten Spannbacke 22d unterhalb
der gemeinsamen Achse 50 der beweglichen Hebelarme 38a und 38b dargestellt. Diese
weitere Kulissenführung 30 wirkt mit einem Stift 28 zusammen. Diese Kulissenführung
30 weist einen ersten Anschlag 32 und einen zweiten Anschlag 34 auf, zwischen denen
sich der Stift 28 bewegen kann. Ist die Spannvorrichtung (nicht dargestellt) vollständig
geschlossen, befindet sich der Stift 28 an dem ersten Anschlag 32. Wird die Spannvorrichtung
geöffnet, bewegt sich der Stift 28 zu dem zweiten Anschlag 34 hin. Der zweite Anschlag
34 dient zum Stoppen der Bewegung der vierten Spannbacke 22d in die zweite Bewegungsrichtung
36b. Dadurch wird verhindert, dass sich die vierte Spannbacke 22d zu weit in die zweite
Bewegungsrichtung 36b bewegt und die Etikettenhülse (nicht dargestellt) möglicherweise
überdehnet wird. Weiterhin kann eine Bewegung der Spannbacke 22d über einen Todpunkt
(nicht dargestellt) hinaus zu technischen Problemen beim Überführen der Spannvorrichtung
20 in den geschlossenen Zustand führen.
[0040] Figur 4b ist eine vergrößerte Darstellung des in Figur 3 mit B bezeichneten Ausschnitts. Der
Ausschnitt B zeigt die vierte Spannbacke 22d bei vollständig geöffneter Spannvorrichtung
(nicht dargestellt). Die Drehachsen 39 der beweglichen Halterung 37 der vierten Spannbacke
22d befinden sich an den inneren Anschlägen 42b der Kulissenführung 40. Der Stift
28 ist an dem zweiten Anschlag 34 der weiteren Kulissenführung 30 angelangt. In dieser
Stellung ist die Spannvorrichtung arretiert, so dass die vierte Spannbacke 22d nicht
weiter bewegt werden kann.
[0041] Figur 5 zeigt schematisch eine axiale Ansicht der Etikettenhülse 60. Die Etikettenhülse 60
weist einen Außendurchmesser AD und einen Innendurchmesser ID auf. Der Unterschied
in den Durchmessern ergibt sich durch die Materialstärke 64 der Etikettenhülse 60.
Desweiteren weist die Etikettenhülse 60 eine Innenmantelfläche IM auf, an der die
Spannbacken 22a, 22b, 22c und 22d der Spannvorrichtung 20 angreifen um die Etikettenhülse
60 aufzuspannen.
[0042] Figur 6 zeigt schematisch die Zuordnung einer Etikettenhülse 60 vor dem Aufbringen auf einen
Gegenstand 70. Die Etikettenhülse 60 wird mit den Spannbacken 22a, 22b, 22c bzw. 22d,
die an der Spannvorrichtung 20 angeordnet sind, aufgespannt. Bei der in der Figur
6 gezeigten Ansicht ist lediglich die erste Spannbacke 22a gezeigt. Die Etikettenhülse
60 wird derart gedehnt, dass der Innendurchmesser ID der Etikettenhülse 60 größer
ist als der Durchmesser DU des Gegenstandes 70. Nach dem Dehnen wird die Etikettenhülse
60 in axialer Richtung 74 über den Gegenstand 70 gezogen.
[0043] F
igur 7 zeigt eine perspektivische Ansicht der Spannvorrichtung 20 mit zugeordneter Etikettenhülse
60. Die Etikettenhülse 60 ist um die Spannbacken 22a, 22b, 22c und 22d der Spannvorrichtung
20 herum angeordnet. In dieser perspektivischen Ansicht ist deutlich zu sehen, wie
die Spannbacken 22a, 22b, 22c und 22d in die Etikettenhülse 60 hineingreifen und somit
an der Innenmantelfläche der Etikettenhülse IM flächig anliegen. Durch die Spannvorrichtung
20 kann die Etikettenhülse 60 somit entsprechend aufgespannt werden, dass diese über
den zu etikettierenden Gegenstand 70 gezogen werden kann und der Gegenstand 70 in
die zwischen den einzelnen Spannbacken 22a, 22b, 22c und 22d der Spannvorrichtung
20 ausgebildeten Öffnung 55 eingreift.
[0044] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
1. Spannvorrichtung (20) zum Aufbringen von Etikettenhülsen (60) auf Gegenstände (70),
wobei der Innendurchmesser (ID) der Etikettenhülse (60) geringer ist als der Durchmesser
(DU) des Umfangkreises (62) des Gegenstandes (70), auf den die Etikettenhülse (60)
aufzubringen ist und wobei die Spannvorrichtung (20) zwei bewegliche Spannbacken (22a,
22b) umfasst, wobei die Spannbacken (22a, 22b) an einer Innenmantelfläche (IM) der
Etikettenhülse (60) angreifen, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Spannbacke (22c) und eine vierte Spannbacke (22d) derart zwischen der
ersten Spannbacke (22a) und der zweiten Spannbacke (22b) beweglich angeordnet ist,
dass die dritte Spannbacke (22c) und die vierte Spannbacke (22d) ebenfalls an der
Innenmantelfläche (IM) der Etikettenhülse (60) angreift, wobei die dritte Spannbacke
(22c) und die vierte Spannbacke (22d) an einer beweglichen Halterung (37) angeordnet
sind, wobei die bewegliche Halterung (37) aus einem ersten und einem zweiten beweglichen
Hebelarm (38a, 38b) besteht und die Hebelarme (38a, 38b) über eine gemeinsame Achse
(50) drehbeweglich miteinander verbunden sind.
2. Spannvorrichtung (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spannbacke (22a) und die zweite Spannbacke (22b) derart beweglich ausgebildet
sind, dass sie sich radial aufeinander zu und voneinander weg bewegen und dass die
dritte Spannbacke (22c) und die vierte Spannbacke (22d) sich radial aufeinander zu
und voneinander weg bewegen, um an der Innenmantelfläche (IM) der Etikettenhülse (60)
anzugreifen oder die Innenmantelfläche (IM) der Etikettenhülse (60) frei zu geben.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Bewegungsrichtung (36a) der ersten Spannbacke (22a) und der zweiten Spannbacke
(22b) jeweils 180° entgegengesetzt gerichtet ist und dass eine zweite Bewegungsrichtung
(36b) der dritten Spannbacke (22c) und der vierten Spannbacke (22d) jeweils 180° entgegengesetzt
gerichtet ist.
4. Spannvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spannbacke (22a) an einem ersten Arm (26a) und die zweite Spannbacke (22b)
an einem zweiten Arm (26b) befestigt sind.
5. Spannvorrichtung (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelarme (38a, 38b) mit einem der gemeinsamen Achse (50) gegenüberliegende Enden
an dem ersten Arm (26a) und an dem zweiten Arm (26b) mit jeweils einer Drehachse (39)
angelenkt sind.
6. Spannvorrichtung (20) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Spannbacke (22c) und die vierte Spannbacke (22d) jeweils mit einem Träger
(23) an der gemeinsamen Achse (50) für die Hebelarme (38a, 38b) befestigt sind.
7. Spannvorrichtung (20) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kulissenführung (40) in dem ersten Arm (26a) und in dem zweiten Arm (26b) ausgebildet
ist, wobei das der gemeinsamen Achse (50) gegenüberliegende Ende der beweglichen Hebelarme
(38a, 38b) geführt ist.
8. Spannvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem der beweglichen Hebelarme (38a, 38b) der Halterung (37) eine weitere Kulissenführung
(30) ausgebildet ist, in die ein Stift (28) eingreift und somit die zweite Bewegungsrichtung
(36b) und die mit der Halterung (37) verbundene dritte Spannbacke (22c) und die vierte
Spannbacke (22d) begrenzt.
9. Spannvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbacken (22a, 22b, 22c, 22d) mindestens eine Rundung (24) aufweisen.
10. Spannvorrichtung (20) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbacken (22a, 22b, 22c, 22d) bogenförmig sind.
11. Verwendung einer Spannvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zum Etikettieren
von Gegenständen (70) mit elastisch dehnbaren Etikettenhülsen (60).
12. Gegenstand (70), dadurch gekennzeichnet, dass eine elastisch dehnbare Etikettenhülse (60) mit einer Spannvorrichtung (20) nach
einem der Ansprüche 1 bis 10 auf den Gegenstand (70) aufgebracht ist.
13. Gegenstand nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand eine Flasche oder eine Dose oder ein mit einem Deckel versehbarer
Weithalsbehälter ist.
14. Verfahren zum Etikettieren von Gegenständen (70),
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
• Aufnehmen einer elastisch dehnbaren Etikettenhülse (60) mit einer Spannvorrichtung
(20), wobei die Spannvorrichtung (20) mit vier Spannbacken (22a, 22b, 22c, 22d) versehen
ist, die an einer Innenmantelfläche (IM) der Etikettenhülse (60) anliegen;
• Aufspannen der Etikettenhülse (60), wobei die vier Spannbacken (22a, 22b, 22c, 22d)
radial voneinander weg bewegt werden, um dadurch die Etikettenhülse (60) zu dehnen;
• Aufziehen der gedehnten Etikettenhülse (60), mit der Spannvorrichtung (20) auf einen
Gegenstand (70), wobei die Etikettenhülse (60) in einer axialen Richtung (74) über
den Gegenstand (70) gezogen wird;
• Entspannen der Etikettenhülse (60), wobei die vier Spannbacken (22a, 22b, 22c, 22d)
radial aufeinander zu bewegt werden und dass die Etikettenhülse (60) am zu etikettierenden
Gegenstand (70) anliegt; und
• Entfernen der Spannvorrichtung (20) von dem etikettierten Gegenstand (70), wobei
die mindestens vier Spannbacken (22a, 22b, 22c, 22d) zwischen der Innenmantelfläche
(IM) der Etikettenhülse (60) und dem Gegenstand (70) herausgezogen werden.