[0001] Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Flüssigkeiten mit einem zur Bevorratung
von Flüssigkeit dienenden Flüssigkeitsbehälter, der eine Basispartie und eine sich
an diese anschließende Halspartie mit einer Behälteröffnung aufweist, und mit einer
abnehmbaren Verschlusskappe, die in einem Schließzustand die Behälteröffnung verschließt,
wobei der Verschlusskappe ein säulenförmiger Applikator zugeordnet ist, der sich im
Schließzustand der Verschlusskappe im Innern der Basispartie mindestens über die Hälfte
der Länge der Basispartie erstreckt, so dass der Applikator in eine in der Basispartie
befindliche Flüssigkeitssäule eintauchen kann, wodurch bei Bedarf eine bestimmte Flüssigkeitsmenge
vom Applikator aufnehmbar und beim Herausnehmen des Applikators aus dem Flüssigkeitsbehälter
herausbringbar ist.
[0002] Solche Austragvorrichtungen für Flüssigkeiten sind beispielsweise bereits als Phiolen
für Flüssigkeiten, beispielsweise Parfüm bekannt. Dabei befindet sich an der Verschlusskappe
der Phiole ein auch als Riechstab bezeichneter zylindrischer Vollstab, der im aufgesetzten
Zustand der Verschlusskappe in die Flüssigkeit hineinragt. Wird die Verschlusskappe
vom Behälter abgenommen, so bleibt eine bestimmte Menge an Flüssigkeit in Folge von
Adhäsionskräften an der Oberfläche des Riechstabs haften und wird dadurch aus dem
Behälter herausgebracht. Diese Flüssigkeit kann dann beispielsweise im Falle von Parfüm
auf die Haut appliziert werden.
[0003] Die Menge an Flüssigkeit, die mit einem solchen Riechstab aus dem Behälter entnehmbar
ist, ist jedoch relativ gering.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Austragvorrichtung für Flüssigkeiten der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der pro Applikationsvorgang eine größere Menge
an Flüssigkeit entnehmbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Austragvorrichtung für Flüssigkeiten mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
dargestellt.
[0006] Die erfindungsgemäße Austragvorrichtung für Flüssigkeiten zeichnet sich dadurch aus,
dass der Applikator von einem Kapillarröhrchen gebildet ist, das einen, von einer
Röhrchenwandung begrenzten säulenförmigen Kapillarraum aufweist, in den Flüssigkeit
eindringen und mittels Kapillarkräften gehalten werden kann.
[0007] Im Vergleich zu dem aus dem vorerwähnten Stand der Technik bekannten Riechstab, an
dem Flüssigkeit mittels Adhäsionskräften haften bleibt, kann mittels des Kapillarröhrchens
eine deutlich größere Flüssigkeitsmenge pro Applikationsvorgang aus dem Flüssigkeitsbehälter
entnommen werden. Bevorzugterweise handelt es sich bei der Flüssigkeit um eine benetzende
Flüssigkeit, so dass die Flüssigkeit im Kapillarraum nach oben steigt, mit einer Steighöhe,
die über dem Flüssigkeitsspiegel der im Flüssigkeitsbehälter befindlichen Flüssigkeit
liegt.
[0008] Besonders bevorzugt ist das Kapillarröhrchen einstückig mit der Verschlusskappe verbunden.
Das Kapillarröhrchen kann also bei der Herstellung der Verschlusskappe gleich mit
angebracht werden, wodurch sich die Herstellungskosten senken lassen.
[0009] In besonders bevorzugter Weise ist die Röhrchenwandung an wenigstens einer bestimmten
Röhrchenhöhe von wenigstens einem Lüftungsloch durchsetzt. Dadurch kann eine bestimmte
Menge der im Kapillarraum eingeschlossenen Luft durch das Eindringen der Flüssigkeit
verdrängt werden, wodurch die Steighöhe gesteigert werden kann und größer ist als
bei einem Kapillarröhrchen ohne entsprechendes Lüftungsloch, wobei letztere Alternative
prinzipiell auch realisierter ist.
[0010] Bei einer Weiterbildung der Erfindung besitzt das Kapillarröhrchen einen an die Verschlusskappe
angesetzten Kapillar-Basisabschnitt und einen in Längsrichtung daran anschließenden,
durchmesserkleineren Kapillar-Saugabschnitt, wobei sich das wenigstens eine Lüftungsloch
am Kapillar-Saugabschnitt befindet. Durch den größeren Durchmesser des Kapillar-Basisabschnitts
gegenüber den Kapillar-Basisabschnitt, zweckmäßigerweise in Kombination mit einer
größeren Wanddicke, wird eine zuverlässige Fixierung des Kapillar-Basisabschnitt in
der Behälteröffnung ermöglicht. Der durchmesserkleinere Kapillar-Saugabschnitt ist
in der Regel für die Fixierung an Behälteröffnungen herkömmlicher Flüssigkeitsbehälter
nicht eignet.
[0011] Es ist möglich, dass sich das wenigstens eine Lüftungsloch im Bereich des Übergangs
zwischen Kapillar-Basisabschnitt und Kapillar-Saugabschnitt befindet. Prinzipiell
ist es auch möglich, mehrere Lüftungslöcher auszubilden, beispielsweise mehrere auf
gleicher Höhe über den Umfang des Kapillar-Saugabschnitt oder auch auf verschiedenen
Höhen entlang des Kapillar-Saugabschnitts angeordnete Lüftungslöcher.
[0012] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Verschlusskappe einen quer zu einer
Längsachse des Flüssigkeitsbehälters ausgerichteten Deckelabschnitt und ein mit dem
Deckelabschnitt einstückig verbundenen, quer dazu abstehenden, zylinderartigen Mantelabschnitt
auf, wobei das Kapillarröhrchen an eine Unterseite des Deckelabschnitts einstückig
angesetzt ist.
[0013] Zweckmäßigerweise erstreckt sich der Kapillarraum des Kapillarröhrchens ebenfalls
bis an die Unterseite des Deckelabschnitts heran. Zum einen wird hierdurch Material
bei der Herstellung gespart, zum anderen wird dadurch das Volumen des Kapillarraums
maximiert.
[0014] Alternativ kann die Verschlusskappe auch ohne Deckelabschnitt ausgebildet sein, beispielsweise
hohlzylindrisch mit offenem, dem Kapillarröhrchen abgewandten Verschlusskappen-Ende.
Dies bringt zusätzliche Materialersparnis.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung beträgt die Höhe der Verschlusskappe mindestens
ein Viertel der Gesamthöhe der Austragvorrichtung. Dadurch wird der Bedienkomfort
erhöht, da dadurch die Verschlusskappe bequem gegriffen und bei Bedarf vom Flüssigkeitsbehälter
abgezogen werden kann.
[0016] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind Verriegelungsmittel vorgesehen, über die
die Verschlusskappe in der Schließstellung lösbar am Flüssigkeitsbehälter gehalten
ist, wobei die Verriegelungsmittel einerseits an einer Innenseite der Verschlusskappe
und andererseits in einer Einfüllrichtung von Flüssigkeit unterhalb der Behälteröffnung
an einer Außenseite der Halspartie des Behälters angeordnet ist.
[0017] Die Verriegelungsmittel können von einem ringförmigen Verriegelungswulst und einer
ringförmigen Verriegelungs-Hinterschneidung gebildet sein, hinter die der Verriegelungswulst
schnappend einrastbar ist. Eine solche Schnappverbindung lässt sich einfach und kostengünstig
herstellen.
[0018] In besonders bevorzugter Weise befindet sich der Verriegelungswulst an der Innenseite
der Verschlusskappe, während die Verriegelungs-Hinterschneidung am Medienbehälter
ausgebildet ist. Es ist jedoch alternativ auch möglich, den Verriegelungswulst an
der Außenseite der Halspartie und die Verriegelungs-Hinterschneidung an der Innenseite
der Verschlusskappe auszubilden.
[0019] In besonders bevorzugter Weise ist die Verschlusskappe samt Kapillarröhrchen als
mittels Kunststoffmaterial spritzgegossenes, einteiliges Kunststoffspritzgießteil
ausgebildet. Als Kunststoffmaterial wird vorzugsweise Polypropylen verwendet. Es ist
jedoch alternativ auch anderes Kunststoffmaterial einsetzbar. Prinzipiell wäre auch
ein Zweikomponenten-Spritzgießen denkbar, wobei dann beispielsweise die Verschlusskappe
mit dem Deckel und dem Mantelabschnitt aus einem anderen Kunststoffmaterial als das
Kapillarröhrchen ausgebildet sein kann.
[0020] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung,
- Figur 2
- einen Teil-Längsschnitt durch die Verschlusskappe samt Kapillarröhrchen von Figur
1 um 90° gedreht und
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch die Verschlusskappe samt Kapillarröhrchen eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung.
[0021] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung
11 für Flüssigkeiten. Die Austragvorrichtung 11 weist einen zur Bevorratung von Flüssigkeiten
dienenden Flüssigkeitsbehälter 12 auf. Dieser kann aus Glas - dann könnte die Austragvorrichtung
auch als Phiole bezeichnet werden - oder alternativ aus Kunststoffmaterial, beispielsweise
Polypropylen, bestehen. Im Falle eines aus Kunststoff bestehenden Flüssigkeitsbehälters
12 kann dieser mittels Kunststoffspritzgießen hergestellt werden.
[0022] Der Flüssigkeitsbehälter 12 besitzt eine Basispartie 13 mit einem Boden 14, wobei
sich an die Basispartie 13 an der dem Boden 14 gegenüberliegenden Seite einstückig
eine Halspartie 15 anschließt, an deren oberen Ende eine Behälteröffnung 16 vorgesehen
ist. Der stirnseitigen Abschluss der Halspartie 15 bildet eine ringförmige Stirnfläche
17. Von der Stirnfläche 17 aus in Richtung einer Einfüllrichtung 18 von Flüssigkeit
ist die die Behälteröffnung 16 umgebende Behälterwand relativ dickwandig ausgestaltet
und bildet dabei einen Stützabschnitt 19. In Einfüllrichtung 18 hinter dem Stützabschnitt
19 verringert sich der Durchmesser der Halspartie 15 wieder, wodurch eine Verriegelungs-Hinterschneidung
20 gebildet wird.
[0023] Als Flüssigkeit, die in der Austragvorrichtung 11 gespeichert und mittels dieser
ausgetragen werden kann, ist beispielsweise ein Duftwasser, wie Eau de Parfum oder
Eau de Toilette, oder eine sterile Flüssigkeit wie flüssige Pharmazeutika usw. vorgesehen.
Die Austragvorrichtung 11 besitzt ferner eine abnehmbare Verschlusskappe 21, die in
einem Verschließzustand die Behälteröffnung 16 verschließt. Die Verschlusskappe 21
gemäß erstem Ausführungsbeispiel besitzt einen quer zu einer Längsachse 22 der Austragvorrichtung
11 ausgerichteten Dekkelabschnitt 23 und einen mit dem Deckelabschnitt 23 einstükkig
verbundenen, quer dazu abstehenden, zylinderartigen Mantelabschnitt 24. Der Mantelabschnitt
24 besitzt an seiner Innenseite, insbesondere im Bereich seines freien Endes einen
ringförmigen Verriegelungswulst 25, der wie die korrespondierende Verriegelungs-Hinterschneidung
20 am Flüssigkeitsbehälter 12 Teil der Verriegelungsmittel ist. Beim Aufsetzen der
Verschlusskappe 21 auf den Flüssigkeitsbehälter 12 wird der Mantelabschnitt 24 durch
den an der Halspartie 15 des Flüssigkeitsbehälters ausgebildeten Stützabschnitts 19
ein Stück weit aufgeweitet, wobei dann bei einer weiteren Relativbewegung zwischen
der Verschlusskappe 21 und dem Flüssigkeitsbehälter 12 zueinander ein Einschnappen
des ringförmigen Verriegelungswulstes 25 in die in Einfüllrichtung 18 hinter dem Stützabschnitt
19 ausgebildete ringförmige Verriegelungs-Hinterschneidung 20 erfolgt. Die Verschlusskappe
21 ist dadurch auf dem Flüssigkeitsbehälter 12 gesichert.
[0024] Der Verschlusskappe 21 ist ein säulenförmiger Applikator in Form eines Kapillarröhrchens
26 zugeordnet, das sich im Schließzustand der Verschlusskappe 21 im Innern der Basispartie
13 des Flüssigkeitsbehälters mindestens über die Hälfte der Länge der Basispartie
13 erstreckt, so dass das Kapillarröhrchen 26 in eine in der Basispartie 13 befindliche
Flüssigkeitssäule eintauchen kann, wodurch bei Bedarf eine bestimmte Flüssigkeitsmenge
vom Kapillarröhrchen aufnehmbar und beim Herausnehmen des Kapillarröhrchens aus dem
Flüssigkeitsbehälter 12 herausgebracht werden kann. Das Kapillarröhrchen 26 besitzt
einen, von einer Röhrchenwandung 27 begrenzten säulenförmigen Kapillarraum 28, in
den Flüssigkeit eindringen und mittels Kapillarkräften gehalten werden kann.
[0025] Das Kapillarröhrchen 26 ist einstückig mit der Verschlusskappe 21 verbunden, so dass
sich eine Baueinheit aus Verschlusskappe 21 und Kapillarröhrchen 26 ergibt. Das Herstellen
von Verschlusskappe samt Kapillarröhrchen 26 erfolgt zweckmäßigerweise mittels Kunststoffspritzgießen.
Beispielsweise wird hier Polypropylen als Kunststoffmaterial eingesetzt.
[0026] Das Kapillarröhrchen 26 besitzt einen an den Deckelabschnitt 23 unterseitig angesetzten
Kapillar-Basisabschnitt 29 und einen in Längsrichtung daran anschließenden durchmesserkleineren
Kapillar-Saugabschnitt 30. Der Kapillar-Basisabschnitt 29 hat gegenüber dem Kapillar-Saugabschnitt
30 ferner eine größere Wanddicke. Durch den größeren Durchmesser des Kapillar-Basisabschnitts
ist gewährleistet, dass die Behälteröffnung 16 des Flüssigkeitsbehälters 12 vollständig
und dichtend verschließbar ist, wodurch bei aufgesetzter Verschlusskappe 21 keine
im Flüssigkeitsbehälter 12 befindliche Flüssigkeit in den Ringraum 31 zwischen dem
Mantelabschnitt 24 und der Außenseite Kapillar-Basisabschnitts eintreten kann.
[0027] Gemäß erstem Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Kapillar-Saugabschnitt 30 im
Wesentlichen bis fast zum Boden 14 des Flüssigkeitsbehälters 12, so dass auch bei
niedrigem Füllstand an Flüssigkeit 12 ein zuverlässiger Austrag mittels des Kapillarröhrchens
möglich ist. Die Länge des Kapillar-Saugabschnitts ist also auf die Behälterhöhe abgestimmt,
wobei der Kapillar-Saugabschnitt 30 in der Regel eine größere Länge als der Kapillar-Basisabschnitt
29 besitzt.
[0028] Die Röhrchenwand 27 des Kapillarröhrchens 26° besitzt ein Lüftungsloch 32, wobei
gemäß bevorzugtem Ausführungsbeispiel ein einzelnes Lüftungsloch 32 vorgesehen ist.
Das Lüftungsloch 32 dient dazu, dass ein Teil der im Kapillarraum 28 vorhandene Luft
durch in den Kapillarraum 28 eintretende Flüssigkeit verdrängt werden kann, wodurch
sich eine größere Steighöhe der Flüssigkeit im Kapillarraum 28 gegenüber dem Flüssigkeitspegel
im Flüssigkeitsbehälter 12 gegenüber einem Kapillarröhrchen ohne ein solches Lüftungsloch
32 ergibt. Gemäß bevorzugtem Ausführungsbeispiel befindet sich das Lüftungsloch am
Kapillar-Saugabschnitt und zwar zweckmäßigerweise im Bereich des Übergangs zwischen
dem Kapillar-Basisabschnitt 29 und dem Kapillar-Saugabschnitt 30. Zweckmäßigerweise
wird das Lüftungsloch bei der Herstellung der Verschlusskappe samt dem Kapillarröhrchen
gleich mit eingebracht.
[0029] Die Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung
11, das sich von dem ersten Ausführungsbeispiel insbesondere durch die Ausgestaltung
der Verschlusskappe 21 unterscheidet. Die Verschlusskappe 21 ist hier als Hohlzylinder
ohne Deckelabschnitt ausgestaltet, also mit einem dem Kapillarröhrchen abgewandten,
offenen Verschlusskappen-Ende 33. Dadurch lässt sich Material bei der Herstellung
einsparen, eventuell ist auch der Herstellungsprozess, beispielsweise im Falle eines
Kunststoffspritzgießprozesses, einfacher und daher kostengünstiger. Die Verschlusskappe
21 besitzt also eine Kappenwandung 34, die einen Kappen-Innenraum 35 umgibt. An dem,
dem offenen Verschlusskappen-Ende gegenüberliegende zweite Verschlusskappen-Ende 36
ist der Kapillar-Basisabschnitt 29 des Kapillarröhrchens einstückig angesetzt. An
den Kapillar-Basisabschnitt 29 schließt sich in Längsrichtung der Kapillar-Saugabschnitt
30 an, wobei sich der Kapillarraum 28 des Kapillarröhrchens 26 lediglich innerhalb
des Kapillar-Saugabschnittes 30 erstreckt, also am Übergang zum Kapillar-Basisabschnitt
29 endet. Gemäß zweitem Ausführungsbeispiel ist ein einzelnes Lüftungsloch 32 vorgesehen,
das am Kapillar-Saugabschnitt 30 sitzt.
[0030] Das Austragen von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter 12 läuft folgendermaßen
ab:
[0031] Im Flüssigkeitsbehälter 12 befindet sich Flüssigkeit, beispielsweise Parfüm mit einer
bestimmten Füllhöhe. Der Kapillar-Saugabschnitt 30 des Kapillarröhrchens 26 taucht
in diese Flüssigkeitssäule ein, wodurch Flüssigkeit in den Kapillarraum 28 eindringt
und mittels Kapillarität eine bestimmte Steighöhe H über den Flüssigkeitsspiegel der
im Flüssigkeitsbehälter befindlichen Flüssigkeitssäule steigt. Es wird davon ausgegangen,
dass es sich hierbei um eine benetzende Flüssigkeit handelt. Bei Eindringen der Flüssigkeit
in Kapillarraum 28 wird ein Teil der im Kapillarraum befindlichen Luft über das Lüftungsloch
32 verdrängt. Dadurch wird eine Steigerung der Steighöhe im Kapillarraum 28 erreicht.
Beim Abnehmen der Verschlusskappe 21 bleibt die durch das Kapillarröhrchen 26 angesaugte
Flüssigkeit in Folge der Kapillarkräfte im Kapillarraum 28, so dass diese Flüssigkeitsmenge
aus dem Flüssigkeitsbehälter ausgebracht werden kann. Die Flüssigkeit kann dann beispielsweise
im Falle von Parfüm durch das Kapillarröhrchen auf die Haut appliziert werden. Dabei
genügt ein Kontakt von Kapillarröhrchen und Haut.
1. Austragvorrichtung für Flüssigkeiten, mit einem zur Bevorratung von Flüssigkeit dienenden
Flüssigkeitsbehälter (12), der eine Basispartie (13) und eine sich an diese anschließende
Halspartie (15) mit einer Behälteröffnung (16) aufweist, und mit einer abnehmbaren
Verschlusskappe (21), die in einem Schließzustand die Behälteröffnung (16) verschließt,
wobei der Verschlusskappe (21) ein säulenförmiger Applikator zugeordnet ist, der sich
im Schließzustand der Verschlusskappe (21) im Innern der Basispartie (13) mindestens
über die Hälfte der Länge der Basispartie (13) erstreckt, so dass der Applikator in
eine in der Basispartie (13) befindliche Flüssigkeitssäule eintauchen kann, wodurch
bei Bedarf eine bestimmte Flüssigkeitsmenge vom Applikator aufnehmbar und beim Herausnehmen
des Applikators aus dem Flüssigkeitsbehälter (12) herausbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator von einem Kapillarröhrchen (26) gebildet ist, das einen, von einer
Röhrchenwandung (27) begrenzten säulenförmigen Kapillarraum (28) aufweist, in den
Flüssigkeit eindringen und mittels Kapillarkräften gehalten werden kann.
2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillarröhrchen (26) einstückig mit der Verschlusskappe (21) verbunden ist.
3. Austragvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Röhrchenwandung (27) an wenigstens einer bestimmten Röhrchenhöhe von wenigstens
einem Lüftungsloch (32) durchsetzt ist.
4. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillarröhrchen (26) einen an die Verschlusskappe (21) angesetzten Kapillar-Basisabschnitt
(29) und einen in Längsrichtung daran anschließenden, durchmesserkleineren Kapillar-Saugabschnitt
(30) besitzt, wobei sich das wenigstens eine Lüftungsloch (32) am Kapillar-Saugabschnitt
(30) befindet.
5. Auftragvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich das wenigstens eine Lüftungsloch (23) im Bereich des Übergang zwischen Kapillar-Basisabschnitt
(29) und Kapillar-Saugabschnitt (30) befindet.
6. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Verschlusskappe (21) mindestens ein Viertel der Gesamthöhe der Austragvorrichtung
(11) ausmacht.
7. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe (21) einen quer zu einer Längsachse (21) des Flüssigkeitsbehälters
(12) ausgerichteten Deckelabschnitt (23) und einen mit dem Deckelabschnitt (23) einstückig
verbundenen, quer dazu abstehenden, zylinderartigen Mantelabschnitt (24) aufweist,
wobei das Kapillarröhrchen (26) an eine Unterseite des Deckelabschnitts (23) einstückig
angesetzt ist.
8. Austragvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kapillarraum (28) des Kapillarröhrchens (26) ebenfalls bis an die Unterseite
des Deckelabschnitts (23) heran erstreckt.
9. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe (21) hohzylindrisch mit offenem, dem Kapillarröhrchen (26) abgewandten
Verschlusskappen-Ende (33) ausgebildet ist.
10. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Verriegelungsmittel, über die die Schlusskappe (21) in der Schließstellung lösbar
am Flüssigkeitsbehälter (12) gehalten ist, wobei die Verriegelungsmittel einerseits
an einer Innenseite der Verschlusskappe (21) und andererseits in einer Einfüllrichtung
(18) von Flüssigkeit unterhalb der Behälteröffnung (16) an einer Außenseite der Halspartie
(15) des Flüssigkeitsbehälters (12) angeordnet sind.
11. Austragvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsmittel von einem ringförmigen Verriegelungswulst (25) und einer
ringförmigen Verriegelungs-Hinterschneidung (20) gebildet sind, hinter der die Verriegelungswulst
(25) schnappen einrastbar ist.
12. Austragvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungswulst an der Innenseite der Verschlusskappe (21) und die Verriegelungs-Hinterschneidung
(20) am Flüssigkeitsbehälter (12) ausgebildet sind.
13. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe (21) samt Kapillarröhrchen (26) als mittels Kunststoffmaterial
spritzgegossenes, einteiliges Kunststoffspritzgießteil ausgebildet ist.
14. Austragvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmaterial Polypropylen vorgesehen ist.