[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein strangförmiges Dichtungsprofil gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die Anforderungen an die Wärmedämmung bei Gebäuden werden immer höher. Um diese steigenden
Anforderungen zu erfüllen, ist es erforderlich, möglichst alle Komponenten eines Dämmsystems
zu optimieren. Bei strangförmigen Dichtungsprofilen zum Abdichten von Fensterscheiben
oder Türscheiben, die in ihre jeweiligen Rahmen eingesetzt werden, ist eine solche
Optimierung jedoch bisher nur unzureichend erfolgt.
[0003] Solche Dichtungsprofile umfassen üblicherweise einen Grundkörper bzw. -abschnitt
bzw. -bereich, einen mit dem Grundkörper verbundenen Dichtungsabschnitt und einen
mit dem Grundkörper verbundenen Lippenabschnitt. Der Grundkörper umfasst eine Einbuchtung
beziehungsweise Nut, mit der er an einem entsprechenden Vorsprung des Fensters beziehungsweise
der Tür zur Anlage gebracht wird, um eine Positionsfixierung zu erreichen. Der Dichtungsabschnitt
ist im montierten Zustand auf die Scheibe gepresst und erstreckt sich vom Grundkörper
aus vom Umfangsrand der Scheibe weg. Der Dichtungsabschnitt bildet somit den für einen
Betrachter sichtbaren Bereich des montierten Strangprofils. Mit dem Grundkörper ist
außerdem ein Lippenabschnitt - auch Dichtlippe genannt - verbunden, dessen freies
Ende im montierten Zustand ebenfalls an der Scheibe anliegt, sich jedoch zum Umfangsrand
der Scheibe hin erstreckt und somit den für einen Betrachter nicht sichtbaren Bereich
des montierten Dichtungsprofils bildet. Um die Umlenkung des Strangprofils bei der
Montage in den Rahmen an den Ecken, die normalerweise durch Eindrücken des Strangprofils
per Hand zwischen die Verglasung und die sogenannte Glasleiste ausgeführt wird, zu
verbessern, sind im Lippenabschnitt viele Einkerbungen vorgesehen, die sich von dem
freien Ende des Lippenabschnitts ausgehend zum Grundkörper hin verlaufen und den Lippenabschnitt
bezüglich seiner Dicke nur teilweise durchdringen, so dass ein Materialsteg mit definierter
Dicke verbleibt. An denjenigen Stellen, an denen das Strangprofil um die Ecken zu
führen ist, kann der Lippenabschnitt dann an den Einkerbungen vollständig durchreißen
und so die Eckumlenkung verbessern und erleichtern. Ein derartiges Strangprofil ist
in der
EP 0 652 346 A1 gezeigt.
[0004] In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Eckumlenkung immer noch verbesserungsbedürftig
ist. Außerdem soll die Wärmedämmung bei einem derartigen strangförmigen Dichtungsprofil
weiter verbessert werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein strangförmiges Dichtungsprofil aus
elastischem bzw. elastomerem Material anzugeben, das einerseits verbesserte Werte
hinsichtlich des Wärmedurchgangskoeffizienten aufweist und andererseits noch besser,
einfacher und auch stärker isolierend in den Ecken montiert werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein strangförmiges Dichtungsprofil gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Das erfindungsgemäße strangförmige Dichtungsprofil aus elastischem bzw. elastomerem
Material zum Abdichten einer Scheibe gegenüber dem Rahmen einer Tür oder eines Fensters
umfasst einen Grundkörper bzw. -abschnitt bzw. -bereich, der zur Anlage an dem Rahmen
bestimmt ist. Mit dem Grundkörper ist ein Dichtungsabschnitt bzw. -bereich verbunden,
der im montierten Zustand des Dichtungsprofils an der Scheibe anliegt und sich vom
Rahmen beziehungsweise Grundkörper weg sowie vom Umfangsrand der Scheibe weg erstreckt.
Des Weiteren ist mit dem Grundkörper ein Lippenabschnitt bzw. -bereich verbunden,
der ein freies Ende aufweist, das im montierten Zustand an der Scheibe anliegt und
sich vom Rahmen beziehungsweise vom Grundkörper weg sowie zum Umfangsrand der Scheibe
hin erstreckt. Der Lippenabschnitt weist eine Vielzahl von Einkerbungen auf, die zumindest
im Wesentlichen über die ganze Länge des Stranges verteilt sind und vorzugsweise regelmäßig
angeordnet sind. Die Einkerbungen erstrecken sich ausgehend vom freien Ende des Lippenabschnitts
quer zur Längserstreckung des Stranges und damit zum Grundkörper hin, und sie durchsetzen
nicht die gesamte Dicke des Lippenabschnitts, sondern nur einen Teil davon, so dass
jeweils ein Materialsteg verbleibt, der eine gewisse Dicke aufweist. "Dicke" bezieht
sich hierbei auf die Richtung quer zur Längserstreckung des Stranges und quer zur
Richtung der Erstreckung des Lippenabschnitts vom Grundkörper zu dessen freiem Ende
hin. Zumindest der Lippenabschnitt ist mit einer Beschichtung versehen bzw. überzogen,
welche Wärme gut reflektiert.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Dichtungsprofils weist dieses sehr gute
Wärmedurchgangswerte bzw. einen sehr guten U-Wert auf, da einerseits die Wärme reflektierende
Beschichtung und andererseits der durch die entsprechenden Materialstege weitgehend
ununterbrochene Lippenabschnitt eine gute Wärmedämmung ermöglichen. Andererseits lässt
sich dieses Dichtungsprofil sehr gut in den Ecken bei der Montage umlenken, da die
Einkerbungen an denjenigen Stellen, an denen der Lippenabschnitt die größten Kurvenradien
aufweist, manuell vollständig zum Durchreißen gebracht werden können. Somit können
in den Ecken Spannungen in dem Lippenabschnitt vermieden werden, welche eine schnelle
Montage erschweren würden.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist auch der dem Lippenabschnitt
zugewandte Bereich des Dichtungsabschnitts mit der Wärme reflektierenden Beschriftung
versehen, um die Wärmedämmfähigkeit noch weiter zu verbessern.
[0010] Vorzugsweise umfasst die gut wärmereflektierende Beschichtung einen der folgenden
Stoffe oder eine Kombination daraus: Gleitmittel wie Metallseifen und Siloxankombinationen,
Wachs-und Paraffindispersionen sowie sulfatierte Öle, und einen Gleitlack wie Alkydharze
und Phenolharze. Hierdurch ist eine Verbesserung, d.h. Reduzierung, der Wärmeleitfähigkeit
im Bereich von 0,02 W/m
2K möglich. Die wärmereflektierende Beschichtung ist in der Regel eine Oberflächenbeschichtung
und ist dabei vorzugsweise transparent, kann farblich auf beispielsweise das Material
des Lippenabschnitts abgestimmt werden oder ist auch optisch reflektierend.
[0011] Es ist bevorzugt, dass die Beschichtung eine Dicke von 3 bis 10 µm, vorzugsweise
5 bis 8 µm, aufweist, wobei eine Dicke von 6 bis 7 µm besonders bevorzugt ist.
[0012] Die Handhabung des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils bei der Montage beziehungsweise
beim Einbau in den Rahmen ist dann besonders einfach, wenn jeder der Materialstege
eine so geringe Dicke aufweist, dass er beim Biegen des Strangs um etwa 90° von selbst
durchreißt und somit keine Einwirkung des Monteurs benötigt. Dies vereinfacht die
Montage beträchtlich und erspart Arbeitszeit. Dazu weist jeder Montagesteg etwa 1-50
% der Dicke des Lippenabschnitts auf, wobei die Dicke vorzugsweise nur etwa 5 bis
40 % und weiter vorzugsweise etwa 8-20 % beträgt.
[0013] Es ist von Vorteil, die Einkerbungen in regelmäßigen Abständen von etwa 2-6 mm, vorzugsweise
etwa 3-5 mm, besonders vorzugsweise etwa 3,5 mm relativ zueinander vorzusehen. Dies
ergibt einen ausgewogenen Kompromiss zwischen einer guten Wärmedämmung und einer guten
Biegbarkeit in den Ecken.
[0014] Einen besonderen Vorteil kann es darstellen, im Lippenabschnitt zusätzlich Einschnitte
vorzusehen, die insbesondere regelmäßig angeordnet sind und im Wesentlichen über die
gesamte Länge des Stranges verteilt sind. Die Einschnitte verlaufen vom freien Ende
des Lippenabschnitts aus und erstrecken sich quer zur Längserstreckung des Stranges
beziehungsweise zum Grundkörper hin und durchdringen den Lippenabschnitt bezüglich
seiner Dicke vollständig. Dabei ist es bevorzugt, die Einschnitte in regelmäßigen
Abständen von etwa 10-30 mm, vorzugsweise etwa 5-25 mm und besonders vorzugsweise
etwa 21 mm relativ zueinander anzuordnen. Als für die Praxis günstige Variante hat
sich dabei herausgestellt, jeweils fünf Einkerbungen mit einer Breite von 0,5 mm im
Abstand von 3 mm nebeneinander und dann anschließend im Abstand von 3 mm einen Einschnitt
mit einer Breite von 0,5 mm vorzusehen. Dies ergibt eine noch bessere Flexibilität
beim Abbiegen des Dichtungsprofils im Eckbereich, ohne die Wärmedämmeigenschaften
unnötig stark zu beeinträchtigen. Die Einkerbungen und Einschnitte werden mit geeigneten
Bearbeitungsvorrichtungen wie insbesondere Lasern im Lippenabschnitt angebracht.
[0015] Die Wärmedämmeigenschaften können noch weiter verbessert werden, wenn zumindest ein
Teil des Dichtungsabschnitts aus einem besonders gut wärmeisolierenden Material hergestellt
ist. Eine weitere Verbesserung der Wärmedämmung ist möglich, wenn auch zumindest ein
wesentlicher Anteil des Lippenabschnitts aus dem besonders gut wärmeisolierenden Material
hergestellt ist. Dabei ist es selbstverständlich auch möglich, selbst einen Teil des
Grundkörpers aus dem besonders gut wärmeisolierenden Material zu fertigen.
[0016] Als besonders gut wärmeisolierendes Material hat sich insbesondere Moosgummi bewährt.
Der Moosgummi weist dabei vorzugsweise eine Dichte von etwa 0,5-0,8 g/cm
3, insbesondere etwa 0,6-0,7 g/cm
3, auf. Der Moosgummi weist dabei mit Vorteil eine Härte von etwa 10-50 Shore A, vorzugsweise
etwa 20-40 Shore A und insbesondere etwa 30 Shore A auf. Die Porengröße des Moosgummis
beträgt in vorteilhafter Weise etwa 0,1-0,5 mm, vorzugsweise etwa 0,2-0,4 mm und besonders
vorzugsweise etwa 0,3 mm. Durch geeignete Auswahl der jeweiligen Materialparameter
Dichte, Härte und Porengröße kann eine optimale Anpassung an die gewünschten Eigenschaften
der Wärmedämmung und der Flexibilität beim Biegen an den Ecken erzielt werden.
[0017] Die Dichtwirkung des Lippenabschnitts kann noch verbessert werden, wenn am freien
Ende ein Quersteg vorgesehen ist, der in etwa senkrecht vom Lippenabschnitt absteht
und sich zum Dichtungsabschnitt hin erstreckt.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung vorteilhafter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
strangförmigen Dichtungsprofils, wobei einzelne Merkmale von Ausführungsformen kombiniert
werden können.
[0019] Es zeigen:
Fig. 1 eine erste vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
im Querschnitt,
Fig. 2 eine zweite vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
im Querschnitt,
Fig. 3 ein erfindungsgemäßes Dichtungsprofil in der Draufsicht, und
Fig. 4 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils, teilweise in Schnittansicht
und teilweise in Draufsicht.
[0020] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 10
im Querschnitt. Das Dichtungsprofil 10 besteht aus einem elastischen bzw. elastomeren
Material, wie insbesondere EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) und dient insbesondere
dem Abdichten einer Fensterscheibe oder einer Türscheibe gegenüber einem Fensterrahmen
bzw. einem Türrahmen.
[0021] Das Dichtungsprofil 10 umfasst einen Grundkörper 20, an dessen oberem Ende 21 eine
Vertiefung bzw. Nut 24 vorgesehen ist, die durch eine rechte Schulter 22 und eine
linke Schulter 23 begrenzt ist. Die hier verwendeten Richtungs- oder Orientierungsangaben
beziehen sich dabei lediglich auf die Darstellungen in den Figuren und nicht auf die
Orientierung des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 10 in einem Fenster oder in einer
Tür. Die Nut 24 ist dazu bestimmt, mit einem entsprechenden, am Rahmen 8 vorgesehenen
umlaufenden Vorsprung 7 in Eingriff zu treten, die hier nur schematisch strichpunktiert
dargestellt sind. Durch den Eingriff des Vorsprungs in die Nut 24 wird das erfindungsgemäße
Dichtungsprofil 10 zusätzlich zu dem bereits dort vorhandenen Druck an Ort und Stelle
zwischen Rahmen und Verglasung bzw. Scheibe gehalten.
[0022] An den Grundkörper 20 schließt sich zum einen ein nach unten ragender Dichtungsabschnitt
30 an, dessen freies Ende 33 dazu bestimmt ist, an der hier nur schematisch strichpunktiert
dargestellten Scheibe 9 anzuliegen und die Abdichtung im Bereich der Scheibe herzustellen.
Des Weiteren schließt sich an den Grundkörper 20 ein Lippenabschnitt 40 an, der nach
links unten ragt, und dessen freies Ende 42 ebenfalls dazu bestimmt ist, an der Scheibe
anzuliegen. Da im Einbauzustand des Dichtungsprofils erheblicher Druck von der hier
unten dargestellten Scheibe 9 und dem hier oben dargestellten Rahmen 8 in stauchender
Weise ausgeübt wird, wird der Lippenabschnitt 40 mit seinem freien Ende 42 nach links
und oben gedreht, während der Dichtungsabschnitt 30 mit seinem freien Ende 32 nach
rechts und ebenfalls oben gedreht wird. Dadurch wird eine Verbesserung der Abdichtung
bewirkt. Im Lippenabschnitt 40 sind hier gepunktet dargestellte Einkerbungen 50 vorgesehen,
die sich vom freien Ende 42 des Lippenabschnitts 40 zum Grundkörper 20 hin erstrecken.
Die Einkerbungen 50 durchdringen dabei die Dicke des Lippenabschnitts 40 nicht vollständig,
sondern lassen an der Unterseite jeweils einen Materialsteg 48 stehen. Die Richtung
der Dicke ist mit einem Doppelpfeil D bezeichnet. Die an diesen Einkerbungen 50 verbleibenden
Materialstege 48 sind so ausgelegt, dass sie, wenn bei der Montage des Dichtungsprofils
dieses in den Ecken um etwa 90° abgebogen wird, entweder durch den Monteur gezielt
zum Durchreißen gebracht werden oder ggf. aufgrund der ausgeübten Kräfte sogar automatisch
durchreißen.
[0023] Um den U-Wert und damit die Wärmedämmeigenschaften des Dichtungsprofils 10 zu verbessern,
ist eine Beschichtung 70 auf dem Dichtungsprofil 10 vorgesehen, die sich von der Schulter
23 des Grundkörpers 20 über den Lippenabschnitt 40 über dessen freies Ende 42 bis
zum Ende 32 des Dichtungsabschnitts 30 erstreckt. Dieser Bereich ist für einen Betrachter
im eingebauten Zustand des Dichtungsprofils nicht sichtbar. Als Material für die Beschichtung
ist vorgesehen: Gleitmittel wie Metallseifen und Siloxankombinationen, Wachs- und
Paraffindispersionen sowie sulfatierte Öle, ein Gleitlack wie Alkydharze und Phenolharze
oder eine Kombination daraus.
[0024] Die Beschichtung weist dabei vorzugsweise eine Dicke von 3 bis 10 µm, vorzugsweise
5 bis 8 µm, auf, wobei eine Dicke von 6 bis 7 µm besonders bevorzugt ist.
[0025] Um die Wärmedämmeigenschaften des Dichtungsabschnitts 30 zu erhöhen, ist ein Großteil
des Dichtungsabschnitts 30 bis hin zu dem Lippenabschnitt 40 aus einem gut wärmeisolierenden
Material 80 hergestellt. Dabei verbleibt auf der hier rechts dargestellten Seite ein
Materialsteg 38, der im eingebauten Zustand dem Betrachter zugewandt ist. Als gut
wärmeisolierendes Material wird in geeigneter Weise Moosgummi verwendet, da es zusammen
mit dem EPDM des Grundkörpers 20, des Materialstegs 38 und des Lippenabschnitts 40
co-extrudiert werden kann. Somit ist das erfindungsgemäße Dichtungsprofil 10 in einfacher
und bewährter Weise herstellbar.
[0026] Fig. 2 zeigt eine zweite vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
12. Der grundlegende Aufbau dieses Dichtungsprofils 12 ist wie bei dem Dichtungsprofil
10 gemäß der ersten Ausführungsform und wird daher zur Vermeidung von Wiederholungen
nicht erneut beschrieben. Der besseren Übersichtlichkeit der Darstellung halber sind
bei dieser Ausführungsform die Einkerbungen 50 nicht dargestellt.
[0027] Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der vorhergehenden unter anderem dadurch,
dass nicht nur ein Teil des Dichtungsabschnitts 30 aus Moosgummi hergestellt ist,
sondern auch der überwiegende Teil des Lippenabschnitts 40. Der Bereich aus Moosgummi
ist hier mit 82 bezeichnet und zur Unterscheidung des Moosgummis 80 von Fig. 1 mit
einer anderen Schraffierung versehen. Ein zweiter Unterschied bezüglich der ersten
Ausführungsform besteht darin, dass sich die Wärme reflektierende Beschichtung 70
nur von der Schulter 23 des Grundkörpers 20 aus bis etwa zum freien Ende 42 des Lippenabschnitts
40 erstreckt, nicht jedoch darüber hinaus. Dies kann in bestimmten Fällen für die
Erfüllung der Anforderungen hinsichtlich der Wärmedämmung bereits genügen. Bei der
zweiten Ausführungsform ist am freien Ende 42 des Lippenabschnitts 40 ein Quersteg
90 vorgesehen, der in etwa senkrecht vom freien Ende 42 des Lippenabschnitts 40 absteht
und - obwohl dies nicht zeichnerisch dargestellt ist - ebenfalls von den Einkerbungen
durchsetzt ist. Der Quersteg 90 kann die Abdichteigenschaften des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils weiter verbessern.
[0028] Fig. 3 zeigt links im Schnitt und rechts in Draufsicht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils 12, wobei die wärmeisolierende Beschichtung 70 nicht dargestellt
ist. In der Draufsicht ist gut zu erkennen, dass der Lippenabschnitt 40 eine Vielzahl
von Einkerbungen 50 aufweist. Nach jeweils fünf Einkerbungen 50 kommt bei dieser Ausführungsform
jedoch statt einer sechsten Einkerbung ein Einschnitt 60, der den Lippenabschnitt
40 bezüglich seiner Dicke vollständig durchdringt. Vorzugsweise weisen sowohl die
Einkerbungen 50 als auch die Einschnitte 60 jeweils eine Dicke von 0,5 mm auf, und
sowohl die Einkerbungen 50 untereinander als auch die betreffende Einkerbung 50 zu
einem benachbarten Einschnitt 60 weisen einen Abstand von 3,5 mm auf. Das heißt, dass
die Einkerbungen 50 in einem Rastermaß von 3,5 mm angeordnet sind, und die Einschnitte
60 sind in einem Rastermaß von 21 mm angeordnet. In anderen Worten ist jede sechste
Einkerbung 50 durch einen entsprechenden Einschnitt 60 ersetzt. Dadurch wird in der
Praxis eine noch bessere Flexibilität bei der Eckumlenkung erzielt, als wenn nur Einkerbungen
50 vorhanden wären.
[0029] In Fig. 4 ist eine Variante des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils dargestellt, und
zwar am linken Ende in Schnittdarstellung und im rechts davon gelegenen Bereich in
Draufsicht. Diese Variante entspricht im Wesentlichen der in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsform, wobei hier ein Hohlraum 95 im Dichtungsabschnitt 30 vorgesehen ist.
Das Vorsehen eines solchen Hohlraums 95 kann die Flexibilität - d.h. Weichheit und
Elastizität - des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils beim Abbiegen in den Ecken einerseits
und beim Anpressen an die Scheibe und Zusammendrücken andererseits ggf. weiter verbessern.
[0030] Es ist festzuhalten, dass die unter Bezug auf die dargestellten und beschriebenen
Ausführungsformen beschriebenen Merkmale der Erfindung, wie beispielsweise die Art
und räumliche Ausgestaltung des gut wärmeisolierenden Materials, die genaue Formgebung
und räumliche Anordnung des Dichtabschnitts und des Lippenabschnitts, sowie der genaue
Verlauf der Beschichtung, auch bei anderen Ausführungsformen vorhanden sein können,
außer wenn es angegeben ist oder sich aus technischen Gründen von selbst verbietet.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 7
- Vorsprung
- 8
- Rahmen
- 9
- Scheibe
- 10, 12
- Dichtungsprofil
- 20
- Grundkörper
- 21
- oberes Ende
- 22
- rechte Schulter
- 23
- linke Schulter
- 24
- Nut
- 30
- Dichtungsabschnitt
- 32
- freies Ende
- 38
- Materialsteg
- 40
- Lippenabschnitt
- 42
- freies Ende
- 48
- Materialsteg
- 50
- Einkerbung
- 60
- Einschnitt
- 70
- Beschichtung
- 80, 82
- Moosgummi
- 90
- Quersteg
- 95
- Hohlraum
1. Strangförmiges Dichtungsprofil (10; 12) aus elastischem bzw. elastomerem Material,
insbesondere zum Abdichten einer Scheibe (9) gegenüber dem Rahmen (8) einer Türe oder
eines Fensters, umfassend
einen Grundkörper (20), der zur Anlage an dem Rahmen (8) bestimmt ist,
einen mit dem Grundkörper (20) verbundenen Dichtungsabschnitt (30), der zur Anlage
an der Scheibe (9) vorgesehen ist und ausgelegt ist, sich vom Rahmen (8) weg sowie
vom Umfangsrand der Scheibe (9) weg zu erstrecken, und
einen mit dem Grundkörper (20) verbundenen Lippenabschnitt (40) mit einem freien Ende
(42), das zur Anlage an der Scheibe (9) vorgesehen ist und ausgelegt ist, sich vom
Rahmen (8) weg zum Umfangsrand der Scheibe (9) hin zu erstrecken und über im Wesentlichen
die gesamte Länge des Stranges eine Vielzahl von, insbesondere regelmäßig angeordneten,
Einkerbungen (50) aufweist, die vom freien Ende (42) ausgehend quer zur Längserstreckung
des Stranges verlaufen und den Lippenabschnitt (40) bezüglich seiner Dicke (D) nur
teilweise durchdringen, so dass ein Materialsteg (48) mit definierter Dicke verbleibt,
wobei
zumindest der Lippenabschnitt (40) mit einer wärmereflektierenden Beschichtung (70)
versehen ist.
2. Dichtungsprofil (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
auch der dem Lippenabschnitt (40) zugewandte Bereich des Dichtungsabschnitts (30)
mit der Beschichtung (70) versehen ist.
3. Dichtungsprofil (10; 12) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtung (70) ein Gleitmittel und/oder einen Gleitlack umfasst.
4. Dichtungsprofil (10; 12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtung (70) eine Dicke von 3 bis 10 µm, vorzugsweise 5 bis 8 µm, aufweist.
5. Dichtungsprofil (10; 12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Materialsteg (48) eine so geringe Dicke aufweist, dass er bei Biegen des Stranges
um etwa 90° durchreißt.
6. Dichtungsprofil (10; 12) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Materialsteg (48) eine Dicke von 1 bis 50 %, vorzugsweise 5 bis 40 %, besonders
vorzugsweise 8 bis 20 %, der Dicke des Lippenabschnitts (40) aufweist.
7. Dichtungsprofil (10; 12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einkerbungen (50) in regelmäßigen Abständen von 2 bis 6 mm, vorzugsweise 3 bis
5 mm, besonders vorzugsweise etwa 3,5 mm, relativ zueinander angeordnet sind.
8. Dichtungsprofil (10; 12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Lippenabschnitt (40) über im Wesentlichen die gesamte Länge des Stranges eine
Vielzahl von, insbesondere regelmäßig angeordneten, Einschnitten (60) aufweist, die
vom freien Ende (42) ausgehend quer zur Längserstreckung des Stranges verlaufen und
den Lippenabschnitt (40) bezüglich seiner Dicke vollständig durchdringen.
9. Dichtungsprofil (10; 12) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einschnitte (60) in regelmäßigen Abständen von 10 bis 30 mm, vorzugsweise 15 bis
25 mm, besonders vorzugsweise etwa 21 mm, relativ zueinander angeordnet sind.
10. Dichtungsprofil (10; 12) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils alternierend fünf Einkerbungen (50) gefolgt von einem Einschnitt (60) vorgesehen
sind, wobei besonders vorzugsweise jeweils fünf Einkerbungen (50) mit einer Breite
von 0,5 mm im Abstand von 3 mm nebeneinander und dann im Abstand von 3 mm ein Einschnitt
(60) mit einer Breite von 0,5 mm vorgesehen sind.
11. Dichtungsprofil (10; 12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Teil des Dichtungsabschnitts (30) aus einem gut wärmeisolierenden Material
(80; 82) hergestellt ist.
12. Dichtungsprofil (10; 12) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
auch zumindest ein wesentlicher Anteil des Lippenabschnitts (40) aus dem gut wärmeisolierenden
Material (80; 82) hergestellt ist.
13. Dichtungsprofil (10; 12) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das gut wärmeisolierende Material (80; 82) Moosgummi ist.
14. Dichtungsprofil (10; 12) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Moosgummi eine Dichte von etwa 0,5 bis 0,8 g/cm3, vorzugsweise 0,6 bis 0,7 g/cm3, aufweist.
15. Dichtungsprofil (10; 12) nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Moosgummi eine Härte von etwa 10 bis 50 Shore A, vorzugsweise etwa 20 bis 40 Shore
A, besonders vorzugsweise etwa 30 Shore A, aufweist.
16. Dichtungsprofil (10; 12) nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Moosgummi eine Porengröße von etwa 0,1 bis 0,5 mm, vorzugsweise etwa 0,2 bis 0,4
mm, besonders vorzugsweise etwa 0,3 mm, aufweist.
17. Dichtungsprofil (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
am freien Ende (42) des Lippenabschnitts (40) ein quer, vorzugsweise in etwa senkrecht
von ihm abstehender Quersteg (90) zum Dichtungsabschnitt (30) hin vorsteht.