[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftstoffinjektor mit in einem Injektorkörper
angeordneten Hochdruckraum, welcher an eine Hochdruckquelle für Kraftstoff anschließbar
und über von einem Schließglied bzw. einer Düsennadel gesteuerte Einspritzdüsen zur
Kraftstoffeinspritzung mit einem Brennraum verbindbar ist, und mit einem im Injektorkörper
angeordneten, mit dem Schließglied bzw. der Düsennadel antriebsmäßig direkt gekoppelten
Aktor.
Stand der Technik
[0002] Ein derartiger Kraftstoffinjektor ist Gegenstand der
DE 10 2004 005 452 A1. Nach dieser Druckschrift sind der Aktor und eine Düsennadel in miteinander kommunizierenden
Hochdruckräumen angeordnet und miteinander hydraulisch gekoppelt, wobei der hierfür
vorgesehene hydraulische Kopplungsraum vom aktorseitigen Hochdruckraum durch eine
Dichthülse abgetrennt wird, die auf einem vom Aktor betätigten Geberkolben verschiebbar
angeordnet und mittels am Kolben abgestützter Federung gegen den zugewandten Boden
eines Führungskörpers gespannt wird, der ein plungerartiges Ende der Düsennadel in
einer zum Kopplungsraum hin offenen Axialbohrung verschiebbar aufnimmt.
[0003] Sobald die Düsennadel ihre die Einspritzdüsen freigebende Offenlage einnimmt, wird
die Düsennadel auf ihrem gesamten Querschnitt von dem im düsennadelseitigen Hochdruckraum
vorliegenden Hochdruck in Öffnungsrichtung beaufschlagt. Dementsprechend muss der
Aktor beim Schließen der Düsennadel erhebliche hydraulische Kräfte überwinden, wobei
zusätzlich das Übersetzungsverhältnis der hydraulischen Kopplung zwischen Aktor und
Düsennadel zu berücksichtigen ist. Da die hydraulische Kopplung derart ausgewählt
ist, dass kleine Aktorhübe zu vergleichsweise großen Hüben der Düsennadel führen,
muss also der Aktor beim Schließhub eine Kraft aufbringen, die um ein Vielfaches höher
als die auf die Düsennadel wirkende hydraulische Öffnungskraft ist.
[0004] In der
DE 43 06 073 C1 wird eine als Kraftstoffinjektor einsetzbare Zumessvorrichtung für Fluide dargestellt,
wobei eine prinzipiell ähnliche Konstruktion wie in der vorgenannten Druckschrift
vorgesehen ist. Abweichend davon ist im Wesentlichen nur vorgesehen, eine inverse
hydraulische Kopplung zwischen Aktor und Düsennadel vorzusehen, das heißt eine Elongation
des Aktors führt zu einem Düsennadelhub in Öffnungsrichtung, während gemäß der
DE 10 2004 005 452 A1 eine normale hydraulische Kopplung zwischen Aktor und Düsennadel vorgesehen ist und
ein Elongation des Aktors den Schließhub der Düsennadel bewirkt.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Grundsätzlich ist es erwünscht, den Kraftstoffinjektor konstruktiv derart auszugestalten,
dass der Leistungsbedarf des Aktors beim Öffnungs- bzw. Schließhub der Düsennadel
gering bleibt. Dazu ist Voraussetzung, dass in der jeweiligen Hubrichtung der Düsennadel
nur geringe hydraulische oder sonstige Widerstände bzw. Rückstellkräfte überwunden
werden müssen.
[0006] In diesem Zusammenhang wird eine druckausgeglichene Anordnung der Düsennadel angestrebt.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es nun, für einen Kraftstoffinjektor mit druckausgeglichen
angeordneter Düsennadel eine besonders vorteilhafte Konstruktion aufzuzeigen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Schließglied bzw. die
Düsennadel an seinem bzw. ihrem den Einspritzdüsen benachbarten Ende mit einem plungerartigen
axialen Fortsatz in einer an bzw. im Injektorkörper angeordneten Führungsbohrung axial
verschiebbar geführt ist, deren vom Hochdruckraum durch den axialen Fortsatz abgetrennter
Innenraum mit dem Brennraum kommuniziert.
[0009] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Teilquerschnitt der Düsennadel
ständig mit dem gegenüber dem Einspritzdruck des Kraftstoffes größenordnungsmäßig
geringeren Druck im Brennraum in Öffnungsrichtung zu beaufschlagen, so dass die in
Öffnungsrichtung wirkenden fluidischen Kräfte entsprechend gering bleiben.
[0010] Da die Führungsbohrung im Zusammenwirken mit dem plungerartigen axialen Fortsatz
der Düsennadel eine exakte axiale Führung der Düsennadel an den Einspritzdüsen bewirkt,
kann die Düsennadel mit hoher Präzision mit ihrem Sitz zusammenwirken, so dass ein
besonders exaktes und reproduzierbares Öffnungs- und Schließverhalten gewährleistet
werden.
[0011] In konstruktiv bevorzugter Weise wirken das Schließglied bzw. die Düsennadel mit
einer zum Fortsatz konzentrischen Ringkante bzw. -zone mit einem die Eingänge der
Einspritzdüsen ringförmig umschließenden Sitz zusammen, so dass die Einspritzdüsen
bei auf dem Sitz aufsitzender Ringkante bzw. -zone abgesperrt sind.
[0012] Bei dieser Ausführungsform wird die Ringfläche, welche sich radial zwischen dem Außenumfang
des plungerartigen axialen Fortsatzes der Düsennadel und der vorgenannten Ringkante
bzw. - zone erstreckt, beim Übergang zwischen Schließ- und Offenlage der Düsennadel
abwechselnd vom Druck im Brennraum bzw. vom Hochdruck im Hochdruckraum in Öffnungsrichtung
der Düsennadel beaufschlagt. Da die genannte Ringfläche aufgrund der regelmäßig sehr
geringen Querschnitte der Einspritzdüsen sehr klein bleiben kann, bleibt die Absolutdifferenz
zwischen den in Schließlage bzw. in Offenlage wirksamen fluidischen Kräfte in Öffnungsrichtung
der Düsennadel gering. Damit lässt sich ein gutes Betriebsverhalten des Aktors erreichen.
[0013] Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche
und die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der besonders bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben werden.
[0014] Schutz wird nicht nur für ausdrücklich angegebene oder dargestellte Merkmalskombinationen,
sondern auch für prinzipiell beliebige Kombinationen der angegebenen oder dargestellten
Einzelmerkmale beansprucht.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0015] In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Axialschnitt eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors gemäß einer ersten
Ausführungsform mit inverser hydraulischer Kopplung zwischen Aktor und Düsennadel,
das heißt die Düsennadel schließt bei Elongation des Aktors, und
- Fig. 2
- einen Axialschnitt eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors mit normaler hydraulischer
Kopplung zwischen Aktor und Düsennadel.
Ausführungsformen der Erfindung
[0016] Gemäß Fig. 1 besitzt der dort dargestellte Kraftstoffinjektor einen Injektorkörper
1, der in einen Niederdruckkörper 2, einen Zwischenkörper 3 sowie einen Düsenkörper
4 segmentiert ist, wobei die Körper 2-4 durch eine hülsenförmige Überwurfmutter 5
gegeneinander axial verspannt werden.
[0017] Der Niederdruckkörper 2 umschließt einen Niederdruckraum 6, der über eine vorzugsweise
gedrosselte Verbindungsleitung mit einem relativ drucklosen Kraftstoffreservoir 7,
beispielsweise ein Kraftstofftank, kommuniziert. Der Düsenkörper 4 umschließt einen
Hochdruckraum 8, der über eine den Zwischenkörper 3 sowie den Niederdruckkörper 2
durchsetzende Versorgungsleitung 9 mit einer Hochdruckquelle CR für Kraftstoff verbunden
ist. Diese Hochdruckquelle CR kann als sogenanntes Common Rail ausgebildet sein.
[0018] Der Hochdruckraum 8 umfasst zwei Teilräume 8' und 8", die miteinander axial über
eine eine Düsennadel 10 verschiebbar aufnehmende Bohrung 11 sowie eine dazu parallele
Bohrung 12 verbunden sind. Die Bohrung 11 dient im Wesentlichen zur axial verschiebbaren
Führung der Düsennadel 10, die an ihrem oberen Ende in einer zur Bohrung 11 gleichachsigen
Bohrung 13 im Zwischenkörper 3 geführt ist. Die Düsennadel 10 besitzt ein stufenförmig
ausgebildetes unteres Ende, derart, dass ein plungerartiger axialer Fortsatz 10' gebildet
wird, welcher in einer dazu passenden Führungsbohrung im unteren Ende des Düsenkörpers
4 axial verschiebbar geführt ist.
[0019] Diese Führungsbohrung 14 ist über eine dieselbe axial fortsetzende Entlastungsbohrung
140 ständig mit einem nicht dargestellten Brennraum eines Verbrennungsmotors verbunden,
wobei der unterhalb des Stirnendes des Fortsatzes 10' verbleibende Bereich der Führungsbohrung
14 gegenüber dem Teilraum 8" des Hochdruckraumes durch den in die Führungsbohrung
14 eintauchenden Fortsatz 10' abgesperrt wird.
[0020] Am Übergangsbereich zwischen der Führungsbohrung 14 und dem Teilraum 8" des Hochdruckraumes
8 ist ein ringförmiger Sitz ausgebildet, der die Eingänge von sternförmig zur Führungsbohrung
14 angeordneten Einspritzdüsen 15 ringförmig umschließt und mit der am stufenförmigen
Endbereich der Düsennadel 10 ausgebildeten Ringkante 10" dichtend zusammenwirkt, wenn
die Düsennadel 10 die in Fig. 1 dargestellte Schließlage einnimmt.
[0021] Innerhalb des Zwischenkörpers 3 ist ein die Düsennadel 10 umschließender Ringraum
16 angeordnet, welcher mit dem Niederdruckraum 6 kommuniziert. Dementsprechend liegt
im Ringraum 16 immer Niederdruck vor, und ein gegebenenfalls in den Ringraum zwischen
dem Außenumfang der Düsennadel 10 und dem Innenumfang der Bohrung 13 eindringender
Leckagestrom aus dem Hochdruckraum 8 wird in den Niederdruckraum 6 geleitet und dementsprechend
vom Innenraum der Bohrung 13 oberhalb des oberen Endes der Düsennadel 10 ferngehalten.
[0022] Der Niederdruckraum 6 im Niederdruckkörper 2 besitzt einen oberen Abschnitt mit kleinerem
Durchmesser und einem unteren Abschnitt mit vergrößertem Durchmesser. Der obere Abschnitt
nimmt einen beispielsweise piezoelektrischen Aktor 17 auf, der mit einem an seinem
oberen Ende angeordneten Fuß auf einem Boden des Niederdruckkörpers 2 abgestützt ist
und mit einem an seinem in Fig. 1 unteren Ende angeordneten Kolben 18 in den unteren
Abschnitt des Niederdruckraumes 6 hineinragt. Auf dem Kolben 18 ist eine Dichthülse
19 axial verschiebbar geführt, die mittels einer zwischen einem Kragen am Kolben 18
und einem Kragen an der Dichthülse 19 axial auf Druck eingespannten Rohrfeder 20 gegen
die zugewandte Stirnseite des Zwischenkörpers 3 gespannt wird, derart, dass von der
Dichthülse 19 axial zwischen der unteren Stirnseite des Kolbens 18 und der zugewandten
Stirnseite des Zwischenkörpers 3 ein Kopplerraum 21 vom Niederdruckraum 6 abgetrennt
wird. Dieser Kopplerraum 21 kommuniziert über eine vorzugsweise als Drosselbohrung
ausgebildete Axialbohrung 22 im Zwischenkörper 3 mit dem Innenraum der im Zwischenkörper
3 angeordneten Bohrung 13 bzw. mit dem Abschnitt dieser Bohrung 13 oberhalb des oberen
Endes der Düsennadel 10. Wenn der Kolben 18 einen Abwärtshub ausführt, wird Fluid
aus dem Kopplerraum 21 in die Bohrung 13 verdrängt, so dass die Düsennadel 10 nach
abwärts verschoben wird. Wenn der Kolben 18 einen Aufwärtshub ausführt, nimmt der
Kopplerraum 21 Fluid aus der Bohrung 13 auf und die Düsennadel 10 führt einen Aufwärtshub
aus. Dabei tritt eine Hubübersetzung auf, die durch das Verhältnis der Querschnitte
des Kolbens 18 im Kopplerraum 21 und der Düsennadel 10 in der Bohrung 13 vorgegeben
ist.
[0023] Der ringförmige Dichtspalt zwischen dem Innenumfang der Dichthülse 19 und dem Außenumfang
des Kolbens 18 ist als Kapillarspalt ausgebildet, so dass der Kopplerraum 21 und der
Niederdruckraum 6 stark gedrosselt miteinander verbunden sind.
[0024] Damit wird im Betrieb des Kraftstoffinjektors gewährleistet, dass der Kopplerraum
21 und der damit verbundene Teilraum der Bohrung 13 oberhalb der Düsennadel 10 eine
genau passende Fluidmenge aufnehmen, wenn die Düsennadel 10 die dargestellte Schließlage
und der Kolben 18 die dargestellte untere Totpunktlage einnehmen.
Der in Fig. 1 dargestellte Kraftstoffinjektor funktioniert wie folgt:
[0025] Wenn der piezoelektrische Aktor 17 über die elektrischen Anschlussleitungen 24 mit
einer elektrischen Spannungsquelle verbunden wird und dementsprechend elektrisch aufgeladen
wird, nimmt er seinen vertikal elongierten Zustand ein, bei dem der Kolben 18 vom
Aktor 17 in die zeichnerisch dargestellte untere Totpunktlage gebracht und in dieser
Lage gehalten wird. Gleichzeitig nimmt die Düsennadel 10 die dargestellte Schließlage
ein, in der sie von ihrer Schließfeder 23 gehalten wird, wobei gegebenenfalls Fluid
aus dem Niederdruckraum 6 über den Kapillarspalt zwischen Dichthülse 19 und Kolben
18 in den Kopplerraum 21 einsickert.
[0026] Sobald der Aktor 17 von der vorgenannten elektrischen Spannungsquelle abgekoppelt
und entladen wird, geht er in seinen vertikal verkürzten Zustand über, wobei sich
der Kolben 18 in seine obere Endlage verschiebt. Da der Kopplerraum 21 beim Aufwärtshub
des Kolbens 18 Fluid aus der Bohrung 13 oberhalb der Düsennadel 10 aufnimmt, wird
die Düsennadel 10 aus ihrem Sitz ausgehoben, wobei die Eingangsseite der Einspritzdüsen
15 mit dem unteren Teilraum 8" des Hochdruckraumes 8 verbunden wird und dementsprechend
Kraftstoff aus dem Hochdruckraum 8 in den angeschlossenen Brennraum eingespritzt wird.
Gleichzeitig beaufschlagt der im Hochdruckraum 8 vorliegende Hochdruck nunmehr die
Ringfläche zwischen dem Außenumfang des plungerartigen Fortsatzes 10' und der Ringkante
10" der Düsennadel 10 in Aufwärtsrichtung. Damit wird einerseits die Düsennadel 10
gegen die Kraft ihrer Schließfeder 23 sicher in ihre vom Sitz abgehobene Offenlage
gebracht und gehalten, wobei die exakte Position der Offenlage durch die Ringstufe
am Übergang der Bohrung 13 zur Axialbohrung 22 anschlagartig vorgegeben werden kann.
[0027] Für den nachfolgenden Schließhub der Düsennadel 10 benötigt der Aktor 17 nur eine
geringe Leistung, weil beim Schließhub der Düsennadel 10 im Wesentlichen nur der Hochdruck
überwunden werden muss, welcher die Ringfläche zwischen der Ringkante 10" und dem
plungerartigen Fortsatz 10' der Düsennadel 10 beaufschlagt. Der über die Entlastungsbohrung
140 den Querschnitt des Fortsatzes 10' beaufschlagende Druck des Brennraums kann in
diesem Zusammenhang vernachlässigt werden, weil der Brennraumdruck ganz erheblich
niedriger als der Druck der Kraftstoff-Hochdruckquelle CR ist. Sobald die Düsennadel
10 wieder ihre Schließlage erreicht hat und die Ringkante 10" der Düsennadel 10 auf
dem zugeordneten Sitz im Teilraum 8" des Hochdruckraumes 8 aufsitzt, wird der Eingangsbereich
der Einspritzdüsen 15 gegenüber dem Hochdruckraum 8 abgesperrt und die Ringfläche
zwischen der Ringkante 10" und dem plungerartigen Fortsatz 10' der Düsennadel 10 wird
dementsprechend nur noch vom Druck im Brennraum beaufschlagt. Da die genannte Ringfläche
entsprechend dem geringen Querschnitt der Eingangsseite der Einspritzdüsen 15 ein
sehr kleines Flächenmaß aufweisen kann, bleibt die Differenz der auf die Düsennadel
10 in Offen- oder Schließlage wirkenden fluidischen Kräfte in Öffnungsrichtung sehr
gering. Dies führt dazu, dass die vom Aktor 17 erzeugten Stellkräfte gering bleiben
können, so dass ein kleiner und preisgünstiger Aktor 17 ausreicht.
[0028] Durch Ausbildung der Entlastungsbohrung als Drosselbohrung kann eine gewisse Dämpfung
der Hübe der Düsennadel 10 erreicht werden.
[0029] Die Ausführungsform der Fig. 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform der Fig.
1 im Wesentlichen nur dadurch, dass der Aktor 17 und die Düsennadel 10 miteinander
"normal" gekoppelt sind, das heißt die Düsennadel 10 nimmt ihre Schließlage ein, wenn
der Aktor 17 elektrisch entladen ist und seinen vertikal verkürzten Zustand aufweist,
während die Düsennadel 10 in ihre Offenlage übergeht, wenn der Aktor 17 über die Leitungen
24 mit einer elektrischen Spannungsquelle verbunden und elektrisch aufgeladen wird,
wobei der Aktor 17 in seinen elongierten Zustand übergeht. Um diese normale Kopplung
zu gewährleisten, ist axial unterhalb des Kopplungsraumes 21 eine an ihrem oberen
Ende durch einen Boden abgeschlossene Hülse 25 angeordnet, deren Innenraum durch den
oberen Teil eines Stufenkolbens 26 in eine obere Kammer 27, welche über eine Radialöffnung
in der Hülse 25 ständig mit dem Niederdruckraum 6 verbunden ist, und eine ringförmige
untere Kammer 28 unterteilt wird, die über einen die Hülse 25 axial durchsetzenden,
vorzugsweise gedrosselten Kanal 29 mit dem Kopplerraum 21 kommuniziert. Der untere
Teil des Stufenkolbens 26 besitzt im dargestellten Beispiel gleichen Querschnitt wie
der obere Bereich der Düsennadel 10 in der Bohrung 13, die unter Bildung einer Stufe
in eine den unteren Teil des Stufenkolbens 26 verschiebbar aufnehmende Bohrung 30
übergeht. Die genannte Stufe wirkt mit der unteren Stirnfläche des unteren Teiles
des Stufenkolbens 26 anschlagartig zusammen, derart, dass die untere ringförmige Stirnseite
des oberen Teiles des Stufenkolbens 26 immer von der zugewandten Stirnseite des Zwischenkörpers
3 beabstandet bleibt.
[0030] Mittels einer auf dem Boden der Hülse 25 abgestützten Schraubendruckfeder 31 wird
der Stufenkolben 26 in Richtung der vorgenannten Stufe zwischen den Bohrungen 13 und
30 gespannt.
Der Kraftstoffinjektor der Fig. 2 funktioniert wie folgt:
[0031] Wenn der Aktor 17 elektrisch entladen ist und dementsprechend seinen vertikal kurzen
Zustand hat, befinden sich alle Elemente des dargestellten Kraftstoffinjektors in
den dargestellten Lagen. Wird nun der Aktor 17 über die Leitungen 24 mit einer elektrischen
Spannungsquelle verbunden, wird der Aktor 17 elektrisch aufgeladen, so dass er in
seinen elongierten Zustand übergeht. Damit wird der Kolben 18 nach abwärts verschoben,
so dass Fluid aus dem Kopplerraum 21 über die axiale Bohrung 29 in der Hülse 25 in
die untere Kammer 28 eingeschoben und der Stufenkolben 26 dementsprechend nach aufwärts
verschoben wird. Dies hat zur Folge, dass die Düsennadel 10 ebenfalls nach aufwärts
verschoben und in ihre Offenlage gebracht wird. Wenn nachfolgend der Aktor 17 durch
elektrische Entladung wiederum in seinen kurzen Zustand gebracht wird, verschiebt
sich der Kolben 18 in Aufwärtsrichtung, so dass der Kopplerraum 21 Medium aus dem
Ringraum 28 aufnimmt und der Stufenkolben 26 in die zeichnerisch dargestellte Lage
nach abwärts geschoben wird. Dies hat zur Folge, dass die Düsennadel 10 ihren Schließhub
ausführt.
[0032] Abweichend von der zeichnerisch dargestellten Ausführungsform könnte der Stufenkolben
26 auch als Teil der Düsennadel 10 ausgebildet bzw. gleichachsig zur Düsennadel 10
angeordnet sein. An der vorangehend beschriebenen Funktion ändert sich dabei nichts.
1. Kraftstoffinjektor mit
- einem in einem Injektorkörper (1) angeordneten Hochdruckraum (8), welcher an eine
Hochdruckquelle (CR) für Kraftstoff anschließbar und über von einem Schließglied bzw.
einer Düsennadel (10) gesteuerte Einspritzdüsen (15) zur Kraftstoffeinspritzung mit
einem Brennraum verbindbar ist, und
- einem im Injektorkörper (1) angeordneten, mit dem Schließglied bzw. der Düsennadel
(10) antriebsmäßig direkt gekoppelten Aktor (17),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schließglied bzw. die Düsennadel (10) an seinem bzw. ihrem den Einspritzdüsen
(15) benachbarten Ende mit einem plungerartigen axialen Fortsatz (10') in einer am
bzw. im Injektorkörper (1) angeordneten Führungsbohrung (11) axial verschiebbar geführt
ist, deren vom Hochdruckraum (8) durch den axialen Fortsatz (10') abgetrennter Innenraum
mit dem Brennraum kommuniziert.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schließglied bzw. die Düsennadel (10) mit einer zum Fortsatz (10') konzentrischen
Ringkante (10") mit einem die Eingänge der Einspritzdüsen (15) ringförmig umschließenden
Sitz zusammenwirkt und die Einspritzdüsen (15) in auf dem Sitz aufsitzender Schließlage
gegenüber dem Hochdruckraum (8) absperrt.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbohrung (11) als Sackbohrung ausgebildet und über eine am Boden der Sackbohrung
angeordnete Entlastungsbohrung mit dem Brennraum verbunden ist.
4. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktor (17) in einem mit einem relativ drucklosen Kraftstoffreservoir (7) verbindbaren
Niederdruckraum (6) angeordnet ist.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktor (17) mit dem Schließglied bzw. der Düsennadel (10) hydraulisch gekoppelt
ist.
6. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktor (17) einen in einem Kopplungsraum (21) als verdrängerwirksamer Geber angeordneten
Kolben (18) betätigt und das Schließglied bzw. die Düsennadel (10) ein aktorseitiges
Ende aufweist, welches in einem mit dem Kopplungsraum (21) kommunizierenden bzw. gekoppelten
Raum verdrängerwirksam angeordnet ist.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass Aktor (17) und Schließglied bzw. Düsennadel (10) zueinander invers gekoppelt sind,
wobei das Schließglied bzw. die Düsennadel (10) die Offenlage einnimmt, wenn der Aktor
(17) seinen elektrisch entladenen Zustand hat.
8. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Eingänge der Einspritzdüsen (15) in einer Ringzone radial zwischen einem ringförmigen
Sitz des Schließgliedes bzw. der Düsennadel (10) und einer mit dem Brennraum kommunizierenden
Führungsbohrung (11) angeordnet sind.
9. Kraftstoffinjektor mit einem Injektorkörper sowie einem darin angeordneten Hochdruckraum,
der an eine Kraftstoff-Hochdruckquelle anschließbar und über von einer Düsennadel
oder dgl. Gesteuerte Einspritzdüsen in einem an den Hochdruckraum anschließenden Düsenkörper
zur Einspritzung von Kraftstoff mit einem Brennraum verbindbar ist, und mit einem
die Düsennadel betätigenden Aktor, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsennadel mit einem an ihrem düsenseitigen Ende angeordneten plungerartigen
axialen Fortsatz in einer düsenkörperseitigen Bohrung verschiebbar geführt ist, die
über eine Entlastungsbohrung (140) mit der Außenseite des Düsenkörpers bzw. mit dem
Brennraum kommuniziert.
10. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlastungsbohrung (140) zur Dämpfung der Hübe der Düsennadel als Drosselbohrung
ausgebildet ist.