[0001] Die Erfindung betrifft eine mechanisch angetriebene Kühlmittel-Radialpumpe für ein
mit einem Verbrennungsmotor angetriebenes Kraftfahrzeug, mit einem Radial-Flügelrad,
das einen radialen Kühlmittel-Auslass aufweist.
[0002] Im Stand der Technik sind Kühlmittel-Radialpumpen für Kfz-Verbrennungsmotoren beschrieben,
die über eine Riemenscheibe von der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors angetrieben
werden und bei denen das Flügelrad durch eine Kupplung schaltbar von der Pumpenwelle
angetrieben wird.
[0003] Mit der mit solchen Kühlmittel-Radialpumpen realisierbaren Zweipunktregelung kann
die Kühlleistung der Radialpumpe variiert werden. Diese Regelung ermöglicht es, dass
eine unmittelbar nach dem Anlassen des Verbrennungsmotors einsetzende Zwangskühlung
vermieden werden kann, wodurch die Warmlaufphase des Verbrennungsmotors mit den in
dieser Phase auftretenden Nachteilen, wie beispielsweise erhöhten Reibungsverlusten,
erhöhten Emissionswerten und einem erhöhten Kraftstoffverbrauch, deutlich verkürzt
werden kann.
[0004] Aus der
DE 100 57 098 C1 ist eine regelbare Kühlmittel-Pumpe bekannt, bei der stationär im Pumpengehäuse eine
Magnetspule angeordnet ist, welche mit einer drehfest, jedoch federbelastet verschiebbar
auf der Antriebswelle angeordneten, flügelradseitig mit einem Reibbelag versehenen
Ankerscheibe derart in Wirkverbindung treten kann, dass bei abgeschaltetem Magnetfeld
infolge der Federanpreßkraft das drehbar auf der Antriebswelle angeordnete Flügelrad
von der Ankerscheibe mitgenommen wird.
[0005] Aus der
EP 1 657 446 A2 ist eine über eine Riemenscheibe angetriebene regelbare Kühlmittel-Radialpumpe für
Verbrennungsmotoren bekannt, bei der im Pumpengehäuse ein Magnetgehäuse mit einer
Magnetspule und ein mit einem Magnetanker versehener, durch eine Druckfeder belasteter
Ventilschieber angeordnet ist, dessen Ventilrohr mit seinem innendurchmesser den Außendurchmesser
des Flügelrades bzw. des Flügelrad-Auslasses geringfügig überragt, und der axial so
verschoben werden kann, dass in einer Offnungspositton des Ventilrohres der Zufluss
vom Flügelrad in den Auslass-Ringkanal frei gegeben und in der Schließposition des
Ventilrohrs der Zufluss vom Flügelrad in den Ringkanal versperrt ist.
[0006] Hierdurch ist es möglich, die Kühlmittelmenge aktiv zu steuern, um einerseits eine
schnellstmögliche Erwärmung des Motors zu gewährleisten und gleichzeitig nach dem
Erwärmen des Motors die Motortemperatur im Dauerbetrieb so zu beeinflussen, dass im
gesamten Arbeitsbereich des Motors sowohl die Schadstoffemission wie auch die Reibungsverluste
und der Kraftstoffverbrauch deutlich reduziert werden können. Allerdings ist diese
Lösung sehr aufwendig und teuer in der Herstellung.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine steuerbare mechanische Kühlmittel-Radialpumpe
zu schaffen, die einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine mechanische Kfz-Kühlmittel-Radialpumpe
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
[0009] Die erfindungsgemäße Radialpumpe weist ein Pumpengehäuse, ein Radial-Flügelrad mit
einem radialen Kühlmittel-Auslass, einen in den radialen Flügelrad-Auslass umgebenden
Auslass-Ringkanal, ein axial verschiebbares Ventilrohr, und einen mechanischen temperaturgesteuerten
Ventilrohr-Aktuator auf. Das verschiebbare Ventilrohr ist zum Verschließen des Flügelrad-Auslasses
in den Ringkanal in eine Schließposition einschiebbar, so dass es den Flügelrad-Auslass
umgibt und verschließt. Der mechanische temperaturgesteuerte Ventilrohr-Aktuator ist
in dem von dem Pumpengehäuse umschlossenen Kühlmittelraum angeordnet, wobei der Aktuator
das Ventilrohr bei Erwärmung des Aktuators in die Ventilrohr- Öffnungsposition schiebt.
[0010] Die Steuerung beziehungsweise Regelung der mechanisch angetriebenen Radialpumpe erfolgt
also rein mechanisch durch einen temperaturgesteuerten Aktuator, der unmittelbar von
dem Kühlmittel in dem Kühlmittelraum umgeben ist. Die Steuerung der Radialpumpe erfolgt
also auf Grundlage der KühlmittelTemperatur innerhalb der Radialpumpe. Außerhalb der
Radialpumpe sind keinerlei Bauelemente vorgesehen, die für die temperaturgeführte
Steuerung der Radialpumpe erforderlich sind. Eine elektrische Versorgung der Radialpumpe
entfällt.
[0011] Das Kühlmittel in dem Pumpengehäuse der Radialpumpe nimmt aufgrund der unvermeidlichen
freien Konvektion des Kühlmittels mit einer gewissen Verzögerung stets die Temperatur
des Kühlmittel außerhalb der Radialpumpe an. Die hierdurch auftretende Verzögerung
ist jedoch nicht schädlich, da die eigentliche Temperaturregelung des Kühlmittels
durch ein separates Thermostat erfolgt. Die Steuerung der Radialpumpe dient ausschließlich
dazu, während des Kaltlaufs des Verbrennungsmotors das Kühlmittel nicht umzuwälzen,
um die Erwärmung des Verbrennungsmotors zu beschleunigen.
[0012] Die erfindungsgemäße Radialpumpe ermöglicht es, den Kühlmitteldurchgang durch die
Pumpe während des Kaltlaufs des Verbrennungsmotors zu verschließen, um die Kühlung
des Verbrennungsmotors in dieser Phase zu minimieren. Selbst bei frei drehendem Flügelrad
ist die Durchflußrate an Kühlmittel zum Verbrennungsmotor annähernd Null, da der Kühlmitteldurchtritt
durch den Flügelrad-Auslass durch das Ventilrohr in Schließposition verhindert wird.
Auf diese Weise wird ein schnelleres Warmlaufen des Verbrennungsmotors erreicht. Bei
steigenden Temperaturen wird der Flügelrad-Auslass geöffnet, und die Kühlmittel-Durchtrittsrate
erhöht sich bis zu einem Maximum. Es wird somit eine temperaturgesteuerte Kühlmittel-Radialpumpe
geschaffen, die einfach aufgebaut und daher kostengünstig herstellbar ist.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist in der Aktuator als Wachselement ausgebildet.
Ein Wachselement- Aktuator ist sehr preiswert, einfach aufgebaut, robust und zuverlässig.
Allerdings kann ein Wachselement- Aktuator im Wesentlichen Druckkräfte bei Erwärmung
generieren, wohingegen die Zugkräfte bei Abkühlung relativ gering sind. Daher ist
bevorzugt eine Vorspannfeder vorgesehen, die das Ventilrohr in die Schließposition
vorgespannt.
[0014] Alternativ kann der Aktuator auch als Bimetallelement, beispielsweise als Bimetallfeder,
ausgebildet sein, die sowohl Druck- als auch Zugkräfte beim Erwärmen beziehungsweise
Abkühlen generiert. Auch hier kann optional eine Vorspannfeder vorgesehen sein, die
das Ventilrohr beispielsweise in die Öffnungsposition vorgespannt. Bei Vorspannung
des Ventilrohr in die Öffnungsposition ist sichergestellt, dass bei Ausfall der Bimetallfeder,
beispielsweise bei Bruch, die Radialpumpe geöffnet und die Umwälzung des Kühlmittels
sichergestellt ist.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist dem Aktuator ein elektrisches Heizelement
zugeordnet, durch das der Aktuator beheizbar ist. Solange das Ventilrohr in seiner
Schießposition steht, erwärmt sich das Kühlmittel in dem Pumpengehäuse im Wesentlichen
durch passive Konvektion. Die tatsächliche Temperatur des Verbrennungsmotors beziehungsweise
des Kühlmittels in dem Verbrennungsmotor erreicht die Radialpumpe daher nur mit Verzögerung.
Diese Verzögerung kann verringert werden, indem das Heizelement den Aktuator aktiv
erwärmte, sobald der Verbrennungsmotor läuft. Hierdurch wird die Verzögerung so verringert,
dass das Ventilrohr tatsächlich öffnet, sobald die Umwälzung des Kühlmittel im Kühlkreislauf
durch die Radialpumpe gewünscht beziehungsweise erforderlich ist.
[0016] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0017] Es zeigt
- Fig. 1
- eine mechanische Kfz-Kühlmittel-Radialpumpe in Schließposition in der oberen Hälfte
und in Öffnungsposition in der unteren Hälfte.
[0018] Fig. 1 zeigt einen Kfz-Kühlmittel-Radialpumpe, die entlang ihrer Symmetrieachse geteilt
ist: Die obere Hälfte von Fig. 1 zeigt die Radialpumpe 10 im kalten Zustand in Schließposition
und die untere Hälfte zeigt die Radialpumpe 10 im warmen Zustand.
[0019] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die Radialpumpe 10 in einen Motorblock 60 eingesetzt,
und weist ein Pumpengehäuse 30 mit einem Radial-Flügelrad 11 auf, das vollständig
in den Motorblock 60 hineinragt. Eine das Flügelrad 11 tragende Flügelrad-Welle 12
durchtritt ein Dichtelement 13, das als Lippendichtung ausgebildet sein kann. Die
Welle 12 ist jenseits des Dichtelements 13 durch zwei Wellenlager 20,21 drehbar gelagert
und durch eine Riemenscheibe 24, auf der ein Antriebsriemen 22 läuft, angetrieben.
[0020] Das Flügelrad 11 weist eine kreisscheibenförmige Rückwand 41, eine kreisringförmige
Deckscheibe 42 sowie eine Vielzahl von Flügeln 43 dazwischen auf. Das Radial-Flügelrad
11 weist an seinem Außenumfang einen umlaufenden radialen Flügelrad-Auslass 40 auf,
durch den das Kühlmittel, das durch eine Zentralöffnung 46 des Flügelrades 1 in das
Flügelrad 11 einströmt, das rotierende Flügelrad 11, in einen Ringkanal 48 verlässt.
[0021] Die Radialpumpe 10 ist kupplungsfrei ausgebildet. Zur Öffnung und Schließung der
Radialpumpe 10 ist ein nicht-rotierendes und axial verschiebbares Ventilrohr 14 vorgesehen,
das in seiner in der oberen Zeichnungshälfte dargestellten Schießposition in den Ringkanal
48 axial eingeschoben ist und den Flügelrad-Auslass 44 kontaktfrei umfasst. In der
in der oberen Hälfte dargestellten Schließposition wird praktisch kein Kühlmittel
gefördert. Das Ventilrad 14 ist hohlzylindrisch ausgebildet.
[0022] Das Ventilrohr 14 wird durch einen Aktuator 16 betätigt, der vorliegend als Wachselement
ausgebildet ist. Ein Wachselement kann beispielsweise aus einem mit Wachs, das einen
relativ hohen Ausdehnungskoeffizienten hat, gefüllten Zylinder bestehen, in dem ein
Kolben gleitet, der über eine Kolbenstange 18 das Gestell 52 betätigt.
[0023] Der Aktuator 16 kann alternativ aber auch als Bimetallfeder ausgebildet sein. Der
Aktuator 16 und das Ventilrohr 14 sind über ein axial verschiebbares Gestell 52 miteinander
verbunden. Bei Erwärmung des Kühlmittels innerhalb des Gehäuses 30 wird auch der Aktuator
16 entsprechend erwärmt. Durch den sich erwärmenden Aktuator 16 werden das Gestell
52 und das Ventilrohr 14 axial in die unten dargestellte Öffnungsposition geschoben,
in der das Ventilrohr 14 nicht mehr in den Ringkanal 48 hineinragt, und nicht mehr
den Flügelrad-Auslass 44 verschließt.
[0024] Durch eine Vorspannfeder 15 ist das Gestell 52 beziehungsweise das Ventilrohr 14
in die Schließposition vorgespannt, so dass das Ventilrohr 14 in die Schließposition
geschoben wird, wenn das Kühlmittel in dem Pumpengehäuse 30 sich wieder auf Umgebungstemperatur
abgekühlt hat.
[0025] Zur optionalen Beschleunigung des temperaturabhängigen Öffnens des Ventilrohr 14
ein elektrisches Heizelement 25 an dem Aktuator 16 angeordnet. Das Heizelement 25
kann bei Bedarf, beispielsweise sobald der Verbrennungsmotor läuft, eingeschaltet
werden. Hierdurch wird die Erwärmung des Aktuators 16 beschleunigt.
[0026] Das Gehäuse 30 trägt unmittelbar die beiden Wellenlager 20,21 und den Aktuator 16,
und führt das Ventilrohr-Gestell 52 axial.
1. Mechanische Kfz-Kühlmittel-Radialpumpe (10) mit
einem Pumpengehäuse (30),
einem Flügelrad (11) mit einem radialen Kühimittel-Auslass (44),
einem den radialen Flügelrad-Auslass (44) umgebenden Auslass-Ringkanal (48), und
einem axial verschiebbaren Ventilrohr (14), das zum Verschließen des Flügelrad- Auslasses
(44) in den Ringkanal (48) in eine Schließposition einschiebbar ist, so dass es den
Flügelrad-Auslass (44) umgibt und verschließt,
wobei ein mechanischer temperaturgesteuerter Ventilrohr- Aktuator (16) in dem von
dem Pumpengehäuse (30) umschlossenen Kühlmittelraum (31) angeordnet ist, wobei der
Aktuator (16), das Ventilrohr (14) bei Erwärmung des Aktuators (16) in seine Öffnungsposition
schiebt.
2. Mechanische Kfz-Kühlmittel-Radialpumpe (10) nach Anspruch 1, wobei der Aktuator (16)
als Wachselement ausgebildet ist.
3. Mechanische Kfz-Kühlmittel-Radialpumpe (10) nach Anspruch 1, wobei der Aktuator (16)
als Bimetallelement ausgebildet ist.
4. Mechanische Kfz-Kühlmittel-Radialpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei das Ventilrohr (14) durch eine Vorspannfeder (15) in Richtung Schließposition
oder Öffnungsposition vorgespannt ist.
5. Mechanische Kfz-Kühlmittel-Radialpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei dem Aktuator (16) ein elektrisches Heizelement (24) zugeordnet ist, durch das
der Aktuator (16) beheizbar ist.